Einzelbild herunterladen
 

Getarnte Regierungsparteien.

Wer Papen schlagen will, wählt Liste 1!

-

,, Wie wählt man Papen  ?" Die Tatsache, daß ein hundertprozentig auf die Regierung Papen- Schleicher eingeschworenes Blatt, die schwerindustrielle DAZ.", acht Tage vor den Wahlen so fragt, ist das beste Symptom für eine verlogene Wahlmache. Wer hat bei früheren Wahlen gefragt: Wie wählt man hermann Müller, wie wählt man Brüning, wie wählt man Stresemann?"

Jedem nicht gänzlich verrannten Wähler muß ein auf fälliger Unterschied zwischen dieser Wahl und allen ihren Vorgängerinnen, ja man fann sagen zwischen dieser Wahl und allen Wahlen der Weltgeschichte in die Augen springen: Bei jeder Wahl spielte sich bisher der Wahlkampf ab zwischen Regierungsparteien und Oppositionsparteien. Die eine Seite verteidigte die Politik der Regierung, die

andere bekämpfte sie.

Aber wie ist es jetzt? An Oppofitionsparteien gegen das Baronskabinett ist kein Mangel- aber wo find die Re­gierungsparteien? Scheinbar wohlgemerkt iche in bar gibt es feine. Nicht eine einzige Partei hat den Mut, sich offiziell zur Regierung von Papen zu bekennen. Als einziges organisationsmäßiges Fundament der Barons­regierung ist bisher in die Erscheinung getreten- der Herrenklub im Berliner   Tiergartenviertel! Aber der stellt bei den Wahlen keine Kandidatenliſten auf. Es dürfte nicht ganz zureichen.

Dabei muß man sich erinnern, daß die Regierung von Bapen diese Wahlschlacht schlägt, nachdem sie einen Reichstag aufgelöst hat, weil sie voraus wußte, daß sie in diesen Reichstag kein Vertrauensvotum, feine Regierungsmehrheit erlangen würde. Eine solche Reichstagsauflösung hat doch nur Sinn und Zweck, wenn die Regierung im neuen Reichstag für sich eine Mehrheit erwartet. Aber woher soll die Mehrheit fommen, wenn im Wahlkampf eine für die Regierung Stimmen werbende Partei über haupt nicht auf dem Plane erscheint?

-

Der einfachste Verstand sagt sich: Hier stimmt etwas nicht, fann etwas nicht stimmen. Und in der Tat, es stimmt etwas nicht. Es gibt selbstverständlich in diesem Wahlkampf Regierungsparteien. Regierungsparteien sind die Parteien Adolf Hitlers   und Alfred Hugenbergs, die Nationalsozialisten und die Deutsch natio nalen. Sie haben sich nur mir leben ja im Zeitalter militärischer Begriffsbildungen oppositionell getarnt. Dies ist vielleicht das tollste und verwegenſte Spiel, das je in einem Wahlkampf mit dem Bolt gespielt worden ist: Die stärkste Regierungspartei vermummt sich als Opposition; denn darüber kann kein Zweifel sein: die Nationalsozialistische Partei, die Partei Adolf Hitlers  , ist in diesem Wahlkampf nicht Oppositions, sondern Regierungspartei. Statt all der schon vorgebrachten Beweise ein einziges Symptom: Wie ging es doch in Preußen? Der Nazipräsident Kerr I schreibt einen Brief an Herrn von Papen. 24 Stunden darauf ist die preußische Regierung, wie der Brief es verlangt, abgesetzt und ein Reichskommissar über Preußen eingesetzt. Das heißt dann: wir haben nichts miteinander zu tun! Gar nichts, nur eine ganze Kleinigkeit: Hitler fommandiert, Papen erefutiert!

Man muß sich fragen: Für wie dumm schäßt Hitler eigentlich das Volk ein, wenn er meint, diese Zusammen­hänge würden nicht bemerkt. Allerdings: dadurch, daß der ,, Vorwärts" verboten wird, weil er dieses Zusammenspiel farifaturistisch demonstriert, oder dadurch, daß man zum Gericht läuft und eine der berühmten Einstweiligen" er­wirft, die es der Arbeiterpresse bei Strafe untersagt, von einem Kabinett Hitler- Papen" zu reden dadurch wird dadurch wird die Volksaufklärung nicht verhindert, sondern beschleunigt. Der Mann aus dem Volke sagt sich einfach, daß er im fleinen Finger mehr politisches Urteilsvermögen hat als gemisse Juristen in ihrem studierten Schädel!

=

=

In diesem Wahlkampf fommt es nur auf eines an: Herrn Hitler   seine oppofitionelle Tarnkappe vom Kopf zu nehmen. Nur sie schüßt ihn vor Angriffen. Der Tarn­tappe beraubt, erliegt Hitler   jedem Angriff, ohne oppo= fifionelle Tarnkappe ist hitlers 3ugkraft und Popularität genau gleich der des Schleicher Papen Kabinetts. Weil dies die Re­gierung Papen   weiß, darum gestattet sie ihrem Trabanten gnädigst, in oppositioneller Tarnung ein Scheingefechtlein gegen sie zu führen, oder vielmehr: gegen sich selber zu führen! Für das arbeitende Deutschland   eristiert allerdings die Frage nicht ,, Wie wählt man Bapen?" Um so brennender ist die Frage: Wie schlägt man Papen  ?" Wie schlägt man die Regierung, die den Abbau des Wohl fahrtsstaates zuungunsten der Armen zum obersten Grundsah erhoben hat? Wie schlägt man die Regierung, die zwar nicht Subventionen an Industrie, Banken und Groß­grundbesiz, wohl aber die ausreichende staatliche Unterstützung der unverschuldet Arbeitslosen und Arbeitsunfähigen für un moralisch hält? Antwort: Man schlägt Papen  , indem man die getarnten Papen- Parteien schlägt.

-

"

Wer Papen schlagen will, der schlage Hitler  !

Für die Sozialrentner!

Wie die Ansprüche geltend zu machen sind. Durch Notverordnung sind den Invaliden- und Altersrentnern ihre Bezüge ab Juli 1932 um 6 M. monatlich gekürzt worden. Den Frauen, die Witwenrente beziehen, ist die Rente um 5 m. ge­türzt worden. Bei sehr vielen wirkt sich diese Maßnahme fatastrophal aus.

Die Wohlfahrt hat bis 31. Juli 1932 für die Sozialrentner folgende Unterstügungsrichtsäge(, Gehobene Fürsorge"): Der Alleinstehende erhält monatlich 40 m., das Ehepaar 57,50 M. Wenn also ein Ehepaar 42 M. von der Landesversicherung bezog, dann erhielt es von der Wohlfahrt einen monatlichen Zuschlag von 15,50 M. durch die Poſt ausgezahlt.

Da die Richtsäße bis 31. Juli noch wie ange geben gelten, erhält jeder Antragsteller 6 M. Sonderunter stügung ausgezahlt, wenn er den Antrag auf 3ahlung des Ausgleiches beim Wohlfahrtsamt persönlich stellt! Wer dazu nicht in der Lage ist, muß einen Beauftragten mit polizeilich beglaubigter Unterschrift bevoll­mächtigen, um den Betrag abzuholen. Die Witwen, die Invaliden oder Altersrente und Witwenrente beziehen, haben nach der Not­verordnung fogar 6+ 5= 11 m. für Juli 1932 von der Landesver­ficherung weniger bezogen. Sie erhalten auf Antrag also 11 M. für Juli als Sonderunterstügung. Ohne Antrag aber er= hält keiner den Ausgleich!

Generaldirektoren!

Wirtschaftsverbrecher und Wirtschaftszerstörer vor Gericht.

Dortmund  , 27. Juli.  ( Eigenbericht.)

In dem Prozeß gegen die Generaldirektoren der Ver­einigten Elektrizitätswerke Westfalen in Dortmund  fällte das Gericht nach vierwöchentlicher Verhandlung das Urteil. Generaldirektor Krone erhielt wegen Un­treue in vier Fällen ein Jahr Gefängnis, Generaldirektor Fischer wegen Untreue in zwei Fällen 10 Monate Ge­fängnis. Beide wurden außerdem noch zu je 6000 m.(!!) Geldstrafe verurteilt.

Krone und Fischer können sich nicht beklagen, zu hart an­schaftsführern" ab. Diese Dortmunder   Generaldirektoren sind

gefaßt worden zu sein. Ihr Fall rundet das Bild von den Birt­

würdige Kollegen der Gebrüder Lahusen, der Kazenellenbogen und Favag- Direktoren. Ihr Leben und Treiben ist eine einzige Wider­legung der vom Großtapital ausgestreuten Lügen, daß Gewerkschaf­ten und Sozialdemokratie die Wirtschaft ruiniert hätten. Wer die Wirtschaft ruinierte, zeigt treffend die Begründung des Dortmunder   Urteils.

-

Erschwerend falle so heißt es in der Urteilsbegründung- für die Angeklagten ins Gewicht, daß ihnen als Generaldirektoren eines der größten deutschen   Elektrizitätsmerte eine Bertrauensstellung ungewöhnlichen Ausmaßes gegeben worden sei und ihnen mit diesen Bosten eine außerordentliche wirtschaftliche Vormachtstellung an­vertraut gewesen wäre.

Die Angeklagten seien aber in geradezu unglaublicher Weise mit den Geldmitteln der Allgemeinheit umgesprungen und hätten ein unerhört luxuriöses Leben geführt.

Die beiden Generaldirektoren richteten sich ganz nach dem Gebaren der rheinisch- westfälischen Industriemagnaten, fie maren Lehrlinge der Vögler und Thyssen, der schwerkapita­liftischen Geldgeber der Nationalsozialistischen   Arbeiterpartei und zwar in einem solchen Ausmaße, daß selbst ein Direktor der Ver­einigten Stahlwerte als Sachverständiger erklärte, daß ein der

Die Unterstützungsrichtsäge ab 1. August 1932 find folgende: Der Alleinstehende 39 M. monatlich, das Ehepaar 56 M. Ab 1. August werden die Sozialrenten dementsprechend gezahlt werden, d. h., bei allen Sozialrentnern erhöhen sich die Zuſchläge der Wohlfahrt in Höhe des Abzuges. Ein Ehevaar, das nach dem ersten Beispiel 42 M. Altersrente bezieht, erhält ab 1. Auguſt durch die Post ohne besonderen Antrag 14 M. ( Differenz zwischen 56 und 42 M.)

Sehr wenige Sozialrentner nehmen das Recht auf Stellung eines Mietausgleichsantrage wahr. Im Unterstützungs­faz für Juli von 40 M. für Alleinstehende sind 12 M., in dem für Ehepaare von 57,50 m. find 17,25 m. für Miete enthalten. All gemein wird mit einer Miete für Alleinstehende von 20 M., für Ehepaare. von höchstens 25 M. gerechnet. Wer weniger Miete zahlt, hat natürlich feinen Anspruch auf einen Mietausgleich. Wenn aber z. B. ein Ehepaar monatlich 26 M. zahlt, dann steht ihm menigstens der Betrag von 7,75 M. monatlich zu. Das ist die Differenz zwischen dem Richtsaz von 25 M. und dem Satz von 17,25 m., der als Miete in der gesamten Unterstügung enthalten ist.

Dieses Beispiel zeigt und besagt gleichzeitig, daß höhere Mieten als 20 M. für Alleinstehende und 25 M. für Ehepaare nur in ganz besonderen Fällen Berücksichtigung finden können. Ab August 1932 sind in dem Unterstügungssatz für den alleinstehenden Sozial­rentner 11,70 m., in dem für ein Ehepaar 16,80 m. enthalten. Ein Sozialrentnerehepaar mit 26 M. Miete kann also die Differenz zwischen 25 m. und 16,80 m., das find 8,20 M., als Mietausgleich fordern.

Alle Mietausgleiche werden in den meisten Bezirkswohlfahrts­ämtern nicht laufend, sondern monatlich auf Antrag als Sonderunterstützung gezahlt.

Das Thüringer Erwerbslosenelend. Zusammenstöße mit der Polizei.  - Ein Toter, drei Berletzte.

Weimar  , 27. Juli..

Nach einer Mitteilung des thüringischen Innenministeriums kam es am Mittwoch in Ruhla   bei Eisenach   zu schweren Erwerbs­Losen- Ausschreitungen. Erwerbslose veranstalteten einen Umzug, dem die städtische Polizei entgegentrat. Dabei sind drei Polizei­beamte zu Boden geschlagen worden. Von ihnen ist einer durch acht Messerstiche in den Rücken und ein zweiter durch Messerstiche im Arm und Rücken schwer verlegt worden. Die Polizei­beamten haben daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch gemacht, wodurch ein Arbeiter namens Eberlein durch Kopfschuß schwer ver­

letzt wurde. Er starb furz nach seiner Einlieferung in das Eise­ nacher   Krankenhaus.

1000 Luruswagen am Stadion.

weil Adolf Hitler  '

artiger Geldverschleiß und Spesenverbrauch in den größten Weltkonzernen kaum seinesgleichen habe. Demgegenüber suchten sich die Angeklagten damit zu verteidigen. daß ihre Bezüge im Berhältnis zu denen der sonstigen Wirt­schaftsführer außerordentlich niedrig seien,

1

so daß sie von ihrem Verdienst auch nicht das Geringste hätten erübrigen können. Dabei bezogen sie im Jahre 1929/30

rund 100 000 M. Gehalt und 250 000 m. Tantiemen, 100 000 m. Grubenvorstandsvergütungen, 286 000 M. Spesen. Ferner ließen

sie sich Kredite aus der Werkskaſſe in Höhe von 450 000 M. geben,

belasteten ihr sogenanntes Haustonto mit 1 230 000 m., machten auf

Kosten des Werkes eine Amerikareise, für die sie sich 44 000 m. zahlen ließen, kauften sich auf Kosten der Allgemeinheit nicht sechs feudale Maybach- Wagen,

weniger als

trieben mit Werksgeldern umfangreiche Börsenspekulationen für die eigene Tasche und fälschten zu ihren persönlichen Gunsten die Bilanzen des Konzerns. Beide Angeklagten waren selbstver­

ständlich stramm national und reaktionär und betonten während des Prozesses wiederholt, daß fie frühere Offiziere seien und nur ein Opfer von parteipolitischer Intrigen geworden

mären.

Um auf das Gericht einzuwirken und für sich Stimmung zu machen, versuchten die Generaldirektoren von der Anklagebank aus gegen die Sozialdemokratie und gegen sozialistische Ber­treter vom Leder zu ziehen.

Auch dieser Prozeß ist ein Musterbeispiel für die Groß­manns- und Verschwendungssucht der sogenannten Wirtschaftsführer des herrschenden Hochkapitalismus, dem die National­fozialistische Arbeiterpartei zutreiberdienste leistet. Er ist wieder einmal ein Beweis dafür, daß nur die Durchführung der sozialistischen   Forderungen und Grundsäge diesem System ein Ende machen kann.

| Am 31. Juli legt Zeugnis ab für das proletarische Zusammen­gehörigkeitsgefühl und wähle nur die Liste 1!" Die Wahrheit über Hitler   ist im Stadion also auch zu Wort ge­tommen I wider sehr zum Leidwesen der Veranstalter.

-

Wahlhilfe aus Deutschösterreich.

Weitere Kundgebungen aus dem Ausland. Im Reichstagswahlkampf wirken rednerisch auch eine Anzahl österreichischer Genossen und Genoffinnen mit. In München   und in einigen andern bayrischen Städten sprach Dr. Karl Renner, in Heffen spricht Heinrich Schneidmadl  , in Baden Dr. Ernſt offenreich, in Sachsen  , Anhalt und Franken Dr. Julius Deutsch, in Nürnberg  , Hamburg   und Schleswig- Holstein   Theodor Körner  , in Sachsen Dr. Felix Kanik und Alois Jalkozy, in Breslau   und Schlesien   Dr. Arnold Eisler, der an Stelle Otto Bauers diese Versammlungen übernahm. Von den österreichischen Genoffinnen hielten Marie Deutsch Kramer in Thüringen   und Franken, Rosa Jochmann   in Bayern   Versammlungen ab.

Umschwung in England.

Ein bezeichnender Arbeiterwahlfieg.

London  , 27. Juli.  ( Eigenbericht.) Im Wahlkreis Wednesbury errang die englische Ar­beiterpartei einen großen Wahlsieg über die kon­jervativen. Der Arbeiterkandidat siegte in der Nachwahl mit 21 977 Stimmen gegen den konservativen, für den 18 198 Wähler ftimmten. Bei den letzten Wahlen konnte der Konservative das Mandat mit einer Mehrheit von 4158 Stimmen erringen. Wenn jetzt die Labour Party   eine Mehrheit von 3779 Stimmen erhalten hat, so ist dies ein Beweis dafür, daß der Ernüchterung der englischen Wähler gegenüber der nationalen Regierung" und deren Taten und zugleich der Wiederaufstieg für die Arbeiterpartei begonnen hat.

Gorgulow verurteilt.

Er bittet selbst darum.

Paris  , 27. Juli.

Paul Gorgulow, der den Präsidenten der Republik Doumer erschossen hat, ist heute abend vom Schwurgericht zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen hatten nach kurzer Beratung die beiden Schuldfragen bejaht.

Der Präsidentenmörder hatte im letzten Wort selbst um die Todesstrafe gebeten. Sein Schwager Geng hatte noch ausgesagt, er habe Gorgulom stets als einen ruhigen und korrekten Mann gekannt. Seine Schwester habe sich nie über ihn zu beklagen gehabt. Dann wurde Frau Gorgulom aufgerufen. Als sie völlig in schwarz gekleidet den Saal betrat, erhob sich Gorgulom und rief: Ich bitte dich um Verzeihung!" Frau Gorgulom sagte weinend aus, daß sie mit ihrem Mann glücklich gewesen sei. Erst in den legten 14 Tagen vor dem Attentat habe sich sein Verhalten geändert. Er habe Frankreich   geliebt und einmal im Kino Beifall geklatscht, als Doumer auf der Leinwand erschien. Mit den Worten:

Seit Wochen ist Hitlers   Auftreten im Grunewaldstadion bombastisch angefündigt worden. ER" hat Befehle erlassen über die Anfahrt, die Sicherung, die Lautsprecheranlage und was sonst noch zu dem Schauspiel notwendig war. Und ,, ER" hatte Erfolg! So viel Lupusautomobile der teuersten ausländi fchen Marken, wie gestern am Grunewaldstadion auffuhren, hat man wohl noch nie beisammen gesehen. Die offiziellen Park pläge reichten nicht aus, um die Massen der Autos zu fassen, und in den angrenzenden Waldstreifen sah man geradezu ein unüberseh- ,, Haben Sie Mitleid mit mir und dem Kind, das ich demnächst zur bares Autoheer stehen.

Herren, sehr elegant, Damen in großer Aufmachung, begrüßten den Osaf der nationalsozialistischen Arbeiter" partei. Wer diese Parade der Luruswagen gesehen hat, dem wurde sinnfällig klar, daß bei diesen Verehrern des Dritten Reiches eine noch nicht ausgeschöpfte ergiebige Steuer quelle zu finden ist!

Zum Vergnügen dieser Besucher durfte selbstverständlich die SA. nicht fehlen. Parade muß sein! Die Geldgeber Hitlers   wollen für ihr Geld etwas sehen. Deshalb sind aus Stettin  , aus Brandenburg  und vielen anderen Teilen des Reiches die Mannen in Zügen und Lastwagen herangerollt worden, um das Stadion zu füllen.

Welt bringen werde", verließ sie den Gerichtssaal. eine unbarmherzige Strafe plädierte. Die Verteidiger forderten Anschließend kam der Generalstaatsanwalt zu Wort, der für lebenslängliche Internierung Gorgulows.

Der Vorwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin   und im Handel mit dem Titel Der Abend", Jllustrierte Sonntagsbeilage Bolf und Zeit". Anzeigenpreise: Die einspalt. Millimeterzeile 30 Pf., Reklamezeile 2.-M. ,, Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Wort 20 Pf.( zulässig zwei fettgedruckte Borte) jedes weitere Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeter­

Es gab aber auch eine Ueberraschung: Von einem Flugzeug seile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft Lindenstraße 3, wochentäglich herabgeworfen, landeten Zehntausende herabgeworfen, landeten Zehntausende von Flugblättern im Stadion. Auf ihnen stand zu lesen: SA.  - Kameraden! Gemeinsame uneigennügige Arbeit und der Zusammenschluß aller Arbeiter, An­gestellten und Beamten schaffen erst die Voraussegungen für den Aufstieg des Reiches. Soll noch mehr Arbeiterblut fließen? Adolf Hitler   macht euch Versprechungen, sagt aber nicht die Wahrheit!

Don 8 bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht ge­nehmer Anzeigen vor! Verantwortlich für Bolitik: Bictor Schiff; Wirtschutt: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Herbert Lepère; Lotales und Sonstiges: Friz Karstädt, Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin   Drud: Borwärts- Buchdruckere und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin   SW. 68. Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.