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Tag der Lehrergewerkschaft. Stimmen Stimmen suchen ihre Besitzer...

Die Kundgebung am Mittwoch.

Mittwochabend wurde im Gewerkschaftshaus am Engelufer der biesjährige Verbandstag der Allgemeinen Freien Lehrer­gewerkschaft mit einer eindrucksvollen Kundgebung er­öffnet. In der jegigen Situation des Kampfes soll die Arbeit des Verbandstages unmittelbar dem Kampf dienen, dem Kampf des freigewerkschaftlichen Arbeitnehmers sowie dem des sozialistischen  Kulturpolitikers.

Schallod, m. d. 2., sprach in seiner Begrüßung von den M. Spezifischen Spannungen unserer Wirtschafts- und Kulturlage. Er gab ein flares Bild der Kampfverbundenheiten und Ziele, für die die Allgemeine Freie Lehrergewerkschaft eintritt, die in besonderer Weise in Thüringen   und Braunschweig   im Vordergrund der Kämpfe gegen den Faschismus steht. Er rief zum

Kampf gegen Drüdebergerei,

für tatbereiten Sozialismus.

Eine ansehnliche Zahl von Vertretern befreundeter Verbände und Behörden war erschienen. Der Internationale Gewerkschafts­bund, ADGB.  , AfA- Bund hatten Begrüßungsschreiben gesandt,

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Sonnensystem als Modell

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Der amerikanische   Privatgelehrte Jordan Peeler hat ein un­gewöhnliches Modell des Sonnensystems geschaffen, an dem sich alle Bewegungen der Sonne und der verschiedenen Planeten augenfällig demonstrieren lassen.

ebenso der Parteivorstand der SPD  . Ein besonders herzlich ge­haltenes Begrüßungsschreiben des an Zahl und Bedeutung außer ordentlich wachsenden Berufssekretariats der Lehrer im JGB. wurde unter großem Beifall verlesen.

Für den ADB. und die angeschlossenen Verbände begrüßte Genosse Kunze vom Bundesvorstand in der AFLD. alte Mit­fämpfer für die gemeinsame Sache der freigemertschaftlichen Be amtenbewegung. Der ADB. habe stets die freie Lehrerorganisation in ihrem Vorwärtsdrängen unterstützt. Kunze betonte vor allem die Notwendigkeit einer freigewerkschaftlichen

Abwehrfront gegen den Nationalsozialismus  . Mathilde Wurm   vertrat den Bezirksvorstand der SPD  . Gegen den Ungeist des bankrotten Bürgertums, der sich in der Hitler­bewegung aufdringlich genug austobt, appellierte sie an den Geist der schließlich der Sieger für alle Zukunft bleiben muß und wird. Polizeischulrat Bose mies darauf hin, daß der Berliner   Polizei­präsident gemaßregelte Freigewerkschafter aus Braunschweig   und Thüringen   eingestellt habe. Er rühmte die Arbeit der fortschritt­lichen Lehrerjugend. Für den Deutschen Freidenfer. Berband nahm Graul die Gelegenheit, um Zeugnis abzulegen für die geistige Waffengemeinschaft des Deutschen Freidenfer= Verbandes und der AFLD.

Schallock konnte in seinem Schlußwort darauf hinweisen, daß die der Lehrergewerkschaft entgegengebrachte Begrüßung nicht nur theoretisch zu werten sei. Die meisten Kampfverbindungen Die Allgemeine Freie sind in praktischer Solidarität erprobt. Lehrergewerkschaft bleibt nicht neutral. Sie fämpft in einheitlicher Berbundenheit mit der gesamten freigewerkschaftlichen Arbeitnehmer. schaft und der Partei für die Wirtschafts- und Kulturziele des Sozialismus.

Räuberbande geschnappt.

Aufklärung der Ueberfälle in Zepernick   und Lichtenberg  .

Mit der Aufklärung des Raubüberfalles in 3epernid, worüber der Vorwärts" berichtete, ist die Berliner   Kriminalpolizei gleichzeitig auch den Bandifen auf die Spur gekommen, die am 2. Mai in der Scheffelstraße in Lichtenberg   mit einem Auto vorfuhren und mit vorgehaltener Pistole mehrere tausend Mark Mietsgelder erbeuteten.

In beiden Fällen handelt es sich um dieselben Täter, die in einem gestohlenen Auto, dessen Erkennungsnummer fie mehrmals änderten, die Raubüberfälle ausübten. Zwei an den Räubereien Mitbeteiligte, der Händler Waczek und seine Freundin Erna Müller, sizen bereits hinter Schloß und Riegel. Sie sind in der Hauptsache offenbar als die Tipgeber" anzusehen. Die Haupttäter dagegen, vier Männer im Alter von 20 bis 33 Jahren, sind seit dem letzten Ueberfall aus Berlin   verschwunden. Sie halten fich vermutlich unter falschem Namen in der Provinz verborgen. Hinter den Flüchtigen sind Steckbriefe erlassen worden. Einer der Gesuchten ist ein Schlächter Karl Maßner, der bereits vor­bestraft ist, und ein zweiter ist der 33 Jahre alte Händler Friz Hoffmann, der ebenfalls schon eine langjährige Zuchthausstrafe hinter sich hat. Es ist damit zu rechnen, daß die Verhaftung der Banditen schon in den nächsten Tagen gelingt.

Gespenstische Technik

Der Tonfilm durchbrach den internationalen Wirkungsbereich der stummen Bilder. Nicht nur die Technik komplizierte sich, sondern auch die Absatzmöglichkeit. Und darüber hinaus murde der Austausch kultureller und zivilisatorischer Einsichten zwischen den Bölkern lahmgelegt.

Aber die Techniker, diese Teufelsterle, halfen sich auch hier, der Gefahr der Fremdsprachigkeit zu entgehen. Sie unterlegten etwa den ursprünglich englischen Worten der Darsteller deutsche, wobei nicht nur auf den Sinn des Gesagten, sondern auch auf die Stellung des Mundes Rücksicht zu nehmen war. Anfangs machte das Schwierigkeiten; zu sehr spürbar blieb der Kontrast zwischen der Urfassung und den aufgepfropften Worten. Neuerdings aber werden diese Nachsynchronisierungen immer vollendeter und häufi ger; die Ergebnisse der Arbeit mit dem Topolysystem oder der Rhythmographie, um die bewährtesten deutschen Systeme zu nennen, erwiesen sich als erstaunlich gut gelungen.

Die Amerikaner, großzügig wie immer in derartigen Dingen, schufen aus diesen Möglichkeiten ein System. Sie wollen ihre Pro­duktion verbilligen, nicht mehrere Fassungen drehen, sondern nach der Ursprungsversion jeweils fremdsprachig nachsynchronisieren. Sie sahen ein, daß die Versionenarbeit große fünstlerische Gefahren bot, daß die Grenzen der Internationalität in Filmfragen nicht allein mit der Uebernahme jeweils landeskundiger Darsteller zu beheben seien. Es wird eine Originalfassung hergestellt und die kann man dann nach Wunsch und Stoffgebiet anderssprachig nachsynchroni­fieren.

Die Metro- Goldwyn- Mayer   hat nun in Deutschland  Stimmen für ihre Stars gesucht und gefunden. Sie kam dazu durch Preisausschreiben und durch Suche ihrer Beauftragten an deut schen Theatern in Berlin   und im Reich. Sie fahndete nicht nur nach an sich guten Stimmen: Voraussetzung war zunächst groß= möglichste Aehnlichkeit mit der Stimme des zu dubbenden" Stars und, darüber hinaus, sogar eine Typähnlichkeit im ganzen. Man| sieht: stehen erst einmal die technischen Grundlagen fest, so bemüht man sich um das Psychologische. So mag es denn kommen, daß

" Zigeunerliebe" im Rose: Theater.

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus und die Garten­bühnen beginnen ihre Tätigkeit: Nach der ,, Neuen Welt" nun auch das ,, Rose- Theater  ", nach dem ,, Zigeunerbaron  " Lehars3igeuner liebe", hier wie dort große Operetten der guten alten Zeit mit viel Musit( die heutigen fommen mit recht viel weniger aus), mit großen Gesangspartien, kunstvollen Ensembles, Chören und Finali; hier wie das ist in unseren Tagen besonders wichtig und immer wieder zu betonen bekommt man für wenig Geld sehr preis­merte, überdurchschnittlich gute Aufführungen zu sehen.

dort

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Kapellmeister Mar Schmidt betreute alles Musikalische aufs beste, Hans Rose   arbeitete das Szenische der Zigeunerliebe" in einer durch das Aufführungsmilieu bestimmten, sehr kompakten Form allerdings vortrefflich heraus. Unter den Solisten waren einige nach Berlin   frisch Importierte zu hören: so der Tenor Mario Lerch( Jozsi), der über ein schönes Material verfügt, auch gut aussieht, nur noch viel zu lernen hat nicht zuletzt was die Aus­sprache anlangt um seinen Weg zu machen. Auch Lotte Schür hoff( Jolan) ist ein Gewinn: sie hat eine hübsche klare Stimme, spielt reizend und ist überaus sympathisch. Was man von Alice Bindernagel( Ilona) durchaus nicht behaupten tann: fie tre­moliert und schreit, hat ihre Stimme nicht in der Gewalt, fingt falsch und übertrieben und spielt auch so übertrieben und unecht. Von den übrigen Darstellern seien noch Bert Elken erwähnt( ein ausgezeichneter Jonel), Else Stutz( eine recht mäßige Borita) und Karl Groth als Mihaly ein wenig albern und alles andere nur fein ungarischer Wirt, was er doch hätte sein müssen. Hans und Willi Rose  , sowie Hilde Hofer boten gute Leistungen; der Chor war ausgezeichnet geprobt, flar und sauber.

Im Finale des zweiten Aftes war ein Ballett eingelegt, das von Senin Glazeroff geleitet und dirigiert, von der Glazeroff­Gruppe ausgeführt wurde( Choreographie: N. Roschin); ein fabel haftes Ballett, temperamentvoller, afrobatischer, feuriger als alle Ballette, die man im Laufe der Saison über sich ergehen lassen mußte. Von dem ekstatischen Dirigenten, von dem tobenden Orchester gehetzt, aufgepeitscht und hingerissen wurden Tänzer und Tänze­rinnen zu wirbelnden Kreiseln, sich drehenden Rädern, zu flimmern den bunten Flächen, zu dem reizvollsten Durcheinander von Bewe­ästhetisch wie artistisch eine ganz seltene gungen, Farben, Figuren tänzerische Freude.

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Tänzerische Zukunft.

Eine Schülerin der Trümph- Schule.

W.

Wo die

Eine junge Tänzerin der Trümpy- Schule, Afrika Döring, stellte sich als Solistin vor. Man täte der Künstlerin unrecht, wollte stellte sich als Solistin vor. Man täte der Künstlerin unrecht, wollte man sagen, daß dieser Abend bereits eine Erfüllung gewesen sei. Er war mehr, war Berheißung eines Wachstums, das in seinen Anfängen steht und nach unendlicher Entfaltung drängt. Begrenzung dieser Entwicklung liegt, läßt sich noch nicht übersehen. Was man sah, war tänzerischer Ausdruck eines Menschen, der trotz seiner Jugend bereits eine Persönlichkeit ist und aus starkem Eigenerleben heraus seine Kunst gestaltet. Auch in Tänzen voll heiterer Verspieltheit fehlte jede gefünftelte, erlebnisleere Spielerei; die kleinste Geste war durchströmt von blutvoller Lebenswärme. Der Elan der jungen Künstlerin verhindert vorläufig noch den tünstlerischen Ausbau der Motivverbindungen, die fast stets von temperamententladenden Gesten geformt, selten in einem spannung­fammelnden sich in sich selber Zurücknehmen vergeistigt werden.

Was sie tanzte, war kraftvolle, flare Jugend. In Darbietungen wie der Melodie" oder Vom Klang getragen" tommen ihre tänzerischen Formen zu einer Linienführung, die gotisch wirkt, nicht durch äußere Stilnachahmung, sondern als Ausfluß tiefsten, frommen Kunsterlebens. Wenn man Afrika Döring in solchen Tänzen sieht, muß man glauben, daß sie ganz zu stiller, strenger Stunst hinstrebt. Aber dann erlebt man erstaunt, daß übermütige Heiterfeit, weit schwingendes, leichtes Spiel im Raum, mit dem Raum thr ebenso natürlich ist, ja, daß sie sich, in der Monotonie", sogar zu einer erregend dramatischen Auseinandersetzung mit ihm steigern fann. Die ,, Monotonie", zwar nicht das geschlossenste Kunstwerk dieses Abends, war das stärkste Versprechen der jungen Tänzerin auf geistige Entfaltung. Der Abend brachte nicht nur Afrika Döring lebhafte Anerkennung, sondern auch ihrer feinfühligen musikalischen Begleiterin Ada Hennssen, die auch Komponistin einiger Tänze war.

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-lz.

Das größte Film- und Varietétheater der Welt, der Rory Palast in New Yort, ist unter Geschäftsaufsicht gestellt worden.

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das Stimmdouble eines Stars sozusagen sein anderes Ich wird, das man Tausende von Kilometern entfernt von ihm irgendwo fand, und das sich nun aufmacht zur Fahrt über den Ozean. Welch merkwürdiges, gespenstisches Gefühl für den Star, wenn er sich dann im nachsynchronisierten Tonbildstreifen wieder sieht und auch hört, im Bewußtsein, gar nicht selbst diese fremden Worte ge= sprochen zu haben.

Man hat also unter anderen eine Garbo- Stimme engagiert, wobei es natürlich sehr schwer hielt, den merkwürdigen Kontrast zwischen flaren Gefichtszügen und tief- brüchiger Stimme einiger­maßen vereint zu finden. Eine junge Schauspielerin, ganz un­befannt bisher, übernimmt die Aufgabe, Greta Garbo   in Deutsch  zu doubeln. Joan Crawford   und Norma Shearer   sind gleichfalls vertreten mit ähnlichen Stimmen und Typen. Marie Dreßler   wird ein sehr ähnliches Double bekommen; John Barrymore   desgleichen; sogar für den fleinen David Cooper  , der jegt drüben bald ebenso populär ist, wie es Jackie Coogan   war, fand man einen reizenden elfjährigen Jungen, der mit seiner Mutter nach Amerika   reisen wird und sich natürlich riesig darauf freut. Für jeden Film, dem er seine Sprache leiht, erhält er 1000 Dollars; seine Mutter be= tommt die Aufenthaltsspesen ersetzt.

Uebrigens: sehr viel verdienen die Doubles nicht. Die Zeit der Phantasiegagen ist auch für USA  . vorbei. Das Wochengehalt schwankt zwischen 115 und 150 Dollar; davon kann man natürlich bei bescheidenem Leben drüben etwas sparen, aber Reichtümer find Paum zu gewinnen. Es sei denn, daß eines der Doubles aus seiner Anonymität heraustritt und selbst vor die Bildkamera treten darf. Und damit rechnen sie wohl insgeheim alle, wenn sie jetzt für zwei Jahre Deutschland   verlassen.

In diesen Tagen reisen die Stimmen ab, zu ihren Besizern". Unheimliche Technit! Es ist wie im Märchen, da ein Zauberer Schlafenden die Gehirne vertauscht. Vor ein paar hundert Jahren wären solche Herenfünfte" mit Teufelsaustreibung auf dem Scheiterhaufen geahndet worden.

Frankenstein." Mozart- Saal.

Kurt London.

,, Nur für Nervenstarke", lautet die marnende, Ankündi­gung dieses Films. Ferner erscheint auf der Leinwand vor dem Film ein deutschsprechender Ansager, der Nervenschwache zum Ver­lassen des Theaters auffordert und dann etwas von Vermischung von Phantasie und Wirklichkeit erzählt. Leider gedeiht auf dieser Mischung nur der Kitsch. Und die Zuschauer, die in Erwartung einer schlaflosen Nacht in das Kino gegangen waren, entflohen ihm mit einem Rinnbackenkrampf vor Lachen über die alberne Art, wie die Amerikaner uns das Grufeln lehren wollen.

Dem Drehbuch liegt eine Tiroler Sage zugrunde, die sich mit der Erschaffung des künstlichen Menschen beschäftigt. Um ihn zum Leben zu erwecken, stiehlt man ein Gehirn. Fatalerweise ist das gerade das kranke Hirn eines Mörders. Nun muß der künstliche Mensch morden. Er mordet den Gehilfen seines Herrn, er mordet ein Kind, er überfällt die Braut seines Herrn, er mordet, einen Arzt und er hätte auch seinen Herrn ermordet, wenn der Amerikaner nicht den guten Filmschluß liebte. Der mirft diesmal als besonders peinliches Versehen; denn es ist doch zu absonderlich, daß ein echter Mensch nach einer regelrechten Erwürgung und einem Absturz von einem Wind­mühlenflügel noch leben soll.

Die deutschen Texte sind unglaublich naiv und gespielt wird Schmierentheater. Kulissen hat man wohl noch nie so lächerlich auf­gebaut gesehen wie in diesem Film. Man sieht ein paar verbeulte Papphaufen, die schroffe, unmegsame Berge vorstellen sollen, die ausgerechnet im Rekordtempo à la Nurmi genommen werden.

Geeignet hätte der Film sich vielleicht für ein Bordkino der Arche Noah. Für eine Uraufführung in Berlin   im Jahre 1932 jedoch ist er, trotz seiner Refordeinnahmen in Amerika  , nicht am Plaze. Zudem stellt er erneut unter Beweis, daß Das Rabinett bes Dr. Caligari  " bislang der größte Gruselfilm ist, der je geschaffen wurde. Selbst über Dreyers Vampyr" wird man jetzt gelinder urteilen.

e. b.

Reford- Geburtenrüdgang in England. Nachdem soeben erst die Geburtsziffer in Deutschland   während des vergangenen Jahres als die niedrigste festgestellt ist, die bisher zu verzeichnen war, meldet das englische statistische Amt einen gleichen Reford für England und Bales im letzten Vierteljahr von 1931. Die Zahl der registrierten Geburten belief sich auf 147 619, 7009 weniger als im legten Biertel von 1930. Das entspräche einer jährlichen Geburtsziffer von 14,6 auf das 1000 der Bevölkerung, und das ist die niedrigste, die jemals in England seit der standesamtlichen Registrierung zu verzeichnen ist. Die Zahl der Todesfälle in demselben Zeitraum war mit 117 992 um 2257 größer als im letzten Viertel von 1930. Der Ueberschuß der Geburten über die Todesfälle zeigt also eine sehr beträchtliche Abnahme. Während der Ueberschuß 1928 noch 40 036, 1929 37 692, 1930 38 893 betrug, ist er 1931 nur 29 627.

Die

50- Jahr- Feier der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Deutsche Botanische Gesellschaft beging am Mittwoch die Feier ihres 50jährigen Bestehens mit einer Festsizung, an der Vertreter der Reichs, Staats- und Stadtbehörden und vor allem viele Persönlich feiten der Wissenschaft aus dem In- und Auslande teilnahmen. Die Deutsche Botanische Gesellschaft, die andere botanische Vereine in sich aufnahm, ist international führend. Ihre Berichte" sind das hervorragendste Publitationsorgan dieser Wissenschaft. Der statt­fiche Jubiläumsband, der jetzt erscheinen konnte, legt Zeugnis da­

von ab.

Mar von Boehn, der durch weitverbreitete Werke bekannt gewordene Kulturhistoriker, ist im 73. Lebensjahre in Berlin   ge­storben. Sein Spezialgebiet war die Mode, aber auch Mono­graphien über einzelne Künstler und Reisebücher hat er verfaßt. Seine bekanntesten Bücher sind die über Frankreich  , England und Deutschland   im 18. Jahrhundert.

Ein Stadttheater, das floriert. Das Stettiner Stadttheater ist nach den Beschlüssen der städtischen Körperschaften unter Erhal­tung aller Spielfategorien( Oper, Operette, Schauspiel) auch für das nächste Spieljahr( 12- Monatsvertrag, ganzjährige Spielzeit) ge­sichert. Das Theater wird uneingeschränkt unter Leitung von Hans Meißner   fortgeführt.

Berichtigung. Der Druckfehlerteufel hat in der Kritik über Pli­viers, ai fifch e" hundstagsmäßig verrüdt gewütet. Nicht Preuß. sondern der vorzügliche Schauspieler Leo Reuß   hat die schwierige Rolle des Niggers so malerisch vorzüglich gespielt. Dann fommt in der Kritik der Name Bendir vor, aber es handelt sich weder um den hörte Sag lautet: Dann fujoniert, bändigt, betört und begaunert ernsten noch um den urfomischen Bendig. Der ganz und gar ner­usw. usw. Renée Stobrawa   ihr Mannsvolk.

Vorträge, Professor Th. Hartwig- Prag  , Sekretär der Inter­nationalen Freibenter- Union, spricht Freitag 8 Uhr über das Thema Wissensaft und Politit für den Deutschen   Monistenbund und die Freireligiöse Gemeinde Kochstraße 18.