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Wie man Lindverghs Kind fand Ttor noch ein Skelett Durch die Wäsche identifiziert.

Die Journalisten" aktualisiert Deutsches Theater

Herr Glogowski lägt sich bei der Redaktion melden. Der Chef- rcdakteur Dr. Bolz schnauzt den Redaktionsdiener an:Soll war- ten!" Der Redattionsdiener:Aber der Mann wartet doch schon tagelang!"Warten!" Dann braucht Herr Glogowski einmal nicht mehr zu warten. Er wird vorgelassen. Er führt sein neuestes ameri- konisches Patent vor: eine Schreibmaschine. Die Maschine rettet dem Menschen das Leben. Der Schreiber bekommt keinen Handkrampf, keine Rückenverkrümmung mehr. Und er schreibt schnell, schneller, am schnellsten, dreimal, sechsmal, zehnmal so schnell wie mit der Hand. Das wird ausprobiert und angestaunt. Herr Glogowski klap- pert, er kommt in Gang, er rast auf den Tasten Galopp. Die Re- dakteure sind begeistert. Ihre Gedanken rasen mit.Was sollen wir bloß mit unserer freien Zeit anfangen?" Die M a k e b e n s ch e Musik begleitet die Szene im Furioso. Das ist Felix Joachim- s o h n s bester Einfall für die Aktualisierung des Stücks, das nun bald siebzig Jahre alt sein wird. Die Journalisten" wurden zunächst am Königlichen Schauspiel- haus in Berlin als zu revolutionär nicht angenommen. Erst mußte der Erfolg am Privattheater kommen, bis S. M. der Preußen- könig huldvollst gestattete, daß mit Hilfe des liberalen Herrn Dr. Bolz die Kasse der Monarchenbühne gefüllt wurde. O tempore---, nein, es herrscht noch heute die nämliche Zensurreaktion. Sie ist nur blöder, nur unbarmherziger geworden. Sie jagt den Dichter nicht nur aus dem Zdunsttempel, sie zieht ihm sogar�das Beltkissen unterm müden Kopse weg, oder sie will den Dichter, der nicht ein Aesinnungsschubiak ist, verprügeln oder pesti - lenzialisch ausschwefeln und dazu noch die Theaterdirektoren und den Regisseur an den Galgen hängen, wenn die Leute nicht in Rück- ständigkeit kuschen. Herr von Unruh, erzählen Sie doch, was sich anno 1932 in Frankfurt a. Main einige Tage vor jenem Tag be- gab, an dem die Koryphäen der Welt sich im Frankfurter Rathaus versammeln sollten, um das Weltgenie Goethe zu ehren! Auf das Jahr 1897, also ein halb Jahrhundert später, und in das Herz der wilhelminischen Glorie, verlegt der Bearbeiter Gustav Frey'tags das aufgefrischte Journalistenstück. Wahrscheinlich, weil er von dort aus einiges in unser« Zeit hineinzupfeisen wünschte. Doch er zwitscherte nur, er hütete sich vor dem gellenden Signal, vor der scharfen Satire, besonders vor der Politik mit Mucken, die dem Spießer anstößig scheinen könnte. Nun ja, er wollte pfeifen, er konnte aber nicht, er wagt« nicht. Er wagte nur säuselnde Kuplets, heutzutage Songs genannt, und alles wurde zur mittelmäßigen Operette. Unsterblich ist und bleibt in dem Stück die Figur des Schmocks, der rechts und links schreiben kann. B r e s s a r t singt sein Schmock- couplet, er singt es still, in sich hineingrienend, genialisch schofel. Das Couplet ist nur gut, weil Bressart es singt.

Nicht zu dicke Vorwürfe machen! Joachimsohn hat es gut mit den Schauspielern gemeint, so gut ipie der Regisseur Hilpert, der jedem Künstler seine Rolle als einen Haupttreffer bescheren wollte. Hilpert wünschte nichts als den sommerlichen Rottcr Serien- erfolg. Daher war diese Aufführung, die in ihren Effekten nach rechts und links schielt, genau so wie der brave Schmock. Ein wenig dachte sich Hilpert die Aufführung als Parodie auf das Philisterium der Politik, auf die alten Verlobungslustspiele, auf den ganzen Biedermeierklimbim. Er wollte mordsmäßig aufplustern. Der Spaß sollte vom Auge herkommen. Dazu sollte dann noch Operette gespielt werden, die heute so süß und beruhigend geklimpert wird. Dieser Mischmasch gefiel natürlich, da er sorgenfrei macht und erlaubt, daß man sich ohne Gedanken amüsiert. Wenn Dr. Bolz, Chefredakteur, Lebemann und herrlicher Optimist, die arme Ver- wandte vom Land wegheiratet und über die Bühne jubelt, dann wird die Schwäche dieser Hausbackenheit und Hausbearbeitung zwar spürbar, doch sie wird auch gehoben durch Harald P a u l s e n. Mit dem entzückenden, auch rundlichen Mauerblümchen Adelhaid, mit Camilla Spiro singt er ein Verliebheitsduett, von Makeben immer schmeichelnd vertont, das Dacapo verlangt und gewährt wird. Wonnigste Limonade, allerdings schon etwas abgestanden. Man nimmt es als Maitrank und bedankt sich wärmstens. Dann Brauscwetter als Bellmaus, Kunstkritiker am Blättchen, das allerdings in Potsdam erscheinen muß, Lyriker mit der blonden Bartfliege am Grübchenkinn, nicht ganz so honigsüß, wie die Tradition es verlangt, aber noch genug Schwerenöter von der sanfteren Tonart. Ferdinand von Alten spielt einen steifen, bebrillten, einen etwas allzu steifen Freisinnsprofessor, S ch r o t h einen allzu gestelzten Obersten, doch beide bleiben im Geschmack des Bearbeiters, der von einer Parodie träumte und leider beim Er- wachen die Traute verlor Lore Anne Mosheim ist in den Armen ihres Profesiors gar putzig anzusehen, in ihrer hübschen Dusseligkett, und sie piepst als Bräutchen allerliebst. Dann pustet W a l l b u r g als Piepenbrink auf die Bühne, Wahlmacher und Weinhändler, den Bauch mit Bordeaux und anderen schönen Sachen auegefüttert, König Wilhelms Bart ums schwabbelige Gesicht ge- hängt. Er singt ein Couplet auf seine Korpulenz Aber alles paßt nicht in das Ganze, sondern nur aus den Privatmann Wallburg. Auch das wird beklatscht. Bewundert wird die Biedermeierdekoration S ch ü t t e s. Die stummen Dekorationen reden wenigstens nur mit ihrer lustigen Ueberladenheit. Doch die anderen, die lebendigen Bühnenspre.cher, reißen den Mund so weit auf! Man stellt fest, daß der Urgroßvater Gustav Freytag dann immer noch mehr zu sagen hat als sein Enkelsohn, der Bearbeiter Joachimsohn. Max Hochdorf .

Trenton (Jlero Iersey), 12. Mai. Don der in der Nähe des Hauses Lindberghsh o p e w e l l" aufgefundenen Leiche des Söhnchens Lindberghs ist infolge fortgeschrittener Verwesung wenig mehr als das Skelett übrig. Der Leichnam dürfte also schon längere Zeil an der Fund­stelle gelegen haben. Die Leiche wurde durch die Kleidung und andere Merkmale identifiziert. In der Schädeldecke befindet sich ein Loch ungefähr in der Größe eines Markstückes. Die gerichtsärztliche Untersuchung hat ergeben, daß der Tod infolge eines komplizierten Schädelbruches eingetreten ist. von einer Kugel oder irgendeinem Instrument, mit dem ein Schlag ausgeführt worden sein könnte, war nichts zu entdecken. Die Auffindung der Leiche erfolgte durch einen Neger und einen Weißen, die in einem Lastauto durch das Buschwerk bei Mount Rose Hill fuhren. Sie bemerkten plötzlich das Skelett eines kleinen Kindes, das fast völlig von Laub und Erde bedeckt war. Unmittelbar nach der Entdeckung der Leiche setzten der Negerchaufseur und sein weißer Begleiter die Polizei in Kenntnis. Der Polizeioberst ließ sofort vom Landhaus LindberghsHopewsll" einige Stücke Kinderwäsche kommen und verglich sie an Ort und Stelle mit dem Unterhemd und dem Flanellhemd, in das die Leiche gewickelt war. Die Uebereinstimmung war so groß, daß an der Identität der Leiche nicht mehr zu zweifeln ist. Es hat sich herausgestellt, daß nur 25 Meter von der Fundstelle entfernt ein Telephondraht vorbeisührte, der auf Weisung der Polizei gelegt worden war, um einen schnelleren Verkehr zwischen dem Hause Lindberghs und den Behörden zu ermöglichen. Oberst Schwartzkopf von der New-Jerseyer Polizei erklärte, die Polizei habe eine bestimmte Verbrechergruppe im Ver- dacht, und jetzt, da das Kind tot sei, werde sie rücksichtslos darauf hinarbeiten, der Schuldigen habhaft zu werden.

Wolossalmnske Qoelhes im Schloßpark SSellevue Anläßlich des Goethe-Jahres wurde im Berliner Schloß- park Bellevue diese von dem Berliner Bildhauer Eberhard Encke geschaffene riesige Goethe-Maske im Rahmen der am kommenden Sonnabend beginnendenGroßen Berliner Kunstausstellung aufgestellt. Sie trägt die InschriftEwig wird er Euch sein der Eine".

Joses E>chreyer. 3u seinem siebzigsten Geburtstag. Am 14. Mai vollendet Genosse Joseph Schreyer sein sieb- zigstes Lebensjahr. Schreyer kann heute auf«ine wohl fünfzig- jährige Parteitätigkeit zurückblicken, auf eine vor allem der Völkerverständigung gewidmete Tätigkeit. Als in Berlin in den achtziger Jahren des verflossenen Jahr- Hunderts die Bewegung der Handlungsgehilfen auflebte, da war es vor allem sein und Albert Auerbache Verdienst, daß dieser Be- wegung bald ein freigewerkschaftlicher, sozial! st i- scher Charakter aufgeprägt wurde. In enger Fühlung mit der inneren, geheimen Bewegung der Berliner Sozialdemokratie, zählte Schreyer zu der Gruppe oppositioneller Sozialisten, zu den Jungen", die schärfer als die Mehrheit der Partei das revolutio- näre Programm der sozialen Demokratie herausarbeiten wollte. Bestimmend wirkte jedoch diese zeitweilige Linksschwengung auf den Entwicklungsgang Schreyers nicht ein. Er hat die alte Fahne der Partei stets hochgehalten. In den neunziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts brachte er den Deutschen Sozialdemokratischen Leseklub in Paris zur vollen Blüte. Er stand in Paris in regem Verkehr mit den führenden Köpfen des französischen Sozialismus, mit Vaillant. Guesde, Longuet, später mit Grumbach, Albert Thomas und anderen. Der französilch-deutschen Lerständi- g u n g weihte er jede fteie Stunde Er korrespondierte ständig mit den Führern der deutschen Sozialdemokratie, und seine Korrespon- denz diente ebenfalls dem großen Gedanken der Völlerversöhnung. Nach dem Weltkriege erstand unter seiner Leitung abermals der Deutsche Sozialistische Leseklub in Paris . Schreyer bemühte sich bereits 1910. eine Freie Organisation der im Ausland lebenden Sozialdemokraten deutscher Zunge zu schaffen. Wir wünschen dem Siebzigjährigen, daß er noch den vollen Sieg seiner großzügigen Völkerverständigungsbestrebungen erleben möge.

Die lilouische Gesandtschast hat unter Ueberreichung einer Note dem Auswärtigen Amt die TII.-Meldung über Zusammenrottung von litauischen Jungschützen gegen das M« m e l g e b i e t als in keiner Weise den Tatjachen entsprechend erklärt. Wetterbericht sür Berlin : Ziemlich heiter und warm mit schwachen südlichen Winden. Für Deutschland : Im Osten und Süden heiler und warm, im Nordwesten einzelne gewitterartige Rcgensälle.

OerFigaro" der Oeuischen Musikbühne DieDeutsche Musikbühne" ist eine von der gemeinnützigen Vereinigung zur Pflege deutscher Kunst ins Leben gerufene Wander- oper: ein von dem verdienstvollen Geraer Intendanten Reuß ge- führtes Kollektiv, daß die opernlosen Städte Deutschlands (insbe- sondere des deutschen Ostens) bespielen will und den Versuch macht, das Repertoirecheater durch einen neuen Theatertyp zu überwinden. Freilich ist diese Tugend durch die Not diktiert: da auf Rausch und Pomp, auf Dekorationszauber und Regiemätzchen, vor allem aber auf wirklich große Sänger von vornherein verzichtet werden muhte, versucht die deutsche Musikbühne die entgegengesetzten Faktoren her- auszuarbeiten. Beliebig lange Proben garantieren musikalische Ex- aktheit, der allmächtige Regisseur wird durch schauspielerische Lebendig- keit desbefreiten Sängers" ersetzt, ein einheitliches Ensemble soll die Einhest der Darstellung garantieren. Das Kollektiv bemüht sich also um eine geistige Architektur: und der Erfolg wird davon ab- hängen, wie weit sich das Publikum mit dieser Auffassung einver- standen erklären wird, der nicht nur singend bewegte Mensch, sondern die Wertidee das Primäre ist. Die Figaro-Aufführung. die in der Krolloper zu hören war. hatte demzufolge hohes Niveau. Alles Musikalische(Dirigent Hans Oppenheim ) klappte ausgezeichnet, in jedem Takt spürte man die nur durch sorgfältigste Probenarbeit zu erreichende Sicherheit. Die Bühnenbilder Reinkings, die Regie Hubert Franz waren zweckentsprechend und der Darstellungsidee angepaßt. Ganz zweifellos ist hier mit einem Minimum an Mitteln ein nur durch Idealismus aller Beteiligten zu ermöglichendes Maximum an Wir- kung erreicht. Immerhin wird es eine Lebensfrage de« Unter- nehmers sein, größere und klingender« Stimmen in seinen Dienst zu stellen. k In der gestrigen Carmen-Aussührung der Staats- oper sang der Aegypter Armand T o k a t y a n den Don Jose. Er ist ein überaus kultivierter Sänger, der seine Mittel sehr gut einzuteilen und geschickt zu verwenden weiß, der ausgezeichnet spielt. mit klugen Steigerungen und dramatischen Akzenten überrascht der mit seinem wohltuenden Stimmaterial von lyrischem Schmelz nur allzu sehr haushalten muß: dem nur die strömende Fülle mangelt, um ein wirklich großer Sänger zu sein. Im Bechsteinsaal war gleichzeitig ein anderer Exote zu hören: der Negerbariton Aubrey Pankey . Er verfügt über ein großes Material von prachtvoller Weichheit und bemerkens- werter technischer Kultur und sang manche Schubert-Lieder so, daß nur wenige Deutsche sie schöner singen können: wenn er auch freilich mit Songs den größten Erfolg hatte. A. W. Oie Berliner Staarstheater in kommenderSpielzeit. Für das Staatliche Schauspielhaus ist eine Erneue- rung und stetige Erweiterung des klassischen Repertoirs geplant. Im nächsten Spieljahre sollen neuinszeniert und neuaufgeführt werden: GoethesF a u st" l. und II. Test.Torquato T a s s o". LessingsNathan der Weise", SchillersDemetrius" in der Einrichtung von Hebbel , fernerRichard II." von Shake- speare Zu Hauptmanns 79. Geburtstag sollGabriel S ch i l- l i n g s Flucht" ausgeführt werden: zum 79. Geburtstage Fuldas Jugendfreund s" Neben den Klassikern sollen auch die leben- den Autoren zu Worte kommen. In Aussicht genommen ist die Ausführung vonD i e g u t e Z e i t" von Barlach und neuer Stücke von B'llinger. Reh fisch und Rehberg. Werner Krauß und Rudolf Forst er treten wieder in den Verband des Staatlichen Schauspielhauses ein. Die Absicht des Staatstheaters ist auf Ensemblebildung gerichtet: Neuengagements von mehreren Künstlern, hauptsächlich weiblicher Darsteller sind i erfolgt. Für die Staatsoper Unter den Linden ist die Neu- inszenierung oder Neueinstudierung folgender Werke in Aussicht genommen worden:

Strauß'R o s e n k a v a l i e r", WagnersM e i st e r s i n g e r". L o h e n g r i n" und.,W a l k ü r e", die den Anfang einer neuen Ringinszenierung bildet. WebersF r e i s ch ü tz", Mozarts-Strauß' J d o m e n e o", BeethovensF i d e l i o", NikolaisLustige Weiber von Windsor", SchillersM o n a Lisa". Zwei Werke sind zur Uraufführung geplant, davon ein Werk von Alban Berg . Zur Silvesterzeit soll eine Operette in den Spielplan auf- genommen werden. Die Eintrittspreise sind erneut stark gesenkt worden: sie liegen im Abonnement bei der Staatsoper zwischen 1,59 M. und 7,59 M., die Kassenpreise zwischen 1 M. und 19 M., im Schauspiel- Hause im Abonnement zwischen 1 M. und 5 M., die Kassenpreise zwischen 2 M. und 8 M.

Oer Kongreß tanzt wieder. Der Tonfilm kommt schon in die Jahre. Man holt schon bewährte und erfolgreiche Tonfilme wieder hervor, um sie dem Publikum auss neue vorzusetzen. Beim stummen Film hat es viel länger gedauert: aber in beiden Fällen ist es nicht nur berechtigt, sondern auch wünschenswert. Es ist eine Verschwendung sondergleichen und auch eine Verarmung, daß das Kino nicht zum Repertoirecheater werden will und daß nur gelegentlich, vorzüglich in der Sommerzeit, eine Wiederaufnahme älterer Filme in das Repertoire erfolgt. Gestern wurde im Ufa -Pavillan am Nollendorfplatz der Eharell-Film Der Kongreß tanzt" aufs neue vorgeführt und hatte, wie vorauszusehen, eine günstige Aufnahme, für die sich Lilian Harvey und Willy Fritsch persönlich bedankten. Dieser Film hat von allen Tonfilmen wohl den größten Publikumserfolg gehabt. Er vereinigt alle die Qualitäten in sich, die heute noch für den Massengeschmack entscheidend sind: die große Schau militärischen und höfischen Prunks, die Seligkeiten des Operetten-Wiens und den erfüllten Wunschtraum des süßen Mädels. Charell hat überdies für eine erstklassige Besetzung und den Schmiß gesorgt. Ein Veteran der Bühne. Mit dem im 73. Lebensjahre ver- storbenen Max Samst hat die Berliner Theaterwelt eine charakteristische Persönlichkeit verloren. Als Darsteller wie als Leiter hat er zahlreichen Bühnen der Außenbezirke gewirkt. Er ist der Freunde des kleinen Mannes gewesen, dem er auf seine Art dienen wollte. Im Ostend -(jetzigen Rosen-), im Friedrich-Wilhelm- städtischen und im National-Theater hatte er seine Zelte aufge- schlagen. Josef Kainz hat bei ihm gastiert, als er vom Bühnen- verein als vertragsbrüchig erNärt war, und die Freie Volksbühne hat bei ihm HauptmannsWeber" spielen lassen. Zuletzt hatte der immer unverzagte und neues versuchende Mann das Walhalla- theater geleitet. Es wird immer weniger Branntwein getrunken. Der Deutsche trinkt immer weniger Branntwein, wie die Angaben vonWirt­schaft und Statistik" zeigen. Der Verbrauch betrug, umoerechnet auf 199teiligcn Weingeist, pro Kops der Bevölkerung: 191213 2,8 Liter, 192939 9,75 Liter. 193931 9,68 Liter. Im letzten Viertel von 1931 war der Absatz von Trinkbranntwein gegen den ent- sprechenden Vorjahrswert weiter um 14,9 Proz. zurückgegangen. Dies« an und für sich so erfreuliche Tatsache bedeutet aber eine starke Minderung der Einnahmen des Reiches aus dem Branntwein- Monopol. Gespräche über Goethe. Der ständige Auss ch'u ß für Lite- ratur und Kunst des Völkerbundes veranstaltete gestern in Frankfurt a. M. anläßlich des Goethejahres eine Tagung, deren Referate unter dem GesamtthemaGespräche über Goethe' zusammengefaßt waren. Die AusstellungGoethe und seine Welt" in der Akademie der Künste am Pariser Pla? ist am Psingslsonnabend sowie an den beiden Pfingsr- feiertagen von 10 2 Uhr geosfnet. Im Ttaatlickieu Schausvielhauj findet die nächste Aufsührung von WedeiindsL i e b e S t r a n k" am Sonnabend statt. An Stelle des durch einen Unfall verhinderten Paul Bildt hat Alexander Granach die Rolle des Fritz Schwigerling übernommen. Luise Ulrich in der Volksbühne. In der reichsdeutschen Uraufführung von Szsps VolksstückDie goldene Uhr" in der Volksbühne spielt Luise Ulrich die weibliche Hauptrolle. In der Grohe» Berliner Kunstausstellung im Schloß Bellevue beträgt der Eintrittspreis an beiden Pfingstfeiertagen 50 Pf.