Einzelbild herunterladen
 

Haben Autorennen einen Wert?

Ist der siegende Wagen die beste Marke?

Nicht nur die beiden Todesstürze, die bei den letzten Autorennen in Berlin   und auf dem Nürburgring vorkamen, sondern auch die Meinung, daß in den Rennen keine Serienfabrikate, sondern Spe­zialmotoren und Spezialwagen verwendet werden, lassen bei vielen Automobilinteressenten den Wert der Autorennen für die Abschätzung der Qualität der Wagen recht problematisch erscheinen. Der Ber­liner Börsen- Courier" hat eine Anzahl Prominenter aus Automo­bilistenkreisen, Fabrikanten, Fahrer und Organisationsleiter darüber um ihre Meinung befragt.

17

Der Opel  - Generaldirektor Wronker lehnt Autorennen glatt ab, weil der Käufer nicht nach den Erfolgen dieser oder jener Marke bei den Rennen frage, sondern, der Wirtschaftslage entsprechend, die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, den Brennstoffverbrauch und das Aeußere des Wagens in Betracht ziehe. Ein kleiner, mit der Güte des Fabrikates nicht im Zusammenhang stehender Zufall könne die besten Wagen aus dem Rennen werfen, weil nur Spezial­konstruktionen verwendet würden.

Herr Wronker hat Recht und auch nicht. Die in Rennwagen eingebauten Motoren sind, sofern sie nicht direkte Spezialbauten sind, zum mindesten hochgezüchtet. Sie sind überkomprimiert, das heißt, die Verdichtung des angesaugten Benzingases im Zylinder ist viel stärker als bei normalen Motoren. Durch diese Ueberkompri­mierung wird ein größerer Explosionseffekt erzielt, die Motoren tommen auf höhere Umdrehungszahlen, sie leisten also mehr. Die meisten Rennmotoren haben außerdem Kompressoren, die den Kolben das Ansaugen des vergasten Benzins erleichtern, indem sie das Gas schon vorkomprimieren. Die Rennwagen haben ferner Spezial­zündkerzen, die auch wirklich imstande sind, bei etwa 7000 Um­drehungen, die die Maschine in der Minute macht, einwandfreie Zündungen zu vollbringen. Von den Spezialreifen und den Sonder­farosserien wollen wir absehen.

So stellt also ein Rennwagen doch immerhin ein technisches Gebilde dar, das nicht bedingungslos auf die Serienfabrikation übertragen wird.

Nun kommt aber in der Rundfrage Dr. Almers, der Vor­sitzende des Reichsverbandes der Automobilindustrie zu Wort, der

Olympiade- Rätsel

Der geheimnisvolle Dr. Lewald

Der Deutsche   Reichsausschuß für Leibesübun gen, die Spizenorganisation der bürgerlichen Sportverbände, hatte die Presse zu einem Tee geladen, um dabei über den Stand der Vorarbeiten zu den Olympischen Spielen  , die im Sommer d. J. in Los Angeles   stattfinden, zu berichten.

Nach uns zugegangenen Meldungen hat sich Herr Staats­sekretär a. D. Dr. Lewald als Vorsitzender des RFL. sehr ein­gehend über den Ausbau, die Ausrüstung und die Zusammensetzung der Olympia- Expedition verbreitet. Angesichts der trostlosen Finanz­lage, nicht nur des deutschen   bürgerlichen Sports, sondern auch des Reiches selber, hat man jetzt eingesehen, daß die Expedition im kleinsten Rahmen gehalten sein muß und daß man nur Sportler

-

nach Amerika   schicken will, die mindestens Aussicht auf einen Plaz bei den Wettkämpfen haben. Trotzdem wird die Expedition immer­hin noch 70 attive Sportler umfassen vor einigen Monaten wollte man nur einige 50 hinüberschicken, wozu allerdings noch ein ziemlich umfangreicher Generalstab von Trainern, Masseuren, Reisebegleitern ,,, Offiziellen" usw. kommt. Herr Dr. Diem, der Generalsekretär des RFL., verbindet seine Anwesenheit bei der Olympiade mit einer Reihe von Gastvorträgen an südkalifornischen Universitäten.

erklärt: Bei den letzten Rennen hat es sich erwiesen, daß nicht die erklärt: Bei den letzten Rennen hat es sich erwiesen, daß nicht die hochtourigen ausländischen Wagen, deren Motoren bis zu 7000 Touren in der Minute machen, die leistungsfähigeren und besser durchhaltenden sind, sondern die deutschen  , deren Umdrehungszahl bei etwa 3500 bis 4000 liegt. Das stimmt, denn wo viel Bewegung ist, ist viel Verschleiß. Allerdings muß ein langsam laufender Mo­tor wieder in seinen Abmessungen, besonders im Durchmesser der Kolben und Zylinder größer sein als ein schneller laufender, soll er dasselbe leisten. So hatte beispielsweise der Alfa- Romeo Caracci­olas, den er auf der Avus fuhr, einen Zylinderinhalt von 2,4 Litern, was etwa der Größe eines normalen Stadtwagens entspricht, der Mercedes- Benz des Siegers v. Brauchitsch   aber 7 Liter. Dr. Allmers meint weiter, der propagandistische Wert eines Autorennens sei sehr groß, denn es bringe breite Volksmassen noch mehr als sonst mit dem Begriff Auto zusammen.

Der Chefkonstrukteur und Rennfahrer von DKW  , Macher, erklärt, Rennwagen und Rennmotoren stellen nie völlige Spezial­konstruktionen dar. Sie hätten vielmehr sehr viele Teile mit Serien­wagen gemeinsam, so daß also Autorennen auch Gebrauchsprüfun­gen sind.

-

-

Zum Schluß sagt Herr Fritsch vom Automobilklub von Deutschland  , Autorennen seien insbesondere Materialprüfungen, die die Fehler einer Konstruktion untrüglich bloßlegten. Im Gegensatz zu Herrn Fritsch meinen wir, daß Gebrauchsprüfungen, bei denen normale Serienwagen 100 000 und mehr Kilometer hintereinander durchfuhren auch auf der Avus haben solche Dauerfahrten schon stattgefunden die beste Material- und Konstruktionsprüfung sind. Im übrigen wird sich die Güte eines Automobils stets am besten im täglichen Gebrauch erweisen. Heute sind einigermaßen anständige Automobile auch so gebaut und berechnet, daß man von einem Wagen, den man normalerweise das Jahr über in der Stadt fährt, auch einmal, vielleicht bei der Sommerreise, höhere Leistungen im Gebirge oder in bezug auf Schnelligkeit verlangen kann. Wer seinen Wagen und seinen Motor nicht pfleglich behandelt und ohne jedes Verständnis wild drauflos fährt, fann auch mit dem besten Fabrikat die herrlichsten Pannen erleben. M. J.

Kleiner Sport

von überall

Berlin  - Prag   5: 3. Den Fußballkampf der bürgerlichen Ber­ liner   Städte- Elf gegen die Vertreter von Prag  , der gestern im Berliner   Poststadion ausgetragen wurde, endete mit dem 5: 3- Siege der Einheimischen.

und Gloger- Lichtenberg den Abend eröffnen, und die Schwer­gewichte Löschen- Tegel und Hoffmann- Lichtenberg werden ihn schließen. Acht Kämpfe find angesetzt.

Arbeiter- Wasserballvorschau. Heute spielen Lichtenberg   und Frei­heit im Flußbad Klingenberg, morgen im Freibad Plößensee Hellas und Möre, am Freitag Weißensee und Spandau   im Seebad Weißensee und am Sonnabend Charlottenburg   und Union im Ver­einsbad Unions in Oberspree. Die jeweils Erstgenannten der Spiel­paarungen dürften zu neuen Erfolgen kommen. Beginn aller Spiele 19 Uhr.

Gutes Bogprogramm in der Bockbrauerei. Der beliebte Berliner  Freiluftring in der Bockbrauerei öffnet am Freitag, 3. Juni, seine Pforten mit einem vielversprechenden Programm. Im Mittelpunkt steht der Zehnrundenkampf zwischen dem deutschen   Mittelgewichts­meister Erich Seelig   und dem Hannoveraner Trollmann. Der in Paris   mit viel Erfolg gestartete Berliner   Bantamgewichtler Rieth­dorf hat den guten Westdeutschen Hinz- Barmen als Partner. Auch stehen sich Wallner- Düsseldorf   und Stich- Hagen gegenüber, der starke die oberen Gewichtsklassen sind gut vertreten. Im Schwergewicht Krefeld   zusammen. Schließlich gibt noch der Berliner   Herosmann und schnelle Berliner   Halbschwergewichtler Witt trifft mit Droog­opp sein Profitdebut gegen Aust- Berlin  .

Kuhle Wampe  ." Anläßlich des Verbots des Films ,, Kuhle Wampe  " teilten wir bereits mit, daß die in der Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege vereinigten Arbeitersportver­bände mit diesem Film, der ein kommunistischer Tendenzfilm ist, nichts zu tun haben. Wir möchten diese Feststellung jetzt erneuern, nachdem der Film für öffentliche Vorführungen freigegeben ist.

Kartellsportfest in Charlottenburg  

Am Sonnabend, 4. Juni, ab 16 Uhr geben die Vereine des Charlottenburger   Arbeitersportkartells auf dem Sportplatz in der Niebuhrstraße, Nähe Bahnhof Charlottenburg, im Rahmen eines Werbesportfestes einen Ausschnitt aus ihrem Uebungsbetrieb. Leicht­athletische Kämpfe werden von Sondervorführungen der Radfahrer und der Sportgruppen der Kleingärtner abgelöst. In zwei Hand­ballspielen zeigen vier Charlottenburger   Vereine, daß in ihren Reihen das Handballspiel mit viel Erfolg gepflegt wird. Tennis­Rot Charlottenburg wird auf einem eigens dazu hergerichteten Play Frauen und Männer- Doppelspiele zeigen und gegen Schluß der Veranstaltung im Faustballspiel sich mit den Kanufahrern der Freien Schwimmer messen. In einer Pendelstafette 10 × 1 Bahn­länge treffen sechs Mannschaften aufeinander. Nach dem Aufmarsch werden sämtliche Teilnehmer sowohl in der Mitte des Programms bei 15 Minuten Körperschule, als auch am Schluß beim Ausflang zusammengefaßt, um zu zeigen, daß die Zahl der Arbeitersport­treibenden in Charlottenburg   nicht gering ist. Eintritt 0,30 mark.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Larry Gains schlug den Borriesen Carnera   im Londoner   White­City- Stadion knapp aber einwandfrei nach Punkten. Ein bischen Theater war selbstverständlich dabei. Der sehr geschäftstüchtige Manager Jeff Dickson hatte für Carnera   weiße und für seinen Unionsfestfäle, Greifswalder Str. 221. Eine Stunde Zeitgeschichte, Ernstes schwarzen Gegner schwarze Borhandschuhe anfertigen lassen. Es ist unseres Wissens nach die erste Niederlage Carneras, der gewohnt

ist, alles in Grund und Boden zu schlagen.

Geza Janet gestorben. In der Universitätsklinik zu Königs­ berg   ist der ungarische Jockey Geza Janek, der dort am Pfingst­sonntag durch einen Sprung aus dem Fenster einen Selbstmord­versuch verübt hatte, seinen schweren Verlegungen erlegen.

,, Ständiger Ring" in Tegel  . Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, veran staltet die Freie Sportvereinigung Tegel 1899 in der Turnhalle Arbeiterborer. Es werden Lichtenberg  , Nord- Ost, Alt- Wedding und der Oberrealschule den 4. Kampfabend der Ständigen Ringer der Tegel in den Kampf gehen. Im Fliegengewicht werden Kloß- Tegel

Bootshaus

Sogar bürgerliche Berliner   Sportblätter waren erstaunt dar= über, wie geheimnisvoll Herr Lemald die Kosten= frage behandelte. Die ,, B. 3. am Mittag" stellte fest, daß Herr Lewald nicht einmal die Frage, wie die Reise finanziert werden soll und wer das Geld hergibt, beantworten konnte. Herr Lewald sprach nur davon, daß einige Vorschüsse aus Reich s= mitteln eingetroffen seien, daß man aber Endgültiges noch nicht sagen könne. In dieser Hinsicht wird ja der Deutsche Reichsaus- 99 schuß für Leibesübungen nach der Umbildung der Regierung einige Sorgen loswerden. Jedenfalls soll ein Olympiafest im Berliner  Grunemaidstadion einige tausend Mark einbringen, die in den Olympiafonds fließen werden. Bei diesem Fest hat man der Reichs= mehr große Betätigungsmöglichkeiten gegeben. Die Teilnahme der Reichswehr   und der am Schluß stattfindende große Zapfenstreich paßt sehr gut in den Rahmen hinein.

Der Pressedienst des Arbeiter Turn= und Sportbundes schreibt zur Finanzierungsfrage: ,, Da muß etwas nicht mit rechten Dingen zugehen, denn auch das Reich hüllt sich in Schweigen über seine Zuschüsse an den DPAFL. zur Finanzierung

Vorwärts"

der Los Angeles  - Expedition. Man ist doch sonst in solchen Dingen Das Heim der Arbeiterruderer sehr gesprächig. Oder scheut man das Licht der Deffentlichkeit wegen der Höhe der Unterstützung im Gegensatz zu den Zuwen  - an der Spree  , gegenüber von dungen an andere Sportverbände?

Baumschulenweg.

Reste

Läufer u. Dekorations- Stoffe Gardinen Halbstores

angestaubt

Modell Dekorationen

aus eigenen Werkstätten

bis zu

Freie Faltbootfahrer Berlin  : Donnerstag, 2. Juni, 20 Uhr, alle Gruppen und Heiteres von Fridel Hall.

Freie Schwimmer Charlottenburg  , Kanuabteilung. Sigung Donnerstag, 2. Juni, im Bootshaus Spandau  - Tiefwerder, am Jürgengraben, 20 Uhr. Vor­her Training. Besonders die Anfänger müssen erscheinen. Tagesordnung: Pfingstbericht, Viererbau. Der Klinkerbautursus ist voll belegt. Ranufahrer mit Booten fönnen noch als Mitglieder aufgenommen werden. Meldung auf der Sizung oder Donnerstag und Sonntags im Bootshaus. Wir besorgen

billig gute Markenboote( Holz- und Faltboote).

Freie Kanu- Union Groß- Berlin, Abt. Oberspree: Mittwoch, 1. Juni, Anfängertraining im Bootshaus. Untersuchung der Angemeldeten beim Sport­arzt, 18 Uhr, Stadtbad Neukölln, Ganghoferstraße. Donnerstag, 2. Juni, Training der Regattamannschaften.

BGB  . Freiheit" 07: Donnerstag, 2. Juni, 21 Uhr, Mitgliederversammlung bei Kaligti, Gaudystr. 20.

Frauen Wassersportverein Republik Tegel, Uferstr. 1. Sonnabend, 4. Juni, 20 Uhr, Mitgliederversammlung im Reichsbannerbootshause. Gäste willkommen. Sonntag, 5. Juni, 8 Uhr, Rudertraining.

-

Ruderverein Collegia: Sonnabend, 4. Juni, Kartellsportfest in Charlotten­Montag, 6. Juni, 20 Uhr, zur Vorstandssigung bei Thunad. burg, Niebuhrstraße. Alle Funktionäre sowie Teilnehmer erscheinen pünktlich

RWARTS

Unter Teppich Schlager

60

herabgesetzt

Sie werden staunen, einen reinwollenen Teppich in den Größen ca. 160x240 für M. 22.50, 200x300 für M. 36.-, 250x350 für M.54.- u. 300x400 für M.73.-, aus den welt­bekannten Vereinigten Smyrna Teppichfabriken, Cottbus  , unter Fabrik- Herstellungspreis kaufen zu können. Wir stellen dieses ungewöhnliche günstige Angebot in unserem 8 Meter großen Schaufenster Leipziger Straße   zur Besichtigung aus.

2250

Soweit Vorrat Mengenabgabe vorbehalten

OTAG

LEIPZIGER- ECKE MARKGRAFENSTR