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Auswärtigen Ausschuß abgelehnt. Die Nationalsozialisten stimmten nicht für diesen Antrag, sondern enthielten sich der Stimme.

Natürlich weiß der Tag" und wissen auch die Antrag­steller, daß dieser Antrag dumm und gewissenlos ist. Man kann nicht in Lausanne erklären, daß man nichts zahlen kann, und zugleich in Genf ankündigen, daß man einige Milliarden für Tanks und Kanonen auszugeben beabsichtige. Man kann auch Deutschland nicht zumuten, einen Rüstungswettlauf zu provozieren, der bei dem großen Vorsprung der Gegner und der eigenen finanziellen Schwäche mit einem Niederbruch Deutschlands enden muß.

Der Antrag war nicht aus fachlichen Gründen gestellt, sondern diente nur dem taktischen 3 wed, die anderen Parteien hineinzulegen. Selbst den Nationalsozia listen war er zu dumm, aber den Mut, ihn abzulehnen, hatten sie nicht. Sie glaubten der Falle ausweichen zu können, indem sie sich der Stimme enthielten. Biel hat ihnen das nicht genügt, im ,, Tag" werden sie dennoch ,, entlarot".

Die Deutschnationalen sind zu feige, um die National­sozialisten von vorne anzugreifen, also versuchen sie es von hinten. Statt der Demagogie entgegenzutreten, treiben sie selber die Demagogie auf die Spize. Auf solche Weise kommen dann auch Beschlüsse zustande wie der schon kritisierte, der die deutsche Regierung auffordert, der polnischen Regie rung eine Art von Ultimatum zu schicken, weil ein

öffentlicht hat!

englischer Sensationsjournalist über angebliche polnische Annerionsabsichten gegen Danzig eine Schwindelnachricht ver­In diesem Falle waren es wieder die Nationalsozialisten, die gegen andere Parteien Entlarvungsstrategie trieben mit

dem Erfolg, daß den deutschen Interessen gesch a bet wurde! Das große Publikum, das in die Geheimnisse der Außen­politik wenig eingeweiht ist, wird durch diese Resolutions­macherei in schamloser Weise irregeführt. Es glaubt Patrioten zu sehen, die sich für das Heil des Baterlandes mühen; es merkt nicht, daß nur fleine politische Schieber am Werke sind, die sich gegenseitig übers Ohr zu hauen versuchen, wobei ihnen die Interessen Deutschlands vollständig gleichgültig sind.

Das ganze heißt dann- ,, nationale Politik!"

Prämienanleihe für Arbeitsbeschaffung.

Kommunistisch- nationalsozialiiftische Agitationsanträge. In seiner 109. Sigung beschäftigte sich der Haushaltsausschuß des Reichstags mit einer Anzahl kommunistischer Anträge, die großzügig alles Elend in Deutschland durch einige Reichstags­beschlüsse ,, beseitigen" wollen. Die Abstimmungen über die Anträge beleuchteten ihren Wert. Für die kommunistischen Rezepte stimmten außer den Kommunisten nur die Nationalsozialisten!

Weiter erfolgte die Beratung des sozialdemokratischen Gefeßentwurfs über die Goldprämienanleihe des Reichs zur Arbeitsbefchaffung. Seit der Einbringung dieses An­trages ist die sozialdemokratische Forderung durch das vom Reichstag angenommene Kreditermächtigungsgesetz an sich erfüllt, aber es fehlt noch an der Durchführung und an Mitteilung über die Ein 3elausgestaltung der beabsichtigten Anleihe und ihrer Ver­

wendung.

Die Abgeordneten Hilferding ( Soz.) und Heinig( Soz.) erörterten den sozialdemokratischen Gesezentwurf, nach dem der Regierungsvertreter über die mutmaßliche Gestaltung der Prämien anleihe wegen der jetzt laufenden Verhandlungen nur unzu= reichende Auskunft gegeben hatte.

Der Kommunist Rädel lehnte die Arbeitsbeschaffung in Ver­bindung mit Prämienanleihe als unmarristisch und als Betrug an den Arbeitern ab. Abg. Heinig( Soz.) machte die Kommunisten darauf aufmerksam, daß in Rußland die Arbeitsbe= schaffung des Fünfjahrplans, soweit sie durch Anleihen finan­ziert wird, ausschließlich in Form von Prämien anleihen mit steuerfreien Gewinnen erfolgt.

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Heinz Neumann a. D.

Der Revolutionär" faltgestellt??

Das Berliner Tageblatt" meldet, der Abgeordnete Heinz Neu­ mann , eines der einflußreichsten Mitglieder des Zentralkomitees ber KPD . sei faltgestellt worden.

Das Tageblatt" bemerkt dazu: Wenn Neumann jetzt feiner einflußreichen Stellung enthoben worden ist, fo läßt das wohl den Schluß zu, daß sich auch die leitenden Köpfe der III. Internationale davon überzeugt haben, daß der von ihm ver­folgte Kurs der KPD . und ihrer Anhängerschaft im ganzen keine Erfolge eingetragen hat und deshalb innerhalb der Grenzen der Parteitaktit eine gewisse Schwentung vollzogen werden soll."

Waltershausen vor dem Landtag.

Verhandlung am Sonnabend.

Weimar , 25. Mai. ( Eigenbericht.) Der Aeltestenrat des Thüringer Landtags beschloß heute vor­mittag auf Antrag der Sozialdemokratie, das Parlament zu Sonn­abend vormittag nach Weimar einzuberufen. Die blutigen Vor= gänge in Waltershausen bilden den einzigen Gegenstand der Tagesordnung.

Japan in Charbin.

3mmer näher an Sibirien . Charbin, 25. Mai. General Honjo ist heute mit seinem Stab von Mukden hier angekommen. Die japanischen Truppen nähern sich der russischen Grenze. Die Verlegung des japanischen Hauptquartiers von der Südmandschurei nach Charbin wird hier lebhaft erörtert.

Einer starten Truppe chinesicher Freischärler gelang es, in die nächste Nähe von Charbin vorzurücken. Japanische Streitkräfte gingen mit Artillerie, Tanks und Flugzeugen gegen die Chinesen vor, die sich fieberhaft auf der Westseite des Sungari- Flusses ver­schanzten. Der Eisenbahnverfehr in westlicher Richtung wurde sofort eingestellt, da die Gleise auf fünf Kilometer von den Chinesen zerstört worden waren. Flußdampfer waren durch heftiges Artilleriefeuer gezwungen, nach Charbin zurückzukehren. Auf der östlichen Seite Charbine war der Eisenbahntunnel der Ost

Legende oder Wahrheit?

Die Verpflichtung des Exfronprinzen

Die neu belebte Aussprache über die Frage, welche Zusagen der, Tage später, noch vor der Einreise des Erfronprinzen, die Sozial­frühere Kronprinz vor Erteilung der Erlaubnis zu seiner Rückkehr demokraten aus dem Kabinett ausschieden, wurde Stresemann nicht nach Deutschland abgab, hat drei bemerkenswerte Aeußerungen zu mehr zur Vorlage einer im einzelnen formulierten Erklärung des einem Aufsatz von mir gebracht. früheren Kronprinzen gedrängt.

Die Herausgeber des Stresemannschen Nachlasses bekunden, daß der Erfronprinz zwar feine schriftliche Erklärung abgegeben, wohl aber eine mündliche Zusage hat geben lassen, sich von politischer Betätigung fernzuhalten. Durch stillschweigende Entgegennahme des Kanzlerbriefes vom 24. Oftober 1923, der diese Zusage erwähnte, habe sie Friedrich Wilhelm ohne irgendwelchen nachträglichen Vor­behalt bestätigt.

Major a. D. Müldner von Mülnheim, der im Jahre 1923 im Auftrage des früheren Kronprinzen mit dem Reichskanzler Strese­ mann verhandelte, behauptet in einem Brief vom 23. Mai 1932

an mich ,,, daß der Kronprinz niemals eine Verpflichtung eingegangen ist, sich im Falle seiner Rückkehr der politischen Betätigung zu ent­halten, geschweige denn hat er für eine solche Verpflichtung sein Ehrenwort verpfändet."

prinz Material zur Verfügung gestellt hat, bemüht sich, in der Der Historiker Prof. Thimme endlich, dem der frühere Kron­" Deutschen Allgemeinen Zeitung"( Nr. 237) in einer sehr langen Arbeit um den Nachweis, daß das Ehrenwort des Erkronprinzen

nur eine Legende sei.

Sein stärkster Trumpf ist ein Originalbrief des früheren Kron­

prinzen vom August 1923. Bom August! Die entscheidende Ra binettssigung hat aber erst am 23. Oktober stattgefunden. In die Wochen bis dahin fielen die Bemühungen Stresemanns, die zu Stimmung des Kabinetts und die des Reichspräsidenten diesen langen Wochen der Erfronprinz nicht selbst oder durch seinen zu erlangen, der ebenfalls stärkste Bedenken erhob. Hat in Bertreter Herrn v. Müldner wiederholt auf Beschleunigung ge­drängt? Welche Erklärungen sind in diesen Wochen, also nach dem Briefe vom August 1923 schriftlich oder mündlich dem damaligen Reichskanzler Stresemann gegeben worden? Durch den

Nun schließt Professor Thimme seine Untersuchung, die sich wie ein Plädoyer für den Erkronprinzen liest, durch die Feststellung ab, daß eine eigene Erklärung des Kronprinzen gar nicht vorliegt".

Demgegenüber sagen die Herausgeber des Stresemannschen Nachlasses in der B. 3. am Mittag" vom 21. Mai: Der Deffent lichkeit genügt es, daß Stresemann im Glauben war, er habe ein Hohenzollern- Wort, und daß man ihn in diesem Glauben ließ." Konnte Stresemann, der nach meinem Eindruck mit einem roman­tischen Stolz an ein gentlemen agreement zwischen sich und dem Kronprinzen glaubte, diesen Glauben wirklich haben?

Geben wir darauf einstweilen allein mit Feststellungen des Historikers Prof. Dr. Thimme Antwort:

1. Der Erfronprinz begründete in seinem Briefe vom August 1923 den sehnlichen Wunsch nach der Heimkehr mit Familien­herzustellen, sich der Erziehung seiner Kinder zu widmen perhältnissen und mit sonstigen persönlichen Angelegen­heiten und mit der Notwendigkeit, sein Familienleben wieder und seinen landwirtschaftlichen Besitz zu verwalten: Borstehende Erwägungen und nicht wünsche politischer

Art sind es, die meine Heimkehr erheischen."

Ranglerbrief entgegengenommen, der ihm beſtätigte, daß dem 2. Der Erkronprinz hat ohne Widerspruch, also zustimmend, den Reichskabinett die Erklärung vorgelegen habe, sich von politischen Einmischungen fernzuhalten.

,, Bon Ihrer Erklärung" spricht der Kanzlerbrief, nicht von einer gesprächsweisen unverbindlichen Bemerkung des Herrn v. Müldner! Die Annahme des Herrn Prof. Thimme, diese Kronprinzen­erflärung sei nur auf begrenzte Frist, und nicht auf Lebenszeit" gegeben worden, wird durch keinerlei Tatsachen gestützt, auch nicht durch den Kanzlerbrief.

Der Erfronprinz hat sich verpflichtet, sich von ,, politischen Ein­Inhalt des jetzt von Prof. Thimme veröffentlichten Kronprinzen: mischungen fernzuhalten". Dagegen hat er verstoßen, als er ſich briefes allein hätten sich die sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder durch öffentliche Parteinahme für den Präsidentschaftskandidaten nicht bestimmen lassen, auch nur ihre grundsägliche Bereit Hitler in den politischen Kampf einmischte. Eine Einmischung" willigkeit für eine spätere Rückkehr des Erkronprinzen zu erwürde erst recht vorliegen, wenn Friedrich Wilhelm etwa selbst für flären. Reichskanzler Dr. Stresemann hat dem Kabinett bestimmt die Reichspräsidentschaft kandidieren wollte. und klar vorgetragen, daß eine Zusage des Kronprinzen vorliegt.

Und nun kommt eine Ueberraschung. Der in Stresemanns Vermächtnis veröffentlichte Brief des Reichskanzlers an den Kron­prinzen ist, wovon nicht einmal der Mitherausgeber des Buches, Stresemanns Privatsekretär, etwas wußte, nach Berhandlungen mit Herrn v. Müldner geändert worden. Der entscheidende Satz heißt nun: ,, Das Kabinett hat ferner Kenntnis genommen von Ihrer Erklärung, fich von politischen Einmischungen fernzu­halten." Also nicht mehr politische Betätigung", sondern nur noch politische Einmischung". Außerdem fehlt in der neuen Fassung der Hinweis: ,, Ueber diese Erklärung, die noch im einzelnen zu formulieren ist, wird Ihnen noch eine spezielle Benachrichtigung zugehen, die diese Fragen erledigen wird."

Welche Folgerungen aus dieser nachträglichen Aenderung zu ziehen sind, bleibt jedem überlassen. Die Unterredungen Strese mann- Müldner sind wohl ohne Zeugen geführt worden. Bei der Bewunderung, die Stresemann für den Erkronprinzen hegte und bei seiner idealistischen Auffassung der Rückkehrfrage spricht viel für die Annahme, daß Stresemann die mündlichen Erklärungen des Herrn v. Müldner als hinreichende Sicherung gegen ein politisches Hervortreten des Erfronprinzen im Reiche betrachtete. Da wenige

chinesischen Bahn bei Taipinlin von den Freischärlern abgesperrt, so daß die Zugverbindung mit Wladiwostot unterbrochen war. Offensive gegen die Armee Ma.

Die chinesische Regierung in Nanking ist durch ein Funktele­gramm des Generals Ma aufgefordert worden, in Genf sofort Schritte zu unternehmen, um die Abberufung der japani­schen Truppen aus der Mandschurei zu beschleunigen. Die Regierung Puji würde teine 24 Stunden mehr am Ruder bleiben, wenn die japanischen Truppen aus der Mandschurei ver­schwänden. General Ma erklärt weiter, daß die japanischen Truppen die Offensive gegen ihn eröffnet haben und bittet um Unter­stügung.

Neuwahl in Estland . Bauern und Russen gewinnen.

Reval , 25. mai.

Nach der Parlamentswahl am Sonntag ist die Berelilung der 100 Site folgende: Bauernpartei 42( früher 38), Nationale Mittelpartei 23( 25), Sozialdemokraten 22( 25), Armeleute­partei( kommunisten) 5( 6), Ruffen 5( 2), Deutsch - Schwedischer Wahlblock 5( 3).

Beamtenhetze bei Hitlers .

Alle schönen Versprechungen der Nazis find vergessen. Die Nazis haben einen großen Teil der letzten Wahlkampagnen mit Angriffen gegen die Reichsregierung wegen der Herabsetzung der Beamtengelder bestritten. Trotzdem haben Nazis und Deutsch nationale in Mecklenburg - Strelig, durch ihre Demagogie zur Macht gelangt, furz nach ihrem Regierungsantritt nichts Eiligeres zu tun, als über die bisherige Kürzung der Beamten­gehälter hinaus eine weitere generelle Kürzung dieser Gehälter durchzuführen.

Die nationalsozialistische Fraktion des Landtags von Mecklen burg- Streliz hat im Parlament einen Gefeßentwurf eingebracht, nach dem vom 1. Juli 1932 ab die Grundgehälter, Stellenzulagen und Wohnungsgeldzuschüsse der planmäßigen Beamten des Staates und der Gemeinden, soweit sie den Betrag von 5000 M. übersteigen, erheblich gekürzt werden sollen. Die Stellenzulagen sollen nach dem Maziantrag ganz fortfallen, die Grundgehälter und Woh nungsgeldzuschüsse werden zwischen fünf und zehn Prozent gekürzt.

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Herr Professor Thimme als Historiker in Ehren. Das von ihm

zufammengetragene Material dürfte u. a. zweierlei beweisen: 1. Wenn der Erfronprinz trotz seinem Brief vom August 1923 und trotz des Kanglerbriefes vom Oftober 1923 glaubt, sich politisch betätigen zu dürfen, so würde er es wohl auch nach einer im ein­zelnen formulierten Erklärung getan haben, eine entsprechende Interpretation vorausgesetzt.

2. Daß Stresemann immerhin unvorsichtig handelte, als er entgegen der Forderung sozialdemokratischer Kabinettsmitglieder und ohne diese zu verständigen, auf genaueste Formulierung der kron­prinzlichen Erklärungen verzichtete.

So stellt sich die ganze Angelegenheit nach dem bisher ver-# öffentlichten Material dar. Ist es schon vollkommen? Man darf das bezweifeln. Es wäre möglich, daß noch im Büro des Reichs­präsidenten Ebert sich Niederschriften befinden. Für mich ist auch die Frage noch nicht geflärt, aus welchem Briefe Friedrich Wilhelms( oder seines Unterhändlers) die Zusage des Kronprinzen in der entscheidenden Kabinettssigung verlesen worden ist.

Herr Profeffor Thimme dürfte sich irren, wenn er glaubt, eine Legende" erledigt zu haben. Legenden" haben nicht nur, wie er fagt, ein zähes Leben. Sie erweisen sich manchmal auch als Wahrheit. Wilhelm Sollmann .

Mit diesem Antrag haben die Nazidemagogen wieder einmal thren wahren Charakter offenbart und gezeigt, wie ihre Theorie und Praxis gegeneinanderstehen.

Blitzschlag tötet zwei Personen.

Zwei Brüder, ein dritter betäubt.

Darmstadt , 25. Mai. Bei einem schweren Gewiffer würden heute auf dem Felde zwischen Gernsheim und Hahn zwei Brüder, Heinrich und Philipp Pichler, vom Blitz erschlagen. Ein dritter Bruder wurde betäubt, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Der Blik schlug ein so großes Loch in das Feld, daß drei Männer darin stehen können.

Verkehrsunglück in Treptow .

Vier Schwerverletzte- ein Leichtverletzter. Am Treptower Park, Ecke Neue Krugallee, unweit des Pa­radiesgartens", ereignete sich heute vormittag ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Arbeitswagen der Straßenbahn und einer mit vier Personen besetzten Auto= droschke. Vier Verletzte wurden durch die Feuerwehr ins Elisa­beth- Hospital nach Oberschöneweide gebracht.

Der Führer der Autodroschke versuchte an der Kreuzung beim Auftauchen der Straßenbahn noch zu bremsen, sein Wagen rutschte infolge der Geschwindigkeit aber weiter und prallte mit un­geheurer Wucht gegen die Straßenbahn. Die Folgen waren furchtbar. Der Wagen wurde völlig zertrümmert und die Infassen zwischen Holz und Eisenteilen eingequetscht. Passanten, die Augenzeugen des Unglücksfalles geworden waren, alarmierten sofort die Feuerwehr, die für den Abtransport der Verunglückten und die Aufräumungsarbeiten an der Unfallstelle sorgte. Die Ver­legten, der 26 Jahre alte Georg Obst aus der Novalisstraße 12 am Stettiner Bahnhof, der 31jährige Wilhelm Firse aus der Huffitenstraße 8 in Berlin N., der 50 Jahre alte Hermann Bär aus der Rykestraße 2 in Berlin N. und der 50jährige Paul Müller aus der Hauptstraße 50 in Neuzittau, fanden im Elisa­beth- Hospital in Oberschöneweide Aufnahme. Der Führer des Un­glüdsautos fam wie durch ein Wunder mit leichten Schnittverlegun­gen davon. Bon Beamten des Ueberfallkommandos wurde er zur Rettungsstelle 4 gebracht, da die Behauptung aufgestellt wurde, daß der Mann betrunken sei. Die ärztliche Untersuchung entfräftete jedoch diesen Verdacht. Wie das Unglück entstanden ist, steht noch nicht einwandfrei feſt.