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fall.) Wir möchten das beschämende Schauspiel nicht erleben, daß das Reichsbanner, das für die Farben Schwarzrotgold Blut und Leben der Kameraden geopfert hat, verboten oder auf eine Stufe mit den vertierten Nazihorden gestellt wird.( Anhaltende, be= geisterte Zustimmungstundgebungen.) Wir gedenken unseres ge= liebten Führers Otto Wels  , der noch immer unter den Folgen des feigen Naziüberfalls leidet. Wir wollen und werden siegen und rufen den Feinden den Freiheitsspruch zu:

Hört ihr Verfechter falter Machtgelüfte:

Wir halten Wacht! Noch brach die Nacht nicht an! Wir glauben, glauben selbst in dieser Wüste An Recht, an Sieg! Der Glaube leucht' voran! Die Rede Flataus fand stärksten Widerhall. Dann richtete Franz Künstler noch einmal aufrüttelnde Worte an die Hundert tausende und brachte unter Beifall ein Telegramm an den Führer der französischen   Bruderpartei, Leon Blum  , zur Berlesung. Es lautet:

" Hunderttausende Berliner Proletarier, im Cuffgarten zur Maitundgebung versammelt, grüßen herzlichst die franzöfifchen Sozialisten. Beffen Erfolg zum Ausgang des Wahlkampfes! Es lebe die deutsch  - französische Verständigung, es lebe der Frieden!" An Otto Wels   wurde folgende Depesche gerichtet: Dem Führer und Freund der sozialistischen   Sache entbieten die Hundert tausende von Maidemonstranten im Lustgarten herzliche Grüße und Wünsche baldiger Genesung." Ein dreifaches Hoch auf die Sozial­demokratie, die Gewerkschaften, das Reichsbanner, die Arbeiter­sportler und die Genossenschaften und der gemeinsame Gesang der Internationale bildeten den Abschluß der gewaltigen Maikund­gebung des Berliner   Proletariats.

Rund um das Gewerkschaftshaus.

Je mehr man sich gestern vormittag dem Südosten Berlins  näherte, desto häufiger begegnete man Frauen und Männer mit roten Blumen. Auch die roten und schwarzrotgoldenen Fahnen an den Fenstern waren weniger selten; in manchen Straßen war fast jedes Haus beflaggt. Ab 11 Uhr wurde es rund um das Gewerf­schaftshaus, wo viele Züge Aufstellung nahmen, immer lebhafter. Hoch vom First des neuen Riesenbaues des Gesamtverbandes flatterten, weithin sichtbar, drei große Fahnen in rot und schwarz­

Wir wollen Euch nicht mehr!

Das wählende Volf entscheidet gegen Naziparteibuch!

Rostod. 2. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die Wähler haben also durch die Parteibuch- Rech­

Wahlsieg in Braunlage  .

Trog Ministerhilfe unterliegt der Hitler  - Kandidat.

Das Volk bäumt sich gegen die Parteibuch- Wirtschaft nung einen dicken Strich gemacht. Jetzt muß das Mi­der Ritter vom Hafenkreuz auf. 3war haben diese bei den legten nisterium in Schwerin   entscheiden, ob es die Stimmen des Volkes mecklenburgischen Gemeindewahlen vielfach so starte Erfolge gehabt, oder die Stimmen der Schieber berücksichtigen will. Gleichzeitig ist daß sie glaubten, sie könnten willkürlich drauflos wirtschaften und am Sonntag die erforderliche Unterschriftenzahl für einen Antrag ihre Parteibuchbeamten überall unterbringen. Aber sie machten auf Auflösung der Stadtverordnetenverfammlung diese Rechnung ohne die Wähler selbst. Ein außerordentlich fenn- eingereicht worden. Das Bolk hat von der Kaziwirtschaft schon nach zeichnender Vorgang hat sich jetzt in dem Städtchen Schwa an ab- wenigen Wochen genug! gespielt. Auch dort herrschten" seit den lehten Wahlen die Nazis mit Hilfe ihrer Hugenberg- Trabanten fast unumschränkt. Erst kurz vor ihrer Uebernahme der Macht" war ein deutschnationaler Ge­richtsaffeffor aus Rostock  , Dr. Bergmann mit Namen, zum Bürgermeister gewählt worden. Uber bald, nachdem die Hitlerleute aufs Rathaus tamen, setzten sie dem Bürgermeister einen Raziassessor auf die Nase, nur damit die kleine Stadt zwei Bürgermeistergehälter zu zahlen hätte. Der Herr Affeffor ist inzwischen wieder verschwunden. Jetzt aber beschloß die Nazi- Rechts­mehrheit, den Bürgermeister zu pensionieren und eine Neuwahl vorzunehmen. Die Sozialdemokraten verlangten schon aus Ersparnisgründen die Weiterbetrauung Bergmanns mit seinem Amte. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt und die Neuwahl durch das Volk ausgeschrieben. Auf die offizielle Vorschlagsliste setzten die Nazis nicht den bisherigen Bürgermeister, sondern zwei nen genehme Gerichtsaffefforen Dr. Schöps aus Schwerin   und Dr. Schneider aus Hagenow  . Am Sonntag fand die Wahl statt. Sie ergab zur Ueberraschung der Nazis dieses Bild: Dr. Schöps 522, Schneider 86, der bisherige Bürgermeister Bergmann 1082 Stimmen! Daneben wurden noch 184 Stimmen für einen Kommunisten und insgesamt 48 ungültige Stimmen gezählt.

Braunschweig  , 2. Mai.  ( Eigenbericht.) Einen großen Wahlsieg errang die Sozial­demokratie bei der Bürgermeisterwahl in dem Harzer Kurort Braunlage  . Der bisherige Bürger­meister, Genosse Noloff, siegte trok wüstester Agitation der Nazis mit einem Vorsprung von 120 Stimmen über den nationalsozialistischen Gegenkandidaten, dem in Salzwebel davon gejagten Stadtbüro­direktor Weiß. Dieser Sieg ist um so bedeutsamer, als für den Nazikandidaten sogar der braunschweigische Ministerpräsident Dr. Küchenthal in öffent­licher Versammlung geworben hatte. Unsere Partei steigerte ihre Stimmen von 1000 auf 1200, während die Nazis gegenüber der Präsidentenwahl um die gleiche Stimmenzahl zurückgingen. Ein KPD.- Splitterkandidat vermochte dem großen Erfolg unserer Partei keinen Abbruch zu tun.

rotgold. Das nun schon hiſtoriſch gewordene Gewertschafts- Riefiger Waldbrand bei Ferch  . Riefiger Waldbrand bei Ferch  . Autounglück am Flughafen.

haus hatte gleichfalls seinen traditionellen Flaggenschmuck angelegt, und vom Oranienplay her sah man den mächtigen neuen Hochbau der Konsumgenossenschaft.

Einen stattlichen Zug, an dessen Spize Genosse Osten mar­schierte, bildeten die

Sattler  , Tapezierer, Portefeuiller, Tertilarbeiter und Schuh­macher.

Ein eifriges Musikkorps eröffnete den Zug, dem die Jugendgruppe des Verbandes der Sattler  , Tapezierer und Portefeuiller folgte, jeder eine rote Fahne tragend. Obwohl der Zug pünktlich abmar­schierte, hatte er das Pech, Ecke Dresdener   und Alte Jakobstraße von dem schier endlosen Zug des Gesamtverbandes( des ,, Völkerbundes", mie man ihn scherzhaft in Gewerkschaftskreisen nennt), überholt zu werden. Dreiviertelstunden mußte man geduldig ausharren, bis endlich das Schupoauto in Sicht war, das den Zug des Gesamtver­bandes abschloß. Mit erheblicher Verspätung fam man chließlich doch noch an. Aber man tröstete sich mit dem Mißge­schid der anderen Züge, die hinterher famen. Um ½2 Uhr erflang noch immer von der Breiten Straße Musik der anmarschie­renden Züge.

Bezeichnend war für alle Züge, daß immer wieder der Ruf erflang: Die internationale, völferbefreiende Sozialdemokratie, sie lebe hoch!" Die Hüte flogen auf, brausend und einstimmig erfolgte die Antwort: Hoch! Hoch! Hoch!" Es gab feinen Miston. Es gab fein fommunistisches Gemäder. Es war eine große Rundgebung der Einheit der Gewerkschaften und der Partei.

Neu mar bei dieser Demonstration die vorher nicht bekannte An­weisung, den Rückmarsch zu den Sammelplägen in geschlossenen Bügen zu vollziehen.

Die Kommunisten im Luftgarten. Auch die Kundgebung der Kommunisten, die mit einiger Ber­spätung, gegen 16 Uhr, begann, war sehr stark besucht. Thäl­ mann   hielt die Festansprache.

Weltwirtschaftskonferenz in Berlin  .

Um das Prinzip der internationalen Arbeitsteilung. Am Sonntag vormittag wurde im Plenarsaal des Reichswirt­schaftsrats die Weltwirtschaftskonferenz Berlin   1932" eröffnet. Diese Konferenz ist der privaten Initiative des Verlages und der Redaktion des Berliner Tageblatts" entsprossen. Aber dieser private Charat­ter ihrer Entstehung kann die Bedeutung der Tagung nicht mindern, was sowohl die Wahl der Themata, die in dieser Woche in zahl= reichen Sizungen erörtert werden, wie die Auswahl der Referenten beweist, unter denen Wissenschaftler von Rang aus aller Welt zu finden sind.

Ueber die Aufgabe dieser Konferenz sprach bei der Eröffnung Dr. Felix Pinner. Er legte dar, wie nach dem Kriege über­raschend schnell der Welthandel wieder aufgebaut wurde, unterstützt durch eine immer stärfere internationale Kapitalverflechtung. Aber zwischen Kapitalwirtschaft und Handelspolitik ergab sich ein verhänge nisvoller Widerspruch: entgegen der in der Vorfriegsszeit heraus­gebildeten Regel weigerten sich die Länder, die Kapital ausliehen ( Gläubigerländer), von ihren Schuldnern Waren abzunehmen, also eine passive Handelsbilanz zu haben. Den Schuldnerländern gelang es andererseits nicht, in genügendem Umfange Waren abzusegen und ihre Handelsbilanz genügend attiv zu gestalten. Das führte dann sehr bald zu der internationalen Vertrauens frise, zu Autartiebestrebungen und Schuzzollpolitif, woraus die Welt jetzt feinen Ausweg findet. Aufgabe dieser Konferenz soll es sein, das Prinzip der internationalen Arbeits­teilung flarzulegen und im Interesse der Gesundung der Welt­wirtschaft zu propagieren.

Der

Unter den zahlreichen Rednern, die bei der Begrüßung das Wort nahmen, mahnte Geheimrat Dr. v. Miller, über der Be­ratung der Probleme nach der technischen und rein ökonomischen Seite hin nicht die soziale Seite zu vergessen. amerikanische Bantier Wassermann( Philadelphia  ) befannte, daß das amerikanische   Bolt fein zutrauen habe zu Europas  Fähigkeit, fein Schidfal zu meistern. Wenn der Zollfrieg fortgefeßt merde, müsse das Chaos auf den internationalen Märkten voll­ständig werden.

Am Montag vormittag wurden wissenschaftliche Verhandlungen mit der Untersuchung der Zusammenhänge von ,, Kapitalverflechtung und Belthandel" eröffnet.

100 Heffar Gelände vernichtet.

In einem Privatwald am Schwielowsee   bei Fer ch brach am Sonntagnachmittag Feuer aus, das sich außerordentlich schnell ausbreitete. Bei dem Feuer, das wahrscheinlich von Ausflüglern verursacht worden war, handelte es sich um Boden- und Wipfel­feuer, das besonders schwer zu befämpfen ist. Etwa 30 Feuer­wehren der Umgebung und zahlreiche Ausflügler beteiligten sich an der Bekämpfung des Brandes, doch fonnte nicht verhindert werden, daß etwa 100 hektar des Waldgeländes, das zu den reiz­vollsten Ausflugsgebieten in der Nähe Berlins   gehört, vernichtet wurden.

Reford an Berfehrsunfällen.

1 Zoter und 25 Berlegte am 1. Mai. Am gestrigen Sonntag ereignete sich bei dem starken Motorrad und Autoverkehr eine auffallend hohe 3ahl von Verkehrsunfällen. Ein Toter und 25 Verletzte sind zu beklagen.

In der Wilhelmstraße raste ein Motorrad mit einem Privatauto zusammen. Das Rad wurde völlig zertrümmert. Der Führer, ein 22 Jahre alter Walter Jungmann aus der Charité­straße, erlitt tödliche Verlegungen. Seine Begleiterin kam wie durch ein Wunder mit leichten Verlegungen davon. An der Kreuzung Möckern   und Teltower Straße prallte ein mit drei Personen be­setztes Motorad gegen die Mauer des Güterbahnhofes. Der Führer und zwei Begleiter erlitten lebensgefährliche Verlegungen. Alle

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drei fanden im Tempelhofer   Krankenhaus Aufnahme. Die übrigen Unfälle verteilen sich auf alle Stadtteile, wo Motorräder mit anderen Fahrzeugen zusammenstießen oder Baffanten über­fahren wurden. Insgesamt mußten 25 Verletzte in die Kranken­häuser gebracht werden.

Großleistung der Arbeiterfamariter.

Ein Zoter und ein Schwerverletter.

Am Flughafen Tempelhofer Feld fuhr heute milfag ein Privat­auto auf den Bürgersteig. Dabei wurde der 50 Jahre alte Gärtner Josef 3endelin aus der Reichenberger Straße 177 getötet und ein anderer Passant, der 37 Jahre alte Schlosser Blümel, Schulen­burgring 50 in Tempelhof   wohnhaft, lebensgefährlich ver­letzt. B. fand im St. Josefsfrankenhaus Aufnahme.

Schweres Autounglüd.

Bier Infassen getötet.- Der Wagen völlig zertrümmert. Hagen  , 2. Mai.  ( Eigenbericht.)

In Hagen- Eckesey fuhr in der Nacht zum Sonntag ein Privatwagen mit fünf Personen gegen eine Pappel. Bier Insassen wurden auf der Stelle getötet, der Führer des Kraftwagens, ein Konditormeister, wurde schwer verletzt.

Der Wagen fuhr auf der abschüssigen Straße kurz vor der Eisenbahnunterführung mit ungeheurer Bucht gegen einen Baum buchstäblich nur ein Trümmerhausen übrig. An der Unglücks­von ungefähr drei Meter Umfang. Von dem Wagen blieb stelle bot sich ein grauenhafter Anblick. Der Eigentümer des Wagens, der Wirt Wilhelm Meyer aus Herdecke  , der vorn links vorbeizusteuern, wurde durch den Anprall durch die Windschutz­am Steuer saß und noch versucht hatte, den Wagen am Baum scheibe auf die Straße geschleudert und erlitt lebensgefährliche Ver­legungen. Die übrigen vier Insassen wurden durch den Anprall erdrückt und schrecklich zugerichtet.

Die vier Getöteten sind der 38jährige Malermeister Franz Dröge aus Herdecke  , der 39jährige Polizeihauptwachtmeister Paig aus Herdecke  , der 36jährige Laborant Franz 3umloh und die 21jährige Hilde Knieling aus Hagen  .

Postzentrale niedergebrannt.

Ein gewaltiges Stück Arbeit leisteten bei der großen Kund­gebung im Lustgarten die Arbeitersamariter. Der stunden­lange Aufmarsch und das Stehen am Versammlungsort nahm die Kräfte mancher Teilnehmer doch so in Anspruch, daß die Samariter eingreifen mußten. Ueberall, wo der Ruf nach den Sanitätern laut Großfeuer in Bern  . wurde, waren sie im Augenblick mit ihrem Gerät zur Stelle, um Schwachgewordene in den Sanitätsraum zu bringen oder Erschöpfte zu erfrischen. 121 Fälle wurde behandelt, ernste Erfran­fungen famen zum Glück nicht vor, nur in einem Fall machte sich die Ueberführung eines von langer Krankheit eben Genesenen in ein Krankenhaus notwendig. Im Lustgarten traten 300 Mitglieder des Arbeiterfamariterbundes und zwei Aerzte Dienst, in den Zügen waren außerdem noch gegen 100 Samariter verteilt.

Im Büro erschossen.

Selbstmord eines Rechtsanwaltes und eines Ober regierungsrates.

Am Sonnabend hat sich, wie erst jetzt bekannt wird, der Ober­regierungsrat Dr. jur. und phil. von Lilienthal in seinem Büro im Landesfinanzamt in Moabit   erschossen. Im Zimmer des Beamten ertönte furz nach Dienstschluß ein Schuß, und als Angestellte hinzueilten, fanden sie 2. tot auf. Er hatte sich eine Kugel in die Schläfe geschossen. Die Gründe zur Tat sind noch völlig ungeflärt.

Auf die gleiche Weise nahm sich der Rechtsanwalt Dr. Soto. lomski Mirels das Leben. Am Sonntag mittag fuhr Dr. S. in sein Büro nach der Seydelstraße. Seinen Angehörigen er­zählte er, daß er noch dringende Angelegenheietn zu erledigen habe. Als der Anwalt nicht in die Wohnung zurückkehrte, forschten die Angehörigen im Büro nach und dort machten sie die furchtbare Ent. deckung, daß sich Sokolowski erschossen hatte. Da finanzielle Schwie­rigkeiten nicht vorliegen, ist das Motiv zur Tat noch in Dunkel gehüllt.

Zwei Tote bei einem Bootsunglück.

Auf dem Schweriner See   ereignete fich am Sonntag ein Boots unglüd. Die beiden jugendlichen Mitglieder des Schwe riner Kleinfegel- und Kanu- Bereins K. May, 16 Jahre alt, und Sarl Heinz Hansen  , 14 Jahre alt, wollten eine Baddelfahrt über den See nach Plate machen. Bei dem böigen Wind schlug das Boot in der Nähe der Ratom, einer Untiefe im See, um. Die beiden

Insassen ertranfen. Die ihnen von Vereinsmitgliedern geleistete Hilfe war vergeblich. Die Leichen fonnten noch nicht geborgen

werden.

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Gewaltiger Bau gänzlich zerstört.

Bern  , 2. mai.( Eigenbericht.) Die Zentrale der schweizerischen Telephon- und Telegraphen­verwaltung in Bern   wurde am Sonntagnachmittag das Opfer eines Großfeuers. Der Brand brach zugleich in drei Stellen aus und vernichtete den gewaltigen Bau zum großen Teil. Die Archive des Unternehmens wurden völlig vernichtet. In Anbetracht des großen Umfangs des Feuers mußte sich die Feuerwehr darauf he­schränken, das nahegelegene Museum mit seinem unerjehlichen Bild­material vor den Flammen zu schützen.

Malariaseuche!

Massensterben der Eingeborenen.

Bis jetzt 1200 Tol Kapstadt  , 2. Mai.

Die Bezirke Mongonca und Eshowe in Nata werden zur Zeit von einer verheerenden Massen seu che heimgesucht. Bis jetzt sind etwa 1200 Gin geborene gestorben. Die Missionare haben dringend Chininsendung angefordert, da dieses Heilmittel sehr knapp geworden ist.

Gerüchte um Danzig  .

,, Daily Expreß  " veröffentlicht in sensationeller Aufmachung einen Bericht seines Sonderforrespondenten in Danzig  , in dem es u. a.

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heißt, Polen   habe seine Pläne für die Besizergreifung des Freistaates Danzig   fertiggestellt. Nur ein in elfter Stunde erfolgter Schritt Frankreichs   habe verhindert, daß die polnische Flagge gestern abend über Danzig   wehte. Der Kor­respondent sagt: Die maßgebendste Persönlichkeit an Ort und Stelle tein Pole oder Danziger   habe ihm erklärt: ,, Die Polen   haben ihren Kopf verloren." Die Behörden hätten be­fürchtet, daß die polnische Flotte in den Danziger Hafen ein­fahren und, wie im Falle der Wegnahme von Wilna  , die Welt vor eine vollendete Tatsache stellen würde. Der Oberkommissar Graf Gravina habe sich dringend mit dem Generalsekretär des Völker­bundes in Verbindung gesetzt und ihm warnend von dieser Gefähr­dung des europäischen   Friedens Mitteilung gemacht.