- In Sagunto tam es anläßlich der Steuer Dabei war dieser Kulturträger ein feiger und abergläubischer erhebung zu Rubestörungen. Die Manifestanten Mensch. An schwachen wehrlosen Leuten hatte er Muth, sich zu steckten die Bureaus für die Steuer- Erhebung in Brand. Die vergreifen. Gegen faiserliche Beamte war er die Höflichkeit Gendarmerie mußte einschreiten; sechs Individuen wurden ver selbit, so lange er ihnen persönlich gegenüber stand, hinter haftet.- ihrem Rücken trieb er indessen die ärgsten Intriguen. Hierfür ein Beispiel:
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von den
wähnten Schandthaten widerriefe, mich wie einen tollen Hund weißenburger Ehrenrath. Diesem präsidirte General Huberth.§ 92 c. Die aus der Errichtung und Thätigkeit der am Wege niederzuschießen". Auf Anrathen sämmtlicher damals Der Ehrenrath entschied, es liege kein Grund vor, den betreffenden Handwerkskammer und ihres Gesellenausschusses er. auf Lewa anwesenden Europäer( John Schröder, Petersen, Redakteur seines Offizierranges zu entkleiden. Dieses Urtheil erwachsenden Kosten sind, soweit sie nicht anderweit Deckung Lieutenant v. Boß und Bröckmann) verließ ich mit deren Hilfe regte in militärischen Kreisen Sensation. Der Honved- Minister finden, nach näherer Bestimmung des Statuts Nachts Lewa und brachte die Sache in Pangani und Bagamoyo Fejervary pensionirte hierauf Huberth. Letterer forderte den Handwert3 ausschüssen aufzubringen. zur Anzeige. Minister zum Zweikampf. Das Duell fand auch statt. Jetzt§ 95 a. Die Landes- Zentralbehörde derjenigen Bundesstaaten, Zu dieser Zeit habe ich dem damals in Sansibar weilenden wird General Huberth aus der Offiziersliste gestrichen. in welchen andere gesetzliche Einrichtungen( Handels- und Geheimrath Kayser auf Wunsch von Exzellenz v. Soden und Gewerbekammern) zur Vertretung der Interessen des Handwerts Spanien. Vizegouverneur Sonnenschein ausführlich unter Angabe von vorhanden sind, fann diesen Körperschaften die Wahrnehmung Zeugen über Schröder's Schandthaten auf Lewa berichtet," der Rechte und Pflichten der Handwerkstammer übertragen, wenn: 1. ihre Mitglieder, soweit sie mit der Vertretung der Interessen des Handwerks betraut sind, aus Wahlen der Handwerker hervor gehen, welche entweder einer Zwangsinnung angehören, oder dem Handwerksausschusse unterstehen; 2. bei denselben ein Gesellen Ausschuß nach Maßgabe des§ 92 a. Abfab 4 Sofia, 3. Auguft. In der öffentlichen Meinung herrscht die und 5 gebildet ist und seine Mitwirkung den Borschriften im Schröder hatte einen Offizier einer gemeinen Handlung be- Ueberzeugung vor, daß das Attentat gegen Stambulow's 92 b. entspricht. Die Landes- Zentralbehörde kann bestimmen, schuldigt. Der Offizier fordert Genugthnung, und wie Schröder nichts Grab ein Rache att gewesen ist. Am Sonntag vor acht daß die Rechte und Pflichten der Handwerkskammer von dem von sich hören läßt, geht der Offizier mit zwei Sekundanten Tagen fand ein Requiem auf den Gräbern der vier im Berfolg Handwerks- Ausschusse wahrzunehmen sind. nah Lewa herauf. Wie Schröder die Herren kommen sieht, des Prozesses Beltschew Hingerichteten statt. Die Swoboda" do D. Gemeinsame Bestimmungen. flüchtet er durch Feld und Wald nach Tanga und später nach griff die Theilnehmer an dem Requiem heftig an. Am Tage nach§ 96. Mehrere Bundesstaaten können sich zur Errichtung Pangani . Die Herren treffen auch nach einigen Tagen in Pangani bem Requiem wurde das Grab eines Hingerichteten, Thomas gemeinsamer Innungen, Handwerksausschüsse und Handwerks ein, von wo Schröder nicht weiter founte. Der beleidigte Offizier Georgiew, entweiht vorgefunden. Gestern zeigte sich das Grabmal fammern vereinigen. ist dann mit einer Nilpferdpeitsche in Schröder's Wohnung ge Stambulow's in ähnlicher Weise beschädigt; in der Erde neben drungen und hat denselben im Bette nach allen Regeln der Kunst dem Grabmal fand man eine Deffnung. Der erste Eindruck war durchgebläut. Am anderen Morgen ist Schröder dann in aller der, daß die Zerstörung durch Menschenhände bewirkt set, aber Stille nach Lewa heimgezogen und hat erst nach Wochen den die Polizei entdeckte in jeder Ecke der Einfriedigung Dynamit Offizier wegen Hausfriedensbruchs verklagt! patronen, welche sich als vollkommen gleich den bei dem Eisenbahnbau Sofia - Roman gebrauchten erwiesen. Der Anschlag war mit größter Ungeschicklichkeit unternommen. Die Polizei ist eifrig( 3) bemüht, die Urheber desselben zu entdecken.
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§ 96 a. Die Behörden sind verpflichtet, den im Vollzuge dieses Gesetzes an sie ergehenden Ersuchen der Junungen, Handwertsausschüsse und Handwerkskammern und ihrer Organe zu entsprechen.
§ 96 b. Die Junungen, Handwerksausschüsse und Handwerks tammern dürfen ihren Mitgliedern und Angehörigen die Verpflichtung zu Handlungen oder Unterlassungen, welche mit den Aufgaben den Jnnungen, Handwerksausschüsse und Handwerks. tammern in feiner Verbindung stehen, nicht auferlegen.
Oftmals würde Schröder furchtbar vom bösen Gewissen geplagt. Er fürchtete stets die Nacht. Unter seinem Bette lagen große Quantitäten Pulver und Petroleum, womit er sich in die Lust sprengen" würde, wenn die schwarzen Teufel kämen, erzählte er mir oftmals. Wenn sich nachts etwas im oder am Hause regte, hatte er feine Ruhe, bis ich alles untersucht hatte, während § 96c. Die Junungen, Handwerksausschüsse und Handwerks Konstantinopel , 3. Auguft. In Candia brach infolge tammern können unter ihrem Namen Rechte erwerben und Ver er mit gespannter Büchse hinter vergittertem Fenster lauerte. Eindringens von 300 flüchtigen Mohamedanern in die bindlichkeiten eingehen, vor Gericht klagen und verklagt werden. Eine gräßliche Nacht, die ich mit Schröder burchlebte, werde Stadt eine Banit aus, welche fich jedoch bald wieder für ihre Verbindlichkeiten haftet den Gläubigern nur ihr Verich meines Lebens nicht vergeffent. Ich schlief mit Schröder legte. Von türkischer Seite wird das Eindringen der mögen. unter demselben Dache, als ich plötzlich durch lautes Hilfes Mohamedaner in die Stadt auf die Ermordung mehrerer§ 96 d. Die Jnnungen, Handwerksausschüsse und Handrufen geweckt wurde. Ich eilte an Schröder's Bett. Seine Mohamedaner im Bezirke von Candia zurückgeführt. Nach werkskammern dürfen zu anderen Zwecken als der Erfüllung Lampe brannte wie gewöhnlich, vor dem Bette standen geladene einer Meldung des türkischen Konsulates überschritt neuerdings ihrer gefeßlichen und statutarischen Aufgaben sowie der Deckung Büchsen, ein Revolver lag neben ihm im Bett. Schröder sah eine 80 Mann starte griechische Bande die makedonische Grenze. ihrer Berwaltungskosten weder Beiträge erheben, noch Veraus wie der Tod, und waren seine Augen weit aus den Höhlen von unterrichteter Seite wird mitgetheilt, daß die Antwort wendungen aus ihrem Vermögen machen. Sie sind befugt, für getreten. Das Bett lag wüst durcheinander und Schröder war der Pforte auf die kretensischen Mehrforderungen zwar die Ge- die Benutzung der von ihnen getroffenen Einrichtungen, Fachwie im Schweiß gebadet. Wie ich ihn anredete, umklammerte neigtheit zeige, wegen zeitgemäßer nothwendiger Verbesserungen schulen, Herbergen, Arbeitsnachweis und dergleichen, Gebühren er meinen Arm und bat mich, bei ihm zu bleiben, da ihm sonst einiger Punkte des Vertrages von Haleppa in Berathungen ein zu erheben. Die hierauf bezüglichen Anordnungen unterliegen die schwarzen Teufel holen würden. Gegen Morgen erholte er zutreten, grundsägliche Veränderungen desselben jedoch nicht ge der Genehmigung der Aufsichtsbehörde. fich und erzählte mir dann seinen Traum, nämlich: daß ihm statten will. eine Anzahl schwarzer Teufel ergriffen hätte, ihm glühende Plätteisen unter die Füße gebunden, und er dann in einem großen, glühenden Kessel mit noch verschiedenen anderen Herren, unter anderen Dr. Peters, hätte Schlittschuh laufen müssen."
Die Innungsvorlage.
C. Handwerkskammern.
§ 97. Die Wahlen zu den Aemtern der Jnnungen, zu den Handwerksausschüssen und ihren Organen, den Handwerks. fammern und ihren Organen und zu den Gesellenausschüssen er folgen auf fechs Jahre. Alle drei Jahre scheidet die Hälfte der Gewählten aus; eine Wiederwahl ist zulässig. § 97b.
§ 91. Bur Vertretung der Interessen des Handwerks ihres 831 nitglieder der Brüfungsausschüsse, der InnungsBezirks sind Handwerkskammern zu errichten.
Interessant an diesen Mittheilungen ist vor allem, daß der Chef der Kolonialabtheilung über die Leistungen des Bruders des Herrn von Schröder- Poppelow informirt war. Warum hat man nun so lange gebraucht, um den von dem Drgane des Herrn v. Etumm so lange vertheidigten Ehrenmann unschädlich zu machen?"
vorstände, der Handwerksausschüsse, der Handwerkskammern und § 91a. Die Mitglieder und Stellvertreter werden von den der Gesellenausschüsse verwalten ihr Amt als Ehrenamt unHandwerksausschüssen gewählt, welche ihren Sitz im Bezirk der entgeltlich, doch erhalten sie nach näherer Bestimmung des Statuts Sandwerkskammer haben. Wählbar sind nur solche Personen, Bergütung baarer Auslagen und eine Entschädigung für Zeit. welche 1. zum Amt eines Schöffen fähig sind(§§ 31, 32 des versäumniß. Gerichtsverfassungs- Gesetzes); 2. das 30. Lebensjahr zurückgelegt 97 d. Die Inmungen, Handwerksausschüsse und Handwerks. Bur Charakterisirung der Handhabung baben; 3. im Bezirk der Handwerkskammer ein Handwerkammern sind befugt, durch Beauftragte die Befolgung der gesetzdes Vereinsgefeges in Schwarzburg - Sonders mindestens seit drei Jahren selbständig betreiben; 4. die Befug- lichen und statutarischen Vorschriften zu überwachen und von hausen schreibt anläßlich einer Besprechung des Entwurfes niß zur Anleitung von Lehrlingen befißen; 5. in dem der Wah! Unterkunft der Lehrlinge bestimmten Räume, der Einrichtung der Betriebsräume, ber für die eines Vereinsgefeßes für diesen Duodesstaat die Thüringer vorangegangenen Jahre für sich oder ihre Familie Armen- der Herbergen unternügung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die Kenntniß zu nehmen. Tribüne" folgendes: bes Arbeitsnachweises empfangene Armenunterstügung erstattet haben.
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§ 91c.
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Für die Arbeiter sind die Vortheile des neuen§ 1 nicht bestimmt, denn die Arbeiter als solche befize. feine politischen Ver § 91b. Die Handwerkskammer tann sich nach näherer Bes II. Freie Jnnungen. eine. Für sie ist immer noch der bekannte§ 8 vorhanden, wonach stimmung des Statuts bis zu einem Fünftel ihrer Mitgliederzahl§ 100. Selbständige Gewerbetreibende, welche weder einer Arbeitervereinigungen und Berbrüderungen mit sozialistischen 2c. Be durch Zuwahl von sachverständigen Personen ergänzen und zu Zwangsinnung angehören, noch dem Handwerksausschuß unterftrebungen verboten sind. Was den Arbeitern in den nächsten ihren Berhandlungen Sachverständige mit berathender Stimme zu stehen, tönnen zur Förderung der gemeinsamen gewerblichen Nachbarländern erlaubt, ist innerhalb der weiß- blauen Grenzs ziehen. Intereffen zu einer freien Innung zusammentreten. Aufgabe der pfähle einfach verboten. Und die Behörden thun in der Der Handwerkskammer liegt insbesondere ob: freien Innung ist: 1. die Pflege des Gemeingeistes, sowie praktischen Ausführung der Gesetze ihr beftes. So wird z. B. 1. Die nähere Regelung des Lehrlingswesens; die Aufrechthaltung und Standesehre Stärkung ber hier nicht einmal ein Wahlverein der Arbeiter erlaubt, trobem 2. die Durchführung der für das Lehrlings unter den Innungsmitgliedern; 2. die Förderung eines die Reichsverfassung denselben in§ 17 gewährleistet. Wie die wesen geltenden Vorschriften zu überwachen; gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meistern und Gehilfen, und die Fürsorge für das Herbergswesen Erfahrung lehrt, hätte es noch nicht des neuen§ 2 bedurft. Hier 3. die Staats- und Gemeindebehörden in der sowie in Arnstadt wurde schon vor längerer Zeit eine Versamm.Förderung des Handwerts durch thatsächliche Mittheilungen und Arbeitsnachweis; 3. die nähere Regelung des Lehre Iung, zu welcher auch das weibliche Geschlecht ein Erstattung von Gutachten über Fragen zu unterstügen, lingswesens und die Fürsorge für die technische. geladen war, aus Gründen der Sittlichkeit" verboten. welche die Verhältnisse des Handwerks berühren; 4. Wünsche gewerbliche und sittliche Ausbildung der Lehre Der Arustädter Landrath, der auch als Abgeordneter im Landtage und Anträge, welche die Verhältnisse des Handwerks linge; 4. Streitigkeiten der in§ 84 3iffer 4 bezeichneten Art fist, hat feinerzeit die Zahlstelle des Deutschen Schuhmacher. berühren, zit berathen und den Behörden vorzulegen; 5. die Bil zwischen den Innungsmeistern und ihren Lehrlingen zu ente verbandes aufgelöst, weil dieselbe man höre und staune dung ren Prüfungsausschüssen zur Abnahme der Gesellen scheiden. weibliche Mitglieder aufgenommen hatte! Später fiel auch die prüfung(§§ 131 und 131 a); 6. die Bildung von Ausschüssen Die Innung ist befugt, ihre Wirksamkeit auf andere, den " Spar- Agues" feinen sittlichen Gefühlen zum Opfer, indem er zur Entscheidung über Beanstandungen von Beschlüssen der Innungsmitgliedern gemeinsame gewerbliche Interessen als die Die Aufführung dieses Ginatters dem hiesigen Arbeiter- Gesangverein Prüfungsausschüsse(§ 132). Die Handwertstammer foll in allen vorstehend bezeichneten auszudehnen. Insbesondere steht ihr zu: verbot. Also wird die Praxis des Herrn Landraths Schwing jet wichtigen, die Gesammtintereffen des Handwerks berührenden 1. Fachschulen für Lehrlinge zu errichten und zu leiten; 2. zur vom Landtag zum Gesetz erhoben werden. Und das mit recht! Angelegenheiten gehört werden. Sie ist befugt, Veran. Förderung der gewerblichen und technischen Denn unter unseren Arbeiterinnen macht sich jetzt eine ganz bedent. ft a Itungen zur Förderung der gewerblichen, Ausbildung der Meister und Gehilfen geeignete liche Bewegung bemerkbar, sie wollen nicht begreifen, daß sie, technischen und sittlichen Ausbildung der Einrichtungen zu treffen; 3. Gehilfen und obgleich sie ein Einkommen von 300 m. versteuern müssen, ein- eifter, Gesellen( Gehilfen) und Lehrlinge zu Meisterprüfungen zu veranstalten und über die fach nichts au fagen haben. Ja, wir glauben, daß bei diesen treffen, sowie Fachschulen zu errichten und zu Prüfungen Zeugnisse auszustellen; 4. zur Förderung Zuständen die Sittlichkeit allerdings in beständiger Gefahr ist. unterstützen. Die Junungen und Handwerksausschüsse sind des Gewerbebetriebs der Innungsmitglieder Die ganze Gesegesvorlage paßt also vollständig in das geltende verpflichtet, den von der Handwerkskammer innerhalb ihrer Bus einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb eine Vereins- und Versammlungsgeseh hinein, und der neue§ 2 ist ständigkeit erlaffenen Anordnungen Folge zu leisten. zurichten: 5. zur Unterstüßung der Innungsmitglieder und weiter nichts, als eine weitere Beschränkung des Versammlungs-§ 91 e. Der Beschlußfassung der Gesammtheit der Hand- ihrer Angehörigen in Fällen der Krankheit, des Todes, der wesens, und hiergegen protestiren wir ganz energifch. Wir wertekammer bleibt mindestens vorbehalten: 1. Die Wahl des Arbeitsunfähigkeit oder sonstiger Bedürftigkeit Kaffen einzurichten. wollen freies Vereins und Versammlungswesen. Hinweg mit Vorstandes und der Ausschüsse; 2. die Feststellung des Haushalts-§ 100 b. Die Aufgaben der Innung, die Einrichtung ihrer dem§ 8 aus den Vereinsgesehen, hinweg mit dem neuen§ 2. planes, die Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung, die Be- Berwaltung und die Rechtsverhältniffe ihrer Mitglieder werden, willigung von Ausgaben, welche im Haushaltsplan nicht vor soweit das Gesetz darüber nicht bestimmt, durch das InnungsDefterreich. gesehen find, sowie die Aufnahme von Anleihen; 3. die Abgabe ftatut geregelt. Die Stellung zum Landtagswahl unrecht von Gutachten und Anbringung von Anträgen bei den Behörden Dasselbe muß Bestimmung treffen: 1. über Namen, beschäftigte am Sonntag eine große, im Arkadenhofe des Wiener und gefeßgebenden Röperschaften über Gegenstände, welche die Siß und Bezirk der Innung; 2. über die Aufgaben Rathhauses tagende Boltsversammlung. Dieselbe faßte folgende Gesammtinteressen, insbesondere die Gesetzgebung über die Ver- der Innung, sowie über die dauernden Einrichtungen Resolution: hältnisse des Handwerks, betreffen; 4. der Erlaß von zur Erfüllung dieser Aufgaben; namentlich sind Dem niederösterreichischen Landtage wird für seine bisherige Vorschriften zur Regelung des Lehrling 3- nachfolgenden Verhältnisse des Lehrlingswesens zu regeln: a) die Thätigkeit, welche eigentlich nur in ganz unfruchtbarem Kampfe wesens; 5. die Wahl des Sekretärs. Soll die An von den Innungsmitgliedern bei der Annahme von der liberalen und antisemitischen Kliquen bestand, die Mißbilligung stellung für mehr als sechs Jahre erfolgen, so ist die Lehrlingen zu erfüllenden Voraussetzungen ausgesprochen. Die Versammlung giebt der Ueberzeugung Aus- Genehmigung der Aufsichtsbehörde erforderlich. Die Vorschriften und Formen, sowie die Dauer der Zehrzeit; druck, daß nur ein auf grund des allgemeinen, gleichen und zur Regelung des Lehrlingswesens bedürfen der Genehmigung b) die Ueberwachung der Beobachtung der für die Beschäftigung direkten Wahlrechtes gebildeter Landtag eine dem Bolte der Landes- Zentralbehörde und sind zu veröffentlichen. der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter, den Besuch der Fort nügliche Thätigkeit entfalten tönnte. Die Versammlung fordert§ 92. Bei der Handwerkskammer ist von der Aufsichts- bildungsschule und die Regelung des Lehrlingswesens erlassenen daher die Beseitigung der Interessenvertretung, des Landes- behörde ein Kommissar zu bestellen. Derselbe hat die Rechte Bestimmungen durch die Junung; c) die Verpflichtung der Meister, ausschusses und des Landmarschalls die Aufhebung aller eines Vorstandsmitgliedes, aber kein Stimmrecht; er muß auf ihre Lehrlinge zum Besuche der Fortbildungsschule oder der Fachschule die Freizügigkeit beschränkenden Bestimmungen, ausgiebige Verlangen jederzeit gehört werden. anzuhalten; d) die Beendigung der Lehrzeit, die Ausschreibung Berpflegung der durch Alter, Siechthum und Krankheit der Lehrlinge vor der Innung und die Ertheilung des Lehrbriefs; arbeitsunfähig gewordenen Personen, wie auch insbesondere Gine) die Bildung der Behörde und das Verfahren zur Entscheidung wirkung auf den Reichsrath bezüglich der Steuer-, Gemeinde-, der im§ 84 unter Nr. 4 bezeichneten Streitigkeiten; 3. über Schul- und Heimathsgesetzgebung. Die Versammlung fordert Aufnahme, Austritt und Ausschließung der Mitglieder; 4. über schließlich die gesammte Arbeiterschaft Desterreichs auf, die die Rechte und Pflichten der Mitglieder, insbesondere über die brutale voltsfeindliche Interessenvertretung rücksichtslos zu be Beiträge, welche von denselben zu entrichten sind, und über den tämpfen und im gerechten Rampfe für das allgemeine, gleiche, Maßstab, nach welchem deren Umlegung erfolgt; 5. über die direkte und geheime Wahlrecht in Reich, Land und Gemeinde etwa wegen Verlegung statutarischer Vorschriften gegen die unbedingt auszuharren." Innungsmitglieder zu verhängenden Ordnungsstrafen; 6. über die Bildung des Vorstandes, über den Umfang feiner Befugnisse und die Formen seiner Geschäftsführung; 7. über die Zusammens sehung und Berufung der Innungsversammlung, über das Stimmrecht in derselben und über die Art der Beschlußfassung zc. Das Statut darf keine Bestimmung enthalten, welche mit
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§ 92a. Bei der Handwerkskammer ist ein Gesellen ausschuß zu bilden.
Die Bahl feiner Mitglieder und ihre Bertheilung auf die einzelnen Gesellenausschüsse des Bezirks wird durch das Statut der Handwerkskammer bestimmt.
Für die Mitglieder sind Ersatzmänner zu wählen, welche für dieselben in Behinderungsfällen und im Falle des Ausscheidens für den Rest der Wahlzeit in der Reihenfolge ihrer Wahl einzu treten haben.
Die Mitglieder und Stellvertreter werden unter Leitung der Aufsichtsbehörde mittels schriftlicher Abstimmung von den Gesellenausschüssen der Handwerksausschüsse gewählt. Auf die Wahlberechtigung und die Wählbarkeit finden die Vorschriften des§ 85 entsprechende Anwendung.
die
- Die Unabhängigkeit militärischer Richter wird durch die folgende Mittheilung aus Budapest treffend gekennzeichnet: Der Honved- General Andreas Huberty, ehemaliger Brigade -§ 92b. Der Gesellenausschuß muß mitwirten: den in diesem Gesetze bezeichneten Aufgaben der Innung nicht Kommandant, wurde von dem militärischen Ehrengericht seines 1. beim Erlaß von Vorschriften, welche die Stein Berbindung steht oder gefeßlichen Vorschriften zuwiderläuft. Ranges für verluftig erklärt. Die Vorgeschichte diefes fenfa- gelung des Lehrlingswesens zum Gegenstande Bestimmungen über Einrichtungen zur Erfüllung der im tionellen Falles ist folgende: Während der tirchenpolitischen haben; 2. bei Abgabe von Gutachten und Erstattung von Berichten§ 100 Abfab 3 unter Biffer 4 und 5 bezeichneten Aufgaben Rampagne schrieb der Redakteur eines tleritalen Blattes über Angelegenheiten, welche die Verhältnisse der Gesellen( Gehilfen) dürfen nicht in das Innungsstatut aufgenommen werden. einen Artikel, wegen deffen die Staatsanwaltschaft An- und Lehrlinge berühren; 3. bei der Entscheidung über Be flage wegen Majestätsbeleidigung erhob. Der Redakteur anstandungen von Beschlüssen der Prüfungsausschüsse(§ 132.) wurde vom Schwurgerichte verurtheilt. Da derselbe Mit dieser Maßgabe finden die Vorschriften des§ 85c Absatz 2 auch Honved Oberlieutenant im Urlaubsstande war, gelangte entsprechende Anwendung; im Falle der Biffer 2 ist der Gesellen bie Frage, ob ein wegen Majestätsbeleidigung verurtheilter ausschuß nur berechtigt, ein besonderes Gutachten abzugeben oder Offizier im Verbande der Armee bleiben tönne, vor den Stuhl einen besonderen Bericht zu erstatten.
§ 100 f. Von der Ablegung einer Prüfung tann die Aufnahme nur abhängig gemacht werden, wenn Art und Umfang derselben durch das Statut geregelt find; die Prüfung darf nur den Nachweis der Befähigung zur selbständigen Ausführung der gewöhnlichen Arbeiten des Gewerbes bezwecken. Ist die Aufnahme von der Burücklegung einer Gehilfen oder