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Der Buchbinder- Verbandstag.

Für die 40- Stunden- Woche.

Der vierte Punkt der Tagesordnung betraf die Tarif- und Lohnpolitik. Der Referent Wienicke schilderte die Ereignisse auf lohnpolitischem Gebiet, wobei er insbesondere das Verhältnis

zum Bund Deutscher Buchbinder- Innungen und die Entwicklung in der Etuisindustrie streifte. Der Streit mit den Unternehmern über die Gestaltung der Ferien- und Feiertagsbestimmungen

fomme nicht zur Ruhe. Eine

Berkürzung der Arbeitszeit

fönne jetzt, nachdem alle Lohntarife innerhalb eines Jahres um 20 Proz. abgebaut wurden, nur unter Angleichung der Löhne an die verkürzte Arbeitszeit getragen werden. Der Redner empfahi dann dem Verbandstag, seine Auffassung in der Frage der A11 gemeinverbindlichkeit der Reichstarife entgegen der Hal­tung des Reichsarbeitsminsteriums zum Ausdruck zu bringen. Die Entwicklung der Lohngestaltung in der Provinz und in der Groß­stadt gegenüber der Vorkriegszeit lasse es als angezeigt erscheinen, unter den gegenwärtigen Verhältnissen die bisherige Tarifpolitik fortzusetzen.

In der sich anschließenden Diskussion wurde die Lohnpolitik der Regierung scharf unter die Lupe genommen. Die Redner traten für die 40- Stunden- Woche ein, wandten sich jedoch besonders gegen die Verschlechterung der Ferien.

Die weiblichen Delegierten flagten über die uner= hörte Ausbeutung durch die Einführung des laufenden Bandes und sonstige Rationalisierungsmethoden. Spliedt erklärte, der ADGB  . habe sich frühzeitig und mit allem

Wie die RGO. ,, fämpft".

Sie fällt streifenden Bauarbeitern in den Rücken.

Ein Schiedsspruch für das Baugewerbe vom 13. Mai wurde von den im Kampfe stehenden Zimmerern und Bauarbeitern in Leipzig   einstimmig abgelehnt. Am letzten Sonnabend ver­

suchte nun der Bauarbeiter Bergmann   auf der Baustelle Passage Markt Petersstraße im Auftrage der RGO. mit der Bauleitung über die Aufnahme der Arbeit mit RGD.- Leuten zu den Bedingungen des Schiedsspruches zu verhandeln. Unausgesetzt beschimpft die KPD.- RGO. die freien Gewerk­schaften, weil sie nicht kämpften. In letzter Zeit fordert ihre Presse die Bauarbeiter tagtäglich zum Kampf auf. Hier, wo die Bauarbeiter im Streit stehen und es einmütig ab­lehnen zu den Bedingungen des Schiedsspruches die Arbeit wieder aufzunehmen, sucht die RGO. Streifbruch zu treiben, weil der Streit nicht unter ihrer ,, siegreichen Führung" steht, sondern von den zuständigen Gewerkschaften geführt wird.

Die RGD. biedert sich bei dem Unternehmer an, zu den Be­dingungen des Schiedsspruchs ihre Leute zum Streif bruch zu treiben, den Streifenden die Arbeitsplätze wegzu­nehmen, um den Betrieb für die RGO. zu ,, erobern".

In einer Erklärung der Leipziger   Zahlstellen des Zentralverbandes der Zimmerer und des Deutschen Bauge werksbundes in der Leipziger Volkszeitung  " vom 25. Mai zu diesem ,, RGO.- Kampf" heißt es zum Schluß: Der gemeine Verrat der Leipziger RGO. an den kämpfenden Bauarbeitern findet kaum seinesgleichen."

rechthaberische Dogmatit ewig psychoanalysierender Kompler- Ge­spensterseher rüdt Münch den Problemchen des Erziehungsalltags zu Leibe. Soll man Kindern Taschengeld geben? Darf man sie gibt man ihnen förderlicherweise für die Frühstückspause mit? Ist unter Umständen einmal zu Unrecht verdächtigen? Wieviel Stullen es tragisch zu nehmen, wenn sie sich schlechte Reden angewöhnen? Soll Zehnjährigen eine harmlose Liebelei erlaubt sein? Das sind so beantwortet. Die Geschichtchen sind alle sehr anspruchslos und

einige der Fragen, die er stellt und an Hand lebendiger Beispiele

schmuckios: aber himmelweit von Läppischkeit entfernt, und hinter aller Bescheidenheit der Form und aller Kleinheit der behandelten Objekte verbirgt sich ein Erzieher, der sehr genau weiß, was er will, ein durchaus festumrissenes Weltbild hat und bei aller Nach­sicht, allem Verständnis und aller echten Güte, die er Kindern ent­gegenzubringen bereit iſt, doch keineswegs gewillt ist, sich etwa von ihnen tyrannisieren und jede fünf gerade sein zu lassen.

Kaum weniger und vor allem faum weniger fritisch als mit den Kindern beschäftigt sich Münch mit ihren Eltern: vornehmlich mit ihren Müttern. Aber auch an die Erziehungsarbeit, die er auf diesem Gebiet leistet, geht er mit Humor und Milde im Ton heran. Wie er am liebsten im Spiel den Kindern Wissensstoff beibringt, so sagt er auch den Erwachsenen seine Wahrheiten auf unterhaltende und belustigende Art. Schade, daß die schönsten Prinzipien des modernen Schulunterrichts doch immer nur Behelfswerk bleiben müssen. Auf die Erzieherpersönlichkeit kommt es an, und leider bleiben ja wohl Lehrer aus innerster Berufung, wie Paul Georg Münch   deren einer ist, doch nur Sonderfälle und freundliche Natur­schauspiele, die sich nicht willkürlich vermehren lassen. Hans Bauer.

Nachdruck für die Einführung der 40- Stunden- Woche eingesetzt. Doch Wieviel Deutſche   ſind in England beschäftigt? Rundfunk am Abend

bei den heutigen Verhältnissen sei es unmöglich, einen Lohnausgleich durchzusehen. Wir müssen

den Kampf um die 40- Stunden- Woche

aufnehmen, trotzdem sie auch für die in Arbeit Stehenden eine Be­lastung bedeutet. Die 40- Stunden- Woche ist ein Akt der Soli darität gegenüber den Erwerbslosen. Die Technik drängt mit Naturgewalt zur Verkürzung der Arbeitszeit. Wir müssen uns nur einig sein und wissen, was wir wollen.

Die Lohnpolitik der Regierung ist verhängnisvoll,

und wir haben stets bei Aussprache mit den maßgebenden Stellen auf den Wahnwiz des Lohnabbaues hingewiesen. Das große Problem ist: wie stärfen wir die Kauffraft, wie bringen

In Beantwortung einer Unterhausanfrage wurde von der Regierung mitgeteilt, daß am 31. März d. J. mit Erlaubnis des Arbeitsministeriums in England ungefähr 1000 Deutsche  in Handel, Industrie und sonstigen Berufen tätig waren. Von deutschen   Schauspielern, Varietékünstlern usw. seien 120 zu= gelassen worden.

Die Antwort wäre erst vollständig im Vergleich mit der Zahl der vor dem Kriege in England beschäftigten Deutschen  .

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mir es trotz der bestehenden Schwierigkeiten fertig, die breiten Paul Georg Münch  : Mein frohes Völkchen 17.30 Rückwanderer aus USA.  ( Dr. S. Scharfe). 18.00 Musi­

Massen kaufkräftig zu erhalten. Die Unternehmer fordern zur Zeit wieder eine Auflockerung der Tarife. Sie wollen eine größere Flexibilität der Lohnabkommen. Demgegenüber muß mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß wir an den heutigen Tarifen festhalten. Eine Starrheit ist in Wirklichkeit auch nicht vorhanden. Die Unternehmer wenden sich ferner gegen den Zwangstarif. Nun hat ihnen Dr. Stegerwald in Erfurt   schon geantwortet, daß es doch unmöglich ist, die menschliche Arbeitskraft ungeschützt zu lassen, wenn große Teile der Industrie und der Land­wirtschaft vom Staate geschützt werden.

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Es sind keine Offenbarungen, die Paul Georg Münchs bei der Büchergilde Gutenberg erschienenes Buch Mein frohes Völkchen" enthält, denn schließlich haben die Gedanken der Schulreform sich heute schon in recht umfangreichem Maße durch­gesetzt; aber dennoch sind die kleinen, lustigen Geschichten, die hier ein Lehrer, ein guter Lehrer im Sinne des Gegenstücks zum guten Richter" aus seinen Erlebnissen mit Kindern und mit ihren Eltern erzählt, außerordentlich sympathisch und amüsant. Selbstverständ­lich ohne eine Spur von Pautergesinnung, aber auch ohne die

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