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(ßeilage Dienstag, 10. Mai 1932

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Auf Jagd nach Arbeit Bericht eines Arbeitslosen, der aus New York zurückkam

Anmerkung: Abgesehen von den üblichen Angeboten in den Tageszeitungen werden offene Stellen durch Agenturen vermittelt: Kopfarbeit: In der Zeitung Angebot der Vennittlungs- stelle, hier Fragebogen ausfüllen. Falls geeignet, zur Vorstellung geschickt. Nach Erhalt der Stellung ein Wochengehalt in drei wöchentlichen Raten als Entgelt an Agentur. Handarbeit: Angebote auf bunten Zetteln an Haus- eingängen der Agenturen. Kosten der Vermittlung 10 Proz. des monatlichen Gehaltes im voraus bezahlt. Falls Stellung nicht er- halten, Geld zurück binnen drei Tagen. Wenn der Wecker raffelt... Schon wieder dieser Wecker! lind es ist erst kurz nach t> Uhr. Ich schlafe ja erst ein paar Stunden. Aber richtig! Ich muß mir ja Arbeit suchen. Das Hausieren hat doch keinen Zweck. Bringt kein Geld ein. Arbeit will ich haben. Richtige Arbeit. Also raus! Nur raus! Waschen, anziehen, Kaffee auf- setzen. Runter auf die Straße. Gerade verlöschen die Lampen. Die ersten Omnibusse torkeln schläfrig. Der Zeitungsoerkäufer wird abgelöst. Drei Zeitungen:Times",Herald",World". Zurück aufs Zimmer. Kaffeetrinken. Inserate durchfliegen. Auf dem Broadway wird ein Delikatessenoerkäuser gesucht um 8 Uhr. In der Bronx ein Kalkulator zwischen 12 und 1 Uhr. In Brooklyn ein Geschirrwäscher um 7 Uhr. Dafür ist's schon zu spät. Aber da: in der 72. Straße ein Verkäufer um 9 Uhr. Und da: in der 5. Avenue ein Maschinenschreiber ach! auch um 9 Uhr. Jetzt ist's sieben. Los also! Straß'auf, straß'ab... Zuerst zum Delikatessengeschäft. Die Stelle ist schon um 6 Uhr besetzt worden. Na, dann weiter. Zur 72. Straße. Kurz vor 149 Uhr bin ich da. 20 Leute warten schon auf der Straße. Alles amerikanische Gesichter. Hat also gar keinen Zweck. Schnell zur 5. Avenue. Untergrundbahn. Natürlich gerammelt voll. Kein Platz. 2lus den nächsten Expreß warten. Wenn er nur käme! Um 9 Uhr muß ich da sein. Endlich! Los, los! M a- s ch i n e n s ch r e i b e r. Ja. Aber es wird ein Boy gesucht. Das macht doch nichts. Ich kann doch viel mehr. Und koste das- selbe Geld.Haben Sie nicht verstanden? Einen dov suchen wir. Einen lwy!" Natürlich einen boy. Entschuldigen Sie nur. Ich wollte ja bloß arbeiten. Na, dann eben zur Bronx . Aber das hat noch Zeit. Erst mal die 6. Avenue auf und ab jagen. Von der 2Z. bis zur 50. Straße. Agentur ap Agentur. Nur für Handarbeiter. Ist ia fo egal. Ich mache alles. Nur Arbeit! Arbeit! Stell« als Hausknecht. Treppe rauf.Mensch, du trägst ja'ne Brille. So einen können wir nicht gebrauchen." Treppe runter. Weiter. Gelbe, grüne, blaue Zettel. Zlngebote, Angebote. Köche, Tischler, Maler, Haus- vermalter. Da! Ilusby man.(K r a f t b u l l e.) Rauf. Brust raus. Schultern hoch. Schwerer Gang. Ergebnis: Ein Blick. Ein Lächeln. Einno". Und wieder runter die Treppe. Blaue, grüne, gelbe Zettel. Hotelangestellter. Rauf.New Zork Praxis?" Nein. Runter wieder. 34. Straße. Das größte Warenhaus. Personalbüro. Lange Schlange. Es dauert'ne halbe Stunde, bts ich dran bin. Und dann der ewige Vers:Heute nichts. Vielleicht morgen. Sie wissen ja, die Zeiten sind schlecht." Jawohl, das weiß ich. Um das zu hören, habe ich nicht gewartet. Aber was hilft's! Weiter. Weiter. Suchen. Suchen. Nochmal gelbe, grüne, blaue Zettel. Bäckerlehrling. Sicher. Warum nicht? Da habe ich wenigstens'was zu esten. Rauf. Brille wegstecken. Der Kerl schickt mich. Ich zahle 6 Dollars. Hochbahn . Bäckerei. Da bin ich. Aber ich sehe nicht aus wie ein Bäcker. Ich bekomme'ne Tasse Kaffee geschenkt. Das ist alles. Und zurück geht's zur Agentur. Ich will mein Geld wiederhaben. Soll später nochmal kommen.Halt! Kannfte Geschirr waschen?" Jawohl. Also los. 33. Straße. Restaurant. 25 Eents pro Stunde. Und Essen. Rock ans. Schürze vor. Los! Teller. Schüsseln. Messer. Gabeln. Speisereste. Es stinkt nach heißen Bohnen. Fleischbrühe spritzt mir ins Gesscht. Ich drehe trockenes Brot durch. Maschine steckt fest. Brot ist noch feucht. Koch sagt:Hast wohl auch noch nicht viel Erfahrung?" Ich we Fett in die Pfanne. Schneide Butter. Wasche. Spüle. Alles stinkt. Silber trocknen. Löffel. Große. Kleine. Vier aus einnzal. Sechs. Acht. Nur schnell. Schnell. Chef kommt. Natürlich zu langsam.Mach, daß du rauskommst!: Ja, aber-- Raus! Raus!" Schürze ab. Rock an. Noch ein kurzer Kampf ums Geld. Dann bin ich draußen wieder. Auf der Straße. Da find sie alle: Acpfelverkäufer. Sckiokolade, zwei Takeln 5 Cents. Meine Kollegen. Wir Arbeitslose. Nur nicht denken. Nur nicht denken. Weiter. Weiter. Ich will arbeiten. Rchtig: Bronx . Etwas spät zwar. Schadet nichts. Wenigstens versuchen. Los.Haben Sie schon kalkuliert?" Natürlich. Jawohl Ich kann alles. Alles kann ich. Ich will mir arbeiten. Bitte, wann kann ich anfangen?Wir geben Ihnen morgen telephonisch Bescheid." Na, dann ist's schon nichts. Zurück wieder. Mal Wall Street Gegend. Uebersetzungsbüro. Ja! Zwei Briefe. Halbe Stunde 43 Cents. Weiter. Kaufmännische Agen- turen. Fahrstühle rauf. Fahrstühle runter..Hie und da Frage- bogen ausfüllen. Aber überall:Die Zeiten sind schlecht. Vielleicht morgen--" Weiter. So, nun rasch'n Happen essen. Tasse Kakao und Brötchen im Automat. Und nun? Ach ja meine Liste. Firmen, die mich vielleicht brauchen können. Treppauf, treppab... Broadway, pho.to enxros. Nur Amerikaner,...tut uns sehr leid..." Spielwarengeschäft. Deutscher Chef. Spricht nur Englisch.Mir hat auch keiner geholfen. Sehen Sie selber zu..." Weiter. Zeitungsverlag. Netter junger Deutscher. Schickt mich zum Deutschen Verband. Untergrund. Zeitung. Vielleicht habe ich etwas übersehen. Nein, eigentlich nicht. Aber das hier heute abend um sieben. Könnte ich doch versuchen, j

Verbandsbüro.Sind Sie Mitglied?" Ia, drüben.Nein, hier?" Nein.Dann können wir Ihnen nicht helfen." Zurück zur 6. Zlocnue. Neue Angebote lesen. Auto wasch er. Zeig' mal deine 5)ände. Ree! Mit den Händen! Nee!" Runter. Weiter. Weiter. Zwischen Handwerkern und Handwerkszeug. Zwischen Kindern und Greisen. Schiefen Ballonmützen und qualmenden Zigaretten. Es wird gedrängelt. Es wird geknufft. Arbeit! Arbeit! Da! Geschirrwäscher. 22 Dollar pro Woche. Meine Fresse! Rauf. Ich bin der erste. Aber die Sache ist Bluff. Gar keine Stelle frei. Die wollen bloß unser Geld haben, damit wir dann von ihnen abhängig sind. Donnerwetter! Ich bekomme ja von der anderen Agentur noch Geld zurück. Hin.Nein, das Geld kriegste erst morgen. Aber ein Plakat für'nen Koch kannfte mal unten am Brett festmachen." Runter. Gierig stürzen sich alle ans Brett. 40 Augen l�sen: Koch , fünf Jahre New Park Praxis. Hat keiner. Weiter. Weiler. Da! Diener beim Arzt. Nein, ich habe keinen Smoking. Kann auch keinen kaufen. Habe kein Geld. Aber'n schwarzen Anzug, den Hab' ich.Nein. Nein." Eigentlich bin ich froh. Dienerfpielen ist nicht so einfach. Und doch! Wieder keine Arbeit. Wieder ein Tag vorüber. Wieder kein Recht, ordentlich zu essen. Das ist so furchtbar. Wann wird das endlich vorbei sein?! Wann? Wann! Vielleicht versuche ich dies noch: Junger Mann mit Kamera. Los. Brooklyn . Also photographieren kleine Kinder beim Spiel Adressen merken vergrößerte Photos später eventuell verkaufen. Eventuell! Hat gar keinen Sinn. Zeit- Vergeudung. ... aber niemals ein Treffer! Letzter Versuch. Hausieren. Wenigstens noch mal ver- suchen. Schüler finden für Musik- und Tanzkonversa- t o r i u m. Mietskaserne. Erdgeschoß und vier Stockwerke. Zu- sammen 40 Wohnungen. 40 Klingeln. Zwanzigmat geht die Tür auf. Fünfzehnmal wird sie zugehauen. Fünfmal bete ich: Haben Sie

Kinder? Zwischen fünf und vierzehn. Knabe oder Mädchen. Talent für Musik oder Tanz. Klavier oder Geige. Akrobatik oder Purzel- bäum. Ist ja so wtirscht. Sagt bloß: Ja. Damit ich meine Kom- Mission bekomme. Aber nein, nein. Die Türen klappen zu. Ins nächste Haus. Ich klingle. Die Guckklappe wird geöffnet. Die Frau schüttelt schon den Kopf, bevor ich überhaupt etwas gesagt habe. Bums! Klappe zu. Nächste Klingel. Verzeihen Sie bitte... Krach! Tür zu! So, bei der nächsten sage ich gleich: Sie können mir sonstwo begegnen. Aber her mit dem Geld! Aber nein, nein. Keiner hat Interesse. Allmählich werde ich den Rummel leid. Trotz- dem es hilft ja alles nichts! Durch muß ich. Nur weiter. Weiter. Doch es geht schon auf sechs. Um sieben brauch ich erst in der 42. Straße sein. Bis dahin kann ich nichts tun. Wäre die E u r o p a" oder dieB r e m e n" im Hafen, könnte ich solange an Bord gehen und versuchen, der Mannschaft Strümpfe zu verkaufen. Leider ist aber kein Schiff da. Bleibt nur Übrig, in den'Automaten zu gehen und zu esjen. Und wieder Zeitung lesen. Auf schriftliche Bewerbungen durchsehen. Eins zwei drei. BuchhaUer. Re­klamezeichner. Photograph. Nur gut, daß die Zeugnisse schon Über- setzt und vervielfältigt sind. 42. Straße. Wolkenkratzer. Expreßfahrstuhl zum 40. Stock. Ein Saal voll von Menschen. Hungrig. Gierig. Arbeit. Arbeit. Viertel- stunde warten. Halbestunde Einsührungsrede. Dann:Meine Herren, es handelt sich um den Verkauf von Automaten zur An- bringung an öffentlichen Bedürfnisanstalten zwecks Einführung sogenannter Klosettdeckelservietten.. Ach du lieber Augustin! Nur schnell raus. Und nach Hause. Bewerbungen. Eins, zwei, drei. Noch rasch in'n Briefkasten. Viertel vor elf letzte Leerung. Und dann endlich! Ins Bett. Wieder ein Tag. Gearbeitst. Geschuftet. Gehetzt. Gebangt. Für nichts. Noch zittern die Beine, die Hände, der Körper. Nur nicht schlapp machen. Der siebe Gott wird schon helfen. Unser täglich Brot gib uns heute. Amen. iHausjürgen Weidlich.

Bereit zum Stratosphärenflug? Das Geheimnis um Junkers Stratosphärenflugzeug

Hie gemeldet, haben die Junkers-Werke das Flug­zeit gmerk stillgelegt. Unser A. E.-Mit arbeit er hatte kurz zuvor den Junkersmerken in Dessau einen Besuch abge­stattet, um sidi über Junkers' Stratosphärenflugzeug zu informieren. Dessau , im Mai. Das Auto rast Über die sandige Landstraße, der Frühlingswind zieht durch alle Glieder, man muß brüllen, damit überhaupt eine Unterhaltung mit dem Junkers-Jngenieur zustande kommt. Dessau liegt hinter uns, idyllische grüne Plätze, rosig gepinselte Rokoko- palais; längst vorbei... Neuntausend Meter ist keine Höhe", schreit mein Nebenmann, Dauerflug... Temperatur... 500 Kilometer Geschwindigkeit... Berlin New Port in zwölf Stunden..." Gesprächs- fetzen schwirren durch die Luft. Rote Fabrikmauern, ein Eiscntor öffnet sich kreischend. Der Wagen hält. Ein Mann in beschmiertem Arbeitskittel führt den Besucher in ein phantastisches Büro: himmelblau die Wände, Tische, Stühle, die eingebauten Schränke des Raumes sind aus glänzendem Weißblech. Das Stratosphärenflugzeug. Unter größter Geheimhaltung sind die ersten Flüge schon ge- macht worden. Die Tore wurden scharf bewacht; kein Fremder durste das Gelände betreten! Dann erst zogen wir den Vogel aus dem Schuppen. Allerdings ging der Flug noch nicht bis in die Stratosphäre, denn noch fehlt dem Flugzeug der wichtigste Teil, der eigentliche Kern das Schleudergebläse. Wir müssen unser Werkgeheimnis wahren: in der Nähe von Paris , bei den F a r m a n- Werken, bauen sie ja auf Veranlassung des französischen Lust- fahrtministeriums ebenfalls ein Stratosphärenflugzeug; muh sich her- ausstellen, wer eher zum Ziele kommt..." Wieder geht es hinaus an die frische Luft, zwischen surrendem Motorgeräusch zu einer kleinen, ziemlich versteckten Halle. Hier liegt das Stratosphärenflugzeug, ängstlich bewacht, im Augen- blick wohl das größte Geheimnis der deutschen Technik! Ein kleines Flugzeug, kurz, gedrungen, mit dickem Rumpf und dicken Flügeln. Sicherlich macht das jüngste Kind derNotgemein- schaft der deutschen Wissenschaft" einen höchst nüchternen Eindruck, das ist das Schicksal aller Wunderdinge unserer Zeit. In 16 000 Meter Höhe Zeitung lesen... Sechstausend Meter Höhe... In einem normalen Flugzeug be- ginnt der Mensch, infolge veränderten Luftdrucks und Temperatur, höhenkrank zu werden. Zwölftaussnd Meter Höhe... Künstlicher Sauerstoff hilft nicht mehr... Noch zweitausend Meter höher, tritt Bewußtlosigkeit und Tod ein... Aber siehe da, die Menschen, die in diesem unscheinbaren Vogel aufsteigen, bleiben in dieser Höhe völlig unberührt von der Außenwelt! Obwohl der Luftdruck nur noch ein Zehntel dessen be- trägt, was er auf der Erde ausmacht, obwohl in dieser Höhe 70 Grad Kälte herrschen, kann der Mensch in der Kabine, wenn er nicht gerade mit der Steuerung beschäftigt ist, ei» weiches Ei frühstücken und sich, die Morgenzeitung in der Hand, über die poli- tische Konstellation einer Welt ärgern, die er vor einer halben Stunde verlassen hat.(Denn ungefähr soviel Zeit nur braucht das Flugzeug für den Weg in die Stratosphäre.) Die Menschen können oben so sicher sein, weil sich in der»

Stratosphärenflugzeug eine druckfeste Höhenkammer be- findet, in der man den Luftdruck und die Temperatur erzeugen kann. die man will. Der Junkers-Jngenieur schildert den Stratosphärenslug der Zu- kunft: Der Passagier des Stratosphärenflugzeugs blickt aus dem Fenster. Wie seltsam ist der Weltenraum jenseits der Erde: Sturm, Wolken, Nebel liegen viele tausend Meter unter uns, ein klarer Himmel wölbt sich, die Erdatmosphäre im buchstäblichen Sinne des Wortes! drückt nicht mehr. Dadurch wird aber auch die Streuung des Sonnenlichts geringer, dunkler ist der Himmel... Dieses Bild ist einprägsam, und auch der Ingenieur, ein nüchterner, wortkarger Mann, gerät in Schwung. Denn was hier mit Gedanken und Händen zu Wirklichkeit geformt wird, ist ein uralter Traum der Menschheit... DasSchleudergebläse. Die Fabriksirene hat schon den Arbeitsschluß verkündet, aber die Männer stehen noch immer um mich herum. Sie sind mit Pronhe- zeiungen vorsichtig, zurückhaltend. Noch ist der wichtigste Teil, das Schleudergebläse, nicht eingebaut. Was soll dieses Schleuder- gebläse? Ebenso wie der Mensch in solchen Höhen nicht leben kann, braucht auch der Motor zu seiner Arbeitsleistung vorverdichtete Lust von konstanter Spannung. Durch das Schleudergebläse wird ihm diese Luft zugepumpt. Der Energiebedarf des Gebläses wiederum kann durch eine Kraft geschaffen werden, die nur in der Stratosphäre entsteht. Die Auspuffgase verlassen den Motor mit einer Spannung von vier Atmosvhären. Da der Außendruck sich in dieser Höhe aus ein Zehntel verringert, so ergibt sich ein außerordentlich starkes Druckgefälle der Auspuffgase, eine Energie, die zum Betrieb des Schleudergebläses verwandt werden kann. Theoretisch ist die Frage des Schleudergebläses gelöst, praktisch wird noch daran gearbeitet. Und es wird noch eine Weile dauern, bevor dieses Schleudergebläse betriebsfertig gemacht ist. Aber das ist, trotz aller Vorsicht mit Prophezeiungen, die hier bei Junkers geübt wird, und trotz der momentanen finanziellen Schwierigkeiten nur noch eine technische Frage, die in absehbarer Zeit gelöst sein wird. Ozeanflug in der Stratosphäre. Hat man nicht Angst bei Ihnen, daß in diesen gewaltigen Dimensionen das Menschenleben zu einem Nichts zerdrückt werden muß?" Der Ingenieur lacht:Sie glauben, daß 16 000 Meter Höhe und die durch den geringeren Luftwiderstand auf 500 Kilometer erhöhte Geschwindigkeit des Flugzeugs zuviel für den Menschen wäre? Kein Gedanke! Nehmen Sie an, mitten in der Stratosphäre setzen die Motoren plötzlich aus. Ein Flugzeug in Erdennähe würde auf dem Erdboden zerschellen, wenn es dem Piloten nicht gelingt, die Maschine aufzufangen. Ein Flugzeug in der Stratosphäre hat im Gleitflug nach unten auch ohne Motor eine Reichweite von 200 Kilometern, und eine Zeit von einer Stunde zum Niedergehen! In dieser Zeit kann sogar auf dem Ozean das nächste Schiff angesteuert und funktelegraphisch um Hilfeleistung gebeten werden. Der Ozeanflug in der Stratosphäre ist also unvergleich- lich sicherer als der gewöhnliche Ozeanflug!" Das Flugzeug, auf das die ganze Welt mit Spannung blickt. liegt im Halbdunkel der 5)alle. ein wenig belanglos im Verhältnis zu größeren Maschinen. Es ist eine Idee, eine Phantasie, ein mensch- licher Wille, der sich die Weite des Weltenraums erobern will!