'Beilage Freitag. 27. Mai 1932
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Eine leichte dichterische Ausschmückung ist es, wenn Ricarda 5) u ch in ihrem beschwingten Werk„Alte und neue Götter" das §) a m b a ch e r Fest, das am 27. Mai 1832 dreißigtausend Teilnehmer nicht nur aus der Pfalz , sondern aus ganz Südwestdeutsch- land vereinigte,„eine großartige Heerschau der Revolution" nennt, „die ein wolkenloser Frühlingshimmel mit dem Sausen der schwarz- rotgoldnen Trikolore glanzvoll umfaßte". Revolutionäre Heerschau und schwarzrotgoldene Trikolore— jawohl, aber der„wolkenlose Frühlingshimmel" war in Wirklichkeit von früh an schwarz ver- hängt, und als das Fest so ziemlich seinen Höhepunkt erreicht hatte, entlud sich ein Gewitter mit krachenden Donnerschlägen und prasseln- dem Regen, der freilich die Begeisterung der Begeisterten nicht ab- zukühlen vermochte. Darauf beziehen sich die Verse, in denen sieben Jahre danach einer der hochgemutesten Redner dieses Pfingstsonn- tags, Johann Philipp Becker , seiner grimmen Enttäuschung Lust machte! Und ob der Himmel wetterschwül In Flammenzeichen trachte, Verlief im großen Festgewühl Der Freiheitsmai ganz sachte. Da Becker, Freischärleroberst von 1849, später ein Freund Ferdinand L a s s a l l e s und einer der wackersten Kämpen der jungen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung wurde, färbte sein Spott auf die marxistische Geschichtsbetrachtung der Hambacher Kund- gebung ab. Nicht nur die strammen Rllckwärtser belferten wie Wolf- gang Menzel über das„wilde Franzosen-, Polen - und Juden- fest" oder zuckten wie Treitschke mitleidig die Achseln über das „lärmende Unwesen" dieses„revolutionären Philistertums", sondern auch sozialistische Historiker sprachen etwas von oben herab über den „durchaus kleinbürgerlichen Zuschnitt" und„den manchmal schrecklich klingenden, aber sonst harmlosen Phrasenschwall" des Festes. Gewiß waren es neben Heidelberger Studenten hauptfächlich Klein- b ü r g e r und Bauern, die in Hambach zusammenströmten, denn Arbeitermassen kannte das industriearme Deutschland damals noch nicht, und auch mit dem„Phrasenschwall" stimmte es insofern, als es, wegen des prompten und rücksichtslosen Eingreifens der Macht- haber, bei den leidenschaftlichen Reden sein Bewenden hatte. Aber dieser Ausmarsch von Bürgern und Bauern zur Ausgießung des revolutionären Pfingstgeistes gibt, angeschaut aus der Perspektive des Jahres 1932, zu Geringschätzung wenig Anlaß. Daß die Massen gerade in der Pfalz aufmarschierten, lag nur zu einem Teil an den Ueberbleibseln der französischen Gesetz- gebung, die politischer Betätigung wenigstens einigen Spielraum ließen. Ebenso sehr hing es damit zusammen, daß dieses erst 1816 zu Bayern geschlagene Stück des Rheinlandes dank seiner isolierten Lage unter der wirtschaftlichen Rot der deutschen Kleinstaaterei am meisten litt. Der Unterton sozialen Grolls fehlte denn Hambacher Fest keineswegs. Die' Dürkheimer Winz?r trugen im Zug eine schwarzumflorte Fahne mit der Inschrift: Die Wein- "dauern müssen trauern!, und wenn zur selben Zeit im pfälzischen Zweibrllcken bei einer ähnlichen Manifestation eine Fahne mit der Losung: Gleiche Gllterverteilung! auftauchte, bewegte auf dem Ham- bacher Schloßberg unter den Rednern der Dr. Daniel P i st o r mit seiner ungeschminkten Schilderung des Elends der darbenden Volks- teile die Herzen am heftigsten: er schwelgte in der Vorstellung,„wie aus dem Schweiße der Armen die ungeheuren Kosten für italienische Castraten und südliche Tänzerinnen bestritten werden müßten, wie die letzte Habe in Anspruch genommen würde, um durch südliche Dirnen die Bäder Italiens zu bereiten, weil die deutschen Quellen nicht mehr heiß genug seien, den entnervten Körper der Wollüstlinge reinzuwaschen": Veit Valentin in seiner ausschlußreichen Schrift „Das Hambacher Nationalsest" nennt diese Ausführungen geradezu „die erste ausgesprochen sozialrevolutionäre Rede, die in Deutschland gehalten worden ist". Allerdings"beschwor auch P i st o r„aus dem Strohlager das verlechzende Kind an der vertrockneten Brust der sterbenden Mutter" nur, um die Lumpen der Aermsten in wirkungsvollen Gegensatz zum Prunk der Fürsten zu bringen. Denn da das Hambacher Fest der deutschen Freiheit und Einheit galt, und die deutsche Freiheit und Einheit keine einsichtsloseren, selbstsüchtigeren und ge- walttätigeren Feinde hatte als die zweieinhalb Dutzend deutscher Potentaten, riefen die meisten Redner, unter denen Dr. W i r t h und Dr. Siebenpfeifser aller Welt bekannt waren, ihren Fluch und ihr Wehe über die gekrönten„Hochverräter an der Menschheit", und lachend stimmte die Menge den kecken Bänkelgesang„Fürsten zum Land hinaus!" an, in dem jede Strophe ein Treffer war wie: Erst jagt den Kaiser Franz. erst jagt den Kaiser Franz!- Dann den im Siegerkranz, dann den im Siegerkranz! Schub! Schub! Schub! oder: Dem deutschen Bundestag, dem deutschen Bundestag Werft faule Eier nach, werft faule Eier nach! Kikiriki! Kurz, die Fülle der schwarzrotgoldnen Fahnen bauschte sich in einem ungebärdigen republikanischen Maienwind. Auch wur- den die polnischen Flüchtlinge gefeiert, die eben für ihre Freiheit gegen den Zarismus gefochten hatten, und obwohl Dr. W i r t h Ansprüche Frankreichs aus das linke Rheinuser mit geharnischten Worten zurückwies, erklang die Marseillaise , die„Erklärung der Menschenrechte" von 1789 ging von Hand zu Hand und das„Es leben die Franken, der Deutschen Brüder" fand den gleichen jubeln- den Widerhall wie das Hoch auf„das konföderierte republikanische Europa ". Kurz, auch das Wehen übernationalen, euro- päifchen Geistes ließ die Hambacher Banner flattern. Selbst das, was wirklich not tat, um die deutsche Misere zu wenden, kam zum Ausdruck. Dr. W i r t h betrieb die Schassung einer Organisation, die Gründung eines Deutschen Reform- Vereins, um den Freiheitsenthusiasmus des 27. Mai nicht verdampfen zu lassen, und wenn von den Rednern des Festes auch manche. nach dem Wort Johann Philipp Beckers.„Legalitätsschmus" ver-
zapften, so legte sich dieser Draufgänger für eine„allgemeine Bürger- bewaffnung" ins Zeug, und der Studiosus Brüggemann aus Preußen wies auf die revolutionäre Gewalt als auf das wirksamste Mittel gegen Machthaber hin, die jeder Gesetzlichkeit Hohn sprachen und jede freie Entwicklung unterbanden: auch Withs Reformverein faßte„die Bewaffnung aller deutschen Bürger, ja nicht bloß des aristokratischen oder besitzenden Teils" ins Auge. Aber ehe auch nur das geringste von den Anregungen und Beschlüssen der Hambacher der Wirklichkeit angenähert werden konnte, schlugen auf Weisung Metternichs die Regierungen zu: im Zeichen der sechs Bundes- tagsartikel vom Juni 1832 begann eine neue erbarmungslose Demagogenhetze, die Redner von Hambach traf Verfolgung und Einkerkerung, Brüggemann erfuhr sogar, ehe er zu lebens- länglicher Festungshaft„begnadigt" wurde, seine Verurteilung zur Todesstrafe„mit dem Rade von oben her!" Was an zarten Frei-
heits- und Einheitskeimen dem harten deutschen Boden entsprossen war, wurde mit plumpen Gendarmenstieseln zertrampelt. Eine offene Auflehnung gegen diesen Druck versprach keinen Erfolg, denn nicht überall war das Volk so rebellisch gelaunt wie in der Rhein- pfalz, zudem waffenlos und den Streitkräften der Dynasten um so eher unterlegen, als auch der Russenzar, geängstigt durch die„revo- lutionäre Orgie" zu Hambach, seine ganze Macht für die Gegen- revolution in die Waagschale geworfen hätte. Aber mit Recht lebte trotz aller Enttäuschung der Pfingstsonntag 1832 im Gedächtnis der Zeitgenossen mit seltenem Glanz weiter: Wahrheit geworden düntte allen zu Hambach die Mahnung Her- weghs an das deutsche Volk: O wag es doch, nur einen Tag, Rur einen, frei zu sein! Wir heute kennen alle Einwände gegen das Hambacher Fest . Un- klares Brodeln? Gewiß! Kleinbürgerlicher Grundzug? Zugegeben! Haltlose Schwärmerei? Einverstanden! Aber wie liebenswert er- scheinen jene unseretwegen kleinbürgerlichen Schwärmer für De- mokratie, Republik und Humanität neben ihren Nach- kommen, die sich im Zeichen des Hakenkreuzes für Faschismus, Diktatur und Bestialität erhitzen!
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Als vor etwa 100 Jahren die Buren dem Kapland den Rücken kehrten, um sich weiter im Norden eine neue Heimat zu suchen, fanden sie die Hochebenen des inneren Afrikas über und über von unzähligen Wildherden bevölkert. Mächtige O r y x weideten neben Scharen von Zebras . Der Galopp flüchtender Gnu Herden er- schlltterte den Boden weithin, und in graziösem Bogen übersprangen die zierlichen Springböcke die hohen Treckwagen der Buren, so daß sie wie durch Triumphbögen in die neue Heimat einzogen. Dieser ungeheure Wildreichtum ist heute praktisch restlos aus Südafrika verschwunden. Wahllos wurde Jahrzehnte durch alles niedergeschossen, was vor die Flinte kam. Häufig nur aus bloßer Freude am Schießen. Schonzeiten waren unbekannt. Wer Fleisch brauchte, schoß. Verwundete er das Tier nur, so gab er sich keine große Mühe, seine Spur zu finden. Es gab ja genug anderes Wild. Selbst heute, wo Schonzeiten wenigstens in begrenzten Maßen eingeführt sind und einzelne schon selten gewordene Tiere völlig unter Naturschutz stehen, wird viel gegen dieses Gesetz gesündigt, und das Land ist zu groß, um Ueberschreitungen immer verhindern oder bestrafen zu können. Wenn man heute mit dem Zug durch das Land fährt, so kann es einem passieren, daß man auf tagelangen Reisen nicht einmal einen Hasen zu sehen bekommt, viel weniger einen Bock oder gar Raubwild. Hier und da haben sich jetzt die Farmer der anderen Seite der Jagd— bei Wildpflege— angenommen. Und so hat sich in manchen Teilen des Landes das Wild wieder etwas vermehrt. Wenigstens das Kleinwild. Die Tage der Elands und Kudus find wohl für die größten Teile Südafrikas für immer dahin. Zahlreich und scheinbar unaustilgbar sind noch immer die Schlangen. Besonders die Eingeborenen haben einen heiligen Re- spekt vor ihnen. Im Norden des Landes tragen sie vielfach einen flachen Stein auf dem Kopf, wenn sie durch den Busch gehen, um sich vor der gefährlichen M a m b a zu schützen, die mit großer Geschwindigkeit aus Bäumen oder Büschen aus ihre unvorbereiteten Opfer herabstößt. Ihr Biß ist— wenn nicht sofort Gegenmittel angewandt werden— tödlich. Mein erstes Schlangenabenteuer war recht harmlos. Ich sah ein paar Neger um eine umgestülpte, anscheinend leere Kiste stehen. Beim Näherkommen gewahrte ich vor der Kiste eine zusammen- gerollte, etwa armlange, aber sehr dünne graue Schlange. Ich schlug ihr mit einer Hocke den Kopf ab und war beinahe so stolz wie die Boys, die sie noch immer nicht anzurühren wagten. Später sagte man mir, daß ich nur eine harmlose Mausschlange tot- geschlagen hätte. Die zweite Schlange traf mich schwimmend in einem vom Regen geschwollenen Fluß. Aber da sie gerade mit dem Verzehren eines Frosches beschäftigt war, ließ sie mir Zeit, ans Ufer zu schwimmen und sie mit einem Schuß durch das Rückgrat zu erledigen. Sie hatte eine prächtige meergrüne Farbe. Gefährlicher sind wieder die P u f f o t t e r n. Grau wie der Boden liegen sie kurz und dick im Gras oder zwischen Klippe», so daß einer meiner Freunde sich einmal ein schönes Exemplar aus Versehen als Sitzplatz aussuchte. Er kam nur mit dem Leben davon, weil die Otter noch steif von der Nachtkälte war. Die Zeitungen meldeten kürzlich von einer Kobra, die die Nacht mit einem vierjährigen Knaben im Bett zugebracht hatte.— Eine besondere Kobraart spuckt einen Giftstoff, der, wenn er das Auge trifft, zum mindesten für kurze Zeit Blindheit hervorruft. Gefährlich werden Schlagen oft, wenn sie von Autos überfahren werden. Sie wickeln sich um die Räder und werden so häufig in die offenen Wagen geschleudert. Aber obgleich viel davon erzählt wird, habe ich nie von einem konkreten Fall gehört. dem alle Tiere unter Naturschutz stehen. Hier sind Löwen, Leo- p a r d e n und Elefanten noch zahlreich. Der gefährliche Der einzige Fleck, auf dem man in Südafrika noch Urzustände finden kann, ist der Nationalpark im Nordosten Transvaals , in Büffel durchzieht unbekümmert den Busch. Der Krokodilfluß wimmelt von Krokodilen und Flußpferden. Selbst das weiße Nashorn, eine Seltenheit in Afrika , ist nicht ganz ausgestorben. Es ist nur natürlich, daß alle an den Krüger-Park grenzenden Bezirke— vor allem das nördliche Buschveld, das wegen Fieber- gefahr im Sommer ziemlich unzugänglich ist, noch voll von Wild aller Art sind. Hier ist der Schauplatz all der vielen Iagdabenteuer mit Löwen , die— neben der Politik(und schlechten Witzen)— einen Hauptgesprächsstoff der Männerwelt Südafrikas bilden. Und nicht olles ist Jägerlatein. Im allgemeinen wird der unverwundete Löwe in den Erzählungen als harmlos hingestellt.
Unser Doktor— ein erfahrener Löwentöter— behauptet, daß er jederzeit in der Nacht ohne Gewehr und selbst ohne Licht durch den Busch gehen würde. Es gibt viele Beispiele für seine Theorie. Einmal kampten sie in der Nähe eines großen Maisfeldes, als sie plötzlich ein lautes L ö w e n g e b r ü l l in der Nähe hörten. Sofort erhob sich ein Streit, ob der Löwe im Feld sei oder weiter entfernt im Busch. Einer der Disputanten wollte die Lächerlichkeit der Behauptung demonstrieren, daß der Löwe im Maisfeld sei, und ging ohne Gewehr und ohne jede andere Waffe in das Feld hinein. Die hohen Maisstauden waren noch nicht lange hinter ihm zusammengeschlagen, als er plötzlich vor einem mäch- tigen, ausgewachsenen männlichen Löwen stand, der sich langsam erhob und ihn ruhig fixierte. Der gute Mann blieb angstschwitzend vor dem Löwen.stehen und rührte sich nicht. Der Löwe sah ihn verächtlich von oben bis unten an, machte kehrt und ging davon. Ein anderes Mal schlief ein Eingeborener unter einem Baum, an dessen unteren Aesten ein erlegter Bock aufgehängt war. Am anderen Morgen war der Bock verschwunden, und deut- liche Spuren zeigten, wer ihn geholt hatte. Der Neger blieb un- berührt. Mir gefällt die Theorie vom Doktor ganz gut. Nur möchte ich gern wissen, wie er so einen harmlosen Unionslöwen von einem aus Mozambique herübergewechselten„man-cater(Menschen- f r e s s e r> unterscheidet.(In Mozambique besteht unter den Negern teilweise noch der Brauch, alte Leute, Krüppel usw. in die Wildnis zu jagen. Löwen , die sich erst einmal an so leichte Beute gewöhnt haben, greifen Menschen immer wieder an. Im allgemeinen ist aber jeder Löwe gefährlich, wenn er nicht mehr, aus Jagd gehen kann und daher nehmen muß, was er bekommt.) Denn eine Ver- wechslung könnte doch sicher fatal werden. Ich ziehe daher im Buschveld allemal eine gute Büchse der Kaltblütigkeit des Doktors vor. Mit der Erfindung des modernen Gewehrs hat die Löwenjagd viel von ihren Gefahren verloren, ohne doch gerade zum billigen Vergnügen eines Sonntagsjägers geworden zu sein. Schwer haben es die Eingeborenen im Kampf mit diesen Vieh- räubern, da ihnen das Tragen von Schußwaffen verboten ist. Vor kurzem los ich eine Meldung, daß zwei Neger bei einer Treibjagd von ihren Genossen abkamen und dann plötzlich auf den Löwen stießen. Der furchtlosere der zwei griff ihn sofort an und traf ihn mit seinem Assegai(Speer) ins Schulterblatt . Wütend nahm der Löwe ihn an, warf ihn nieder und packte ihn in die linke Schulter. Der unverletzte Eingeborene stand seinem Freund tapfer bei, machte aber mit seinem Assegaistich den Löwen nur noch wütender. In seiner Not riß der unter dem Löwen liegende Eingeborene mit der unverletzten Rechten seinen eigenen Assegai wieder aus der Wunde heraus und machte seinem Peiniger mit einem neuen Stich ein Ende. Nur mit Mühe konnte sein Freund ihn unter dem toten Löwen hervorziehen. Weniger glücklich war ein erfahrener schwarzer Iagdführer in Slldwestafrika. Man hatte einen mächtigen Leoparden im Busch umstellt. Thomas, der Führer, der das Lager des Leoparden kannte, befahl seinen schwarzen Freunden, die Aufmerksamkeit des „Tigers "(so wird der Leopard hier allgemein genannt) auf sich zu lenken. Währenddessen wollte er sich von hinten auf das ge- waltige Tier werfen und ihm mit beiden Armen den Hals zu- drücken. Dann sollten die Freunde kommen und dem Räuber mit Assegaicn den Garaus machen. Der Plan gelang. Thomas konnte sich wirklich rücklings und rittlings aus das Tier werfen. Als seine .Freunde aber das fürchterliche Gebrüll des Leoparden hörten, packte sie eine entsetzliche Furcht und sie flohen in alle Winde. Von Thomas fand man später nur ein paar Kleiderfetzen und Knochen. Auch Weihe haben hier in Südafrika solche Kämpfe bestanden. Häufiger als mit Assegai und Gewehr wird der Löwe in Süd- afrika mit der Kamera erlegt. Im Nationalpark sitzen die Löwen häufig in Gruppen am Weg, und da sie geschlossene Autos nicht fürchten, lassen sie sich geduldig auf die Platte bannen. Trotzdem scheint den kühnen Löwenknipsern dabei oft nicht recht wohl zumute zu sein. Ich erlebte, wie einem älteren Herrn vor Erregung die Kamera aus den zitternden Händen fiel und mitten unter die Löwen rollte. Der Herr zog vor, sich im nächsten Ort eine neue zu kaufen. Wagehalsig werden solche Fahrten, wenn man abseits der Wege— womöglich mit ausgehängten Wagcntüren— systematisch zu einer guten Aufnahme kommen will. Sicherlich ist von allem, was Südafrika dem Fremden zu bieten hat, diese Tierwelt das Reizvollste.