attaché Hauptmann von Papen und den Marineattaché Kapitän Boy- Ed , die beide der deutschen Botschaft zugeteilt waren, Leiter dieser Sabotageafte zu sein. Als die Regierung in Washington ge= nügend Material beisammen hatte, forderte Wilson am 4. Dezember 1915 die Abberufung dieser beiden militärischen Diplomaten, die, wie es in der Erklärung des amerikanischen Außenministers heißt,„ wegen ihrer Verbindungen mit Anarchisten und ungesetzlichen Handlungen gewisser Personen der Regierung der Vereinigten Staaten nicht mehr genehm" seien.
Man fragt sich erstaunt, wie die amerikanische Regierung, die trotz gewisser schwerwiegender Enthüllungen bis zur Ausweisung des Hauptmanns von Papen nicht allzuviel greifbares Material gegen die deutschen Umtriebe besaß.
später bis ins fleinste Detail über die deutschen Spionage- und Sabotageatte unterrichtet
war. Die Erklärung hierfür ist einfach. Die amerikanische Regierung fonnte sich hierfür bei Herrn von Papen bedanken, der in unverständlichem Leichtsinn in seinen Koffern wichtigste Geheimdokumente, seine Scheckbücher mit genauen Angaben über die Zahlungen an gewisse Personen" und anderes Material mit sich führte und diese hochbedeutsamen Unterlagen bei einer Untersuchung auf hoher See in die Hände der Engländer fallen ließ. Er fiel für diese grandiose Tat bei Wilhelm II. sogar noch
die Treppe hinauf und zwar mit dem Erfolg, daß er
als Generalstabsmajor in Palästina nochmals bei einem plöhlichen Rückzuge wichtigstes Geheimmaterial über die Sabotageakte in den Bereinigten Staaten ,, verlor", anstatt es zu vernichten. Für den Generalstab der Entente bildeten diese Dokumente, die sofort den Weg nach Washington antraten, eine wahre Fundgrube.
Der Eindruck, den die Enthüllungen über die Tätigkeit der Organisation von Papen in den Bereinigten Staaten machten, war für das deutsche Ansehen vernichtend und hat damals nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet. Daß dieser Mann, der dem deutschen Ansehen in dem neutralen Amerika den denkbar schlechtesten Dienst während des Weltkrieges erwiesen hat, in schwerster Zeit zum politischen Führer Deutschlands berufen ist, fann jeden wahrhaften Freund des deutschen Volkes nur mit schwerster Besorgnis erfüllen.
Sozialrepublikanische Partei?
Mann über Bord!
Lohse Redensarten statt Arbeit
Im Preußischen Landtag war bei Eröffnung der Freitagsihung die Regierungsbant wiederum leer. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte Abg. Hinkler( Njoz.) sofortige Ab ſtimmung über einen Antrag des Geschäftsordnungsausschusses, der die Einstellung von Strafverfahren gegen nationalsozialistische Abgeordnete fordert.
Der Ausschußantrag wird mit den Stimmen der Nationalsozialisten, Deutschnationalen und Kommunist en angenommen. Zahlreiche Anträge der Fraktionen werden den zuständigen Ausschüssen überwiesen
Abg. Nuschte( Staatsp.): Der Theaterdonner der Nationalfozialisten soll nur eine Impotenz verdecken, zu sagen, wie sie denn eigentlich dem deutschen Bolte helfen wollen. Es wird Deutschlands Erwachen geben, aber in ganz anderem Sinne, als die Nazis träumen.
Das Haus setzt dann die allgemeine politische Aussprache fort mit einer Rede des Abg. Lohse( Njoz.): Die Reden der Regierungsparteien waren gestern darauf abgestellt, uns bereits heute alles in die Schuhe zu schieben und uns für alles verantwortlich zu machen, was nun in Preußen passiert. Wir sind ja noch gar nicht in Preußen an der Macht! Wie kommen die Redner der Sozialdemokraten und des Zentrums dazu, uns schon jetzt für alles verantwortlich zu machen? Wenn der Redner des Zentrums uns vorgeworfen hat, wir wären verantwortlich dafür, daß die Re- Schuldigen dieser dreizehn Jahre Schmach werden büßen müssen,
gierungsverhandlungen nicht voranfämen, so stellen wir demgegenüber feft: Solange Sie( zum Zentrum) Ihre Geschäftsordnungsschiebung aus dem alten Landtag aufrechterhalten, haben Sie gar keine Veranlassung, über das zu klagen, was augenblicklich ist.( Sehr richtig! bei den Njoz.) Denn die Schuld daran tragen nur Sie allein und fein anderer.( Erneute Zustimmung bei den Nsoz.)
Angesichts der gewaltsamen beengten Exportmöglichkeiten der Gesellschaft sind wir zur Nationalwirtschaft gezwungen. Nur allerhöchste Schutzölle fönnen die deutsche Landwirtschaft retten. Arbeitsstreckung bringt nur weniger Lohn. Wir Nationalsozialisten sind für die allgemeine Arbeitsdienstpflicht. Das geht allerdings mit den Methoden der Reichsbank nicht. Dazu brauchen wir eine selbständige Währung.
Abg. Kaiser( Komm.) wendet sich gegen die Lohnkürzungen. Bei 14 Pfennig Stundenlohn drucken die Unternehmer auf die Lohntüten: Wählt Hitler!" Der Redner polemisiert dann eingehend gegen die freiwillige Arbeitsdienstpflicht der Jugend, die nur fünftigen Kasernendrill vorbereiten solle.( Buruf bei den Nazis: Zwei Jahre Kaserne würden dir Lümmel gar nichts schaden!)
denen konservativen Gedankens ausgehen kann. Mit einigen schön! flingenden Worten ist das nicht zu machen.
Der neue Generalangriff unter christlicher Tarnung stört in verhängnisvoller Weise die Sammlung des christlich und konservativ denfenden Volksteils.
Abg. Freisler( Njoz.): Die liberalistisch- individualistischen Parteien von der SPD. bis zum Zentrum fönnen uns nicht begreifen, weil sie rein materialistisch denken. Wir wollen die innere seelische und geistige Erneuerung der deutschen Nation. Wir brauchen nicht zu erklären, was wir tun werden; denn wir stehen an der Schwelle der schweigenden Tat.( Stürmischer Beifall bei den Nationalsozialisten.) Leute wie der Berliner Landgerichtsdirektor Schmig( 3urufe: Ein notorischer Rechtsbrecher!), wie Herr Kuttner oder wie Herr Heilmann interessieren uns nur als Objekte fünftiger Rechtsprechung und fünftigen Strafvollzuges.( Erneuter Beifall bei den Nationalsozialisten.) Daß SA.- und SS. - Leute in die Kerker des Systems kommen, hört jetzt auf, weil der Rechtsstaat beginnt.( Stürmischer Beifall rechts.) Alle wenn sie nicht rechtzeitig an den Genfer See gehen. Abg. Heilmann: Wir beabsichtigen nicht dem Vorbild von Doorn zu folgen. ( Lärm bei den Nationalsozialisten.) Kein Wort hat der Vertreter der SPD . hier zu sprechen gewagt über die Frage, daß allein die Systemparteien für Hunger und Arbeitslosigkeit in Deutschland verantwortlich sind.( 3uruf des Abg. Heilmann: Auch in Amerika , wo die gleiche Not herrscht?) Hier interessiert uns deutsche Not, nicht China und Japan oder England und Amerika. ( Zuruf: Hier und da hat die Not die gleiche Ursache im Kapitalismus .) Wenn Sie die amerikanische Not mehr intereffiert, wandern Sie doch aus. ( 3uruf: Dieses Niveau ist Ihre geistige Erneuerung!)
Abg. Koenen( Romim.): Die Nationalsozialisten geben feine Auskunft über ihre fünftigen Pläne, weil sie heute noch nicht jagen dürfen, daß sie bezahlte Knechte des Großfapitals find. Ihre ewigen Klagen über einzelne sozialdemokratische Staatsfunktionäre sollen nur Thyssen und dem Bantkapital fagen: Laßt uns Nazi einmal ran; wir werden noch viel brutalere bürokratische Amtswalter des Kapitalismus sein als die Sozi.( Beifall bei den Komm.)
Die Debatte geht weiter.
Der nächste Zeuge ist der frühere Zögling Buchholz, jezt Heizer in Berlin . In der Anstalt gefiel es ihm anfangs. Zuletzt wurde das Essen sehr knapp, und es wurde viel geschlagen. Der Zeuge ergänzt die Aussage des ersten Zeugen. Er erinnert ihn auch daran, daß er von dem Erzieher Franke im Heizraum mit einem Scheit Holz geschlagen wurde. Der selbst hat Ohrfeigen
Es hat sich herausgestellt, daß der konfuse Plan, eine neue Partei zu gründen, die politisch links und wirtschaftlich rechts von der Sozialdemokratie stehen soll, von Otto Hörsing betrieben wird. Der mehrmonatige Aufenthalt im Sana Barone, zugleich eine Kennzeichnung, die nichts zu wünschen bekommen. Rechtsanwalt Löwenthal: Haben Sie auch ſonſt
torium, das Hörsing nach seiner verunglückten Gründung des ,, Volkskurier" zur Wiederherstellung seiner Nerven aufsuchte, hat offenbar keine nachhaltige Wirkung gehabt, sonst könnte er einen solchen Frevel an der Sozialdemokratie unmöglich begehen. Wir glauben, daß der Ausschluß Hörsings aus der Partei durch den Parteivorstand nach genauer Feststellung des Tatbestandes nur noch eine Formalität ist.
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Die Bundespressestelle des Reichsbanners teilt mit: Der bisherige Erste Bundesführer des Reichsbanners SchwarzRot- Gold Otto Hörsing hat unter dem 3. Juni dem Bundesvorstand schriftlich mitgeteilt, daß er von der Bundesführung zurücktritt und aus dem Bundesvorstand ausscheidet. Die tatsächliche Leitung des Bundes lag bekanntlich schon seit Ende vorigen Jahres in den Händen des geschäftsführenden BundesDorfizenden Karl Höltermann .
Der Brief Papens an Kaas, in dem Papen sein Vorgehen zu entschuldigen sucht, findet in der Kölnischen Volkszeitung" eine vernichtende Antwort. Das Zentrumsblatt schreibt:
,, Noch kennen wir von dem neuen Kabinett nichts anderes als seine Mitglieder und seine Entstehungsgeschichte. Sie weist indes viele Punkte auf, die
sind. Reichskanzler Brüning hat im ehrlichen Bemühen mit den Broblemen gerungen, deren Folgewirkungen das deutsche Volt auf mühlen, und hat übermenschliche Anstrengungen gemacht, foziale Spannungen zu mildern, Gegensäge auszugleichen und den Opfergedanken im deutschen Volk zu stärken. Das war ein Christentum der Tat, ein Sichaufopfern für Volk und Staat. Diese in höherem Sinne wahrhaft chriftliche Politik
Das ist eine neue Kriegserklärung an das Kabinett der übrig läßt.
Englische Meinung.
Auch für die Berliner Vertreter der Auslandspresse hatte der neue Reichskanzler am Donnerstagabend nicht mehr Zeit als die paar Minuten, die er der deutschen Presse gewidmet hatte. Die Bermeidung jeder Auskunft über die Pläne dieser Regierung und das jeder Frage vorbeugende rasche Verschwinden des Herrn v. Papen hat auf zahlreiche Teilnehmer dieser Journalistenempfänge den Eindruck einer gewissen Verlegenheit gemacht. Ein drahtlich über mittelter Artikel der Londoner ,, Times" umschreibt das so, daß er als dominierende Figur des neuen Kabinetts den Herrn D. Schleicher bezeichnet. Nach einigen vorausgeschickten Komplimenten für Herrn D. Neurath, der als Botschafter in London selbstverständlich Freundschaft mit führenden Zeitungsleuten gehalten hat, schreibt das englische Blatt, General von Schleicher sei sicherlich der Mann, auf den die Nationalisten ihre Hoffnungen sezen werden, wenn sie den Wunsch haben sollten, das Leben dieser Uebergangsregierung über die in Aussicht genommene Zeit hinaus zu verlängern. Herr v. Hindenburg beabsichtige zweifellos eine fonſtitutionelle Linie zu verfolgen, soweit dies die gegen wärtigen Umstände erlaubten.
Obwohl die neue Regierung aus der persönlichen Wahl Hindenburgs hervorgegangen sei und selbstverständlich nicht beanspruchen könne, das moderne Deutschland zu repräsentieren,
sei Herr v. Papen dennoch in der Lage, Deutschland autoritativ in Lausanne zu vertreten, da in bezug auf die Reparationen alle Parteien in Deutschland in dieser Frage einer Meinung feien. Bom europäischen Standpunkt aus sei die bedauerliche Tendenz fest zustellen, daß Deutschland in sich selbst zusammenschrumpfe, statt zum Borschein zu fomnien als mitarbeitendes Glied der Bölfergemein schaft. Die Erfahrung werde auch die neue Regierung ebenso wie die übrigen verantwortlichen Führer Europas machen, daß ein jedes Land nur dann gefunden könne, wenn es seine Interessen mit denen der anderen Länder in Uebereinstimmung bringe.
Prügelheim Waldhof.
ist von hinten her sabotiert und jäh unterbrochen worden. Noch während der Kanzler unter Ueberwindung unendlicher Schwierigkeiten die letzten Maßnahmen zur Wiedergesundung Deutschlands traf, wurden von Kräften, die außerhalb der Berantwortung standen, Der wehrlose Schwachsinnige wurde am meisten geschlagen. die Minen gelegt, die das Arbeitskabinett Brüning gesprengt haben. Die Deffentlichkeit und selbst der Kanzler wurden im Dunkeln gehalten. Auch die Partei, aus der das neue Licht aufsteigen sollte, wurde irregeführt, und als sich der Vorhang endlich hob, stand man vor einer großen Täuschung und Enttäuschung. Christliche Grund sätze darf man nicht nur predigen, man muß sie auch ausüben, und eine chriftliche Tat hat mehr sittlichen Wert als zehn christlich klingende Worte. Die Vorgeschichte dieses Kabinetts mit ihren dunklen Kulissen ist schlecht in Einklang zu bringen mit den ,, underänderlichen Grundsäßen unserer christlichen Weltanschauung", von denen Herr von Papen in seinem Schreiben spricht.
Es hat seit dem Umffurz in Deutschland noch feine Regierung gegeben, die auf so schmaler Basis ruhte wie die jetzige. Wir reden gar nicht von der parlamentarischen Grundlage, die über haupt nicht vorhanden ist. Dieses Kabinett hat im Bolte keine Resonanz. Es ist alles andere als eine Sammlung jener Kräfte, aus denen das neue Deutschland aufgebaut werden kann. Vielmehr haben sich hier die Repräsentanten einer dünnen Schicht zusammengefunden, deren konservative Begriffe in sehr engen Grenzen verlaufen. In dem geistigen Ringen der Zeit, in dem Suchen nach neuen Formen sind die neuen Männer sehr wenig hervorgetreten.
Um so besser aber fennt man einige von ihnen als Führer von Standesbewegungen mit rein materiellem Ziel.
Zwischen dieser Regierung und dem Volke, besonders auch dem jungen Deutschland , klafft eine sehr breite Kluft, steht eine Fremd heit, von der keine Aktivierung des nationalen und richtig verstane
Die Verhandlung gegen die Erzieher von Waldhof geht heute im Sigungsfaal des Templiner Amtsgerichts vor sich. Der fleine Saal ist faum imftande, das Gericht, die Angeklagten, die Berichterstatter, die Zeugen und das Publikum zu faffen. Auf dem Flur drängen sich die Zeugen, ehemalige und jehige 3öglinge von Waldhof.
Nachdem gestern in der Hauptsache die sittlichen Berfehlungen der beiden angeklagten Erzieher erörtert wurden, wurden heute die Zöglinge vernommen, die von den übrigen Angeflagten mißhandelt wurden. Als erster ist der schwachsinnige 19jährige Sch. an der Reihe. Es ist der Junge, von dem der Angeklagte Franke gesagt hat, er würde auf das Gericht einen traurigen Eindruck machen und man würde nicht verstehen, wie er sich an diesem Zögling habe bergreifen können. Man tann es tatsächlich nicht verstehen. Der Junge leidet infolge einer Gehirnkrankheit am Beitstanz. Eines Tages war er beim Kartoffelauslesen. Dem Angeklagten Küchenmann ging das nicht schnell genug und der Stock trat in Attion. Sch. war es verboten, den Holzplatz zu betreten. Der Zögling B., der als Heizer arbeitete, bat ihn beim Fortfchaffen einer Holztiepe zu helfen. Der Lehrer Wenda sah das, nahm ihn beim Kragen und warf ihn aus dem Holzschuppen. Der Junge sagte: Unterlassen Sie das und wehrte ab, erhielt einen Schlag mit dem Hammer, flappte zusammen, bekam einige Maulschellen und wurde die Treppe zum Heizraum heruntergeschleift. Der Erzieher Franke tam hinzu, sah den weinenden Jungen und versezte ihm Schläge mit dem Schlüsselbund.
beobachtet, daß Zöglinge geschlagen wurden? 3euge: Ja, mein Zimmer befand sich neben der Arrestzelle. Eines Tages hörte ich, wie der Erzieher Franke und der Erzieher Rauch in die Zelle hineingingen, und gleich darauf begann der Junge, der eingesperrt war, zu schreien Später erzählte er mir, er sei mit dem Gummifnüppel geschlagen worden. Rechtsanwalt L.: Waren es nicht immer dieselben Lehrer, die sich am Brügeln beteiligten? 3euge: Ja. Es waren der Küchenmann, der Franke und der Rauch. Rechtsanwalt L.: Sprachen die Jungen nicht von einem Rolltommando? 3euge: Das weiß ich nicht. Rechtsanwalt L.: Haben Sie nicht auch vom Direktor Grüber Ohrfeigen bekommen? 3e uge: Ja, weil ich eines Tages nicht zur Kirche gehen wollte; außerdem erhielt ich auch drei Tage Arrest.
Wieder Tragödie der Not.
Drei Todesopfer einer Verzweiflungstat.
Im Hause Wichertstr. 1 im Norden Berlins wurde heute früh eine furchtbare Familientragödie entdeckt. Im Schlafzimmer ihrer Wohnung wurden dort der 41jährige Kaufmann Karl Stöd. ting, jeine um 10 Jahre jüngere Frau Gertrud und deren 11jähriger Sohn Heinz durch Gas vergiftet tot aufgefunden.
Stödling hatte in der Schönfließer Straße ein Geschäft, dem ein Laboratorium angegliedert mar. Er befaßte sich mit der Herstellung von Mitteln zur Schönheits- und Körperpflege. In den letzten Monaten ging der Umsatz derart start zurück, daß St. mit seinen Verpflichtungen in Rückstand geriet. Da der Mann offenbar teinen Ausweg sah, seine finanzielle Lage zu verbessern, faßte er Tod zu nehmen. Stöckling hatte sich in seinem Geschäft zwei Tage den Plan, aus dem Leben zu scheiden und seine Familie mit in den nicht sehen lassen, und als er auch heute früh in seinem Büro nicht erschien, schöpften die Angestellten Berdacht und benachrichtigten die Kriminalpolizei. Die Beamten verschafften sich gewaltsam Einlaß. In dem mit Gas erfüllten Schlafzimmer fanden sie das Ehepaar und ihr kind tot auf. Nach dem Befund scheint Stöckling, nachdem Frau und Kind eingeschlafen waren, heimlich aufgestanden zu ſein und sämtliche Gashähne in der Wohnung geöffnet zu haben. Die Vermutung, daß St. ohne Wissen seiner Frau ge= hanbelt hat, wird noch dadurch verstärkt, daß er keine Abschiedsbriefe hinterlassen hat. Die Leichen sind von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden.
Fenstersprung aus dem vierten Stock.
Aus dem Küchenfenster seiner im 4. Stockwerf gelegenen Wohnung in der Wolliner Straße 34 sprang heute vormittag der Schloffer Erich J. auf den Hof hinab, wo er mit zerschmetterten Gliedern bewußtlos liegen blieb. Die Feuerwehr brachte den Lebensmüden ins Lazaruskrankenhaus. Nervenzerrüttung ist das Motiv zur Tat.
Auf der Bahnstrede hermestet!-Simmern stürzten am Donnerstag 400 bis 500 Rubitmeter Fels massen auf die Gleise. Kurz darauf nahte ein Personenzug. Der Lokomotivführer versuchte vergebens, den Zug vor dem Hindernis zum Stehen zu bringen. Die Lokomotive und der Packwagen entgleisten. Bier Reisende wurden verlegt, einer von ihnen schwer. Der Verkehr wurde durch Umsteigen aufrechterhalten.
nach Mitteilung des Aerztebefundes auf volle Verantwortlichkeit Der Präsidentenmörder Gorguloff hat dem Untersuchungsrichter erklärt, sein Beweggrund sei gewesen, die Welt vor dem Kommunismus zu bewahren; er hätte auch jeden anderen Staatschef ge= man möge ihn doch gleich hinrichten.
tötet