SA. erstürmte..

Was hat sie erstürmt?

,, Dieser legte Sonntag war ein Tag des Ruhmes. Da hat unsere herrliche SA. nicht weniger als drei Gebäude im Sturm genommen."

,, Aha, begreife. Es geht jetzt los gegen das blutsaugerische Finanzkapital. Sicher drei Bantpaläste, die erobert worden find! Von welchen Banken waren sie?" ,, Hm- Bankpaläste waren es gerade nicht." ,, Aha, so dann waren es sicher die Billen dieses reichen Schiebergesindels, gegen das unsere Führer so herrliche Reden halten." ,, Billen sind es auch nicht gewesen."

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Staatsstreich im Rundfunk?

Am Montag

Die Gender als Regierungsgrammophone

ghat Am Montag hat Reichsinnenminister Freiherr| Bolte feineswegs blind vorüber; aud) der soll sein Recht haben, von Gahl in einer Rede, die den Abstimmungsgedenk tag in Ostpreußen zu feiern vorgab, nachdrückliche Sins weise auf die Reinigung von Kunst, Film und Rund funk " untergebracht. Wie diese Reinigung“ des Rund. funks aussehen soll, wird jetzt deutlich:

Die Uebernahme des Rundfunks durch das Innen­ministerium,

,, Also alsdann: die Fabriten blutsaugerischer Fabrikanten, die ichon seit Wochen hinter den Kulissen vorbereitet die ihre Arbeiter ausplündern und ausbeuten." wird, soll jetzt stattfinden.

,, Nicht ganz..."

,, Ja, zum Donnerwetter, irgend so etwas muß es doch gewesen sein. Als die Partei der Ausgebeuteten und Unterdrückten hat die Razipartei doch zweifellos die 3 wingburgen und Baläste der Unterdrüder angegriffen. Was wurde denn nun eigent lich gestürmt?"

,, Die Gewerkschaftshäuser in Edernförde, Ohlau und Hagenom." J- n.

Universität- GA.- Kaserne?

Die Universität, die feit dem gefftigen Tage erneut gefchloffen werden mußte, bildete während der letzten Nacht und auch heute vor­mittag den Iummelplatz von uniformierten SA.. Ceuten und Stahlhelmern. Der rechte Seitenflügel gleicht einer Razitajerne, aus der alle Viertelstunde ein Nazistudent in Begleitung eines Stahlhelmmannes in vollem Dreß heraus­marschieren, um die Posten vor dem Gefallenendenkmal abzulösen. Nicht nur der Borgarten wird vollständig von den Hafenkreuzjüng­lingen beherrscht, sondern auch während der Nacht be­wachten S. und Stahlhelmer die Zugänge sur Universität. Sie hatten die Schlüssel zu den Toren, von den Bedellen war nichts zu sehen. Kein Student hat mehr die Möglich. feit, in das Gebäude hineinzukommen, ausgenommen, er weift fich mit dem Hiflergruß aus. Bor der Universität frieben sich die ganze Nacht Nazileute herum und beläftigten vorübergehende jüdische Studenten.

Weiter sehr schwül!

Ab morgen vermutlich leichte Abkühlung.

Das geftrige Abendgewitter, das keine Abkühlung gebracht hat, fann nach einer Mitteilung des Amilichen Wefterdienstes als der Borläufer zu einem leichten Temperafurtüdgang, der vermutlich schon am Donnerstag in Erscheinung treten dürfte, angefehen werden.

Gestern wurde als Tagesmarimum 32 Grad Wärme ge messen. Heute früh um 8 Uhr herrschten in Berlin bereits 26 Grad Wärme, und mittags hatte das Thermometer den gestrigen Stand schon wieder erreicht. Zur Zeit rüdt ein Tiefdrudgebiet, das gestern über Bestdeutschland lagerte, nach Nordostdeutschland vor. Gleich­zeitig nähert sich vom mestlichen Mittelmeer her eine Depression. Unser Gebiet dürfte vielleicht ab Freitag in den Bereich der Schlechtwetterzone gelangen, ganz sicher ist dies aber nicht.

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Die Prognose für Donnerstag lautet; Teils heiter teils be. wölft, fühler als bisher.

Bisher ging die Verwendung der Hörergelder über das Reichs­poftministerium; nun will das Reichsinnenminifterium fie für seine politischen Zwecke verwenden und den Hörern die von ihm ge­wünschte Anschauung im ganzen Programm aufzwingen. Der Rundfunk soll ein Regierungs- Sonntagsblatt für gläubige Schafe werden. Infolgedessen ist auch

die völlige Beseitigung der Ueberwachungsausschüsse vorgesehen. Es sollen neue Rundfunkgesellschaffen in Form von G. m. b. S. gegründet werden, in denen das Reich zu 51 Prozent, die Länder zu 49 Prozent vertreten sind.

Ein politisches Kommissariat

soll neben das bereits bestehende Reichsrundfunt Kommissariat treten. Von diesem Kommissariat aus soll die gesamte Personal und Sendepolitik entscheidend dirigiert werden. Den einzelnen Sendegesellschaften sind dabei als geistige Leiter" politische Direttoren zugedacht, die die bisherigen Ueberwachungsaus schüsse, erfegen" sollen das heißt, von sich aus gemäß den Re­gierungsmünschen diftatorisch entscheiden.

Um diesen Staatsstreich anders fann man die beabsichtigte Bergewaltigung nicht nennen umgehend in Szene zu fegen, umgehend in Szene zu fegen, follen den bisherigen Rundfuntgesellschaften bie von der Reichspoft erteilten onzessionen entzogen mer­ben. Die Regierung mill sich dafür auf einen 2sfag dieser Kon­zeffionen berufen, in dem es heißt, die Konzeffionen fönnten dann entzogen werden, wenn das öffentliche Intereffe es er= fordert. Das öffentliche Interesse erfordert aber alles andere als einen Rundfunt mit Regierungsmaulforb!

Bereits in den nächsten Tagen wird sich der Reichsrat mit dem Plan befassen. Daß die Länder ihm nicht gutwillig zustimmen werden, ist sehr wahr. Die Regierung scheint aber die feste Absicht zu haben, auch gegen den Willen der Länder den ge­planten Streich auszuführen.

Schmidt, Schulze& Co.

Autartische Blechfabrikation im großen.

Sinnlose Bhrafen, die sonst nur in intelzeitungen und uns verantwortlichen Flugblättern ihr Leben fristen fonnten, finden jegt im Rundfunt eine allzeit bereite Heimstätte.

Gestern stieg der Vortrag des Hauptmanns Schmidt Hannover , des bekannten deutschnationalen Abgeordneten, der be­zeichnenderweise mit der Anrede Begann: Deutsche Frauen und Herren!" Er wandte sich sozusagen an die Elite des deutschen

nämlich das, von einer starken" Regierung unter Aurotel gestellt zu werden. Nur auf den Waffen und auf Opfern ruht der Staat; nur mit Wehrmacht und mit Wehrpflicht tann das Land bestehen." Fürs erste tuts im Notfall auch die Arbeits­dienstpflicht, in die aber auch die freie Wirtschaft" meds Kapitalbildung ,, eingeschaltet werden" müsse. Also nicht nur für das Offizierkorps des Staates, sondern auch für den privaten garien! Herrlichen Zeiten gehen wir entgegen! Unternehmer darf dann der Arbeitsdienstkuli schuften. Siehe Bul=

,, Reichsfanzler und Ministerpräsident sind vom Reichspräsi denten zu ernennen und zu entlassen." Die Verfassung des Bismard- Reiches" ist das Ideal des Herrn Hauptmann, und dann mird sich endlich die Ryffhäuser Sehnsucht" erfüllen und das deutsche Bolt wieder einen gottgewollten Kaiser und König

haben. Selbst ein einfacher Landarbeiter wurde für würdig be= funden, diese Notwendigkeit zu erhärten. Ein alter nationaler Landarbeiter", sagte der Herr Hauptmann mit salbungsvoller Stimme, faßte fürzlich das ganze Problem in die schlichten Borte zusammen: besser wird es wohl erst wieder werden, wenn wir einen gelernten König haben." Sendung Funkstunde Berlin und Deutsche Welle!

Die Deutsche Welle hatte am gleichen Tag noch für eine weitere geistesvermandte Darbietung gesorgt. Es sprach der bes fannte Maler Schulze- Naumburg , der würdige Kollege des Rassen- Günther. Nur wer zum Hafenkreuz schwört, dem ist die geheimnisvolle Weisheit dieser dunklen Gelehrten zugänglich, die nicht aus dem Wissen, sondern aus dem Glauben fommt. 3eitgebundene oder blutgebundene Kunst" hieß fein schönes Thema. Sich mit den Ausführungen wissenschaftlich auseinanderzulegen, ist infolge ihrer Substanzlosigkeit nicht möglich. Es war der Auffag eines Hafenfreuztertioners. Die Bandalen, ,, hervorragend schöpferische Menschen", find nach Schulze- Naumburg bie eigentlichen Renaissancefünftler Stoltens! In ihrer Eigenart mar es eben begründet, daß fie, als fie auf die Antife trafen, mit ihr etwas anfangen fonnten." Das haben sie allerdings bei ihren Plünderungen und Verwüstungen im 5. Jahrhundert in Rom und Karthago bemiefen. Aus germanisch- italienischer Blutmischung ging allerdings, mie aus allen Blutmischungen, fünstlerischer Auf­trieb hervor, ebenso wie in Ostdeutschland aus slamisch- germanischer, in Süd- und Westdeutschland aus römisch- gallisch- germanischer.

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Schulze Raumburg beschuldigte die ,, unselige Mitleids moral" am ,, Niedergang der Kunst", die feine ,, hohe, herzliche Wolfsfunst" mehr hervorbringe. Früher habe die Auslese" die Schwachen und Elenden rücksichtslos meggefegt; heute merden sie durch staatliche Mittel unterhalten; daher die minderwertigen Vor­bilder. Also nieder mit dem Wohlfahrtsstaat"! Rembrandts Zeichnungen scheint Schulze- Maumburg nicht zu fennen, nicht die Werke von den großen Künstlern aus allen Epochen, allen Völkern, die sich mit dem Menschen, mit dem Aufsuchen des eigenen Ich im leidenden, gequälten Anderen beschäftigen. Diese Sendung murde gleichzeitig von den Sendern Westdeutschland, Süd­mestdeutschland, Schlesien , mitteldeutschland , Norddeutschland und von Königsmusterhausen ge­bracht. Damit auch den hörern der Berliner Funkstunde sie ja nicht entgeht, murde sie auf Wachs platten aufgenommen und wird hier heute nachmittag ablaufen! Daß am Tage vorher 21fred Mühr, Rundfunkfritifer bei der Deutschen Zeitung" und gleichzeitig häufiger Bortragsredner vor dem Mikrophon der Berliner Funkstunde, in seinem Vortrag Mie die Jugend zur Kunst steht" bereits ähnliches Blech walzen fonnte, scheint nicht

Schwerenwetter über Westdeutschland Boltes, wie er fie ficht. Aber er ging am einfachen Mann aus dem genügt zu haben.

Beinparadies Aßmannshausen besonders heimgesucht.

Ein schweres Unwetter ist im Gebiete des Mittel­theins niedergegangen. Besonders schwer betroffen wurde Amannshausen. Durch den wolfenbruchartigen Regen und durch Hagelschlag haben die Weinberge schwer gelitten. Auch im Hunsrück hat das Unwetter arg gehaust. In mehreren Dörfern

,, Die grausame Freundin."

Bellgunda, Siegfried,

Atrium.

fabriziererei und der Gerüchte. Das ganze Gewerbe ist durch eine große Zahl unwägbarer Boraussetzungen, vom schönen Wetter" über Mode und öffentliche Meinung bis zu außenhandelspolitischen Auseinandersetzungen der Staaten und Patentkriegen der Elektro­Lösung

im Külztal wurden die Straßen unter Belfer gefeht und die Ernte heißen die Sprößlinge des Herrn Professors, der teutsches Familien, trusts, mimojenhaft empfindlich. Soziologie und Pincho.

auf den Feldern zum großen Teil vernichtet.

Aßmannshausen, 13. Juli.

Am Dienstag ging über 2ßmannshausen und Umgebung ein schweres Gewitter verbunden mit schwerem Hagelschlag nieder. In den Weinbergen wurde durch den wolkenbruchartigen Regen schwerer Schaden angerichtet. Die Keller der an der Berg­feite gelegenen Häuser und Hotels wurden überschwemmt. In der Oberstraße in Aßmannshausen drang das Wasser in ein Wohnhaus ein und stieg bis zum ersten Stock. Nur mit Mühe gelang es, den 13jährigen Sohn des Besizers vom Tode des Er: trintens zu retten. Auch die berühmte Rheinuferstraße zwischen Aßmannshausen und Rüdesheim wurde überschwemmt, so daß der Verkehr vorübergehend gestört war.

Eupen , 13. Juli. Ueber der Stadt Eupen und dem Grenzfreis ging am Dienstag: nachmittag ein Unwetter nieder, wie es seit Jahrzehnten nicht beobachtet worden ist. Bich wurde auf der Weide vom Blitz er " schlagen. Wiesen glichen Seen, in Feldern und Gärten haben Hagelschauer schweren Schaden angerichtet. In der Stadt Eupen lag der Schlamm nach dem Abzug des Waffers einen halben Meter hoch.

Sprengstoffdiebstahl bei Göttingen .

Sieben Zentner und 1000 Sprengtapfeln. Göttingen , 13. Juli. Im Steinbruch„ Auf dem hohen Hagen" bei Dransfeld find 17 Kiffen mit insgesamt etwa sieben Zentnern Sprengstoff und etwa 1000 Sprengfapfeln gestohlen worden. Die Täter haben das Mauerwerk des Lagerschuppens, in dem die Türriegel eingelassen waren, aufgebrochen. Das gestohlene Gut dürfte im Lastkraftwagen abtransportiert sein. Gegen 3 Uhr will man in Dransfeld einen solchen Lastwagen beobachtet haben. Es dürfte kein Zweifel dar­über bestehen. daß politische Motine bei diefer Tat eine Rolle spielen. Die Untersuchung wird von der Hannoverschen und der Göttinger Kriminalpolizei betrieben. Eine Reihe von Spuren

find aufgenommen worden.

24. Abt. Heute, pünktlich 18.30 Uhr, dringende Funk.

tionärsigung bei Heibuzki. Wichtiges Material wird aus­gegeben.

89. Abf. Am Sonntag, dem 10. Juli, verschied nach längerem Leiden Genosse Wilhelm Krieschmann im 83. Lebensjahre. Ehre seinem Andenken. Die Einäscherung findet am Donnerstag, dem 14. Juli, um 18 Uhr im Krematorium Baumschulenweg statt. Um rege Beteiligung wird gebeten.

leben vorlebt. Das heißt, er tyrannisiert seine Familie. Beruflich ist er einer der verschrobensten Wissenschaftler, der nur seine Theorie fennt, fie tobsüchtig verteidigt und es fertig bringt, dem Laien die schönsten Ergebnisse der Wissenschaft allergründlichst zu verekeln. Doch selbst sein Familienleben hat einen dunklen Fled. Heiratete doch des Professors Bruder, bevor er nach Amerika auswanderte, eine Drahtseil künstlerin. Die fehrt als märchenhaft reiche Frau unerkannt nach Europa zurück, stiftet ein Museum, läßt den Herrn Professor die Einweihungsrede halten und rächt sich dann auf ihre Weise an ihm. Da ihr Sohn Wellgunda liebt, verlangt die an­gehende Schwiegermutter, daß Wellgunda im Zirkus auftritt, um mehrere Millionen als Hochzeitsgut zu bekommen. Vor dem Geld liegen natürlich alle auf den Knien. Dem Papa wird die eigene Sternwarte zugesichert und Wellgunda spielt, zwar unfreiwillig, eine Glanzrolle im Zirkus. Aber die spielt sie ganz entzückend; denn Anny Ondra sieht fabelhaft aus und hat so viel persönliche Anmut, daß sie sogar über die Unebenheiten des Manuftripts zierlichst hinwegjongliert. Der Regiffeur Carl La mac benugt alle anderen Darsteller wie Werner Fütterer , Friz Rasp und Olga Limburg als Dekoration für Anny Ondra . Sie zwitschert einmal ein Lied, auch das macht sie recht nett. Ueberhaupt ist der Film mit Schlagern und Songs nicht überlastet. Er wird daher zur netten Unterhaltung.

e. b.

28188 allege

Film und Wissenschaft.

In aller Stille, ohne jede Reklame, ohne besondere finanzielle Unterſtügung hat sich allein aus der Notwendigkeit heraus und durch die unentwegte Pioniertätigkeit eines Mannes, unterstützt durch tatkräftige junge Mitarbeiter, eine neue wissenschaftliche Instanz gebildet. Professor Hinderer hat nicht durch offiziellen Art, sondern aus seiner systematischen Forschungsarbeit auf dem Gebiete des Films heraus, ein Institut für Filmforschung ge= gründet. Ein Vorgang, dem von der gesamten Filmwelt außer­ordentliche Bedeutung beigemessen wird. Auch für uns ist die wissenschaftliche Bearbeitung des Films interessant. Deutschland hat hier im Gegensatz zu seinem sonstigen wissenschaftlichen Niveau viel vernachlässigt. Amerika hat dem Film längst einen Plaz in der Wissenschaft angewiesen. Die Universität Chitago besigt bereits eine eigene Produktion. An der Berliner Universität dagegen ist das Aufführen von Filmen schon aus feuerpolizeilichen Vorschriften unmöglich.

Was uns natürlich besonders dabei interessiert, sind die jozialwirtschaftlichen Untersuchungen über den Film. Das Filmgewerbe wurde, nachdem es sich lange Zeit stabil gezeigt hatte, gulegt auch von der Krise erfaßt. Trotzdem war es von jeher das Gewerbe der Spetulation und Wirtschaftsunruhe, der Projekte

Zehntausende arbeiten in der Filmindustrie, im Filmgewerbe. In den Kleinunternehmungen, den Kinos, verdienen sich viele ihr Brot. Jegt greift die Wirtschaftskrise unerbittlich auch nach ihrer Gristenz. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit steht über Hollywood und über Neubabelsberg . Jeder Anjag, und ein solcher ist auch die Bionier­in unser unübersehbares und un­arbeit von Prof. Hinderer berechenbares fapitalistisches Wirtschaftssystem durch Erforschung des Ablaufes der Dinge etwas Ordnung zu bringen, fann nur begrüßt werden.

Gerhart- Hauptmann - Ausstellung.

Das Schlesische Museum für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau eröffnet am 3. September die Gerhart- Hauptmann­Ausstellung bei Anwesenheit des Dichters. Deffentliche und private Sammlungen haben für die Schau, die bis Ende des Jahres dauern foll, ihren Besitz in Aussicht gestellt. Auch die Künstler, die mit Illustrationen und Gemälden das Lebenswert Hauptmanns be­gleitet haben, wie Käthe Kollmitz, Ludwig von Hofmann , Orlik, Meid und Vogeler- Worpswede, werden vertreten sein. Von den Bildnissen des Dichters seien nur die von Mag Liebermann und Lovis Corinth genannt. Auch der Florian Geyer von Lovis Co. rinth wird wohl die Ehrenhalle der Ausstellung zieren. Die Aus­geftaltung diefer Ehrenhalle hat Prof. Wildermann- Breslau über­nommen. Sie wird außer der Büste Hauptmanns von Gaul u. a. von Wilbermanns Hand vier Fresten nach charakteristischen fchle= fischen Landschaften zeigen. Auch dem Bildhauer Hauptmann, der man begegnen. Sein plastisches Wert wird, soweit es heute noch 1880 die jetzt geschlossene Breslauer Kunstakademie besuchte, wird vorhanden ist, umrahmt von den Werken seiner Lehrer an der Akademie, der Professoren Haertel, Brauer und Marshal, die die Urbilder mehrerer Dramenfiguren des Dichters sind. Seine Ber­murzelung in der schlesischen Heimat wird eine große Ahnentafel

dartun.

In dem Raum der schlesischen Wirtschaft, soweit sie den sozialen Glashüttenmärchens Pippa", der Kohlenbauern des Sonnenauf­Hintergrund seiner Dramen abgibt, wird die Welt der Weber, des gangs", des Landvolks der„ Rose Bernd " lebendig werden. Das Herrnhutertum, das für den Quint- Roman von besonderer Bedeu­tung ist, wird u. a. an einem Modell einer Herrnhuter Anlage verdeutlicht, die das Heimatmuseum Neusalz für die Ausstellung hat anfertigen lassen. Die Hauptsäle der Ausstellung zeigen Literatur und Theater.

die im Theater ant Bülowplas stattfinden und die Komödie„ Geld ohne Zu den Werbehorstellungen der Bolfsbühne ant 14., 15. und 16. Juli, Arbeit zur Aufführung bringen, find an der Abendkasse noch" Starten zu 50 Pf. für jedermann erhältlich. Die Pläge werden ausgeloft.