Fn'ck schützt die Verfassung. Gegen den Reichstagspräsidenten Löbe. Im„Völkischen Beobachter" macht heute F r i ck- Pir- inasens, der nationalsozialistische Fraktionsführer im Reichs- tag, dem Reichstagsprästdenten L ö b e den Vorwurf des Rechtsbruches. Er stellt fest, daß 229 Abgeordnete der NSDAP. , der Deutschnationalen und der Kommunisten An- träge auf Einberufung des Reichstags auf den 14. Mai ge- stellt hätten, daß aber Löbe dem Verlangen nicht entsprochen habe. Die 229 Abgeordneten hätten nun neuerdings die Ein- berufung des Reichstags für den 19. Mai verlangt. Werde dieses Verlangen abgelehnt, so bedeute das nach einer klaren Entscheidung des Staatsgerichtshofes einen Verfassungsbruch. � Der Abg. Frick-Pirmasens ist im Irrtum, wenn er glaubt, daß durch die erwähnte Entscheidung des Staatsgerichtshofs für den Reichstag bindendes Recht geschaffen sei. Dagegen steht es ihm frei, gegen den Reichstagspräsidenten, falls dieser bei seiner ablehnenden Haltung verharrt, beim Staats- gerichtshof auf Einberufung des Reichstags zu klagen. Wir nehmen an, daß dann der Staatsgerichtshof die schikanöse Klage des Abg. Frick-Pirmafens ablehnen wird. Wollte der Staatsgerichtshof etwa umgekehrt verfahren und Herrn Frick recht geben, so würde sich eine ganz unmög- liche Situation ergeben. Der Präsident müßte dann näm- lich, dem Wunsch eines Drittels des Reichstags entsprechend, den Reichstag immer wieder einberufen. Immer wieder aber würde die Mehrheit, sei es durch Beschluß, sei es einfach durch Fernbleiben, eine Vertagung herbeiführen können. Das gäbe dann ein Käß- und Mausspiel ohne Ende mit dem praktischen Ergebnis, daß alles beim alten bleibt und daß es nach wie vor d i e M e h r h e i t bleibt, die entscheidet, ob der Reichstag tagen soll oder nicht. Man darf also die Komik des Bildes, wie Frick gegen Löbe die Verfassung schützt, ruhig auf sich wirken lassen,' ohne besorgen zu müssen, daß etwas anders werden könnte, als es ist. Nöhm in der Zange! Vie Echtheit seiner Briefe vor Gericht. Die hannoversche Nozizeitung darf für sich in Anspruch nehmen, den Fall R ö h m seiner endgültigen Klärung zugeführt zu haben: in einem Bericht über die blutigen Vorfälle im Reichs» tag am 12. Mai schreibt sie von Dr. Helmut Klotz als dem „Fälscher der Röhm-Brief e". Wie uns Dr. Klotz hierzu mitteilt, hat er beim zuständigen Gericht Privatklage gegen den verantwortlichen Redakteur wegen Beleidigung und verleumderischer Beleidi- g u n g erhoben. Klotz wird also den Beweis für die Echt- heit der Röhm-Briefe nunmehr vor Gericht führen können: als Zeugen wird er Röhm selbst, den Empfänger der Briefe Herrn Dr. H e i m s o t h und den Amtsgerichtsrat Kemme? vorladen lassen. Letzterem als dem untersuchenden Richter gegenüber hat Röhm am 28. Juni 1931 die drei von Dr. Klotz veröffentlichten Briefe als von ihm verfaßt und geschrieben an- erkannt! Wir bemerken hierzu, daß die NSDAP , es bisher mit großem Geschick verstanden hat, um die Frage der Echtheit oder der Un- echtheit der Röhm-Briefe herumzureden, so daß eine Hand- habe zur gerichtlichen Feststellung nicht gegeben war: unter dem Eindruck der Reichstagsüberfälle scheint jedoch der Redakteur in Hannover seine aus München erhaltenen Instruktionen vergessen zu haben. Nazis bei der Neichspost. Eingreifen der Verwaltung. Zwei Fälle aus der jüngsten Zeit, in welchen die Oberpost- direktionen eingreifen mußten, zeigen, wie sehr die N!P)AP. die Reichspostverwaltung durchsetzt hat: Der Oberpostsekretär Janssen in Aurich (Ostfries- land> begrüßte vor der Tür des Posthauses demonstrativ vorbei- marschierende SA.-Leute nach faschistischer Art durch Hochheben des Armes. Er ist, wie die Republikanische Beschwerdestelle Berlin er- fährt, strafweise nach Bunde versetzt worden. Der P o st a g e n t Hohenstadt in Mellentin lKreis Soldin) trug am 11. März 1932 im Dienstraum der Postagentur das Abzeichen des Hakenkreuzes und hatte außerdem auf dem Schreibtisch im Postdienstzimmer einen etwa 20 Zentimeter hohen Haken- kreuz st änder zu stehen. Aus eine Anzeige der Republikanischen Beschwerdestelle Berlin muhte auch hier die Oberpostdirektion(Frank- furt a. d. O.) erklären, daß„sein Verhalten nicht gebilligt werden kann. Gegen ihn ist das Erforderliche veranlaßt und der Haken- kreuzständer entfernt worden". Das Llnwetter am Rhein . Schweres Unwetter im Ragold-Tal. Stuligart, 17. Mai. Am Pfing st montag gingen im Nagoldtal heftig« Gewitter mit starkem Hagelschlag und Wolkenbruch nieder. Am schwersten war der Schaden in der Stadt Nagold selbst. Der Marktplatz war vollkommen überschwemmt, und das Wasser drang in die Keller ein. Die Sägemühle hat großen Schaden erlitten. Balken und andere Holzstücke wurden von dem reihenden Wasser mitgeschwemmt. Die Feuerwehr hatte unaufhörlich zu tun. Per- sonen kamen nicht zuschaden. Das gleiche Bild bot sich in anderen Orten, z. B. in G ü l p l i n g e n. Auf eine Strecke von 80 Metern war die Straße meterhoch mit Hagelkörnern bedeckt. Eine starke Mauer wurde eingedrückt. Die Straß» glich einem reißenden Bach, auf dem alle möglichen Trümmer schwammen. Besonders einige Sägewerke hatten große Verluste. Auch die Orte Gechingen und Deufringen siird stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Hölzerne Brücken wurden weggeschwemmt. Mülheim a. d. Ruhr, 17. Mai. Ein Unwetter, wie es Mülheim nach dem Kriege nicht erlebt hat, suchte am zweiten Pfingstfeiertage zwischen 17 und 18 Uhr d i e Stadtteile westlich der Ruhr heim. Im Verlaufe eines sehr heftigen Gewitters und wolkenbruchartigen Regens ging ein furchtbarer Hagelschlag nieder, der etwa 1Z Minuten dauerte und die ganze Obstbaumblüte und die Pflanzen der Ge- müsegärten vernichtete. Man hat vielfach den Eindruck, als ob die Bäume einem Granatfeuer ausgesetzt gewesen wären. Der Hagel lag im freien Kefäiide stellenweise zehn Zentimeter hoch. In der tiefgelegenen Bergstraße an der Stadthalle stürzte eine fünf Meter hohe Mauer ein. Die Anwohner mußten vor den rasenden Fluten aus den unteren in die oberen Stockwerke flüchten. Der an den Häusern angerichtete Schaden ist außerordentlich groß.
Strausbergs Jubelfeier Aufgabe der Zukunft in Dienst an der Großstadtbevölkerung
Strausberg , das wohl fast jedem Berliner als Ausflugsort be- könnt ist, stand in diesen Psingsttagen in reichem Flaggenschmuck. Bon allen amtlichen Gebäuden, von allen Gaststätten und Privathäusern wehten die Fahnen im Schwarzrotgold der Republik und im Schwarzweiß des Freistaates Preußen, oder sie wiesen das Stadtwappen, den Strauß aus grünem Berger auf weißrotem Felde. Girlanden waren über die Straßen gezogen, jedes haus prangte im Frühlingsgrün. Slraßenbahnmaften und Laternen- pfähle trugen Tannengrün, munter flatterten unzählige Fähnchen von den Wagen der Straßenbahn. Die Barnimstadt feierte würdig den Tag ihres 700jährigen Bestehens. Platzmusik leitete den Festtag ein, dann fand im „Alten Schützenhaus" eine Feier statt, bei der Bürgermeister Fischer die zahlreichen Gäste begrüßt«, alte Strausberger, die aus allen Teilen des Reiches herbeigekommen waren, die vielen Behörden- vertxeter und die Freunde aus Berlin und der Umgebung Straus- bergs. Den eigentlichen Festakt in der Brandenburgischen Provinzial- anstatt leiteten Musik- und Chorvorträge ein. Dann nahm Bürger- meister Fischer das Wort.„Viele Schicksalsschläge", so sagte er, „hat Strausberg in seiner Geschichte erlebt, aber ebensowenig wie einst wird es in der schweren Not der Gegenwart mutlos und nieder- geschlagen werden. Die Liebe zur Heimat wird die schlechte Zeit überwinden, und wir hoffen, daß Strausberg rüstig vorwärts schreitet und bald eine blühend« Mittelstadt wird. Die friedliche Arbeit seiner Bewohner bildet für diese Hoffnung die Grundlag«." Studienrat Dr. Wels gab einen Abriß der Geschichte Strausbergs und zeigte auf, daß die Bewohner immer wieder mit zähem Willen
Strausberg in die Höhe brachten. Von besonderer Bedeutung warey die Worte des Redners über das Verhältnis Strausbergs zur nahen Weltstadt Berlin . Er betonte, daß heute ein dem Boden fast ent- sremdetes Volk sehnsüchtiger denn je zur Natur zurückstrebe." Er sagte weiter:„Verstehen und bewerten wir Sehnsüchte und Erkennt- nisse dieser wirren Zeit richtig, und wir werden erkennen, daß die Zukunftsaufgabe Strausbergs darin liegt, Heimat und Stätte neuer krastgewinnung zu werden für die wenschen, die sich im Steinmecr der Großstadt zu verlieren drohen. Die Erfüllung dieser Ausgabe sei uns nicht Ausnutzung zufälliger Konjunktur, sondern D i e n st am Volke." Der Redner schloß mit den Worten Goethes„Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen." Die Vertreter der preußischen Staatsregierung, des Oberpräsi- deuten, des Regierungspräsidenten, der Kommunalverwaltung, de? Landesdireklors, des Märkischen Museums und der Nachbarorte hielten sodann kurze Glückwunschansprachen. Chor- und Musik- vortrüge bildeten den Abschluß des Festaktes. Ein Heimatsestspiel „Die Letzten", das von Studienrat Wels verfaßt ist, fand bei seiner Aufführung am Abend Dank und herzlichsten Beiiall. Alle Gaststätten am Strausberger See hatten reichlich illumi- niert. Als die Dunkelheit hereinbrach, führten unzählige beleuchtete Boote einen prächtigen Korso vor. Ein Riescnfeuerwerk. das mitten auf dem See abgebrannt wurde, bildete das Ende des Festtages. Am zweiten Feiertag fanden Massenkonzerte von Männer- und Kinderchören statt. Die Ausstellung heimischer Kunst und eine Sied- l e r a u s st e l l u n g, die aus Anlaß der 700- Jahr- Feier eröffnet wurden, oerdienen besondere Beachtung.
Oer gestürzte Reichsminister
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rekhswb* MINISTER GRÖNE�
Oer Täter konnte bisher nicht ermittelt werden.
Der putsch in Tokio . Hohe Offiziere als Mordanstister. Pari», 17. Mai. Die nach Japan entsandt« Sonderberichterstatterin des„Petit P a r i s i e n", Andree Viollis, behauptet, die Nachricht von dem Attentat auf den japanischen Ministerpräsidenten sei nicht über- r a s ch e n d gekommen. Alle Welt in Japan habe in letzter Zeit «inen militärischen Staatsstreich befürchtet. Allerdings l>abe niemand geglaubt, daß er so nahe bevorstehe. Das Attentat habe nicht d«r Person Inukais, der allgemein geschätzt gewesen sei, gegolten, sondern dem Regierungschef, und gewinne somit symbolische Bedeutting. Es handele sich um ein Glied in der Kette politischer Attentate, denen im Januar und Februar der Finanzminister und ein Direk- tor der Großbank Mitsui, Baron Dan, zum Opfer gefallen seien. Damals habe man gegen 20 Studenten und jung« Intellektuelle, die zumeist einflußreichen Familien angehörten, festgenommen. Sie seien Mitglieoer einer Liga, die den Namen„Blutsbrüder- s ch a f t" führe, gewesen, und man habe bei ihnen Verzeichnisse ge- funden, in denen zahlr«iche Politiker und Großkapitalisten aufgeführt waren, die von ihnen zum Tode verurteilt worden seien. Ueber die Untersuchung dieser Angelegenheit s«i Stillschweigen bewahrt worden. Man habe sogar angekündigt, daß der Prozeß nicht vor 19 33 würde stattfinoen können. In Wirklichkeit liege die Sache so. daß mehrere hohe Persönlichkelten der Armee und der Flotte in d'e Angelegenheil oerwickelt gewesen seien. Man habe sogar erklärt, daß die Revolver, deren\ sich die Attentäter bedienlen. von Offizieren und namentlich von einem populären hoh«n Marineoffizier geliefert worden seien. Es handele sich also um eine höchst wichtige Bewegung, di dramatische Uebcrraschungen bringen könne.
Monstreprozeffe in Moabit . Hochbetrieb am dritten pfingstfeiertaq. Es gab in Moabit noch nie eine derartige Häufung von Monstreproz«ssen wie am diesjährigen dritten Psingstfeier- tag. Es laufen neun Riejenprozcsse. Leo S k l a r e k bekam am Sonnabend seinen Wutausbruch: im Prozeß gegen E r a s wegen Untreue— ein Splitterprozeß in Sachen Damm— und in dem Betrugsprozeß gegen Met ist« fanden ganz kurze Sitzungen statt. Mit größerer Ausdauer hat man in dem Beamtenbank-Prozeß verhandelt: man ist unter dem Di ektor Mannheimer sogar so fleißig, daß man da den vierten Tag gar nicht abwartet, sondern heute am dritten Pfingstfeiertag wieder sitzt. Außer diesem Prozeß gegen Weber und Genossen finden auch in weiteren vier Gerichtssälen Verhand- lungen statt: im kleinen Schwurgerichtssaal werden in der Sache
Hoest und Genossen(die Siedlungsbank) langweilige Protokolle verlesen: in den Cinsponprozessen gegen Ende uno Genossen und Bankhaus und Genossen geht es gleichfalls äußerst langweilig zu. Man kann nicht den Augenblick erwarten, da der Vorsitzende genug hat und die Sitzung aufhebt. Dagegen ist man gewillt, in dem „F e l s e n e ck"- Prozeß n'cht anders zu oerhandeln als jonst, das heißt bis 4 Uhr.__ GroHfeuer bei Krupp . Die Stein-Oörre völlig ausgebrannt. E s s e n. 17. Mal. Zu den Nachtstunden brach in den Steinwerken bei der F r i e d r. Krupp A.- G. in Essen Großfeuer aus. kilometerweit war der Feuerschein zu sehen. Dem näher hinzukommenden zeigten sich haushohe Flammen, die gewaltigen Rauch entwickelten. Die Flammengarben erstrahlten mit einem riesigen Sprühseuer gegen den Rachthimmel. Die kruppsche Feuerwehr nahm mit allen Kräften den Kamps gegen das Riesenfeuer aus. Die st ä d l i s ch e Feuerwehr wurde nicht zugelassen. Polizei wurde nur insoweit zugelassen, als an der Bahnseite Absperrungen nötig waren. Der Brand brach in der sogenannten Stein- Dörre, einem Bau von 80 Meter Länge, 40 Meter Brette und etwa 10 Meter Höhe aus. In der Steindörre werden die Dolomitsteine, öie zum Bau von großen Schmelzösen für Metalle verwendet werden, gedörrt. Der ganze Bau ist mit einem Gerüst ausgestaltet, aus dein zahllose Bretter liegen, die zum Dörren, das heißt Lufttrocknen der Steine dienen. Auf Alarmierung der Kruppschen Feuerwehr rückten sämtlich« fünf Züge zum Brandherd und bekämpften mit dreizehn Schlauchleitungen das Feuer. Die Gefahr für die Nachbarhäuser war bei der großen Hitze der letzten Tage besonders groß durch den riesigen Funkenflug, bei dem Holzstücke bis zu ö Zentimeter Durch- messe? brennend durch die Luft flogen. Im verlaufe einer halben Stunde gelang es, den Brand zu Isolieren und die Gefahr für die Rachbarhäuser einzudämmen. Das Innere des Gebäude» bildet ein riesiges Flammenmeer, in dem sich das wertvolle Dolomitmaterial befindet. Ueber di« Ursache des Brandes herrscht völlige Unklarheit, da das Feuer erst bemerkt wurde, als der größte Teil des Baues bereits brannte. Verkehrsunglück am Wedding . Kohtenlastzug gegen Straßenbahn.— Fünf Verletzte. Auf dem wedding in der Fennstraße ereignete sich heute mitlag ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Sohlenlast- z u g und einer Straßenbahn der Linie 45. Der Straßenbahnwagen wurde so schwer beschädigt, daß er aus dem verkehr gezogen werden mußte. Fünf Fahrgäste erlitten erhebliche ver- lehungen. Auf dem Grundstück Fennstraße 25/26 sind mehrere Kohlenplätze. Gegen 11 Uhr wollte ein beladener Kohlenlastzug den Platz ver- lassen. In diesem Augenblick passierte die Straßenbahn den Straßenabschnitt. Der Kohlenlastzug prallte mit großer Wucht gegen den Vorderperron der Straßenbahn. Der Perron wurde völlig eingedrückt. Der Führer und vier Fahrgäste wurden mit erheblichen Verletzungen zur nächsten Rettungsstelle gebracht. Die Verunglückten sind: der 41 Jahre alte Fahrer Arnold Schumann aus der Gleimstraße 24, die 21jährige Verkäuferin Erna S e h l z aus der Martin-Opitz-Straße 2, die 24 Jahre alte Elisabeth K e r st e n aus der Schulstraße 56, der 38jährige Kaufmann Alois Jachenbowski aus der Wiesenstraße 25 und die 43 Jahre alte Händlerin Sarah Grünspan aus der Schecrerstraße 5. Außer- dem erlitten einige Fahrgäste im Innern der Straßenbahn gering- fügige Abschürfungen: sie konnten ihren Weg ohne ärztliche Hilf» fortsetzen. Genosse Paul herh-Köpenick wird heute 60 Jahre alt Als junger Feinmechaniier schloß er sich bereits im August 1893 Als junger Feinmechaniker schloß er sich bereits im Auguch 1893 seiner Berufsorganisation, dem Deutschen Metallarbeiterverband , an und wirkte fünf Jahre als Vertrauensmann und drei Jahre als Arbeiterausschußmitglicd bei der Firma Goerz im Interesse seiner Berufskollegen und der Gewerkschaft. Als Neunundzwanzigjähriger wurde er 1901 unter dem da. maligen Dreiklassenwahlrecht als Stadtverordneter in Köpenick gewählt, vpeldtcs Amt er ununterbrochen bis zu seiner Wahl zum Stadlrat im Jahre 1921 bekleidete. Trotz körperlicher Beschwerden in den letzten Jahren steht Genosse Hertz auch hier noch seinen Mann und leitet als Dezernent das Wohlfahrts» amt des 16. Verwaltungsbezirks.