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Chen werden seltener.

Auch eine Folge sozialer und wirtschaftlicher Not.

Erziehung zum Staatsbürger.

Die Wirtſchaftskrise wirkt sich auf allen Gebieten des sozialen Schulungsarbeit des Reichsbanners/ Jugendleiterkursus in Bernau  .

und persönlichen Lebens aus. Das beweist auch ein Blick in die Feststellungen des Statistischen Reichsamts, die sich mit der Zahl der Eheschließungen in Deutschland   beschäftigen.

1930 gingen in Deutschland   nicht weniger als rund 562 000 Pärchen zum Standesamt. Diese Zahl ist 1931 auf 515 000 zurück gegangen. Das bedeutet eine Verminderung der Zahl der Ehe schließungen um 47 000, d. h. um mehr als 8 Proz. Das Stati stische Reichsamt aber trifft darüber hinaus die Feststellung, daß tats sächlich die Zahl der Eheschließungen um 94 000 geringer war, als nach der Zahl der im Heiratsalter stehenden Männer zu erwarten gewesen wäre. Die heiratswilligen Frauen werden bei diesen Er mittlungen offensichtlich weniger berücksichtigt, weil sich ja Deutsch  land eines lleberschusses an Frauen erfreut. Der starke Rückgang

in der Zahl der Eheschließungen ist ohne Zweifel auf die unge heure Arbeitslosigkeit und die Berelendung weiter Volksschichten zurückzuführen. Bergleicht man die Zahlen in den Jahren vor der Katastrophe des Weltkrieges mit den Ziffern von 1924 bis 1929, so erkennt man, daß die Zahl der Neugründungen von Haushaltungen um etwa eine Fünftel Million hinter der zu erwartenden Ziffer zurückgeblieben ist. Die praktische Erfahrung des Lebens zeigt freilich auf der anderen Seite, daß auch heute noch leider sehr oft Ehen geschlossen werden, denen jede materielle Grundlage fehlt und die deshalb nur zu leicht zu unglückseligen Folgen führen. Nicht umsonst sagt ein altes niedersächsisches Sprichwort: Wenn die Krippen leer sind, dann beißen sich die Pferde."

Der Rückgang in der Zahl der Eheschließungen hat natürlich auch seine Auswirkung auf die Geburtenhäufigfeit gehabt, Auf 1000 Personen der Gesamtbevölkerung sind im Jahre 1931 nur noch 16 Lebendgeborene festgestellt worden, 1913 be trug diese Ziffer nicht weniger als 27. So sieht man, daß die be­völkerungspolitischen Auswirkungen der Wirtschaftsfrise außer. ordentlich groß und bedenklich sind. Aehnliche Feststellungen find auch in den zahlreichen übrigen von der Krise betroffenen Ländern gemacht worden. Auch vom Gesichtspunkt der Bevölkerungspolitik aus ist also eine endliche energische internationale Bekämpfung der Krise eine unabweisbare Notwendigkeit.

Die Lügen um das Lindbergh Kind. Ein wüftes Durcheinander.

Das Geheimnis um das tote Kind des amerikanischen   Fliegers Sindbergh verwirrt sich immer mehr. So hat ein gewisser Frant Parzy ch, der erklärt hatte, er sei einer der Entführer des Lindbergh Babys, der Polizei gestanden, daß seine Angaben er= logen seien.

Auf der anderen Seite hielten die Führer der Polizei und die Staatsanwaltschaft in Hopewell eine Besprechung ab, die bis in die Morgenstunden andauerte. Nach der Besprechung benachrichtigte der Staatsanwalt den Gouverneur von New Jersey  , Moore, daß er ihm eine Mitteilung von größter Bedeutung zu machen hätte. Um was es sich dabei handelt, ist noch nicht bekannt geworden.

Der Reeder Curtis, der als engster Bertrauensmann die Eltern Lindbergh schmählich betrogen hat, wird von der Polizei noch weiter in der Garage des Lindbergh- Hauses festgehalten. Der Gouverneur von New Jersey   hat befanntgegeben, daß die Polizei Haftbefehl gegen Curtis erlassen hat. Als Curtis von dieser Maß nahme erfuhr, bat er, man möge ihm Gelegenheit geben, sich das Leben zu nehmen. Er machte im Laufe des Mittwoch einen Selbst­mordversuch, wie er angab, als Berzweiflung über die Schmach für sich und die Familie Lindberghs. Gerüchtweise verlautet über den Grund zum Erlaß eines Haftbefehls, daß Curtis für die Ent führungsnacht teine glaubhaften Angaben über seinen Aufenthalt machen konnte. Im übrigen liegen über die ganze Angelegenheit so wenig Tatsachen vor, daß alle Nachrichten nur mit Vorsicht aufgenommen werden dürfen. Der größte Teil aller Berichte find Erfindungen von Berichterstattern.

Auch die Meldungen aus Monterey  ( Merito) über die Verhaftung eines verdächtigen Fleischers werden amtlich dementiert.

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Oskar Wöhrle  

Jan Hus  

Der Tetzte Tag

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Eine der wichtigsten Aufgaben des Reichsbanners| der Gauvorsitzende Reichstagsabgeordneter Stelling über ,, Die Schwarz- Rot- Gold ist es, die deutsche Jugend zu einem freien Entwicklung der deutschen politischen Parteien und der deutſchen verantwortungsbewußten Staatsbürgertum und zu einem geistig Gewertschaften". lleber ,, Ausbau der Berwaltung" wird Landtags­reifen Wettbürgertum zu führen. Mit dieser staatspolitischen abgeordneter Fechner und über Arbeitsdienst im Rahmen der Schulungsarbeit Hand in hand wird die förperliche Ertüchtigung der deutschen Volkswirtschaft" Dr. Nomad sprechen. jungen Reichsbannerleute durch Sport, Spiel und Technik energisch wird beschlossen durch einen Vortrag von Chefredakteur Klühs betrieben. Beiden Bestrebungen dient ein Jugendführer über Preffe und Staat", eingeleitet werden die Vortragsabende furius, der vom Gau Berlin- Brandenburg veranstaltet, in diesen durch ein Referat des Gaujugendleiters Brendemühl Die Tagen in der von den Gewerkschaften zur Verfügung gestellten Jugend in der deutschen   Verfassung". einzigartig schönen Bundesschule des ADGB. in Bernau   durch­geführt wird.

Aus der ganzen Mark Brandenburg und der Grenzmart, zum Teil selbst aus den kleinsten Ortschaften sind aus den Reihen des Jungbanners, der jungtameradschaftlichen Bereinigung inner halb des Reichsbanners, junge Republikaner in Bernau   zu fammengefommen, um sich förperlich und geistig für den Kampf um Demokratie und republikanische Freiheit zu schulen. Selbstverständ­fich ist auch Berlin   mit einer größeren Anzahl von jungen Kameraden vertreten. Der Arbeitsplan sieht für den Vor­mittag in erster Linie sportliche Veranstaltungen, so llebungen in Gymnastik, Jiu Jitsu  , Boren und Leichtathletik vor. Am Nach mittag kommt das Schwimmen und das Geräteturnen zu seinem Recht, während die Abendstunden der geistigen Schulung vorbehalten sind. Für die sportlichen llebungen haben sich erst flaffige Sportlehrer zur Verfügung gestellt. In den Abendkursen werden unterrichten Dr. Defterle über ,, Reichsbanner und Recht",

Abteilungsvorständekonferenz

Donnerstag, den 19. Mal, pünktlich 19.30 Uhr, in den Sophiensälen, Sophienstraße 17/18( großer Saal) Teilnahmeberechtigt sind: 1. und 2. Kreisleiter, Kreiskassierer, die Vertreterin der Frauen im Kreisvorstand, 1. und 2. Abteilungs­leiter, 1. Abteilungskassierer und die Vertreterin der Frauen im Abteilungsvorstand. Funktionärkarte ist mit gleichlautendem Partei­mitgliedsbuch am Saaleingang vorzuzeigen, Der Bezirksvorstand.

Opfer des Fahrdammes!

Unter den Rädern des Autobus.

Im Straßenverkehr ereignete sich gestern wieder eine Reihe von schweren Unfällen. Am Königstor geriet der 17 Jahre alte Walter Graßnid aus der Potsdamer Str  . 36 mit seinem Fahrrad unter einen Autobus. Schmerverletzt wurde der Berunglückte ins Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht, wo er bald nach seiner Aufnahme gestorben ist. Bor dem Hause Friedrichstr. 118 wurde gestern nachmittag die 36 Jahre alte Frau Jda Kornemsti aus der Brunnenstr. 163 von einem Lastauto überfahren und schwer verletzt. Frau K. wurde in die Charité übergeführt.

In der Grünauer Straße in Niederschönemeibe murde die 50jährige Frau Gertrud Bomblum aus der Borhagener Straße 19/20 von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden ges schleudert. Mit schweren Kopfverletzungen wurde die Ueberfahrene ins Krantenhaus gebracht. In der Gedanstraße in Schöneberg  wurde ein 5 Jahre alter bisher noch unbekannter Knabe von einem Auto überfahren. Das Kind erhielt auf der nächsten Rettungsstelle erste Hilfe. In der Bahnhofstraße in Karom stieß der 22 Jahre alte Motorradfahrer Alfred Walter   aus der Raiser Fried. rich- Straße in Pantom mit einem Lieferauto zusammen. Be­mußtios wurde er in die nächste Krankenanstalt in Buch transpor tiert.

Außerdem ereigneten sich noch zahlreiche fleine Verkehrsunfälle, bei denen die Berunglückten nach Behandlung auf den Rettungs stellen wieder entlassen werden konnten.

Sterilisierungsprozeß in Baden  .

Am 20. Mai wird vor der Straffammer des Offenburger  2 andgerichts ein Strafprozeß beginnen, der seit einigen Jahren

gegeneinander an wie Turnierpferde. Pfeilen gleich schnellen Rufe und Worte. Es geht zu wie am Schlachttag, immer neue Gründe und Gegengründe schwenken ins Treffen. Schließlich dämmt eine junge und doch respektschaffende Stimme den Vielfalt.

,, Herren, lasset das Schwert in der Scheide!" mahnt dieser Sprecher. Was nüßt ein Zweihänder, mag er noch so mutig geschwungen werden, gegen ein schwarmmütig, stacheltragend Immenvolt? Dem ist nur mit Kunstgriffen bei­Gegenunrecht!"

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Am Vormittag find für jeden Tag neben den praktischen Uebungen noch besondere theoretische Unterrichtsstunden eingerichtet, bei denen besonders auch über Kartenlesen, zweckmäßiges Wandern, Zeltbau und Technik gesprochen wird.

Die junge Front der Republik  .

Bei der Osterfahrt des 2ortrupp Schwarz Rot Gold" waren es 63 Mann, die zur Werbung für den republikas nischen Gedanken auszogen zu Pfingsten waren es 130, die in das Zeltlager gingen, das auf einer Waldwiese bei Guben   auf­geschlagen worden war. Bier Tage lang zeigten diese jüngsten Kämpfer für ein freies Deutschland   die schwarzrotgoldenen Banner, in zwei großen öffentlichen Kundgebungen mußten die verärgerten Hakenkreuzler und Stahlhelmer mit ansehen, wie sich all ihren Erwartungen zum Troze neue und frische Kräfte gegen die Reaktion zusammenfanden. Gemütliche Lagerabende mit Lampionbeleuchtung, Wanderungen und Spiele und lange Erholungsstunden in Wasser und Sonne gaben den Jungen ein neues, gemeinsames Erlebnis. Bei der Kundgebung auf dem Marktplatze rief der Gauführer, Hubertus Prinz zu Löwenstein  , den republikanischen. Eltern zu, auch ihrerseits alles dazu beizutragen, um die Jugend für den Staat zu erobern, um fie so vor dem nationalfozialistischen Kasernenhof zu bewahren.

Es ist wirklich so, wie oft gesagt wurde: in der Jugend und im ganzen Bolte sind genügend Kräfte vorhanden, um die faschistische Zwangsherrschaft abzumehren, und Aufgabe des Staates wäre es, sich endlich zu denen zu bekennen, die feinen Bau tragen.

I die Deffentlichkeit beschäftigt. In der unter Vorsiz des Landgerichts­direktors Steumer stattfindenden Berhandlung haben sich wegen Ab­treibung und schwerer Körperverlegung zu verantworten Medizinal­rat Dr. Karl Mert, der frühere Bezirksarzt von Rehl und lang­jähriger Chefarzt des dortigen Krankenhauses, die praktische Aerztin Dr. Paula Bauer auß und der praktische Arzt Dr. Julius Weber. Der Prozeß wird ungefähr vierzehn Tage dauern. Dieser Strafprozeß, bei dem 57 Zeugen vernommen werden sollen, wird ein besonderes Intereffe finden bei der Erstattung der medizinischen Sachverständigengutachten, die in den Jahren der Untersuchung von verschiedenen Universitätsprofessoren in Berlin  , Heidelberg   u. a. ausgestellt wurden. Was aber den nun beginnenden Offenburger  Strafprozeß aus der Reihe anderer Prozesse über Schwangerschafts­unterbrechung hervorhebt, sind die Anklagen megen dauernder oder vorübergehender Sterilisation, also Unfruchtbarmachung. Die Verhandlung wird unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfinden.

Frau vergiftet sich und drei Kinder. Schwermutstat der Frau eines Bäckermeisters.

Mehlsad( Kreis Heiligenbeil). 18. Mai.

Die Frau eines hier ansässigen Bäckermeisters vergiftete. fich selbst und ihre drei Kinder, von denen das älteste 16 und das jüngste 9 Jahre alt waren, mit Gas. Der Mann, der von einer Festlichkeit heimkehrte, fand die Tür verschlossen; er fehrte um und fam erst nach einigen Stunden wieder. Als er auch dann noch die Tür verschlossen fand, verschaffte er sich gewaltsam Einlaß und fand seine Frau und die Kinder tot auf. Die Frau scheint die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen zu haben

3.

,, Ausgerechnet mir muß diese Ungeschicklichkeit zustoßen! Dieser Hund von Stein hat ja beim Niedersturz gedonnert wie das Jüngste Gericht! Ganz abgesehen von meinem zer­schundenen Schienbein. Eia, wie Bech und Schwefel brennt bas! So ein Gepolter! Das mag die Rotte drüben nicht übel durcheinandergewirbelt haben! Alle waren so schön im Zuge. Reiner mehr hat aus seinem Herzen eine Mördergrube ge­macht. Was sie gegenseitig auspadten, ist bares Geld. Für

Eine Weile ist es still. Leis, mie eine Grille, girpt die autommen, nicht mit Gemalt. Wir tilgen Unrecht nicht mit mich menigstens. Ich brauche es nur an die richtige Stelle zu

entfließende Zeit. Dieser Klang will 3izka nicht mehr aus den Ohren. Er erinnert ihn an das Klirren der Waffen bei einem Heerzug. Waffen flirren nicht nur, sondern glänzen auch. Wie zum Beispiel dieser Finger! Versonnen starrt er den nassen Finger Herrn Conrads an, der jeßt, nach Schluß seiner Geschichte, dabei ist, die verschiedenen Weinlachen auf dem Tisch durch hastig gezogene Kanäle zu verbinden. Dann, als ob er aus einem Traume auffahre, wirft Zizka   den Kopf zurück, daß das Halsblech metallisch schüttert, und sagt, jedes Wort mit geballter Faust begleitend: But, mag sie auch blind sein, die Gerechtigkeit, wir, die Nichtblinden, wollen ihr ein Schwert behanden, daß sich die Lehensleute und Sold­nehmer der Ungerechtigkeit des fürchten und entsegen sollen!

,, Das ist Schreiberrede!" höhnt Zizka  .

,, Mag sein, aber es ist vernünftige Rede!"

So vernünftig wie das Gepiepfe des Zauntönigs, den die Kralle der Eule erwürgt!"

Wenzel von Duba tommt ihm zuvor. Petr Chelcicky   will eine scharfe Erwiederung geben; aber

,, Appell an die Gewalt, gut, aber als letztes! Händel sind gar schnell vom Zaun gebrochen, doch nur langsam beendet. Ich meine, wir schöpfen zunächst alle gefegmäßigen Möglich feiten aus, versuchen, nochmals auf Sigmund einzuwirken;

denn..."

Er kommt aber nicht dazu, seinen Vorschlag näher auszu­Er tommt aber nicht dazu, seinen Vorschlag näher auszu­räusch aus dem Nebenkeller das Wort vom Munde.

Aber erst müssen wir Hus aus seinen Banden freien. Hört führen, in diesem Augenblid nimmt ihm ein polterndes Ge­

zu, lieben Brüder und Herren!"

Nicht umsonst ist 3izka Kriegsmann, erfahren in tausend Listen und Anschlägen, gewohnt, auf der Sekunde zu reiten, sich in jeder Lage, auch in der dunkelsten und verzweifeltsten, mit Blizesschnelle zurechtzufinden und auf Mittel zur Be­hebung zu sinnen. Beinahe mie Kommando fchallen jest seine Worte. Er entwickelt den Aufhorchenden den Plan, Hus entweder mit List oder Gewalt aus den Händen seiner Würger zu befreien und ihn auf schnellstem Wege nach Böh men in Sicherheit zu führen. Selbstverständlich solle der ge rabe Weg zum König und zum Konzil deswegen nicht un­begangen bleiben. Aber besser ist schon, man baut vor. Ein halbwegs fluger Mann, der das Geläufte der Welt fennt, wartet nicht erst ab, wohin die Kugel fällt, sondern legt gleich mehrere Eisen ins Feuer. Geht's nicht durch Bestechung oder leberrumpelung der Wächter im Gefängnis, nun in Repo­muts Namen, dann eben offene Gewalt!

Bielstimmig sezt die Erörterung ein, ein lautes Dafür, sin nicht weniger heftiges Dagegen. Die Meinungen( pringen

Es hört sich an, als habe sich eine Quader aus der Mauer des Kellerhalses gelöst und dumpfe nun polternd in die Liefe. Die versammelten Herren heben lauschend die Hälse. Einige der Gesichter find bleich geworden.

der

Was war das?" fragt 3izfa.

bringen, so zahlt es sich aus! Gott   segne die Institution der Ausschnüffelung! Gott   fegne die Erfindung der Tonröhre! Gott   fegne meinen Aufenthalt in Iglau  ! Ein schöner Dialekt, das Böhmische! Es hat für mich eine wahrhaft nahrhafte Aussprache! Diese miehernden Kriegshengste! Wie sie unge­duldig mit den Hufen scharrten! Der Hafer sticht sie. Dümmer als Bauerngäule sind sie! Bilden sich ein, fie fäßen in einer. gesicherten Burg, feinem Spähaug, teiner Belauschung, feinem Bugriff erreichbar. Das will die Blüte der böhmischen Nation sein? Magister und Doktoren der hintersten Sägemühle sind das. Die tragen ihren Balken vor der Stirn rein ehrenhalber spazieren. Schlag den dicksten Nagel darein, es tröpfelt zwar heimes Versammlungsneft! Geheim allerdings, überaus ge­heraus, aber fie merken noch immer nichts! Haha, ein ge­heim, schon seit Wochen dem Vogt und den heimlichen offen

Sternberg, genannt der Stechpeter, nimmt den Kopf von Bande doch froh sein, daß sie noch halbwegs ungeschunden Wand, an der er verhaltenen Atems lauschte. Wahrscheinlich Ratten!" sagt er.

Wenn das Ratten waren", lacht 3izta, bann folche, so groß wie Kälber! Aber tausend Blige sollen mich figeln, wenn das nicht ein verdammtes 8meibein mar!"

Es wird still im Raum, wie im Zimmer eines Ge storbenen. Joddok Langt nach der Kanne und schenkt die Becher und Humpen voll, die alten Weinlachen auf dem Tisch um ein Dugend neue vermehrend..

Die Herren proften sich schweigend zu. Aber der Trunt will teinem mehr schmeden.

befannt. Gott   segne die Sorglosigkeit und den Glauben in die eigene Vortrefflichkeit, nicht bei mir, wohl aber bei den andern! Gott   segne auch die beiden redlichen Kammerknechte, die mich mit der Nase auf die ersten sicheren Spuren stießen. Gewiß, fie taten's nicht um Gotteslohn. Sie wollen, wenn's someit ist, was non meinen Silberlingen abhaben. Dabei sollte die Christenluft schnappen darf! Von wegen abdritteln! Ab­tritteln! Einen Tritt in die Marschgegend werd ich den beiden geben, wenn sie fich melden. Das wäre noch schöner, wenn die Aasbande sich ihre Schurterei in lötiges Silber einwechseln fönnte! Haha, da fäße ja die ganze Welt im Brot! An diesem Geschäft hat nur einer zu verdienen, und dieser eine, das bin ich! Ich will nicht nur perdienen, sondern ich muß! Sonst heult mir Frau Anna noch weiter in den Küchenrauch. Ihre Augen sind sowieso nom ewigen Weinen entzündet. Rot sehen fie aus, unangenehm durchsichtig, mie bei einer meißen   Ratte gerändert! Kein schöner Anblick. Aber ich muß ihn ertragen ( Fortsetzung folgt.)