Nazi- Anhalt gegen das Reich. Winterprogramm der Funkstunde

Offener Verfaffungskonflikt mit Hilfe der

nationalen".

Dessau  , 2. Juli.  ( Eigenbericht.)

In Anhalt   wird der reaffionäre Regierungskurs mit jedem Tage deutlicher. In der gestrigen Sitzung des Anhaltischen Landtages er­tlärte der nationalsozialistische Ministerpräsident auf einige deutsch­nationale Anträge, das Staatsministerium habe angeordnet, daß Feiern von Staatsbehörden und Schulen am Verfassungs. tage nicht stattfinden dürfen. Ferner seien die Behörden darauf hingewiesen worden, daß die bisher geübte Dienſtein ichränkung und die Beflaggung von Dienstgebäuden am Verfassungstage in Wegfall fomme!

Der Nazi- Minifterpräsident fündigte weiter eine Berordnung an, wonach in Zukunft eine Beslaggung der staatlichen Ge­bäude nicht mehr in den Reichsfarben, sondern nur noch in den anhaltischen Landesfarben erfolgen dürfe. Im Gegensatz zum Verfassungstage, der an den Schulen Anhalts nicht

Ernsthafte Versicherung

sia

V.GAYL

„ Die NSDAP  . steht in schärffter Oppofition zur Reichss regierung, und wer's nicht glaubt, der wird verboten!"

mehr gefeiert werden darf, soll dagegen nach einer weiteren Mif­teilung des Naziministerpräsidenten fünftig der Reformationstag an den evangelischen Schulen schulfrei bleiben.

Der nationalsozialistische Ministerpräsident redete sich in einer gewundenen Erflärung damit heraus, daß man erst ab­marten müsse, bis der Nationalsozialismus   im Reiche die Macht habe. Auf den Bänken der nationalsozialistischen Abgeordneten herrschte während dieser Berhandlung betretenes Schweigen.

Vortrag des Dr. Flesch

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Opern­

Winters einen Zyklus„ Berlin  " an, sprach über den Ausbau des Der Intendant fündigte ferner als Hauptplan des kommenden Studios fowie über die sozialen Aufgaben des Rundfunks. Wenig, sehr wenig hörte man von den Sendespielen( hier soll das Pro­gramm erst später bekannt gegeben werden); gar nichts über das, mas uns das Wichtigste dünkt: über die Stellung des Rundfunks zu dem Gedanken künstlerischer Autartie, der immer mächtiger und ge­

Der Intendant der Funkstunde Dr. Flesch sprach über das| Fischer, Kempff   werden( von dem Geiger Rulentam ff Programm des Rundfunks im kommenden Winter: sprach über unterſtügt) einen Beethoven- Zyklus durchführen. Endlich sollen- organisatorische Aenderungen und insbesondere musikalische Pläne, neben Uebertragungen aus den Berliner   Opernhäusern die interessant genug sind, um bemerkt und vermerkt, um auf ihre aufführungen aus dem Reich gesendet werden ,,, um die Vernichtung Ausführung und Auswirkung hin festgehalten und untersucht zu der Provinztheater als unmöglich erscheinen zu lassen". Schauspielabteilung einerseits, sowie die musikalische und Opern werden. Das Organisatorische zunächst: die literarische und abteilung andererseits werden zusammengezogen es gibt fortan nur mehr je eine Abteilung für das literarische und musikalische Brogramm unter den bisherigen Leitern Braun und Brons= geeft kommen vom 1. Juli an der eine als Oberspielleiter, erster Sprecher und Reporter, der andere als Oberspielleiter mit dem Auftrag, die Beziehungen zwischen Oper und Funk enger zu gefährlicher wird, der sich immer unverschämter zu äußern wagt. Da­ſtalten" zur Intendanz. Der Intendant selbst führt die ressort­mäßig aufgelöste Aktuelle Abteilung eine Verantwortung, um die ihn in diesen Zeiten wohl niemand sehr beneiden wird. Bei aller Einsicht in das Schwierige seiner Position: sollte er die Abteilung der aktuellen Reaktion zu überantworten versuchen, wird er sich auf leidenschaftlichen Widerspruch und schärfsten Kampf gefaßt machen müssen.

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Was das musikalische Programm anlangt, sind die Philharmoniker( wie bereits gemeldet) zu zwanzig Konzerten nerpflichtet; ferner sollen drei Abonnementskonzerte unter Furt mangler sowie die von ihm geleiteten BoIfstonzerte über­tragen werden. Generalmusikdirektor des Rundfunks ist Eugen Jochum   erstaunlich jung, zweifellos begabt, wird er doch eigentlich erst zu beweisen haben, ob ihm diese große Stellung ge­bührt. Seidler Windler bleibt dem Rundfunt als Rapell meister meiter verbunden. Drei große Pianiften: Schnabel  ,

" Mensch ohne Namen."

Ufa  - Palast am 300.

Die seltsamen Schicksale, die im Gefolge des Krieges über die Menschen hereingebrochen sind, merden uns noch lange beschäftigen. Der Film hat bereits einige herausgegriffen, aber zum erstenmal langt er in dem„ Menschen ohne Namen" nach weiteren Zielen und größerer Gestaltung aus. Werner Krauß  . zur Zeit unser größter Schauspieler, durch seinen Hauptmann von Köpenid", durch seine tragende Rolle in Hauptmanns Bor Sonnenunter­gang" im Mittelpunkt des Theaterinteresses stehend, ist wie feiner berufen, dem Kriegsopfer, das den Kampf um seinen Namen, um

von freilich enthielten die goldenen Worte des Intendanten fein Sterbenswörtchen.

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Das Erbe der Väter das erst durch Neuerwerben uns Besizz wird das Erbe der Generationen vor uns, von dem er sprach, das Erbe deutscher   Kultur: das ist, an melche erlauchten Namen man sich auch erinnern möge, alles andere als Autartie, als ,, deutsch­stämmige" Inzucht und arische Kontingentierung. Erbe deutscher  Kultur: das war von je das herrliche Aufgeschlossensein für alle wahrhaft große Dinge dieser Welt und noch der entferntesten Völker, das ist alles andere als borniertes Sichabschließen und Alleinbleiben­wollen. Der Rundfunk unter Autarfiegedanken

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das wäre ein

Aufgeben seiner selbst und seiner Sendung. Der vielberühmte Spiegel der Zeit" er reflektierte dann nicht mehr das Gesicht der Gegenwart, die Grimassen vielmehr eines geistlosen Haufens, der sich nicht nur politisch, der sich zu seinem Unglüd auch geistig maßlos überschätzt.

zentnerweise Seelenschmerz tragen, benor er ein Sänger pirb und ein seinetwegen aus dem Kloster entwichenes junges Mädchen heiraten kann. Der Film wirkt besonders peinlich, weil die Ameri faner sich an ein seelisches Problem magen, das fie gar nicht erfaffen. Benn der Regisseur Charles Brabin nicht meiter fann, dann fängt er mit der Farbe an, und so müssen mir auch noch szenenmeise den Film koloriert ertragen. Mit dem Liede einer Nacht kann dieser Film sich nicht im entferntesten vergleichen; denn Novarro  , der Held des Films Ben Hur, der schon auf amerikanischen Opernbühnen feinen Mann stand, fommt hier als Sänger nicht zur Geltung. höchstwahrscheinlich singt ein Erfagmann.

e. b.

ſeine Frau und seine Fabrik aufnimmt, größeres menschliches In Ludwig Hirschfeld  :, Das schwedische Zündholz'

teresse zu geben. Vor dem Kriege war er in Berlin   glücklicher Familienvater und Besizer einer Automobilfabrik. Im Kriege ge= rät er in russische Gefangenschaft und ist durch einen Gasangriff für viele Jahre seines Gedächtnisses beraubt. Aber eines Tages gibt ihm eine deutsche   Zeitschrift mit Bildern aus Berlin   das Bemußt Jein seiner Vergangenheit zurück. Als er nach Berlin   zurückkehrt, mill ihn niemand mehr fennen; weder der Freund, der sein Nach­folger in der Fabrik und in der Ehe geworden ist, noch die Frau, noch die alten Bekannten. Er ist für tot erklärt, und in dem end­losen, aufreibenden Kampf mit der Bürokratie und der Justiz unter liegt er. Er bekommt einen neuen Namen und wäre verloren, menn nicht helfende Mächte ihn stüßen und emporheben mürden. Der Manuskriptverfaffer Robert Liebmann   hat nicht den Mut zum tragischen Ausgang gehabt, mie er auch nicht die Klippen der Unwahrscheinlichkeiten umgangen hat. Leute aus dem Bolt nehmen sich des Unglüdlichen an; hier herrscht größere Verbundenheit und zugreifende Hilfe. Die stellungslose Stenotypistin schenkt ihm ihr mitleidiges Herz, ja, sie stiehlt für ihn das Geld für eine Patent­anmeldung, und siehe da, das Glück ist dem Armen hold, obwohl er alles Frühere verloren hat, wird neue Liebe einen neuen Namen und neuen Reichtum dank seiner Erfindung gewinnen.

Im meiteren Verlauf der Landtagsfihung erfolgte die Beratung eines fozialdemokratischen Antrages, der die Stillegung der Raffinerie in Dessau   betraf. Durch die Stillegung dieses Trust­betriebes find 1800 Arbeiter und Angestelle broflos ge worden. Die sozialdemokratische Anfrage verlangt flare Auskunft darüber, ob die Naziregierung bereit sei, im Interesse der brotlofen Arbeiter und Angestellten den Punkt 13 des nationalsozia. Die Schwächen der Handlung liegen auf der Hand, menn der listischen Programms zu verwirklichen, wonach alle be- Film trotzdem nicht bloß interessiert, sondern alle Gefühle der An­reits vergesellschafteten Trustbetriebe zu verteilnahme an dem Geschick des Unglücklichen auslöst, so ist es das staatlichen sind. Verdienst von Werner Krauß  . Er macht die Figur glaubhaft, das Pathos des vom Schicksal Verfolgten flingt echt und berechtigt. Glück sind die Nebenfiguren besetzt. Eine prachtvolle Type ist der Alles Menschliche wird in dieser Gestalt lebendig. Mit großem Provisionsagent des Julius Faltenstein, der sich des Unglück. lichen teilnehmend annimmt. Entzückend auch Frizz Grünbaum als Winkelkonsulent, ganz Feuer und Flamme mit seiner ganzen Schnoddrigkeit und seinem Mutterwiß für den Fall und seine Provision. Maria Bard   ist als die Stenotypistin die richtige Mischung von Herz und Keßheit. Farbloser, wenn auch feineswegs Schablonenhaft sind die Figuren der Gegenseite: Mathias Wie= mann, Helene Thimig   und Hertha Thiele   sowie Eduard von Winterstein  ( Amtsrichter). Die Regie von Gustav Ucidn schwelgt in Fabrikinterieurs mit laufenden Maschinen und Berliner   Verkehrsbildern. Ein paarmal trifft sie den Nagel auf den Kopf, so, wenn uns die riesige Kartothet der Kriegsopfer leib­haftig erleben läßt oder das ewige Treppauf und Treppab des ge­plagten Mannes finnfällig vorführt, der vergeblich sein Recht sucht. Das Ulfa Symphonieorchester hatte sich zu Ehren des Tages unter das Szepter von Mar von Schillings geftellt. D.

,, Angriff" auf dem Rückzug.

Er fürchtet sich vor dem Gericht.

Der nationalsozialistische Angriff" hat schmutzige Berleum­dung gegen den Bolizeivizepräsidenten Grzesinski   und den Vizepräsidenten Dr. Weiß veröffentlicht. Das Blatt mit diesen Berleumdungen ist gerichtlich beschlagnahmt, der Angriff" auf fünf Tage verboten worden, außerdem haben Grzesinski   und Weiß Strafantrag wegen verleumderischer Beleidi gung gestellt.

Der Angriff" vom Freitag hat neue Verleumdungen gegen Dr. Weiß veröffentlicht, ganz nach Revolverblattmanier, wobei er in den wesentlichsten Punkten zurückgewichen ist und damit seine vorherigen Berleumdungen preisgegeben hat. In dieser Nummer schreit der„, Angriff" laut nach der gerichtlichen Austragung der Beleidigungsflage aber er stellt sich nur so, denn in­zwischen bemühen sich seine Freunde, die Verantwortlichen der Ber­urteilung zu entziehen!

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Die nationalsozialistische preußische Landtagsfraktion hat im Landtag einen Urantrag Nr. 432 eingebracht, in dem das Staats­minifterium ersucht wird, Grzesinski   und Weiß zu ersuchen, den Strafantrag gegen den Angriff zurückzuziehen! Begründung: Durch den Strafantrag würde das führende Oppo­fitionsblatt behindert!

Erst verleumden sie auf das dreckigste, dann wollen sie den Ver­leumbeten verbieten, ihre Chie zu schützen! Die ganze Schmuzigkeit der nationalsozialistischen Gesinnung liegt in dieser Methode!

Bürgermeisterwahl in Eisleben  . In der Stadt Eisleben  , die in der legten Zeit durch wiederholte Uebergriffe der Nationalsozialisten häufiger genannt werden mußte, murde der 2intsdemokrat und 2. Gauvorsitzende des Reichsbanners von Thüringen  , der 31jährige Rechtsanwalt Dr. jur. Appell( Eisenach  ) als gemein­famer Kandidat der Sozialdemokraten, der Staatspartei und des Zentrums zum Bürgermeister gewählt. Bei Stimmenthaltung der KPD.   erlangte Dr. Appell bereits im ersten Wahlgang die ab­folute Mehrheit.

Persisches Blutgericht. In Teheran   find 32 angebliche Spione verurteilt worden, danon die Mehrzahl Regierungs­beamte: Dier zum Tode und die übrigen zu schweren Gefäng nisstrafen.

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" Der Gänger von Sevilla  ."

Bavaria Lichtfpiele.

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Ramon Novarro  , der von der schwärmerischen Berehrung der unreifen und überreifen Backfische fast erdrückte Filmliebling, ging eines Tages, ohne jede Aufmachung, zu einem Allgewaltigen der sprochen als der größte Entdecker des Filmnachwuchses galt, um eine amerikanischen Filmindustrie. Er bat diesen Mann, der unwider­Brobeaufnahme. Der Allmächtige betrachtete den Bittenden gar nicht, sondern brüllte den bescheidenen Jüngling an: ,, D, Sie Stückchen Malheur, was bilden Sie sich ein, das Publikum mürde sich vor Lachen trümmen, wenn es Ihr Geficht auf der Leinwand sähe." Der Angebrüllte lächelte wirklich verführerisch, machte eine seiner eleganten Verbeugungen und sagte:„ Ich bin Ramon Novarro  ." Der schreifräftige Mann aber erblaßte; denn er mußte, meine Gegner haben eine Wette gewonnen und ich bin als maßgebender Entdecker erledigt.

Mit den amerikanischen Entdeckungen ist und bleibt das eben eine heitle Sache. Sie entbeden tatsächliche Begabungen, um fie dann entweder in eine Schablone zu 3mängen ober fie durch schlechte Manuskripte in Grund und Boden zu wirtschaften. Kann doch die amerikanischen Lertbücher auf die Dauer sich fein europäisches Volk gefallen lassen. So hat auch dieser Sänger von Sevilla   wieder ein derartig titschiges Manuskript, daß man gar nicht anders fann, als den Schauspielern sein herzlichstes Beileib auszudrücken. Muß doch hier der arme Ramon Novarro   als burschitofer junger Mann

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Gastspiel im Kleinen Theater.

Wehe, der darauf tippt, daß hinter dem Titel ,, Das schwedische Zündholz" sich ein Kreuger- Motiv verberge. Nein, es geschehen in diesem Stück keinerlei aufregende und keinerlei aktuelle Sachen. Das schwedische Zündholz" ist kein Symbol für einen Weltbetrug, sondern was bleibt dann schon übrig! ein blondes Fräulein aus Stockholm  , das in den Haushalt eines Berliner   Schriftstellers hereinschneit und mit dessen Haushälterin und dessen geschiedener Frau aus zweiter Che einen Konkurrenztampf ausficht. Schließlich ziehen das Zündholz und die geschiedene Frau sich zurück und dem Schriftsteller verbleibt seine Haushälterin, eine maffipe und beherzte Dame. Aphorismen werden geprägt mie etwa dieser:„ Die Ehe ist ein Raruffell: es wird einem übel, menn man drin fizt." Und so ist das ganze Lustspielchen: brav und bieber und frei von dem vermers. lichen Bestreben. Originalitätshascherei zu treiben. Die erfreuliche Kehrseite ist, daß man sich über Geschmacklosigkeiten und Schnobdiste­reien nicht zu äußern braucht und daß das Handwerkliche gut be­herrscht wird. Ein Stück aus dem Geistesbezirt, in dem Ludwig Fulda   tonangebend ist und in dem Hermann Bahrs Konzert" wohl noch immer den literarischen Gipfelpunkt darstellt.

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Joseph Plaut   spielt famos das fahrige Nervenbündel non maschlappigem Schriftsteller. Dann gibt bloß noch eine Rolle etpas her: die der Haushälterin, die mit aller erforderlichen Robustheit ausgezeichnet von Else Reval   verförpert wird. Carla Diebt, Elinor Büller und Harry Studt   füllen in den anderen Rollen mit Anstand ihren Plaz aus.

4703 deutsche   Zeitungen.

H. B.

Das soeben in neuer Auflage erschienene ,, Handbuch der Deut schen Tagespresse", das vom„ Deutschen Institut für Zeitungs­tunde" herausgegeben wird, verzeichnet eine beträchtlich höhere 3ahl von Zeitungen als früher angegeben murden. Die neue Zählung umfaßt 4703 deutsche   Zeitungen, während man früher etwa 3360 zusammengebracht hatte. Die Erhöhung der Biffer liegt einmal darin, daß neben den selbständigen Haupt­zeitungen, deren Ziffer um 10 Proz. auf 3723 erhöht werden konnte, auch die Nebenausgaben mit einer Anzahl von 980 gezählt wurden. Das Institut für Zeitungskunde konnte durch eine umfassende Ulm­frage, bei der von 5000 Fragebogen 70 Proz. beantwortet wurden, eine viel größere Genauigkeit erreichen als sie früher möglich war, da man sich nur auf Kataloge und Handbücher stützte. Von den einzuordnen ist, und 387 3eitungen ohne Richtungsangabe. Die 4703 Zeitungen sind 976 Parteizeitungen, 64, deren Richtung nicht fleinste Auflage hat eine Nebenausgabe mit 55 Stüd, die Höchstauflage beträgt 559 950 Stück.

Die deutschen   Architekten bei der Umgestaltung Mostaus. Gegenüber den einseitigen Mitteilungen über das neue Mostau, die in Deutschland   verbreitet wurden, teilt Prof. Hannes Meyer  , der frühere Beiter des Dessauer Bauhauses, der Bauwelt" mit, daß drei deutsche   Architekten von sieben überhaupt Leiter derjenigen ,, Brigaden  " sind, mit denen die Stadtplanverwaltung des Mossovjets Verträge zur Aufstellung der Entwürfe zum Generalbebauungsplan geschlossen hat. Es sind der frühere Stadibaurat von Frankfurt   a. M., Ernst May  , Prof. Hannes Meyer   und der Architekt Kurt Mener, früher in Köln  . Berlangt wurden Generalschemata von Groß Moskau   im Maßstab 1:50 000 und 1:25 000, sowie Detailschemata der Wohnquartiere. Der Technische Rat der Stadtplannermaltung hat die sieben Entwürfe im Mossovjet zur öffentlichen Erörterung gestellt, die sehr lebhaft sein wird, weil alle sieben Arbeiten die Aufgabe grundverschieden lösen. Das Bebauungsgelände hat un gefähr 40 Rilometer Durchmesser, die eigentliche Stadtfläche ergibt etwa 22 000 bis 26 000 Heftar. Die Bevölkerung ist mit 4 Millionen angenommen. Bei der Rekonstruktion fönnen 60 Broz. der alten Gebäude entfernt werden.

Bier neue Jufeln entdeckt. Nach einer Mitteilung des Beters burger arktischen Instituts ist eine drahtlose Meldung von der Hooker. Insel im Polartreis eingetroffen, die die Entdeckung von vier neuen bisher unbekannten Inseln, 13 Kilometer im Norden der Hayes- Halb­injel, die nordmeftlich von Grönland   liegt, verkündet. Die Entdeckung ist einer Erpedition gelungen, die unter Leitung des Meteorologen Teplutoff und des Geologen Jwantschut steht. Me vier Inseln sind wahrscheinlich vulkanischen Ursprungs.