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ausseiineiaeiil finiaewaiii'eai aussneniiisiariieni| E Norsch der ßsftrnen Front. Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Nacht. Wo bist du. du Lump, der den Freund umgebracht? National? National? National? So schreist du. der nur stch selbst anerkenn » Uns alle beschimpft und Verräter nennt! C National? Dich. Liige. trifft der erste Strahl: Fliege. Pfeil, triff'. Hammer. Rote Fahnen, wehet ins Land! Eiserne Front! Eiserne Front! Eiserne Frout! E. Fliege, Pfeil, triff'. Hammer uns'rer Hand! t"" Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Rächt. Wo bist du, du Schuft, der den Diebstahl gemacht? Sozialist? Sozialist? Sozialist? So nennst du dich, der mit den Reichen paktiert! Dem Hohenzollernsohn hast du dich alliiert! £ Sozialist? IT Dich. Lüge, trifft der zweite Strahl: Fliege. Pfeil, trifst, Hammer. « Rote Fahne«, wehet ins Land! Eiserne Front! Eiserne Front! Eiserne Frout! 1 Fliege. Pfeil, triff'. Hammer uns'rer Hand! . Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Nacht, AMifMM'W Wo bist du. du Pest, die stch ausgedacht Pg.? Pg.? Pg.? Du dienst nur als Vorspann dem Schlotbaron. Er zahlt dir dicke Gelder, Million um Million! Pg.? Dich. Lüge, trifft der dritte Strahl: Fliege. Pfeil, triff'. Hammer. Rote Fahnen, wehet ins Land! Eiserne Front! Eiserne Front! Eisern« Front! Fliege, Pfeil, triff'. Hammer uns'rer Hand!
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Emfames WMeM Srmählung aus der franmölilchen£Pr®vm&  / Ton 3ean Qiono
I« a n G i o n o, 1898 geboren, gehört zu den besten französi- hin Dichtern der Jetztzeit. Giono   zeichnet vor allem eine starke ?iaturverbundenheit yug. Seine RomaneDie Ernte" und Der H ü g e l" sind erst kürzlich im Deutschen   erschienen und schen Dichtern der Jetztzeit. Jean zeichnet vor allem eine starke Sie saßen neben der kleinen Tür des Bahnhofsgebäudes und konnten zu keinem Entschluß kommen. Sahen bald aus die klapprige Postkutsche, bald auf die pom Regen glänzende Landstraße. Es war ein Winternachmittag, schmutzigweiß und flach wie ein von der Stange gefallenes Leinentuch. Der Dickere von beiden richtete sich auf. Cr wühlte in den beiden Seitentaschen seiner weiten alten Samthose, dann untersuchte er mit spitzen Fingern seine kleine Westentasche. Der Postillon kletterte auf seinen Sitz, schnalzte mit der Zunge und die Gäule steiften die Ohren. Da schrie her Mann:Einen Augenblick!" Und zu seinem Gefährten sagte er:Komm!" Und er kam. Er schlotterte erbärmlich mager in seinem abgetragenen weiten Mantel. Sein Hals ragte aus dem Wollkragen hervor, wie ein Eisenstrang. Wohin?" fragte der Dicke. Nach der Stadt." Wieviel?" Zehn Sous." Steig' ein!" sagte der Dicke. Cr bückte sich, schob die beiden Zipfel des weiten Mantels aus- einander und hob das Bein des andern auf das Trittbrett. Steig' ein!" sagte er noch einmal,versuch'-, Alter!" Man mußte dem Fräulein Zeit lassen, ihre Siebensachen aus- zukramen und die notwendigen Arrangements zu treffen. Sie hatte eine große, ganz weiße Nase, und wußte, daß man diese gepuderte Nase ansah, deshalb schielte sie immer ein bißchen zur Seite mit einem ein wenig bösen Blick. Der Dicke sagte auch gleich zu ihr: Verzeihung, Fräulein!" Gegenüber saß eine rundliche,, sanftblickende Madame. Sie hotte einen Mantel mit Pelzkragen und Pelz- Manschetten. Ein G>mmis voyageur saß dicht neben ihr. Lehn dich an", sagte der Dicke und reckte die Schulter vor. Der andere neigte den Kopf und lehnte sich an. Er hatte schöne blaue Augen, die so unbeweglich waren wie stehendes Wasser. Es ging im Schritt, denn der Weg stieg an. Di« blauen Augen begleiteten die vorüberziehenden Bäume unausgesetzt, als wollten sie sie zählen. Dann fuhr man durch flache Felder, und die Wagen- senster spiegelten nichts wider als den«införmig grauen chimmel. Der blaue Blick hängte sich starr an einen Punkt. Cr bohrte sich geradezu in die rundliche Madame ein, aber er schien hindurchzu- dringen, irgendwo in die Ferne hinein, traurig, wie der Blick eines verängstigten Hammels. Die Dame zog ihren Pelzkragen höher. Der Esmmis voyageur zog seine Hose strammer. Das Fräulein zupfte am Rock. Der blaue Blick hing noch immer am selben Fleck. Er riß dort etwas auf, hinterließ eine Wunde, wie ein Dorn. Die Dame wischte sich mit ihrem Handschuh über die Lippen, die feucht glänzten. Der Eommi» voyageur reckte den Arm, als ob er einen Krampf hatte. Er versuchte den leblosen blauen Blick gegenüber zu fixieren, mußte aber seine Augen senken. Er legte die Hand aufs Herz: Die Brief- tafchs befand sich in Sicherheit. Trotzdem betastete er sie der Länge und Breite nach. Ein Schatten fiel in den Wagen: die kleine Stadt schluckte die Bahnhofstraße mit ihren beiden Reihen verwitterter Häuser auf. Auf der einen Seit« präsentiert« stch dasVerkehrshotel mit Garten". auf der anderen gab es drei Kolonialwarenhandlungen, die säuerlich und neidisch dreinschauten. Der Pfarrer entleerte seine Pfeife in das Weihwasserbecken der Aschbecher   stand auf dem Rande de- Betpults und legte die noch warme Pfeife in« Futteral. Er mußt« sich jetzt damit befassen, die Nummern derWeiheandacht", die an die Abonnenten verteilt werden sollten, nach Straßen und Hausnummern zu ordnen. Drei
Hefte fehlten Er hob den ganzen Packen hoch und noch eins Nummer desKreuzes" dazu, die ganz auseinandergefaltet war. Endlich hatte er alles beisammen: die drei Nummern lagen unter dem Paket Schweinefleisch, da» ihm sein Bruder soeben gebracht hatte...Sehr sauber sieht das ja nicht mehr aus..." Ein Um- schlag hatte Flecke. Er beguckte ihn in dem grauen Tageslicht, das durchs Fenster fiel, um festzustellen, ob es sehr zu merken war, oder ob, wenn man e- schräg hielt... aber er brauchte es ja nur, so wie es war, Frau Puret zu geben, die Lampen zu verkaufen hatte: die würde es kaum merken mit ihren schmutzigen Fingern, sondern glauben, sie selber wäre es gewesen. Auf dem Fußboden war, auch eine Hinterlasienschast dieses bäuerlichen Bruders, eine Absatzspur von Stallmist geblieben. Der Pfarrer stand auf und stieß die Klumpen mit der Fußspitze bis in die Ofenecke. Martha, es hat geläutet!" Was?" fragte Martha, die Küchentür aufklinkend. Es hat geläutet!" Die Haushälterin wurde durch dos schmale Bond, mit dem ihre Schürze zugebunden war, zwischen den vollen Brüsten und dem Leib in zwei Hälften geteilt. Schon wieder! Sie könnten auch wirklich selber nachsehen, Herr Pfarrerl Immer runter und rauf! Ich mit meinen geschwollenen Beinen... Sie werden'? schon noch erleben!" Er läutete noch einmal. Sehen Sie doch selber nach! Wenn's weiter nichts ist, werden Sie unten schon alleine damit fertig. Bei dem Wetter macht man mir doch hier nur alles schmutzig..." Ihr Gesicht glänzte über und über vor Fett. Das kommt von den Speckscheiben", sagte sie.Der Speise- schrank ist zu hoch. Eine ist'rausgefollen, und ich habe sie mit der Back« aufgefangen." Wer da?" schrie der Pfarrer in den Korridor hinaus. Dann schob er die Riegel zurück und öffnete. Guten Tag, Herr Pfarrer", sagte der Dicke. Der Dünne mit den blauen Lugen stand hinter ihm und klapperte in seinem weiten Mantel. Hier wird nichts gegeben", sagte der Pfarrer, al« er sie sah. Der Dicke zog seinen Hut. Der Dünne hob die Hand bi? zum Hut, unternahm aber sonst nichts und blieb so mit der Hand in der Luft, den Blick auf den Pfarrer geheftet. Haben Sie nicht eine kleine Arbeit?" fragte der Dicke. Eine Arbeit?" Der Pfarrer schien nachzudenken und machte die Tür etwa» weiter auf. Eine Arbeit?" Er öffnete ganz. Kommen Sie'rein!" Der Dicke, der seinen Hut wieder ausgesetzt hotte, nahm ihn schleunigst wieder ab.
Vom Marsch der Eisernen Front sind erschienen: Flugblatt im Preis von 5 Pf.. Orchestermaterial. Stim- men für Männer- und Gemischten Chor, dieFreiheits- platte", enthaltend: Marsch der Eisernen Front. Rot- gardtstenmarsch. Internationale für Gesang und Orchester im Preis von l.ZO Mk. Auslieferung durch den Deut- schen Arbeitersängerbund. Berlin   S 14. Wallstr. S8. Der Reinerlös fließt den Opfern des Abtvehrkampfes gegen die NSDAP  , zu. Spenden für diesen Fonds an die Bank der Arbeiter. Angestellten und Beamten. Berlin  S 14. Wallstr. Bis zum 31. Juli muß der Marsch der Eisernen Front überall in Deutschland   verbreitet sein! Singt, spielt ihn überall! Freiheit!
Schönen Dank, Herr Pfarrer, schönen Dank!" Er putzte seine Schuhe am Vorleger und trat mit gebücktem Rücken ein, obgleich die Tür reichlich hoch war. Der andere sagte nichts. Er trat auftecht ein, mit schmutzigen Füßen, und folgte den Bewegungen des Pfarrer- mit seinen traurig- kühlen blauen Äugen. Man ging durch eine breite Durchfahrt, denn da» Pfarrhaus war früher ein bäuerisches Gutshaus gewesen. Dann gelangte man in«inen quadratischen Hof. Hier mündeten die Treppen ein, die an den Ecken des Hofes aufwärts stiegen. Warten Sie hier", sagte der Pfarrer, dessen Blick die schmutzt- gen Füße gestreift hatten. Er ging hinauf. Der Dicke lachte leise vor sich hin. Siehst du, es macht sich", meinte er.Nur zwanzig Sous Spesen..." Martha...", rief der Pfarrer, oben angelangt und fügte rasch hinzu: Was machst du da?" Auf dem weißen Holztisch stand eine Pfanne, und darin prutzelte Schweinefleisch mit Stücken bräunlichroter Leber wie«ine Dolde heller und dunkler Blüten. Ein Schwein-ragout." Marcha träufelte einen dickflüssigen, würzigduftenden Wein darüber. Das zischende Fett beruhigte sich. Ist das für heute Abend?" Ja." Weißt du, Martha, woran ich gedacht habe? Man könnte viel- leicht das Brunnenrohr machen lassen?" Dann muh man in den Brunnen steigen", sagte Marcha, mit dem Sprengen des Weins beschäftigt. Allerdings", antwortete der Pfarrer. Martha schwieg ein Weilchen, dann hörte sie mit einem plötz- lichen Ruck zu gießen auf:. Haben Sie denn jemanden, der hinuntersteigt? Sie wissen ja, was der Brunnenarbeiter gesagt hat: Er hätte keine Lust, zu er. trinken. Ist ein zu alter Brunnen! Und Sie glauben, Sie könnten jemanden finden?" Da unten sind zwei, die nach Arbeit ftagen. Sehen au« wie Leute, die es nötig haben." Dann ist's gut", sagte Martha,denn der Brunnenarbeiter steigt da nicht'runter, er hat e» mir gesagt. Wenn sie es nötig haben, kann man es ja machen lassen."(Schluß folgt.)
Suropäifche Jlpkorifiiker Heinrich Heine. 17Ö7 1856. Dt« Gesellschaft ist immer Republik   die einzelnen streben immer empor und die Gesellschaft drängt sie zurück. Politisch« Wetterfahnen. Sie beschwören Stimmen und verlassen sich auf ihre Beweglichkeit sie vergessen, daß ihnen ihr« Be- weglichkeit nichts helfen wird, wenn mal der Sturmwind stürzt, worauf sie stehen. Nach fetten Kühen kommen die mageren, nach den mageren aar kein Fleisch. Für die Gute der Republik   könnte man derselben Beweis anführen, den Boccaccio für die Religion anführt: st« besteht trotz ihrer Beamten. In einer vorwiegend politischen Zeit wird selten ein reines Kunst- werk entstehen. Der Dichter in solcher Zeit gleicht dem Schiffer auf stürmischem Meere, welcher fern am Strand ein Kloster auf einer Felsenklippe ragen sieht: die weißen Nonnen stehen dort singend, aber der Sturm überschrillt ihren Gesang. Auch Rothschild   könnte eine Walhalla   bauen ein Pantheon aller Fürsten  , die bei ihm Anleihen gemacht. Weise entdecken die neuen Gedanken und Narren verbreiten st«. Wir begreifen die Ruinen nicht eher, als wir selbst Ruinen sind. Die deutschen Frauen sind gefäbrlisb mee-n»«-rpr die der Mann finden kann Daß der Gatte Tantippes ein ja gcoger Phlloiopp geworöen, ist merkwürdig. Während allem Gezänk noch denken! Aber schreiben konnte er nicht, Sokrotes hat kein einziges«uch hinterlassen.