Beilage
Mittwoch, 13. Juli 1932
Spalausgabe des Vorwärts
Ein Spaziergang des Arbeitslosen Ugo
Am Tage der gewaltigen Lustgartendemonstration trugen Zehntausende von Menschen mit Begeisterung die drei Pfeile der Eisernen Front an der Brust. Kampfentschlossen hallte immer wieder der Ruf: Freiheit! durch die Straßen.
Es war ein gewaltiger, ein erhebender Tag für den sozialisti schen Gedanken und Menschen. Doch dieser Montag des Massenaufmarsches soll nur ein Teil des begonnenen Kampfes sein. Täglich sollst du die drei Pfeile tragen und täglich soll der Freiheitgruß die Straße beherrschen, den Feinden eine Warnung, den Freunden eine Aufmunterung und den Abseitsstehenden eine Mahnung. Also 30g ich mit meinen drei Pfeilen am Rockaufschlag los, um ihre Wirksamkeit im Alltag des Kleinkampfes zu erproben. 1. Begegnung: Angst.
Drei Häuser von meinem Domizil entfernt traf ich meine Schlummermutter beim Klatsch mit einigen anderen Frauen. Auch sie hatte die Montagsdemonstration mitgemacht und stolz die Pfeile getragen. Heute aber sucht sie mein Blick vergeblich. Sie schlummern bis zur nächsten Demonstration friedlich in der Kommode bei alten
,, Aber Karl", bevorwurfe ich ihn ,,, du als Funktionär der Bewegung müßtest doch wirklich begriffen haben, welchen propagandistischen Wert es hat, wenn jetzt, wo die Papenkreuzler mit ihren Abzeichen und Heil- Hitler"-Gebrüll in den Indifferenten die Meinung erzeugt haben, es gäbe nur noch Nazis, unsere Genossen mit den Pfeilen und dem Freiheit- Ruf die Deffentlichkeit für uns alarmieren wollen. Meiner Ansicht entsprechend müßte unser Zeichen und Ruf so stark zur Geltung kommen, daß er nicht nur das ,, e il Hitler" übertönt, sondern zum Verstummen bringt." ,, Ansichtssache", meinte Karl, aber ich muß jezt gehen. Frei heit!" Er hob die Fauft und verschwand.
3. Begegnung: Nazi.
Noch teine zwanzig Schritte hatte ich mich von der Stelle entfernt, als ich einen der Bräunlinge auf mich zuschlendern sah. Sein Notverordnungshemd war ihm zu weit und sein sowieso nicht über mäßig intelligentes Gesicht wurde noch durch ein unverschämtes Grinsen entstellt. Seine Scheuflappen zeigten als Firmierung eine kleine römische Zwei und dann in der üblichen Zahlenform eine
Deimlings lag und nicht nur am System, dafür hat der Schreiber einen Beweis aus seiner eigenen Militärzeit. Er diente zwei Jahre vor Zabern in Straßburg bei der Fußartillerie und fühlte einstmals das unabweisliche Bedürfnis, einem Fahnen= junker, der ihn ,, Wackes" genannt hatte, einen gehörigen Tritt vor den Hintern zu geben. Da dieser Vorfall sich während einer Zielübung abspielte, gab's nachher, das heißt vierundzwanzig Stunden später, eine Fortsetzung beim„ Alten". Aber wer glaubt, der Kanonier Wöhrle sei daraufhin die berühmten drei Tage ins Loch geflogen, der irrt sich. Dazu war der Hauptmann( auch ein Preuß', Sergeant Fröhlich!) ein viel zu verständiger Mann. Er erkannte den gegebenen Tritt als zu Recht bestehend an, hielt ihn aber zur Sühne als ungenügend, weshalb betretener Fahnenjunker an drei Tagen hintereinander auf unserer Rekrutenstube zehnmal die Ofentür aufmachen und zehnmal hineinrufen mußte:„ Einem Elsässer darf man nicht Wackes sagen!" Das wirkte besser als eine Stechprämie, und es hat nie jemand davon gehört, daß das Preußentum an diesem Fahnenjunter faputt gegangen wäre. Ganz im Gegenteil!
Unser elsässisches Volk und unser elsässisches Volkstum wird leben, so oder so. Es darf aber verlangen, daß ihm in seinem Rampf nicht unnötig Knüttel zwischen die Beine geschmissen werden. Und Fröhlichs Sergeantenbuch ist einer. Einer von den allerunnötigsten.
Bhotographien, beim Myrtenkranz und Schleier. Erinnerungsgegen große Sechs. Er kam direkt auf mich zu, und mit militärischem Rud Planwirtschaft gegen Autarkie
stand an den scheenen Aufmarsch". Als Mutter Möckel mich erblickt, schreit sie auch schon: ,, Wat is denn heite los, det Se de Pfeile anham? Schon wieder Demonstration?"
,, Nein, Mutter Möckel. Man muß doch aber so ein Abzeichen täglich tragen, denn es soll doch..."
Weiter komme ich nicht. ,, Schön dämlich müßt man denn sein. Damit eenen die Nazis de Knochen zerschlagen. Wat hat man denn erreicht?" brüllt sie mich an. ,, Nee, nee, machen Se det man ruhig ab und loofen Se nich als Selbstmordkandidat rum. Id will erst noch meine zwee Monate Miete von Sie haben, denn können Se sich meinetwegen uff de Straße zerhacen lassen..."
2. Begegnung: Bequemlichkeit.
Ich ging davon und hielt mir in Gedanken den Vortrag, den ich meiner Wirtin hatte halten wollen. Wie dumm und töricht diese Angst sei und nur die Frechheit der Nazis steigere und so weiter. Selbst dabei ließ ich jedoch meine Mitmenschen nicht aus den Augen und suchte an ihnen die Pfeile. Auch an Karl suchte ich sie, den ich als tüchtigen Funktionär fannte und dem ich keine Angst zutraute. Vergeblich. Er grüßte mich mit lautem Freiheit", doch dann mollte er sich rasch drücken. Aber ich hatte ihn schon. ,, Na, Karl, marum trägst du deine Pfeile nicht? Hältst du sie auch nur für ein Demonstrationsabzeichen und hast Angst, wenn du sie außerhalb der Masse trägst, von den Nazis deswegen angerempelt zu werden?"
,, Angst vor den Naziferlen? Pah", Karl spuckte verächtlich aus, ,, ich habe' n paar ganz gute Maurertellen, da faßt mich so leicht feiner an. Nee, deswegen hab' ich die Nadel nicht zu Hause gelaffen. Aber weeßte, das ewige Faust hochheben und Freiheit rufen, det paßf mir nicht. Ich bin ja neulich nich eene Minute ruhig gegangen, wie id mit meiner Dllschen spazieren ging. Alle Augenblic ging det Freiheit! Freiheit!" Da wirste ja irrfinnig bei."
hielt er vor mir und schrie mir ins Gesicht:" Puh, puh, die Räuber..."
Bergeblich suchte ich in meinem Hirn nach einer Erklärung für diese sinnvollen Worte. Ich fragte: ,, Wollten Sie etwas von mir? Dann müssen Sie verständlich sprechen..."
Mag es nun sein, daß meine Stimme etwas hart geflungen hatte oder daß der System- Armist meine Augen nicht ertragen konnte, jedenfalls lief er davon, und erst aus der Ferne rief er, gleich einem Kinde, nochmal denselben Blödsinn.
Ich lachte und ging weiter. Kam in die innere Stadt und hatte viele Begegnungen. Begegnungen, wie ich sie mir wünschte. Alle Augenblicke hab ich die Faust...
Alle Augenblide grüßte ich Freiheit". Tauschte den Gruß mit mir unbekannten Menschen, und sie wurden meine Schwestern und Brüder im Zeichen der drei Pfeile.
Viele Nazis blickten scheel auf unsere gehobenen Fäuste und unser blizendes Zeichen. Aber sie hielten still, weil sie die Masse der Pfeilträger sahen und die Solidarität ahnten.
Tragt sie täglich, die Pfeile der Eisernen Front, ihr Hunderttausende vom Montag.
Grüßt täglich mit dem herrlichen Freiheit!"
Autarkie, dieser von den Nationalsozialisten geforderte Zu stand, bedeutet Selbstbestimmung, Selbstherrschaft, Selbstgenügsamfeit. Gemeint ist politische und vor allem wirtschaftliche Selbstbeschränkung. Das deutsche Volk soll alle Güter, die es verbraucht, selbst erzeugen. Nun sind die Deutschen aber seit etwa sechs Jahrzehnten ein Welthandel treibendes Volk. Seine Industriewaren werden nicht nur im Inlande, sondern auch im Ausland verfauft. So erst kommt im wechselseitigen Geben und nehmen Welthandel und Weltwirtschaft zustande. Was würde bei dem von den Nationalsozialisten erstrebten Autarkiezustande eintreten? deutsche Volk müßte freiwillig auf alle vom Ausland eingeführten Waren verzichten. Das bedeutete weitere Einschränkungen der Be= dürfnisse der breiten Massen. Auf den Genuß von Tabak, Kaffee, Tee, Reis, Südfrüchten, Gewürzen könnte man allenfalls unter Entbehrungen verzichten. Weit schlimmer wäre der weitere ge= waltige Schrumpfungsprozeß unserer deutschen Industrie, welche den Auslandsmarkt verlöre.
Das
Wenn man sich als Nationalsozialist noch so deutsch gebärdet, der deutschen Wirtschaft, dem deutschen Arbeiter diente man mit Autarkiemaßnahmen nicht. Hunderttausende von Arbeitern würden freigesetzt werden, würden Arbeit und Brot verlieren. Der MehrGrußbedarf an Industriewaren, der bei der Landwirtschaft entstünde, mürde jene gewaltigen Ausfall leider nicht mettmachen. Man hält
Tragt sie und grüßt als aftive, disziplinierte Kämpfer dem die Umsiedlung der Industriearbeiterschaft von der Stadt für die Freiheit.
Den Feinden eine Warnung.
Den Freunden eine Aufmunterung. Den Abseitsstehenden eine Mahnung...
,, Freiheit"!
Betrachtungen eines Elsässers/ Von Oskar Wöhrle
Seit in Zabern ein kleiner preußischer Leutnant eine große| 30sentöppe". Er spricht von einer elsässisch französischen Klappe und einen ungeschliffenen Säbel schwang und damit nicht nur das Elsaß , sondern halb Europa in Aufregung versezte, sind 18 Jahre vergangen, darunter vier vollgewichtige Weltkriegsjahre, die eigentlich doppelt zählen müßten.
Trotz diesem großen Zeitabstand ist der Fall Zabern noch heute unvergessen.
Er wird es bei uns im Elsaß noch weiterhin bleiben; denn als die gröbste und hörbarste Entgleisung des sogenannten Vorkriegsfommiß ist er nach wie vor das Paradestück der Preußenschreck fabrizierer von jenseits der Vogesen .
Als das Kernstück ihrer antideutschen Propaganda werden sie den Fall Zabern immer wieder in unser Blickfeld zu richten wissen. Deshalb sind sie auch unablässig darum bemüht, aus dem Fall 3abern die Legende von Zabern zu machen.
Zwar haben sie mit ihren kräftig an der Wahrheit vorbeizielen den Darstellungen nicht immer Glück gehabt; nachdrücklich ist ihnen von Zeit zu Zeit auf die allzu bemühten Finger geflopft worden. Es sei nur an die ausgezeichnete Arbeit von Erwin Schenk „ Der Fall Zabern " erinnert.
Plötzlich ist den Geschichtsklitterern auf deutscher Seite ein Helfershelfer erstanden, ein Sergeant Fröhlich, der ihnen in feinem Buch„ Affäre 3abern"( Berlag für Kulturpolitik, Ber lin ) die Mühe des Geschichtenerfindens abnimmt und dafür eigene liefert.
Dieser Sergeant Fröhlich könnte für eine elfäffische Betrachtung füglich außer Ansatz bleiben, wenn er nicht neben dem Leutnant von Forstner als der eigentliche Urheber der Zaberner Affäre figurieren würde.
Diese historische Rolle ist nun leider geeignet, seiner Darstellung und seinen Behauptungen ein besonderes Gewicht zu geben, und gerade darin liegt das Irreführende und Schädliche seines Buches Fröhlich bemüht sich zwar nach Kräften, objektiv zu sein. Doch seine Objektivität ist so beschaffen, daß aus jeder Naht der ehemalige Unteroffiziersschüler hervorplagt. Ueberall in seiner Darstellung bricht der alte Kommißknochen durch, und zwar der subalterne, abgeschlossen von der übrigen Welt durch seine militärischen Scheuflappen. Dieser Fröhlichysche Geist wirkt am unangenehmsten da, mo er versucht, von seiner Unteroffiziersphäre aus feldherrnhafte Ausblicke zu geben.
Bei dieser Sachlage sind einseitige und schiefe Ergebnisse unver meidlich. Dies um so mehr, als der schreibende Sergeant sich vom Elsaß und von den Elsässern zum Teil geradezu hinterwäldlerische Borstellungen bewahrt hat.
Nach ihm ist das Elsaß Feindesland gewesen, die Elsässer find zwar nicht gerade Neger, aber immerhin Eingeborene", Fran.
Wesensart, von einer allgemeinen Abneigung gegen das Deutsche und will das damit beweisen, daß man in elsässischen Häusern nur selten das Bild des Kaisers sah. Er hält den Kern der Bevölkerung für eine französisch- deutsche Mischung. Der Gedanke, die Elsässer könnten etwas für sich Eigenes sein, fommt ihm erst gar nicht. Seine Unfähigkeit, sich in das so ganz andere Wesen des Landes und seiner Menschen einzufühlen, ist geradezu erschütternd. Grotesk dieses: er hat eine Elsässerin zur Bekannten und statt seine Besuche zur kritischen Zeit ruhen zu lassen, bringt er es fertig, sich von vier Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett begleiten zu lassen!
Mit Vorliebe reitet er auf Nebensächlichkeiten. Um das Wort Spinner" zu erklären, die Kommißbezeichnung für Unteroffiziere, führt er nahezu eine halbe Seite Erläuterungen irgendeines heereswissenschaftlichen Plauderers an. Auf die eigentliche und für jeden Soldaten naheliegendste Erklärung Spinner", das ist ein ,, Verrückter", kommt er nicht. Das hätte seinen Tressen und seinem Sergeantenknopf wahrscheinlich Abtrag getan!
So ist das Buch im großen und ganzen keine Aufhellung der Affäre Zabern , sondern nur eine reichlich spät gekommene und im Grunde belanglose Durchröntgung des ehemaligen Unteroffizier schülers und späteren Sergeanten Fröhlich.
Ein Mensch mit fünf gefunden Sinnen hat ja das Zustandekommen des Falles Zabern nie begriffen. Heute, nachdem der Sergeant Fröhlich sich so ausführlich abfonterfeit hat, wundert man sich, daß das Débacle damals nicht größer war. Wie das Buch zeigt, steckte damals nicht nur ein Fröhlich in der Uniform des 99. Infanterieregiments, sondern viele. Wenn von einer historischen Schuld gesprochen werden kann, so ist es die, daß solche Leute auf elsässisches Land und elsässisches Bolt losgelassen werden konnten. Diese Fröhlichs haben in ihrer fröhlichen Ahnungslosigkeit mit ihren dum men Schnauzen in 40 Tagen die Aufbauarbeit von 40 Jahren faputt gemacht.
Das Maß ihrer politischen Tolpatschigkeit wird aber nicht kleiner, daß sie jetzt, 18 Jahre nach dem Krach, noch einmal Porzellan zertöppern diesmal mit der Feder, statt mit dem Munde!
aufs Land entgegen. Das mag bei jüngeren Leuten richtig sein. Wie aber stellt man sich ernstlich die Umpflanzung des Industries arbeiters mittlerer und älterer Jahre aus der Industriegemeinde und der Großstadt aufs Land vor? Spielt Gewohnheit, Seelenlage, Fachkenntnis gar keine Rolle? Der Industriearbeiter soll aus seiner gewohnten Arbeit und Umgebung in ein ihm fremdes Milieu, noch dazu ohne Fachkenntnisse der Landarbeit? Hier türmen sich für den, der nicht von nationalsozialistischem Rausch benebelt ist, ungeheure sachliche Schwierigkeiten auf, die nicht so leicht gelöst werden, wie manch einer glaubt.
Die Sozialdemokratie stellt der Autarkie die Soziali sierung entgegen. Sozialisierung heißt zugleich Blanmirt. schaft, öffentliche Regelung der Warenerzeugung und verteilung. Während die bisherige fapitalistische Wirtschaft nach dem Verdienst, bem Profit ausgerichtet ist, stellt sich die sozialistische Wirtschaft auf den Bedarf nach einheitlichem, umfassendem deutschen Volkswirtschaftsplan ein. Die Sozialdemokraten versprechen den privaten Wirtschaftsführern allerdings feine bevorrechtigte Stellung. Ihr Endziel ist nicht die Teilsozialisierung der Banten wie bei den Nationalsozialisten, sondern schließlich, von der Landwirtschaft abgesehen, die Bollsozialisierung. Die Nationalsozialisten haben sich willkürlich einen Teil aus dem marxistischen Kuchen herausgeschnitten, wie ja überhaupt ihre Lehre mehr oder weniger nur auf eine fümmerliche Anleihe beim Sozialismus mit der Beigabe chauvinistischer Verengung hinausläuft. Wie es ja bei nüchternem Nachdenken gar nicht möglich ist, wie es die Nazis tun, dem Industriekapitän die Erhaltung seines Besigstandes und gleichzeitig dem deutschen Arbeiter die Sozialisierung zu versprechen. Ein solches Programm ist widerspruchsvoll und läßt sich praktisch gar nicht durchführen.
Gewerk=
Demgegenüber ist das oberste Gesetz sozialdemokratischer Wirtschaft die Bedarfsdedung aller Staatsbürger, des ganzen Volkes. Die Stillosigkeit der jezigen Wirtschaftsordnung liegt darin, sich bald von individuell- profitwirtschaftlichen, bald von gemeinwirtschaftlichen Zwecken bestimmen zu lassen. Die Durch führung des nationalsozialistischen Programms würde dies Durcheinander sich widersprechender Wirtschaftsmaßnahmen noch verschlimmern. Demgegenüber haben die Freien schaften soeben eine Reihe planwirtschaftlicher Maßnahmen empfohlen, die uns allmählich aus dem bösen Wirtschaftsdurcheinander mit seinen harten Notverordnungen herausführen könnten. Alls notwendige Ergänzung dieser planvollen Wirtschaftsordnung im Innern wird ein Außenhandelsmonopol gefordert, das dem Staat die Möglichkeit gibt, auch die Ein- und Ausfuhr unter den Zweck der Bedarfsdeckung des ganzen Volkes zu stellen.
Während die Nationalsozialisten, wie sie es bisweilen selbst zugeben, ohne einheitliches Programm, wenn sie zur Regierung kommen sollten, gleichsam von der Hand in den Mund leben wollen, werden die Sozialdemokraten ihre einheitliche Wirtschaftstheorie, die organisch die Versorgung des ganzen deutschen Volkes mit materiellen und ideellen Gütern erstrebt, durchzuführen versuchen. Während die Durchführung des nationalsozialistischen Programms Auf das Interessanteste des damaligen Standals ist Sergeant uns wirtschaftlich um etwa hundert Jahre zurüdwürfe, tönnte Fröhlich gar nicht eingegangen, auf den tragikomischen Umstand näm die Verwirklichung sozialdemokratischer Ziele der deutschen Wirtlich, daß es einen Fall Zabern wahrscheinlich gar nie gegeben hätte schaft und damit der Weltwirtschaft zur Blüte verhelfen, wie sie die wenn der Redakteur des 3aberner Anzeigers" nicht Welt bisher gar nicht kannte. Allerdings gilt es zu kämpfen, zufällig Sache gemesen wäre. Es war doch immer so, daß die denn die Bertreter der Privatwirtschaft ebenso wie die wirklichkeitselfäffischen Belange am lärmendsten von solchen Zeitgenossen wahr fernen Nationalsozialisten hängen fonservativ an alten, überlebten genommen worden sind, die dazu im Grunde gar feine Aftiplegiti= Vorurteilen. Oder sie glauben, die Wirtschaft mit deutschtümelndem, mation hatten. Hier kam noch dazu, daß der Skandal fruftifiziert mittelalterlichem Geist miedererstehender Zunft- und Ständeherrwerden konnte. Ein Grund mehr, daß er nicht einschlief. schaft beleben zu Lönnen. Das Rad der Geschichte aber rollt vorDaß es an den Fröhlichs, den Reuters und den wärts, es läßt sich auf die Dauer in seinem Lauf nicht aufhalten.