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Die letzte Rate.

Einige Vorschläge zur Neugestaltung des Abzahlungsgeschäfts Ein Fall, den der Vorwärts" vor einiger Zeit mitgeteilt hat, ist kennzeichnend für das ganze Abzahlungsgeschäftswesen. Es ist an fich wohl richtig, daß die Lieferfirma das Eigentum an den gelieferten Sachen behält, die erst nach Abzahlung der Schuld in das freie Eigentum des Käufers übergehen. Der Berkäufer hat ja einen Anspruch auf Schuß gegen Zahlungsunfähig feit, die bei Wegfall der Sicherungsbestimmung sehr rasch einen weiten Umfang annehmen würde. Dagegen ist also an sich nichts einzuwenden.

Um so mehr aber gegen die Pragis, wie sie sich herausgebildet hat. Sie führt häufig zum völligen Ruin auch des ehrlichen und wenn ihm die genügende Zeit gelaffen wird schließlich auch noch zahlungsfähigen Käufers. Die gesetzliche Schußbestimmung, daß bem Käufer die geleisteten Zahlungen anzurechnen sind, verschwindet in der Praxis vor der anderen, daß der eingetretene Minderwert der Sachen zu berücksichtigen ist. Es ist klar, daß gebrauchte Sachen nur noch einen ganz geringen Raufwert befizen. Die Sachen werden bann wie Tröblerware eingeschägt und somit fast gleich Null ange­rechnet. So tommt zumeist nicht der Betrag des noch fälligen Ane teils des Kaufpreises heraus. Die Abzahlungsfirma holt die Sachen mieber ab. Sie hat den größten Teil des Kaufpreises erhalten und dabei die gelieferten Sachen wieder in der Hand, natürlich in einem Zustand verminderten Wertes. Es gäbe ein ganz einfaches Mittel, um die Schäden aus Zahlungsrückständen ganz vermeidlich sind fie leider nicht auf das Mindestmaß zu verringern. Eine Eine richtung zudem, die sich schon prattisch bewährt hat und nur gesetz lich festzulegen ist, um großen Schaden und viel Unrecht zu ver hindern.

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Höhere Mieten für Arbeitslose

Das Mißverhältnis zwischen Mieten und Einkommen

Seitdem die Hauszinssteuer zugunsten des Hausbefizes im Ab| Das bedeutet für eine Unzahl von Familien neue Lasten, und das bau begriffen ist, mehren sich die Stimmen, die darauf hinweisen, dazu in einer Zeit, wo die Säge der öffentlichen Wohlfahrt weiter­daß dieser Abbau gerade für die hilfsbedürftigst en hin gesenkt werden. Aber es ist noch nicht einmal gesagt, daß die Schichten der Bevölkerung mit den gröbsten härten Freigrenze von 800 Marf nun auch all denen eingeräumt wird, die verbunden ist. Denn um den Betrag, um den die Hauszinssteuer in der Tat weniger als 800 Mart im Jahr zur Verfügung haben. zugunsten des Hausbesizes gesenkt ist, steigt die Miete, und die Da die Ausschlachtung der Hauszinssteuer sehr erhebliche finanzielle zwanzigprozentige Senkung der Hauszinssteuer, die seit dem 1. April Möglichkeiten bietet, wenn mit der nötigen Rigorosität vorgegangen d. J. in Kraft ist, hat die etwa 8 Proz. betragende Mietsentung, die wird, soll der Finanzminister beabsichtigen, von diesen Möglich­mit der 4. Notverordnung für die Altwohnungen eingeführt wurde, feiten Gebrauch zu machen, indem er für die Summe, die in ganz für die von der Zahlung der Hauszinssteuer befreiten Mieter wieder Preußen an Nachlässen bewilligt werden darf, eine Höchstsumme feſt­ausgeglichen. Bisher also haben gerade die Aermiten der Armen gesezt. Gedacht ist dabei an einen Betrag von 160 Millionen Mark. von der Mietsenkung keinen Vorteil. Dieser Betrag fann jedoch feinesfalls ausreichen, um sämtliche Mieter, deren Einfünfte unter 800 art liegen, in den Genuß des Haus­zinssteuererlaffes zu sehen, so daß die Freigrenze auf Umwegen noch weiter herabgedrückt wird.

Es wäre allerdings möglich gewesen, diese Härte zu vermeiden. Die 3. Notverordnung gab hierzu ausdrücklich die Möglichkeit, indem sie die Landesregierungen ermächtigte zu bestimmen, ob und in welcher Weise die Auswirkungen der Hauszinssteuersentung für hilfsbedürftige Mieter auszugleichen sind. Aber finanzpolitische Ge­fichtspunkte haben die Länder offenbar gehindert, von dieser Er. mächtigung Gebrauch zu machen.

Diese wenig befriedigende Behandlung war indessen noch günstig im Vergleich zu dem, was nunmehr geplant wird. Der Finanz minister will in seiner finanzpolitischen Bedrängnis nämlich nicht ein mal mehr die Vergünstigungen aufrechterhalten, welche die bisherige Hauszinssteuerverordnung vorsah. Wurde bisher von der Hauszins fteuer befreit, wer als Lediger Einkünfte von nicht mehr als Vor dem Krieg wurde im Berliner Gewerkschaftshaus eine 1200 Mark im Jahr hatte( wozu für etwaige Familienmitglieder Ausstellung von Wohnungseinrichtungen durch eine Firma ver gewiffe, allerdings nur geringe Zuschläge traten), so soll die Frei anstaltet. Zur Erleichterung der Anschaffung war hier auch die Abgrenze nunmehr auf 800 Mart herabgesetzt werden. zahlung vorgesehen, aber in einer ganz neuen und eigenartigen Form, durch die dem gerügten Mißstand abgeholfen war. Danach murde nämlich die Wohnungseinrichtung nicht als Ganzes ge. tauft, berart, daß sie als Ganzes für jeden und selbst den legten Zahlungsrückstand haftete. Bielmehr galten die einzelnen Dinge als einzeln getauft, und jedes haftete nur für seinen eigenen Preis. Dabei waren sie nach ihrer Wichtig- feit geordnet. Durch die ersten Zahlungen wurden die Betten schuldfrei und pfandfrei. Dann tamen etwa Tisch, Schrant, Rücheneinrichtung, Stühle und zulegt erst die minder dringlichen wie Sofa, Spiegel, Bilder. Hatte also jemand eine Einrichtung für fage 1000 Mart getauft, so verminderte sich durch jede Zahlung die Zahl der verpfändeten, für den Rest der Schuld haftenden Gegenstände. War die Reihe an den Schrank gekommen, so fonnten im Fall des Rückstandes nicht mehr die Betten haften usw. Ein verblüffend einfacher und der Sachlage dabei voll entsprechender Gedanke!

Hier handelte es sich um eine gemeinnüßige Einrichtung, die diese Form des Abzahlungsgeschäftes vorfah. Es ist taum anzu­nehmen, daß viele Privatgeschäfte freiwillig auf den Zujoggewinn, den die heutige Rechtslage ihnen ermöglicht, verzichten werden. Des­halb gebietet sich eine gesetzliche Regelung.

Es müßte dann etwa im Gesez heißen: Die Gegenstände sind mit Bezeichnung des Breises jedes einzelnen zu verzeichnen. Die Reihenfolge unterliegt der Vereinbarung. Die gezahlten Raten Die gezahlten Raten werden in der vereinbarten Reihenfolge auf die gekauften Gegen­stände verrechnet. Das Pfandrecht an jedem Gegenstand erlischt mit der Zahlung des dafür bestimmten Preises. Sollte über die Ange­messenheit der Ansehung der einzelnen Preise ein Zweifel bestehen, so entscheidet das Gericht nach billigem Ermessen.( Damit soll ver hindert werden, daß etwa durch Anlegung eines unverhältnismäßig hohen Preisanteils für den ersten Gegenstand der Zweck der Bor­schrift vereitelt würde.)

Reisen nach Desterreich.

Für Kinder, die im Reisepaß der Eltern eingetragen find, fönnen wie für jede erwachsene Person je 200 Mart in bar über die Grenze mitgenommen werden. Ebenso gilt für im Reise­paß eingetragene Kinder die Bestimmung über die Mitnahme von Zahlungsmitteln in Form von auf österreichische Schillingsbeträge lautenden Kreditbriefen, Namenseinlagebüchern der österreichischen Postsparkasse und Reisefchecks des österreichischen Verkehrsbüros. Diese Reisefchecks find nunmehr in Stücken à 50 und 100 öfter­reichische Schilling bei allen Zweigstellen des Desterreichischen Ber­

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Oskar Wöhrle

Han Hus.

10.

Der Tetzte Zag

Seit die Herren Repta, Wenzel von Duba und 3izta Don ihrem Besuch bei Hus zurück sind, versteht man in der steinernen Arche sein eigenes Wort nicht mehr.

Von den zwanzig Herren, die beisammen sind, schreit jeder auf den andern ein, lautstimmig, handfuchtlig, als ob alle schon stundenlang beim Weine fäßen und nun gegen seitig die Taubheit des Trunkes übergellen müßten. Dabei steht weder Kanne noch Becher auf den Tischen.

Hus hat sie in Rausch und Aufruhr versezt, Reptas er griffene und ergreifende Schilderung der letzten Begegnung. Er hat von der Ungebeugtheit und Standhaftigkeit des Ma gisters berichtet, aber auch von dem Strom bitterer Tränen, der ihm über die bleichen, abgezehrten Wangen floß. Doch auch von Hussens Hoffnung und Zuversicht hat er berichtet, von seinem letzten Wort: Ich habe das Vertrauen, daß mich der Allmächtige aus meiner Feinde Hände retten tönne!"

Nun ist diese seltsame Atmosphäre da, die übersiedende Seelen um sich verbreiten, jene erregte, geheimnisvoll ge ladene Luft, gleichermaßen geeignet zur Hervorbringung großer Dinge als auch großer Berrücktheiten.

Der Esel steht an der Türe, schiefen Kopfes, irgendeines Zurufs, irgendeines Befehles gewärtig.

Bor dem Herd in der Küche fizt Luzia, untätig die Hände im Schoße, und lauscht auf das Stimmengewirr, das bald lauter, bald leiser durch die hölzerne 3wischenwand herüber

tönt.

Eine dunkle Kümmernis bebrüdt fie. Sie möchte meinen und weiß nicht warum. Sie möchte sich mit den Nägeln ins Fleisch fahren, tausend Schmerzen empfinden, und weiß nicht, marum. Sie möchte sich auf die Erde werfen, möchte sich mit threm Gesicht, wie eine Berzweifelte, tief, tief in die Erde ein. wühlen und weiß nicht warum. Schwer, behängt mit schmerz­hajter Last, pocht ihr das Herz im Leibe.

Doch, wenn sie aus dem Wortschwall von drüben 3istas

fehrsbüros in Berlin , München und Köln , fomie beim Mitteleuro­päischen Reisebüro in Berlin und allen seinen Miropertretun gen im Deutschen Reich erhältlich.

Der Gymnasiaft von 30 Jahren.

Gin Knabenfreund" verhaftet

Seit mehr als einem Jahre wurde von mehreren Staatsanwalt. schaften ein gefährlicher Sittlichkeitsverbrecher gesucht, der jetzt in der Person eines 30 Jahre alten Johann Scholz dingfest gemacht werden konnte. Sch. gibt sich stets als Vertreter aus, hat aber nie einen richtigen Beruf gehabt. Schon einmal war man ihm in einer Badeanstalt auf den Fersen. Im letzten Moment glückte ihm jedoch die Flucht. Sch. sprang durch ein Fenster ins Freie und entkam, obwohl er sich einen Fuß verstaucht hatte. Er hatte keine Arbeit und trieb sich auf der Straße umher. Hier lockte er Jungens unter 14 Jahren an sich und nahm sie in seine Wohnung mit. Er hatte sich, trotz seiner 30 Jahre, ganz als Gymnasiast gekleidet und trug auch Kniehose und Schülermüz e. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich durch den Verkauf von Attphotos, die er selber anfertigte. Seine Opfer mußten sich auch dazu hergeben. Sch. wurde jetzt in der Stolpischen Straße ermittelt und überraschend festgenommen. Er ist nach Moabit gebracht worden.

Umstellung des Wohlfahrtsamtes Kreuzberg .

Die Betreuung der Unterstügungsempfänger durch das Wohl fahrtsamt Kreuzberg ist ursprünglich ohne Rücksicht auf die Lage ihrer Wohnungen nach alphabetischer Ordnung durch eine gemeinsame Unterstützungsstelle im Hause Kottbusser Damm 25/26 erfolgt. Infolge der starken Zunahme der Hilfsbedürftigen ist die Organisation des Wohlfahrtcantes umgestellt und die bisherige Unterstützungsstelle unter Bugrundelegung der Grenzen der Wohl fahrtskommissionsbezirke in 3weigstellen aufgeteilt worden. Nach dem im Frühjahr und Herbst 1931 je eine folde 3weigstelle im Hause Yordstraße 11 und Lindenstraße 13 errichtet worden ist, ist im April 1932 eine weitere Zweigstelle im Schulgebäude Wrangel­straße 128 eröffnet und gleichzeitig die frühere zentrale Unter­

Stimme aufflingen hört, wird ihr auf einmal froher zumute und leichter. Sie versteht zwar nicht, was der Ritter sagt. Aber schon der bloße Klang feiner Stimme tut ihr gut. Rein förperlich wird sie gepackt. Wieder ist das gleiche Gefühl da, wie bei der ersten Begenung: von starten Armen aufgehoben und in irgendeine Seligkeit hineingetragen zu werden. Ewig hätte sie dieser lieben Stimme zuhören mögen, die so fraft voll und entschieden schließlich das Durcheinander bändigt. ,, Ruhe, lieben Brüder und Freunde! Ihr habt gehört, was Herr Kepta berichtete. Jan Hus wird fest bleiben, fest bis in den Tod. Doch, was soll uns sein Tod? Es ist wichti­ger für uns und unser böhmisches Land, daß der Magister lebe. Er selber dürstet nach Leben. Ihr habt vernommen, daß er auf Errettung durch Gottes Allmacht vertraut. Ich weiß, Gott kann alles, sagen die Priester. Aber als Kriegsmann sage ich: Gott hat nichts dagegen, wenn der Mensch seinen göttlichen Absichten ein wenig entgegenkommt. Ich habe schon heute, gleich nach meiner Ankunft, gesagt und sage es wieder: die Rettung des Magisters liegt bei uns und nur bei uns, nirgendwo anders. Zu seiner Befreiung hatte ich drei Wege vorgeschlagen: den des Gesezes, den der List, den der Gewalt. Der des Gefeßes, ist, ihr habt es gehört, unfruchtbar zu Ende gegangen. Bleiben übrig die beiden andern. Hier meine zwei Fäuste, Brüder! Links halte ich List und Anschlag, rechts nichts als Gewalt. Was wollt ihr? 3ögert nicht! Wählt!"

Wieder geht das Toben des Wortes los; Wieder schreien zwanzig aufeinander ein. 3wanzig Gesichter erhigen sich. Meinung steht gegen Meinung im Streit. Aber wieder ist die junge flare Stimme Petr Chelcickys da, die den Lärm durchstößt und zerreißt, wie der Sonnenadler mit seinem Fittich die wallenden Dünste der Tiefe:

Herren, ihr schreit herunter von dem ftolzen Turm eurer Ritterschaft! Eure Augen sind so nah an Schwert und Har­ nisch gebunden, eure Ohren so versessen auf der Waffen Klang, daß ihr dieserhalb nichts anderes mehr sehet und hört! Dabei steht in der Biblia, jenem Buch, das Jan Hus über alle Bücher der Welt stellt, groß und deutlich das Wort: Wer das Schwert führt, der mird durch das Schwert umkommen! Wer Blut vergießt, dessen Blut soll ebenfalls vergossen werden! Freit ihr Hus durch Zwanges Gewalt, begreift ihr denn nicht, daß ihr dadurch seine Recht verkehrt in Unrecht?! Wie nennt sich Magifter Jan?: Ein Knecht in der Hoffnung Christi. Aber jegliche Knechtschaft und Nachfolge Christi o möchtet ihr es euch in die Harnische rizen! besteht nicht im Schwert fchwingen, nicht darin, dem Diener des Malchus das Ohr ab.

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Außerordentlich bedenklich sind die Auswirkungen der Neurege­lung für den Wohnungsmarkt. Schon nach der 4. Notverordnung war zu beobachten, daß das Mietenniveau weit oberhalb dessen liegt, was der Bevölkerung zugemutet werden kann, und die seither ein­getretenen Lohnfürzungen haben das Mißverhältnis zwischen Miete und Einkommen noch größer gemacht. Die Folge ist, daß die Nachfrage nach kleineren Wohnungen immer weiter steigt und einfach nicht mehr befriedigt werden kann. Durch die weitere Mietenfteigerung, auf die die neue Regelung des Haus­zinssteuererlaffes mietpolitisch gesehen hinausläuft, muß dieser an sich schon bedrohliche Zustand noch bedrohlicher werden. Zu allem Ueber­fluß treten Mietschuh- und Reichsmietengefez vom 1. April n. J. auch noch außer Kraft. Hat man sich das überlegt?

ftügungsstelle im Hause Rottbuffer Damm 25/26 in eine vierte 3weigstelle umgewandelt worden, so daß nunmehr im ganzen vier 3weigstellen vorhanden sind. Damit sind für die Hilfsbedürftigen bie frither teilweise recht erheblichen und zeitraubenden Wege ab­getürzt.

Billige Ferienfahrt an die Nordsee .

Bom 26. Juni bis 3 Juli nach Westerland . Als nächste billige Ferienreise für jedermann veranstaltet die Reichsbahndirettion Berlin vom 26. Juni bis 3. Juli eine Fahrt nach dem Nordseebad Westerland auf Sylt . Die infahrt erfolgt über den Hindenburgdamm, ab Berlin Lehrter Bahnhof 6.52 Uhr, an Westerland 16.46 Uhr. Auf der Rückfahrt über Helgoland wird bis Cughaven der Seebäderdampfer benußt Bon Curhaven aus bringt ein Sonderzug, der am 4. Juli um 4.08 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof eintrifft, die Teilnehmer wieder nach Berlin .

Die ganze Reise, einschließlich Bahn- und Dampferfahrt, Unter­funft und Verflegung( 3 Mahlzeiten) in Westerland sowie Bedienung und Kurtare, tostet nur 83 m. bzw. 93,20 m. bei Benutzung der 2. Klasse. Der Kartenverkauf beginnt am 14. Juni bei der Fahr­fartenausgabe Lehrter Bahnhof sowie bei den bekannten Ausgabe­stellen des Mitteleuropäischen Reisebüros( MER) im Potsdamer Bahnhof, Bahnhof Friedrichstraße, Kaufhaus des Westens und Wertheim , Leipziger Straße .

Der Männer- und gemischte Chor ,, Oberspree" Baumschulenweg( Mits glieb des Arbeiter Sänger- Bundes) veranstaltet am Sonntag, dem 12. Juni, ein Frühlingsfest im Alten Eierhaus" in Treptow . Beginn 16 Uhr. Un­kostenbeitrag 50 f.

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Eine beimatliche Studienfahrt an den Mittelrhein veranstaltet in der Seit vom 24. Juli bis 2. August 1932 die der Staatlichen Stelle für Naturdenkmals­Die Fahrt wird hauptsächlich unter tunstgeschichtlichen Gesichtspunkten aus­

waldste. 6-7.

pflege angegliederte Studiengemeinfchaft für wissenschaftliche Heimattunde. geführt, bech werden auch einige Tage den Naturmiffenfchaften gewidmet fein. Teilnehmergebühr 20 M. Anmeldung und nähere Auskunft bei der Gefchäfts. stelle der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalspflege, Berlin- Schöneberg , Grune­Allgemeine Wetteraussichten für Berlin : Trocken und heiter mit weiterer Erwärmung, schwache südöstliche Winde. Für Deutsch­ land : Im ganzen Reiche trockenes und heiteres Wetter mit weiterem Temperaturanstieg.

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zuschlagen, nein, Christi Knechtschaft und Nachfolge vollzieht sich in Demut, Geduld und Gehorsam, in Frieden und in der Bereitwlligkeit zu guten Werfen, in ehrlicher Gemeinschaft unter den Menschen des Nachfolgens. Kommt die geistliche und weltliche Macht und bedrückt die Knechte Chrifti oder tötet sie gar um des Namens Christi willen, derart unschuldig leidend find sie in der rechten Nachfolge des Heilandes. Bären die Ritter der Juden so vermessen gewesen, den Menschen­fohn seinem Kreuzestod zu entziehen, das Holz stünde ver­dorrt, und die Welt quälte sich noch heute unerlöst. Belaßt also Jan Hus in seines Kerters Belle. Will Gott ihn retten, so fann er die Legionen seiner Engel senden, die ihn unversehrt halten, wie die drei Jünglinge im Feuerofen. Will er aber in seinem unerforschlichen Ratschluß nicht, daß der Kelch an Huß vorübergehe, nun, so rettet ihr ihn nicht, so rettet ihn ganz Böhmenland nicht von Flamme und Feuer!"

Weiter tommt Betr nicht in seiner Rede. Entrüstung, Gehöhne, Geschelt und Geschimpfe decken ihn zu. Am lautesten ist Bizta.

,, Deine Rede sei eine Schreiberrede, habe ich heute im Keller gesagt!" schreit er. Aber nein, ich muß mich berichti­gen, es ist eine Memmenrede! Möchten dir dafür Fäuste in dein verdammtes Milchgeficht regnen!"

Wahrscheinlich wäre dieser zornige Segenswunsch in Er­füllung gegangen, wenn nicht in diesem Augenblick der Tür­tlopfer pon draußen den Lärm und die Empörung überschallt hätte.

Schon beim ersten Schlag schreckt der lauschende Esel auf. Beim zweiten ist er mit einem Saz aus dem Saal. Geistes­gegenwärtig zieht er den stumm gewordenen und gegen die Tür zurüdgewichenen Chelcicy mit und schiebt ihn zu Luzia in die Küche, rasch die Tür hinter ihm zuhauend.

Da steht nun der junge Mensch, aufgerührt bis ins Innerste, und drängt gewaltsam die aufsteigenden Tränen zurüd.

Der Kienspan an der Wand wandert flackernd über sein zerquältes, im tiefften Schmerze verzogenes Gesicht, und mit der Flamme des Kienspans wandern auch zwei junge sechzehn­jährige Augen.

Luzias Hände tasten ihn fragend an Petr öffnet die Augen, die jetzt von Tränen fließen, und blickt in des Mädchens Gesicht. Er versucht zu lächeln, als er ihre Teilnahme und Be= fümmernis sieht. Kind, ich meine um ein Nichts!" ( Forts. folgt.)