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3m Todeshaus von Fürstenberg. Lokaltermin im Gubener Gifimordprozeß. Im Gubener Gistmordprozetz gegen die Lehrerssrau Z i e h m ist die tage der Zimmer in dem Lehrerhaus in Zürslcnberg für die Beurteilung der Ereignisse in der Todesnacht ihres 8jährigen Stiessohncs ksansgcorg von nicht geringer Bedeutung. Eben aus diesem Grunde fuhr gestern, kurz vor 10 Uhr. ein gemietetes Stadtauto mit den Gerichtsteilnehmern, den Angeklagten und den Vertretern der presse nach Zürstenberg zum Lokal- t er min hinaus. Bor dem Lehrerhause erwartete eine große Menge das Stadt» auto. Die sriihere Wohnung des Lehrers Ziehm liegt im unteren Stockwerk. Auf dem Bettchen des verstorbenen Knaben liegt noch fein Ball. Die beiden Angeklagten, Mutter und Tochter, zeigen sich unberührt von den Erinnerungen an die Schreckensnacht. Der Vorsitzende unternimmt einen Ueberrumpelungsversuch.Hier sind wir also im Sterbezimmer des Kindes" sagt er.Wollen Sie viel- leicht hier, Frau Ziehm, Erklärungen abgeben?" Frau Ziehm zögert, als hätte sie die Frage nicht verstanden. Sie will Zeit ge- Winnen. Der Vorsitzende wiederholt seine Frage.5 ch bin u n> schuldig" erhält er zur Antwort.Und Sie, Frau Ladewig?" Auch ich bin unschuldi g." Kein Geständnis von den Lippen der beiden Frauen! Sie stehen im Sterbezimmer des Kindes ebenso kalt und undurchdringlich wie im Gcrichtssaal in Guben . Dann erfolgt die Rückfahrt nach Guben . Die Verhandlung wird wieder ausgenommen. Der Vorsitzende stellt fest, daß nach den Gutachten der Sachverständigen der Tod des Knaben durch chlorsaures Kali verursacht worden ist: er richtet an Frau Ziehm die Frage, zu welchem Zweck sie es in ihrem Haushalt gehabt habe. Sie habe es für sich als Des- insektionsmittel benutzt, gibt sie zur Antwort. Als der Vorsitzende sie darauf aufmerksam macht, daß keine der Apotheken in der Umgegend ihr chlorsaures Kali abgelassen habe, findet Frau Ziehm auch hier die Antwort: Ein unbekannter schwarzer Mann habe ihr in der Drogerie da- chlorsaure Kali verkauft. Und wann hat sie das letzte Mal chlorsaures Kali gekaust? Frau Krüger habe es in ihrem Auftrage getan. In der Voruntersuchung hatte sie das sast bis zuletzt entschieden bestritten. Weshalb sie das getan habe, fragt der Vorsitzende. Weil in ihr der Verdacht auf» gekommen wäre, Hänschen hätte das chlorsaure Kali selbst ge- nommen, und so sei das Unglück geschehen. Auch eine der sinn- widrigen Antworten der Angeklagten Frau Ziehm!

Kastor Cremers Einkommen. «Nur" seine Pension und monatlich 1000 Mark. Rund 15000 Mark jährliche Autospescn.

Grenzbcrichte" im Berliner Rundfunk. Unter dem TitelGrenzberichte" bringt die Berliner Funkstunde, beginnend mit dem 1. Juni, in l-itögigem Abstand eine neue Reihe, die über das geistige und politische Leben an Deutsch - londs Grenzen in kurzen authentischen Berichten unterrichten soll. In-Minuten-Borträgen werden von Persönlichkeiten, die im Grenzgebiet beheimatet sind, Ueberblicke über das Grenzlandtum an den verschiedenen Landesteilen gegeben und über die Sender der Funkstunde sowie über den Dsi tschlandsender Königswusterhausen verbreitet. Der bereits festliegende Plan umsaßt 18 Berichte.

Im Dcoaheim-prozch wurde im verlauf der gestrigen Verhandlung der Angeklagte Pastor Eremer zu verschiedenen weiteren Punkten vernommen. Es kam wieder- holt zu Zusammenstößen und Zwischenfällen. Zunächst befaßt sich das Gericht mit dem Vorwurf unrecht- mäßiger Verfügungen zum Nachteil der Auslandsan- leihe. Der Zentralausschuß für Innere Mission hatte im Jahre 192(5 eine Amerika -Anleihe in Höhe von 10 Ii Millionen Mark abgeschlosien, wofür die Hilfskasse als deutscher Treuhänder fun- gierte, l). Cremer wird insofern Untreue vorgeworfen, als er auch eine persönliche Schuld des Sachbearbeiters Dr. Libberts im Betrage von rund 140 000 Mark zum Nachteil der Auslands- onleihe übernahm. Weiter ist auch mit 10 000 Mark von diesem Geld ein großer Chrysler-Wagen bezahlt worden, den D. Cremcr Dr. Libberts abkaufte. Die Feststellung dieser Trans- aktion aus der Anklage leitete über zu der Erörterung der Auto- s p e s e n des Angeklagten, Pastors v. Cremer. Auf Veranlassung des Vorsitzenden wurde zunächst festgestellt, daß der Angeklagte, Pastor D. Cremer, ein jährliches festes Einkommen von rund 22 000 Mark aus Mitteln der verschiedensten Organisationen er- hielt. Der Buchsachverständige Grade erläuterte die einzelnen Konten und stellte fest, daß nach einem Beschluß der Evangelischen Ver- sicherungszentrale Pastor Cremer ab April 1929 jährlich 12 000 Mark für Autospesen zugesichert waren. Wie aus den Buchungen hervor- ging, sei dieser Betrag aber überschritten worden. Im Iahre 1923 seien für Aulospesen 15 000 Mark ausgegeben worden, im Iahre>950 16 400 und in den ersten sechs Mo- nalen des Iahres 1951 7400 Mark. Angeklagter V. Cremer: Ich wollte meinen Wagen nicht holten, weil ich schon 18000 bis 19000 Mark persönliche Schulden für das Auto gemacht hatte. Deshalb bewilligte man mir die Unkosten. Stoatsanwaltsschaftsrat Dr. C i ch h o l z: Ich bin doch auch Kcraftfahrer: wie kann man denn 18 000 19 000 M. Unkosten für ein Auto machen? D. Cremer:Ich mußt« jeden Tag von Potsdam nach Berlin fahren, also 100 km." Auf Ver­anlassung des Vorsitzenden erklärte dann der Angeklagte Ernst Wik- Helm Cremer, daß er die stüheren Wgaen verkauft habe, und zwar einen Protos für 4000 Mark, einen kleinen Horch für Z900 Mark und einen kleinen Chrysler für 3700 Mark. Vors.: Da Sie außerdem noch einen großen tzorch und einen großen Chrysler hallen, haben Sie also insgesamt sechs Autos in süos Iahrcn ge- habt. Der Sachverständige Grade faßte zusammen, daß in der Zeit von 1929 bis 1931, also in 2 H Jahren einschließlich der Anschaffungskosten für zwei Wagen 60633 Mark Autospesen gemacht worden seien, was erhebliche Be- wegung im Zuhörerraum auslöste. Vors.: Der große Chrysler

Die Forderungen der Mieter. Eine Kundgebung des Bundes deutscher Mietervereine.

DerBund deutscher Mieteroereine E. B Sitz Dresden ", veranstaltete aus Anlaß seiner Bundesausschußsitzung eine Kundgebung, der zahlreiche Vertreter von Behörden, Parteien und Gewerkschaften beiwohnten. Der Vorsitzende Hermann legte dar, daß die Notvcrordnungspolitik, die das Volk schwer belaste, dem Hausbesitz nur Vorteile gebracht habe. Die von Interessenten aus- gestreute Behauptung, daß keine Wohnungsnot mehr bestehe, sei falsch. Noch etwa eine Million Deutscher sei ohne Wohnung. Das Leerstehen so vieler Wohnräume sei auf die W i r t s ch a f t s n o t zurückzuführen. Wirksames Mittel zur Bekämpfung der Arbeits- losigkeit im Baugewerbe sei die Durchführung der Reparaturen, und hierzu müsse der Hausbesitz durch gesetzliche Maßnahmen angehalten werden. Rechtsanwalt Groß- Dresden be- tonte, daß nicht die Immobilisierung von Vermögen für den Woh- nungsneubau maßgebend sei. Den Ausschlag gebe der Umstand, daß ein g e s u n d e r N e u b a u die beste Ankurbelung der Wirtschaft und «ine Quelle für Volksgesundheit, Wohlstand und innere Ruhe sei. In einer Entschließung fordert der Bund deutscher Mieterverein« die sofortige Schaffung eines sozialen M i e t r e ch t s für alle Mieträum« ohne Unterschied, Förderung des Wohnungsbaues und der Siedlung durch Bereitstellung östentlicher Mittel, Umwand- lung der Hauszinssteuer in eine öffentlich-rechtliche Rente unter Erfassung der durch Inflation und Aufwertungsgesetzgebung entstandenen Entschuldungsgewinne des Althausbesitzes und weitere Senkung der Mieten, um Einkommen und Miete in ein erträgliches Verhältnis zu bringen. Im Rahmen der Tagung traten die Vertreter der p r e u ß i- fchen Mieterverbände als Vertreter von 750 preußischen Mietervereinen zu einer Sonderberatung zusammen, um zu den Gegenwartsfordcrungen der preußischen Mieterschast aus dem Gebiete des Wohnungsneubaues, der Mietzinsbildung und des Mieterschutzes Stellung zu nehmen. In einer Entschließung an den neu gewählten Preußischen Landtag wird u. a. eine unterschiedlose Senkung der Alt- und Neubaumieten gefordert. Es seien auch gesetzliche Sicherungen dahin zu schassen, daß Miet- senkungen nicht durch örtliche Steuer- oder Gebührenerhöhungen wieder unwirksam gemacht werden. Der durch die letzte Not- Verordnung teilweise aufgehobene Anspruch der Mieter aus Rück- zahlung geleisteter Baukostenzuschüsse und sonstiger einmaliger Zahlungen müsse gesetzlich gesichert werden. Die st« u e r- liehen Sonderbegünstigungen des Althausbesitzes bei der Hauszinssteuer seien zu beseitigen, desgleichen müsse der Zwischengewinn des preußischen Althausbesitzes an der Hauszins- steuer von jährlich etwa 300 Millionen Mark für die öffent- liche Hand erfaßt werden. Der Rechtsanspruch der minder- bemittelten Mieter auf Befreiung von der Hauszinssteuer sei auf- rechtzuerholten, und nach den gleichen Grundsätzen seien auch Miet- beihilfen an bedürftige Neubaumieter zu sichern. Die den Mieter

ungerechtfertigt belastenden Sonderzuschläge zur Miete hätten keinerlei Berechtigung mehr. Durch ein Dauermietrecht mit aus- reichendem Sündigungs- und Mietzinsschuh müsse der Mieterschast endlich die Sicherheit für den Bestand ihre» Mietverhältnisses ge- geben werden. Eine wirkliche Entlastung der Mieterschast habe auch zur Voraussetzung, daß alle öffentlichen linternehmen die über- höhten Tarife für Gas, Elektrizität, Wasser, Verkehr usw. herabsetzen. Wie wohni man in Ali-Berlin? Sine Oenlschrifi des Vereins für Wohnungsreform. Drei Iahre ist cs her. daß der Deutsche verein für Mohnungsresorm eine Denkschrift über ,.D i e Wohnungsnot und das W o h n u n g s e l en d in Deutschland " herausgab. Als Fortsehung dieser publi- kalion tritt der Verein jehl mit Ilnterslühung des City- ausschusses und der Berliner verkehrsgefellschast mit einer Schrift von Bürgermeister o. D. Bruno Schwan an die Oessentlichkeil. Sie heißtDie Wohnungsverhäll- nisse der Berliner Altstadt". Veranlassung zu dieser Schrift waren die Untersuchungen, die Voraussetzung für die Bearbeitung eines neuen Bebau ungs- planes für die Altstadt bilden sollen. Den ersten Anstoß hierzu gaben in erster Linie Verkehrsschwierigkeiten. Der Gedanke, mitten durch das alte Berlin eine Entlastungsstraße zu legen, die etwa in der Jägerstraße ausmündet, ist nicht neu. Daß dabei Durchbrüche durch bestehende Viertel und die Beseitigung von Häusern nötig werden, ist selbstverständlich. In der Denkschrift wird weiter erklärt, es sei nicht zu leugnen, daß leider an verschiedenen Stellen durch pietätlosen Abbruch viel gesündigt wurde. Aber es sei ebenso klar, daß vieles nicht ein- fach erhalten bleiben könne, weil es alt sei. Die Wohnhöhlen denn als Wohnungen sind diese zum größten Teil einräumigen Unterkünfte nicht mehr zu bezeichnen der Waisen-, Parochial-, Petri-, Fischer- und Spreestraße, der Fricdrichsgracht, des Nikolai- Kirchplatzes, des Krögels geben einen erschütternden Auf- s ch l u ß. Abgesehen von der furchtbaren Verschmutzung, dem Zer- fall und der Ungezieferplage herrscht in diesen Althäusern ein Ge- stank, der vielfach auch daher kommt, daß wegen des Fehlens von Höfen die Müllkästen in den Treppenhäusern stehen. Es müsse be- grüßt werden, so heißt es zum Schluß, wenn gleichzeitig eine Sani«- rung in Angriff genommen werde, die Zuständen ein Ende macht, die nur ertragen werden können, weil heute die Mittel fehlen, um sie schon jetzt aus Gründen der Volksgesundheit zu be- seitigen.

ist Ihnen zweimal mit 10 000 Mark bezahlt worden Das bestreiten Sie wohl nicht, Herr Pastor Cremer. Pastor Cremer: Ich habe die zweiten 10 000 Mark ausgeliehen, und ich bin in der Lage, die Schuldner nachzuweisen. Durch Ehrenwort habe ich mich aber verpflichtet, die Namen in der Oefsentlichkeit nicht preiszu- geben. Staatsanwalt: Herr Sachverständiger, haben Sie feststellen können, ob die Erlöse für die alten Wagen wieder an die Stellen abgerührt worden sind, die das Geld gegeben liaben? Sachverständiger: Das habe ich nicht feststellen können. R e ch t s a n w. Möhring: Der Erlös ist doch für Autos p e s c n wieder verwendet worden. Staatsanwalt: Haben Sie das aus den Buchungen feststellen können? Sachverständiger: Nein, das konnte ich nicht. Staatsanwalt: Ich auch nicht.(Bewegung.) Als der Beisitzer des Gerichts in diesem Zu- sammenhang erwähnte, daß also die Autokosten aus Mitteln der Ausländsanleihe, also indirekt aus Reichsgeldern für die Wohlfahrtspflege bezahlt worden seien, verwahrten sich der Zlngeklagte Pastor D. Cremer und sein Verteidiger Dr. Möhring dagegen, daß das Geld für p e r s ö n- liche Zwecke des Angeklagten ausgegeben worden sei. Pastor D. C r e m e r: Ich mußte zweimal von Berlin nach Potsdam , um mein Doppclamt überhaupt ausüben zu können. Beisitzer: Ein Mann, der 22 000 Mark Jahreseiickommen hat. wird auch ohne 15 000 Mark Autospesen von Potsdam nach Berlin kommen können. Im weiteren Verlauf äußerte sich der Angeklagte, Pastor v. Cremer, zu seinen Einkommensverhältnissen. Der paskor Cremcr betonte dann nochmals, daß er keine wei- teren Einnahmen als seine Pension undnur" so sagte paskor Cremer 1000 Mark monatlich von der Hilfskasse gehabt habe, was mit Recht einiges Lachen im Zuhörerraum auslöste. Der Vorsitzende wollte dann wissen, wozu die Entnahmen ver- wendet worden seien, die Pastor Cremer von den verschiedenen G e> heim kanten erhalten hat. Er erklärte dazu, daß es sich meist um Reisekosten gehandelt habe, die runden Beträge seien Unter- stützungsgelder gewesen. Hierauf wurde in die Zeugenver- n e h m u n g eingetreten, und zwar erklärte der Vorsitzende, Land» gerichtsdirektor Jasper, daß die Zeugen prinzipiell zunächst alle unvereidigt bleiben sollen, was ober kein Mißtrauensvotum darstellen solle. Als erster Zeuge wurde der Geschäftsführer bei der Hilfskasse, Direktor Liebchen, vernommen, der sich hauptsächlich über die Geschäftsverbindung zwischen derHika" und dem Bank- geschäft Rambaum u. Co. äußerte. Die Geschäfte des Bankhauses Rambaum unter anderem finanzierte man eine Margarinefabrik und machte Grundstücksgeschäfte schlössen aber mit Verlust ab, so daß im Iahre 1928 wieder eine Trennung erfolgt. Der Verlust, der aus den Geschäften in den Iahren 1923 1928 entstanden war, betrug 1,8 Millionen Mark. Ferner wurden Konten D. Cremers von der Hilsskasie über- nommen. und zwar ein Aulokonlo in höhe von 19 500 Mark Schulden und ein hypolhekenkonlo mit einem Schuldsaldo von 46 000 Mark. Ueber die Geheimkonten, über die Pastor Cremer verfügen konnte, hatte sich der Zeuge, wie er erklärte, keine Gedanken gemacht. Bei der Stellung und Persönlichkeit Pastor Cremcrs Hobe für ihn k c i n e Veranlassung dazu vorgelegen. Der nächste Zeuge war Direktor Voth, der jetzt Mitarbeiter des Konkursverwalters des Devaheim- und Deuzag-Konzcrns ist und früher bei diesen Gesell- schasten angestellt war. Er bekundete, daß die 20 000 Mark, die für das Sanatorium Koblenz von Pastor D. Cremer verwendet wurden, nicht, wie dieser bekundet hatte, aus Gewinnen der Dcuzag, sondern aus Geldern der Bausparer genommen wurden. Ferner betonte der Zeuge, daß der Angeklagte, Generaldirektor Jeppel, eine G r a i i- fikation von 100 000 Mark dafür bekommen habe,, daß die Idee der Kopitalbildungsverträge von ihm stammte, mit denen die Dcuzag eine» Gewinn von 230 000 Mark gemacht habe. Die Verhandlung wurde dann auf Donnerstag, 9�j Uhr, ver­tagt, und zwar sind zu diesem Tage eine Reihe wichtiger Zeugen geladen, unter anderem Pastor O. S t e i n w e g und Unioersitäts- Professor Geheimer Äonsistorialrat v. S e e b e r g.

Neugierige vor dem lanöiag. In Anbetracht der gestrigen Eröffnung des Preußi- schen Landtages machte sich schon in den Mittagstunden in der Prinz- Albrecht-Straße, in der Stresemann- und Wilhelm st raße, also rund um das Landtagsgcbäude. ein ver- stärkter Fußgängerverkehr bemerkbar. Schon um 12 Uhr hatten vor dem Landtagsgebäude zahlreiche- Neugierige Aufstellung genommen. Die Polizei war mit starken Kräften und Reseroekräften vertreten. Kurz vor 2 Uhr erschienen dann die Abgeordneten, die von den Neugierigen mit mehr oder minder freundlichen Zurufen, je nach ihrer Parteizugehörigkeit, begrüßt wurden. Bald darauf ließ Kom- mandeur Heimannsberg die Straßen räumen, worauf die Gegend um den Landtag mit Postenketten abgesperrt wurde, die nur Per- sonen mit den nötigen Ausweisen passieren ließen. Um 3 Uhr ver- lief sich die Menge dann wieder etwas, wozu auch der Regen bei- trug, die Absperrungen wurden aber in vollem Umfange aufrecht- erhalten. 13 Nazis in Uniform. In der Berliner Allee in W e i ß e n s e e wurden am Dienstag 13 Nationalsozialisten in einheitlicher Kleidung, die im ge- schlossenen Zuge marschierten, von Polizeibeamten zwangsgestellt. Alle 13 Sistierten wurden der Politischen Polizei übergeben. Neuer Slrolosphärenfluo. Professor Pi c c a r d hat sich, en!» gegen früheren Plänen, entschlossen, den nächsten Stratosphärenflug selbst durchzuführen. Die Cnlführcrsuchc. Der Senat des USA. -Staales New Jersey bestimmte durch einen Gesetzentwurf, daß die Aufjlndung der Ent- sührer und Mörder des Lindbergh-Kindes mit 100 000 Mark belohnt werden soll.