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Kommunen und Börse.

Keine Beunruhigung im Falle Duisburg  .

Die Mitteilung der Duisburger   Stadtverwaltung, daß die am 1. Juni fällig gewordenen Zinsscheine der 7prozentigen Anleihe nicht eingelöst werden können, ist an der heutigen Börje ohne großen Ein­druck geblieben.

Man erklärt zu diesem Vorgang, daß bei der bekannten schlechten Finanzlage der deutschen   Kommunen infolge der ungeheuren Wohl fahrtslasten die Mitteilung der Stadt Duisburg   keine leber raschung gebracht habe. Man verweist in diesem Zusammenhang auf Dresden  , das vor etlichen Monaten gleichfalls seine Bins verpflichtungen nicht abdecken konnte, aber reibungslos die zugesagten Ratenzahlungen geleistet hat. Auch im Falle der Lübecker   Schatz­anweisungen sei eine annehmbare Regelung zustande gekommen. Die am Rentenmarkt intereffierten Kreise beurteilen daher die Lage im allgemeinen sehr ruhig, da man überzeugt ist, daß in absehbarer Zeit eine grundsägliche Klärung zwischen dem Reich und den kommunen eintreten muß. Stärferes Angebot in Duisburger  Stadtanleihen, deren Kurs zulegt bei 35.3 lag, mar nicht zu verzeichnen, jedoch trägt man sich bei dem Börsenvorstand mit dem Gedanken, bis zur Klarstellung der Zinsenregelung eventuell die Kursnotierung zu streichen.

Der Aktienmarkt lag heute sehr still. Nach schwächerer Eröffnung konnten sich jedoch höhere Kurse durchsehen, wobei u. a. J. G. Farben von 89% auf 90%, Siemens u. Halske   von 114 auf 115 und Reichs­

banf von 120% auf 121% stiegen.

Einheitsfront."

Kommunistische Theorie und Praxis.

Probleme der Wirtschaftsfrife

Jugendverbände über Freiwilligen Arbeitsdienst"

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Der Landesausschuß. Brandenburg   der deutschen  | dern auch vom Erwachsfeien aus müsse man die Situation betrachten. Jugendverbände hielt am Donnerstag eine Tagung ab, die Jede Abkapselung der Jugend von den Aelteren sich in ausgiebigen Referaten mit dem Freiwilligen Arbeitsdienst" sei gefährlich. Oft würden beschäftigte. Die Tagung war reich beschickt: 22 Behördenvertreter, 74 Vertreter von gewerkschaftlichen Organisationen, 37 von angeschlossenen Jugend- und Sportverbänden somie 22 aus inter­essierten Organisationen.

Den Auftakt gab Dr. Erhart vom Landesarbeitsamt Branden­ burg   mit einer Skizzierung der bisherigen Leistungen im Arbeits­bereich dieses Amtes. 181 Arbeiten sind bisher vom LAA. für Be­schäftigung von 5940 Arbeitsdienstwilligen anerkannt, von denen bisher allerdings nur 1000 beschäftigt werden. 61 Arbeiten inten der Hebung der Volksgesundheit( Ausbau von Heimen und Sport­

plätzen, 63 wurden als ,, volkswirtschaftlich wertvoll" anerkannt, und

zwar: 20 für Bodenverbesserungsmaßnahmen, 36 für Forstarbeiten, 7 für Siedlungen und Wegebauten. Dabei mußte auch festgestellt standsarbeiten durchgeführt, jetzt aber megen fehlender Fällen werde jedoch die zusätzlichkeit der Arbeit vom Landes­Mittel dem ,, Freiwilligen Arbeitsdienst" zugewiesen sind. Bei allen

werden, daß viele dieser Arbeiten früher als Not­

arbeitsamt eingehend geprüft.

Direktor Puchowski. der Vorsitzende des Landesausschusses, behandelte die Fragen Wert und Schwierigkeiten des frei willigen Arbeitsdienstes". Werte sieht er darin, daß den Jugendlichen wieder ein seelischer Halt und eine Eristenzsicherung(?) geboten werde. Zudem kommen Menschen verschiedener sozialer und Bil­ In  

großer Aufmachung berichtet die Rote Fahne" über den dungsstufen zusammen zu gemeinschaftsfördernder Arbeit. Die Be­nationalsozialistischen Sturm auf das Frankfurter   Gerufstüchtigkeit werde erhalten und die Berufswendigkeit gefördert. wertschaftshaus. Im Anschluß daran macht sie Propaganda für die Einheitsfront" und beschimpft die Sozialdemo= fraten als angebliche Gegner derselben.

Im Preußischen Landtag   aber haben die Kommunisten am Donnerstag Einheitsfront mit den Nationalsozia listen gemacht, indem sie gemeinschaftlich Amnestie, das heißt Straflosigkeit für Verbrechen wie das Frankfurter   und zwar nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für einige Wochen oder Monate in die Zukunft hinaus be­schlossen haben. So sieht die kommunistische Einheitsfront in der Praxis aus: Man schimpft auf die Sozialdemokraten und sorgt dafür, daß die Faschisten, die sich am Eigentum der Arbeiterschaft vergreifen, straffrei ausgehen!-

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Eingesperrter Exfaiser ausgerückt. Monarchische Ungelegenheiten in Abessinien.

Addis Abeba  , 10. Juni.  ( Reuter.)

Der 1917 entthronte Kaiser Lidsch Jeassu von Abessinien ist aus der Gefangenschaft entkommen. Lidsch Jeassu, dessen Ueber­machung dem einflußreichen Ras Kassa anvertraut war, hatte sich als Frau verkleidet und auf diese Weise seine Wächter getäuscht. Zur Zeit ist der Erkaiser in dem unwegsamen Ge= birgsbezirk Godscham. Man vermutet, daß Ras Kassa die Flucht begünstigt hat, jedenfalls wird er seit dieser Flucht streng beobachtet. Unter dem Befehl des Kriegsministers ist eine starte Truppenabteilung nach Godjcham entsandt worden, um Lidsch Jeassu wieder gefangen zu nehmen. Dieser hat erklärt, er würde sich nach Ablauf der Regenzeit nach Addis Abeba   begeben, um mit seinem Feinde Haile Selassie   abzurechnen. Dieser ist angesichts der Erregung, die sich anscheinend des Volkes be­mächtigt hat, in schwieriger Lage. Unmittelbar nach der Flucht von Lidsch Jeassu wurde Ras Hailu verhaftet, der versucht haben soll, dem früheren Kaiser Waffen und Munition zu liefern. Berzicht auf Militärsalut.

Addis Abeba  , 10. Juni.  ( Reuter.)

Als der französische   Gesandte in Diredaua   antam, ver­ließ er den Bahnhof durch einen Nebenausgang, um den Ehrenbezeugungen einer abessinischen Soldatenabteilung zu entgehen. Das ist eine Vergeltungsmaßnahme, weil ein französischer Eisen­bahnangestellter in Diredaua von einem abessinischen Soldaten an= gegriffen, mißhandelt und bis ins Eingeborenenviertel verschleppt worden war; erst der französische   Konsul hatte ihn befreien fönnen.

Mordaufklärung nach 12 Jahren.

Der Täter zum Tode verurteilt.

Weimar  , 10. Juni. Das Schmurgericht in Weimar   verurteilte den Landwirtschafts­gehilfen Ritter aus Klein Brembach megen Ermordung der Hausangestellten Else Leuthardt in Vogelsberg   zum Tode. Die Mordtat liegt 12 Jahre zurück. Trotz eifriger Bemühungen geiang es damals nicht, die rätselhafte Mordtat aufzuklären. Ritter war 1919 mit der Else Leuthardt eng befreundet und das Mädchen glaubte, in ihm mit Recht den Vater ihres Kindes sehen zu müssen.

Als Ritter bald darauf ein anderes Mädchen kennenlernte, fam es zwischen ihm und der Leuthardt zu Auseinanderjegungen. Auf Grund von Aussagen früherer Freunde konnte Ritter   jetzt überführt werden. Er hat die Leuthardt durch 16 Messerstiche getötet.

Neuer Stratosphärenflug. Piccards Gondel in Zürich   eingetroffen.

Zürich  , 10. Juni.

Professor Piccards Gondel ist nach manchem Hin und Her in Zürich   eingetroffen und am Donnerstag vor dem Gasmert Schlieren   ausgeladen worden. Bereits in der nächsten Woche soll auf dem Spielplatz des Fußballklubs Grashoppers in Zürich  der zweite Aufstieg erfolgen. Der Start ist auf 3 Uhr mor­gens vorgesehen.

Die Not der Städte.

Reichsfinanzminister Graf Schmerin von Rrofigt empfing heute den geschäftsführenden Vorsitzenden des Reichsstädte= bundes, Dr. Haekel, der ihm im Hinblick auf die kommende Reichsnotverordnung die besonders schwierige Lage in den kleineren und mittleren Städten darlegte.

Dr. Wait, lange Jahre Gesandter Lettlands   in Berlin  , ist vor turzem heimgereift und jetzt auf seinen Wunsch in den Ruhestand perfekt morden,

Mittel verpulvert, die besser einer größeren Aufgabe der Arbeits­beschaffung nuhbar gemacht wären. Auch solche Stärkung der Lebenskraft der Familie komme wieder dem Jugendlichen zugute.

Binderheim( Versicherungsangestellte) verwies u. a. noch auf politische Gefahren, besonders davon ausgehend, daß unter dem ,, Arbeitsdienst" SA.- Gruppen getarnt werden können.

Weitere sechs Referate beschäftigten sich mit der Praxis des freiwilligen Arbeitsdienstes. Arbeitsdienst ohne Lager werde als fragwürdig erklärt. Recht temperamentvoll erläuterte Dr. Diebahn ( Spandau  ) den Aufbau und die Tätigkeit im Arbeitslager: Rückkehr zur Primitivität in der Lebensweise" war der Tenor hier

wie auch in weiteren Referaten. Dem Arbeitslosen noch Beschränkung zu empfehlen, dazu gehört allerdings schon etwas. Dieser Referent

setzte sich mit besonderer Eindeutigkeit für die Abkapselung ein. Selbstverwaltung sei jedoch wichtig und die Freiwilligkeit entscheidendste Grundlage.

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Auch sonst konnte man erfreulicherweise eine starke Abneigung gegen die Arbeitsdienstpflicht bei der großen Mehrheit der Organisationsvertreter feststellen. Einander widersprechend setzten sich einzelne Redner für engere Tätigkeit in den Vereinen bzw. für überbündische ,, Volkslager der Arbeiter, Bauern und Studenten" ein. Der Vertreter der Regierung Frankfurt   a. d. Oder forderte vor allem Angliederung an die staatliche Jugendpflege. In der Diskussion betonte Genosse Vollmershaus die Erziehung zu Gemeinschaft und geistiger Regsamkeit sei gleichfalls Möglichkeiten gemeinsamer aber nur überbündischer Arbeit. sehr wichtig, denn das Wesentliche beim FAD. werde immer nicht Eine Zentralstelle für planmäßigen Ausbau ließe sich im Landes­die Arbeit an sich, sondern die pädagogische Seite der Angelegenheit ausschuß schaffen. Meist sei allerdings die geleistete Arbeit sein. Die Schmierigteiten sind sehr zu beachten. In ge= sunkenem Arbeitswillen, in der nicht immer nach sozialen Gesichts- säglichkeit" jei besonders zu achten. Schutz vor Ausbeutung teurer als im freien Arbeitsvertrag. Auf ihre Zu­puntten erfolgenden Auswahl, in dem Einfügenmüffer in unge- und Verdrängung ordentlicher Arbeitskräfte und Abwehr jeg­wohnte Ordnung, in der Möglichkeit jederzeitigen Ausscheidens(!) licher Soldatenspielerei sei nötig. Mit besonderer Ent­und in der Frage der Leitung treten diese Schwierigkeiten in Er- schiedenheit wandte er sich gegen alle Bestrebungen auf Ueber­fcheinung. Dazu kommt das Streben nach Ausnutzung zu Lohnleitung zur Arbeitsdienstpflict. drückerei, Rasernierung und Militarisierung. Mit erfreulicher Deutlichkeit rückte der Referent unter allseitiger zu ſtimmung davon ab. Befürchtet werden müsse allerdings auch, daß nach Ablauf der 20 oder 40 Wochen die

innere Katastrophe für den Jugendlichen

um so größer werde. Notwendig sei die Einschaltung des FAD. in einen größeren Rahmen, etwa des Siedlungsproblems.

In der grundsätzlichen Diskussion forderte man wieder einmal von der Jugend ,, Opfer auf dem Altar des Vaterlandes". Lebhaften Widerspruch fand die Dom Landesarbeitsamt Brandenburg angedeutete Möglichkeit, daß die Technische Nothilfe auch Anerkennung als Träger des Arbeitsdienstes finden könne.

Genosse Rosenzweig vom Baugewerksbund mußte Wasser in den Wein der Arbeitsdienstbegeisterung schütten. Er forderte vor allem größere Weitsicht im Rahmen der Gesamt­probleme der Wirtschaft. Nicht nur von der Jugend, son­

Eine unruhige Nacht!

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Nazis überfallen Reichsbanner. Mehrere Berlegte. Stadtgegenden In der vergangenen Nacht kam es in verschiedenen schweren Ueberfällen national­sozialistischer Rowdys auf Reichsbannerleute und

zu

kommunisten. Mehrere Reichsbannerleute und drei kommu­niften erliften erhebliche Verletzungen.

Ein systematischer Ueberfall wurde auf sechs Reichs­bannerleute verübt, die gegen 22.30 Uhr von einer Vollver­sammlung der Kameradschaft Kreuzberg   famen und sich auf dem Heimweg nach der Morißstraße befanden. In der Gitschiner Straße bemerkten die Reichsbannerleute etwa 16 bis 18 Nazis auf Fahrrädern, die plötzlich wie auf ein Kommando verschwanden. Wie sich später herausstellte, war es ein größerer ,, Vorpostentrupp" der Nazis, der zur Beobachtung ausgeschickt war. An der Ecke Prinzenstraße und Gitschiner Straße versperrten etwa 50 bis 60 Hakenkreuzler den Weg. Es kam zu einer Schlägerei, und bei der zahlenmäßigen Ueberlegenheit der Nationalsozialisten, mußten die Reichsbannerleute den Rückzug antreten. Alle sechs hatten mehr oder minder schwere Verletzungen erlitten. Zwei der Haupträdels­führer versteckten sich, als die Polizei eintraf, unter einem Möbel­magen auf einem Kohlenplayz am Elisabethufer. Dort wurden sie von der Polizei hervorgeholt und ins Polizeipräsidium gebracht.

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Am

Am Tegeler Weg wurde ein 19jähriger Kommunist von 1.5 Nazis niedergeschlagen. Mit erheblichen Verletzungen wurde der Ueberfallene zur nächsten Rettungsstelle gebracht. Bahnhof Jungfernheide wurden der 19jährige Günther Nazis niedergeschlagen. Die Täter flüchteten und entkamen. Lemke aus Spandau   und der gleichaltrige Heinz Sperling von An Ecke Baruther und Belle Alliance- Straße fam es zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten zu einem Feuergefecht.. Es wurde niemand verletzt.

der

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Nazis kompromittieren Reichswehr  .

Und die Schupo soll nichts zu sagen haben. Mehrere Passanten der Hohenzollernstraße in Potsdam   machten am 3. April d. J. zwei Polizeibeamte darauf aufmerksam, daß zwei Reichswehrsoldaten aus Potsdam   Arm in Arm mit einer Anzahl angetrunkener Nationalsozialiste n durch die Straßen zogen. Die Polizeibeamten machten daraufhin die Soldaten auf ihr unstatthaftes Benehmen aufmerksam und lösten sie von den Nationalsozialisten. Ueber dieses Vorgehen empört, rief der Nationalsozialist Dr.- Ing. Ernst Ewersberg aus Potsdam  den beiden Polizeibeamten zu: ,, Ihr dummen Jungen habt uns gar nichts mehr zu sagen. In Potsdam   merden mir demnächst Ordnung fchaffen. Die Reichswehr   ist längst unser Freund."

Dr. Emersberg mußte sich jetzt vor dem Potsdamer Amtsgericht megen öffentlicher Beamtenbeleidigung verantworten. Der Angeklagte beanspruchte den Schutz des§ 193, da er durch das Vorgehen der Beamten, das nach seiner Meinung ungerechtfertigt mar, zu den Worten gereizt worden sei. In der Verhandlung kam es zu Erörterungen darüber, ob Polizeibeamte berechtigt find, Reichs mehrangehörige, wenn sie mit angetrunkenen Bersonen Arm in Arm gehen, auf ihr Tun aufmerffam zu machen und die Personalien

Den Abschluß der Tagung bildete ein Referat des Geschäfts­führers Maaß vom Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände über Wege zur Weiterarbeit". Einleitend deutete er u. a. mandher­lei Beeinflussungsversuche aus Ministerien und politi schen Verbänden an, die ebenso abzulehnen seien, wie Kom­binationen mit Wehrsport und Arbeitsdienstpflicht. Zahlenmaterial ergänzte bisher Gesagtes. Ende April wurden rund 40 300 beschäftigt, im Durchschnitt allerdings nur 10 Wochen. 27,3 Proz. der Arbeiten galten der Bodenverbesserung, 10,5 Proz. der Schaffung von Sied­lungsland, 33 Proz. zur Hebung der Volksgesundheit. Dem frei­willigen Arbeitsdienst fehlt die Generallinie. Die Grundlage muß breiter werden. Große Nationalaufgaben in größerem Verband sind erforderlich. Die Gliederung verlangt nach Vorbereitungs-( 20 Wochen) und Hauptdienst( weitere 40 Wochen). Die Verbände müssen die Kerntruppen für die Führung stellen: Träger des Hauptdienstes sollten nur öffentliche Körper­schaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts sein. Zugleich merde Selbstversorgung in eigener Produktion( Lederer- Plan?) wichtig.

festzustellen. Die Polizeibeamten machten geltend, daß eine An ordnung des Standortkommandos besteht, monach Polizeibeamte, wenn sie vom Bublifum auf ein unkorrektes Be­tragen von Soldaten aufmerksam gemacht werden, einzuschreiten haben. Der Angeklagte wurde demzufolge wegen öffentlicher Be­leidigung zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt, ferner wurde den Be­amten das Recht zur Veröffentlichung des Urteils zugesprochen.

Nach der Verkündung des Urteils benahmen sich die im Zu­hörerraum zahlreich vertretenen Nationalsozialisten so ungehörig, daß der Vorsitzende sie darauf aufmerksam machte, daß sie sich nicht in einer Kneipe, sondern im Gerichtssaal befänden. Als die Nazis den Zuhörerraum verlassen hatten, fonnte festgestellt werden, daß der Nationalsozialist Harry Probstein aus Bots­dam einen Gerichtstisch mit Anilinfarbe beschmiert und die Worte aufgeschrieben hatte ,, Deutschland   erwache". Gegen ihn wird Anklage wegen Sachbeschädigung erhoben werden.

Drama aus verlorener Liebe. Berliner   Arzt im Gafrower Forst erschossen. Durch einen Leichenfund ist man jetzt dem Drama eines Berliner  Arztes auf die Spur gekommen. Pilzsammler entdeckten in den frühen Morgenstunden im Sakrower Forst im Jagen 184 eine bereits stark verweste männliche Leiche. Man benachrichtigte die Landjägerstation. Aus bei dem Toten gefundenen Papieren geht hervor, daß es sich um den 33 Jahre alten Arzt Dr. Karl Fustling aus der Havelberger Straße handelt.

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Der junge Arzt war seit dem 6. Februar d. I. als vermiẞt gemeldet. Vor seinem Verschwinden hatte er wiederholt Bekannten gegenüber Selbstmordabsichten geäußert. Dr. F. ist Kriegs­invalide und hatte im Felde ein Bein verloren. In der Havel= berger Straße übte er seine Pragis aus und wohnte dort mit einem Freund zusammen, der mie er Junggeselie war. Dr. F. hatte aber seit geraumer Zeit eine Braut. Beide Männer maren in das junge Mädchen verliebt. Es ist möglich, daß der Arzt sich zurückzog, um dem Mädchen den Weg zu dem anderen Manne frei­zumachen. Es stellte sich jetzt heraus, daß der Freund das Mädchen vor kurzem geheiratet hat. Die Wohnungs­einrichtung, die dem Arzt gehörte, wurde abgeholt und auf einen Speicher gebracht. Die anderen beiden jungen Leute verließen dann

Berlin  .

Bankdirektor erhängt sich.

Der Bankdirektor Karl Dubs wurde am Donnerstagabend in seiner Wohnung in der Geibelstraße 2 er hängt aufgefunden. Der Beweggrund ist unbekannt.

Schweres Berkehrsunglück in Kattowih. 27 Personen bei einem Straßenbahnzufammenstoß verlegt.

Bei einem Straßenbahnzusammenstoß in Bismard. Hütte wurden 27 Personen teils schwer teils leichter verletzt. Die freiwillige Sanitätstolonne leistete die erste Hilfe. Die Polizei, die fofort eine Untersuchung einleitete, verhaftete den Straßenbahn­führer Rudet, der nach Berichten von Augenzeugen die Schuld an dem Unglüd teagen foll