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NcasdüdAcH Untts- VniiMÄ redtf Lehrreiches Beispiel und Gegenbeispiel
wurd« er von einem Rollkommando von etwa ZV Mann gestellt, aus deren Mitte die Schläge hageldicht fielen. Dabei fragten ihn feine lieben Freunde, ob er gesehen habe, wer ihn geschlagen Hab«? Ueberoll wird über mangelhaften Schutz geklagt. Am Tage patroullieren zwar Schupoposten. Abends ober, wo es am nötig- sten ist, sucht man sie vergeblich. Es ist auch schon angeregt wor- den, in die gefährdeten Gastwirtschaften, die ganz besonders unter dem Terror zu leiden haben, Reichsbannerwachen zu legen. Flug- blattverbreitung ist nur noch unter dem Schutz der chammerschaften von Siemens möglich. Der Haupträdelsführer der Nazis ist der bei dem Zusammenstoß am letzten Mittwoch verhaftete national- sozialistische Betriebsratsvorsitzende des Kabel- Werkes, Kirsch, der einige Tag« im Krankenhaus zubringen mußte, da er versucht hatte, nach seiner Verhaftung in der Näh« der geschilderten Schlupfwinkel-zu entfliehen. Gerade am letzten Sonnabend wurde er wieder entlassen und von seinenPeges" mit lautem Hallo empfangen. Zur gleichen Zest wurde wieder der Uebersall aus einen Reichsbannerkameraden gemeldet. Trotzdem die Nazis in Siemensstadt   von über 180 Betriebsräten nur fünf Mann durchgebracht haben, ist Kirsch als einziger Nazi des Kabelwerkes durch das Verhalten der Kommunisten zum Vorsitzenden gewählt worden. Am letzten Mittwoch haben sie dann dafür den Dank er- halten. Die Erregung über die zunehmende Unsicherheit ist in den Kreisen der freiheitlich gesonnenen Arbeiterschaft aus das Höchste gestiegen. Niemand vermag die ständige Bedrohung auf die Dauer zu ertragen. Nur der unerhörten Disziplin der Eisernen Front ist es zu danken, wenn es in Siemensstadt   noch nicht zu einer all- gemeinen blutigen Auseinandersetzung mit den Nazi» gekommen ist. Alles in allem aber ist Siemensstadt   ein Musterbeispiel für die Herrlickikeit des Dritten Reiches, die der Lahusen-Rechtsanwolt Frank kennzeichnete, als' er erklärte,daß die Nazis ein Gericht veranstalten werden, von dem man noch in tausend Jahren sprechen werde".
Ensiehkicher Llnfatt in Lichtenrade  . Von einem Castauto den Kopf ebgequetscht. In der Berliner Straße in Lichtenrade   ereignete sich gestern am frühen Nachmittag ein entsetzlicher Verkehrsunsall Der 49jährige Bauarbeiter Paul Seidel aus der Hauptstraße 37 in Buchholz   war in der Kronenbergstraße in Lichtenrade   auf einem Bau beschäftigt. Nachmittags gegen l'A Uhr hatte S. aus einem Handwagen einen kleinen Transport auszuführen und wurde vor dem Grundstück Berliner Straße 98 von einem Lastauto erfaßt. Dem Führer des Autos gelang es nicht, sein Fahrzeug zum Halten zu bringen und Seidel wurde von dem Kühler gegen einen Baum gedrückt. Dem Unglücklichen wurde buchstäblich der Kopf vom Rumpf abgerissen. Das Lastauto wurde bei dem An- prall gegen den Baum schwer beschädigt. Starken Unwillen erregte unter der Bevölkerung der Umstand, daß der Tote stunden- lang auf dem Fahrdamm liegen blieb und den Vor- übergehenden ein entsetzenerregender Anblick geboten wurde. Die Kriminalpolizei hatte angeblich mit den notwendigen Feststellungen solange zu tun.
BsirZgerischer Bausparkassendirekior. Aeamte um 90000 Mark geschädigt. Die Strafkam m e r des Landgerichts l verurteilte nach mehrtägiger Verhandlung als erste Instanz den'bisher unbe- straften Kaufniann Gerhard Straßberger wegen Betruges in 49Fällen zu 2 Jahren Gefängnis. Strahburger hatte«ine Gesellschaft gegründet, die den NamenT e r r a- N u o v a A.- G. führt» und die sich angeblich mit der Beschaffung von Baugeldern und Darlehen für Beamte beschäftigte. Die Gesellschaft verfügte aber über keinerlei Mittel, und es kam ihr nur darauf an, von den Darlshenssuchern Provisionen zu erschwindeln. Insgesamt sind über 100. Beamte um rund 90000 Mark geschädigt worden. Bezeichnend für die Gesellschaft war, daß der Aussichtsrat der A.-G. sich aus einem abgebauten Bankbeamten, einem Freunde Straßbergers, und einer 21jährigen Stenotypistin zusammensetzte. Straßberger selbst war alleiniges Vorstandsmitglied der A.-G. ' 26. Während drinnen im Münster   der übermenschliche Kampf eines Verlorenen weitergeht, während ein burr- wänftiger Mönch mit eintöniger Stimme sechzig Artikel aus Wiklefs Büchern verliest, danach dreißig Artikel aus den Werken von Hus, während der Angeschuldigte vergeblich ver- sucht, sich zu oerantworten, schließlich auf Befehl der Väter von den Knechten und Bütteln gedämmt und mit Gewalt am Reden verhindert wird, während man die Aussagen von Zeugen und die Beschuldigungen von Anklägern kundmacht, sie aber nur nach ihren Titeln, nicht nach ihren Namen nennet, während man ihm die Lästerung zulegt, er habe sich als die vierte Person der heiligen Dreifaltigkeit ausgegeben, während man ihm seine Berufung auf Jesus Christus   als Richter zum Verbrechen macht, während man ihn anklagt, daß er den päpstlichen Bann auf das freventlichste mißachtet habe, während man dann die längst gefertigten Urteile ver- kündet, seine Bücher zum Feuer verdammt, ihn selbst zur schmachvollen Entsetzung seiner priesterlichen Würden, zur Ausstoßung aus dem Schoß der Kirche und zur Auslieferung an die weltliche Macht, wippt und wogt draußen auf dem engen Münsterplatz und in den anstoßenden Gassen noch immer das aufgeregte fleischerne Meer der vielen tausend Zuschauergesichter. Kurz nach der Mittagstunde rückt vom Obermarkt her eine Schar Stadtsoldaten an. Auf dem Münsterplatz ange- kommen, treiben diese Gewappneten, von innen aus vor» gehend und die quer über die Brustpanzer gehaltenen Helle- barden als Stößer benutzend, einen Kreis in das versammelte Volk. Die Gaffer brauchen nicht lange zu fragen, was dieses Plagmachen bedeute: denn kaum haben die Söldner den Kreis ausgewuchtet, da rennt von der Pfalz   her mit lautem Rufen ein scharlachrot gekleideter Höllenfürst herbei, dem dichtauf sechs pechschwarze gehörnte Unterteufel folgen. All«
lieber eine kleine Episode, die sich nach der großartigen Demon- stration der Eisernen Front in der Tennishalle in der vergangenen Woche abspielte, erhalten wir erst jetzt folgende Schilderung. Die begeisterten Massen strömten, aus der Tennishalle kom- mend, dem ll-Bahnhof Fehrbelliner Platz zu, füllten die Treppen, füllten den ganzen großen Bahnhof an. Freiheit- Rufe ertönten immer wieder. In diesem Augenblick fuhr ein Zug aus der Stadt ein und ihm entstieg ahnungslos ein Nationalsozialist in voller Unisorstr. Es war schon zu spät, als er erkannte, was los war. Sofort riß er sich die Hakenkreuzbinde vom Arm. Aber das nützte ihm nichts, erkannt war er doch. Zurufe hagelten auf ihn ein, aber niemand rührte ihn an. Es war ein ziemlich großer Mensch von etwa 30 Jahren. Weiß der Himmel, was nun in diesem Augenblick in ihm vorging. Viel- leicht sah er sich schon von seinenFeinden" zerschmettert. Jeden- falls begann er zu schwanken und taumelte schließlich zu einer Bank. wo sich ein U-Bahnangestellter um ihn bemühte, der ihn stützend hinaus- und die Treppen emporgeleitete. Als nun aber der Nazi oben vor dem Bahnhof die gewaltige unabsehbar herauswogende Masse der Demonstranten sah, weigerte er sich, allein weiterzugehen, und dem mitleidigen U-Bahnangestellten blieb nichts übrig, als den Nazi wieder auf den Bahnsteig zu führen und ihn in einem abge- legenen Raum unterzubringen so lange, bis die Masten der Eisernen Front verschwunden waren. Kein Haar war dem Kämpfer für Hitler  -Goebbels und das Dritte Reich gekrümmt worden. Wie anders aber liest sich der folgende Bericht: An der Lübbener Ecke Skalitzer St.raße stehen am vergangenen Sonntag früh gegen 6 Uhr zwei Kameraden vom Reichsbanner, die zum Reichsbannertreffen in Frankfurt   an der Oder fahren wollen, als ein Trupp von etwa 300 Nationalsozialisten in Zivil aus der Richtung Lausitzer Platz ankommt. Erst als die wehrlosen Reichsbannerleute von der Menge eingeschlossen war, fielen die Nazis mit Rufen wie Ihr Schweine" über sie her, versuchten ihnen die Abzeichen zu ent- reißen und schlugen sie und zwei andere Kameraden, die den Ueber- fallenen zu Hilfe geeilt waren, zu Boden. Die Ueberfallenen trugen sämtlich schwere Verletzung en davon, ein ö3jähriger Reichs- bannermann, der buchstäblich zu Boden getrampelt wurde, mußte sich mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus begeben. Die Nazis ließen von ihren Opfern erst ab, als eine Anzahl Schupos aus der nahegelegenen Hindenburgkaserne ankamen, die einige der nationalen Helden festnahmen. Bedarf es noch irgendeines Beweises, daß die Nazi die wahren|
Gaswolke im Ruhrgebiet  . Zwei Arbeiter erstickt, zwei erkrankt- Vegetation verdorrt. Gelsenkirchen  -Vuer. 16. Zuli. Am Mittwoch waren aus den Stickstosswerken Schal- v e n durch Ilndichtwerdea eines Niederdruckrohres Ammoniak- gase in erheblichen Mengen ausgeströmt und halten eine in ziem- licher Entfernung arbeitende Kolonne, bestehend au» vier Mann, er- faßt. Sämtliche vier Leute trugen anscheinend leichlere Gasvergif- tungen davon, lieht sind aber im Krankenhaus Bergmannnshsil II in Buer   zwei Leute infolge eingetretener Lungenentzündung g e st o r b e   n. Die übrigen zwei Vergifteten find nach Aussagen des Chefarztes des Krankenhauses außer Gefahr. Bei dem zur Zeit der Explosion herrschenden nebligen feuchten Wetter hatte sich eine Gaswolke gebildet, die langsam über die be- vachbarten mit Rüben und Kartoffeln bestandenen Felder strich. Die Blätter der Rüben und die Stauden der Kartosfeln trockneten bald darauf ein. Ebenso zeigten andere Feld- und Gartenfrüchte Vergiftungserscheinungen. Das Gas drang weiter in einige Häuser ein. Einzelne Leute klagten über heftige Kops- schmerzen und Magenbeschwerden.
tragen ihre langen Zottelwedelschwänze in den Händen und vollführen damit die tollsten Kapriolen. Kreischend stiebt vor diesem unerwarteten Aufzug das Weibervolk auseinander, sammelt sich aber sofort wieder, ja, drängt sich ganz nach vorn, zu neugierig zu sehen, was es bei diesen bocksfüßigen Tagsendlingen der Unterwelt gebe. Kaum lassen sich die Teufel ein wenig Zeit zum Ver- schnaufen, da gehen sie schon ans Werk, holen Holz aus den nächsten Häusern, schichten es zu einem Haufen, bringen Herdglut auf einer eisernen Schaufel und zünden mitten im Kreis ein offenes Feuer an. Als die Scheiter recht flackern und prasseln und eine knatternde, Funken hochreißende Lohe aufsteigt, sich gewait- sam aus dem Mantel gelb und schwarz wallenden Rauches befreiend, da schreit der Scharlachrote die Pechschwarzen an: Nun tapfer ans Werk, ihr Höllengesellen! Nicht mehr lang gesäumt! Drauf und dran! Die Büchsen geladen und losgebollert!" Auf diesen Zuruf hin stellt sich die gesamte Teufelsschaft mit dem Hintern gegen das Feuer, geht in die Kniebeuge und schmeißt in dieser Hockstellung die bei den Vätern ein- gelieferten und zur Verbrennung verdammten Hus- und Wiklef-Schriften in die Lohe, Während das verbrennende Pergament in der Glut Blasen wirft und sich in der Brandhitze verbiegt und verzieht, daß man meinen kann, es lebe und wälmele sich vor Schmerz wie ein Aal in der Pfanne und wehre sich auf diese Art gegen das Feuer, legen es die Teufel darauf an, sich gegenseitig die wergenen Schwänze zu versengen. Wenn dann einer gloset und raucht, so rennt sein Besitzer mit brüllendemEis!" undWeio!" ringsum und schreit die Stadtknechte an: Wasser! Wasser! In Siehenteufels Namen, Wasser!" Freilich ist dieses Wehe- und Flehegeschrei nur erheuchelt: denn der Kübel mit Löfchwasser steht vorsorglich schon seit Anfang bereit. Wird der Brand wirklich ernster, so platzen die Feuerkn'aben mit breitem Schwung ihren Hinterteil in die Bütte. Dann aber, wenn sie aufstehen, kommt erst der Haupt- spaß, sie spritzen mit ihren naßgewordenen Wedelschwänzen tüchtig die Umstehenden ab. Das gibt von neuem Gelach und Geschrei. Geschrei bei den Getroffenen, Gelächter bei den Verschonten. Doch diese teuflische Lustigkeit stinkt entsetzlich. Das ist auch die Meinung des Mausefallenhändlers, der in einem der zu summenden Klumpen geballten Zuschauer- Haufen steht. Es riecht hier nach versengter Schweinsborste!" ruft er lautstimmig und hält sich wie abwehrend die Nase zu.
Ruhestörer. Friedensbrecher und Bürgerkriegssoldaten sind? Wie lange soll noch die Berliner   Bevölkerung und das Deutsche   Volk diesem Verbrechergesindet ausgeliefert sein? Eiserne Froni- eiserne Fäuste. Großartige Kundgebung in Lichtenberg  . Die erste Kundgebung der Eisernen Front in Lichtenberg  war gestern überfüllt. Genosse A u s h ä u s e r sprach. Mit grau- samer Deutlichkeit zeichnete er das wahre Gesicht des Nationalsozia- lismus, dem wirklichen Träger der Regierung Popen. Diese Regie- rung ist gegen das Volk, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine WohlfahrtsanstaktfürGroßgrundbesitz und Mono- p o l k a p i t a l.i s m u s. Hinter ihr steigt der Schatten eines lstngst verschollen geglaubten Feudalismus auf. Das Volk aber ist ertupcht aus dem Wahn, in den nationalsozialistische Unwahrhaftigkeit es versetzt hatte. Es hat erkannt, daß im Staat des Herrn Hitl'ar Herrenrechte vor Volksrechte gehen. Es hat aber auch seine eigene Kraft erkannt. Deshalb hat das Volk sich zusammengeschlossen in der Eisernen Front. Diese Eiserne Front wird, wenn es not tut, ebenso eiserne Fäuste zeigen. Es gilt den Kampf um den sozialistischen   Aufbpu. Die drei Pfeile der EisernenFront weisen auf ein besseres Menschentum hin; sie-weisen aus den Sozialismus, den Frieden und die Freiheit der Menschen. Freiheit ist deshalb unser Kampfruf. So klang die Lichtenberger Kundgebung aus, die getragen war vo.n glühend begeisterter Kampfstimmung und überzeugter, opferwilliger Bereitschaft des Lichtenberger Proletariats. Nazis überfallen Zentrumsleute. Am Montagnachmittag gegen 5 Uhr kam es an der Ecke der Wilsnacker Straße und A l t- M o a b i t zu einem politi- schen Zwischenfall, bei dem ein Zentrumsmitglied verletzt wurde. An der genannten Ecke waren zwei etwa 20jährige Mitglieder der Zentrumspartei   mit dem Verteilen von Propagandazetteln beschäf- tigt, als sie plötzlich von sieben Nationalsozialisten an- gerempelt wurden. Einem wurden die Zettel entrissen, wäh- rend sich der andere wehrte und darauf tätlich angegriffen wurde. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen kam die Polizei, worauf die Täter flüchteten. Im Anschluß an den Vorfall wurde ein n a t i o- nalsozialistisches Verkehrslokal in der Wilsnacker Straße durchsucht, wobei eine Person zwangsgestellt wurde, die der Mittäterschaft verdächtig erscheint.
Raubüberfall an der Millionenbrücke. Schwere Zuchthausstrafe für den Täter. Am 2. Juli wurde das hochbetagte Hausbesitzerehepaar Sch., das nach dem Einkassieren der Mieten aus dem Heim- weg war, in der Swinemünder Straße dicht bei derMil- lionenbrücke" das Opfer eines Raubüberfallcs. Als das Ehepaar ahnungslos auf dem Bürgersteig ging, sprang ein Mann hinzu und riß Frau Sch. die Händtasche mit solcher Wucht weg, daß ihr der Arm ausgekugelt wurde und sie zu Boden fiel. Auf die Hilferufe nahmen Straßenpafsanten sofort die Verfolgung des Straßen- räubers auf, der zu einem Motorrad laufen wollte, auf dem.ein Freund wartete. Der Räuber hatte sich jetzt vor dem Schnell- schösfengericht in der Person des erheblich vorbestraften 3öjährigen Roman Gaffte wegen schweren Raubes zu verantworten. Er gab die Tat zu, wollte aber seinen Freund, dem es gelungen war, auf dem Motorrad zu entkommen, nicht mit Namen nennen. Das Schnellschöfsengericht verurteilte Gaffke wegen Straßenraubes unter Dersagung meldernder Umstände zu 5 Jahren Zuchthaus und S Jahren Ehrverlust.  _ konsekkionseinbrecher suchten die Räume der Firma Salzwedel  , Ehrlich und Danz in der Friedrichstrahe 173 auf. Die Täter stahlen Seiden- und andere Stoffe im Werte von etwa 8000 bis 10 000 M.
Der scharlachrot gekleidete Höllenfürst, der eben mit einem eisernen Haken in der Glut herumstochert, kehrt sich bei diesem Zuruf um, wie von einer Wespe in den Hintern gestochen, und sieht dem Mausefallenhändler'so nah ins Ge- ficht, daß der schleunigst so weit zurückweicht, als es die Um- stände erlauben. Was? Versengte Schweinsborsten?!" schreit der Teufel. Ja, meinst du vielleicht, es soll nach Lindenblüten riechen, wenn wir solchen ketzerischen Unflat verbrennen? Aber wenn du ein besseres Gedüft in deinen Allerweltszinken kriegen willst, so mache die dreihundert Schritt, die's von hier sind, und geh über den Gottesacker hinüber zu den hochwürdigen Barfüßermönchen. Die halten jetzt Mittag. Wenn du unter- Wegs an keiner Schürze hängen bleibst, wirst du gerade noch zurechtkommen und kannst am Fremdentisch eine Ecke er- wischen. Ja, Mann der Mäusefallen, trage schleunigst dein dürres Klappergestell hin! Das hat ordentlichen Einschlag nötig. Bei den Barfüßern kannst du dich ranhalten. Vierzig Sauen und ungezählte Spanferkel knuspern die heut!" Woher, du roter Teufel, willst du das wissen?" tönt's von den Münsterstaffeln her. Sehr einfach!" schreit der Angeredete, schwingt einen Feuerhaken wie einen Metzgerstahl, nimmt seinen Schwanz zur Hand und macht dami't die Geberde des Metzerwetzens. Heut in der Frühe, bevor ich hier der Teufel wurde, bin ich bei den Barfüßern der Metzger gewesen, gix, gix!" . Tosender Beifall folgt dieser schlagfertigen Antwort, und die Kapriolen der Höllenkopisten gehen weiter. Der Slowak hat genug vom Zusehen. Ihn kotzt der ganze krampfige Mummenschanz hier an. Zu läppisch das alles für einen Fahrenden, zu durchfichtig! Solche Spiele mögen die Ammen denjenigen Kindern vorgaukeln, die nie von ihrer nahrhaften Brust kommen! Diejenigen aber, die ihre Nasen in den Weltwind hängen, die bedanken sich für solchen abge- standenen Zimt! Hier wird bloß der Teufel markiert, damit die blöden Augen die Erde nicht merken, die hinter der Hölle steht! Pfui Teufel! Dem Mann mit den Mausefallen liegt eine bittere Schicht auf der Zunge. Wenn er's recht bedenkt, ist es tatsächlich das Gescheiteste, dem Vorschlag des Scharlach- roten zu folgen und hinüber zu den Barfüßern zu gehen. Vierzig Sauen und ungezählte Spanferkel, heiliger Bauch- lapp» das ist ein Wort! Da wird die Fettheit hoffentlich obenauf auf der Wurstsuppe schwimmen und braucht nicht erst Aug um Aug mühselig erfischt zu werden! (Fortsetzung folgt.)