"
Betreffenden Bahnhöfen, wo wir ausstiegen, 3 us chlagbillets Im Belle Alliance- Theater trat gestern Herr Emil Eine Schlägerei, die einem der Betheiligten bereits eine gelöst werden. Auf Bahnhof Bellevue erkundigte ich mich bei Reichard aus Stuttgart in einer von ihm selbst zusammen- zweijährige Gefängnißstrafe eingetragen hat, beschäftigte gestern den Billetſchaffnern, um teine Scheerereien zu haben, und erfuhr gefügten dramatischen Bearbeitung des Reuter'schen Untel das Gericht zum zweiten Male. Am 27. November v. J. bezu meinem Erstaunen, daß ich ohne Zuschlagbillet den Bräsig in der Titelrolle seines Stückes auf. Herr Reichard nahmen sich fünf junge Leute in einem Lokale in Moabit derBahnsteig verlassen konnte, da die Billets bis Charlottenburg bringt zu dieser Darstellung eine treffliche Veranlagung für komische artig, daß sie gewaltsam entfernt werden mußten. Der Inhaber Giltigkeit hätten. Wer hat nun Recht: der Station3 Rollen mit und beherrscht auch düs" Missingsche", zu dem Onkel des Lokals, der Schankwirth Peters, hatte zwar nicht persöns vorsteher, oder die Billetschaffner? Bräfig sein heimisches Platt mit dem angelernten Hochdeutsch lich mit eingegriffen, in der ersten Verhandlung kam aber zur Ein Soldatenegzek, zu dem ein Unteroffizier des zusammengeschweißt hat. So gelangen ihm die komischen Sprache, daß er seine Angestellten zu energischem Einschreiten Leider aber hielt er Königin Augusta- Regiments Veranlassung gegeben Szenen sehr gut. es für nöthig aufgefordert und angefeuert haben sollte. Der Hausdiener Jozat haben foll, trug fich nach Angaben verschiedener feinen Unkel Bräfig durch eine gehörige Dosis Theaterfenti hatte denn auch einen der Störenfriede, den Hausdiener Götze, Berliner Zeitungen Sonntag Abend in Spandau mentalität menschlich abzurunden. Dabei verfiel er in einen mit einem Gummischlauch über den Kopf geschlagen, und 811. In dem Tanzlokal" Konzerthaus ", Klosterstraße, immer unerträglicher werdenden rührsäligen Ton, der dem zwar so unglücklich, daß der Getroffene ein Auge verlor. ließ sich der diensthabende Unteroffizier nach 10 Uhr die Betisten" Gottlieb besser gestanden hätte. Ueberhaupt war der Jozat ist dieserhalb, wie oben erwähnt, verurtheilt worden. Im Urlaubskarten von den als Gäste anwesenden Soldaten vor- Rührfäligkeit, die bei Frizz Reuter feineswegs zu kurz kommt, gestrigen Termine vor der dritten Strafkammer des Landgerichts I. zeigen. Unter ihnen befand sich auch ein Mann vom Alexander- ein noch weit breiterer Raum in der Bearbeitung gewidment bestritt der Angeklagte Peters mit Entschiedenheit, daß er sein Regiment, der bis 2 Uhr nachts Urlaub nachwies. Obwohl es noch worden. Alle Augenblicke hielt irgend jemand tugend- Ansehen als Wirth und Brotherr in unzulässiger Weise zur gen Himmel ge- Geltung gebracht habe, er habe nur heraus!" gerufen und sich. nicht 10 Uhr war, forderte der Unteroffizier diesen Mann auf, sich zu hafte Reden, die Hände und Augen entfernen. Dies hörten„ Zivilisten", die das Verlangen des Unterrichtet. Im unvereinbaren Gegensatz dazu stand, daß während der Schlägerei nicht vom Schanttische entfernt. Die offiziers für unrichtig hielten und sich in diesem Sinne äußerten. einige Mitspieler ihre Rollen ins Possenhafte verzerrten, fo umfangreiche Beweisaufnahme fiel nicht zu gunsten des Anund vor allem geklagten aus, der Gerichtshof hielt für erwiesen, daß der AnE3 tam zu einem Streit, in dessen Verlauf der Unter der Darsteller des Petisten" Gottlieb offizier, der später behauptete, er habe von einem Zivilisten" der Jüngling, der den Triddelfih abzappelte. Dieser hoffnungs geklagte von einem indirekten Verschulden an den schweren Folgen einen Schlag ins Gesicht erhalten, blant zog und mit seinem volle Thespisjünger schien sich einen Klown aus dem Schöppen der Schlägerei nicht freizusprechen sei und verurtheilte ihn dieser Säbel auf die Gäste ein hieb; er verlegte dabei stedter Zirkus zum Vorbild genommen zu haben. Die Glanz halb zu einer Gefängnißstraße von sechs Monaten. den Arbeiter Burdack schwer an der Hand. In dem Kampfe leistung seiner theatralischen Leistung war, als er in der Schluß Rohheiten in einer Nervenklinik. Aus Halle wird der wurde ihm der Säbel entrissen, worauf der Unteroffizier zene, nachdem Bräfig beim Versöhnungs- und Verlobungsmal„ Volts 3tg." unterm 2. August geschrieben: Von der hiesigen das Seitengewehr des ihn begleitenden Gefreiten ergriff eine rührfälige Rede gehalten hatte, dem alten Entspekter von und weiter um sich schlug. Er ließ dann eine Militär- hinten auf die Schultern hopste und sein stereotypes Bon!" Straffammer wurde gestern ein Wärter der hiesigen töniglichen Nerventlinit wegen Mißhandlung von patrouille herbeiholen und vier Zivilpersonen, schrie. Derartige Geschmacklosigkeiten wird Herr Reichard Kranken, die er sich im Jahre 1895 hatte zu schulden fommen darunter den Verwundeten, gefangen abführen. Durch hoffentlich aus seinem Stück fünftig außmerzen. laffen, abgeurtheilt. Der Wärter heißt Wolf. Vor allem war aus wollte er auch die Wirthin, deren Ehemann abwesend Theodor Müller, der ausgezeichnete Romiker des Zentral- ein inzwischen verstorbener Kranter, namens Bröm me, schwer war, verhaften lassen; er faßte sie an der Brust, wobei Theaters, ist von einem tragischen Schicksal betroffen worden. mißhandelt worden. Ein Zeuge sagte aus, er habe wahrder Frau die Kleidung zerrissen wurde. Das ergste ist aber, Schon seit längerer Zeit hatten sich bei dem trefflichen Künstler genommen, daß Kranke von den Wärtern geschlagen daß der Unteroffizier Feierabend bot und der Tan3 allerlei Wahnvorstellungen Gehörs und Gesichtstäuschungen und gestoßen wurden. Diese Behandlung sei Mißhandlung festlichkeit der in Angst und Schrecken versetzten Gäste that bemerkbar gemacht, die mehr und mehr in Verfolgungs- gewesen; die angewendete Gewalt habe bie Nothwendigkeit fächlich vor der polizeilich erlaubten 3eit ein wahnsinn ausarteten, so daß der Bedauernswerthe in die überschritten. Krante feien mit Gewalt ins Bett ge Ende machte. Er stand zu diesem Zweck Gewehr bei Fuß städtische Frrenanstalt Dalldorf überführt werden mußte. Leider worfen und mit Fäusten auf den Leib und ins im Lokal. Der unglaublich klingende Vorfall ist der Komman- ist keine Hoffnung vorhanden, den Künstler je seiner Kunst wieder Gesicht geschlagen worden. bantur gemeldet worden. zugeben. Wahrnehmungen dem Oberarzt in der Anstalt erzählt, als Stockholm , 4. August. Das„ Aftenbladet" erhielt tele- dieser darüber Aufklärung haben wollte. Mit einem Besen habe graphisch aus Hammerfest eine am 30. Juni von Danst- Der ab- Wolf öfter Kranke geschlagen; das habe er, der Zeuge, wieder. gesandte Mittheilung, in welcher gemeldet wird, die Füllung des bolt gesehen. Er selbst, der Zeuge, sei nicht mißhandelt worden, Ballons Andrée's sei seit dem 25. Juli glücklich voll- wohl aber Brömme. Beim Schreien der Kranken hätte Wolf endet. Die Tragkraft entspricht der Berechnung. Es steht noch rohe Bemerkungen und Drohungen geäußert. Diese Aussage die in dem Kontrakt mit dem Baumeister Lachambre vorge- wurde durch das Gutachten eines Sachverständigen, Kreisschriebene Wirkungsprobe zur Feststellung des Gasverlustes des Wundarzt Dr. Strube, vollauf bestätigt. Der Gerichtshof Ballons aus, sonst ist alles zur Abfahrt nach dem verurtheilte den Wärter Wolf zu fünf Monaten Ge: Nordpol bereit. Das Wetter ist unstät, doch ist nach den fängniß. meteorologischen Untersuchungen eine Veränderung zu erwarten. An Bord ist alles wohl.
Flucht einer weiblichen Gefangenen. In verwegener Art bewerkstelligte in Spandau eine Frau ihren Ausbruch aus dem städtischen Krankenhause, wo sie sich als Polizeigefangene befand. Wie die„ Volts- Beitung" mittheilt, zerschnitt sie das Bettzeug und fertigte sich davon ein Seil an, mittels dessen sie fich aus dem zweiten Stockwerk auf den Hof hinabließ. Um auf die Straße zu gelangen, mußte sie jedoch einen Graben pafsiren; während sie nun mitten im Wasser war, wurde sie vom Wärter personal bemerkt und wieder zurückgeholt. Witterungsübersicht vom 4. August 1896.
Stationen.
T
Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
Windstärke OWA| N| WNIA( Stala 1-12)
Wetter
Temperatur
PAYYAT nach Celfius
( 50.= 4° R.)]
14
759
WSW
3
•
760 760
WSW MNW
3
bedeckt halb bedeckt
14
1
761
NNW
2
wolkig wolkenlos
15
16
763
3
•
halb bedeckt
16
762
Still
756
NNW
2
wolfenlos wolfig
15
15
-
-
-
766
M
764
N
B
.
.
762
NO
0
4 halb bedeckt wolfig wolkenlos
16
12
14
-
Wetter Prognose für Mittwoch, den 5. August 1896. Zeitweise heiter, vielfach wolkig, zunächst etwas wärmer mit leichten Regenfällen und mäßigen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
-
-
V
Boziale Ueberlicht.
Personal Veränderungen im preußischen Fabrikinspektorat. Der Reichs- Anzeiger" meldet:
Dem gewerbetechnischen Rath bei der Regierung in Oppeln , Regierungs- und Gewerberath Karl Hartmann, sind, unter Versehung nach Hannover , die etatsmäßigen Stellen eines gewerbetechnischen Naths bei den Regierungen in Hannover , Stade , Osnabrück und Aurich und die Obliegenheiten eines Aufsichtsbeamten im Sinne des§ 139b der Gewerbe- Ordnung für die Bezirke dieser Regierungen übers tragen worden.
Soziale Rechtspflege. Gewerbegericht. Der Hutmacherstreit, welcher schon mehrfach zu Prozessen vor dem Gewerbegericht geführt hat, spielt in einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten eine hervorragende Rolle, die neuerdings beim genannten Gericht anhängig gemacht worden sind. Es handelt sich um einen Vermerk auf den Führungsattesten der Arbeiter, welcher sich auf den Streit als Grund der Lösung des Arbeitsverhältnisses bezieht. Auch der Hutmacher F. hatte ein Zeugniß von seinem früheren langDer gewerbetechnische Nath bei der Regierung in Frank. jährigen Arbeitgeber, den Fabrikanten 3 e chelius erhalten, das mit den Worten schloß:„ Der Abgang erfolgte in der furt a. d. Oder, Regierungs- und Gewerberath Pufahl ist Weise, daß sich der pp. F. an einem in der Berliner Hutindustrie in gleicher Amtseigenschaft an die Regierung in Oppeln verausgebrochenen Streit betheiligte." Seine Klage auf Entfernung feßt und zugleich zum Aufsichtsbeamten im Sinne des§ 139b dieses Passus aus dem Zeugniß wurde dieser Tage vor der der Gewerbe- Drdnung für den Bezirk dieser Regierung bestellt Rammer des Gewerbegerichts verhandelt. Herr Zechelius, worden. der nicht Der gewerbetechnische Hilfsarbeiter bei der Regierung in den allzu gestrengen Arbeitgebern zu zu gehören scheint, erklärte F. für einen tüchtigen Arbeiter Oppeln , Gewerbe- Juspektor Be cmann ist nach Franks und sonst ganz guten Kerl, den er jedoch nach dem furt a. d. Oder versetzt und mit Wahrnehmung der Geschäfte Streit nicht habe wieder einstellen können, weil er mit eines Regierungs- und Gewerbe- Raths bei der bortigen Regierung " an der Spike gestanden" habe. Das letztere beftritt der Kläger und eines Aufsichtsbeamten im Sinne des§ 139b ber Gewerbes indessen. Bevor der Gerichtshof zur Berathung schritt, machte Ordnung für den Regierungsbezirk Frankfurt a. Oder beauftragt der Vorsitzende, Magistrats- Assessor v. Schulz, den üblichen Vers worden. gleichsvorschlag. Er charakterisirte nach der Feststellung, daß Dem Gewerbe- Inspektor Ernst 2aurisch in Potsdam Zur Sonnenfinfterniß am 8. d. Mts. wird das Riefen- die Kündigung ausgeschlossen war, die Rechts- ist, unter Versetzung nach Arnsberg , die etatsmäßige Stelle fernrohr bereits dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die lage folgendermaßen: Sei die gesetzliche Kündigungsfrist nicht eines gewerbetechnischen Hilfsarbeiters bei der dortigen Regierung Direktion des Riesenfernrohres hat sich mit dem Arbeitsausschuß ausgeschlossen, dann begehe der Arbeiter mit der plöglichen verliehen worden. in Verbindung gesetzt und darum ersucht, daß am 8. August Niederlegung der Arbeit eine Ungefeßlichkeit, und selbstDem Gewerbe- Inspektor Pirsch in Oppeln ist, nach bereits von morgens 5 Uhr ab eine Kasse der Ausstellung verständlich sei in diesem Falle der Arbeitgeber be feiner Entbindung von der Verwaltung der dortigen Gewerbegeöffnet werde; der Arbeitsausschuß hat sich auch bereit erklärt, rechtigt, in einem auf Verlangen des Arbeiters auch auf dessen Inspektion, die etatsmäßige Stelle eines gewerbetechnischen Hilfseventuell am Portal VIII eine neue Rasse einzurichten. Die Leistung und Führung ausgedehntes Attest unter„ Führung" zu arbeiters bei der dortigen Regierung verliehen worden. Betriebsverwaltung der elektrischen Straßenbahn Leipzigerstraße vermerken, daß sich dieser einen Kontraktbruch habe zu schulden Dem gewerbetechnischen Hilfsarbeiter bei der Regierung in Barkallee Neuer Krug hat sich bereit erklärt, schon von tommen lassen. Ganz anders lägen aber die Dinge, wenn die Arnsberg , Gewerbe- Juspektor Oskar Becker , ist, unter morgens 41/2 Uhr Wagen nach Treptow verkehren zu lassen, Kündigung ausgeschlossen sei, denn dann habe ja der Arbeiter Bersetzung nach Duisburg , die Verwaltung der dortigen fodaß dem Publikum somit günstige Gelegenheit zur Beobachtung das Recht, die Arbeit sofort niederzulegen, wobei es ganz un- Gewerbe- Juspektion übertragen worden. der Finsterniß von der Ausstellung aus geboten wird. Die erheblich wäre, ob dies zum Zwecke der Betheiligung an einem astronomische Ausstellung wurde in den wenigen Tagen feit ihrer Streit oder aus sonst welchem Grunde erfolge. Der Beklagte Eröffnung bis zum 31. Juli von ca. 6000 Personen besucht. hielt es nunmehr für angebracht, ohne Urtheil ein neues Beugniß In der Woche vom 26. Juli bis zum 1. Auguft ge- auszustellen, worin die ftrittige Ausführung fehlt. langten auf der Sanitätswache 163, auf der Unfallstation 109 Erkrankungs- und Unglücksfälle zur Behandlung. Auf der Unfallstation wurde am Sonntag ein Raufmann Breia aus Kairo , welcher an Lungenentzündung erkrankt war, behandelt. Derselbe mußte nach dem Krankenhause Friedrichshain überführt werden.
Gewerbe- Ausstellung 1896.
Kunft und Wissenschaft.
0
darauf nur
-
-
Gerichts- Beifung.
-
-
Es sind ferner in gleicher Amtseigenschaft versekt worden folgende Gewerbe Inspektoren: Otto Schulze von Merse burg nach Dortmund , Garrels von Schleswig nach Potsdam , Enyrim von Dortmund nach Elbing , Horn von Torgau nach Merseburg , Hans Hartmann von Düsseldorf nach Schleswig , Kres von Krotoschin nach Torgau , Kliewer von Hagen i. W. nach Breslau , Kattentidt von Breslau nach Bochum ,
rumbhorn von Elbing nach Unna , Simon von Duisburg nach Düsseldorf und Dr. Löwenstein von Unna nach Hagen i. W.
Die Geschäftsverhältnisse der Verlagsanstalt FreiDeutschland wurden durch eine Verhandlung gegen beren früheren Schriftleiter Ernst Schindler aus Schöne berg eigenartig beleuchtet. Der Angeklagte erhielt im Frühjahr Die Eisenbahnarbeiter der Königlichen Eisenbahndirektion vorigen Jahres von dem Geschäftsführer Reinecke 20 M., um Magdeburg hatten vor einigen Wochen eine durch VerDas Leffing- Theater hat mit einer Novität Fräulein dafür Säulenanschläge in verschiedenen Vororten Berlins zu be- sammlungsbeschluß herbeigeführte Petition an die Direktion einDottor" von star Walther und Leo Stein feine stellen. Sch. führte diesen Auftrag aus und brachte auch aus mehreren gereicht, worin gebeten wurde, die Löhne sämmtlicher Arbeiter Saison eröffnet. Der Kern des Stück- Inhaltes ist die Bekehrung Orten Quittungen über die von ihm gezahlten Beträge. Er erklärte des Direktionsbezirks um 20 pCt. zu erhöhen. Jetzt ist den eines emanzipirten studirten Dämchens zur deutschen Hausfrau". hierbei, daß er auch in Gr.- Lichterfelde und Potsdam Anschläge Betenten der Bescheid zugegangen, daß eine Erhöhung der Wer aber mit dem Erwarten in das Theater ginge, dort das bestellt und dafür 3 resp. 6 m. bezahlt habe, die Quittungen Löhne um 10 pt. bewilligt worden ist. Problem weiblicher Bildungsmöglichkeit in ernster oder satirischer darüber werde er noch beibringen. Später stellte sich heraus, daß Form, Die Petition Leipziger Frauen zu gunsten des Acht. aber mit Verständniß für Seelenzustände, wenn Sch. in jenen beiden Orten überhaupt Bahlungen nicht geleistet, uhr- 2aben auch vom reaktionären Standpunkte aus dramatisch vor- sondern 9 M. für sich verwendet hatte. Auch ergab sich, daß in uhr Ladenschlusses ist mit 1601 Unterschriften versehen geführt zu sehen, würde enttäuscht werden. an den Bundesrath abgesandt worden. Und zwar haben sich Den beiden Potsdam nur 2,25 M. und in Lichterfelde nur 1,50 M. zu unterschrieben 280 Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen, 133 Frauen Lustspiel Fabrikanten tam es ein zahlen waren. ant, Im August und September 1895 hatte alsanderen Gelehrten, leichtes im Theatermarkte gangbares Lustspiel für denkscheue dann der Angeklagte zu drei Malen Geldbeträge in Höhe von von Professoren, Juristen, Aerzten und Theatergänger zusammenzuschneidern, und da die" Frauenfrage" 7 M., 3 M. und 14,25 M. für Rechnung der Frei Deutschland" höheren Beamten, Künfilern und Lehrern, 94 Frauen von Fa jezt an der Tagesordnung ist, holten sie sich ihr Thema aus diesem in Empfang genommen und auch diese Summen, ohne von der brikanten, Buchhändlern, Kaufleuten und Geschäftsinhaberinnen, Gebiete heraus. Der dürftige Handlungskern wurde denn mit Bahlung etwas zu sagen, für sich behalten. Daraufhin ward 116 Lehrerinnen und Künstlerinnen, 17 Haushälterinnen, 140 vielen alten und einigen neuen theatralischen Mätzchen und gegen Sch. Strafantrag gestellt und das Schöffengericht II ver- weibliche Handelsangestellte, 95 Handwerker- und Beamtenfrauen Wizchen aufgeputzt. Die bekanntesten Drahtpuppen der Bühnen- urtheilte denselben wegen Unterschlagung zu 20 Mart und 726 Frauen ohne Angabe des Standes. welt, der Backfisch, das Gigerl, jest zeitgemäß ein radelndes, Geldstrafe. Gegen dieses Erkenntniß legte der Angeklagte Der Streik der Federmesserreider Solingens, der ins die Emanzipirte, der polterige philiftröse, gutmüthige Berufung ein. Vor der 1. Ferienstraftammer des Landgerichts zwischen durch Vergleich beendigt ist, hat dazu geführt, daß sich Vater mit vollem Beutel, die entsprechende Mutter führte derselbe aus, er sei bei Frei- Deutschland" Schrift- die Fabrikanten untereinander boykottiren. und dergleichen mehr werden eingestellt und führten ihre Rund- leiter, Berichterstatter Buchhalter in einer Person Ungefähr der vierte Theil der Federmesser- Fabrikanten hatte Für tänze auf mit der üblichen Tanzfigur ,, Changez les dames!" gewesen. diese umfangreiche und aufopfernde nämlich die Forderungen der Reider bewilligt, ehe es zu dem Wechselt die Damen!- Schließlich versöhnt oder verlobt sich Thätigkeit habe er ein Gehalt von monatlich 50 M. bezogen, Vergleich fam. In der Federmesserbranche spielen neben den alles. Soweit eine Lebensanschauung der Dichter" dabei zur wovon er sich und seine alte Mutter ernähren müsse. Er habe Reidern, Schleifern und Messerklingenschlägern die Schaalen Geltung fam, entsprach sie dem seichtesten Philistertypus. Der aber sein Gehalt niemals voll ausbezahlt erhalten, sondern troß schneider und Echaalenpresser eine Hauptrolle. Die Schaalenartige Aeußerungen der Dichterseele waren aber dem Publikum vieler Bitten sei ihm dasselbe in Raten von 2 und 1 M. gezahlt presser und Schaalenschneider, welche Knochen, Horn, Elfenbein, ganz aus dem Herzen gesprochen und wurden jubelnd beklatscht. worden. Er sei dadurch in große Verlegenheit gerathen und Ebenholz u. f. w. verarbeiten, stellen dieses Rohmaterial selbst Die studirte Dame( Juristin) bekundete ihr Gelehrtenthum da- babe geglaubt, sich von den eingezogenen Beiträgen schadlos und liefern die fertigen Schaalen resp. Hefte an die einzelnen durch, daß sie raucht, reitet, radelt und einen Ganzen hinter die halten zu können, um so mehr, als andere Angestellte ihr Gehalt Fabrikanten. Diese haben nun während des Reiderstreits die und zum vollen Betrage Binde gießt. Ihrem anfangs fie vergötternden Vater verliert fie pünktlich bekommen hätten. Schaalenschneider und Schaalenpresser durch Namensunterschrift einen Prozeß, worauf der erzürnte Papa wie ein Bär im Käfig Die einbehaltenen Gelder seien ihm übrigens später von seinem verpflichtet, denjenigen Fabrikanten, welche die Forderungen der umbertobt und losbricht:„ Ich brauche feine berühmten Töchter!" Gehalt abgezogen worden. Der Gerichtshof war nach dem Reider ohne Einschränkung bewilligt haben, feine Schaalen mehr Das erzielte die großartigste Wirkung des Abends. Das Publikum Ergebniß der erneuten Beweisaufnahme der Ansicht, daß die abzugeben, widrigenfalls sie von den Mitgliedern des Fabrikanten schien demonstriren zu wollen, daß es als Vater oder Mutter die Handlungsweise des Schindler eine unberechtigte gewesen, vereins keine Bestellungen erhalten würden. Auch jezt, nachdem gleichen Gefühle hegte oder als Tochter den Verdacht von sich insofern als er der Verlagsanstalt nichts davon gesagt hatte, der Fabrikantenverein mit dem Reiderverein Frieden geschlossen abwehren wollte, als hätte es Anlage zur Berühmtheit. Gespielt daß er jene Summen für sich behalten habe, so daß erst hat, wird der Boykott des Fabrikantenvereins gegen die außerwurde übrigens vorzüglich. Das gute Spiel fonnte stellenweise gelegentlich der erfolgten Mahnungen die Maßnahmen des An halb des Vereins stehenden Fabrikanten, unter denen fich allerüber die Trivialität der Handlung hinweghelfen. Man sieht geklagten bekannt geworden wären. Letzterer habe sich hiernach dings auch viele befinden, welche Schleuderwaaren fabriziren und Jelten ein so treffliches Lustspiel Ensemble zusammen wie jetzt auf der Unterschlagung schuldig gemacht. Demgemäß ward die ein ein Preisverzeichniß niemals anerkannt haben, mit der größten gelegte Berufung verworfen. dem Leffing- Theater. Energie fortgefeßt. Ob mit dauerndem Erfolg, daß muß die
"
und
-