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Ludwig Thoma war ein leidenschaftlicher Jäger. Er hatte eine schöne Jagd in Weikertshofen bei Dachau , die ein alter Jagdaufseher verwaltete.
Herr Doktor," sagte der eines Tages, die Hasen wern immer weniger. I moan alleweil, des kommt von die Raben. Die holen uns junge Haferln weg. Narrisch viel Raben ham ma in unsern Revier."
" Da muß was geschehen," meinte Thoma, ,, Dielleicht könnte man Gift legen. I bring eins mit von der Stadt."
Das tat er, und das Gift wurde ausgelegt, teils appetitlich mit Stäse vermengt, teils an alte Fleischbroden gestrichen, auf abgeernteten Feldern und leeren Wiesen.
„ Na, wie stehts mit die Raben, Förster?" fragte Thoma das nächste Mal; san scho viel verredt von die Biecher?"
Der Jagdaufseher fragte sich verlegen am Kopf:„ Na, Rab 'n grad net aber
Was aber?" fuhr Thoma auf.
In der Gegend von Dachau treiben die Bauern im Herbst bis spät in den Winter hinein ihre Schweine auf die Stoppelfelder und schlechten Grasboden zur Weide, und da hat es mit dem Giftföder ein Unglüd gegeben.-
A so a Biecherei!" brummte Thoma.„ Nacha muß i's halt zahlen."
Als sie beim Mittagbrot in der Wirtschaft " Bur Post" saßen, kam schon ein Bauer daher. ,, Grüaß Cahna Gott , Herr Doftor, da hab'n S' was Saubers ogricht! Mei schönste Sau is hin worn von Eahnern Gift. I hab s' mitbracht; drauß is f' am Schubkarrn."
mag's gar net sehn; nig für ungut. I woaß, daß i f' zahln muß."
Er bezahlte die Sau und ließ dem Bauec eine Maß Bier geben. Der 30g befriedigt ab. Thoma war beruhigt.
Das dauerte aber nicht lang. Bald meldete sich ein zweiter Bauer mit einer vergifteten Sau, und dieselbe Szene wiederholte sich.
Als dann bald darauf ein dritter Bauer mit
langend.
demselben Anliegen auftauchte, wurde Thoma etwas bedenklich, ob sein Bargeld reichen würde, wenn es noch mehr werden sollten. Er telepho= nierte seinem Freund, dem Zieglerbräu, nach Dachau , und erzählte ihm sein Mißgeschick. Der half ihm bereitwillig mit einer größeren Summe
aus.
Nun ging es den ganzen Nachmittag so weiter. Ein Bauer gab dem anderen die Türklinke in die Hand; jeder hatte seine vergiftete Sau mit
gebracht; jeder bekam sein Geld und eine Maß Bier. Als es Abend wurde, hatte Thoma schon 22 Schweine bezahlt, hatte noch zweimal zum Zieglerbräu um Geld schicken müssen und wieder war es aufgebraucht. Er war fuchsteufelswild. ,, Was tean ma jetzt, Förster?"
Der kniff ein Auge zu und sagte:„ Laß dei Sau da, Bauer. Dei Gelo friagst schon!" Die Sau wurde abgeladen und der Bauer ging heim.
Und nun fam feiner mehr.
Nach drei Wochen war Treibjagd in Weifertshofen. Der Zieglerbräu war auch da. Er hatte das geliehene Geld am nächsten Tag von Mün chen aus wieder bekommen.
Bald darauf ging mir meine Nachbarin durch Umzug verloren. und ich hause jezt mit einem unschuldigen Gesicht, das ich dazu machen muß, unter den geschliffenen Klamotten. Ist aber die Theorie nicht richtig?
einer aufgelösten Fabrik, die man billig erwerben fann, in ein| ,, Klamotten" herhätten und ihre guten alten Sachen zurückveraltes Eisengestell einzubauen, um für 230 M. zu einem Motor rad zu kommen... Gebrauchte Kraftwagen sind in allen Preislagen zu haben und wieder zu brauchen, bis sie schließlich auf dem Autofriedhof als altes Eisen landen. Es gibt, fachmännisch gesprochen, überhaupt feine Klamotten. Alles ist entweder als Material oder als Gegenstand zu gebrauchen und es handelt sich nur darum, ob man Dinge, die einen schon verblichenen idealen Wert, einen berückenden Erneuerungsbeigeschmack haben, wie alte Sou venirs, nicht lieber auf den Materialwert reduzieren und Ge brauchsgegenstände, die durch ihre unzeitgemäßen Ornamentierungen ihre Bestimmung nicht deutlich genug erkennen lassen, nicht abhobeln und modernisieren soll, um auch das Gefühl: Klamotten zu beseitigen, das man in solchem Milieu zu sehen bekommt."
Die Nachbarin flatschte in die Hände. Ihr Zimmer hatte ( somie das meine) etwas Fatal- Trödelhaftes, und man müßte, meinte fie, unverzüglich meine Theorie in die Pragis umfeßen und zu einer radikalen Neugestaltung und Ausmerzung alles Klamottenhaften schreiten. Ich versprach unvorsichtigerweise meine Beihilfe, kaufte Kitt, Schmirgelpapier, Delfarben, borgte Handwerkzeug und es be= gann ein ungeheures Reinemachen, ein Gerademachen, ein Andersmachen, und ein Frischmalen. Eine Totalumwälzung vollzog sich, wie ich's mal in einem Ausstellungsraum gesehen... 1. Zimmer mit altem Trödel..., 2. dasselbe radikal modernifiert.
Während sich vor der Zimmertüre eine Art Schutthaufen bildete aus Gipsfiguren, aus Tontellern, Armleuchtern von alten Verwandten und Krimskrams häufte, Dinge, die wohl zum Nachdenken und Andersen- Märchen- Dichten anregen mögen, aber das tägliche Leben beschweren und belasten, wurde drinnen das Bett zu einer Couch demontiert und aufwattiert... das Bufett seines Oberteiles beraubt, die Schränfchen und Rähmchen alle glatt gestemmt und gehobelt... die unebenen Stellen mit Holzfitt aus. gefüllt... Mahagoni und neue Politur mit Schleifpapier aufge rauht... helle Delfarbentöne drauf gestrichen, die unschön genannten Rognasen abgeschliffen, Lad aufgetragen, wieder abgeschliffen, bis jene tühlschimmernde Glätte des Schleiflacks erzeugt war.
Als ich gerade ein zurechtgenähtes Delpapierromboid anheftete, erschien die Wirtin von der Reise zurück, fragend, wo wir diese
Bosheiten,
aber nicht für unsere Frauen Parifer Aphorismen, dem Ungarischen nachgedichtet Von Anton Kuh
Einmal anschauen: Bekanntschaft. Zweimal anschauen: Zuneigung. Dreimal anschauen: geht fie schon mit anderem.
Ihr Chauffeur ist in sie verliebt. Ihr Masseur ist in sie perliebt. Ihr Friseur ist in sie verliebt. Ihr Pedikeur ist in sie verliebt. Ueberhaupt: jed- eur ist in sie verliebt.
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Sie schrieb ihrem Gatten: Ich sehne mich nach dir. Sie schrieb ihrem Freund: Ich sehne mich nach dir. Luder hat zweimal gelogen.
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Wenn eine Frau schweigt, lügt sie. Wenn eine Frau redet, lügt sie. Wenn eine Frau stottert lügt der Mann.
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In der Früh zieht sie ein neues Kleid an. Am Vormittag zieht sie ein neues Kleid an. Um Mittag zieht sie ein neues Kleid an. Und nachmittags.
Und abends.
Mm
222 Mazz
"
,, Das war halt a teure Sau!" begrüßte er den Doktor Thoma.„ Dane? Tu dir sei nig, das waren scho dreiazwanzge."
,, Naa, oane war's, mei Liaba. An oanzigs Sau war varreckt, un die ham si alle Bauern Dom Dorf ausgeliech'n."
Seitdem wurde Dottor Thoma nervös, menn er weidende Schweine sah. Er gab die Weikertss hofener Jagd auf und pirschte nur mehr im Ges birg auf Gemsen und Auerhähne....
Und après souper.
Und mitternachts.
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Ihre Wangen dufteten nach Chanell, Numero cinque. Ihre Ohrläppchen dufteten nach- quelques fleurs, Houbigant. Woher hat sie? Von mir. Führ ich Generalvertretung für Budapest .
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Wenn eine Dame hat Schulden, sie immer sucht einen reichen Freund.
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Eine Frau, die, wenn sie sich, nachdem sie einen Ruß gibt, wieder schnell schminkt ihre Lippen, soll man nehmen gleich der erster bester Holzhacke auf ihr.
Sprichwörter aus einem Jahrtausend Je höher der Affe steigt, je mehr er den Hintern zeigt. Wer betrügen will, pfeift füß.
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Das Ei des Faulen piept wohl, aber es kriecht nicht aus.
Es ist gut Feuer machen, wenn der Nachbar das Holz gibt.
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Wenn ein Floh hustet, bebt die Erde nicht. *
Wo alle nackt gehen, lacht man über das Hemde. Für Hitler ausgewählt von W. G. Oschilewski
KARSTADT's Lebensmittel- Preisliste
Unsere Lebensmittelabteilungen stehen unter ständiger Kontrolle eines Nahrungsmittel- Chemikers und eines Tierarztes
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Jg.Kohlrabi. Ds. 0.36 Jg. Brechbohnen 1, Ds. 0.42 Wirsingkohl..... Ds. 0.42 Grünkohl......... Ds. 0.50 Spinat. Ds. 0.42 Erbsen............ Ds. 0.52 Jg Erbsen sehr fein/ Ds. 1,15 Gem. Gemüs. mittelf., Ds. 0.95 Brechspargel, dünn/ Ds. 1.10 Apfelmus, tafelfert./ Ds. 0.46 Pflaumen mit Stein./ Ds. 0.50 Phaumen ohne Stein, Ds. 0.88 Stachelbeeren.. Ds. 0.70 Kirschen mit Stein/ Ds. 0.90 Reineclauden... Ds. 0.98 Birnen, weiß, Frucht Ds. 0.90 Karotten 1. Strf./ Ds. 0.28
KASE
Harzer- Käse ca. 1 Pfd. Pak. 0.28 Magdebg. Korbkäse 2 Sck. 0.35 Vollf. Camembert 2 Schch. 0.35 Limb. 20% Pfd. 0.40, 40% 0.72 Briekäse vollfett.... Pfd. 0.58 Steinbusch. vollfett Pfd. 0.68 Edamer, Holländ.vollf. Pfd. 0.62 Dän. Schweizer 30%.. Pfd. 0.62 Tilsiter 30% pikant Pfd. 0.62 Allg. Ramadour 20% Stck. 0.22 Allg.Dess.- Käs. 50% 2 Stck. 0.38 Allg. Streichkäse..Port. 0.40 Emmenthaler a. R.% Port. 0,54 Camembert vollf.8/ ca.1Pfd. 0.88 Bayr. Schweiz . vollf, an Pfd. 0.95
Geheimratskäse ca. 1 Pfd. 0,98 Tilsiter o.Rinde 20% Pid. 0.54
FRISCHFLEISCH
Ochsen- Rostbeaf o. K. Pfd. 1.28 Kalbs- Schnitzel an Pfd. 1.28 Kalbs- Rollbraten.Pfd. 0.98 Rinder- Roulade... Pfd. 0.88 Hammel- Keule.... Pfd. 0.98 Schweine- Kotelett. an Pfd. 0.84 Schwein, Kamm, Schuft Pfd. 0.78 Schweine- Bauch..Pfd. 0.54 Kaßler mild... an Pfd. 0.74
Alter Korn ca. 1 Ltr., m. Fl. 3,20 Weinbrand ,, Spezial" cq. 1 Liter mit Flasche...... 4,40 Tarrag., Werm.5 L.4,75 Ltr.1,00 Johannisb.- w.10L.6,50 Ltr.0,83 Rhein- und Moselwein 10 Liter 5.50, 1 Liter........ 0,60
FISCHEU.RAUCHERW.
Seelachs Kabelj.o.K. anPfd. 0.10 Kabeljaufilet ⚫an Pfd. 0.14 Grüne Heringe. 3 Pfd. 0.32 Leb. Plötzen.... an Pfd. 0.30 Leb. Schleie.... an Pfd. 0.52 Fettbücklinge.. an Pfd. 0.28 Seelachs geräuchert Ptd. 0.26 Schellfisch geräuch. Pfd. 0.26 LebendeÄale anPfd. 0.98
OBST UND GEMUSE Jaffa- Orangen..3 Pfd. 0.68 Blut- Orangen... 3 Pfd. 0.68 Tafel- Apfel. ...... 3 Pfd. 0.98 Koch- Apfel...... 2 Pfd. 0.35 Salatgurken... an Stck. 0.30 Spinat............ 3 Pfd. 0.25 Kartoffel Industr . 10 Pfd. 0.36
BUTTER, FETTE, EIER
Rohschmalz........ Pfd. 0.38 Bratenschmalz..... Pfd, 0.42 Griebenschmalz, Pfd. 0.46 Dan.Blasenschmalzpfd. 0.48 Margarine, Cocosfett 3 Pfd. 0.95 Molk.- Butter hochf. Pfd. 1.24 Tafelbutter... Pfd. 1.34 Markenbutter .... Pfd. 1.40 Fr.rum. Eier an 10 Eier 0.52
CACOAC
Apfelsaft große Sektflasche 0,90 Himbeer- oder Kirschsaft 1 Liter .......... 1,40 Russische Gänse an Pfund 0,48 Wolgahühner on Pfund.. 0,55 Wildschweinbraten
an Pfund...
Bestellungen über 5 Mark unter F6 Baerwald 0012 werden prompt In den Dachhallen spielen die Kapellen Efim Schachmeister und Juan Llosses U BAHNHOF HERMANN PLATZ DER
0,60
WURSTWAREN
Konsum- Sülze..... Pfd. 0.38
Fleischwurst
.Pfd. 0.65 Bierwurst....... .Pfd. 0.68 Jagdwurst...... Pfd. 0.75 Landleberwurst... Pfd. 0.75
Mettwurst Brschw.ArtPfd. 0.84 Bauernleberwurst Pfd. 0.88 Wien. Würstchen. Pid. 0.88 Plockwurst......... Pfd. 0.84 Feine Leberwurst. Pfd. 0.95 Cervelatwurst..... Pfd. 0.98 Schinkenspeck.... Ptd. 1.08 Schinkenwurst..... Pfd. 1.18 Schlackwursti. Fettd. Pfd. 1.15 Nußschinken...... Pfd. 1.30 Speck mag 0.82, fett Pfd, 0.58 Gek.Schinken, Pfd. 0.27
KOLONIALWAREN
Weizenmehl...... Pfd. 0.22 Wien.- Auszugsm. 5 Pfd. Btl. 1.30 Kartoffelmehl .Pfd. 0.20 Weizenpuder..... Pfd. 0.40 Hartweizengries
..an Pfd. 0.26 Sultaninen...... an Pfd. 0.38 Korinthen.......... Pfd. 0.55 Rosinen........ ..Pfd. 0,46 Cocosraspel....... Pfd. 0.40 Mandeln, süß... qn Pfd. 1,30 Zitronat, Orangeat... Pfd. 0.95 Pfirsische........ gn Pfd. 0.58 Mischobst....... an Pfd. 0.30 Tafelreis........ an Pfd. 0.14
Gelbe Erbsen an 2 Pfd. 0.29 Weiße Bohnen.... an Pfd. 0.12 Kaffee geröst. an Pfd. 1.80
erledigt Mengenabgabe vorbehalten Im Erfrischungsraum Ill. Stock die Kapelle Fabri KARSTADT BAHNHOF