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Beilage

Montag, 2. Mai 1932

Der Abend

Der Aufmarsch zum 1. Mai

Das arbeitende Volf in Bewegung

Der Aufmarsch der Gewerkschaftsgruppen und der einzelnen Kreise der Parteiorganisation en vollzog sich in prächtiger Geschlossenheit.

Der Baugewerksbund hatte hatte sechs verschiedene Sammel­punkte, von denen aus seine Mitglieder in besonderen Zügen oder aber zusammen mit anderen Gewerkschaften oder Kreisen der SPD  . zum Luftgarten marschierten.

Der AfA- Bund versammelte sich am Oranienplay. Schon lange vor 11 Uhr war die Naunynstraße bis zur Mariannenstraße dicht gefüllt. Ein Wald von roten Fahnen und die Embleme der einzelnen Verbände gaben dem ganzen einen festlichen Eindruck. Neben der Jugend, die zahlreicher als sonst erschienen war, fiel be= sonders die große Zahl der Frauen und Mädchen auf. Schon vor der festgesetzten Abmarschzeit setzte sich der Zug, einer gewaltigen Heeressäule gleich, unter Vorantritt einer Musikkapelle in Bewegung. Punkt 12 Uhr traf die Spitze des Zuges im Lustgarten ohne jeden 3mischenfall ein. Selten hat der AfA- Bund eine solche Riesenbe­teiligung aufzuweisen gehabt.

Im Südosten.

In voller Stärke traten die Mitglieder des Gesamt­verbandes auf den Plan. Die Ausstellung beanspruchte den Michaelkirch play samt den angrenzenden Straßen und Nebenstraßen. Eine große Anzahl alter Gewerkschaftsfahnen ließ die Gruppierungen erkennen. Im Gesamtverband sind hauptsäch­lich die Arbeiter der lebenswichtigen Betriebe, Wasser, Gas und Elektrizität, zusammengefaßt, das Personal der Straßen- und Untergrundbahnen und der Autobuslinien, das dienstfreie Personal im Gesundheitswesen der Stadt Berlin  , Fuhrleute, Chauffeure, Feuerwehrmänner, Gärtner, Hausbesorger, die städtischen Arbeiter; die volle Liste aufzuzählen, so daß kein Zweig des großen Ver­bandes vergessen würde und sich zurückgesezt fühlte, das führte hier

zu weit. Der Gesamtverband hat jedenfalls bei der Maipemon

stration seinem Namen alle Ehre gemacht.

In der Alten Jakobstraße versammelte sich die Arbeiterschaft des graphischen Gewerbes. Die Mitglieder der vier im Graphischen Kartell vereinigten Verbände der Buchdrucker, Buchbinder, Lithographen und Steindrucker sowie der graphischen Hilfsarbeiter waren sehr zahlreich erschienen. Als sich der nach Tausenden zählende Zug, der von der Neuenburger Straße bis zum Metallarbeiterverbandshaus und zum Vorwärts Gebäude reichte, unter den Klängen der Musik in Bewegung setzte, fam Begeisterung in die Masse. Neben verschiedenen Abteilungen der Sozialdemokratischen Partei waren auch die Jugend und die Sportler im Zuge vertreten. Dem Banner des Graphischen Kartells mit der Inschrift ,, Einigkeit macht start" folgten die Groß­betriebe UIIst ein, Reichsdruckerei. Scherl und Mosse  , die Vorwärts"- Druderei und viele Klein- und Mittel­betriebe. Daneben ungezählte Männer und Frauen, die infolge der verheerenden Auswirkungen der Wirtschaftskrise seit langem unschuldig zum Feiern gezwungen sind. Zahlreiche rote Fahnen wurden im Winde mehend vorangetragen. Zum ersten Male traten bei der Maifeier die Hammerschaften der Eisernen Front aus den verschiedenen Betrieben in die Erscheinung als ein Symbol für den ungebrochenen, verstärkten Kampfeswillen der Arbeiterschaft.

Bekleidungs- und Hutarbeiter. Der Sammelpunkt ist Alte Jafob Edfe ebastianstraße. Der Weg dahin führt durch Bezirke, in denen das Wort Maifeier" als lebendiger Begriff sich zum Ausdruck bringt: größere und kleinere Züge schon überall in den Straßen, Lieder der Arbeit, rote Fahnen; wo die Scharen sich begegnen, verschmeizen sie miteinander. Wer die Straße überfreuzen will, schiebt sich zwischen den Reihen durch; ihr Anfang und Ende ist nicht mehr zu übersehen. Aus den alten Häusern flattert es tot; Erwachsene und Kinder stehen vor den Türen, die meisten haben eine kleine rote Blume angesteckt. Die Menschen füllen die Straße schon von einer Kreuzung bis zur anderen; mie sie sich in Beme= gung fegen, wächst der Zug. Zusammengeballte Gruppen löfen sich, schließen sich an, unterwegs stoßen noch Nachzügler zu. So reiht sich die Schar der roten Riesenschlange an, die sich an ihr vorüber­mälzt: voran die Jugend des Bekleidungsarbeiter- Verbandes, dann ein Mufiftrupp, hinter ihm die Erwachsenen des Bekleidungsarbeiter und des Hutarbeiter Verbandes. Bald find sie nicht mehr der Schluß trupp. Immer weiter mächst der Zug auf dem Wege zum Lust: garten, der endlich dort in der unübersehbaren Menge mündet, mit ihr verschmilzt.

In Achterreihen setzte sich der Zug in Bewegung durch die Annenstraße und Dresdener Straße, doch mußte er sich wegen des Engpasses, in dem der Straßenzug mündet, zu Vierreihen ver­dichten, um, von Musik begleitet, nach und nach zum Ziel zu kommen. Die Holzarbeiter sammelten sich wie üblich im Köllnischen Park vor ihrem schmucken Verbandshaus. Auch bei ihnen zeigt sich die Jugend besonders. Mit den Holzarbeitern kamen die Parteigenossen des 15. Kreises Treptow   und des 16. Kreises Köpenick  , die freigewerkschaftlich organisierten Taubstummen und der deutsche  Freidenkerverband, dessen größter Teil der Mitglieder in allen übrigen Zügen verstreut mitmarschierten. Pünktlich begann der Zug durch die Alte Jakob- und Roßstraße zum Schloß, unter­wegs stürmisch begrüßt von anderen Gruppen und vielen, die am Wege standen. Eine korrigierte Hakenkreuzfahnen deren Emblem durch eine schwarzrotgoldene Gösch ersetzt worden machte Auf­sehen.

3m Often.

Der Osten Berlins   stand am ersten Monntag völlig unter dem Eindruck des Massenaufmarsches der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei. A m Küstriner Plaz war der Sammelpunkt der Gewerkschafter des Einheitsverbandes der Eisen­bahner und der Mitglieder des 5. und 17. Kreises der Partei. Schon von 10 Uhr ab strömten unaufhörlich die Massen der Demonstranten heran und nahmen längs der Plaza" Aufstellung. Ein Meer von roten Fahnen und Bannern beherrschte bald das Straßenbild. In bunter Folge formierte sich der Zug: Die Hammerschaften, das Reichsbanner, und die Tausenden von Parteigenossen. Besonders auffallend und erfreulich zugleich mar die starke Be­teiligung der Jugend. Der Küstriner Platz und die an­grenzenden Straßen waren von Sympathisierenden dicht gefüllt,

schon lange hat man in dieser Gegend, das war die Meinung aller. eine so imponierende Kundgebung nicht mehr gesehen. Um 11 Uhr setzte sich der fast unübersehbare Zug in Bewegung.

Durch die Straßen des Ostens ertönt dann der Marschtritt der Arbeiterbataillone, hallten kampferfüllt die Hochrufe auf die Sozial­ demokratische Partei  . Die Fanfarenbläser und die Arbeitermärsche

Surt Thie

Gesamverband

Einer der massenzüge zum Lnftgarten

Spalausgabe des Vorwärts

und da jeder Zug seine Musikkapelle hatte, wurde bald an jeder Straßenede schnell ein Plazkonzert improvisiert. Endlich konnten die Züge in die Roßstraße einbiegen. Im Hause Neue Roß­straße 23 war eine Nazibehausung. Wuchtig donnerten hier die Rufe der Massen: Nieder mit dem Faschismus! Hoch die Sozialdemokratie!"

Es war bereits 1 Uhr, als die Züge der Beamten und der Nebenberufe des Baugewrbes sich bis zum Schloßplatz vor­geschoben hatten. Um diese Stunde noch auf den Platz im Luft­garten zu kommen, war einfach unmöglich.

Im Norden.

Für die Metallarbeiter, Kupferschmiede, Bauarbeiter und Ar­beitersportler der nördlichen Bezirke sowie die Kreise Wedding  , Reinickendorf   und Pankom war der Haupt­sammelpunkt die Gartenstraße vom Gartenplag herunter bis zur Bernauer Straße  . Von der Gartenstraße hat schon manche Demonstration ihren Ausgang genommen, aber noch keine hat eine solche Massenbeteiligung aufzuweisen gehabt wie die am gestrigen 1. Mai. Kurz vor vor 12 Uhr wurde die Lage insofern recht kritisch, als die Ordner nicht mehr mußten, wo sie die immer noch Hinzuströmenden eingliedern sollten. Von der Bernauer Straße   bis zum Gartenplatz standen die Massen zum Schluß schon in Doppelzügen nebeneinander, so daß fast die ganze Straßenbreite eingenommen wurde. Der Garten­standen teilweise wie eingeteilt, den Augenblick erwartend, da das plaz war umfäumt von einer starken Menschenmauer. Die Menschen lich um 12 Uhr verkündet Trompetengeschmetter den Abmarsch. Signal zum Abmarsch und zur Auflockerung gegeben wird. Pünkt­Der Zug setzt sich in Bewegung; an der Spitze die freigewerkschaft­arbeiter der übrigen nördlichen Bezirke mit ihren Kampfbannern

der Musikapellen lockten die Bewohner an die Fenster, freudige Zu­rufe und Fahnenwinken erfolgte überall. In der Innenstadt, am Schulze- Delitzsch- Platz, stauten sich die Massen. Die großen Züge aus Neukölln versperrten zunächst den Weitermarsch, nahezu eine halbe Stunde waren die Massen zum Verweilen verurteilt. Erstlichen Bauarbeiter des Bezirks Wedding, denen sich die Bau­furz vor 1 Uhr konnte der Weitermarsch fortgesetzt werden. Als Genosse Flatau längst seine Rede begonnen hatte, traf die Spizze

des gewaltigen Zuges am Lustgarten ein. Dort erfuhr die kampf­begeisterte Menge eine Enttäuschung, die aber willig hingenommen wurde: der Lustgarten war bereits überfüllt.

Die Mitglieder des Verbandes der Fabrikarbeiter formierten sich

am Andreasplay, von dem sie zum Lustgarten marschierten.

Einen stattlichen Zug hatte der Bezirksausschuß Berlin   des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes am Mariannenplatz auf gestellt. Die Spitze des Zuges bildeten uniformierte Post­beamte, ihnen schlossen sich die in der Algemeinen freien Lehrer gewerkschaft organisierten Lehrer an, die eine be= sonders starte Gruppe im Zuge der Beamten bildeten. Dann folgten die Beamten und Anwärter aus den öffentlichen Betrieben, die Strafanstaltsmachtmeister, Justiz beamte, Polizeibeamte, soweit sie dienstfrei waren und Gruppen von Beamten aus den einzelnen Betrieben der Stadt Berlin  . Große Teile von freigewertschaftlich organisierten Beamten hatten außer dem bei ihren Spizenverbänden Aufstellung genommen, so die Reichsbahnbeamten im Zuge der Eisenbahner und andere Gruppen in dem Zuge des Gesamtverbandes.

anschließen. Es kommen die Kreise Reinickendorf   und Wedding  , schmieden, zwischendurch die Parteigenossinnen und Genossen des dann, in unabsehbarer Zahl, die Metallarbeiter mit den Kupfer­Kreises Pankow  , Arbeitersportler, Gewerkschaftsjugend, Arbeiter­jugend, furzum eine Formation der Eisernen Front nach der anderen. Die vielen roten Fahnen, Wimpel, Partei- und Gewerkschaftsbanner

zu zählen, war ebensowenig möglich wie die Feststellung der Zahl der Tausende von Menschen, die sich durch die Garten- und Artillerie­straße nach dem Lustgarten zu bewegten. Der gewaltige Zug kam unbehelligt pünktlich an sein Ziel und konnte nach Beendigung der Rundgebung im Lustgarten ebenso geschlossen wieder zurückgeführt werden nach der Elsässer Straße, wo seine Auflösung erfolgte, die

über eine Stunde dauerte.

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Schon vor 11 Uhr leuchtete am Rosenthaler Tor ein Wald von roten Fahnen, denn an der Spitze der Gewerkschaften usw., deren Mitglieder in der Lothringer Straße Aufstellung nahmen, befand fich der Bezirk Prenzlauer Berg   des Kartells für Arbeitersport und Körperpflege, dessen Vertreter die lustig im Winde flatternden, etwa 30 roten Fahnen wohl zu regieren mußten. Die Verbände der In unmittelbarer Nähe der Beamten formierten sich am Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, der Hotel  -, Restaurant- und Mariannenplay noch die Kollegen vom Zentralverband der| Café- Angestellten, der Musiker, der Tabafarbeiter und der Land­Zimmerer und vom Zentralverband der Schornsteinfeger- a beiter schlossen sich an, durchsetzt von den verschiedenen Abtei­gesellen; in der Melchiorstraße der Verband der Maler und am lungen des 1., 4. und 18. Kreises der SPD.  , von der Sozialistischen Bethanienufer gegenüber vom Gewerkschaftshaus die Steinarbeiter.rbeiter- Jugend und den Jungfalten, von Angestellten der Bunft 12 Uhr jetzten sich diese Züge in Bewegung. Aber bereits Konsumgenossenschaften und Arbeitern der Firma Hilde­an der Schmidstraße mußte das erste Halt geboten werden. Erst brand u. Sohn. Und immer wieder hieß es für die zuerst gekommenen Teilnehmer an der Aufstellung: Rückwärts richt mußte der Gesamtverband vorbeigelassen werden. Das war Marsch!", so daß der Zug, als er sich Punkt 11.30 Uhr in sehr leicht gesagt, denn der Zug des Gesamtverbandes wollte gestern euch fein Ende nehmen. Schließlich hatten sich die Züge bis zur Neuen Bewegung setzte, genau die Mittelpromenade vom Rosenthaler Tor Jafobstraße durchgefämpft". Wieder mußte Salt gemacht werden, bis zum Schönhauser Tor ausfüllte.

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Wir", ein sozialistisches Festspiel

Uraufführung 1. Mai in Frankfurt   a. M.

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Immer sorglicher, Jahre und Jahre auf weite Sicht, arbeitet im Kulturfartell der modernen Arbeiterbeme gung Genosse Conrad Broßmiz an der Gestaltung der Mai­feiern. Der Riesenraum der Frankfurter Festhalle   mit über 20 000 Zuhörern fordert verantwortungsvolle Vorarbeit, die über Frankfurt   hinaus auch an anderen Orten zum Nachdenken über Fragen proletarischer Festgestaltung geführt hat.

In Auerbach- Gersters Lied vom Arbeitsmann" wird ein Werktag aus dem Leben eines Arbeiters aufgezeigt, im Kreuzzug der Maschine"( Frank- Wolff  ) der Kampf zwischen Mensch und Maschine, in der Völkerfreiheit"( Fankhauser- Lendvai) ist das Aufzeigen des sozialistischen   Gedankens geschichtlich behandelt. Das Kulturkartell der modernen Arbeiterbewegung Frankfurt   a. M. stellte in den letzten Jahren diese drei Werke neuzeitlicher Fest­gestaltung in sein Maiprogramm.

In seiner sozialistischen Kantate Wir" aus dem Arbeiter­jugend- Verlag, Berlin  , geht Hendrik de Man  , der sich zwölf Jahre vor dem Kriege der belgischen Sozialdemokratie anschloß und heute an der Akademie der Arbeit in Frankfurt   a. M. wirft, einen neuen Weg. In dem Werk, das er im Auftrag des Kulturfartells für die diesjährige Maifeier geschaffen hat, ist das Kultische im Maigedanken betont. Es wird nicht von außen an das Werk her­angetragen, sondern steigt aus dem Massenerlebnis wesentlich unterstützt durch die Musik auf, aus dem Gefühl der Natur­verbundenheit, aus Sehnsucht nach Rhythmus und Einklang, aus Bruderschaft, Treue und Opferfinn, aus Ablehnung des Krieges, aus Entbehrungen der Arbeitslosigkeit und Sorge, aus dem Gefüh! der Solidarität: allein sind wir nichts, zusammen find wir alles! Die Maifeier feine äußerliche Feiertags­angelegenheit! Aus dem Erleben des Alltags soll dem Alltag aus neuer Gesinnung, das Verbundensein der Menschen untereinander, ein anderer Sinn gegeben werden.

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In den Massen, die dem Spiele folgen, verlieren sich nicht die Rufe im Ausgang des Spieles, die nüchtern ohne Pathos fordern:

Wir wollen uns alle erheben!"

Wir wollen uns alle die Hände reichen!" Wir wollen mitfingen!"

Im Rahmen dieser sozialistischen   Kantate fällt dem Kompo= nisten eine wichtige Aufgabe zu. Ottmar Gerster   meiß um die Möglichkeiten, die ein Palästrina und Händel sich musikalisch er­schlossen haben. Aus dem Massenempfinden heraus gestaltet, so wächst die Musik bei Gerster aus dem Kollektiv des Chores. Die musikalische Klischeeform, die er in der Roten Revue" anwendet, ist in den zahlreichen Intermezzi des neuen Werkes erweitert und der Aufgabe, die der Kantatenstil fordert, ausgezeichnet angepaẞt. Für die Halle der 25 000 genügt ihm ein Bläserorchester( Blech und Schlagzeug) von 17 Mann, das er gleichzeitig zur Unterstützung der zahlreichen Chöre verwendet, ohne daß an ihrem durchsichtigen, klargefügten, klingenden A- cappella- Charatter irgendwelcher Schaden entsteht. Die Vorliebe, die Gerster für chorale Wendungen trägt, erleichtert ihm die Anpassung an diesen besonderen Stil, wie er auch zu kontrapunktischer Feinarbeit Gelegenheit gibt.

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Da infolge des Riesenraumes der Frankfurter Festhalle   mit Trübungen der Sprech- und Gesangschöre, den eigentlichen Trägern des Werkes, zu rechnen war eine Befürchtung, die dieses Mal nicht zutraf- wurde der Film( Dr. Paul Wolf) zur Deutlich­machung und Unterstreichung einbezogen, dem die Intermezzi von Ottmar Gerster   beigeordnet standen.

Die Szene war erstmalig in die Mitte der Festhalle verlegt. Um den 14 Meter hohen, massiven Turmaufbau gruppierten sich von allen Seiten die Zuhörer. Ein wesentlicher Anteil an der Wiedergabe des Werkes fällt den Sprechchören( Sprechchor des Kul­turkartells, start aufgefüllt durch Arbeitersänger) zu, die Genosse Alfred Auerbach   überall im Saal und auf den Galerien postierte und vortrefflich einstudiert hatte, während Mag Bartsch die Vorarbeit in den Chören und dem Orchester leistete.

Ausgezeichnet im Ausdruck die Bewegungschöre der Arbeiter­sportler, zu denen sich Chor und Orchester der Arbeiterjugend ge­sellten. Die Gesamtinszenierung, die Betreuung der 2000 Mit­wirkenden, oblag Dr. Graf, Oberregisseur vom Frankfurter Opern­haus, dem für die Wiedergabe des Hendrik de Man- Gerster- Werkes ein Sonderlob gebührt.

Das war ein starker, berechtigter Erfolg, der weniger äußerlich in Erscheinung trat, aber um so nachhaltiger sich erweisen wird. Walter Hänel.