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Woche im Gleichgewicht. Die Goldbestände vermehrten sich um 8,8 auf 832,2 mill. M., die deckungsfähigen Devisen nahmen um 8,3 auf 129,7 Mill. M. ab. Die umlaufenden Noten zum Juniende zu 24,1 gegen 25,9 Proz. in der Vorwoche gedeckt.

Neue Zollerhöhungen.

Auf Schweineschmalz und Speck!

Der Reichsernährungsminister Freiherr von Braun hat auf Grund der allgemeinen zollpolitischen Ermächtigung der Regierung die bisher geltenden niedrigeren 3 wischenzolle auf Schweine schmalz und Sped aufgehoben. Es gelten jetzt die Sätze des deutsch - schwedischen Handelsvertrages, womit eine Erhöhung des Zollsages bei Schmalz von 6 auf 10 und bei Spec von 14 auf 20 Mark je Doppelzentner verknüpft ist. In der amtlichen Mit­teilung wird folgende Begründung gegeben: ,, Ausgehend von dem entschlossenen Willen, die katastrophale Lage der bäuerlichen Veredelungswirtschaft erträglich zu gestalten und damit den wichtig sten Faktor des auch für die Industrie unentbehrlichen und ent­scheidenden Binnenmarktes wieder zu stärken, hat die Reichsregierung als ersten Schritt die sofortige Aufhebung der Zwischenzölle für Sped und Schmalz beschlossen."

Diese Maßnahme des von den Agrariern eingesetzten Abels fabinetts ist eine Ueberraschung. Es wäre freilich eine leberraschung gewesen, wenn sie ein Ausfluß wirtschaftlicher Weiss heit wäre. Das kann sie aber nicht sein, und jedes Wort der den Zollerhöhungen gegebenen Begründung ist falsch.

Gerade in diesen Tagen ist in den Blättern für landwirtschaft liche Marktforschung" in der sehr sachverständigen Arbeit Don Dr. Hanau nachgewiesen worden, daß angesichts der jetzigen und bekanntlich ja noch rückgängigen Einkommensverhältnisse der Massen in Deutschland auch die vollkommenste agrarische Dittatur unfähig wäre, auf einem anderen Weg als dem der Stärkung der Massen fauftraft die Preisverhältnisse für Veredlungsprodukte zu verbessern. Mit diesen Zollerhöhungen täuscht die Regierung der Barone aljo die Landwirtschaft selbst. Die einzige Folge tann sein, daß besonders bei Schweineschmalz eine Verfeuerung der billigsten amerikanischen Sorten eintritt. Wer davon einen Mehrverbrauch der teueren inländischen Sorten erwartet, der irrt sich.

Freilich wird auch sicher das Ziel verfolgt, die Tendenz der

allmählich sichtbar werdenden Besserung der Schweine­preise zu verstärken. Aber allmählich weiß jedes Kind in Deutschland , daß die zu erwartende allmähliche Steigerung der Schweinepreise nur mit der geringeren Aufzucht zusammenhängt, die tatsächlich jetzt festzustellen ist. Bei noch sinkenden Einkommens­verhältnissen der Massen aber diese natürlichen Tendenzen gewaltsam verstärken zu wollen, fann nur eine Einschränkung des Schweine fleischverbrauchs zur Folge haben, womit auch die Erlöse der Band­wirtschaft sich nicht erhöhen fönnen. Dieselbe Regierung hat aber die Erlöse eben noch durch die Erhöhung des Maispreises

verfümmert!

So bleibt auch hier nur eine neue Schädigung des Erports und eine neue Berschärfung des sozia len Glends übrig. Bon den 82 000 Doppelzentnern Spec im Werte von nur 5 Millionen Mark, die in den ersten fünf Monaten dieses Jahres nach Deutschland eingeführt worden sind, tamen nicht weniger als 77 000 Doppelzentner aus Holland , dem besten Ab­nehmer unserer industriellen Produkte. Um dieser 5 Millionen Mart willen wird von neuem der für die Beschäftigung der deut schen Arbeiterschaft so wichtige holländische Exportmarkt in Gefahr gebracht.

Was fostete Katzenellenbogen?

Der Schultheiß- Konzern schreibt nicht weniger als 85 Millionen ab.

Die Schultheiß- Bazenhofer Brauerei A. G. ,| lichen auf die famose holländische Tochtergesellschaft Nutria zu Berlin , legt jetzt ihre Sanierungsbilanz vom 31. August 1931 rechnen sind. Und die Forderungen gegen Konzerngesellschaften er­und den Bericht für das Geschäftsjahr vom 1. September 1930 bis scheinen in der Bilanz mit 3,9 Millionen Mart, nach Abschrei 31. August 1931 vor. Diese Bilanz ist die erste, die die Gesamt bungen von 15 Millionen Mark auf zwei Spritgeſell­ziffern der fusionierten Unternehmungen Ostwerte und Schult- schaften Kazenellenbogens und die Effekten- Konfortium G. m. b. H. heiß- Bazenhofer enthält; sie weist zugleich die Kosten für die heiß- Bazenhofer enthält; sie weist zugleich die Kosten für die zurückgestellt wurde für Verluste, die erst im nächsten Ge­spekulative Aera Kazenellenbogen mit Abschreibungen in Höhe von schäftsjahr zu verrechnen sind, ein Betrag von 2,1 Millionen Mark. 85 Millionen Mark aus. Daß diese Aera das glänzendste Brauerei­unternehmen Deutschlands all ihrer gewaltigen Reserven beraubt hat, ist bekannt; daß darüber hinaus die Aktionäre auf zwei Fünftel ihres Kapitalanspruchs oder auf insgesamt 19,6 Mil­lionen Mark verzichten müssen, hatten wir bereits am 16. Juni mitgeteilt.

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Dabei hat das Brauereigeschäft trotz des Absazrüd ganges um 22,7 Proz. der Rückgang entspricht etwa den der anderen Brauereien, einen Ueberschuß von 9,2 Millionen Mart ( im Vorjahr 10,4 Millionen) gebracht, freilich unter Ermäßigung der ordentlichen Abschreibungen von 7,1 auf 2,7 Millionen Mart. Eine Dividende von 15 Proz. hätte man also auch unter normalen Umständen nicht verteilen können. Durch die Einnahmen und Be teiligungen in Höhe von 2,3 Millionen Part erhöhte sich der Gesamtüberschuß auf fast 12 Millionen Mark.

Das ist der erste Posten, der für Abschreibungen zur Ver­fügung stand. Aus der Herabsetzung des umlaufenden Kapitals im Verhältnis 5 zu 3 ergibt sich ein Buch gewinn von 19,6 mil lionen Mart. Ein weiterer Buchgewinn von 8 Millionen Mark ent­steht dadurch, daß die Banken für einen Teil ihrer Forderungen 6 Broz. zu verzinsen sind. Stille Reserven standen in Höhe von aus den Aktienanfäufen Genußscheine übernehmen, die mit 20,0 Millionen Mart zur Verfügung, ferner der Buchgewinn aus der Fusion mit 20,8 Millionen Mart. Schließlich wurden der gesetzlichen Reserve 3,0 Millionen Marf entnommen. Diese Posten

zusammen ergaben Einnahmen von 85,5 millionen Mart, die völlig für außerordentliche Abschreibungen draufge. gangen find.

Und nun die Abschreibungen felbst: Razenellen. bogen hatte bekanntlich 14,6 millionen Mart Schultheiß- Aktien von den verschiedenen Banken für 41,4 millionen Mart an. aufen lassen. Der Verlust aus diesem Geschäft" beträgt 26,8 Millionen Mart, der sich durch den Buchgewinn aus Attien. rückauf auf 22,6 millionen Marf ermäßigt. Zu diesem Posten kommen Abschreibungen auf Beteiligungen, Bert. papiere, Forderungen in Höhe von 62,8 millionen

Mart.

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macht zusammen 85,4 Millionen Mart.

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In der Bilanz erscheint das Attienkapital mit 41,4 ( früher 75) Millionen Mark Stammattien und 15 Millionen Mart Vorzugsaktien. Auf diese haben die Banken noch einen Betrag von 11,25 Millionen Mark zu zahlen. Der Reservefonds von 5,64 Millionen Marf macht 10 Proz. des Kapitals aus. Unter den Schulden sind die bei Brauereien stets bedeutenden Guthaben der Kunden von 29,2 auf 24,9 Millionen Mark, die Guthaben der Angestellten von 5,9 auf 5,3 millionen Mark zurückge­gangen; im laufenden Jahre sind weitere erhebliche Guthabenbe­träge abgezogen worden. Neben einem Pfundkredit von 10,2 Mil­lionen Mark erscheinen Bankschulden von 35,3 Millionen Mark, die sich im laufenden Jahre bereits auf 26,9 millionen Mark ermäßigt haben und im wesentlichen die Restschulden auf Kazenellenbogens Aktienkäufe darstellen. Die verschiedenen Wohl­fahrtsfonds haben sich auf 3,9 Millionen Mark ermäßigt, da fie stärker durch Pensionierungen von Arbeitern und Beamten be­ansprucht wurden.

Auf der Aktivseite sind sämtliche Anlagen mit 68,85 Mil­lionen Mart, darunter Grundstücke und Gebäude mit 54,4 Millionen

Mark bewertet. Die Vorräte enthalten feine stillen Reserven mehr; sie sind deshalb mit 13,7 Millionen Mark viel höher als im Vorjahre( 5,9 Millionen Mark) ausgewiesen. Darlehen betragen 16,9 Millionen Mart, Forderungen insgesamt 10,0 Millionen Mart, Raffe und Bantguthaben 8,4 millionen Marf.

Man darf gespannt sein, ob mit diesen gewaltigen Abschreibun gen die Werte soweit ermäßigt worden sind, daß das Unter­nehmen wieder rentabel arbeitet. Der Abfahrüdgang in den ab­gelaufenen zehn Monaten des Geschäftsjahres hat sich fortge. fet, trotz der Biersteuer- und Bierpreissenkung. Die Verwaltung bekennt sich jetzt auch zu der Ansicht, daß nur eine Besserung der Ronjunktur den Bierabsatz heben kann..

Der Kugellager Erfinder gestorben.

In Schweinfurt ist gestern der Fabrikant und Sportsmann Ernst Sachs , Geheimrat und Ehrendoftor, mit 65 Jahren ge­storben. Er war der Begründer der Kugellagerfabrik Fichtel u. Sachs und vor allem der Erfinder des Kugellagers und der Frei. laufnabe für Fahrräder. Er hatte seine Eltern sich nicht aus. gesucht, lernte als Feinmechaniker und begründete mit seinem Sozius Fichtel und 2 Gesellen die erste Kugellagerfabrik der Welt in Schweinfurt , in der 8000 Mann beschäftigt waren, als schließlich im Jahre 1929 mit der ganzen deutschen Kugellagerindustrie auch die Schweinfurter Rugellagerfabrit in dem bekannten schwedischen Truft aufging. Seine Erfindung blieb bis zuletzt seine Leidenschaft. Bon ihm stammt auch der kleine Sachs Motor für Fahr

Die Zusammensetzung des zweiten Abschreibungspoftens ( 62,8 millionen) ist nicht uninteressant: die Beteiligungen er scheinen in der Bilanz nur noch mit 26,4 millionen Mart die Abschreibungen auf diesen Poften aber betragen 28,1 Millionen Mart. Davon entfallen auf frühere Ostwertebeteiligungen 15,4 Mil lionen Mart, auf frühere Schultheiß- Beteiligungen 6,85 Millionen lionen Mart, auf frühere Schultheiß- Beteiligungen 6,85 Millionen ( fast ausschließlich Rahlbaum) und auf verschiedene G. m. b. 5. 5,8 Millionen Mart. Viel grotesker erscheint das Konto Wert. papiere. In der Bilanz ist es mit 0,9 millionen Mark bewertet, abgeschrieben aber wurden rund 16 Millionen Mark, die im wesent-| räber.

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