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Selbstmord Bruno Kaftners. Schluß mit dem Naziterror!

Am Fensterkreuz seines Hotelzimmers erhängt aufgefunden.

Wie das Berliner Polizeipräsidium mitteilt, hat der Berliner Schauspieler Bruno Kastner in Bad Kreuznach seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Man nimmt an, daß wirt­schaftliche Sorgen ihn in den Tod getrieben haben.

Bruno Kastner gehörte noch vor wenigen Jahren zu den be= liebtesten und bestbezahlten Filmdarstellern Deutschlands . Gestern früh aber fand man ihn in seinem Hotelzimmer erhängt auf. Auf dem Tisch lag ein Abschiedsbrief, der an seine Frau, die Kabarettistin Liesel Thiersch, gerichtet war und von der Polizei in Verwahrung genommen wurde. Bruno Kastners Leiche murde beschlagnahmt und in das Schauhaus in Kreuznach gebracht.

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Die Tragödie des erst 42jährigen Mannes ist die Tragödie fo mancher Filmgröße von ehemals, die sich nach dem Aufkommen des Tonfilms nicht behaupten fonnte und einen jähen Sturz von der höchsten Höhe des fünstlerischen Ruhms erleben mußte. Bruno Raftner empfand diesen Sturz um so schmerzlicher, als er beim Film eine erstaunlich rasche Karriere gemacht hatte. Er begann, mie so mancher Filmstar, als Bühnendarsteller. Ein Jahr lang trat er in Harburg an der Elbe auf, dann engagierten ihn Meinhardt und Bernauer nach Berlin , wo er ein ganzes Jahrzehnt auftrat bis Asta Nielsen den charmanten jungen Künstler entdeďte und ihm den Eingang in den Film verschaffte. Bruno Kastner entwickelte fich bald zu einem der strahlendsten Sterne des deutschen Film­himmels. In zahllosen großen Filmen spielte er tragende Rollen; fein Lächeln war ebenso berühmt, wie es später das Lächeln Harry Liedtkes und Willy Fritschs geworden war. Mit dem Einbruch der Tonfilmära mußte auch Bruno Kastner den schmerzlichen Abschied von der flimmernden Leinwand nehmen. Das Publikum hatte feinen einstigen Liebling bald vergessen.

Attentat auf dem Friedhof.

Schüsse auf den Reftor der Wiener Universität.de Wien , 30. Juni. Während der Enthüllung einer Gedenktafel für Professor Dr. Wettstein auf dem Wiener Zentralfriedhof wurde auf den neugewählten Rektor der Wiener Univer­ sität , Professor Dr. Othenio Abel, ein Attentat verübt, bei dem der Rektor jedoch unverlegt blieb. Professor Dr. Abel hielt gerade die Gedenkrede, als aus dem zu hörerkreis der außerordentliche Professor der Zoologie, Dr. Karl Camillo Schneider, vorsprang und einen Schuß auf den Rektor abgab. Er wollte noch einen

Wie sie provozieren und Ueberfälle vorbereiten.

Der braune Terror, der seit der Aufhebung des S. Berbotes durch die Regierung von Papen­Freiherr von Gayl täglich wächst, wird durch zwei Berichte dokumentiert, die wir im Auszug wiedergeben.

In Raulsdorf tam es vorgestern gegen 20 Uhr in der Adolfstraße zu einem Ueberfall von Nationalsozialisten auf das in der Schule gelegene Jugendheim, in dem die Kinder freunde tagten. Mehrere der Notverordnungsjacken" drangen gewaltsam in den Raum ein. Das von dritter Seite alarmierte lleberfallkommando erschien, vor dem die Nationalsozialisten an­gaben, sie wären von zwei Arbeiterjugendmitglie dern provoziert worden. Das Ueberfallkommando nahm drei Personen fest.

Wie wir jetzt erfahren, konnte die Polizei am vorigen Mittwoch durch Zufall einen Naziüberfall auf eine SPD . Bersammlung in Mahlsdorf rechtzeitig verhindern. Dort beobachtete ein Doppelposten der Schupo, mie jemand ohne Licht auf dem Bürgersteig fuhr und in einem Mazilokal verschwand. Die Beamten folgten ihm, um seine Personalien festzustellen. Zu ihrer Ueberraschung sahen sie, wie er eine Pistole anderen zu­schieben wollte. Sie faßten rasch zu. Auf der Straße versuchte der Festgenommene, eine weitere Pistole wegzuwerfen. Die sofort vor­genommene Durchsuchung förderte noch viele Schuß Pistolen­munition zutage. Wie die Ermittlungen ergaben, war vom Nazi­lofal aus ein Ueberfall auf die am gleichen Tage stattfindende SPD . Versammlung geplant. Der Festgenommene ist der 23jährige Willi Löchler aus Mahlsdorf .

WJAIKOJ

Falle fonnte der Brand im Keime erstickt werden. An die Tafel eines Klassenzimmers hatte der Täter geschrieben: Rot Front alles muß verbrennen." Vielleicht will der Bursche die Polizei da durch auf eine falsche Fährte foden. Die Kriminalpolizei hat die meiteren Ermittelungen aufgenommen.

Mariendorfer Bluttat vor der Aufklärung. Wenige Tage vor Pfingsten drangen brei bewaffnete Ban­diten in das Restaurant von Tiepelmann in der Großbeerenstraße 64 in Mariendorf ein und raubten mehrere hundert mark. Auf

zweiten Schuß abfeuern, als der Bürgermeister von Wien , Eiserne Front

Abgeordneter Seit, ihm die Hand niederschlug. Dr. Schneider wurde sofort verhaftet. Bei seiner Ver­

nehmung erklärte er, über seine Gründe sich erst vor dem gegen Hitler- Barone!

Gericht aussprechen zu wollen. Professor Schneider hatte in der letzten Zeit Pamphlete gegen eine angeblich an der Universität herrschende Clique verfaßt und fühlte sich

anscheinend unterdrückt.

( Bereits im größten Teil der Abendausgabe gemeldet.)

Brandleger in Schulen.

Großfeuer im Paulsen- Realgymnasium./ Noch keine Spur. Seit etwa zehn Tagen dringt ein Brandstifter in die Räume Berliner Schulen ein und legt dort Feuer an. Erst gestern war der Bursche wieder in zwei Fällen erfolgreich tätig. Während bisher größerer Schaden durch die rechtzeitige Entdeckung der Brandherde ver­hütet werden konnte, hat der gewissenlose Bursche gestern nachmittag in dem Paulfen Realgymnasium in der Arndtstraße 6/9 in Steglik zum ersten größeren Schlage ausgeholt. Der modern eingerichtete Zeichensaal der Schule brannte mit seinem ganzen Inhalt völlig aus. Der Schaden ist erheblich.

Der Brand wurde furz nach 18 Uhr vom Schulhausmeister be­merkt. Aus den Fenstern des Zeichensaales im Obergeschoß brangen plöglich dichte Qualmmolfen hervor. Als die Feuerwehr unter Leitung des Oberbaurates Berg anrüdte, brannte der Zeichen­saal in seiner ganzen Ausdehnung bereits lichterloh. Vier Lösch­züge griffen mit drei Schlauchleitungen in die Bekämpfung des Brandes ein. Ueber eine mechanische Leiter und das Treppenhaus brangen die sämtlich mit Raudschuhelmen ausge­rüsteten Feuerwehrbeamten nach oben vor. Durch startes Wasser: geben wurde das Feuer nach einstündiger Löschtätigkeit erstickt. Bei den Aufräumungsarbeiten wurden vier Brandherde ent dedt. Zwei Schränke maren in Brand gesteckt worden und außer­dem hatte der gefährliche Brandstifter an den beiden Längsseiten des Zeichensaales zwei große Scheiterhaufen Papier , Lumpen und Holz aufgeschichtet und angezündet. Wie der Direttor des Gymnasiums erklärt, ist die Schule gestern um 11 Uhr geschlossen worden und seit dieser Zeit hat niemand mehr das Gebäude betreten. Sämtliche Türen waren verschlossen. Der Täter muß ein gefchidter Einbrecher sein, der sich heimlich einge­schlichen und die Türen offenbar mit Nachschlüsseln mühelos ges

öffnet hat.

aus

Eine tnappe Stunde zuvor mar die Friedenauer Feuerwehr in der 18. Gemeindeschule in der Albestraße 31-33 tätig, wo anscheinend derselbe Brandstifter Feuer gelegt hatte. In diesem

Unsere nächsten Partei- und Betriebsveranstaltungen:

14. und 15. Abt. Freitag, 1. Juli, 19% Uhr, im Swinemünder Gesell­schaftshaus, Swinemünder Str. 42, öffentliche Kundgebung. ,, Der Befreiungskampf der Arbeiterklasse". Referent Robert Bredow, MdL. Afü- Arbeiter beim Bezirksamt Prenzlauer Berg . Sonnabend, 2. Juli, 19 Uhr, im Altersheim Danziger Str. 62, Fraktionsver­sammlung. Kampf der Arbeiterschaft um ihre Lebens­rechte". Referent Gottlieb Reese.

Ueber ein anderes Erlebnis mit Notverordnungjaden schreibt uns ein Leser: Jch fuhr am Mittwochabend furz nach 12 Uhr vom Untergrundbahnhof Alexanderplatz in Richtung Danziger Straße. Dabei geriet ich mit meiner Frau in einen mit Nationalsozialisten besetzten Wagen. Als sie unsere Abzeichen sahen, wurden die Nazis sofort frech. Sie forderten von uns die Entfernung der Ab= zeichen, weil sie in der Mehrheit seien. Wir dürften nicht wagen, unsere Abzeichen zu zeigen, wenn die Nazis Versammlungen hätten, wir dürften nicht wagen, mit unseren Abzeichen Züge zu besteigen, in denen sich Nazis befinden, wir hätten nicht zu provozieren, fondern müßten auf den nächsten Zug warten und ähnliche in der üblichen Flegelmanier vorgebrachte Forderungen. Sie öffneten unterwegs die Tür des Wagens und forderten: Abzeichen herunter! Wir haben natürlich dieser Forderung nicht entsprochen, und durch unser bestimmtes Auftreten beruhigten sich schließlich auch die

Im Interesse der anständigen Bevölkerung muß mit allem Nach­brud gefordert werden, daß die U- Bahnzüge, vor allem in den Abendstunden und bei Versammlungen der Nazis, scharf über­macht werden. Notfalls muß dem Bahnhofspersonal aufgegeben werden, Trupps von Nazigefindel nicht gemeinsam fahren zu lassen. Zur Entlastung der Zugbeamten müssen schließlich besonders geeig­nete Ueberwachungsbeamte, etwa entsprechend der Bahnpolizei, ein­gesetzt werden. Auf keinen Fall aber dürfen ähnliche Vorkommnisse in Zukunft geduldet werden. Die Verantwortlichen sollten auch daran denken, daß Berlin einen Ruf als Fremdenstadt zu Derlieren hat.

der Flucht schossen die Täter einen Gast nieber und verlegten ihn tödlich. Nach wochenlangen Bemühungen hat die Polizei jest drei Burschen festgenommen, die allem Anschein nach die Tat ausge führt haben. Es handelt sich um einen 22 Jahre alten Herbert H., einen 24jährigen Rudi W. und einen 26 Jahre alten Kurt K. Die beiden ersten sind bereits vorbestraft und hielten sich verborgen, um sich ihrer Gefängnisstrafe zu entziehen. In den letzten Tagen fonnte das Kleeblatt an verschiedenen Stellen der Stadt dingfest gemacht werden.

Unbarmherzige Paragraphen.

13 Monate Zuchthaus für 200 Mart.

Der Paragraph fehrt sich nicht an die Not der Zeit, er tennt feine mildernden Umstände...

Gleich vielen seiner Berufskollegen sollte das der Bostaushelfer N. trotz der warnenden Beispiele an sich selbst erfahren. Wegen Unterschlagung von 200 m. mußte er auf dreizehn Monate ins aushelfer. Sechzehn Jahre lang versah er tadellos feinen Dienſt. Zuchthaus. N. wurde während des Krieges vierzehnjähriger Post­Er heiratete, wurde Bater zweier Kinder, das Gehalt, das früher reichte, wurde knapp; aber auch nie rührte sich in ihm der Ge­aber die erste Notverordnung. Um die Not zu lindern, versuchte dante, sich an die anvertrauten Postfachen zu vergreifen. Dann fam und doch zu fid). im Wetten. Seine Einjähe waren niedrig Krankenkassenangestellte. Freitag, 1. Juli, 16% Uhr, im großen hoch für ihn. Er verlor, die Not wurde noch größer. Eines Tages Krankenkassenangestellte. Freitag, 1. Juli, 16% Uhr, im großen entfernte er von einem Briefbündel die Siegel, entnahm einem Saal des Gewerkschaftshauses, Engelufer 25 ,,, Eiserne- Front- Einschreibebrief 100 m., setzte die Siegel wieder auf und verbrauchte Versammlung" ,, Vernichtung oder Aufbau der Sozialver- bas Geld für seine Familie. Seine Tat reute ihn, er schleppte das sicherung." Referent Hugo Brenke vom Hauptvorstand des Geheimnis wie eine schmere Last mit sich, war glücklich, daß sie un­ZdA. entdeckt geblieben. Nie wieder wollte er ähnliches tun.

85. Abt. Sonntag, 3. Juli, 15% Uhr, im ,, Birkenwäldchen". Tempel­ hof , Manteuffelstr., öffentliche Kundgebung. Konzert. Referat des Genossen Fritz Schröder ,, Sozialistisches oder faschistisches Deutschland ".

18. Kreis. Sonntag, 3. Juli, 15 Uhr, findet im Schloßpark Weißen­see ein großes Volksfest unter Mitwirkung der Sport­organisation statt. Ansprache des Genossen Franz Künstler, M. d. R. Eintritt 30 Pf., Kinder frei. Hierzu ladet der Kreis­vorstand auch die Parteimitglieder der anderen Kreise herz­

lich ein.

Berek". Belegschaftsversammlung für alle beschäftigten Ar­beiter und Angestellten am Sonntag, 3. Juli, vormittags pünktlich 10 Uhr, im Dresdner Garten, Dresdener Str. 45: Politische Situation und die Aufgaben der Arbeiterklasse". Referent: Franz Künstler, M. d. R.

59. Abt. Dienstag, 5. Juli, 19% Uhr, Wählerversammlung in Tief­59. Abt. Dienstag, 5. Juli, 19% Uhr, Wählerversammlung in Tief­werder, Lokal Schulz, Dorfstr. 5: Kampf um den neuen Reichstag ". Referent: Max Brinitzer. SPD. - Werbeausschuß der Post- und Telegraphenbeamten. Diens­tag, 5. Juli, 20% Uhr, Versammlung im Lokal Heiles, Prenz­layer Allee 239: Marxismus oder Sozialismus?" Referent: Gottlieb Reese.

Bezirksamt Wedding . Mittwoch, 6. Juli, 16 Uhr: ,, Eiserne- Front­Kundgebung" in der Versuchs- und Lehrbrauerei, Amrumer Ecke Seestraße. ,, Es muß anders werden!" Referent: Ge­

nosse Oltersdorf.

8. Kreis- Spandau . Mittwoch, 6. Juli, 18 Uhr, öffentliche Rentner­versammlung bei Koch, Feldstr. 2: ,, Was hat der Rentner von der Papen - Regierung zu erwarten?" Referent: A. Karsten, M. d. R.

AEG. Brunnenstraße. Donnerstag, 7. Juli, 15% Uhr, im Swine­ münder Gesellschaftshaus, Swinemünder Str. 42: freigewerk­schaftliche Betriebsversammlung mit Sympathisierenden. Gewerkschaften und Reichstagswahl". Referent: Fritz

Köcher.

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Aber eine Notverordnung folgte auf die andere. Nach Abzug der Miete blieben ihm meniger als 80 M. Es war faum möglich, noch damit auszukommen. Und wieder wettete er und wieder verlor er und wieder vergriff er sich an Geldbriefen, ein, zwei-, drei, bis sechsmal, immer in steter Angst, gefaßt zu werden. Und eines Tages wurde er ertappt. Im ganzen hatte er wieder 100 M. erbeutet.

Die Reue vor Gericht fam wie immer zu spät. Die Mindest. ftrafe für jeden Fall der Unterschlagung mußte ein Jahr Zuchthaus betragen. So erhielt er für den vorherigen Fall ein Jahr und für die sechs späteren Fälle, als fortgesezte Handlung, ein zweites Jahr 3uchthaus. Beide Strafen wurden zu einer Gesamtstrafe von drei­zehn Monaten zusammengezogen. M. nahm das Urteil sofort an. Das Gericht stellte ihm für einen Teil der Strafe Bewährungsfrist in Aussicht.

Schupo vom Minister ausgezeichnet.

Der preußische Minister des Innern, Carl Sepering, hat dieser Tage durch Erlaß den jungen Polizeiwachtmeister Renner von der Berittenen Schupo - Inspektion in Anerkennung der von ihm in den Ausscheidungstämpfen für den olympischen Fünffampf gezeigten außerordentlichen Leistungen zum Polizei- Ober machtmeister befördert. Der Polizeipräsident hat dem tüchtigen Beamten seine besondere Anerkennung zu der Beförde­rung ausgefprochen.

Die Oberwachtmeister Balfe, Erich Schulz und Tieze Dom 42. Revier sowie die Wachtmeister Ernst Pohlmann, wachtmeister Karl 3abel und Hauptwachtmeister Sellmeyer, August Elbing , Lichtenfeld, Arno 3ierau, der Ober­fämtlich von der Kraftwagenstreife der 3. Schupo- Inspektion Nord, sind vom Polizeipräsidenten Grzesinsti für mutiges und um­sichtiges Verhalten im Dienst besonders belobigt worden.

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