Eine neue Sehenswürdigkeit
Was gut daran ist und was noch besser sein könnte
Anläßlich der Tagung des Märkischen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern wurde das von der Berliner Städtischen Wasserwerke A.-G. auf dem Grundstück des Altberliner Wasserwerkes Westend auf dem Spandauer Berg in einem Am 15. Dezember v. J. wurde das neue Zuchthaus in Branden :| Inhalt. Für die kleinen Gemeinschaften sind Gemeinschaftszellen ehemaligen Maschinenhaus errichtete Museum der Wasserburg teilweise bezogen. Die finanziellen Schwierigkeiten, in denen für vier bis sechs Mann vorhanden, für die großen Gemeinschaften werke" der Deffentlichkeit übergeben. sich der preußische Staat augenblicklich befindet, machten eine frühere Unterkunftsräume für je dreißig Mann. Neben zwei Spazier Fertigstellung des Gebäudekomplexes nicht möglich. Das Krankenhöfen ist noch ein besonderer Spazierhof für die Disziplinarabteiteilung vorhanden. Ein Sportplatz wurde bei der Besichtigung haus ist heute noch nicht in Angriff genommen. Die Besichtigung vermißt. But durchdacht sind die Eingangsräume für die neu einder Anstalt durch die Presse unter Führung des Strafvollzugs: gelieferten Gefangenen. Sie kommen in besondere Abstellzellen ganz präsidenten Wuzdorf enthüllte ein bautechnisch vollendetes Werk. am Eingange des Gebäudes; von hier ins Bad, dann in den EinEin Gang durch die alte, jetzt leerstehende Anstalt in der Stadt kleideraum und von dort in ihre Zellen. in Brandenburg bewies noch einmal, wie notwendig die neue Anstalt war. Ein weiteres Verbleiben der Gefangenen hier war aus friminalpädagogischen, wie auch sanitären Gründen unmöglich.
Direktor Kühne, dessen Initiative die Entstehung dieses für Deutschland immerhin einzigartigen Museums zu danken ist, erläuterte auf einem Rundgang Umfang und Zweck der Schau. Voraussetzungen für die Errichtung des Museums waren die vielen im Besitz der Stadt befindlichen wertvollen Modelle, Darstellungen und Probestücke aus den beiden Ausstellungen ,, Gas und Wasser Berlin 1929" und Deutsche Bauausstellung Berlin 1931" sowie das Vorhandensein eines geeigneten Gebäudes zur Unterbringung der Sammlung. Das ehemalige neben dem Charlottenburger Krankenhaus auf dem Westender Berg mitten in gärtnerischen Anlagen ge= Legene Maschinenhaus, das früher fünf große Dampfmaschinen beherbergte, ist für seine neue Bestimmung vollkommen, und zwar mit verhältnismäßig geringen Mitteln, renoviert worden und hat eine durchaus geglückte vorbildliche Umgestaltung erfahren.
Das Mittelstück der großen Haupthalle bildet ein riesiges Relief von Groß- Berlin, in welches verschiedene Werke, die Dienststellen und die Hauptrohrleitungen der Wasserwerke in Form von verschiedenartig leuchtenden Körpern und Röhren eingebaut find. Flankiert wird das Relief von zwei großen die Betriebs- und Leistungsverhältnisse der Städtischen Wasserwerke zahlenmäßig und graphisch darstellenden Orientierungstafeln. Die hintere Längswand des Raumes schmücken die erleuchteten Dioramen mehrerer GroßBerliner Wasserwerke, wie Müggelsee, Lichtenberg und Spandau . Ein Leuchtsaal demonstriert die Leistungen der einzelnen Werke. Eine durch zwei Treppenaufgänge zu erreichende Galerie zeigt eine sehr interessante Sammlung von Erinnerungsstüden aus der Zeit der Gründung der Wasserwerke durch die Engländer im Jahre 1856. Ein zweiter Raum, der früher als Kesselraum gedient hat, enthält neben einem großen Panorama„ Der Kreislauf des Waffers in der Natur und die Wasserversorgung Deutschlands ", Modelle der beiden Werke Stolpe und Wuhlheide und Proben der bei dem Städtischen Wasserwerte üblichen Brunnenfilter.
Der Zweck des Muſeums, eine umfassende Darstellung der Berliner Städtischen Wasserwerke, ihrer Entwicklung und Leistungsfähigkeiten, ihrer Bauten und maschinellen Anlagen und ihrer Organisation zu geben, konnte faum besser erfüllt werden, zumal die Räumlichkeiten jederzeit noch erweiterungsfähig sind.
Die Buchmacher: Devisen. 2800 Mart Geldstrafe für den Buchmachersyndikus. Das Schnellschöffengericht Berlin- Mitte verurteilte den früheren Syndikus des Reichsverbandes deutscher Buchmacher, Josef Ernst, wegen vorsätzlichen Bergehens gegen die Devisenordnung an Stelle einer an sich verwirkten Strafe von einem Monat Gefäng nis zu 2000 Mart Geldstrafe und einer weiteren Geldstrafe von 500 Mart somie megen fahrlässigen Bergehens gegen die Devisenordnung zu 300 Mark Geldstrafe. Die Geldstrafe von 500 Mart ist durch die 12tägige Untersuchungshaft verbüßt.
Ernst hatte auf einem Konto bei der Amsterdamschen Bant 4000 holländische Gulden, die er, als die erste Devisenbestimmung erging, von Amsterdam abholte. Er lieferte aber nur 3000 Gulden ab und behielt 1000 Gulden zurück, die er in Dollars umwechselte. Diese Devisen hat er erst im Februar, als er eine Anzeige befürchtete, angemeldet. Außerdem hatte Ernst bei dem Kredit Lyonnais ein Konto von 10 000 französischen Franken, angeblich für die Monatswechsel seines zur Ausbildung in Paris lebenden Sohnes. Auf dieses Konto hat er dann auch weitere Beträge eingezahlt, die nach seiner Angabe für Rechnung deutscher Buchmacher zum Zwecke von Ersagwetten in Frankreich dienen sollten. Bei Erlaß der Devisenordnung wurde das Ersatzgeschäft eingestellt, und es blieb noch ein Guthaben von 10 000 Franken. Ernst meldete dieses Bankguthaben nicht an, weil der Pariser Vertrauensmann eine Gegenrechnung in ungefähr dieser Höhe hatte. Die Abrechnung ist aber erst im Januar erfolgt. Das Schöffengericht erblickte in dem Berhalten von Ernst in diesem Falle eine Fahrlässigkeit, weil die Reichsbank sich vorbehalten hatte, derartige Konten zu fontrol
lieren.
1]
Oskar Wöhrleg
Fan Hus.
1.
Der Tetzte Zag
Hus muß sterben. Die lärmenden Treiber, die ihn seit Monaten umringt halten, haben die abschnürende Kette geschlossen. Nun, ihrer Beute gewiß, lassen sie das letzte Gatter fallen.
Es ist genau so gekommen, wie der verklagte Magister in seiner Appellation, vor drei Jahren in Prag vom Papst an Jesum Chriftum, den höchsten Richter getan, voller Betrübnis des Herzens und voller Kümmernis der Seele schriftlich niedergelegt hat:
,, Siehe, der Feind hat sich aufgericht! Die Not ist vor handen, aber niemand, der mir hülfe!
Biel Hund umgeben mich, und die Bersammlung der Zornwütigen hat mich besessen!
Sie haben wider mich geredet mit betrüglicher Zung. Mit gehässigen Worten haben sie wider mich hantiert und wider
mich gefochten ohn' Ursach!
Die neue Anstalt befindet sich in Göhrden, einige Kilometer entfernt von Brandenburg , in der Nähe der nach Plauen führenden Landstraße und stellt eine Verbindung des sogenannten 3entral systems mit dem Pavillonsystem dar. Die Umfaf sungsmauer, die die Anstalt vollkommen verdeckt, wird beider feits von Beamtenhäusern umrahmt. Das Verwaltungshaus birgt die Lehr- und Kultusabteilung, und zwar Schulsäle, Gemeinschaftszimmer und die Kirche. Die Anstalt besitzt weiterhin eine Tischler, Schneider, Schlosserwerkstatt, auch eine Weberei und Mattenflech terei. Außer der Kochküche und der Bäckerei ist eine Wurstfüche vorhanden. Nach wie vor gehört das Gut Blauer Hof", dessen Brodukte auch zur Bewirtschaftung von Berliner Anstalten herangezogen werden, zur Anstalt. Vom Verwaltungsgebäude aus find nach beiden Seiten leicht erreichbar die Zentralen, um die sich die Verwahrungshäuser gruppieren.
Die Verwahrungshäuser.
Durch Zusammenfassung der Gebäude mittels eines ringsum laufenden Flures wird die Beaufsichtigung außerordentlich vereinfacht. Ueberall ist für eine ſtrenge Trennung des Aufsichtspersonals von den Gefangenen in Form von hochliegenden und versteckt angeordeneten Beobachtungsgängen für ambulante Beobachtung, die von den Gefangenen nicht übersehen werden kann, gesorgt. An einer Seite des Arbeitssaales führt ein hinter Glas gelegener erhöhter Gang, von dem aus die Gefangenen während der Arbeit von einem einzigen Aufsichtsbeamten beobachtet werden können. Glas ist überhaupt überall verwendet. Es wird durchbrochen durch Metallgitter, die in das Glas eingelassen sind.
Besonders große Sorgfalt ist der Möglichkeit der Gruppeneinteilung innerhalb der Verwahrungshäuser gewidmet worden. Es besteht die achtzehnfache Möglichkeit von Gruppeneinteilungen. Schon der Umstand, daß die beiden Verwahrungshäuser, zu jeder Seite des Verwaltungsgebäudes, zusammen mit den Werf stätten ein abgeschlossenes Ganzes darstellen, gestattet unter Umständen, zwei ganz verschiedene Kategorien von Gefangenen zu beherbergen. Aber auch die einzelnen Stockwerke find voneinander vollkommen getrennt. Jedes Stockwert hat seine besonderen Wasch und Badeanlagen und seine Toiletten. Mit dem Kübelsystem und mit den Toiletten in den Zellen ist endgültig Schluß gemacht. Nur die Gemeinschaftszellen haben Toiletten, die allerdings so gebaut sind, daß die Luft darunter nicht leidet. In sämtlichen Zellen gibt es fließendes Waffer. Ueberhaupt ist durch besondere Vorrichtungen dafür gesorgt, daß die übliche und üble Anstaltsluft nicht entstehen kann. In sanitärer Hinsicht entspricht das neue Gebäude den letzten Anforderungen der modernen Bautechnik. Höchftens, daß die Glasdächer im Sommer die Luft im Gebäude und in den Werkstätten zu sehr anwärmen dürften. Aber auch hierin hat man durch entsprechende Ventilationsvorrichtungen Borforge getroffen.
Raum für 900 Gefangene.
Die Anstalt ist auf 900 Gefangene berechnet. Sie ermöglich sämtliche Haftformen, z. B. Trennung bei Tag und Nacht, gemeinsame Arbeit bei Tage und Einzelunterbringen bei Nacht, Gemeinschaftshaft bei Tag und Nacht, in kleinen Gemeinschaften und in größeren Gemeinschaften. Für die bei Tag und Nacht getrennt untergebrachten Gefangenen sind die sogenannten Normalzellen von je 22 Kubikmeter Luftinhalt bestimmt. Die sogenannten Schlafzellen, in denen die Gefangenen wohnen, die nur nachts getrennt werden, haben 15 Kubikmeter
römischem König, der aber heute gar nicht königlich wirkt, trog feinem vornehmen schwarzen spanischen Anzug, aus dem dunkelsten Sammet mit silberdurchdrehtem Faden genäht und vom Träger der Krone mit vollem Bedacht gerade für diese Sigung des Geheimfonventikels ausgewählt. Nein, heut sieht der rotbärtige Mehrer des Reichs, der Herr über Ungarn , Kroatien , Dalmatien , Slawonien , gar nicht aus als Inhaber und Ausüber der weltlichen Macht, nein, ihm rinnt der helle Schweiß großtropfig von der gebudelten Stirn, sein Atem fliegt, seine Gliedmaßen beben und zittern, die paar Zähne, die er noch in den Kiefern hat, fladen hörbar aufeinander, als ob er Fieberfrost hätte, und allen, die ihn in dieser Ber fassung sehen, muß es scheinen, als sei nicht Hus, sondern er, Sigmund, der arme Sünder, um dessen Berbrennung es ginge.
Doch, mag ihm, dem König, der Entschluß, seinen ehe maligen Schüßling fallen zu lassen, noch so schwer werden, die Endentscheidung läßt sich nicht mehr umgehen, nicht mehr länger hinausschieben, durch alle diplomatischen Künste nicht. Damit ist das Schicksal des angeklagten Magisters entschieden.
Sein Tod ist notwendig. Aus Gründen des Staates, aus Gründen der Kirche, aus vielen anderen Gründen mit. Wie hat doch Michael de Caufis, Hussens eifrigster, gehässigster und verbisfenster Ankläger, eben in der Schlußrede gefagt, mit seinen ausgebeinten, gelben Totenfingern die Kante des Sprechpultes umflammernd und Speichelbläschen nach allen Seiten sprißend:
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Zum Schluß wäre folgendes zu sagen: Die Brandenburger Anstalt hat bautechnisch in Westeuropa nichts Gleichwertiges. Vom friminalpädagogischen Standpunkt aus wäre vielleicht manches anders gestaltet worden, wenn bei der Fertigstellung der Pläne bereits die neue Verordnung über den Vollzug der Strafen in Stufen in Kraft getreten wäre. Die Anstalt ist in Zukunft für die Schwerst= erziehbaren und für die Rückfälligen gedacht; die Gefangenen werden somit jahrelang in dieser Anstalt verbleiben. In noch fernerer Zukunft wird die Anstalt vielleicht als Bewahrungsanstalt ihren Zweck zu erfüllen haben. Sie ist ja auch in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der sicheren Verwahrung erbaut worden. Und tatsächlich gestattet fie mit verhältnismäßig wenig Bersonal den Gefangenen einer ständigen Beaufsichtigung zu unterziehen, ohne daß er selbst das merkt.
Haftbefehl gegen Bankier Bernheim. Wegen Devisenvergehens und Verdunkelungsgefahr.
Der Vernehmungsrichter beim Amtsgericht Berlin- Mitte hat Bernheim, Blum& Co. in Berlin , den Bankier Robert Berngestern nachmittag gegen den Mitinhaber des Bankhauses heim, dessen Sozius Blum sich gestern vormittag im Gebäude der 3ollfahndungsstelle das Leben nahm, Haftbefehl wegen Devisenvergehens, Fluchtverdachts und Berdunklungsgefahr erlassen.
Drei tödliche Verkehrsunfälle.
In den gestrigen Abendstunden ereigneten sich wieder eine Reihe von schweren Verkehrsunfällen, die drei Todesopfer forderten. An der Kreuzung Kronprinzenufer und Moltte= brüde prallte der 28 Jahre alte Paul Matuschewski aus der Herbststraße 26 mit seinem Motorrad mit einer Autodroschke zusammen. Das Rad wurde völlig zertrümmert. Schwerverletzt wurde der Verunglückte in die Charité gebracht, wo er furze Zeit nach feiner Aufnahme an den Folgen eines Schädelbruches st arb.- Vor dem Hause Frankfurter Allee 42 wurde die 31jährige Frau Marie Krüger aus der Weberstraße 50 beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem Motorradfahrer erfaßt und so unglücklich zu Boden geschleudert, daß sie mit einem doppelten Schädel. bruch bewußtlos liegen blieb. Frau R. wurde zur nahegelegenen Rettungsstelle 9 transportiert, wo der Arzt nur noch den inzwischen eingetretenen Tod feststellen konnte. Der dritte tödliche Unfall trug sich an der Ede Mainzer und Berliner Straße in Neukölln Dort wurde die 16 Jahre alte Hilde Rother aus der Mainzer Straße 39 mit ihrem Fahrrade von einem Wäschereiauto überfahren. Das junge Mädchen wurde auf der Stelle getötet.
31.
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Auf dem Wochenmarkt ausgefekt.
Besucher des Wochenmartis in der Emser Straße in Wilmersdorf machten gestern Mittag gegen 2 Uhr dort eine traurige Entdeckung. Sie wurden durch ein flägliches Wimmern aufmerksam und fanden in einem kleinen Handwagen, der in einem abgelegenen Winkel des Marktes stand, ein neuge borenes Kind, dem ein Knebel in den Mund gesteckt war und das nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Der Säugling, haus in der Pfalzburger Straße gebracht. Die Kriminalpolizei, die der zweifellos ausgesetzt war, wurde ins Wilmersdorfer Krankenvon dem Pfund benachrichtigt wurde, leitete sofort Ermittlungen nach den Eltern des Kindes ein, die jedoch bisher zu feinem Erfolg führten.
riums zittert, und Gelärm und Gejohl, Ausgelassenheit an schrillem Geschrei, als sei hier nicht eine Versammlung der Blüte der Christenheit im Jahre des Heils 1415 nach unfres Erlösers Geburt, sondern ein aufgeregter, spielerhigter, leidenschaftendurchwühlter heidnischer Pöbelhaufe im römischen 3irkus, vor den Augen des Cäsars durch Niederstoß des Daumens blutlechzend, bäumend und schäumend, den Tod eines im Nez gefangenen, unterlegenen Gladiators fordernd. Also Tod für Hus!
Also Verbrennung! Auslöschung! Vernichtung!
Das ist besser als lebenslängliche Haft und Einschließung in irgendeinem abgelegenen schwäbischen Kloster, wie das von einigen humanitätstriefenden Stimmgebenden vorgeschlagen wurde.
Bon Stimmgebenden übrigens, die noch genauer unter den geschliffenen Beryll zu nehmen sind! Sie haben sich für Hus mit solcher Eindringlichkeit eingesetzt, daß der Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, die Fürsprecher könnten mit böhmischem Geld gekauft und bestochen sein.
Das alles seinen Marktpreis hat in dieser Zeit und in diesen Vaterländern, da der Wert von Aemtern und Pfründen ganz genau in Gold und Silber ausgerechnet werden kann, bis in das letzte Pfund Pfennig hinein, da ferner Meinungen gegen Geld oder Geldeswert gewechselt werden wie verschwitzte, abgetragene, nicht mehr waschbare Hemden, warum sollten da nicht die Fürsprachen für den Böhmen gekauft und eingehandelt sein? ,, Hah, hah!" hat Balecz ihm seinerzeit ins Gesicht hinHus ist reich.
Denn sie haben über mich einen solchen Rat gehalten, fagend: Wir wollen fein Speis mit Holz verderben und ihn aus dem Land der Lebenden treiben, daß seines Namens und selbst wenn der Keyzer noch im letzten Berhör oder gar eingeschrien: Wo ist die Joppe voller Gulden?!"
nimmermehr soll gedacht werden!"
Wirklich, so ist es.
Schärfer als mit des Bedrohten eigenen Worten fann die Lage gar nicht ausgesprochen werden. Das in die Falle gelaufene böhmische Bild ist eingefesselt und endgültig gestellt.
Es gibt keinen Ausweg, feine Rettung mehr. Hus muß sterben.
Sein Tod ist unabwendlich.
Der ganze Handel ausgemacht hinter verschlossenen Türen, von den Wortführern der Kurie und der deutschen Nation des Konzils abgelistet, abgetroßt, abgedroht dem in Dieser Sache ewig zögernden, ewig unentschiedenen Sigmund,
,, Räudige Schafe gehören ausgemerzt aus der Herde! auf dem Scheiterhaufen widerriefe: Glaubt ihm nicht, ehrwürdige Bäter, glaubt ihm nicht! Das wären nur weitere trügliche Schliche des verderblichen Wolfes. Traut ihm nicht, Leuchten der Kirche, traut ihm nicht! Ich beschwöre es bei Jesu, unseres Heilandes Bundmalen! Fort mit Hus! Entsetzt ihn seiner priesterlichen Würden! lleberantwortet ihn dem weltlichen Arm, auf daß ihm sein Recht geschehe, und das wird Heulen und Zähnefnirschen sein! Seinen stinkenden, hoffärtigen, fegerischen Leib freffe die Flamme! Die Kammer der Kirche, die er durch seinen Geifer bejudelte, werde wieder rein!"
Tofender Beifall ist dieser Heyrede gefolgt. Hände flatschen, Fußgetrampel, daß der ganze Estrich des Refekto
Er leugnete es zwar ab, als ihn der Berhörs- Kardinal fragte: Ist es wahr, daß du siebzigtausend Goldgülden befigeft?" Doch was gilt schon die Ableugnung eines Rezzers! Darum aufgepaßt!
Aus der Belt mit ihm! Rein Klostergefängnis! Tod! Tod ist auch sicherer als Einsperrung und gefängliche Berwahrung. Rerfermauern fönnen erbrochen, Gefängnisgitter durchgesägt werden. Gold macht sogar die Tugend der Nonnen stolpern, warum nicht die eines Gefangenenwarts? ( Fortsetzung folgt.)