Ein zweites Ohlau. Nazijustiz in Hannover . Alfeldt, 16. Juli. (Eigenbericht.) Alfeldt, einem kleinen Jndustrieort, etwa 25 Kilometer von Hildesheim gelegen, herrscht in der Arbeiterschaft«ine beispiellme Empörung über die braune Moröpest und über das Verhalten der Justiz. Vor einigen Tagen kam es. wi« schon kurz berichtet, auch hier zu Zusammenstößen. Die Radfahrergenosscn des Kreises hatten eine Sternfahrt veranstaltet, an der sich über 2500 Arbeitersportler beteiligten. Eine Nachzüglergruppe, aus älteren Leuten be- stehend, wurde dabei in einem benachbarten, nationalsozialistisch verseuchten Dorfe von Hitlers Notverordmingsjünglingen überfallen. Mehrere Teilnehmer, �darunter«in KSjähriger Genosse, wur- den erheblich verletzt. Die Notverordnungsstrolche bedienten sich dabei barbarischer Waffen, einige hatten z. B. mit Nägeln gespickte Knüppel. Auf telephonischen Hilferuf machten sich einige Hundert noch in Alfeldt befindliche Genossen aus. In diesem Augenblick erschien, von
die ah Beauftragte der britischen Arbeiterpartei heute in Berlin eintrifft, um der Eisemen Front als Zeichen internationaler Solidarität eine von den englischen Genossen gestiftete Fahne zu überbringen,
einem„Deutschen Tage" kommend, ein uniformierter, in Gruppen- kolonne marschierender Nazitrupp, dessen Führer, zunächst in dem Glauben, nur einen vereinzelten Arbcitertrupp vor sich zu haben (das Gros war noch durch eine Straßenbiegung verdeckt), mit dem Rufe:„Straße frei für SA.!" das Kommando zum Angriff gab. Als nunmehr aber der Haupttrupp der Arbeiter erschien, ergriffen die Hitlerjünglinge das Hasenpanier, nachdem einige von ihnen die Arbeiterfäuste empfindlich zu spüren bekommen hotten. Nunmehr hat auch die Justiz eingegriffen und sieben oder acht Personen verhaftet,— ausschließlich Arbeiter, keinen ein- zigen von den Nazis. Diese stolzieren vielmehr als Zeugen auf dem Gericht herum, darunter ein paar ortsbekannte v e r- kommene Subjekte, und tischen die haarsträubendsten Lügen auf. Arbeiterzeugen, die sich aus der Polizei meldeten, wurden zu- rückgewiesen mit der Bemerkung: „Wir wissen schon alles!" Denen, die vom Richter vernommen werden, geht es kaum anders. Wenn sie die Entstehung der Schlägerei schildern wollen, so unter- bricht sie der Richter mit den Worten:„Darüber sind Sie nicht ge- laden, Sie haben nur darüber auszusagen, ob der ange- schuldigte Sowieso sich an der Schlägerei beteiligt hat." Die Erbitterung der Arbeiter ist grenzenlos, aber ihr Kampf- mut wird dadurch nur gestärkt. Eine am Freitag im Eewerkschaftshaus abgehaltene öffentliche Kundgebung, in der Ge- nosse Kuttner aus Berlin sprach, war so besucht, daß die Rede des Referenten durch Lautsprecher aus dem überfüllten oberen Saal noch in sämtliche unteren Räume des Gewerkschaftshauses, die eben- falls gestopft voll Menschen waren, übertragen werden mußte. Die Alseldter Genossen haben eine Solidaritätsaktion für die Verhafteten eingeleitet und werden die Justiz zwingen, ihre tauben Ohren der Wahrheit zu öffnen. politischer Anschlag in Rumänien . Pfarrerfamilie durch Höllenmaschine in Stücke geriffen. Bukarest , 16. Juli. (Eigenbericht.) In der rumänischen Ortschaft B r a t i l a wurde ein p o l i t i- scher Anschlag verübt, dem mehrere unbeteiligte Personen zum Opfer fielen. In der Wohnung des O r t s p f a r r e r s, der Por- lamentskandidat der Nazionalzaranistischen Bauernpartei ist. wurde von einem Bauernburschen ein Paket abgegeben mit der Weisung. es dem Pfarrer sofort auszuhändigen. Als die Frau des Pfarrers das Paket öffnen wollte, erfolgte eine furchtbare Explosion. Im Paket war eine Höllenmaschine verpackt gewesen. Die Wirkung der Explosion war verheerend. Die Frau sowie ihre beiden Kinder und die Hausangestellte wurden schrecklich zugerichtet. Ein Kind starb sofort, während die anderen Verletzten mit dem Tode ringen. Der Pfarrer, dem der Anschlag gegolten hatte, kam un- versehrt davon, da er sich im Moment der Explosion in einem Nebenzimmer befand. Als Urheber des Attentats wurden zwei An- Hänger einer rechtsradikalen Partei verhaftet, darunter ein ehemaliger Gendarm, der die Höllenmaschine konstruiert hat.
Unter dem iurcbiboren Druck der Wirtlckiaitskriie baben sich die Leben-rerbältniss- des deutschen Voltes immer mebr der- schlechter!— unendlich viele müssen mit derart geringem� Ein- kämmen existieren, daß sie kaum mehr als das Leben fristen können, ja vielleicht nicht einmal das. Ist es schon so weit, daß Menschen in Teutschland hnnsiern müssen? Eine medizinische. Fach- Zeitschrift hat kürzlich in einer llmsrage an die Direktoren emer ganzen Reihe großer Krankenhäuser diese ernste Frage gerichtet: die Antworten, die sie erhielt, verdienen in mehr als emer Hin- ficht größte Beachtung. Was Hunger bedeutet, hat das deutsche Volk— in seiner Gesamtheit— bis zum Kriege kaum gewußt. Dann wurde das anders, denn in den letzten Kriegsjahren war der Hun- ger kein Sonderfall mehr, sondern fast schon eine„normale" Erscheinung. Damals gab es für kein Geld die ersehnten Lebens- mittel zu kaufen— heute produziert die Welt einen solchen Ueber- sluß daran, daß z. B. der Weizen in manchen Produktionsgebieten tonnenweise verbrannt oder daß in Brasilien der Kaffee gleich in ganzen Schiffsladungen ins Meer geschüttet wird! Die Lebensmittel sind da. aber Millionen von Menschen können sie nicht kaufen, weil ihnen die Krise ihr Einkommen nahm. Nimmt man für Deutschland als Grundlage der folgenden Rechnung eine Arbeitslosenzahl von bVi Millionen und rechnet man für einen Hauptunterstützungsempfänger nur mit dem niedrigen Satz von zwei Angehörigen, so ergibt sich, daß gegen- wärtig in unserem Vaterlande rund 17 Millionen Men- s ch e n leben, die mit ihrer Existenz aus die verschiedenen Formen der Arbeitslosenhilfe angewiesen sind. Unter Be- rücksichtigung der Kürzungen, die durch die letzte Notverordnung ausgesprochen worden sind, ergibt sich das Resultat, daß das durch- schnittliche Monatseinkommen dieser 17 Millionen Menschen zwi- schen 16.50 und 15,15 M. pro Kopf schwankt, je nach Lohnklasse und Wohnort. Würden diese Durchschnittszahlen keinerlei Korrekturen erfahren, so hätten wir in Deutschland bereits offene Hungersnot! In der Praxis ergeben sich glücklicherweise durch die private und öffentliche Wohlfahrt usw. gewisse Korrekturen nach oben. Aber diese Korrekturen sind noch immer so niedrig, daß heute wieder, genau wie im Kriege, eine ernste Frage auftaucht; nämlich: hungert Deutschland ? Schon vor einigen Monaten sind verschiedentlich in den Zei- hingen Meldungen erschienen, nach denen die Krankenhäuser bereits über Fälle von Hungerödem(das ist eine aus der Kriegszeit den Aerzten nur allzu bekannte Erscheinung, bei der sich al» Folge schwerer Unterernährung u. a. Wasseransammlungen unter der Haut zeigen) und ähnlicher Symptome des Hungers berichtet hätten. Die eingangs erwähnte Umfrage einer medizinischen Fachzeitschrift („D ie medizinische Welt" vom 25. Juni 1932) hat nun, um das Erfreulichere zuerst zu sagen, die Tatsache ergeben, daß bisher wenigstens Patienten mit den Anzeichen direkter Hungererkrankun- gen entweder gar nicht oder nur sehr selten in die Krankenhäuser eingeliefert wurden. Noch sind wir also nicht so weit, wie in der Hungerzeit der letzten Kriegsjahre____ Aber die Antworten der Krankenhäuser zeigen auch mit erschreckender Deutlichkeit, wie nahe große Teile unserer Bevölkerung bereits an die Hungergrenze her- angekommen sind. So erwähnt der ärztl. Direktor der städtischen Krankenanstalten ih Essen, Prof. Dr. Pfeiffer, in seiner Antwort die Tatsache, daß die in das Krankenhaus eingelieferten älteren Frauen und Kinder sich feit einiger Zeit in einem schlechteren Er- nährungszustand als bisher befinden. Fast noch schlimmer ist die Feststellung, daß die Erkrankungen an Rachitis bei den Kindern zu- nehmen— diese Krankheit ist auf Vitaminmangel in der Nahrung zurückzuführen und ist an sich relativ leicht zu bekämpfen— aber,
so schreibt Pros. Pfeiffer:„die Eltern der Kinder erklären, sie könnten die zur Behandlung der Rachitis erforder- lichen Nahrungsmittel nicht kaufen". Prof. Böhme vom Augusta-Krankenhaus in Bochum — also ebenfalls Jndustriegegend, die naturgemäß besonders ungünstige Bedingungen für den Arbeitslosen aufweist— teilt mit, daß der allgemeine E r n ä h r un g s z u st a n d der neu eingelieferten Pa- tienten schlechter als früher geworden ist. Im Krankenhaus nimmt ihr Gewicht infolge der besseren Ernährung rasch zu— aber was hilft das nach der Entlassung? Ein Bericht aus einem großen Hamburger Krankenhaus läßt darauf schließen, daß dort die Ver- Hältnisse etwas günstiger sind, da die Zahl der mit erheblicher Unterernährung eingelieferten Personen sich vorläufig im Vergleich mit früheren Jahren nicht wesentlich erhöht hat. Prof. Umber, der Direktor eines Berliner Krankenhauses, hat feststellen müssen, daß in der letzten Zeit die eingelieferten Kranken häufig Zeichen allgemeiner Unterernährung und dadurch bedingter Erschöpfung aufwiesen; seine Erfahrungen decken sich also durchaus mit den im Industriegebiet gewonnenen Ergebnissen. Der Oberarzt einer anderen Berliner Klinik, Dr. F. Heimann, hat sich besonders eingehend mit dem Gesundheitszustand der Minderbemittelten beschäftigt. Durch Befragung zahlreicher Pa- tienten hat sich ergeben, daß im Haushalt der Arbeitslosen, Klein- rentner usw. die Hauptnahrung aus Brot, Kartoffeln. Margarine und Schmalz besteht; nur an einzelnen Tagen werden billige Wurst- und Fleischsorten gekaust, daneben spielen die billigsten Gemüse- sorten(Kohl und Hülsenfrüchte) eine Rolle. Nach den Feststellungen Dr. Heimanns ist heute bereits der Zustand erreicht, daß in B e r- l i n— und in vielen Gegenden Deutschlands liegen die Verhältnisse ähnlich— bei einem großen Teil der unbemittelten Bevölkerung die Ernährung nicht mehr die not- wendige Kalorienzahl enthält. Dr. Heimann hat die Wirtschaftsbücher verschiedener Patienten untersucht und nach den darin ausgezeichneten Angaben die Kalorienzahl der für die Familie zur Verfügung stehenden Nahrung ausgerechnet. Hierbei ergab sich das erschreckende Resultat, daß in vielen Fällen diese Zahl pro Kopf und Tag nur 1400 bis 1500 Kalorien betrug, während man die Zahl für die Ernährung eines gesunden erwachsenen Menschen, der keine körperliche Arbeit leistet, mindestens 2300 bis 2600 Kalorien pro Tag rechnet!. Noch schlimmer sind diejenigen Personen daran, die(etwa bei Magenerkrankungen usw.) eine bestimmte Diät einhalten müssen. Diese Diät kann zwar im.Krankenhause durchgeführt werden, nach der Entlassung fehlen aber häufig dem Patienten einfach die Mittel zum Kauf der vorgeschriebenen Nahrungsmittel und infolgedessen verschlimmert sich natürlich sein Leiden. Die Bilanz aus diesen und ähnlichen Untersuchungen läßt sich in zwei Sätzen zusammenfassen: noch hungert Deutschland nicht so wie in der Notzeit des Krieges, noch kann das Schlimmste durch die Tätigkeit der privaten und öffentlichen Wohlfahrt verhindert wer- den und niemand braucht in Deutschland zu verhungern. Aber ein großer Teil der Bevölkerung(man muß ihn auf rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung schätzen!) steht hart an der Grenze des Hun- gers und hat diese Grenze zu einem gewissen Prozentsatz bereits überschritten, als in den Großstädten, Jndustnegebieteivusw. zweifellos schon Taufende von Menschen unzureichned ernährt werden! Das sind horte Tatsachen. Die Wissenschaft muß notwendigerweise ihre Aufgabe darin erschöpft sehen, diese Tatsachen so klar und genau als möglich festzustellen,— die Folgerungen, die sich prak- tisch daraus ergeben, zu ziehen und danach zu handeln, das gehört in das Bereich staatlicher Maßnahmen. Dr. W. Bergner.
„Der Kamps" erneut verboten. Das nationalsozialistische Gau- organ„Der Kampf", das bereits vom 11. bis 15. des Monats verboten war, ist vom Oberpräsidenten der Provinz Sachsen , Dr. Falck, erneut für fünf Tage wegen Beschimpfung der oerbo.t«.n worden,
„Lonny stiehli Europa ." Titania-palast . Weiß man, wieviel Stars seit Anbeginn der Filmindustrie über die Leinwand flimmerten? Nein, man weiß es nicht. Man weiß nur, daß mancher Komet— noch so reklomesüchtig ange- kündigt— sich nachher nicht einmal als Sternschnuppe erwies. Aber ein Stern ist solideste Dauerware, und das ist Harry Piel . Er übersteht die verschiedensten Geschmacksrichtungen und spielt da- bei unentwegt immer seinen eigenen Stil. Das heißt: stich- und hiebfesten Humbug. Er erhebt keinen Anspruch darauf, in hoch- trabender Weise irgendein schwieriges Problem zu meistern. Er will und fabriziert: mehrere solenne Keilereien, allerlei Verwicklungen, die unbedingt Hochspannung erzeugen, 9914 Proz. Wahrscheinlichkeit für«in« Riesenkatastrophe, die im allerletzten Augenblick durch Harry abgewandt wird, worauf dann zum Schluß prompt die Belohnung jedweder Guttat folgt. Diesmal entspinnt sich viel Krach um Europa . Das ist ein Rennpferd, das dem Harry gepfändet wird, weil ein Wettkonzern gern Riesenschwindeleien betreiben möchte. Doch Harry vertauscht dos Pferd. Das falsch« wird getötet, und Europa und Harry siegen. Er bekommt ein nettes, steinreiches Mädel, nämlich die ansprechende Dorry Holm, zur Frau. Es drängen sich neben Harry ein Pferd und ein Schäferhund vorteilhaft in den Vordergrund. Greif ist ein außerordentlich in- telligenter, vorzüglich ausgebildeter Schäferhund. Er wird besser herausgestellt, als es Rin-Tin-Tin je wurde, denn er darf Tier sein. Ebenso ist das Pferd geschickt vor die Kamera gestellt, ganz gleich, ob es seinen Herrn liebkost oder seinem Ruf folgt. Das ist nicht nur schön, das ist auch durch und durch wahr. Dann gibt's noch Landschoftsbilder von erlesener Schönheit und ein Pferde- rennen voller Leben. Der Kameramann Ewald D a u b legt mit seiner Arbeit Ehre ein. Harry Piel hat begriffen, was Film ist, und man möchte allen seinen Regisseurkollegen zurufen: Macht inhaltlich bessere Filme als Harry Piel , aber macht sie rein optisch und in der Bewegung so gut wi« er. e. b. Spinnweb-Vrücken der Zukunft. Die erstaunliche Aussicht, das Brücken und Ingenieurbauten der Zukunft aus einem Stoff von der Dünne der Spinnweben errichtet werden könnten, wurde durch einen Vortrag eröffnet, den der Professor für angewandt« Mechanik an der Universität Cambridge , C. E. Jnglis, geholten hat.„Ich habe durch Versuche festgestellt", erklärte er,„daß das Gewebe einer Spinne eine Zugfestigkeit von 560 Tonnen auf den Ouadratzoll besitzt; das ist achtmal so viel als die Zugfestigkeit von Stahl. Wenn auch Eisen und Stahl für elektrische Maschinen wegen ihrer magnetischen Eigen- schaften stets benutzt werden dürften, so bin ich doch der Meinung, daß sie für andere Zweck« durch einen künstlich hergestellten Stoff er- setzt werden können. Wäre es möglich, Brückenbauer mit einem Material zü versorgen, das die Zugfestigkeit des Spinnengewebes besitzt, so könnte man Hängebrücken von fast durchsichtiger Dünne erbauen". Professor Jnglis sagt voraus, daß Chemiker durch Zu- sammenarbeit mit Röntgenologen«inen solchen synthetischen Stoff herstellen können, der das Zeitalter des Eisen und Stahls zu einer t-Exoche d«-BergaWych��
Gold aus Quecksilber? Dos Madrider Blatt„La Libertad" veröffentlicht ein Interview mit dem spanischen Chemiker Botella, dem es gelungen fein soll, auf experimentellem Wege aus Quecksilber reines Gold herzustellen. Botella behauptet, daß er aus einer bestimmten Gewichtsmenge Quecksilber das halbe Gewicht an Gold gewinnen könne. Die Her» ftellungskosten stellten sich für ein Kilogramm Gold nach seinem Verfahren auf 1500 Pesetas, während der gegenwärtige Kurs 7000 Pesetas beträgt. Das Blatt erwartet von dieser Entdeckung unter Umständen eine vollständige wirtschastliche Umwälzung, da Spanien 60 Proz. der Quecksilbervorkommen der Welt besitzt.— Es find schon viele Versuche unternommen worden, aus Quecksilber Gold herzustellen, bisher hoben sie sich aber immer wieder als Irr» tümer erwiesen. Man erinnert sich an die Experimente Professor Miches, die freilich nur ganz geringe Mengen Gold aus dem Queck» silber gewannen. Eine solche Massengewinnung könnte nur durch Atomumwandlung erfolgen. Der Rund freier Rundsunkautoren sieht in der geplanten Neu» ordnung des Rundfunks einen bedrohlichen Machtzuwachs der Büto- kratie auf Kosten der geistigen Arbeiter. Er protestiert gegen die Politisierung des kulturellen Programms und gegen die behördliche Bevormundung der freien schaffenden Kräfte, deren Arbeitsmarkt durch die geplanten Mahnahmen«inseitig eingeengt wird. Die Frankfurter Opernhilse und SchauspielHilse hat für die an- lätzlich des 100. Todestages Goethes stattfindenden Freilichtauf- führungen auf dem althistorischen Römerberg im Sommer 1932«ine offizielle Festschrift mit Programm herausgegeben mit Beiträgen von Thomas Mann . Ricarda Huch , aktuell ausgewählten Stücken aus Goethes„Dichtung und Wahrheit " u. a. Verse und Aufzeichnungen Goethes zum Lobe Frankfurts werden besonders wertvoll durch die Beigabe wenig bekannter vorzüglich wiedergegebener Bilder.(Preis 30 Pf. Geschäftsstelle Gärtner- weg 62.) Ein Zreilustmuseum für Paris . Auch Paris erschließt sich jetzt dem neuen Geist, und so besteht die Absicht, ein Freilichtmuseum zu errichten, das sich dos berühmte„Skanfen" von Stockholm zum Vorbild nimmt. Das Ethnographische Museum, das im Trocadero eingerichtet ist, leidet seit langem unter Uebersüllung, und man will daher aus dieser Riesensammlung alles herausnehmen, was sich auf Frankreich bezieht. Dadurch wird die Grundlage für ein französisches Volkskundemuseum geschaffen. Es soll in der Nähe von Paris ein historisches Dorf erbaut werden, in dem jedes Gebäude die bezeich- nenden Eigentümlichkeiten einer bestimmten Provinz ausweist und von den charakteristischen Bäumen umgeben ist. Man will auch für Vorführungen von Volkstänzen und Volksliedern sowie Volkstrachten sorgen. Unsichtbare Strahlen als Gefängniswächler. Das neue Kefäng- nis des Delawarebezirks in Pennsylvanien wird auch Einrichtungen für die neueste Form der Gefangenenbewachung besitzen. An allen wichtigen Punkten rings um das Gefängnisgebäude sind photo- elektrische Zellen angebracht, und jeder Gefangene, der zu entweichen versucht, muß durch die unsichtbaren Strahlen schreiten, die von den photoelektrischen Zellen ausgehen. In dem Augenblick, wo ein fester Körper diese Strahlen unterbricht, wird ein Kontakt hergestellt, der ein Alarmsystem in Bewegung setzt, und das ganze Gefängnis» »u Licht-ÄMM