fliegt, soll sofort signalisiert werden, und es sollen allezeit Militärflieger bereit sein aufzusteigen, um den gefährlichen Flieger abzuschießen. Wenn die Leute nur nicht in ihrer Diensteifrigkeit eines Tages einen harmlosen Touristen zur Strede bringen! Gleichzeitig werden in Mailand auf den Dächern und Terrassen einiger öffentlichen Gebäude Maschinengewehre für die Luftabmehr aufgepflanzt. So wird auch der Himmel des neuen Reichs unsicher gemacht. Unter diesem Himmel passiert aber auch abgesehen von Massenelend und Cäsarenwahnsinn allerhand, was den Ländern, die noch nicht zum Dritten Reich gelangt sind, als Borgeschmack Interesse einflößen sollte. Da war die Provinz Bisa mit einem ganz besonders schneidigen Vertreter des faschistischen Regimes geschlagen: einem gemissen Alessandro Carosi, Offizier der Miliz, früherer Podesta einer fleinen Stadt. In der„ heroischen Zeit" war der Mann ein berüchtigter Squadrist, der sich selbst vorzustellen pflegte:„ Leutnant Carosi, sieben Morde". In der unheroijchen Zeit wandelte sich ihm der Lorbeer in Bantnoten, der Heroismus des Bürgerkrieges in Sadismus. In der ganzen Provinz, deren faschistischer Parteileitung Carofi angehörte, nannte man ihn den Kannibalen. Er hatte verschiedene Geliebte, von denen er zwei nötigte, gleichzeitig in seinem Hause zu leben; von mehreren von ihnen hatte er Kinder. In dem Schloß Guarda- Stalla, wo er ein Jahr gehaust hat, sieht man noch heute die Siegel, die er an der Tür seiner Geliebten anzubringen pflegte, wenn er sich entTür seiner Geliebten anzubringen pflegte, wenn er sich entfernte, um zu einer anderen Frau zu gehen. Dieser Carofi hat nun eine Frau, mit der er seit Jahren in ehelicher Gemeinschaft lebte, ermordet, in Stücke geschnitten und diese Stücke in Pateten in der Provinz Bisa verteilt. In Gemein schaft mit einer Geliebten fuhr er im Auto herum, um die Reste loszuwerden. Bei der Verbrennung des Rumpfes wurde er ertappt und verhaftet. Die Sache fam in die Zeitungen, ehe die Presse sich darüber klar wurde, daß der Mörder eine der Säulen des Regimes war, eine der Perlen von Mussolinis Krone, ein echter Faschist...
Nicht umsonst beten manche in Deutschland : Dein Reich tomme", denn, was da tommen soll, bietet große Möglichfeiten, ganz andere als so eine forrupte Demokratie.
Was wird dort geplant?
Danzig , 17. Mai. ( Eigenbericht.) Die in der Freien Stadt Danzig noch nicht verbotenen militärischen Formationen der Hitler - Partei haben in den letzten Tagen einen starken Zustrom aus Deutschland erhalten. Man hat vor allem den durch mehrere größere Tagungen verschiedener Vereine verstärkten Fremden verkehr benutzt, um den Zuzug möglichst unauffällig vollziehen zu können. Obwohl sich die Hakenkreuzsoldaten im Tragen ihrer Uniformen augenblicklich wieder Zurückhaltung auferlegen, ist bei den Felddienst. übungen, die auf dem Lande selbst während der Neier. tage durchgeführt worden sind, eine wesentlich stärkere Teilnehmerzahl festgestellt worden. 4)
Gelb!
Unternehmer lehnen unter Berufung auf die Bitler Partei Zarifverhandlungen mit dem DHB. ab!
Braunschweig , 17. Mai. ( Eigenbericht.)
Der Braunschweiger Geschäftsführer des Deutschnatin. nalen Handlungsgehilfenverbandes, ein Herr Stein, cifriger Anhänger und Propagandist der Naziparter, war bei dem Unternehmerverband wegen Neuabschlusses eines Tarifes vorstellig geworden. Der Syndikus dieses Verbandes, Droege, er= flärte ihm:
,, Was wollen Sie denn eigentlich, Herr Stein, Jhre Partci lehnt doch die Tarife ab. Als kürzlich der Leiter Ihrer Reichswirtschaftsabteilung, Herr Dr. Wagner aus München , in Braunschweig war, hat er in einer Sigung mit hiesigen Wirtschaftsführern flipp und klar erklärt, daß die NSDAP . jeden Tarif ablehne."
Diese Antwort, die in den Kreisen des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes befannt wurde, hat große Empörung ausgelöst. Bergeblich suchen die Nazis das Doppelspiel ihrer Parteiführer zu tarnen.
Ley und Konsorten.
Was sie zu ihrer Roheitstat zu sagen haben. Der Nazireichstagsabgeordnete Len, der megen des lleberfalls auf Otto Wels und den Kölner Polizeipräsi denten Bauknecht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, schreibt im nationalsozialistischen ,, Angriff":
,, Die Verhandlung begann morgens um 9 Uhr. Gleich von Anfang an gingen wir zum Angriff über, und Bauknecht und Bels mußten manch bittere Wahrheit schlucken. Bauknecht verwickelte sich jedoch derartig in Widersprüche, daß wir ihn bereits wegen Meineids angezeigt und ein Disziplinar verfahren gegen ihn als Polizeipräsidenten beantragt haben. Nun foigten weitere Belastungszeugen", die aber immer mehr zur Entlastung für uns und zur Belastung für Wels und Bauknecht wurden. Wir konnten unbedingt mit einem glatten Frei spruch rechnen. Dann kam Bauknechts Hauptzeuge Ed, der Page des Hotels Deis. Der 3euge Ed hat einen Falscheid geschworen! Leider haben wir in der leisten Verhandlung auf diejes Moment nicht hingewiesen, in der begreiflichen Erregung ist es vergessen morden. Wir hoffen jedoch, daß mir Ed auch des bewußten Meineides überführen. Anzeige ist bereits erstattet. Und wir hoffen vor allem, die Hinter- und Duntelmänner aufzubeden, die Eck zu diesem Meineide verleiteten."
Der Mann, der megen einer Tat von unglaublicher Roheit speben zu drei Monaten Gefängnis verurteilt morden ist, beleidigt unter dem Schutze seiner Abgeordnetenimmunität die Opfer wie die Zeugen des lleberfalls auf das infamste! Wir hoffen, daß die Staatsanwaltschaft schleunigst den Spieß umdreht und ein Verfahren wegen missentlich falscher Anschuldigung auf seine Meineidsanzeige hin gegen
Sie soll den Nazis in Preußen die Leiter halten.
Am nächsten Dienstag hält der neue Preußenlandtag| brauchen sich nur zweimal der Stimme zu enthalten, einmal seine erste Sigung ab. Sie wird von einem nationalsozia bei der Abstimmung über die Geschäftsordnung, das andere listischen Alterspräsidenten , dem General a. D. Lizmann, mal bei der Wahl des Ministerpräsidenten, dann wird zum geleitet werden das ist das einzige so ziemlich Gewisse, preußischen Regierungschef der Mann gewählt werden, den das man über sie aussagen kann. Alles andere ist ungemiß. Sitler dazu bestimmt hat. Allerdings wird er sich darauf Normalermeise obliegt es dem Landtag, sich zunächst ein gefaßt machen müssen, ein Mißtrauensvotum zu erhalten, Präsidium zu geben und dann da die gegenwärtige Reda die gegenwärtige Re- aber auch das wird ihm nichts ausmachen. Denn die Komgierung ihren Rücktritt erklären wird einen neuen munisten brauchen sich nur ein drittes Mal der Ministerpräsidenten zu wählen. Die Wahl eines Stimme zu enthalten, dann wird der nationalneuen Ministerpräsidenten seit nach den Bestimmungen der sozialistische Ministerpräsident nach seinem Sturz durch die Geschäftsordnung das Vorhandensein einer Mehrheit voraus. Landtagsmehrheit in der Stichwahl wiedergewählt. Die Nationalsozialisten haben nicht die Mehrheit, sie wollen Die Nationalsozialisten haben nicht die Mehrheit, sie wollen aber trotzdem die Regierung haben. Also werden sie verAlso werden sie versuchen, die vom alten Landtag geänderte Geschäftsordnung noch einmal zu ändern, und zwar so, daß im zweiten Wahl gang mit Stichwahl gewählt wird. Dann hoffen sie bei Stimmenthaltung der Kommunisten zu ſiegen. Aber ehe es soweit ist, daß die Kommunisten durch Stimmenthaltung den von Hitler bestimmten Mann zum Ministerpräsidenten machen können, erwartet man noch einen anderen Liebesdienst von ihnen. Sie sollen den Nazis helfen, die vom alten Landtag beschlossene Aenderung der Geschäftsordnung wieder rückgängig zu machen. Mit schönster Offenheit setzt Herr Kube in der Nazipresse das feine Blänchen auseinander:
Wir Nationalsozialisten werden sofort nach der Konstituierune des neuen Preußischen Landtags die Wiederherstellung der preußischen Geschäftsordnung in der Frage der Wahl des Ministerpräsidenten beantragen. Stimmen die kommunisten zum Dank für die Tätigkeit des Reichskanzlers Dr. Brüning gegen unseren Antrag, der die relative Mehrheit bei der Wahl des Ministerpräsidenten fordert, so heißt das, daß die Kommunisten auf jeden weiteren politischen Kampf in und um Deutschland und schenden Ohrfeigen aus der Zentrumshand entgegennehmen. Preußen verzichten und gehorsam die Brosamen, wie die flat uns fann das recht sein; denn bei einer derartigen Rapitula tion der Kommunisten vor dem Zentrum geht die Kommunistische Partei früher oder später zugrunde. Stimmen aber die Kommunisten für unseren Antrag oder enthalten sie sich auch nur der Stimme, dann sind die Tage des Geschäftsministeriums Braun, Severing, Klepper, Grimme gezählt.
Herr Kube hat soweit ganz recht: die Kommunisten
ihn eröffnet. Borausgesetzt, daß diese Anzeigen wirklich erstattet worden sind, und daß es damit nicht bestellt ist wie mit den Anzeigen des Herrn Hitler , von denen die Presses stelle des Braunen Hauses sehr viel zu erzählen weiß, von denen aber weder die Staatsanwaltschaften noch die angeblich Berklagten etwas zu sehen bekommen.
Mit den Grundsägen, die in der Auslassung des Prügelhelden Len hervortreten, wollen die Nationalsozialisten in Preußen regieren. Wer bei den Nazis mißliebig ist, wird überfallen. Wer flagt, wird des Meineids beschuldigt. Im übrigen ist der Ueberfallene schuldig, nicht der Schläger; denn ber lleberfallene hat provoziert. Bieso? Nun, dadurch, daß er überhaupt geboren ist! Das sind die politisch- moralischen Grundsäge der Len und Konsorten, und mit ihnen sympathisiert das rechtsstehende Bürgertum.
Wir gratulieren dem Bürgertum, zu den Männern wie dieser neuen Moral für das Bürgertum herauswachsen zu der neuen Moral, aber auch zu den Folgen, die endlich aus
werden!
Die Nazis an den Universitäten. Grenzen der Radauagitation. Erfolgreiche Arbeit der Sozialistischen Studentenschaft.
-
Bor einigen Tagen fanden an der Universität alle Studentenwahlen statt. Halle gilt als nationalsozialistische Hochburg. Wie der Dehn- Standal bemies, haben die Nazis auf diese Universi tät ihre ganze Agitation fonzentriert. Mit einer wüsten Heze gegen Dehn und den als Republikaner verhaßten Reftor Aubin glaubte man die Mehrheit der Studenten unter den Hitler - Fahnen pereinigen zu fönnen. Die Studentenschaft hat jedoch den Nazis eine deutliche Absage erteilt. Mit Mühe fonnten die Nazis ihre 12 Mandate halten. Es ist ihnen nicht gelungen, auch nur eine Stimme zu gewinnen. Dieses Ergebnis bedeutet eine neue Schlappe des nationalsozialistischen Studentenbundes.
Berücksichtigt man die Ergebnisse des letzten Semesters, so wird ohne weiteres klar, daß es dank der intensiven Arbeit der Sozialistischen Studentenschaft gelungen ist, den Vormarsch der Nazis auf den Universitäten zum Stillstand zu bringen. Bei den letzten Studentenwahlen in München erhielten die republifanischen Etudentengruppen 3103 Stimmen und 13 Mandate gegen über 2622 Stimmen und 10 Mandaten im Vorjahr. Die reaktionären Gruppen erhielten 4067 Stimmen und 17 Mandate gegenüber 4733 Stimmen und 20 Man11baten bei den vorigen Wahlen.
In Würzburg verloren die Nazis 100 Stimmen, in Gießen ein Mandat, in Erlangen zwei Mandate. Bei den Privatmahlen an der Berliner Universität tamen die Radaustudenten nur auf 39 Pro3. Wahlbeteiligung. 27 Proz. der eingeschriebenen Studenten stimmten für den Nationalsozialistischen Studentenbund . In Köln war die Wahlbeteiligung sogar nur In Köln war die Wahlbeteiligung fogar nur 22 Broz.
Ueber die Privatwahlen an der Handelshochschule Berlin schreibt der reaktionäre ,, Reichsbote", man tönne aus dem Ergebnis auf eine geringe Mehrheit der nationalen Studenten gegenüber den sozialistischen auf der Handelshochschule schließen".
Plivier: Saifische"...
Theater der Schauspieler in der Gtresemannstraße. Plivier, der radifale Geschichtsschreiber der Matrofenrevolten am Ende des Weltkrieges, verläßt das ernste Theina und schildert das Schicksal der Privaitulis auf den Handelsschiffen und im südamerikanischen Hafen. Der Schriftsteller, der für die Kulis des Kaisers so tapfer gefämpft hat, ist diesmal bescheidener, und er malt eine blühende und erotische Seemannsromantif aus, in der mächtig getrunken und geliebt wird. Das bunte Stück gefiel den Zuschauern, die wahrscheinlich nicht viel von der politischen Vergangenheit des gefchickten Stückeschreibers mußten. M. H.
Kube warnt die Kommunisten vor den Folgen, die es für sie haben müßte, wenn sie sich für das Zentrum als das fleinere lebel entschieden: von den Folgen, die es für fie hätte, wenn sie den Nazis zur Macht verhelfen wollten, spricht er nicht, und das ist ja eigentlich auch gar nicht notwendig. Jeder weiß, daß es den Kommunisten dann genau so gehen würde wie den Fröschen der Fabel, nachdem sie den Storch zu ihrem König gewählt hatten. Im neuen Preußenlandtag können die Kommunisten den Nazis nicht helfen, wenn sie nicht geradezu Selbstmord begehen wollen. Spitzfindige Theorien und dröhnende Parolen befreien sie nicht von der Notwendigkeit einer schwierigen Entscheidung...
Die Polizei im Kube: Reich. Nationalsozialisten und Schrader Verband.
Der Führer der preußischen Nationalsozialisten, Landtagsabge ordneter Kube, hat in Kassel in einer Versammlung ausgeführt:
,, Auch die Polizeibeamtenschaft hat das Recht, bei uns vertreten zu sein. Für den Schrader Verband, der unter dem System zum Denunziantenverein geworden ist, werden wir so find, sondern gerade weil wir dem Beamten sein Recht gönnen. fort ein Berbot fordern, nicht weil wir gegen die Beamten Das gleiche gilt auch für die Republikanische Beschwerdestelle."
Wie
Die Preußische Polizeibeamten- Zeitung" bemerkt dazu: die Nationalsozialistische Partei bei Regierungsübernahme diese Anfündigung mit den nerfassungsrechtlichen Bestimmungen über die Bereinigungsfreiheit der Beamten in Einflang bringen will, das müssen wir ja selbstverständlich dem Herrn Abgeordneten Kube überlassen."
-
An der Hochschule für die Politik erhielt die Liste der Sozialistischen Studentenschaft zmei Mandate, eine republikanische Liste der Mitte ein Mandat, eine fommunistische ein Mandat und die Hitler - Liste- die einzige Rechtsliste ein Mandat. Dort, wo noch nicht der Radau zum afademischen Stundenplan gehört, sondern wo gerade die wissen. fchaftliche Durchdringung politischer Fragen das Studiengebiet ist, haben sich die Nazis eine glänzende Abfuhr geholt. Auch an feiner anderen Hochschule ist es den Nazis gelungen, ihre Mandatszahl zu steigern.
Diese Ergebnisse bemetsen, daß selbst an den Hochschulen, wo der natürliche Gegner des Faschismus, die Arbeiterschaft, fast gar nicht vertreten ist, das Kleinbürgertum aber 70 Proz. aller Studenten stellt, die Bäume der Nazis nicht in den Himmel wachsen.
Die Sozialistische Studentenschaft wird im neuen Semester mit aller Kraft auf den Hochschulen vorstoßen. Bereits in der ersten gonnen hatten, find 120 Neuaufnahmen erfolgt. Duro) cine Boche im Sommersemester, bevor die Vorlesungen allgemein be
intensive, fich auf alle hochschulen erstreckende Aufklärungsarbeit wird es gelingen, diese Zahl um ein Vielfaches zu steigern.
Rezi Landtagspräsident Am 21. Mai Ministerwahl.
Dessau , 17. Mai. ( Eigenbericht.)
Der Anhaltische Landtag, der nach feiner Neuwahl eine Rechtsmehrheit aufweift, trat am Dienstagnachmittag zu feiner konstituierenden Sihung zusammen. Die 15 nationalsozialistischen Abgeordneten, die mit einer einzigen Ausnahme sämtlich parlamentarische Neulinge sind, zogen furz vor Beginn der Sihung demonstrativ durch die Straßen der Stadt. In der Sihung selbst benahmen sie fich manierlich. Die Nationalsozialisten schlugen als stärkste Fraktion den Abgeordneten Rechtsanwalt Nicolai zum Landtagspräsidenten vor. Nicolai wurde gewählt, da die Bürgerlichen für ihn stimmten und die Sozialdemokraten weiße Zettel abgaben. Vizepräsident wurde der bisherige sozialdemokratische Landtagspräsident Baulid mit den Stimmen der Sozialdemokraten. Die Nationalsozialisten enthielten fich famt den bürgerlichen Abgeordneten der Stimme. 3weiter Bizepräsident wurde der Deutschnationale Dr. Kranz. Bei der dann vorgenommenen Wahl des Aeltestenrats wurde nach dem Grundsatz der Parität verfahren.
Die nächste Sigung des Landtags, die sich mit der Wahl des Ministeriums beschäftigen soll, ist auf Sonnabend, den 21. Mai, an beraumt worden. Die Nationalsozialisten nennen für diese Wahl als ihren Kandidaten den Rechtsanwalt Freyberg aus Quedlinburg , der gewählt werden dürfte, da die Bürgerlichen ihre Zustimmung bereits ausgesprochen haben. Unentschieden ist noch die Frage, ob das anhaltische Staatsministerium wie bisher von zwei Ministern gebildet oder ob der Aufforderung der Nationalsozialisten ent sprechend nur ein Minister gewählt wird.
Werwolf- Pech.
Und der Stahlheim in der Verräter" Rolle.
Bei einem Stahlhelmmann in der Gegend von Tilsit erschie nen eines Tages zwei Männer, die behaupteten, mitteldeut sche Wermölfe zu sein und einen and streich gegen Li tauen vorbereiten zu wollen. Sie verlangten Quartier und Geld. Der Stahlheimmann hielt sie für litauische Lockspigel und machte Die Polizei auf sie aufmertjam. Es waren aber echte Werwölfe und nun ist großer Strach zwischen Stahlhelm und Werwolf im Gange. Unwirsch versetzt das Bundesorgan des Stahlhelms dem Werwolf die folgende Bemertung: ,, daß es sich tatsächlich um Wer wölfe und um ein vom Bermoff ernstgenommenes Unternehmen handle, fonnte ein vernünftiger Mensch nicht vermuten.". Der Wermolf seinerseits aber schreit über Berrat und verräterische Verhinderung eines nationalen Unternehmens. Das ist Pech aber mas soll bei so gefährlicher Spielerei schließlich anderes herauskommen!