Junkers arbeitet weiter. Das stillgelegte Flugzeugwerk wieder eröffnet. Dessau , 14. Mai. (Eigenbericht.) Die Verhandlungen zur Sanierung der Junkers-Flugzeugwerte in Dessau sind soweit fortgeschritten, daß nach einer einwöchigen Pause die Wiederaufnahme der Arbeit in den Flugzeugwerken erfolgen kann. Unmittelbar nach den Pfingstseiertagen soll der Betrieb wieder geöffnet werden. Zunächst finden 400 Arbeiter und eine entsprechende Anzahl Angestellte Be- schäftigung. Das ist etwa die Hälfte der bisherigen Belegschaft, doch wird damit gerechnet, daß die Belegschaft in absehbarer Zeit wieder in ihrer früheren Stärke beschäftigt werden kann, da inzwischen die Verhandlungen wegen Auftragserteilung im In- und Ausland erfolgreich waren. Mit neuen Aufträgen wird� auch für den Betrieb der I u n k e r s- M o t o r e n b a u G. m. b. H. gerechnet, die bisher keine Betriebsunterbrechung erlitten hat. Der Betrieb von Junkers u. Co.(Badeofen- und Apparatefabrik) und das Äalorifer- Werk werden nach wie vor in unveränderter Weise fortgeführt. Die Forschungsanstalt Professor Junkers' bleibt im Anschluß an die neu organisierten Werke bestehen.
Eröffnung der Gommerschau. Oer Festakt im neuen Terrassengarten. Zn dem neuen Terrasiengarlen des Messegeländes, über dem Tausende von Zahnen des Reiches. Preußens und Berlins im Früh- lingssonnenschein im Winde flallerlen. fand heute vormittag unter starker Beteiligung von Vertretern aus allen Kreisen des öffentlichen Lebens die feierliche Eröffnung der Berliner Sommerschau„Sonne, Lost und haus für Alle" statt. Der Festakt wurde vom Kosleckschen Bläserbund unter Musik- direktor R o s s o w mit einem feierlichen Einzugsmarsch eingeleitet, und hieraus brachte das Orchester der Städtischen Oper mit Fritz Stiedry am Dirigentenpult den Huldigungsmarsch von Wagner zu Gehör. Als Vertreter des in letzter Stunde verhinderten Oberbürger- meisters Dr. Sahm begrüßte Bürgermeister Lange die Erschienenen im Namen der Reichshauptstadt. Die großen Berliner Sommeraus» stellungen hätten sich, so betonte er,«inen angesehenen Platz im europäischen Ausstellungswesen errungen, so daß man nicht gezögert habe, selbst in einer wirtschaftlichen schweren Zeit diese große Schau zu veranstalten, um so weniger als sie die Probleme der Zeit be- handele und sich auch finanziell selbst trage. Es gelte zu zeigen, wo der Mensch in einer Zeit unbarmherziger Einschränkungen und zwangsläufigen Verzichtes trotzdem Möglichkeiten finde, sich das Leben doch in einem gewissen Umfang freudvoll und lebenswert zu gestalten. Das Vorspiel der„Meistersinger" leitete dann zu der Zestansprache Gerhard Hauptmanns über, der mit stürmischem Beifall begrüßt wurde. Das Rednerpult war bei seinen Ausführungen von einer großen Zahl Kinder in Frühlingskleidern umsäumt. Gerhard Hauptmann stellte an den An- fang seiner Festansprache die Worte aus Goethes„Faust":„Im An- fang war die Tat" und sagte:„Diese Ausstellung, vom ersten geistigen Keim bis zu ihrer Vollendung, wie sie uns vor Augen steht, ist durch und durch Tat. Sie ist das gesündeste aller Gebilde, eines, in dem, wie in allen wahren Gebilden der Natur, Körper und Geist unlöslich verbunden sind. Man hätte inmitten dieses schön vollendeten Werkes in Erz oder Stein eine riesige menschliche Hand aufstellen können, weil nur solche Werke wahre Realität haben, in denen menschlicher Intellekt durch die menschliche Hand wirksam geworden ist. Erst dann wird die Menschheit sich selbst voll gewürdigt haben, wenn die Hand aus dem Stande der Verachtung in den höchsten Adelsstand erhoben sein wird. Diese Standeserhöhung hat sie bei mir schon seit Jahren durchgesetzt: ich prägte den Ausdruck:„die denkende Hand", und eben diese denkende Hand sprach ich bei mir selbst sozusagen heilig". Mißglückter Atlaniikflug. Oer amerikanische Flieger abgestürzt. London , 14. Mai. Der amerikanische Zlieger Cu Reicher,, der am Zreilag- mittag zu einer Ucbersliegung de, Atlantik von Harbour Grace (Reusundland) ausgestiegen war. stürzte in den frühen Morgenstunden des Sonnabend etwa 50 Seemeilen von der irischen Küste entfernt mit seinem Zlugzeug Ins Meer. Er wurde von dem Passagierdampser„R o o f e v« l t", der sich auf der Fahrt von Oucenstown nach New Bork befindet, mit einer gebrochenen Nase und leichten Zerrungen aufgefischt. Infolge des hohen Seegangs konnte die Maschine nicht gerettet werden. Der Absturz ist auf die Beschädigung eines Flügels und der Benzin- Zuleitung sowie auf den ausgehenden Benzinvorrat zurückzuführen. Wie der Kapitän der„Roofevelt" in einer drahtlosen Meldung mit- teilt, erfolgte die Rettung etwa 47 Seemeilen von dem Fastnet- Leuchtturm entfernt. Der Flugplatz von Baldonne bei Dublin war während der ganzen Nacht von Schemwerfern be- leuchtet, da die Ankunft Reichers dort in den frühen Morgenstunden erwartet wurde. Das englische Luftmimsterium hatte im Westen Irlands schwere Stürme gemeldet.
Zilmnotizen. Als ob wir an den deutschen Militärfilmen nicht schon genug hätten, haben P a t und P a t a ch o n uns nun auch noch mit einem dänischen Militärfilm beglückt.(T i t a n i a.) Er ist nachsynchronisiert worden, ohne dadurch gerade besser zu werden. In Dänemark steht das Heer, dessen Uniformen hier erscheinen, durch den Willen der Nation und ihrer sozialdsmokratiischen Regierung auf dem Aussterbeetat. Wozu also dieses verblödete Genre nun auch noch in dänischer Aufmachung zeigen?— Der Repertoirefilm macht Fortschritte. Die„Bomben auf Monte Carlo", die für Hans A l b e r s eine Bombenrolle bedeuten, werden im Gloria- Palast wieder vorgeführt. Die gute Darstellung, die ausgezeichnete Photographie und die sich einprägenden Rhythmen der Musik Helsen aufz neu« zum Erfolg. Auch hier ist das Ufa -Orchefter unter Leitung von Hans I. Salier wieder zur Freude des Publikums in Funktion getreten. Das Preisgerichl für das Reichsehreumal hat am Donnerstag abend seinen Spruch gefällt: 20 Entwürfe wurden preisgekrönt. Die Namen der ersten Preisträger sind: 1. Professor Wilhelm Kreis - Dresden . 2. Bildhauer Schellhorn und Architekt Schultze-Eharlotten- bürg. 3. Regierungsbaufuhrer Zinsfer-Köln-Lindenberg.
Gchnihler, Zum 70. Geburtstag d Arthur Schnitzler war der Dichter der sterbenden„Kaiser- stadt" nicht nur seinen Themen nach, sondern in seiner ganzen menschlichen und künstlerischen Wesensart. Als er im Oktober des vorigen Jahres starb, folgte er tatsächlich dem Gegenstand« seines Sinnens und Schafsens ins Gewesene hinüber. In Wien ließen ja die Todesschauer des Staates, der an der Auseinandersetzung zwischen Feudalismus und Jnbustrialismus und am Hader der Nationen unter furchtbaren Krämpfen zugrunde ging, die Neroen aller feiner Empfindenden, auf jeden Reiz leicht und schmerzlich reagieren, und zugleich liehen sie hier jeder Aeußerung des Lebens einen Unterton heimlicher Trauer: die allererbte„Wiener Anmut" füllte sich mit der tiefen Melancholie des unaufhaltbaren Zerfalls. Schnitzler aber, nervös und feinhörig, gleicht allen überkultioiertsn, in ihrer elementaren Lebenskraft gebrochenen Juden, sah die Todes- zuckungen der Altwiener Gesellschaft mit doppelter Schärfe. Er hörte schier ohne Unterlaß das geheime Grollen des nahen Endes, indes sich noch alles im leichten Tanzschritte zu bewegen, alles von Ueppigkeit und Fülle überzuquellen schien. Diese Spannung zwischen Oberfläche und Kern bestimmte Schnitzlers Lebenswerk im größten und im Neinften. Immer wieder lauert hinter feinen Gestalten, die so leicht und frei dahinzugleiten scheinen der Tod. Immer wieder wird unter seinen Händen das Robuste und Wirkliche seltsam durchscheinend, als wären Menschen und Dinge imr noch Marionetten, gelenkt von einem unbegreiflichen, gleichgültigen Schicksal. So ist es in seiner ersten wehmütigen Novelle„Sterbe n", so in der Szenenfolge des„A n a t o l". wo gesellschaftliche Belanglosigkeiten sich zum Gefühl des gähnenden, hsrzabfrierenden Nichts oerdichten, so im Drama„Liebelei". besten kleinbürgerliche Heldin am leeren Spiel des Bourgeois- söhnchsns zerbricht. Wie dieses Geschehen unversehens, doch zwin- gend daherkommt, so ist auch die Sprache frei von jedem harten oder grellen Laut, mild, einschmeichelnd und doch voll heimlicher Kraft, ist die Psychologie voller Feinheiten und Tiefen, wie aus dem Handgelenk gegeben und doch von meisterlicher, Treffsicherhest.
„Oer Stänker". Theater am Nollendorfplatz. Da das Publikum Max Adalbert noch unverändert gerne sieht, lohnt es sich immer wieder, ein ganzes Theaterstück für ihn zurechtzustutzen. Durch die zehn Bilder des Schwanks, die, gewürzt mit einer leichten Prise starken Tabaks, Toni Impekoven und Hans R e i m o n n schrieben, lärmt und schimpft Max Adalbert , bis er zum Schluß das unverschämte Glück hat, auf Grund des 8 51 einen Jagdschein zu bekommen. Obwohl mst zeitgemäßen Witzen gespickt, könnte dieser Schwank vor gut 25 Jahren geschrieben sein. Bei Beibehaltung seiner eigenen Schablone sorgte Rudolf Nelson für die Musik. Recht sangbar ist das Lied„Mir ist mies, Dir ist mies, uns allen ist mies", nur ist ausgerechnet auch leider dieses Bild, in dem es vorkommt, sehr mies. Max Adalbert ist gleich einem Habicht, der eine Hühnergefell- schaft aufscheucht. Doch wird er nie zum nur routinierten, sich vor- drängenden Stär. Er ist und bleibt ein lebensechter Mensch, den wir aus unserem Bekanntenkreis kennen, oder dem wir heute oder morgen leibhaftig begegnen können. Claire Reigbert , Elfe v. Moellendorf und Robby Hanke unterstützen ihn wacker als feine Familie. Theo L i n g e n und Grete Weiser spielen keß in der Billa des Fräuleins. Dieses Bild wird zum regelrechten Reißer für ein gut bürgerliches Publikum. In einer ganz kleinen Rolle fällt Colette Corder angenehm auf. Hans Kuhnerts Regie ist geschickt und Felix S m e t a n a s Bühnenbilder sind geschmackvoll. e. b.
„Ein toller Einfall." Llfa« Palast am Zoo. „Zum fidelen Filmwarenhaus" könnte man den Film benennen. Kurt G e r r o n, der in so viel Filmen immer gut« Figur gemacht hat. wollte endlich einmal selber Regie führen. Der Schwank von Carl Laufs , den man für den Film verarbeitet hat, gibt den Bor - wand, alles was gut und teuer ist, hier zusammenzuführen. Es gibt also wunderbare alpine Winterlandschasten, herrliche Schloß. mterteurs, die beliebtesten Darsteller, die verwickeltesten Situationen, hübsche Gjrls in Masse, die sich in Sonne und Schnee produzieren. einen Filmliebling, in den sich alle Mädchen verlieben und«ine Reihe Darsteller, die ihre Eigenart pflegen können. Herz, was willst du noch mehr? Als Mayonaisensauce wirken eine Reihe Schlager von Walter I u r m a n n. Leider ist die Handlung zu dünn, um alle diese Schätze tragen zu können. Der junge Maler verwandest das Schloß seines Onkels, dem auch die Puste bereits ausgegangen ist, in ein Hotel, und hier ereignen sich natürlich die tollsten Dinge, die mit einer glücklichen Verlobung ihren Abschluß finden. Alle Stil- arten des Films wirbeln durcheinander, ohne daß es zu irgendeinem durchschlagenden Eindruck kommt. Gerron wollte zuviel und er- reichte deshalb zu wenig. Ja, auf die Dauer wirkt er sogar manchmal ermüdend. Willy F r i t s ch und Ellen Schwannecke sind das Liebespaar, abgestimmt auf die Harmonie süß-herb. Rose B a r s o n y ist eine extra tolle Nummer, die sich durchs Leben schwindelt und tanzt. Jakob T i e d t t e und Max Adalbert geben jeder in seiner Art zwei prachtvoll« Typen, Tiedtke den guten, allen Onkel und Adalbert den raisonnierenden, schnauzigen und ulkig« Weisheiten produ- zierenden Kunsthändler. Sonst treiben sich noch herum: Leo Slezak . Wilhelm Bendow und Paul Hörbiger : Dorothea Wieck charakterisiert ein Mädchen von Klasse. Sehr erfreulich ist es, daß ein ausgezeichnetes Orchester unter der Leitung von B e c c e die guten Traditionen de» Hause» wieder aufnimmt._— r.
„Oas Unaufhörliche" im Rundfunk. Hindemith « Oratorium nach Worten Gottfriend B e n n» „Das Unaufhörliche ", die mtsrestanteste Rooität der Konzertsaison, wurde gestern— leider wesentlich gekürzt— durch Rundfunk über» tragen. Manche Partien des Werkes(den Schwßchor z. 93.) vermag das Mikrophon heute einfach noch nicht zu bewästigen: die Klang«
der Wiener iS Dichters am 15. Mai Aber bei dieser noch individuellen Gestaltung des Gegenstandes „Wien und Oesterreich in ihrer Auslösung" ist Schnigler nicht stehen- geblieben. Er schrieb im Drama„F r e i w i l d". in der Novelle „Leutnant G u st l" und in den Szenen des„Neige n" zur überpersönlichen Formung des Themas weiter. Wenn der Leutnant, vor die Notwendigkeit eines Duells gestellt, sich in wimmernder, triebhafter Angst auflöst, wenn der Geschlechtstrieb sich in ver- bindendem Reigen von Mensch zu Mensch, von Paar zu Paar schlingt, so ist das mehr als Einzelgeschehen, so lebt uns hier die Gattung„moderner Mensch" etwas Typisches, allgemein Gültiges vor, das durch die Wiener Klangfarbe nur eine reizvolle Besonder- heit erhält. Der gleiche Charakter eignet Schnitzlers stärkstem Drama, dem genialischen Revolutionsbilds„Der grüne Kakadu ": wenn sich hier entnervte französische Adelige am Gast- hausspiel einer Empörung berauschen, bis die Komödie unversehens in blutige Wirklichkeit umschlägt, so enthüllt sich vor uns ewiges Klassen- und Standeswesen, und der Dramatiker wird zum Deuter und Richter. Erst mit dieser Fähigkest hatte Schnitzler die Meisterhöhe er- stiegen. Fortab waren in ihm der Seelenkünstler, der in die tiefsten Abgründe des Unterbewußten, in die seltsamsten Derirrungen des Triebes mst Seherblick hinableuchtet«, und der Maler des Menschen- treibens in Familie und Gesellschaft unlösbar verbunden. Dieser zweifache Gehalt läßt uns über Werken wie den Dramen„D a s weite Land".„Professor B e r n h a r d i" und der Novelle „Fräulein Else " immer wieder in Nachsinnen verfalle»: er erst macht, daß wir an diesen Dichtungen jedesmal, wenn wir sie zur Hand nehmen, neue Feinheiten, neue Einblicke entdecken. Man muß sich in Schnigler vertiefen können, um in dieser leisen, zurück- haltenden Kunst das Herz unserer Gegenwart pochen zu hören, aber es pocht in ihr: die abtretende Generation, die abtretende Klasse singt hier ihren Schwanengesang: einer, der zu ihr gehört, aber sie todes- reif weiß, weil er sein Leben lang der Sterbemelodie Wiens lauschen meißte, übergibt uns ihr Testament. Alfred Kleinberg
wassen sind zu groß, das Ganze klingt dann breiig-verworren. Im großen und ganzen aber gelang es der Funkstunde— dies ist kein kleines Kompliment— die verwickelte Vielstimmigkeit der großen, reichlich dick gesetzten Chöre so plastisch wie möglich zu machen und ihrer Zuhörerschaft einen deutlichen Eindruck des prachtvollen Werks zu vermitteln. Die gelegentlich der Uraufführung hier ausführlich gewürdigten Ausführenden waren Klemperer und der Phikharmo- nische Chor(der sich vor dem Mikrophon einer deutlicheren Aus- spräche befleißigen sollte). Adelheid Armhotd, Charles Kullmann , Johannes Willy und das Funkorchester. A. W.
Kriminalroman als Hörfpiel. Conan Doyle : Die sechs Napoleonbüsten. Ueber den literarischen Wert der Sendung ist nicht zu bis- kutieren. sie hatte keinen. Aber sie war handwerklich sauber herge- richtete Unterhaltung. Man soll nicht geringschätzig davon abrücken: gerade Darbietungen dieser Art sind im Rundfunk recht festen, ob. wohl ein lebhaftes und berechtigtes Bedürfnis bei den Hörern nacb dieser geistig wenig anstrengenden Unterhallung besteht. Dieser von D. R. Amtmann zum Hörspiel umgeformte Roman von Conan Doyle „Die sechs Napoleonsbüsten" hatte alle Eigenschaften, die das Publikum an einem gelungenen Kriminalsilm schätzt: das Spiel war verständlich in der Handlung, stellte den Scharfsinn des Hörers vor eine nicht übermäßig schwierige Aufgabe, schasste aber immer aufs neue kleine Kombinotionen, die die eigene Lösung wieder fraglich erscheinen ließen. Sogar der Schluß des Hörspiels entsprach dem des üblichen Kriminalfilms in seiner Wirkung: man wurde durch eine bequeme, aber unlogische Wendung enttäuscht. Es scheint, daß die Aufführung auch dem Sprecher und dem Spielleiter Edleff Koppen Spaß machte: sie wurde mit Liebe herausgebracht. Wohlabgewogen in den sprachlichen Akzenten, aus- geglichen in jeder Geräuschwirkung, lief die Handlung als gut be- schlössen« Bilderfolge ab.—\z.
Volksbühnen-5ahrt zum Goethe-Volksfest. Die Weimarer Bolksbülhne veranstaltet am 4. und 5. Juni ein Fest, das zum ersten Mal« den Versuch einer wirklich volkstüm- lichen Goethe-Feier unternimmt. Es bringt eine Festaufführung des „Egmont ", eine Nachtmusik im Park von Belvedere , eine Morgen- feier, in der Julius Bab , Ludwig Wüllner , die Weimarische Staats- kapelle und ein Söngerchor mitwirken, einen Kostiimsestzug und schließlich ein Volksfest in Tiefurt mit Aufführung des Festspiels „Jahrmarkt in Plunderweilern". Die Berliner Volksbühne unter- nimmt zu diesem Fest eine Sonderfahrt, an der sich auch Nicht- Mitglieder beteiligen können. Der Sonderzug geht am Sonnabend, dem 4. Juni, mittags von Berlin ab und verläßt Weimar am Sonntagabend. Die Teilnehmergebühr, für die freie Hin- und Rück» fahrt, unentgeltliche Teilnahme an den verschiedenen festlichen Ver- anstaltungen, eine Führung durch Weimar , Nachtquartier mit Früh- stück, Mittagessen usw. geboten wird, beträgt 18,80 Mk. Anmeldun» gen beim Generalsekretariat der Volksbühne E. V., Berlin C 25, Linienstraß« 227.
Da» neue Aronkfurler Goethe-Museum . Heute wird In Frank- furt a. M. das neue Goethe-Museum im Hause Großer Hirsch- graben 25 mit einer Ausstellung des Freien Deutschen Hochstist« unter dem Motto:„Goethe und seine Welt" eröffnet. Die Aus- stellung macht das Frankfurt der Goethe-Zeit lebendig und bringt zeitgenössische Bilder von Goethe und seinen Vorfahren. Daneben werden Bilder, Handschriften und Urkunden aus der ganzen Lebens- zeit Goethe» zu sehen sein. Eine Bibliothek von 47 000 Bänden, ein Handschriftenarchiv und eine Graphische Abteilung sollen vor allem wissenschaftlichen Zwecken dienstbar gemacht werden. Unruh»„Zero" bleibt auf dem Spielplan. Di« Stadtverord- netenversammlung hatte am Dienstag beschlossen, da» neue Stück von Fritz von Unruh ,„Zero", das bei seiner Uraufführung Skandal- szenen Im Schauspielhaus hervorgerufen hatte, vom Spielplan abzu- setzen. Der Magisttat, der sick mit dieser Angelegenheit befaßte, ist diesem Beschluß nicht beigetreten, da die Gestaltung des Spielplans Sache der künstlerischen Leitung fei.