banditen aus seiner Wohnung heraus verhaftete. Bei seiner Bernehmung wagte er noch zu behaupten, in Notwehr(!) gehandelt zu haben.
Ungeheure Naziblamage.
Der Unglücksdampfer Sperber I
Erklärungen der Reederei Roloff
Die Untersuchung über die Ursache der folgenschmeren das Schiff überhaupt noch einmal in Betrieb gestellt werden kann. Kesselexplosion auf dem Berliner Ausflugedampfer Ausflugedampfer Sperber I, der sich noch immer an der Unglücksstelle vor dem Grundstück Havelstraße 9 in Charlottenburg befindet, liegt jetzt in Händen von Sachverständigen der Technischen Hochschule in Char lottenburg . Leider wird das Unglück mit sechs Todesopfern noch nicht sein Bewenden haben; die Verwalterin der Schiffstüche, ein
Die Weißenfeer Bevölkerung hat den Nazis eine große Blamage bereitet. Auf dem Antonplatz in Weißensee marschierten geffern abend genau 88 S.- Leute zu einer„ Demonstration" auf, nachdem fagelang zuvor eine Bombenreklame gemacht worden war. Selten haben die Nazis im Berliner Often eine größere Blamage erlebt. 16 Musikanten, 33 Uniformierte, der Rest in weißen Hemden, das war die ganze Hitlerherrlichkeit. Als ein Naziredner zu der Miniaturversammlung reden wollte, erscholl von allen Seiten die Inter - Fräulein Fröhlich, ringt im Westend - Krantenhaus mit dem nationale. Die Weißenseer Arbeiterschaft forgte dafür, daß dieser Aufmarsch vollends zu einer komödie wurde. Aengstlich verkroch sich später das Bäderdutzend Hafenkreuzler in ihre SA.- Kajerne in der Pistoriusstraße. In Weißenfee haben die Nazis schon jetzt ausgespielt, das werden sie gestern nur allzudeutlich gemerkt haben.
Und es ist doch eine Femetat! Der„ Lokal Anzeiger" will es aber nicht zugeben.
Der Berliner Lofalanzeiger" vom vorigen Sonntag schreibt in seinem Bericht über den Prozeß Freed, die„ Tötung des früheren Bauunternehmers und Architekten Hugo Freed durch die drei Nationalsozialisten Soldan, Seibel und Cmitlinski in der Nacht zum 24. April in Steglitz sei von der Linken zu einem Fememord aufgebauscht" worden. Demgegenüber weisen wir darauf hin, daß der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Linde, in der Urteilsbegründung mörtlich sagte:„ Die Tat streift an Totschlag. Der leblose Körper wurde über den 1½ Meter hohen Drahtzaun mit ziemlicher Bucht hinübergeworfen. Mit Bedauern muß man feststellen, daß es sich um eine außerordentliche Roheit handelt, namentlich seitens des Soldan mit seiner barbarischen Turnerfaust( dem auch mildernde Umstände vom Gericht versagt wurden), und daß diese Tat vielleicht nicht passiert wäre, wenn nicht diese ungeheuer scharfen politischen Gegensäge in unserm Volke vorhanden wären. Es ist eine Femetat, das fönnte man sagen; hoffentlich wird das Wort einmal vollkommen aus unserm Sprachschaze verschwinden.
Kinder fönnen fast umsonst baden. 5 Pfennig ein Flußbad, 5 Pfennig ein Hallenbad.
Um dem weitaus größten Teil der Großstadtjugend, der nicht in der glücklichen Lage ist, die Ferien außerhalb Berlins zu verbringen, Gelegenheit zur Erholung zu geben, hat das Gesundheitsamt Lichtenberg für das städtische Flußbad Lich tenberg an der Köpenicker Chaussee und für das Stadtbad Lichtenberg an der Hubertusstraße für die Dauer der großen Ferien eine erhebliche Verbilligung des Eintrittspreises für Kinder vorgenommen. Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr zahlen für den Besuch des Flußbades bis 12 Uhr täglich, außer Sonnabend und Sonntag, nur 5 Pf., für ein Schwimmbad im Stadtbad an allen Wochentagen von 7 bis 20 Uhr ebenfalls nur 5 Pf. An den Freitagen von 14 bis 20 Uhr findet Frauenbaden statt, deshalb ist in dieser Zeit nur Mädchen der Zutritt zum Stadtbad gestattet. Diese soziale Maßnahme des Gesundheitsamtes Lichtenberg verdient Anerkennung und Nachahmung.
Rückkehr der Weltflieger.
Die beiden amerikanischen Weltflieger Mattern und Griffin tamen am Donnerstag mit dem planmäßigen Flugzeug der Deruluft ( Deutsch - Russische Luftverkehrsgesellschaft) in Berlin an. Die Maschine, ein dreimotoriger Rohrbach- Roland, landete gegen 6 Uhr auf dem Berliner Zentralflughafen.
Tode. Fräulein Fröhlich befand sich während der Explosion ebenso wie der Heizer Ernst Schulz unter Deck. Die Wände der Küche, die neben dem Kesselraum liegt, wurden von der unbändigen Gewalt des Dampfes eingedrückt und die am Herd stehende Frau furchtbar verbrüht.
Die Reederei Roloff, der der Unglücksdampfer gehört, hatte gestern Pressevertreter zur Besichtigung des Schadens nach Charlottenburg gebeten. Die Fabrikmarke des Kessels weist das Signum Groningen 1890 auf. Der Ressel ist also 42 Jahre alt. Seit Oktober 1925 ist das Schiff aber erst in Deutschland beheimatet; damals wurde es von Amsterdam nach Stettin über geführt. Da es zu große Fenster hatte, die für die Haffschiffahrt nicht geeignet waren, wurde es im Winter 1925/26 in Gettin ume gebaut und mit Bullaugen versehen. 1928 wurde dann das Schiff auf der Ostseewerft in Stettin gründlich überholt, was 22 000 Mart toftete; die letzte Ueberholung in Spandau , für die die Reederei nochmals 2200 Mart ausgab, fand erst in diesem Jahre statt. Das Innere des Schiffsraums ist vollkommen verwüstet. Der ausströmende Dampf hat die Kohlenbunter leergefegt und die schweren Kohlenstücke in die Maschinenanlage geschleudert. Der Schaden an der Maschine muß erst noch untersucht werden. Um den Kesselschaden allgemeinverständlich zu erklären, fann man jagen, daß dem Kessel gewissermaßen eine Naht geplakt ist. Ein Riß im Material ist dagegen nicht vorhanden. Da 42 Jahre immerhin ein recht angemessenes Alter sind, haben die Stehbolzen, obwohl sie verschraubt und vernietet sind, nicht mehr die nötige Widerstands fraft gehabt, um auch bei nur acht Atmosphären Drud Kessel- und Rohrmand zusammenzuhalten. So plagte plötzlich die Verbindung zwischen den Wänden, eine schwere eiserne Decklufe murde weg
geschleudert, und alle Personen, die sich in der Nähe des Kessels befanden, erlitten entweder den Tod oder schwere Verbrühungen.
Das Kesselblech selbst ist 16 Millimeter start, der eingerissene Spalt etma 60 Zentimeter und 3 3entimeter breit. Es ist fraglich, ob
Hilfe den Arbeitslosen!
Zugunsten des
Der tödlich verunglückte Heizer Ernst Schutz war bereits sieben Jahre bei der Reederei tätig; ihn trifft, wie bisher feststeht, feinerlei Schuld. Die Reederei stellt ihm auch das beste Zeugnis aus. Entscheidend ist aber, daß sich die Reederei auf die letzte Revision berufen kann, die erst im Mai dieses Jahres stattfand. Damals wurden feine Mängel festgestellt, und trotzdem reißt plötzlich das überalterte Material der Wandveranferung.
sieht es
Von sachverständiger Seite werden wir noch darauf aufmerksam gemacht, daß es tatsächlich besser wäre, wenn alle Schiffsdampffessel in Abständen von zehn oder zwanzig Jahren neue Stehbolzen erhielten. Das Publikum muß sich andererseits aber fragen: Wie auf den anderen Ausflugsdampfern aus? Und hier scheint es notwendig zu sein, mit aller Peinlichkeit und Gewissenhaftigkeit eine außerordentliche Revision aller Kesselanlagen auf den Berliner Ausflug dampfern vorzunehmen. Denn so modern die neuen Motorschiffe sind, die auf den märkischen Gewässern fahren, so rückständig scheint noch eine ganze Anzahl der alten Ausflugsdampfer zu sein. Die Firma Roloff betreibt ihre Reederei bereits seit dem Jahre 1889.
Ein Zoter und zwei Schwerverletzte.
In der Wollantstraße in Pankow ereignete fich gestern gegen 17 Uhr ein entfehliches Verkehrsunglüd, das ein Todesopfer und zwei Schwerverletzte forderte.
Vor dem Hause Wollanfst r. 58 wurde die 40 Jahre alte Frau Elsbeth Tielfer aus der Usedomstr. 28 von einem in scharfer Fahrt herankommenden Motorrad erfaßt und überfahren. Der Führer des Rades verlor dabei die Ge walt über seine Maschine und prallte mit ungeheurer Bucht gegen einen Straßenbahnwagen der Linie 199. Der Motorradführer Helmut Schulz aus der Chausseestr. 47 und sein Begleiter Heinrich 3ühlte aus der Triftstr. 4 blieben mit schweren Verlegungen bewußtlos liegen. Durch die Feuerwehr wurden die drei Verunglückten ins Pantower Krankenhaus gebracht, wo Zühlke kurze Zeit nach seiner Einlieferung an den Folgen eines Schädelbruchs
starb.
An der Ede Rheinstraße und Kaiferallee in Friedenau geriet gestern abend ein Privatwagen auf den Bürgersteig und riß eine Rettungsfäule der Stadt Berlin um. Ein Bassant, der 62 Jahre alte Kaufmann Ernst Schulze aus der Schloßstraße in Steglih wurde von der um stürzenden Säule getroffen und schwer verletzt. Sch. wurde ins Auguste- Biftoria Krankenhaus gebracht. Der Unfall soll durch einen Motorrad. fahrer entstanden sein, der plötzlich in die Fahrbahn des Autos geriet.
Erwerbslosen- Hilfswerkes Bugzufammenstoß auf Bahnhof Westend
( Notgemeinschaft Berlin zur Errichtung von Heimen und Küchen für Erwerbslose e. V.) Sonnabend, 16. Juli, Norden- Nordwest- Sportplatz Gesundbrunnen
Grosses Sportfest
Zugführer und sechs Reisende verletzt.
Auf dem Bahnhof Westend ereignete sich gestern Nach mittag ein Zugzusammenstoß, bei dem ein Zugführer und sechs Reisende verlegt wurden.
An den von Halensee gekommenen und im Bahnhof hat zahlreichen tenden Halbzug 3530 der S.- Bahn, der von Fahrgästen besetzt war, sollte zur Verstärkung ein Halbzug angehängt worden. Aus bisher noch nicht aufgeflärter Ursache fuhr dieser Beerzug mit großer Heftigkeit auf den besetzten Halbzug auf, so daß dessen Fahrgäste zum Teil von den Sitzen geschleudert wurden. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, meldeten fich sechs Reisende, fünf Frauen und ein Mann, als verlegt, doch
Spannende Sportkämpfe unter Mitwirkung von Reichswehr , Schutzpolizei und Feuerwehr Eintritt 50 Pfennig Erwerbslose 20 Pfennig Beginn des Fußballblitzturniers 16.30 Uhr Solidarität mit den Arbeits- handelte es sich nur um geringfügige Fuß- und Quetschwunden, die an Ort und Stelle verbunden werden konnten. Dagegen mußte der losen durch Massenbesuch! Führer des aufgefahrenen Leerzuges, der Zugführer Monse aus
Böß bleibt in Berlin . Der frühere Oberbürgermeister von Berlin teilt mit, daß die Meldung, wonach er sich in Godesberg amUebt Rhein niedergelassen habe, nicht zutreffe. Er wohne in Berlin und habe nicht die Absicht, wegzuziehen.
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Oskar Wöhrleg
Große, irdene Schüsseln werden gebracht und unter die Hälse der angebundenen Tiere gestellt. Jezt kommt ein Megger mit langem Messer, das er bedächtig an einem Meggerstahl wetzt.
Bei diesem Weggeräusch wird das Schreien der Schweine noch toller. Sie rennen jezt nicht mehr wild im Hof umher, sondern drücken sich in eine Ecke, aus der sie sich nicht mehr rühren. Sie spüren den nahen, messerwezenden Tod. Bei den Schweinen, die auf den Dielen angebunden sind, tippt das Schreien der Wut um zu einem Schreien der Verzweiflung. Grauenvoll zieht es sich hin, herausbrechend aus der tiefsten Tiefe der Kreatur, die wie ein Mensch vor dem Nichts, vor der Auslöschung schaudert.
Der Gefangene im Klostergang fann das Schreien nicht mehr ertragen. Es erinnert ihn an das Gefreiße einer gebärenden Frau, das er einmal gehört hat und das genau so hoffnungslos und schrill und langgezogen flang, als ob es nie enden wollte. Jahrelang ist ihm dieses Schreien nachgegangen, das den Eintritt des Lebens in die Welt begleitet. Dann vergaß er's unter der Fülle und dem Andrang andern Geschreis. Jetzt haben es die Schweine wieder aufgewühlt aus dem Schlick der Erinnerung. Diesmal ist es letzte Waffe des Lebens gegen den Tod. Wie tief sind doch im Grunde die Kreaturen verschwistert!
Der Megger hört mit dem Wegen seines Messers auf und steckt den Stahl in den hölzernen Köcher an seiner Hüfte. Wie der Griff eines Edelmannsdegens schaut er heraus, als der Schlächter fich zum ersten Schwein niederbückt, um ihm die Schwarte am Halse zu rizen.
Da, das Schreien steigert sich zu seiner entsetzlichsten Höhe! Der Metzger hat zugestoßen! Bon einem der Tiere zum andern geht er und sticht jedem die Halsschlagader auf. In hellem, rieselnden Strahl platscht das Blut in die Becken.
Schreiend, schreiend, schreiend, das Leyte hergebend aus
dem mißhandelten Hals, bäumen sich die Tiere auf im Todes= tampf. Die Angst verdoppelt ihre Kraft. Die Dielen biegen sich durch und kommen ins Schwanken unter der krampfig zudenden, unablässig sich mehrenden Last. Doch die Stricke, die diese Opfer des Todes halten, sind keine Stride der Seilerzunft, sondern Klosterstride; die könnte auch eine zehnfach stärkere Kraft nicht zerreißen.
Der Gefangene taumelt bleich gegen die Wand. ,, Mensch, mach nicht schon vorher schlapp!" ulft ihn einer der Wachtknechte an. Wenn du schon hier bei diesem Säuestechen so empfindlich bist, wie willst du erst deine eigene Sengung bestehen?!"
"
24.
Sigmund ist ungnädig, im höchsten Maße ungnädig. Er hat allen Grund dazu.
Ihm tun noch alle Rippen weh von den nächtlich bezoge nen Prügeln. Außerdem ist er ärgerlich über sich selber. Ohrfeigen möchte er sich! Solch eine Schande! Das hat man davon, wenn man seine Menschlichkeit walten läßt, statt taltschnäuzig dem politischen Instinkte zu folgen! Wie fonnte er nur dieser blöden Mitleidsregung erliegen, diesem sentimentalen Drang, eine vermeintliche Schuld wieder gutzumachen! Heute, im hellen Licht des Tages, muß er sich eingestehen, daß sein Vorhaben, Hus nächtlicherweile im Kerker aufzusuchen, schon in der Anlage eine Mordsdummheit war! Wie erst, wenn es ausgeführt worden wäre! Die Folgen dieser besoffenen Geschichte ließen sich ja gar nicht absehen! Eigentlich müßte er die landsknechtlichen Prügel noch segnen. Sie haben ihn vor einer Torheit bewahrt, deren Auswirkung wahrscheinlich schmerzhafter gewesen wäre, als die davongetragenen blauen Flecke, Beulen und Abschürfungen. Doch Sigmund ist in diesem Augenblick von Milde weit entfernt. Jedesmal, wenn er im Spiegel seine zerschundene Backe betrachtet, stößt der Zornwunsch in ihm auf, diesen Hund von Wachtposten hängen zu lassen! Ohne langes Voraus, ohne gerichtliches Urteil, einfach auf sein fönigliches Wort hin! Nur die Befürchtung, die Prügel könnten dadurch offenkundig merden, läßt ihn von der Durchführung seines Galgenwunsches ab stehen.
Zudem benagen ihn noch andere Sorgen: Wie ist er eigentlich zur Pfalz zurüdgefommen? So scharf er auch nach denkt, so viel List er auch aufwendet, um sein Gedächtnis und fein Erinerungsvermögen zu bespizeln, die Geschichte bleibt untlar.
Es flopft. Sigmund schreckt aus seinem Brüten auf. Herr Johann von Schwarzach und der Stadtvogt werden ,, Laß die Lumpen rein!" sagt er ungarisch seinem Leib
gemeldet.
diener.
Unter gewöhnlichen Umständen wäre jezt eine feine Gelegenheit gewesen, seiner Galle freien Lauf zu lassen und die Vertreter dieser verdammten Stadt, in deren Mauern nicht einmal der eigene König seiner Haut sicher ist, herunterzutanzeln! Doch augenblicklich geht das nicht. Im Gegenteil, er muß gegen Bürgermeister und Vogt höflich und zuvor tommend sein. Er braucht die Leute. Sehr braucht er sie, handelt es sich doch für ihn darum, die der Stadt in Pfand gegebenen Reichsfleinodien freizubekommen. Ohne Lösegeld natürlich. Wenigstens für die Dauer der GeneralKongregation nachher im Münster, der er vorsigen muß.
Sigmund ist des Erfolgs seiner Sache sicher. Wenn er die Herren richtig nimmt, werden sie ein Einsehen haben. Ja, darüber hinaus werden sie sich noch geehrt fühlen, daß sie ihm, dem König, einen Wunsch erfüllen dürfen. Er steht bei dieser Verhandlung schließlich auch nicht ganz mit leeren Händen da. Denn von ihm hängt es ab, die von der Stadt nachgesuchten Privilegien zu bewilligen. Wie hat sich beim Bankett gestern der Bürgermeister den Mund fußlig geredet wegen dem roten Zagel im Wappen, dem Trompeter im Felde, dem roten Siegel statt des gelben! Nun, er wird gefprächsweise einfließen lassen, daß er nicht abgeneigt wäre, wenn...
Da, zwei Rüden beugen sich, ein runder, fetter, ein breiter, ediger. Sigmund setzt sein Fanglächeln auf und geht nach der Begrüßung ohne Umstände auf sein Ziel los.
Herr Johann von Schwarzach, der Bürgermeister der guten und getreuen Stadt Konstanz , verzieht keinen Muskel in seinem übernächtigen Gesicht. Nicht einmal am Bart zupft er, wie's sonst seine Gewohnheit ist. Nein, regungslos mie ein Bildstock hört er die Bittrede an. Der Vogt desgleichen. Der bringt seinen Jagdhundblid nicht mehr von der Fläre auf Sigmunds Wange los, die beim Sprechen mit auf- und abhüpft. Aha", denkt er, der Tröndle fchreibt eine ganz achtbare Handschrift! Jezt möcht' ich erst mal die Mofen vom Hellebardenstiel sehen!"
Der König hat geendet. Erwartungsvoll schaut er auf den Bürgermeister. Sein Mund lächelt zwar, aber sein Blic fordert. ( Fortsetzung folgt.)