7tr. 279• 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Oonnersiag, 16. Juni 193Z
Die Kleinen den Großen geopfert! Llnd Hitler geht gegen die Kleinen/ Oer„Angriff" unterschlägt die Notverordnung!
Die von den Nazis tolerierte Adelsregierung hat das Kunststück fertiggebracht, die breiten Massen aufs neue mit Hunderten von Millionen zu belasten. Auf der anderen Seite ergeben sich aber Steuergeschenke sürdie Kreise, die in WirNichkeit hinter der Adelsregierung stehen, Steuergeschenke für die grohe und schwere Industrie, Schonung der großen Vermögen, Schonung der hohen Einkommen. Es ist das alte Lied von den Großen und den kleinen. Dem Großen wird gegeben, dem kleinen wird genommen. Besonders schroff ist der Gegensatz zwischen der Großindustrie und dem kleinen Handwerker, dem kleinen Händ» l e r. Gerade die Schichten des Handwerks und des kleinen Handels stehen der Wirtschaftskrise ungeschützt gegenüber. Nächst der Arbeiterschaft hat die Wucht der Krise wohl diese Schichten am meisten getroffen. In einer Art Verzweiflungsstimmung haben sich weite Kreise des deutschen Handwerks und des kleinen Handels in Deutsch - kanld den Nechtsparteien zugewandt. Man lief Adolf Hitler nach. Man hielt es sozusagen für Existenzverteidigung, Hitler zu wählen. Nicht alle im deutschen Handwerk und im Handel sind nun von den Wunderrezepten Hitlers überzeugt. Aber man sagte sich, man müßte Hftlcr die große Chance geben, seine Versprechun- gen zu verwirklichen. Damit wirklich„alles anders" werde! Nun, mit der Negierung von Popen hat Hitler die große Chance erhalten. Was ist die Regierung von Popen fiir sich? Eine Hand voll Leute, die selbst des Reizes der Persönlichkeit ent- behren. Leute, die nicht einmal durch Erfahrung und Tatkraft über- zeugen. Di« Regierung der Barone kann sich aber aus die Partei Adolf Hit.ers stützen. Von Adolf Hitler hängt diese Regierung ab. Sie muß tun, was e r will. Wenn Hitler für die kleinen ist, hätte die Notverordnung es zeigen müssen. Was ist herausgekommen? Sehen wir beispielsweise aus die Verminderung der Aufbringungssteuer. Diese Steuer trifft die großen Bstriebsvermögen von 500000 M. und mehr. Sie sollte für das Jahr 1932 rund 200 Millionen Merk erbringen. Hier setzen die Steuergeschenke der Adelsregierung ein. Die Ausbringungssteuer wird halb'ert. Die großen Vermögen haben nicht mehr 200 Millionen Mark, die das Kabinett Brüning gefordert hatte, zu zahlen, sondern mir 100 Millionen Mark. Ein echtes rechtes Steuergeschenk für die Großen!
Nun aber die K l e i ne n! Der Reichsfinanzminister des Kabinetts Brüning, Dr. Dietrich, hat sich im vorigen Jahr durch- gesetzt, daß solche Geschäftsleute, die pro Jahr nur einen Umsatz bis 5000 M. erzielen, von der Umsatzsteuer befreit bleiben. Man muß sich darüber klar sein: diese Regelung des Kabinetts Brümng war eine großzügige Hilfsaktion für das Gewerbe und den Handel. Zwei Prozent Umsatzsteuer— das macht für die umgesetzte Mark wenig aus. Aber für das ganze Jahr summieren sich die Posten. Der kleine Handwerker und der kleine Geschäststreibende werden die Erleichterungen, die das Kabinett Brüning gewährte, zu schätzen gewußt haben. Viele sind damit über das Gröbste hinweg- gekommen. Damit hat das Adelstabinett Schluß gemacht. Auch der Umsatz bis 5000 M. hat jetzt Umsatzsteuer zu zahlen. Dazu kommt: Früher mußten die Kleinen nur 0,85 Proz. zahlen. Heute sind es ' 2 Proz! Die Regierung nimmt an, daß die neue Regelung der Umsag- steuer bis 5000 M. Umsatz 150 bis 200 Millionen Mark einbringen wird. Um dergroßenundschwerenIndustrie, den Trusts und Konzernen, das Steuergeschenk von >00 Millionen Mark bei der Aurbringungssteuer machen zu können, werden die schwachen Schultern des Mittelstandes mit 200 Millionen Mark belastet. Dazu konnuen noch indirekte Härten. Durch die neue Nazinotvcrordnung wird das Volkseinkommen abermals »n, 1 ,5 Milliarden Mark gekürzt. Das werden wir bald im Geschäftslebcn merken. Wer sich bisher noch einen Anzug kaufen konnte, wird darauf verzichten müssen. Wer kann sich noch mit ruhigem Gewissen ein Glas Vier oder eine Zigarre leisten? Immer heißt es, die Ausgaben dem gekürzten Einkonunen anzupassen. Ueberall wird man die Einkmnmensschrumpfung merken. Gerode die kleinen Geschäftsleute werden die wiedereingeführte Umsatzsteuer tragen müssen, weil die Preise ja einen Aufschlag nicht mehr erlauben. Adolf Hitler hat nichts dagegen getan! Soweit die kleinen an ihn glaubten, sind sie belogen und betrogen worden. Er hat seine TNacht für die Großen eingesetzt. Aber die Dinge sind noch viel toller! Der„Angriss" hat in seiner gestrigen Nummer, obwohl die Notverordnung bereits 24 Stunden im Ivorllout vorlag. den Inhalt der Notverordnung seinen Lesern unterschlagen!!! Werdet ihr jetzt wach, ihr armen Kälber des Mittelstandes, die ihr mit solcher Begeisterung eure eigenen Metzger gewählt habt?
„Getreidepreise herauf!" Oer Landbund forderi.— Verhandlungen.— Oie Nazis dafür!
Zu den nächste« Tagen wird eine Besprechung beim Reichs- ernöhrungsminister stattfinden, in der noch Maßnahmen gesucht werden soll, um die Getreidepreise zu steigern. Eine diesbezügliche Forderung ist vom Rcichslandbund an de« neuen Reichsernährungsminister ergangen. Die Ding« liegen so, daß die kurze Jnflationshausse an den deutschen Produktenbörsen nichts brachte. Die Preistreiber hatten auf den Gctreidemärkten Pech. Dazu herrscht ein äußerst g ü n- stiges Getreidewetter. Man rechnet, zum mindesten für Deutschland , mit einer guten Getreideernte. Umfangreiche Getreide- ernten müsien natürlich auf den Preis drücken, und das trat auf den Getreidebörsen in den letzten beiden Wochen ein. Von Tag zu Tag ergaben sich sowohs für Roggen als auch für Weizen und besonders fiir die späteren Lieferungen ganz erheblich« Ab- s ch l ä g e. Es stellte sich heraus, daß die Landwirte, die vor etwa »ier bis sechs Wochen ihr Getreide verkauften, richtig spekuliert hatten. Sic haben noch Höchstpreise für Getreide erzielt. Dagegen sind die Landwirte, die im Juni und Juli, kurz vor der Ernte, mit noch höheren Preisen rechneten und nicht verkauften, gründlich rein- gefallen. Auch hat sich herausgestellt, daß die Getreidevor- röte in der Hand der Landwirtschaft und der ersten Hand größer sind, als man angenommen hatte. Die Großagrarier wollen sich mit diesen natürlichen Vorgängen nicht abfinden. Wofür hat man schließlich„seine" Regierung und„seinen" Rcichsernährungsminister? So ist es zu den ange- setzten Besprechungen im Reichsernährungsministerium gekommen. Ziel der Besprechungen ist: Getreidepreissteigerung auf jeden Fall! Das hohe Preisniveau für Getreide soll gehalten werden, ohne Rücksicht auf die Verbraucher und auf die Bäcker. Interessant sind die Mittel, die man für die weiteren Preis- steigerungen einsetzen will. Sie gehen vorzugsweise dahin, daß der Reichsernährungsminister eine weitere Weizeneinfuhr noch Deutschland sofort abstoppt. Man rechnet damit, daß mit Verknappung der Weizenversorgung die Getreidepreise dann allgemein gehalten werden können. Run liegen die Dinge so. daß die Weizeneinfuhrkontingente schon verteilt sind. Eine Unterbindung der Einfuhren ist tech nisch unmöglich und wird wirtschaftlich auch nicht billig sein. Andererseits genügen die Weizenbestände in Deutschland nicht. Nach einer Erhebung des Statistischen Rcichsamts, die am Mittwoch ver- öffentlicht worden ist, machen die Weizenbestände in Deutschland im Monat Mai bei Mühlen und Bäckern usw.. also die Bestände der sogenannten zweiten Hand, 318 000 Tonnen aus gegen 355 000 Tonnen im April und 452 000 Tonnen im Monat März. Die Ab- nahm« in den Wcizcnbeständen hat sich zwar verlangsamte immer- hin ist aber eine Menge abgegangen, die etwa dem Bedarf für einen halben Monat entspricht. Das b e w e i st die Unmöglichkeit. die Weizeneinsichr abzustoppen. Den Aermsten wird jetzt die Unterstützung gekürzt. Dos Brot könnte' etwas billiger werden. Das darf nicht fein. Dos wallen die Großagrarier nicht. Mir warnen! Wie stehen die Nazis zu den Forderungen des Landbundes? Wir lesen im„Angriss" vom Wittwoch. dem 15. Zuni, also von gestern: „Der Reichslondbund hol ein« Entschließung ange
nommen. in der er sich bereit erklärt, sein« Ersahrungen und seinen Rat für positive b a l d i g st einzuschlagende hilss- und Rettungs- wege nachdrücklich zur Verfügung zu stellen, um das vaterländische Erneuerungswerk nach Kräften zu fördern.— hassen wir, daß die Regierung von diesem Angebot auch Gebrauch macht..." „hassen wir, daß die Regierung von diesem Angebot auch Gebrauch macht." Ver„Angriff" macht sich die Forde. rungen des Landbundes ausdrücklich zu eigen!!
Schlechter Maschinenbau im Mai. Der Verein Deutscher Maschinenbauanstalten meldet für den Monat Mai einen Rückgang der Aufträge und zwar im Inlands- und im Auslandsgeschäft. Während in den legten beiden Monaten ein gewisse Belebung eingetreten war, ist das Geschäft gegenwärtig wieder auf den Tiefstand des Vorjahres zurückgeworfen worden, als die Finanzkatastrophe einsetzte. Der Verein verweist darauf, daß die gegenwärtige Beschäfti-
gung, etwa 30 Proz. der Normalbeschäftigung, zur Hälfte aus dem Export beruht. Jeder störende Eingriff in den Außen- Handel mühte unter den gegenwärtig, aufs äußerste gespannten Verhältnissen eine Katastrophe für die deutsche Wirtschaft bedeuten und den wichtigsten Binnenmarkt der deutschen Landwirt- schaft auss schwerste bedrohen. Diese Ausführungen der deutschen Maschinenbauindustrie zielen auf die wahnsinnigen Forderungen des Reichs- landbundes hin, die, wenn sie verwirklickit werden, den deutschen Außenhandel zerschlagen müssen. Wie die Nazis zu den For- derungen. des Reichslandbundes stehen, siehe oben unter„Getreide- preise herauf". Oer Linoleumstandal. 17 Mill. Sonderabschreibungen, vor allem au? Sarlino, ?ieim«i. Die Abschlüsse � der Gesellschaften der L i n o l e u m- U n i o n für das Jahr 1931 sind die Quittung für eine sinnlose Er- sparnispolitik, die als einziges wirtschaftliches Ziel das Monapol. das Preisdiktat auf dem europäischen Markte verfolgte. Die Deutsche Linoleum- Werke A.-G., aus dem Zusammen- schluß oller bedeutenden deutschen linternehmen entstanden, hat einen Teil ihrer Betriebe in Deutschland rücksichtslos stillgelegt und die Arbeiter auf die Straße gesetzt. Anstatt zu exportieren, be- teiligte man sich an zahlreichen Unternehmen des Auslandes: beim Ankauf der Beteiligungen war kein Kurs zu hoch. Die Spitze des europäischen Linoleumkonzerns ist die Continentole L i n o l e u m- U n i o n, Zürich , in die die Beteiligringen an den europäischen Werken eingebracht wurden: diese wiederum be- sitzen die Aktien der Union . Der Abschluß für 1931 steht im Zeichen der Pleite der iran » zösischen Gesellschaft Sarlino, Reims . Die Aktien dieses Unternehmens mußten restlos die Forderungen um ein Drittel abgeschrieben werden. Mit den Abschreibungen fiir das stillgelegte Werk in L i b a u belaufen sich die S o n d e r o b s ch r e i b u n g c n des Konzerns aus 17,1(im Vorjahr bereits 5,5) M i 1 l. M k.: die ordentlichen Abschreibungen sind mit 3,2 Mill. Mk. fast so hoch wie im Vorjahr(3,5 Mill. Mk). Bei einem Kapital von 55,5 Mill. Mk. ergibt sich ein B e r l u st von 16,8 Mill. M k., der auf die Konzerngesellschaften verteilt wird: die Union selbst trägt 5,7 Mill., aus die Deutsche Linoleum- Werke A.-G. kommen 6,05 Mill., auf die Slbweizer Gesellschaft <G i u b i a s c o) 0,8 Mill., auf die schwedische Gesellschaft(For- s h a g a) 1,4 Mill. und aus die holländische Gesellschaft Krom- menie 1,9 Mill. Mk. Diese Verluste werden bei allen Gc'ellschaf- ten vorgetragen. Es ist zu betonen, daß rein betrieb?- mäßig die Gesellschaften ohne Verlust abschlössen. Bei der Deutschen L i n o l e u m- W e r k e A.-G., haben sich die Vorräte stark von 17,7 auf 10,7 Mill. Mk. ermäßigt. Der Rohüberschuß von 3,3 Mill. reichte aus, um die ordentlichen Ab- schreibungen vorzunehmen. Wenn der. Absatz in Deutschland um 3 3 Prozent(wertmäßig!) gesunken ist, so ist das nicht nur ein Zeichen für die schlechte Lage des Baumarktes, sondern auch für die törichte Monopolpreispolitik, die erst vor einiger Zeit gemildert wurde. Bei der Schweizer Gesellschaft ist der Umsatz um 8 Proz. g e st i e g e n, bei der schwedischen um den gleichen Prozentsatz ge- lunken. Im neuen Jahr hat sich die Geschäftslage überoll ver- schlechtert. Verluste im Giemens-Konzern. Die Abschlüsse der medizinischen Apparate-Abteilun�en. Die„J n a g" I n d u st r i e- U n t e r n e h m u n g e n A.-G., Berlin , eine Holdinggesellschaft des Siemens-Konzerns für Beteiligungen an Gesellschaften zur Fabrikation medizinischer Apparate, schließt da; Geschäftsjahr 1931 mit einem Verlust von 0,6 Millionen Mark. Dieser ist aus Kursverluste bei auslän- dischen Tochtergesellschaften zurückzuführen. Bei einem Kapital von rund 4 Millionen Mark beträgt der Gesamtverlust fast eine Million Mark, der aus der Reserve gedeckt wird. Die Fabrikationsgcsellschaft des Siemens-Konzerns für medizi- nische Elektroapparote, die Reiniger, Gebbert u. Schall A.-G., Erlangen , hat im Jahre 1931 ebenfalls einen Betriebs- verlust erlitten. Dem hohen Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 0,26 Millionen Mark ist es zu danken, daß die Crfolgsrechnung noch mit einem Gewinn von 0,1 Millionen Mark abschließt, der vorgetragen wird.
Was kostet Katzenellenbogen? Oie Aktionäre müssen für feine Spekulationen mit 20 Millionen bluten.
Daß letzten Endes die Aktionäre der Schultheih-Patzen- hofer Brauerei A.-G. für die Spekulationsgeschäfte des Machthänd- lcrs Ludwig Katzenellenbogen würden gerade stehen müssen, hatten wir bei Veröffentlichung des Schultheiß-Skandals vorausgesagt. Diese Voraussage wird durch die gestrigen Beschlüsse des Aufsichtsrats von Schultheiß-Patzenhofer bestätigt. Das umlaufende Aktienkapital wird im Verhältnis 5:3 zu- sammengelegt. Daß die Verwaltung mit einer baldigen Wiederaufnahme der Dividendenzahlung rechnet, wird für die Aktiv- närc ein schwacher T r o st sein Ueberraschen muß aber die diplomatisch abgefaßte Erklärung, daß man weder gegen die Mitglieder des Aufsichtsrats, noch gegen die zur Zeit im Amt be- findlichen Vorstandsmitglieder, noch gegen die Bankleitungen E r- satzansprüche geltend machen will. Danach scheint man annehmen zu müsien, daß man nur gegen Katzenellenbogen vor- gehen will, von dem ober wohl kaum noch viel zu holen sein wird. Die Beschlüsse des Aussichtsrots sind das Resultat langer Verhandlungen mit den Banken. Diese werden nach Durchführung der Nanierung die Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei totsächlich beherrschen. Zunächst erwerben die Banken die 15 Millionen Mark Vorzugsaktien, auf die bisher 25 Proz. eingezahlt waren. Die Banken leisten die Vollzahlung mit 11.25 Millionen Mark und zahlen außerdem an Schultheiß- Potzenhofer 2,2 Millionen Mark für deren Zurückbehaltungsrecht. Für den spekulativen Kauf von 14,37 Mill Mk. Schultheiß- Aktien haben die Banken Forderungen von 41.4 Mil- l i o n e n Mark, für die jetzt die Brauerei geradestehen muß. Di«
Banken übernehmen 12 Millionen Mark Aktien zu 100 Proz: diese Aktien werden nicht zusammengelegt Für 8 Millionen Banken- forderungcn werden Genußscheine ausgegeben, die eine Vor- zugsdividende von 6 Proz. haben und aus dem Reingewinn zu tilgen sind. 5 Millionen Mark Hot Schultheiß an die Banken in bar zu zahlen. Der Restbetrag von 16,4 Millionen Mark ist zum Reichsbankdiskont, aber h ö ch st e n s mit 6 Proz. zu verzinsen und von 1935 bis 1945 zu tilgen. Die Banken erklären sich für ihre Forderungen gegen die E f f e k t e n k o n s o r t i u m G. m. b. H. in Höhe von 11,3 Millio- nen Mark durch die Uebernahme der vervsäudeten Aktien sür be- friedigt. Von diesen Aktien kaust Schultheiß einen Nominalbetrag von 8,25 Millionen Stammaktien zum Kurse von 50 Proz. zurück. Die Sanierung bei Schultheiß geht in folgender Weise vor sich. Vom Stammkapital von 75 Millionen Mark werden 14 Millio- nen eingezogen. Da 12 Millionen Mark Aktien, die von den Banken übernommen wurden, von der Zusammenlegung a u s g e- nommen find, verbleibt ein Kapital von 49 Millionen Mark, das im Verhältnis 5:3 auf 29,4 Älillionen Mark herabgesetzt wird. Die Aktionäre müsien also 20 Millionen zur Deckung der Vor- luste beisteuern. Das Kapital beträgt danach 41,4 Millionen Stammaktien und 15 Millionen Vorzugsaktien Der Reserve- fand? wird nur von 8,6 auf 5,6(auf 10 Proz. des neuen Kapitals) ermäßigt. Die Bilanz und die Hohe der Abschreibungen werden Ende dieses Monats bekanntgegeben: die Generalverjamm» l u n g soll im Juli stattfinden.