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Nr. 297* 49. Jahrgang

4. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 26. Juni 1932

Sin Junge und fein Führer WovellifUfche Studie/ Ton Stans Senkner

Sonnabends schließen die Ministerien früher da ißt die Fa- milie zusammen. Es gibt Nieren. Schmecken nach Bahnhofslokus, findet der Junge. Sechzehn ist er alt. sitzt in der Oberrealschule, weil erpraktisch" werden soll. Will er auch. Aber für seine un- praktischen Beobachtungen und Schlüsie kann er doch nichts. Heut- zutage muß einer in seinen Iahren schon ein Erztrottel oder radikal verbohrt sein, wenn er den Dingen nicht auf den Grund geht. Da denkt man eben an allem herum. Allerdings, werpraktisch" wer- den soll, darf wohl beim Denken nicht stehenbleiben.Naja:.Flegel- jähre'" sagt der Vater, so oft der Junge einungezogenes" Gesicht macht. Es gibt also Nieren, die nach Bahnhofslokus schmecken. Mutter kauft nur noch die letzte Sorte, aus Rachewegen dieser entsetzlichen Notoerordnungen". Weil daspraktisch" ist, studiert der Junge die Preistafeln und findet alles lächerlich billig. Bloß getauft wird nicht; oder Dreck. Hat's Vater nötig, diesen Beamten- klaps mitzumachen? In der Klasse hat einer gewußt, wieviel er verdient, denn nach dem, was Vater selbst sagt, leben sie überhaupt bloß noch von Abzügen. Das Denken zerharkt die Stirn. Mutter stöhnt:Junge, was siehst du wieder unfreundlich aus so kommst du bestimmt nicht durch im Leben." Das hätte sie nicht sagen dürfen. Die Angst zwei Jahre bis zum Abitur muß fein: Führerschein fürs Leben. Und dann? Dann liegst du auf der Straße. Der beste Abiturient, Jahrgang 1932, hat sich vor drei Tagen erschossen. Aus Angst vorm Leben. Die Karre mit aus dem Dreck zu ziehen taugt eigentlich mehr als dabei­zustehen, auf die Republik zu schimpfen und das Gehatt von ihr zu nehmen. Wie zum Beispiel Vater. Den Widersinn hat er noch nicht gelöst. Spricht von seinem Beamteneid, als wäre der dehn- bar wie Gummi. Der Junge weiß nicht recht, wo er hingehört. Man erfährt ja manches, wovon die Ettern nichts wissen wollen. Rechts ist man längst nicht mehr...(Versalzen sind die Nieren auch noch.) Vater steckt die Serviette über dem zweiten Westenknopf ein, was den Jungen halb rührt, halb ärgert. Mutters Rechthaberei nimmt alle Tage zu. Mutter sieht selber vergnatzt aus. Scheint das gar nicht zu wissen. Lobt ihr Essen, kaut jeden Bissen mit- gezählt« I2mal und bewältigt trotzdem die größte Portton. Dater stemmt, wenn er bei Tisch Vortrag hält, das Messer mit dem Griff auf die Decke. Wie Barbarossa: fehlt nur der Reichsapfel zum Szepter denkt der Jung«. An der Wand Wilhelm in Feldgrau, auf dem Rauchtisch ein« Granate mit eisernem Kreuz, und überall so viel Nippsachen wie nur Platz haben. Zum Kotzen. Fenster aufteißen... , Zunge, sitz still beim Esten" befiehlt Vaters verkrächzte Stimme. An der Eßzimmertür scharrt es. Der Junge läuft hin mit einem richtigen Freund-Erwartunggestcht, macht auf und streichelt die schöne lichtbraune Bullyhündin. Vater mißbilligt das stürmstche Begrüßen durchweg; er stützt sich auf sein Bratenszepter und sieht erzieherisch aus.Laß den Hund, auf." Er trommelt den Pa- rifer Einzugsmarsch, unmusikalisch bis dort hinaus.Ähä üm" er- klärt er im Amtston.Was ich sagen wollte... Der Staat zwingt mich, den Hund abzuschaffen. SO Mark Hundesteuer wer soll das bezahlen? Hab mit dem Revier gesprochen: Erlaß nur bei nach- weisbaren Wachhundqualitäten. Scheint hier nicht der Fall. Aja, mein Sohn, bedank dich bei dieser Republik . Uebrigens, nachher kommt ein Beamter." Der Junge starrt den Vater wütend an.Willst sie doch nicht vergiften lassen?" drückt er losmein Bully." Preßt den lieben breiten Kopf des Tieres an sich. Vater sitzt stramm und schweigt dienstlich. Mutter klingelt auf alle Fälle und fühlt sich standes- bewußt gehoben, weil das kittnäsige bessere Alleinmädchen ab- decken kommt. Meta" Gnä' Frau?" Die Tunke hat aber wieder nicht gereicht." Mit der Unterbrechung ist nichts gewonnen.Also bloß, weil sie den Leuten nicht zwischen die Beine fährt? Das ist doch un- möglich. Bully, Bully, nicht fort." Wie er dem Tier so in die Augen sicht, ist er noch einmal 10 Jahre. Di« Mutter findet sein Verhalten unpassend. Knappst mir lieber das Taschengeld." Hilft nichts. Der Köter taugt nicht. Ist unheilbarer Pazifist. Weg damit. Ein ordentlicher Kerl..." Kläfft alle Welt an und beißt." Bengel." Ich bin kein Bengel. Außerdem, bei deinem Gehall oder glaubst du vielleicht, ich weiß nicht..." Duuu" der Vater steht ausgerichtet am Tisch, fuchtelt mit dem rechten Zeigefinger.Seit wann bist du denn Kommunist,? Lernt ihr diese Respektlosigkeit vielleicht auf der Schule: Das ist ja ganz neumodisch ist das ja." Aber Wilhelm, reg dich doch nicht so auf. Das Esten bc- kommt dir sonst wieder nicht." Der Junge kriegt einen Vorwurfs- vollen Seitenblick ab. Seine Faust klammert sich um das Hals- band; er flitzt mit dem Hund zur Tür. Hiergeblieben!" kommandiert der Dater(die Serviette rutscht). Bleibt nicht. Also hinterher. Korridor. Kammertür knallt. Riegel vor.Mach auf!"Heulpeter!" schimpft der Vater und tritt den Rückzug an. Für alle Fälle schließt er die Wohnungstür zu. Im Eßzimmer entwickelt er mit Schnarren und Räuspern seinen Stand- punkt. Heulpeters Mutter denkt zwischendurch: eigentlich... aber uneigentlich stimmt sie ihrem Mann bei. Wilhelm in Feldgrau blickt auf Wilhelm in Kammgarn bedeutend hernieder. Als der Revierbeamte klingelt, ist alles prinzipiell klar... Prinzipiell fährt die Bullyhündin festgestelltermaßen keinem Fremden zwischen die Beine, prinzipiell kann Steuererlaß wegen nicht erwiesener Wachhundqualitäten nicht gewährt werden. Prinzipiell macht man kurzen Prozeß.(Bloh ein Tier... Heutzutage... Letzte Groschen, nicht wahr?... Im Krieg ganz andere Sachen... Humanitätsduselei.") Prinzipiell wird das unnütze Tier in zwei Se- künden fachmännisch vergiftet. Der Junge bringt keinen Ton heraus. Er hat verscheuchte

Augen; geht den Ettern aber nicht aus dem Wege.Na siehste" entscheidet der Vater beim Abendbrot. Der Junge sagt lieber nicht, was er sieht. Prinzipiell ist also der Familienfrieden wiederher- gestellt. Prinzipiell. Der Junge bekommt Röntgenaugen. Lernt den Mund halten. Eltern. Lehrern, Kameraden sieht er ins Herz und auf die Lippen, legt ihre Worte auf die Goldwaage, entdeckt, daß Blech ungewichtig ist. Lernwut packt ihn, weil er erkennen will, was an Menschen und Sachen dran ist; dahinter muß er kommen. Im Schubfach liegt Bullys Halsband. Braucht er nicht. Das schöne Tierwesen lebt in ihm mag sein, er gibt dem toten Bully eine Menschenseele aber alles Gute, Richtige, alles Verschwiegene, Unterdrückte, das er sich von Grund aus heraufdenkt, stimmt zu der

Walter Dehme!: Freiheit! (Zum Reichsarbeitersporttag.) Treibeit! wir rufen euch, Denofsen aller Sparten! wir wollen Heerschau halten für den neuen Kampf, dem Gegner zeigen, daß wir ihn erwarten. Treiheit! wir rufen's laut im Marschgestampf! Reiht euch dem Zuge ein, ihr Klten und ihr Zungen, ihr Männer und ihr Trau'n, es geht uns alle an? Freiheit! Noch hat die llot nicht unsern Mut bezwungen, noch tragen wir die Fahne bühn voran! vie rote Fahne ist das Freiheitszeichen. laßt es uns unermüdet in die Luft erheben! Freiheit! wir werden nicht von unserm platz« weichen, die Freiheit ist uns lieber als das Leben! Freiheit! Es künden Sturm die Seichen dieser klage, die alten Mächte, die wir längst schon glaubten abgetan, die Funker und die Generäle holen wieder aus zum Schlage, sie machen sich zunutze llot und Mastenwahn. Das Volk soll rechtlos sein, sie wollen kommandieren. sie greifen nach der Macht im Staat mit frecher Hand. Es gilt für uns, das höchste Gut nicht zu verlieren: Freiheit!-- Hoch sind wir da und halten stand! vie rote Fahne ist das Freiheitszeichen, laßt es uns unermüdet in die Luft erheben? Freiheit! wir werden nicht von unserm platze weichen, die Freiheit ist ans lieber als dar Leben? Freiheit! wir Kämpfer auf dem grünen Käsen, in Spiel und Sport gestählte Schar, wir lieben freien weg, wir brauchen offne Straßen, wir wissen noch, wie bitter einst die Knechtschaft war! vrum stellen wir mit euch uns in die gleiche Reihe, Partei, Gewerkschaft.-- Freiheit ist das Ziel. wir bahnen uns durch das Gestrüpp der llot den weg ins Freie, wir müssen durch! wir kommen durch. Geschlossenheit schafft viel! vie rote Fahne ist das Freiheitszeichen, laßt es uns unermüdet in die Luft erheben! Freiheit! wir werden nicht von unserm Platze weichen. die Freiheit ist uns lieber als das Leben! lieben Güte des Tieres. Das Hot dran glauben müssen, an seiner Anständigkeit krepieren. Dafür glaubt er jetzt daran: nämlich an das Gute, das Bully das Leben gekostet hat.Pazifist" hat der Vater geschimpft. Bully war zu gut; Bully war Pazifist. Man muß die Menschen zum Guten zwingen. Da der Junge den Mund hält undartig" ist, erlaubt ihm der Vater, die nationale Zeitung zu lesen.Recht so, ertüchtige dich, mein Junge. Wehrgeist, das ist es." Vater, warst du eigentlich an der Front?" tippt der gehör- same Sohn. Vater glotzt, als ob chm die Sicherung zum Gehirn durch- gebrannt ist. Vater hatte einen verantwortungsreichen Posten hinter der Front" sagt die Mutter mit gläubig zugeklappten Augen. Darauf bemerkt der Sohn nichts weiter. Nach der nächsten Religionsstunde fragt er den Lehrer,«inen welland durchgefallenen Pfarramtskandidaten, der die Lehrberechti- gung für Religion. Deutsch , Geschichte in Prima hat, ob Gott den Krieg erlaube, ob man Menschen, ob man Tiere töten dürfe. Ein Dutzend solcher Fragen, mit diamantnem Jugendernst gestellt und der schwergeprüfte Lehrer sitzt zwischen Widersprüchen fest. Mit verachtender Höslichkett gibt der Schüler sein vorgesetztes Opfer frei und denkt sich wieder eine Weile allein zurecht. Vater, kannst du mir Bücher über den Krieg geben?" fühlt er eines Abends vor. Vater nimmt Haltung an und marschiert zum arg verzierten Bücherschrank. Drei Fächer Goldschnittliteratur; ober dann:Unsere siegreichen Heere",Unser Kaiser im Feld",Was wir gewinnen müssen".Nein, die mein ich nicht; das sind ja Kriegsbücher. Ich brauche Bücher über den Krieg." Vater kopfschüttelt sich. Oben im Haus wohnt ein sozialistischer Wgeordneter. Der Junge kennt Vaters ganzen Vorrat»onDiebsgesindel" bisVater- landsverräter" und hat sich früher immer gewundert, daß dem

Mann all die Schlechtigkeit nicht wie ein Faden zur Hose heraus- hing. Jetzt beobachtet er ihn mit unbestechlichen Spürsinnen; er- kennt: das ist keine Schießbudenfigur, sondern eine Autorität. Eines Tages entdeckt er Augen, die ihn an Bullys guten. Blick er- innern. Beim nächsten Begegnen ruckt er und zieht mit Hoch- spannungblick die Mütze. Anreden? Noch nicht. Dazu muß er erst weiter sein Er hat einen Mitschüler. Dessen Vater ist Kommunist; seit- samerweise mit Villa und Auto. Den bittet er um Bücher. Wird eingeladen. Kann sich die ganze Mappe vollstopfen. Erlebt dann eine Besprechung von Parteijugendführern. Menschen wie andere auch; rechthaberisch wenig Solidarität. Sehr programmgläubig. Die Bücher wiegen schwerer; und Bullys gütige Mahngegenwart. Der Junge horcht und spürt, um sich nichts Gutes, Gültiges ent- gehen zu lassen. Eines Abends geht er zum Arbeitsamt. Stellt sich mit an. Da lernt er mehr Menschengeschichte als aus sämtlichen Schmälern über Könige, Feldherrn und Kriege. Bald kennt er sie heraus: die Radikalen, die hoffnungslos Verstummten, die Aushaltenden. Zahlen erfährt er Schicksale die Leute reden untereinander mit einer zerwllrgenden Greifbarteit. Immer und immer wieder geht er hin. Natürlich, Rowdys gibt's hier auch: fast alles junge. Kein Wunder. Aber die meisten sind anders. Da ist einer, der macht den dummen August. Jedes Grienen der ausgehöhlten Gesichter ist ein Sieg über den Selbstmord. Da sind die Vergällten, die allen Glauben wie einen Druckfetzen weggeworfen haben. Der Junge hört ihre Gründe mit an und findet eine bitterböse Berechtigung darin. Staunt, wieviel Gutheit, Ordnung, Beistand in diesen schwergliedrigen Menschen steckt. Er findet die Wurzellosen heraus, die Verkrachte», die Freiwildberufler: halb verkommen und doch immer noch wer. Alle sind eins. Der Junge zählt nachher Bezirk zu Bezirk, Stadt zu Stadt, bis er die 5 Millionen übersieht. Da muß er sich einen Schritt lang am Zaun festhalten. Die große Arbeiterzeitung bringt Ziffern über Weltarbeitslostgkeit. Er kauft sich das Blatt am Kiosk. Das sollte Vater oder ein Lehrer wissen! Sollen sie auch. Eine Haßwut steigt ihm hoch auf alles Ungute, Unwahre, auf alles, was nicht stichhält, wenn man erst durch- und dahintersieht. Beim Abendbrot schimpft Vater szepterschwingend überdies arbeitsscheue Millionengesindel" und Mutter erzählt aus verbürgter Quelle die Schauergeschichte von der Aufwartefrau, die es nicht mehr nötig habe zu arbeiten, da ihr Mann Stempelgeld bezöge. Der Junge weiß die Unterstützungssätze auswendig und möchte am liebsten seinen Teller gegen die Kitschtapete schmeißen. Er hat die Eltern rechts und links vor sich am Tisch. Aber es kommt ihm vor, als risse ihn ein unerbittlicher Zug fort, so daß er sie immer ferner und kleiner sieht. Er hält den Mund, sie werden nie ver- stehen, warum er sie voll Grauen und kaltem Mitleid in die Be- deutungslosigkeit stürzen fühlt. Er durchschaut sie, deren Gesichter geistig unscharf werden. In solchen Zeiten wachsen einem noch zwei Augen drin im Kopf. Das Freidenkenlernen rüttelt an chm, 16 Jahre: es gibt innen Rückschläge und schlappe Tage, Da will man Nestwärme; der Kopf versagt dann, Bully hilft; er fühlt das Tier neben sich, daß er manchmal das Leere streichelt. Schwer ist dies Alleinstehen. Schulenglisch und-französisch gibt nicht genug her. Dabei lernen sie doch die Sprachen zum Verständigen. Heimlich schafft er Times" undMatin" in feine Bude und sucht hinter den Sinn zu kommen; nicht des Wortlauts, sondern der Meinungen und Maßnahmen wegen. Er merkt, wieviel dazu gehört, was ihm alles fehlt, woran er zu denken hat. Wird er mutlos, so treibt ihn der stumme drängende Tierblick weiter. Sein Betragen erschiene in dieser Zeit mustergültig, wenn die Erziehungsbeflissenen nicht seine Nebeninteressen" witterten. In der Schule kein Unfug mehr, zu Hause keine Fragen. Seine Augen verraten, daß er nur noch fach- lich teilnimmt. Flegeljahre, kritische Zeit das kann's nicht fein. Vater entdeckt zwar denMatin", knurrt etwas wieVerbrecher- bände"; aber er denkt wohl, es ist Pensum. -- Gewinn Zeit, hüt dich sagt Bullys Blick. Der Junge tut das, bis ihm Vater eine kümmernde Standpauke hält. Zuletzt der wohlmeinende Rat, ans Vaterland zu denken, sich wehrhaft zu machen, einer Vereinigung der nationalen Jugend beizutreten, die den gerechten Vergeltungsgedanken... Nichts erfolgt. Vater schüttelt ein Arsenal von Flüchen und Beschwörungen aus.Oder bist du vielleicht so ein verdammter Duckmäuser?" Der Argwohn bestätigt sich. Einen Druck fühlt der Junge so hat Bully die Pfoten aufgestützt, wenn das Hundeherz zu voll war. Alle Logik in den Kopf gepumpt los: Erlebnisse, Gründe, Zweifel; Rechen- schastsbericht. Ganz sachlich, die Eltern schont er. Mutter macht ü ii ü" und hat bald das Taschentuch naß. Vater bohrt die Stehkragenecken ins Doppelkinn, als müßte er ohne Kragen um- fallen und schäumt den Inhalt sämtlicher Leitartikel ab. Der Junge entdeckt am Vater nichts mehr, wozu er Liebe oder Vertrauen haben könnte. Er merkt, daß er keine Mutter mehr hat; nur noch eine Parteigängerin gegen sich. Prinzipiell stehen die Eltern auf der anderen Seite des Abgrunds. Zum Schlafengehen wird der prin- zipiell zugedeckt. Bully liegt vor dem Bett des Jungen; er glaubt das Fell und den breiten warmen Kopf zu greifen(in Wirklichkeit lag sie auf dem Korridor wegen der Einbrecher). Ja, Bully entwickelt Wachhundqualitäten wie nie in ihrem Leben. Halb schlafend fährt der Junge zusammen: ist er nicht blind gewesen, mit sehenden Augen? Nun ist er sehend, wenn es auch weh tut, das wirkliche Licht. Ein Hund hat ihn geführt: fein Bully. Am nächsten Morgen ist nichts mehr von der Kindheit in ihm. Zu Hause herrscht Belagerungszustand. Der Junge hält an sich, die Eltern lassen sich gehen. Der Villenkommunist gibt ihm Bücherlisten. Die Freizeit sitzt er nun in Volksbüchereien und Lesehallen. Liest auch in den Ge- sichtern. Maschinenschlosser, der Geologie treibt, ein Drechsler, der Nietzsche im Kopf hat... Marx, Engels, Gewerkschaft, Organi- sation, Erziehung, Sternkunde. Bücher, Erkenntnis, Lebenswert. Lebenswillen.Ihren Ausweis bitte." Fast alle legen die Stempel- karte hin. Der Junge schämt sich, weil er warm zu schlafen und zu essen hat. Der Kopf läuft ihm mit Einfällen, Plänen davon; die Füße stolpern hinterdrein. Drohnenexistenz. Aber, wenn er wegläuft, arbeitslos auf der Straße liegt wem hilft er? Vater mühte ihn unter Zwang doch unterstützen. Er räumt sich den Wege- schult fort, so gut er's schafft. Klarheit, erkennt er, ist nicht zu erzwingen: die muß wachsen. Bully, könntest du antworten, dann

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