Dsr AeitAkehrsr. Direktor Seissert, Der den Mittelstand so eingeseissert, Ist jetzt gefaßt Und wird in Hast, Obwohl er höllisch sich ereiserl Von Böhmen nach Berlin gejchlci c t. Kaum ist Herr Seissert eingetrofsen, Fragt er betroffen: „Potzblitz, Wo ist denn die Bank für Handel und Grundbesitz? Wo ist der Drewitz ? — Bin ich total besoffen?— Auch mit Ladendorf ist es vorbei, Und überhaupt— wo ist die W i r t s ch a f t s p a r t e i?" Da niemand ihm dies kann sagen, Ist Herr Seissert äußerst niedergeschlagen. Jonathan. Ein kläglicher Angeklagter. Die Hetze des„Angriff" gegen Polizeivizepräsident Weiß. Nach vielen Verschleppungsversuchen der angeklagten Partei fandfand heute vormittag vor dem Schnellschöfsengericht B e r l i n- M i t te unter Vorsitz des Landgerichtsdienkwrs Rosemann der erste der Beleidigungsprozesse des Polizeipräsidenten Dr. Weiß gegen den„Angriff" statt. Auf der Anklagebank saß ein junger Mann in SA.-Jacke und übte sich in einem überheblichen Lächeln. Willi Krause hat im„Angriff" behauptet, daß der Polizeivize- Präsident in der Villa des Großschuhhändlers Konsul Krojanker ver- botenem Glücksspiel sich ergeben und es versäumt habe, hiervon An- zeige zu machen. Weiter habe er Krojanker eine Baukonzession aus Umwegen erwirkt. Außerdem habe er sich von Krojanker zu einer Reise an die Riviera einladen lassen. Gleich zu Beginn der Verhandlung versuchten die Anwälte des nationalsozialistischen Redakteurs, eine neue Verschleppung herbeizu- führen: Es müsse erst entschieden werden, ob das Schnell- schöffengericht zuständig sei, da eine sortgesetzte Hand- lnng vorliege. Hiergegen wandte sich die Partei des Polizeivizepräsi- denten auf das entschiedenste. Dr. Weiß betonte, daß er deni aller- größten Wert darauf lege, endlich zur Verhandlung zu kommen. Auch der preußische Minister des Innern Severing wünsche dringend, daß die Dinge endlich gerichtlich geklärt würden. Bei seiner Vernehmung erklärte der angeklagte Redakteur Willi Krause , daß er Ermittlungen angestellt und das Material geprüft habe. Die Artikel sind aber angefüllt mit den schmutzigsten und niederträchtigsten Andeutungen, unter Berufung auf angeblich vorhandene einwandfreie Zeugen. Herr krause erklärte, daß er sich hüten werde, schon jetzt diese Zeugen zu nennen. Der Vorsitzende fragte den Angeklagten, was denn ein verböte- nes Glücksspiel sei. Er sagte:„Eben ein Glücksspiel, das nicht gestattet ist." Der Vorsitzende machte den Angeklagten darauf aus- merksam, daß doch für ein verbotenes Glücksspiel ganz besondere Tatbestandsmerkmale erforderlich seien. Hier wußte der Angeklagte nicht weiter und konnte keine Antwort mehr geben. In der Frage der Bauerlaubnis an Konsul Krojanker, die Polizei- Vizepräsident Weiß unter Verquickung von Persönlichem und Dienst- lichem erwirkt haben soll, erklärte Krause, daß das gar nicht in dem Artikel stehe. Es sei nur gesagt, daß diese Angelegenheit in das Ge- biet der Konzessionsschiebungen hineinspiele. Als dann die Vertreter des als Nebenkläger zugelassenen Polizeivizepräsidenten zu der Elücksspielangelegenhekt die konkreten Fragen stellten:„Was ist ge- spielt, wo ist gespielt, wer sind die Zeugen?" gab es wiederum Schweigen und Ausflüchte.
Schwarzer Ausflugsfonntag. Zahlreiche Badeunfälle. — Opfer des Verkehrs. Der gestrig schöne Sonntag, der Millionen in das Seengebiet der näheren Umgebung Verlins lockte, war leider ein schwarzer Tag In den Annalen der Berliner Unfallchronik. Schon am frühen Morgen durcheilte die Nachricht von der schweren Dampfer- katastrophe in Eharlottenburg die Stadt. An verschiedenen Vadestellcn ertranken fünf Personen, die Erholung in den kühlen Fluten suchen wollten. Auch im Verkehr auf den Ausfallstraßen Berlins verunglückten viele Motorradfahrer und Auto- mobiliflen. Schließlich waren die links- und rechtsradikalen Par- teien nicht müßig und allenthalben kam es zu blutigen Schlägereien. Der starke Ausslugsverkehr spiegelt sich am besten in den Ver- kchrszahlen wider, die von der Reichsbahn und der BVG. ver- öffentlicht werden. Die Reichsbahn beförderte annähernd IKOVOOl) Personen. Am stärksten war die Strecke Nito- lassee und Wannsee frequentiert, wo 8» llllll Fahrgäste an der Sperre ihre Karten abgaben. Grünau folgt mit 40 000, Friedrichs- Hagen mit 26 000, Grunewald mit 21 000, Potsdam mit 17 000 und Pichelsdorf mit 14 000 Reisenden. Die BVG. trug dem Andrang der Erholungshungrigen in jeder Beziehung Rechnung. Zahlreiche Einsatzwagen wurden in Betrieb gesetzt. Die meisten Bahnen fuhren doppelt behängt. Rund 2 01 3 000 Fahrgäste sind im Aus- flu'gsoerkehr von der Straßenbahn, U-Bahn und den Autobussen ins Freie befördert worden. Die Badeunfälle. Das Baden an den sogenannten„wilden" Badestellen hat leider wieder eine Reihe von Todesopfern gefordert, obgleich der Polizelwasserschutz und die Boote des Arbeiterfamariter-Bundes so- wie des Roten Kreuzes auf allen Gewässern in der Umgebung Berlins «inen erhöhten Alarmdienst und Patrouillendienst ein- gerichtet hatten. In rund 229 Fällen brachten die Arbeiter- s a m a r i t e r Hilfe— darunter befinden sich viele Krankentrans- parte von Ausflüglern, die Verletzungen, Hitzschläge und Wunden beim Baden erlitten hatten. In der Havel bei P i ch e l s w e r d e r ging der 23jährige Arbeiter Alfred Körte aus der Rosenstraße in Charlottenburg plötzlich unter. Sosort unternommene Rettungs- versuche blieben ohne Erfolg. Die Leiche tonnte bisher nicht gc- borgen werden. Im Müggelsee, unweit des Restaurants„Müggel- schlößchen" versank der 24 Jahre alte Arbeiter Artur Jesewitz plötzlich in den Fluten. An der D o v e b r ü ck e in der Spree er- trank der Ibjährige Klempnerlehrling 5)einrich Bergmann aus der Hallerstraße 26. Auch seine Leiche konnte noch nicht gesunden werden. Im Tegeler See ertrank der 32 Jahre alte Arbeiter Georg S ch. aus der Prinzenallee. Boote des Arbeitersamariter- Bundes suchten die Unfallstelle lange Zeit ergebnislos ab. Schwere Verkehrsunfälle. Bei dem sebr stzrken Ausflugsverkehr aus den Zlussollstroßen vor den Toren Berlins trugen sich eine Reihe von schweren Zujammenstößen und Unfällen zu. Eine Reihe von ver-
Asnaissance-Theater:„Fräulein Frau"
Der 70. Geburtstag Ludwig Fuldas darf nicht durch Gleich- gültigkeit getrübt werden. Der anmutige Versdramendichter, der von romanischen Meistern soviel lernte und angeborene Behendig- keit nach solchem Vorbild noch mehr beflügelte, paßt beinahe nicht mehr in eine ernst überladene Notzeit. Aber diese Trübsal, die uns plagt, kann kein Grund sein, unfern witzigsten Sentenzenreimer zu vernachlässigen. Cr übersetzte Mokiere und spanische Verse, er verdeutschte die Melodie Rostands, er freute sich an oll dieser Leichtigkeit Theater war für ihn stets ein lustiges Spiel mit Mas- keraden und Kostümen, auch ein ermunterndes Komödiantentum, an dem die gutsituierten und deshalb auch gutgelaunten Bürger teilhaben wollten. Wer ist aber heute noch gutsituiert? Fulda ge- hörte stets zum begüterten Mittelstand der Schriftsteller. Er sorgte sich als Organisator und Leiter literarischer Berufsvercine darum, daß die Leute von der Feder durch Gesetz und soziales Ansehen begünstigt wurden. Als die preußische Akademie den Dichtern er- öffnet wurde, wählte sie Fulda zum ersten Präsidenten, obwohl manche, die Würde und Anmut in gefälligem Gemisch nicht ver- tragen, die Wahl nicht repräsentativ und pathetisch genug fanden. Die Herren, die das meinten, irrten aber. Sie verneinten vor allem mit Unrecht eine Fähigkeit, die ihnen mangelt: die zierliche Schönfärbekunst. Mag diese Geschicklichkeit oft auch flach erscheinen. Fulda betrieb und betreibt sie bis heute als der nobelste Sach- walter solches Amüsiergeschäftes. Die gleiche Ball- und Bürgerressourcenfreude, eine gar nicht zu verachtende Frohsinnsstimmung wird auch durch das Geburts- tagsstück erzeugt, mit dem der liebenswürdige Siebziger jetzt auf- wartet. Der Zuhörer wird sofort durch die hübsch dekorierten und glasierten Dialogsäge umschmeichelt. Der Zuhörer gerät in karne- valistische Laune. Ein Paar auf der Hochzeitsreise wird vorgestellt, ein unwahr- scheinliches unserer Dalleskomödie von 1932 durchaus wider- sprechendes Paar. Denn der junge Gatte, der weder Schulz noch Kube, sondern Gilbert heißt, kann seiner Holden, die weder Mieze noch Käthe, sondern Nina heißt, im Luxushotel ein ganzes Apparte- mpnt mieten, bestehend aus Salon und der dazu passenden Staats-
einrichtung für Liebe und Douche. Zankt und versöhnt sich das Paar in Berlin , so haben den für diese Auseinandersetzung passen- den Raum ein herrlicher Lakai und eine noch herrlichere Zofe vor- bereitet. Das Paar zankt sich auf der Hochzeitsreise, und Gegenstand des Geplänkels ist teils die Emanzipationslust der jungen Frau, die lieber ein Kameradschaftsehefräulein fein möchte, und teils ein Filmstar, saudämlich, doch angebetet. Kurz, es werden erörtert die Probleme, die in der Salonluft hängen, doch nicht die Probleme, die in der Luft hängen. Dieser Optimismus, durch oppetitreizendes Geschnäbel symbolisiert, versöhnt. Fulda ist einer der wenigen, die so gemütlich plätschern und fälschen dürfen, ohne daß sich die Galle regt. Denn die Pointen, die er ausstreut, das Zuckerzeug des Geistes, scheint erst schal, wenn der Theaterspuk vorbei ist. Im Moment der niedlichen Lllgnerei gefällt alles. Solche Jllusionistenkunst, der Fulda treu geblieben, und die gar nicht sehr häufig ist, behält auch heute noch ihren Verkehrswert. Diese munteren Stücke brauchen ein munteres Schauspieler- völkchen: Liebhaber, die zugleich zum Backfisch- und Großmutter- herzen reden. Z e s ch- B a l l o t versteht diese Künstelei. Not- wendig ist eine Liebhaberin, die Sympathie und Wünsche weckt, mag sie im Pyjama oder im Abendkleid auftreten. Fräulein Inge Meysel , aus dem Reich in Berlin zu Besuch, vielleicht mit Niederlassungsabsichten, besitzt die Pikanterie des herausfordernden Blicks, die Pfiffigkeit, auch in der großen, natürlich nicht fehlenden Abrechnungsszene die schluchzende Nachtigollenstimme und schließ- lich jenen erlösenden Aufschrei, der das Signal zum Zuziehen des Theatervorhangs und der Bettgardine gibt. Der Regisseur Wolf- gang Poppe, den Herrn v. S ch l e t t o w, Ernst P r o ck l und Frau Claus-Albers unterstützen, läßt Verliebtheit und Ver- logenheit fröhlich durcheinanderbrausen, ohne den Sirupstrom auf- zuhalten. Auch das ist für sommerliche Wirkungen durchaus nicht unterlagt. Fulda wurde vor die Rampe gefordert. Aber er erschien nicht. Hoffentlich hat er sich nur versteckt, um seinen Patriarchengeburts- tag angenehm zu feiern. dl. H.
Achi-Gtunden-programm. Bose-Theatrr. Wenn das Rose-Theater in einer ausländischen Hafenstadt läge, dann wäre es das Stelldichein aller Globetrotter, um Volks- leben zu studieren. Aber die Roses brauchen gar nicht auf Neu- gierige zu spekulieren, sie haben ihr Stammpublikum. Beim jetzigen Rosensest wetteifern Papierrosen mit echten Rosen, man sieht überall Rosen. Auf jedem Tisch in jeder Blumen- vase duften echte und an jedem Baum und an jeder Hausfassade ranken sie als Papiergirlanden. Zudem bekommt noch jeder Be- sucher eine Rose geschenkt. Menschen über Menschen füllen den Garten, und fdas ist dos hocherfreuliche) Menschen über Menschen sind als Darsteller tätig. Zwei unermüdlich fleißige Kapellen spielen. Es wird Feuerwerk abgebrannt �das gerade nicht nach Rosen duftet), und beim Tanz im Freien kann sich alt und jung in Schweiß arbeiten. Carl de Vogt singt rheinische Lieder. Er, einst ein gefeierter Filmsensationsdarsteller, ist jetzt der erklärte Bühnenliebling der Rose-Thealer-Besucher. Man sieht die M a r b ö s- Truppe, die an schwingenden Seilen arbeitet. Sie be- nutzt wohl Apparate, schafft aber die Leistung aus sich heraus. Hugo Fifcher-Köppe sagt an, mit Witz und Laune, Traute Rose, tumultarisch gefeiert, singt und Carl G r o t h betätigt sich als Humorist, während Fiamette H i l d e ga r de temperament- geladen tanzt und nicht nur ihr gesamtes Ballett, sondern auch noch die Zuschauer ansteckt. Nicht zu vergessen ist der Musikclown D e i k e. Er steht im Atlaskostüm auf der Bühne, das mit Noten aus Flittern besetzt ist. Der Clown von heute ist ein sorgenvoller Arbeitnehmer, wie die Menschen es sind, vor denen er spielt. Wer aber ist als Künstler glücklicher zu preisen? Nun, nicht der, der vor einem sensationslüsternen Snob auftritt, sondern der, der dem Volk etwas gibt. Ferner werden im Theater„Die eiserne Jungfrau" und im Garten„Drei arme Mädel" gegeben. e. d. Vorstoß gegen Museumspolitik. Im Verfolg einer Eingabe des Reichsverbandes bildender Künstler hat der Reichsmini st er des Innern ein Rund- schreiben an die Kunstverwaltungen aller deutschen Länder er- lassen, in dem er anregt,„öffentliche Mittel nicht zum Ankauf aus- ländischer Kunstwerke zu verwenden, solange die furchtbare Not- läge der deutschen Künstler anhält", und serner„bis auf weiteres bei künstlerischen Ankäufen grundsätzlich die lebenden Künstler zu berücksichtigen", um jeder Not zu steuern. Das klingt sehr gut und ist zweifellos auch so gemeint. Leider steht aber hinter solchen Bemühungen, die sich schon wiederholt an sogenannte Kunstskandale gehängt haben(Ankäufe von van Gogh!), weniger die Sorge um die deutsche Kunst der Gegenwart, als ein wenig ergiebiger Kampf. um die staatliche Futterkrippe, dem der Reichsinnenminister aufgesessen zu sein scheint. Wenn man hinter die Kulissen der mannigfaltigen Betriebsamkeiten blickt, in
deren Mittelpunkt meist die Hetze gegen Justiz Ankaufspolitik steht, so weiß man, daß die Sorge um den Bestand der deutschen Kunst eine Geltungsfrage von Kliquen ist und mit dem Gedeihen der wirklich maßgebenden Künstler und des Nachwuchses wenig zu tun hat. Auch hier geht die allgemeine Tendenz auf Heranziehung des Mittelmäßigen, auf Nivellierung nach unten. Das hervorstechendste Beispiel dieser nationalistisch verbrämten Umkehrung der Wertskala ist die Hetze gegen Schreker und gegen die des Judentums verdächtigen Schauspieler und Opernsänger. Man muß die Augen offen behalten, daß uns nicht auch noch auf dem Gebiet der bildenden Kunst eine Deklassierung der Wertbegriff« diktiert und den Museen die sachlichen Gesichtspunkte ihrer— schon sehr eingeschränkten— Ankaufsmöglichkeiten durch anbefohlene Pflege„heimatstreuer" Kirchturmskünstler genommen werden. __ P. F Sch. Die Bayreuiher Festspiele. Für die Festspiele 1933 haben im Festspielhaus unter Leitung von Generalintendant T i e t j e n die szenischen und technischen Vorproben begonnen. Sie gelten einer völligen Erneuerung des Nibelungenrinas und einer Neuinszenie- rung der Meistersinger. Die Spieifolqe der nächsten Festspiele um- faßt acht Meistersinger- und fünf Parsifal-Aufführungen, die Arturo T o s c a n i n i dirigieren wird, und zwei Ringzyklen unter der inusikalifchen Leitung von Carl Elmendorf ss. Als weitere Mitarbeiter am Bayreuther Werk wurden berufen: Prof. Emil Preetorius aus München , Kurt Palm aus Berlin , Paul Eberhardt aus Duisburg -Hamborn . Grazer Radiumforscher ein Opfer der Wissenschaft. Im Wiener Rudolph-Spital ist der Grazer Radiologe Dr. Friedrich Dautwitz gestorben. Er ist das Opfer seines Forscherberufes ge- worden. Er hatte sich schon sehr früh in Ioachimsthal, dem Fund- ort der radiumhaltigen Pechblende, mit der Erforschung dieses da- mals noch ziemlich unbekannten Elements beschäftigt und sich Ver- brennungen der rechten Hand zugezogen. In den letzten Iahren jedoch trat eine bösartige Entartung der Geschwüre ein. In Wien hat der Professor noch Hilfe gesucht, aber vergebens. Deutscher Forscher in Paris geehrt. Die französische Akademie für moralische und politische Wissenschaften hat Prof. Husserl von der Universität Frdburg im Breisgau zum korrespondierenden Ehrenmitglied ernannt. Es ist dies seit dem Kriege die erste der- artige Ernennung, die einem Deutschen zuteil wurde. Die Boltsbiihne legt für die kommende Spielzeit erstmalig ein Abonnement auf, das nicht mit der Mitgliedschaft verbunden ist. Di« Abonnenten erhalten feste Plätze nach eigener Wahl und können ihre Vor- sicllungcn nach Wunsch stets an den gleichen Tagen der Woche besuchen. Das Abonnement umfaßt lv Porstellungen, die sich auf die Zeit vom Sep- tember bis Juni verteilen. Die Preise liegen erheblich unter den Kassen- preisen. Die beiden letzten Vorstellungen sind im voraus zu bezahlen, im übrigen ist der Abonnementspreis stets erst unmittelbar vor der Bor- stellung fällig. Alles weitere durch das Büro des Theaters am Bülow- Platz, Berlin C. 25, Linienstr. 227. Fernsprecher: D 1 Norden 2944. Fulda -Ausführungen. Das neueste Werk von Ludwig Fulda „D i e verzauberte Prinzessin" wurde vom Schiller-Theater erwovbcn.— Das Rose-Theater bereitet eine Aufführung des Lustspiels „Der Bulla n" von Fulda sür den 20. Juli vor. „Die gute Stube., nennt sich ein neues Brettl-Kollettiv, das sich in der Berliner Straße(Charlottenburg ) aufgetan hat.
unglückten Automobilisten, Motorradfahrern und Radfahrern— worunter sich zwei Polizeibeamte befinden, die im Dienst schweren Schaden genommen haben— mußten durch die Feuerwehr und Wagen des Städtischen Rettungsamtes in die nächstgelegenen Krankenhäuser gebracht werden.
Wetterkatastrophe in Bayern . Lleberall Erdrutsche durch Hochwasser. München . 11. Juli. Die heftigen Regengüsse der letzten Tage haben in verschiedenen Gegenden in Südbayern wieder schwere Schäden angerichtet. Bereits am Sonnabend waren auf dem bayerischen Allgäu in der Gegend von Kempten und Memmingen schwere lokale Ueberschwemmungen in- folge des mehr als 30stündigen Dauerregens gemeldet worden. In Bad Külz drangen im Stadtteil Gries die Wassermengen in die Häuser ein. Auch in der Gegend von Rosenheim hat sich wieder eine schwere Wetterkatastrophe ereignet. In einer Länge von mehr als fünf Kilometer setzten sich in den Abendstunden des Sonn-
abend und um Mitternacht zum Sonntag nach gewaltigen Regen- gllssen die SO Meter hohen Dämme der Jnnleite bei Leonhards- pfunzen in Bewegung. Tausende von Kubikmetern Erdreich stürzten in die Tiefe, Bäume und Strauchwerk mit sich reißend. Besonders schlimm sind die Verheerungen, die der Erdrutsch in der Umgebung des Schlosses Jnnleite, das von den Geröllmassen und herabstürzen- den Bäumen schwer beschädigt wurde, angerichtet hat.
Multimillionär Gilette gestorben. New Park. 10. Juli. Der Erfinder des bekannten Rasierapparates Gillette, der Multimillionär King G i l e t t e, ist aus seiner Farm Calbasas in Kalifornien im Alter von 77 Iahren gestorben.
Wetter für Berlin und Umgebung: Weiterhin warm und meist heiter.. Gewitter nicht ausgeschlossen. Mäßige östliche Winde.— Für Deutschland : veberall warm, in der südwestlichen Hälfte ein- zelne Gewitterregen. Im übrigen Deutschland trocken und heiter. Z5. Abteilung. Achtung! Heute abend, 20 Uhr: Funktionär- sitzung an bekannter Stelle. 19 Uhr: Vorstandssitzung.