Parteiorganisation.
Der Bezirksverband Berlin der Sozialdemokratischen Partei hatte die Abteilungsvorstände in die Sophienfäle" gerufen, um Rückschau, zu halten über die Arbeit bei den letzten Wahlen und die Schlußfolgerungen daraus für die Organisation zu ziehen. Genosse Künstler stattete zunächst den Funktionären und der gesamten Mitgliedschaft den Dank des Bezirksvorstandes für die aufopfernde Tätigkeit während der Wahl ab. Dann unterzog Bezirkssekretär Genosse Wendt unsere Wahlarbeit einer eingehenden Würdigung.
Das Wahlergebnis, so führte er aus, hat die politische Situation außerordentlich verschärft. Neben dem starten Stimmenzuwachs der Nationalsozialisten ist besonders beachtenswert das völlige Zerreiben der bürgerlichen Mittelparteien. Das Kleinbürgertum, besonders viele Kleingewerbetreibenden, haben sich bei den Wahlen politisch demaskiert und sich öffentlich zu den Nationalsozialisten bekannt. Wendt legte bei dieser Gelegenheit einen Führer durch die Friedenauer Geschäftswelt" vor, der von den Nationalsozialisten mit einem Vorwort herausgegeben ist und aus dem zu erkennen ist, daß der größte Teil der Friedenauer Geschäftsinhaber den Nationalsozialisten durchaus Rechnung zu tragen gewillt ist.
Die Grenzen zwischen der kommunistischen und der nationalsozialistischen Wählerschaft verwischen sich immer mehr. Ihre Agitation gleicht sich, der Jargon ist der gleiche, in ihren Zeitungen findet man dieselben Schlagworte von den Systemparteien“ und dem ,, Hauptfeind, die Sozialdemokratie". Da ist es natürlich kein Wunder, daß die Wähler einen Unterschied zwischen diesen beiden
Parteien nicht mehr erkennen.
Genosse Wendt zog dann das Fazit aus unserer Wahlarbeit. Die ungeheuren Geldmittel, die den Nationalsozialisten aus den Kassenschränken der Kapitalisten zuflossen, haben ihnen eine Agitation ermöglicht, gegen die schwer anzukommen war. Thre Propaganda war gut, eine gut funktionierende Organisation, die sich vor allen Dingen der S2. bediente, tat das übrige. Die Ber liner Sozialdemokratie wird durch eine Veränderung des Organisationsförpers auch diesen scheinbaren Vorsprung der Nationalsozialisten zu begegnen wissen. Sie wird politische Propagandazentralen schaffen, deren organisatorischer Aufbau noch Gegenstand eingehender Beratungen mit den Kreisleitern sein wird. Daß sich die Sozialdemokratische Partei in erhöhter Alarmbereitschaft befindet, braucht nicht weiter hervorgehoben zu werden. Neben den organisatorischen Umgestaltungen werden wir unsere ganze Kraft auf die Frage der Beseitigung werden wir unsere ganze Kraft auf die Frage der Beseitigung der Erwerbslosigkeit, d. h. auf die Arbeitsbeschaffung legen, um dadurch zu einer Besserung der Wirtschaftslage zu tommen. Wir werden der neuen Einheitsfrontparole der Kommunisten ebenso zu begegnen wissen, wie die Absicht der Nationalfozialisten, nicht nur in die freien Gewerkschaften einzudringen, sondern von sich aus auch Gebilde zu schaffen, die sie als Arbeitervertre
tungen in den Betrieben bezeichnen.
Es kommt, so schloß Genosse Wendt, darauf an, die Parteigenossenschaft auf den gegenwärtig wichtigsten Punkt zu konzentrieren: es geht nicht nur um die Erhaltung unserer Organisationen, es geht schlechthin um Sein oder Nichtsein der Arbeiterklasse. Für diesen Kampf wird auch der legte Mann mobilisiert!
I nder Diskussion, an der sich die Genossen Bauz, Käte Kern, Engel, Beyerling, Fischer, Riebe und Lorenz beteiligten, wurden wertvolle Anregungen für die Ausgestaltung des Organisationsförpers und der Agitation gegeben. Sie erstrecken sich auf die Landagitation, die Werbung in den Betrieben und auf den Stempel. stellen, die Einrichtung einer Diskussionsrubrik in der Presse, in der fortlaufend und systematisch die Hauptargumente unserer Gegner entfräftigt werden, und auf die Notwendigkeit, die sozialisti= schen Forderungen verstärkt herauszustellen.
Genosse Künstler faßte schließlich das Ergebnis der Aussprache in einem wirkungsvollen Schlußwort.
Die Versammlung stellte sich schließlich einmütig hinter die im Borwärts" vom 14. Mai veröffentlichte Entschließung des Berliner Bezirksvorstandes und der Berliner Reichstagsabgeordneten, die die Herausstellung eines sozialistischen Wirtschaftspro grammes gegenüber dem völlig verjagenden kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem fordert. Die Einstellung des politischen Tagestampfes auf das große Ziel des Sozialismus, so heißt es am Ende der Entschließung, ist die Voraussetzung für einen Erfolg im Ringen gegen Faschismus und soziale Not.
Hafenkreuzler als Mörder.
Die Bluttat von Hückeswagen vor Gericht. Wuppertal , 20. Mai.
Vor dem hiesigen Schwurgericht begann der Prozeß megen der Zusammenstöße in Hückeswagen am Tage des ersten Wahlganges zur Reichspräsidentenwahl. Angeklagt sind der 27jährige. Bäder Willmund Lennep und der 41jährige Dachdeckermeister Marx Hückeswagen wegen vorfäglicher Tötung sowie der 31jährige Zahnarzt Dr. Heutenkamp Lennep wegen An
#
stiftung zur vorfäßlichen Tötung und zum Raufhandel. Gegen die drei Angeklagten, die der Hitler Partei angehören, ist außerdem Anklage megen Bergehens gegen das Schußwaffengesetz erhoben worden. Der Berhandlung liegen die zusammen stöße zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten am 13. März zugrunde, in deren Verlauf
drei kommunistische Arbeiter durch Schüsse getötet wurden. Der Angeklagte Willmund behauptete bei seiner Vernehmung in Not mehr gehandelt zu haben. Er habe erst dann um sich geschossen, als seine Parteigenossen mißhandelt wurden und er selbst abgedrängt worden sei. Heutentamp bestreitet zum Schießen aufgefordert zu haben. Marg, der mit seiner
Gefälschte Wechsel, fingierte Sparverträge
Der zweite Verhandlungstag im Devaheim- Prozeß.
Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Devaheim- Prozeß| Kremerjun.: Ich bestreite, daß der Vertrag fingiert war. Meßwurde die Bernehmung der Angeklagten zur Anklage der Wechsel- mann ist ein Bekannter von mir, und er hätte auch das Verfügungsfälschungen fortgefeht. recht über den Vertrag haben fönnen, wenn er es gewollt hätte. Vors.: Sie halten es also für zulässig, einfach Verträge unter anderem Namen abzuschließen. Kremer jun.: Absolut, das ist doch bei uns sehr häufig der Fall gewesen.( Allgemeine Bewegung.) Es geht ja aus den Vertragsbedingungen hervor, daß das zulässig ist. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Eichholz: Na, die Vertragsbedingungen möchte ich gern mal sehen. Auf keinen Fall kann es doch zulässig sein, daß hier ein alter wertloser Vertrag ohne weiteres auf einen anderen Namen und auf den zehnfachen Betrag umgeändert wird, denn dadurch werden doch die anderen Bausparer in ihren Zuteilungsmöglichkeiten geschädigt. Vors. Auf diesen Vertrag ist nun eine Zuteilung erfolgt, von der 10 000 Mart auf Ihr Konto, die anderen 10 000 Mart auf das Konto Wilhelm Jeppels bei der Städtischen Sparkasse in Mülheim gingen. Kremer jun: Die Ueberweisung dieser Summe an Jeppel ist ohne mein Wissen erfolgt, und ich habe verlangt, daß das wieder rüdgängig gemacht wird. Ich habe dann den ganzen Betrag auf ein Sperrfonto Meßmann bei der Heimstättenbank angelegt. Vors.: Und wer konnte über dieses Konto Meßmann verfügen? Kremer jun.: Ich konnte das. Staatsanwalt: Im Ermittlungsverfahren haben Sie gesagt, Sie hätten nicht darüber verfügen können, weil das Konto gesperrt war. In Wirklichkeit war aber auf der Kontokarte gar kein Sperrvermerk.
Wilhelm Jeppel wird vorgeworfen, daß er einmal vier Wechsel über je 10 000 Mart, die von der Baugenossenschaft aus gestellt und giriert waren und an die Stephansdach- Gesellschaft weitergingen, eigenmächtig mit der Unterschrift des Vorstandsmitglieds Schwarze versehen habe. Jeppel: Ich hatte von Schwarze die Ermächtigung, seine Unterschrift auf Wechseln und sonstigen Schriftstücken zu leisten. Wenn er das bisher bestritten hat, dann bitte ich, ihn hierfür unter Eid zu vernehmen. Vors.: Es wird Ihnen weiter vorgeworfen, daß Sie Wechselblanketts, die Ihr Konzern von der Stephans dach im Portefeuille hatte, ohne Erlaubnis dieser Gesellschaft au s= gefüllt und in den Verkehr gegeben haben, und zwar einen Wechsel über 300 000 und einen über 200 000 Mart. Einen dieser Wechsel sollen Sie auch wieder mit der Unterschrift Schwarze" versehen haben. Wilhelm Jeppel gab hierzu eine längere Darstellung, wie er 1928 mit der Stephansdach- Gesellschaft in Beziehungen getreten sei und wie unter Beteiligung des Direktors Himmelsbach und der Heimstättenbank das Kapital der Gesellschaft erhöht wurde und dieser dann eine Reihe von Bauvorhaben der Devaheim übertragen wurde. Er selbst und Pfarrer Cremer traten in den Aufsichtsrat der Gesellschaft ein. Die Baugelder, vor allem für das Bauvorhaben Lichterfelde , wurden an die Stephansdach in Raten gezahlt, und diese stellte über die jeweils fällige Rate Wechsel aus bzw. gab Jeppel eine Anzahl von Blanfetts zur entsprechenden Verwendung, aber unter der Bedingung, daß unbenutzte Blankowechsel vernichtet oder zurückgegeben werden mußten. Nach der Anklage soll aber Jeppel zwei dieser Blanketts in der erwähnten Höhe eigen mächtig ausgefüllt und für Zwecke der Devaheim verwandt haben, wovon Himmelsbach keine Ahnung hatte, bis er durch die Borlegung der Wechsel von dieser Tatsache erfuhr. Dann wandten sich die Erörterungen
dem Anflagekompler der unrechtmäßigen Berwendung von Vermögensstücken der Konzerngesellschaften durch Borstandsmitglieder zu.
Dabei wurde noch einmal furz die hypothekarische Belastung einer wertlosen Kiesgrube durch Jeppel gestreift und dann der Fall einer abermaligen Fingierung eines Sparvertrages herangezogen, der insbesondere Cremer jun. zur Last gelegt wird. Ernst Wilhelm Cremer wollte felbst einen Sparvertrag abschließen, aber nicht mit feinem eigenen Namen in Erscheinung treten, und deshalb wurde ein alter Sparvertrag eines Herrn Fieg über 200000 Mart umgeändert auf den Namen eines Bostangestellten Meßmann aus Neustadt a. d. Dosse und auf den zehnfachen Betrag, nämlich auf 20 000 mark. Nach der Anklage ist dieser Bertrag einfach fingiert worden, ohne daß Meßmann eine Ahnung davon hatte.
zu entkommen. Der ganze Vorgang hatte sich in wenigen Augenblicken abgespielt. Herbeigeeilte Ordnungspolizisten nahmen sich der Berlegten an. Der 26jährige Schiffsheizer Dannenberg hatte einen Rückenschuß erhalten und wurde sofort in ein Krankenhaus geschafft. Der 19jährige Maler Heinzelmann und der 18jährige Hand lungsgehilfe Boigt, die sich beide auf Wanderschaft befinden, sowie der Optiker Großpietsch mußten wegen Stich verlegungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Sie hatten Stiche im Rücken und im Naden erhalten. Die friminalpolizeilichen Ermittlungen wurden sofort aufgenommen.
Nazifrechheiten im Ausflugslokal.
Unverschämter Terror gegen friedliche Bürger. tionalsozialisten in einem Ausflugslokal in der Nähe von Dieser Tage tat sich ein Trupp von etwa 30 Berliner Na Tharandt bei Dresden in höchst flegelhafter Weise hervor. Rufe wie Mieber mit der Republik !"," Nieder mit der Eisernen Front!" löften bei den anwesenden Ausflüglern berechtigte Em ,, Nieder mit der Republik !", Nieder mit der Eisernen pörung aus. Auch versuchten die Nazis einem Reichsbannerfame
raden das Abzeichen von der Jade zu reißen. Am gleichen Nachmittag überfielen die Nazis auf der Straße zwischen Tharandt und Edle Krone mehrere Gruppen Arbeiterradfahrer, die von einem Jugendtreffen aus Freiburg nach Dresden zurückfuhren. Einem wurde das Bundesabzeichen abgerissen und die Kleidung zerrissen. Die Täter wurden, als sie im Begriff standen nach Berlin zurückzufahren, polizeilich festgestellt.
Explosion in der Mühlenstraße.
Ein Arbeiter lebensgefährlich verletzt.
In der Chemischen Fabrik der Firma 3 uder in der Mühlenstraße 53/54 ereignete sich heute mittag eine schwere Explosion, bei der ein Schloffer lebensgefährliche Verbrennungen
erlitt.
einem leeren Fabrikraum mit dem Entfernen alter Heizungsrohre Gegen 12 Uhr war der 34 Jahre alte Schlosser Beutler in beschäftigt. Zu diesen Arbeiten benutzte Beutler einen autogenen Schneidbrenner, der mit Benzin und Sauerstoff bedient wird. Inmitten der Arbeiten explodierte plöglich der Benzin tank und über die Arbeitskleidung des Schloffers ergoß sich die brennende Flüssigkeit. Lichterloh brennend eilte der Unglückliche ins Freie, wo er bewußtlos zusammenbrach. Die Feuerwehr schaffte den Mann ins Bethanien- Krankenhaus, wo er bedenklich daniederliegt. Das Feuer konnte schnell erstickt werden.
|
Pfarrer Kremer wird vernommen.
Kremer hatte einen Sparvertrag in Höhe von 10 000 m. abgeschlossen, und zwar, wie er sagt, um dadurch einer jüngeren Tochter, die Leiterin eines Kinderheims war, die Möglichkeit zu verschaffen, sich mit zwei Freundinnen selbständig zu machen. Dem Angeklagten Jeppel hatte er gesagt, daß er die ersten Jahre nicht imstande sein würde, Einzahlungen zu machen. Zu diesem Zwed sollten die Reisegelder verrechnet werden. Eines Tages erschien aber auf seinem Sparkonto die Summe in Höhe von etwa 3500 m. Er behauptet, andeutungsweise davon im Mai 1931 erfahren zu haben, zahlungsmäßig sei ihm das aber erst im Juni bekannt geworden. Woher die Summe gekommen sei, wisse er nicht, Provision habe ihm Jeppel den Vorschlag gemacht, für seine Tätigkeit aus aus irgendeiner Gesellschaft habe er nicht erhalten. Allerdings fämtlichen Gesellschaften 2000 Mart monatlich zu beziehen; er habe das abgelehnt. Der Angeklagte Jeppel erklärt dazu, daß die 3500 Mart mit Kenntnis des Angeklagten Kremer
auf das Sparkonto Kremer eingetragen worden feien. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Dr. Eichholz stellt fest, daß die maschinelle Buchung, die mit einer unmittelbaren Mitteilung an den Klienten verbunden war, es völlig ausgeschlossen erscheinen lasse, das Pfarrer Cremer von den Eintragungen auf sein Konto nicht Renntnis erhalten haben sollte.
der Invalidenversicherung für ein Mündel des B. eingezahlt worden war, fehlte. mar, fehlte. Weitere Verfehlungen ergaben sich trotz eingehender Nachprüfung nicht. V. wurde daraufhin von Bürgermeister Mielig vorläufig seines Dienstes enthoben und das Dienststrafverfahren mit dem Ziel der Dienstentlaffung eingeleitet.
Sittlichkeitsverbrechen am Knaben.
Zäter von der erregten Menge verprügelt.
In den Morgenstunden des Freitag wurde im Hause Holz. marktstraße 48 ein schweres Sittlichkeitsverbrechen an einen zwölfjährigen Knaben verübt. Durch die Schreie des Kindes wurden Hausbewohner aufmerksam, der Täter, ein 35 Jahre alter Otto Hausbewohnern furchtbar verprügelt. Dann übergab man ihn Werner, flüchtete in den Keller, wurde verfolgt und von den einem herbeieilenden Ueberfallkommando. Der Junge, der zwölf Jahre alte Artur L, aus der Breslauer Straße 1, wurde mit schweren einem herbeieilenden Ueberfallkommando. Der Junge, der zwölf Verlegungen, ins Krankenhaus Bethanien geschafft.
Schwere Störung im Vorortverkehr.
In der vergangenen Nacht entgleiste gegen 1 Uhr der letzte Wagen des um 0.56 Uhr aus Potsdam ausfahrenden Leerzuges 2737 zwischen Potsdam und Nowawes und sperrte beibe Gleise so unglücklich, daß der Vorortverkehr für mehrere Stunden unterbrochen war. Die von Berlin kommenden Züge mußten bereits in Neubabelsberg zurückgeleitet werden, und zwischen Potsdam und Neubabelsberg wurde ein Bendelverkehr eingerichtet. Besonders in den frühen Morgenstunden machte sich diese Betriebsstörung für die in Dienst und Arbeit fahrenden Personen empfindlich bemerkbar, da bei jedem Zug Ver. pätung bis zu 15 Minuten eintrat. Erst gegen 8 Uhr konnte der volle Betrieb wieder aufgenommen werden.
Berliner Wurstfabriken bestreift. Abwehrkampf gegen Lohndruck- Schiedsspruch. Der gestern abend von den Arbeitern und Arbeiterinnen der Berliner Wurst- und Konservenfabriken gefaßte Streitbeschluß ist heute früh in die Tat umgesetzt worden. In allen maßgebenden Betrieben ist die Arbeit nicht wieder aufgenommen worden. Es werden etwa 30 Firmen mit ungefähr 2000 Beschäftigten bestreift. Unter diesen Betrieben befinden sich die bekannten Firmen Robert Koschwig, Bruno Koschwiz, Rudolf Hanka, Ziegler Weißensee, Wilhelm Wilhelm Behr Schöneberg,
Armeepistole zwei Kommunisten erschossen hat, be- Amtsenthebung eines Stadtinspektors. Seiber u. Co., Charlottenburg , u. a.
hauptet, bewaffnete Kommunisten hätten von ihm die Auslieferung des in sein Haus geflüchteten Willmund verlangt. Als sie ver= suchten, die Tür einzuschlagen, habe er ohne festes Ziel geschossen. Dabei sind die beiden Kommunisten getötet worden.
KPD. mordet gleichfalls. Ueberfall auf Nationalsozialisten in Hamburg . Hamburg , 20. Mai.
Die Polizeibehörde gibt folgenden amtlichen Bericht heraus: In der vergangenen Nacht gegen 23 Uhr wurden von einer Verfammlung heimfehrende Nationalsozialisten am Herrengraben von Kommunisten überfallen. Es fielen mehrere Revolverschüsse. Auch stachen die Täter mit Messern auf die Nationalfazialisten ein. Es gelang den Angreifern, im Schuße der Dunkelheit
Bezirksamt Friedrichshain greift durch.
Zu Meldungen über die vorläufige Amtsenthebung des Stadtinspektor's V. teilt das Bezirksamt Friedrichshain folgendes mit: V. übte als Berufspfleger im Auftrage des Vormundschaftsgerichts die Vormundschaft über Entmündigte und Geistesfrante aus. Ueber die von ihm getroffenen Maßnahmen im Interesse der Mündel hatte er dem Vormundschaftsgericht Rechenschaft abzulegen. Vor furzem wandte sich das Vormundschaftsgericht beschwerbeführend an den Vorsitzenden des Bezirksamts Friedrichshain mit der Mitteilung, daß B. die Berichterstattung in einem Falle ungebührlich verzögert habe. Das Gericht feste gleichzeitig eine Ordnungsstrafe gegen B. fest.
V. wurde daraufhin persezt und eine Nachprüfung sämtlicher von ihm bearbeiteten Atten vorgenommen. Dabei ergab sich, daß| der Verwendungsnachweis für einen Betrag von 541 m., der von
Eine ganze Anzahl von Firmen hat bereits Vereinbarun gen abgeschlossen, durch die sie sich verpflichtet haben, die bisherigen Tariflöhne bis zum 31. Oftober weiterzuzahlen und den alten Manteltarifvertrag bis zum 31. Mai 1933 anzuerkennen. Diese Betriebe werden selbstverständlich nicht bestreift. Der Streif richtet sich, wie schon heute im Vorwärts" mitgeteilt, gegen einen Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses, der einen Lohn= abbau bis zu 15 Prozent vorsieht.
F
Die Efha Werke, für die genau der gleiche Schiedsspruch wie für die übrigen Wurstfabriken gefällt worden ist, werden nicht bestreift, da der von der Firma nicht gekündigte Manteltarif eine sogenannte Friedensklausel enthält, wonach vor Abschluß eines Schlichtungsverfahrens feine@ampfhandlungen aufaenommen werden dürfen.
Die Opfer des religiojen Bagnes, sei zusammenstößen am Donnerstag in Bombay wurden 23 Personen getötet und 95 verlegt.