Fußball so und so

Arbeiterfußball zu Pfingsten

Während noch im vergangenen Jahr einige auswärtige Mann­schaften zu Pfingsten der Reichshauptstadt einen Besuch abstatteten, ist es in diesem Jahre in Berlin   sehr ruhig. Allein Hansa 31 spielt am ersten Feiertag gegen eine Hamburger   Mann­schaft. Im Rahmen der Werbeveranstaltung des Reichsbanners im Sportpart Rehberge, bei dem auch eine Hamburger   Handballmannschaft startet, treffen die Hanseaten auf Fichte 93 aus Hamburg  . Die Hamburger   zählen in ihrem Bezirk zu den spielstärksten Fußballmannschaften und Hansa 31 wird es nicht leicht haben, die Berliner   Farben zu vertreten. Das Fuſtball­fpiel beginnt um 16,30 Uhr.

ner für die 1. und 2. Mannschaft. Anschrift: Carl Meŋer, Berlin­Pantow, Neumannstr. 50.

Der einzig wahre Amateurverein im bürgerlichen Fußballager, der Fußballklub Preußen, hat zu morgen, Sonnabend, die englische Berufsfußballmannschaft Chelsea- London   zu Gast. In der englischen Mannschaft spielt der erst vor furzem für 200 000 M. aufgekaufte Es ist merkwürdig, daß ein Spieler sein Spieler Macauly mit. Das Spiel findet auf dem Preußensportplatz auf dem Tempelhofer  erstes Spiel in der Mannschaft ausgerechnet im Ausland macht.

Feld um 18 Uhr statt.

Kommt Hirschmann wieder? Der Mann, der das FIFA  - Geld verspekulierte Die nächste Zeit bringt eine ganze Anzahl von internationalen Tagungen bürgerlicher Sportverbände. Die meiste Beachtung dürfte der über Pfingsten in Stockholm   stattfindende Kongreß des Internationalen Fußballverbandes Weltmeisterschaft auch die Neubesetzung des Generalsekretär­postens vorzunehmen hat.

thre staatspolitische Einstellung auch auf dem Wasser zu zeigen. Wir sind gern bereit, unsere Agitation in diefer Richtung weiter zu betreiben, bitten aber gleichzeitig den verehrten Einsender, uns durch eine Werbung für den Vorwärts" in den Kreisen dieser ,, Neutralen" zu unterstützen. Dem Vorschlag des Einsenders, eine Einheitsflagge unter besonderer Berücksichtigung der Farben der Republik   zu schaffen, können wir nicht zustimmen. Die Republi­faner sollen auf ihrem Boot einfach eine schwarzrotgoldene Flagge führen, damit die schwarzweißroten Wasserfahrer sehen, men sie vor sich haben!

An die vielen republikanischen wassersporttreibenden Vereine, die noch nicht den Anschluß an den Arbeiter Turn- und den haben, richten wir in diesem Zusammenhang die dringende Sportbund und an den Freien Seglerverband gefun­

Mahnung, den Anschluß an diese für sie allein in Frage kommenden Organisationen recht bald zu vollziehen, um so die Eiserne Front verstärken zu helfen. Dann wird auch Schwarz­rotgold auf dem Wasser mehr als bisher zu sehen sein! M. J.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Wenn auch nur ein auswärtiger Gegner in Berlin   weilt, so haben es um so mehr Berliner   Mannschaften unternommen ,,, in die Gegend zu fahren. So ist es vor allen Dingen Adler 08, die mit ihrer ersten Elf die Fahrt nach Sachsen   antreten. Adler spielt am Sonnabend gegen Rasensport- Delsnig, am Sonntag gegen Nieder- Wirschnitz und am Montag gegen Vorwärts- Chemnitz. Der( FIFA  ) finden, der neben der Beratung der bevorstehenden Fußball- miffion Mittwoch, 18. Mai, 19 Uhr, im bekannten Lofal.

diesjährige Kreismeister Eintracht- Reinickendorf fährt in die Provinz Sachsen  , um dort am Sonntag gegen die Sport freunde- Bernburg zu spielen. Eine weitere Reise hat sich der Fuß­ballklub Nord vorgenommen. Hessen- Nassau   ist das Ziel. Die Gegner sind: Ballspielklub Eschwege, Sportverein Rhünda und Homberg   26. Die Lichtenberger Normannia besucht das Thüringer   Band, um am ersten Feiertag gegen Jahn- Neuhaus und am zweiten gegen Steinheid   zu spielen. Sagonia fährt zu Romet- Guben und Hahn- Sommerfeld. Eiche Köpenick   besucht Germersdorf und Luckenwalde I spielt gegen Bernsdorf  , Sturm­Grube Marga und Senftenberg  . Der Boltssport Neukölln nimmt die Beziehungen zu Grimma   und Frischauf- Wurzen wieder auf. Vorwärts- Wedding besucht die Neumark   und spielt gegen Neumühl und Hertha- Küstrin. Die Blantenburger Kleingärtner fahren nach Züllichau  .

Weitere Berliner   Spiele: Lichtenberg II spielt gegen Abler 08 am 1. Feier­tag in der Normannenstraße in Lichtenberg  . Die Freie Sportpereinigung Bankow hat ebenfalls am 1. Feiertag auf dem Sportplag in der Riffingen straße Bader 30 als Gast. Am 2. Feiertag spielen Lichtenberg I und Minerva 28 mit zwei Männermannschaften und einer Jugendmannschaft in der Rynast Straße am Bahnhof Stralau- Rummelsburg. Weißensee und Brig   88 spielen im Boltspart Neukölln, Play 7. Hansa 31 hat am 2. Feiertag auf dem Play in der Berner Straße in Reinickendorf  - Ost den ASB.- Schöneberg zu Gast.

*

Der Freie Sportverein Lichtenberg I beabsichtigt, eine Schüler­mannschaft ins Leben zu rufen. Zu diesem Zweck ist zum Freitag, 20. Mai, eine Versammlung der Eltern in das Lokal Sievert, Lichten berg, Schillerstraße, Ecke Kantstraße, zu 20 Uhr einberufen.

Die Freie Sportvereinigung Teltow sucht zum ersten Pfingst: feiertag Spiel auf Gegners Blaz oder am zweiten Feiertag auf dem Platz in Teltow   für erste Mannschaft. Telephonanruf zu jeder Zeit unter Zehlendorf   H 4 2237.

Die Freie Sportvereinigung Pankow, Fußballabteilung" sucht für den 1. Pfingstfeiertag auf eigenem Plaz( Kissingenstraße) Geg

Kleiner Sport

von überall

Die Havel  - Aktionsgruppe Schwarz- Rot- Gold Potsdam", die am nergangenen Sonntag ihren ersten vereinseigenen Kanuvierer weihen konnte, nimmt noch Mitglieder sowohl für den Kanu­Mannschaftssport als auch mit eigenen Booten aller Art auf. Im neuen Bootshaus„ Nuthestrand" stehen noch einige Bootsstände zu sehr günstigen Bedingungen zur Verfügung. Die Hapel- Aktions­gruppe bittet alle Sportgenossen, sie in ihrem Kampf gegen die Botsdamer Reaktion zu unterstügen, und erbittet daher rege Be­teiligung an ihrem traditionellen„ Republikanischen Zeltlager" zu Pfingsten in der Krampnik, sowohl von Wasserfahrern als Wande­rern. Darüber hinaus macht sie darauf aufmerksam, daß ihr Boots­haus einen sehr guten Stüßpunkt für alle Wanderfahrten nach dem Westen bietet, und hält stets einige Stände für durchkommende Bundesgenossen frei. Auskünfte durch F. A. Friedländer, Berlin  N. 24, Johannisstr. 17, telephonisch durch Kupfer, Stephan 6605. Arbeiterfegler werben. Neben dem gesellschaftlichen Anschluß bieten die Arbeiterfegelvereine den Mitgliedern große finanzielle Erleichterungen. Dieser Hinweis müßte besonders in dieser Zeit dazu beitragen, die Mitgliedschaft in einem Verein des Freien Segler- Berbandes zu erwerben. Es sind vielfach noch Bootsstände zu äußerst billigen Mietpreisen zu vergeben, so besonders beim Segelflub Fraternitas". Bei eigener Bewirtschaftung des schönen Klubhauses ist es dem Verein möglich, Speisen und Getränke zu sehr billigen Preisen abzugeben. Um neue Mitglieder zu werben, hat der nun bereits seit über 40 Jahre bestehende Klub in seiner legten Generalversammlung beschlossen, vom Eintrittsgeld abzu­fehen. Parteigenoffen und Gewerkschaftler haben, soweit sie nicht selbst ein Boot besigen, durch die Mitgliedschaft Gelegenheit, als Mitfahrer auf erstklassigen Segelbooten den Segelsport ausüben zu fönnen. Interessenten wenden sich an die Geschäftsstelle Hermann Melzer, Berlin   D. 112, Proskauer Straße 6, oder an das Klubheim in Köpenick  , Wendenschloßstraße 116/117.

Wie ein Berliner   Mittagsblatt berichtet, besteht bei einigen Landesverbänden der FIFA   die Absicht, Herrn Hirschmann wieder als Generalsekretär zu wählen. Hirschmann ist derselbe, der im Oktober vorigen Jahres abgesezt wurde, weil er das ge­famte 250 000 Mart betragende Vermögen des Verbandes ver­spekuliert hatte. Die Neigung, diesen Mann als Generalsekretär wiederzuwählen, weil er ein Opfer der Verhältnisse geworden und unverschuldet ins Unglück geraten sei, besteht insbesondere beim holländischen, belgischen und französischen   Verband. Die FIFA  müßte Herrn Hirschmann, der sich große Verdienste um sie erworben habe, die Möglichkeit geben, wieder ein angemessenes Auskommen zu finden, so argumentiert man. Deshalb find die Verbände auch gegen die bisher ernsthaft diskutierte Kandidatur des Deutschen  Dr. Schricker. Wir haben nicht die Absicht, uns in diesen Streit einzumischen, wollen vielmehr lediglich feststellen, daß in der bürger­lichen Fußballbewegung ganz merkwürdige Ansichten über Ber­mögensverwaltung zu bestehen scheinen.

In Paris   treten die Delegierten des Internationalen Sti­verbandes zusammen, die neben der Festlegung der Bestimmungen über die Europameisterschaften auch Aenderungen der internatio­nalen Wettkampfbestimmungen beschließen sollen. Die Internatio= nale Borunion fommt in Genf   zusammen, die Delegierten des Internationalen Motorradfahrer- Verbandes in Stockholm  . Im Mittelpunkt der Besprechungen steht wieder einmal die Brenn­stoff Frage, über die aber noch keine Einigung erzielt werden fonnte, da England, die Schweiz   und die Standinavier sich dafür aussprachen, es bei internationalen Veranstaltungen bei dem freien ( beliebigen) Verbrauch zu belassen. In Los Angeles   tritt in nächster Zeit der Internationale Leichtathletikverband zusammen, dem die Fälle Nurmi   und Ladoumégue Veranlassung geben, sich zum wievielten Male?- mit der Amateurfrage zu befassen.

Der Spichernring geschlossen. Der Berliner   Spichern ring hat seine Pforten mit der legten Veranstaltung siedelt gefchloffen und nunmehr nach dem Frei= Tuftring in der Neuen Welt", Hafenheide, über, mo am 20. Mai der erste Kampfabend vor sich gehen soll. Im Mittelpunkt wird eine Schwergewichtsbegegnung stehen, für die bisher der Düsseldorfer Wallner verpflichtet wurde.

"

Pfingstradrennen auf der Olympiabahn. Das Dauerrennen um den Großen Pfingstpreis" bringt das abermalige Zusammentreffen des Bahnmatadoren Sawall mit Dederichs, dem Sieger des ,, Me­mento". Auch in den Kämpfen der Flieger werden die Besucher am ersten Feiertag guten Sport zu sehen bekommen.

Zeigt Schwarzrotgold!

"

Das Echo auf unsere Mahnung ihren Booten mehr schwarzrotgoldene Fahnen zu Unsere Aufforderung an die republikanischen Wasserfahrer, auf zeigen( siehe der Abend" vom 10. Mai), hat uns eine Reihe von Zustimmungserklärungen gebracht. Ein Mitglied des dem Arbeiter Turn- und Sportbund angeschlossenen Vereins Freie Wasserfahrer Aufwärts" bestätigt uns, daß er und viele feiner Sportgenossen stets neben der Bereinsfahne und dem Spartenwimpel des ATSB  . eine schwarzrotgoldene Flagge führen. Er stellt aller­dings an die Redaktion die Frage, wie sie sich die Anbringung von schwarzrotgoldenen Flaggen auf Kleinbooten- unser Sportge­noffe meint Ruder, Baddel- und Faltboote- vorstelle, ba, wie bemerkt, schon mindestens zwei Flaggen auf den Booten zu führen find.

Wir antworten: Grundsäglich werden an Kleinbooten die Ver­eins- und die Flagge der Spizenorganisation, der der Bootsbesitzer angehört, gemeinsam am Hed- Flaggenstock geführt. Die Anbringung einer schwarzrotgoldenen Flagge macht selbstverständlich Schwierig leiten, wenn man sie auch noch am Heckflaggenstod sezen will, ganz abgesehen davon ,, daß es der Uebung widerspricht, drei Flaggen an einem Stoď zu hissen. Mit wenig Kosten tann aber der Boots­eine schwarzrotgoldene Flagge oder einen Reichsbannerwimpel ein­

„ Die Welt überfonnt!" Das unter diesem Titel für den Reichs befizer am Vorschiff eine kleine Tülle anbringen, in die er dann

arbeitersporttag herausgegebene Jugendfestspiel ist im Druck er­

-

Arbeiter- Athleten- Bund, Berlin- Brandenburg  . Sigung der Technischen Rom Astö, Brig  . Betrifft Pfingstfahrt. Frühteilnehmer- Treff Sonnabend, 14. Mai, 8 Uhr, Buschtrug Briz. Führer Frommholz. Nachmittagsteil­nehmer fahren aus beruflichen Gründen nach eigenem Wunsch. Rabfahrer Treff Sonnabend, 14. Mai, 15 Uhr, Geschäftsstelle. Führer Schiftan. Nach ligler bis Sonntag, 15. Mai, 8 Uhr, Klein- Köris, Gasthof Getschmann. Schlafsack, Decke für Strohlager mitbringen! Dienstag, 17. Mai, Idealplag ab 18 Uhr. Donnerstag, 19. Mai, Hufeisenhalle ab 20 Uhr.

-

Bahnhof Stralau- Rummelsburg, Eingang Sonntagstraße. FTGB.- Jugendfahrt zur Päger Sonnenheide". Sonnabend, 161 Uhr,

-

Abrechnung aller Raffierer Mittwoch, 18. Mai, in der Geschäftsstelle, nicht am Donnerstag, wie im Mitteilungsblatt steht.

-

Solidarität, Kraftfahrer. Touren zu Pfingsten: Abt. Kreuzberg  . An 15. Mai nach Lübben  - Steinkirchen. Start 8 Uhr und am 16. Mai Klein- Röris. Start 8 Uhr. Beide Reichenberger Str. 91. Abt. Friedrichshain  , Zwei Tage, Fürstenberg- Himmelfort. Start 15. Mai, 4 Uhr, Landsberger Plaz. Abt. Norden. 3 Tage, Pleistetal( Bleistehammer). Start am 14. Mai um 7 Uhr und um 16 Uhr, Seeftr. 62. Abt. Lichtenberg. Neuruppin  . Start am 14. Mai um 19 Uhr, Oderstr. 18. Abt. Bantom. Am 15. Mai Kloster Chorin   und am 16. Mai Neuruppin  . Beide Starts um 7 Uhr Pantow, Berliner   Str. 86. Abt. Neukölln. Stettin  . Starts am 14. Mai, 15 Uhr, und am 15. Mai, 4 Uhr, Hohenzollernplag. Berfammlungen: Abt. Tempelhof  - Mariendorf  . Am 12. Mai, 20 Uhr, bei Merkert, Kurfürsten, Ecke Schützenstraße.

-

Verein für Leibesübungen Oftring e. V. Trainingstage: Dienstags, Don­nerstags und Sonnabends im Lichtenberger   Stabion, Herzbergstraße. Heute im Stadiontafino Aussprache über den Straßenlauf. Einzelfahrer 1. Kreis. Die Pfingstfahrt nach Freienbrink findet nicht statt. Nächste Sigung mit Vortrag 9. Juni, Elsasser Straße.

Rundfunk am Abend

Freitag, den 13. Mai 1932.

Berlin  : 16.05 Eskimotechnik im Paddelsport( F. G.- Schulhof). 16.30 Unterhaltungsmusik. 17.30 Jugendstunde: Die arbeitende Landjugend( W. Wegner). 17.50 Das neue Buch. Am Mikrophon: H. Bachmann. 18.00 Das Wochenende: Zur Einführung( F. Hildenbrandt). 18.30 Unterhaltungsmusik. 19.10 Unterhaltungsmusik. 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Unterhaltungsmusik. 19.55 Mitteilungen des Arbeits­amtes. 20.00 Aus Washington  : Worüber man in Amerika  spricht( K. G. Sell). 20.20„ Die sechs Napoleon- Büsten" von Conan Doyle  . 21.10,, Das Unaufhörliche  ", Oratorium von Paul Hindemith  , Dirigent: Generalmusikdirektor Otto Klemperer  . 22.15 Wegweiser ins Wochenende. 22.20 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik.

Königswusterhausen: 16.00 Die Auswertung von Schulfunkdarbietungen im Unterricht der Landschule( Haupt­lehrer A. Köpke). 16.30 Aus Leipzig  : Nachmittagskonzert. 17.30 Die Apostelgeschichte im Neuen Testament  ( Prof. Lietz­mann). 18.00 Deutsch   für Deutsche  ( Dr. J. Günther). 18.30 Ausländische Arbeitnehmer auf dem deutschen   Arbeitsmarkt ( Ob. Reg.- Rat Dr. Petersen). 18.55 Wetterbericht.

19.00

Aktuelles. 19.15 Wissenschaftlicher Vortrag für Zahnärzte.

19.35 Arbeitslosenehe( H. Schwartze). 20.20 Aus Breslau  : Deutscher   Frühling. Sonst: Berliner   Programm. Vollständiges Europa  - Programm im Volksfunk", monatl. 96 Pf. durch alle Vorwärts"-Boten oder die Postanstalten.

23

Das meile Buch

Karl Steuermann: Der Mensch auf der Flucht Es ist in den letzten zwei Jahren eine ganze Literatur entstan den, der man den Sammeltitel risenbelletristi?" geben fönnte. Die Herren Fried, Brentano, Steuermann sind die Ver treter diefer in Deutschland   durchaus nicht zum erstenmal auftreten. den literarischen Epidemie. Die Wirtschaftskrise, die sich in unserem Lande in besonders verschärfter Form auswirkt, ist ja teine bloße Krise der Wirtschaft, vielmehr sind alle überlieferten Ordnungen unserer geschichtlichen Kultur in Frage gestellt. Kein Mensch, welcher unserer geschichtlichen Kultur in Frage gestellt. Kein Mensch, welcher Klasse, welcher gesellschaftlichen Gruppe er auch immer angehören

mag, kann sich den Auswirkungen diefer universalen Strije entziehen. Der Wille, diese Krise verstandesgemäß zu deuten und die Wege ihrer Lösung zu weisen, ist bei vielen spürbar. Jeder ernste Versuch der fämpfenden Gegenwart, positive Aufbaumöglich­keiten zu zeigen, muß verantwortungsbewußt geprüft werden. überhebliche Geschwäg, das der S. Fischer- Verlag, Berlin  , soeben Nichts ist aber schärfer abzulehnen als das anmaßende und der Deffentlichkeit aus der Feder von Karl Steuermann unter dem Titel:„ Der Mensch auf der Flucht" vorlegt. Ganz offenbar ist Steuermann der Erfolg" seines früheren Buches Weltkrise Weltwende", das einige recht brauchbare deskriptive die ratlosen Zeitgenossen mit einer" universalen" Darstellung der eine allgemeine und deshalb völlig leere Betrachtung über die

" 1

wirtschaftsbetrachtungen enthielt, so in den Kopf gestiegen, daß er

schienen und fann mit den dazugehörigen Noten durch die Zentralstedt. Viele Bootsbefizer machen das schon so mit ihrem Vereins: gegenwärtigen Welt- und Daseinstrife nicht verschonen tonnte. An

fommission für Arbeitersport und Körperpflege, Berlin   W 57,

Bülowstraße 29, bezogen werden. Den Arbeitersportkartellen, die dieses Festspiel zum Reichsarbeitersporttag aufführen wollen, wird estoftenlos verabfolgt. Da die Ginübung des Festspiels längere Zeit in Anspruch nimmt, sind die Bestellungen schnellstens an die Zentralfommission zu richten.

Die FTGB.- Lichtenberg hat ihre Schülerinnenabteilung megen Uebersehung trennen müssen. Es turnen von Mittwoch, 18. Mai, ab die Schülerinnen im Alter von 5 bis 8 Jahren um 18 Uhr in der Turnhalle des Jahn Realgymnasiums, Schreiber­hauer Straße. Die Schülerinnen von 8 bis 14 Jahren turnen Dienstags und Freitags um 18 Uhr ebenfalls dort.

Schaffung einer Zentralftelle für Leibesübungen in Preußen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, ist auf Grund eines Entschließungsantrages des Preußischen Landtags Dom 18. Februar 1932, nach dem durch Zusammenlegung von parallel Taufenden verschiedenen preußischen Refforts, nachgeordneten Stellen, Instituten usw. in Berlin   eine Zentralftelle für Leibesübungen ge­schaffen werden sollte, unter Borsiz des Ministers Dr. h. e. Hirt fiefer am 7. Mai d. 3. im preußischen Ministerium für Bolks­wohlfahrt die Gründung dieser staatlichen Zentralstelle vollzogen morden. Für sie ist ein ständiger Ministerial Ausschuß gebildet worden. Als Leiter der staatlichen Zentralstelle hat der Minister für Bolkswohlfahrt den Ministerialrat Dr. Mall mig bestellt.

mimpel, um dann am Heck nur die Organiſationsflagge, die so­genannte Verbandsnationale, zu führen. Dieser unser Borschlag läßt sich auch bei Faltbooten durchführen, die sogar in ihrer Mehr zahl eine Flaggenstocktülle in Gestalt einer Lederschlaufe nur am

Steven haben.

Daß diese fleine, zufäglich geführte Flagge am Vorschiff bei Gegenmind die Fahrt merklich erschwert, fönnen wir nach eigener Erfahrung nicht zugeben. Selbst wenn es so wäre, wie unser Sport­genoffe meint, sollte man die kleine Behinderung gern in Rauf nehmen, wenn es gilt, für die Republik   zu demonstrieren und zu werben. Wenn unsere Sportler in Demonstrations zügen die meterlangen Sturmfahnen tragen, leisten sie dabei be­ftimmt mehr Arbeit als der Paddler oder Ruderer aufzubringen ge­nötigt ist, wenn er an seinem Vorschiff noch eine kleine Flagge führt. Ein anderer Freund und Leser unseres Blattes meint in einer längeren Zuschrift, es beständen in Berlin   eine ganze Anzahl so genannter neutraler Vereine und Interessengemein­fchaften, deren Mitglieder durchaus republikanisch eingestellt find. Hier müsse die Erziehungsarbeit der Republikaner   und des Bormärts" einsehen.

Wir stimmen dem Einsender durchaus zu, glauben aber fest­stellen zu können, daß unser ständiges Eintreten für Schwarzrotgold auch diefe ,, neutralen" Republikaner   schon bewogen haben müßte,

trise der gegenwärtigen Wirtschaft reiht sich eine ebenso formale Schilderung des gesellschaftlichen und menschlichen Niederganges Schilderung des gesellschaftlichen und menschlichen Niederganges der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung. Im letzten Kapitel des Buches soll dann angeblich der Bruch der geistigen Orientierung" und der siegreiche Vormarsch des Sozialismus behandelt werden. Man muß das wörtlich genießen:„ Es ist der Endkampf zwischen Rapital und Arbeit, die Entscheidung zwischen dem Heute und Wor gen. In diesem Kampfe stehen Bourgeoisie und Kleinbürgertum. Beamtenschaft und Militarismus, Intelligenz und Zwischenschichten unter nationalistischer Fahne. Aber sie ahnen nicht(!), daß sie, in­dem sie sich sammeln und die Fahne schwingen, bereits der politi schen Aktivierung im Sinne des Margismus verfallen." Kann sich das Unverständnis der konkreten Situation der Gegenwart deutlicher bezeugen? Für Steuermann lösen sich alle Schwierigkeiten der Gegenwart in ein lustiges Jonglieren mit pseudo- margistischen Wortbällen auf. Die Kommunistische Partei   wird scharf fritisiert, die Sozialdemokratie dagegen übel beschimpft( S. 197). Vielleicht caratterifiert man Steuermann am treffendsten, wenn man ihn selbst zitiert:„ Der Ungeist macht sich lärmvoll breit. Die Gemein­pläglichkeit( welch revolutionäre Wortbildung!) führt das große Wort"( S. 202). Während die Literaten mit Begriffen fpielen, führen die sozialistischen   Massen den schweren Kampf in der harten Wirklichkeit.

J. P. Mayer,