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und mußten die Hilfe der nächsten Rettungsstelle in Anspruch neh­men. Auch einige S.- Leute sollen leichte Verlegungen erlitten haben.

Erwerbslose für Eiserne Front.

Für Arbeit und Freiheit.

Der Kampf der ,, Eisernen Front" wird in emfiger Aufklärungs­arbeit in alle Kreise der Bevölkerung getragen. So sprach u. a. Genosse Harnisch in einer vom Bezirt Kreuzberg ein berufenen Kundgebung der Erwerbslosen in der Schultheißbrauerei in der Hasenheide.

Die Ausführungen des Redners standen unter dem Motto: ,, Für Arbeit und Brot." Eindringlich schilderte er den auf­merksam lauschenden Erwerbslosen die Notverordnungs. politit der Papen- Regierung, die den Kreisen, die hinter der ,, Deutschen Arbeitgeberzeitung" stehen, noch nicht scharf genug ist. Sie fordern die restlose Aufhebung jedes Anspruches aus der Erwerbslosenperfiche. rung; fie fordern die bebingungslose 3wangsarbeit im Interesse des Privatkapitals. Als der Redner die Rundfunkrede des Naziobersten Hier erwähnte, in der dieser die Arbeitsdienst­ziele der Nazis auseinandersetzte, erscholl die einmütige Forderung: ,, Nazi- Rundfunt abbestellen!" Die Erwerbslosen lehnen die überspannten Forderungen der Nazis ab. Sie wollen als freie Menschen arbeiten, sie wollen ihren Anteil an den Gütern der Kultur ohne 3mang und ohne Unterdrüdung erwerben.

In einer machtvollen Rundgebung gaben auch die Arbeiter, Angestellten und Beamten der Zentralverwaltung der Stadt Berlin im Saalbau Hackescher Hof ihren Freiheitswillen zu erkennen. Bürgermeister Genosse Dr. Ostromsti legte in wirtungsvoller Rede die politische Entwicklung bis zum heutigen Tage dar und zeigte, welche Gefahren für alle städtischen Be­diensteten entstehen, falls es bei dieser Wahl den Nazis ge< lingen follte, die Macht zu erlangen. Rechtlosigkeit in faum Dor stellbarer Form, Zurüddrängung der sozialen Berhältnisse auf den Stand der grauen Vorfriegszeit und Aufbürdung unerträglicher Lasten auf die Schultern der arbeitenden Klasse wäre die zwangs= läufige Folge. Geschlossener Abwehrwille und der Wille zur Frei­heit sowie das Gelöbnis, die Lauen und Flauen noch bis zum Wahltage aufzurütteln tamen von allen Bersammlungsteilnehmern spontan zum Ausdruck.

Die Arbeiter, Angestellten und Beamten der Zentralverwaltung der Stadt Berlin werden geschlossen Liste 1 wählen.

Tag der großen Abrechnung.

Wieder hatte die Eiserne Front im Bezirk Lichtenberg zu einer machtvollen Rundgebung aufgerufen und wieder war die start besuchte Versammlung ein glänzendes Zeugnis glühender Rampfbegeisterung. Genosse Dr. Lohmann sprach: Wir haben denen, die es wünschten, nicht den Gefallen getan, ihnen einen Grund zu geben, den 31. Juli zu vermeiden. Dieser Tag wird der Entscheidungstag werben für die fünftige Ge staltung des Beschides des deutschen Boltes. In­zwischen haben die wenigen Wochen Papenscher Regierungskunst genügt, dem Bolt die Augen zu öffnen. Der 31. Juli wird zeigen, genügt, dem Bolt die Augen zu öffnen. Der 31. Juli wird zeigen, daß Hitler nicht an die Macht kommt, so wie ihm am 10. April der Weg zur Macht versperrt geblieben ist. Ueber den dann beginnen. den Rampf aber bestimmen wir Zeit und Methode. Nach Papen folgt nicht Hitler , nach Bapen folgen wir. Vorwärts zum

Sieg!

6000 im Friedrichshain .

Die Kundgebung am Dienstagabend im Friedrichshain , die vom 4. Kreis Friedrichshain und 5. Kreis Prenzlauer Berg der Sozial­demokratischen Partei veranstaltet worden war, mußte wegen des starten Andrangs im Garten vor sich gehen, der von annähernd 6000 Personen besucht war. Künstlerische Kräfte der Boltsbühne" marben durch ihre beifällig aufgenommenen Darbietungen für das neue Spieljahr. Die Lautsprecheranlage reichte leider nicht aus, um auf allen Blägen gehört zu werden. Deutlicher vernommen wurden die Ansprachen, die die Genossen Kurt Heinig und Dr. Haubach hielten, die der Kundgebung zur Wahl am Sonntag ihre rechte Be beutung gaben und mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Auch das Tambour- und Bläserkorps vom Reichsbanner Friedrichs. hain trug zur Belebung der Wahlveranstaltung bei, die einen aus­gezeichneten Berlauf nahm.

3m Parfrestaurant Südende fand eine große Wählerfundgebung statt, wie sie Steglit feit einem Jahrzehnt nicht erlebt hat. Der Saal war überfüllt, und Genosse Richard Joachim legte seinen Ausführungen die Flug blätter zugrunde, mit denen die reaktionären Parteien um die Stimmen der bürgerlichen Wähler werben. Den Höhepunkt des Abends erreichte die Versammlung mit der Ansprache des Ver­treters der Sozialistischen Studentenschaft, Genossen Groß. Es war ein großer Tag für die Republikaner . im reattionärsten Bezirt Berlins .

Achtung!

Voranzeige.

Taucherarbeit an der ,, Niobe"

Angeblich zwei Tote geborgen.- Das Befinden der Verletzten.

Kiel , 27. Juli.

Vom Marinearsenal Kiel sind die beiden Schlepper Hund" und Sperber" mit Tauchern an Bord nach der Unglücksstelle der Niobe" abgegangen, um zu versuchen, in das Innere zu gelangen. Wie in Kiel ver­lautet, soll es ihnen gelungen sein, zwei Zodesopfer aus dem Schiff herauszubringen. Eine amtliche Be. ftätigung war noch nicht zu erlangen. Die Suche nach den Vermißten wird an der Unfallstelle durch den Kreuzer Köln" und andere Fahrzeugen fortgesetzt.

Wie der Strandvogt von Rödby in Laaland telephonisch mit­teilt, hat er durch sämtliche Fischerdörfer an der Küste Nach­

Ein Wort an die Funktionäre!

Die Wahl- Sondernummer des

Wahren Jacob"

Sieben Wochen Hitler- Kurs"

ist erschienen!

Wenn Papen Männer des Volksvertrau­ens dutzendweise absetzt dann setze man den ,, Wahren Jacob" serienweise abl

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forschungen nach geretteten Ueberlebenden der Niobe" anstellen lassen, hat jedoch bisher nur verneinende Antworten erhalten. Da­gegen ist am Strand von Laaland ein kleines gefentertes Gummiboot angetrieben, das wahrscheinlich von der ,, Niobe" stammt. Das Befinden des Matrosen Mittelstedt, der sich den Arm ausgefugelt hatte, ist zufriedenstellend, ebenso das bes Stewarts Reich, der beim Kentern des Schiffes durch kochen des Wasser verbrüht wurde und eine Verbrennung zweiten Grades davontrug, die die ganze Oberfläche des Körpers getroffen hat, aber nicht absolut lebensgefährlich ist.

Das schwerste Unglück der Marine.

3u dem Untergang des Schulschiffes Niobe" wird von zu­ständiger Stelle noch mitgeteilt: Der Untergang der Niobe" ist das schwerste unglüd, das die Reichsmarine nach dem Kriege betroffen hat. Zunächst wird nun das avarieper fahren eingeleitet werden. Daneben läuft das gerichtliche hängt es ab, ob gegen den Kommandanten ein Kriegsgerichts. Tobesermittlungsverfahren. Bon der Untersuchung verfahren megen schuldhaften Verhaltens eingeleitet wird. Die ser gungsfahrzeuge ber Marinewerft haben sich bereits an die Unfall­stelle begeben, um zu versuchen, das gefuntene Schiff zu heben."

Korvettentapitän Rümpel, ber bis zum 1. April d. J. Kom­mandant der Niobe" war, teilt zu dem Untergang mit, das Schiff sei in jeder Weise voll feetüchtig und in allerbester seemänischer Führung gewesen. Allem Anschein nach habe der Kommandant das getan, was im Falle eines solchen Unglüds notwendig gewesen sei. Es handele sich bei dem plöglichen Untergang zweifellos um höhere Gewalt. Bei plöglich auftretenden Naturgewalten feien Segelschiffe immer in besonderer Gefahr. Daß die Niedergänge des Schiffes bei dem Unglück offen gewesen seien, set völlig richtig, bamit die im Zwischended befindlichen Personen sich hätten zetten bamit die im Zwischendeck befindlichen Personen sich hätten zetten

tönnen.

Wie fam es zum Rentern?

manöver zur Verfügung standen, die bei drohenden Sturmgefahren eine schnelle und sichere Segelbergung garantierten. Nach den por= liegenden Berichten muß das Schiff gerade in den auf­kommenden Wind gedreht haben, eine Lage, die jedem Segelschiff gefährlich werden kann. Der wachhabende Offizier hat diese Gefahr sicherlich auch erkannt und gab deshalb den Befeh!: Hart an Steuerbord ran!", ein Kommando, das, richtig und schnell ausgeführt, das Schiff sofort in seine entgegengesetzte Lage zum Winde bringen muß. Aus dem Bericht eines Geretteten geht jedoch deutlich hervor, daß das Bergen der Segel und der Kurswechsel des Schiffes zu spät geschah. Als man gerade anfing, die Ober­fegel zu reffen, tauchte in der Ferne auf einmal ,, Do. X" auf. Der Gerettete erzählt nun: ,, Da hatten wir natürlich genug zu tun, um uns durch Winken bemerkbar zu machen. ,, Do. X" war noch nicht ganz am Horizont verschwunden, als plößlich das Unheil geschah. Die faufte heran, erreichte das Schiff noch ehe die Wendung vollzogen war, drückte mit voller Kraft seitlich in die Leinewand und brachte das Schiff zum Sentern.

Im Verhältnis zur Windstärke muß während des Angriffs der noch sehr viel Segelleinwand freigestanden haben. Es wird zwar behauptet, daß der Befehl zum Bergen der Obersegel, also aller Rahsegel der Niobe", noch vor der gegeben worden sei, aber das Segelmanöver in den oberen Segeln dauert immerhin mindestens fünfzehn bis zwanzig Minuten. Es besteht somit leicht die Möglichkeit, daß die nur halbvollendete Arbeit der Mannschaft zum Verhängnis wurde.

Die hohen Menschenverluste

haben zweierlei Ursachen. Einmal legte sich das Schiff in der rasenden, seitlich ankommenden sofort soweit nach Lee über, daß die Rahen schon die Wasserfläche berührten, ehe man überhaupt allseitig die Gefahr erkennen fonnte. Zum anderen aber müssen alle Decksluken des Schiffes offengestanden haben. Als das Wasser über die Reeling stürzte, sperrten die Waffermassen offenbar mit größten Drucke alle Zugänge aus den unteren Decks ab, die Räume unter Ded liefen voll Wasser und ver­sperrten den Mannschaften den Weg ins Freie. Die Leute im Zwischendeck müssen sofort mit in die Tiefe gegangen sein. In den Augenblicken, wo ein Segelschiff tentert, gibt es ja überhaupt nur Rettungsmöglichkeiten für die Mann­schaften, die sich auf Ded oder in den Wanten befinden. Alle anderen sind ausnahmslos verloren, zumal sich der gefenterte Schiffsrumpf wie eine Riesenhaube auf das Wasser legt und so tief drückt, daß faum die Luft aus den Räumen, nicht aber die Besatzung daraus entweichen könne.

Glücklicherweise befand sich ein Dampfer auf derselben Höhe wie die ,, Niobe", er fonnte sofort zur Rettungsarbeit schreiten. Wäre das Schulschiff außer Sicht des Fehmarnfeuerschiffes und irgend­welcher Dampfer gewesen, so wäre es spurlos und ohne Hilferuf persunken. Bei der Schnelligkeit solcher Katastrophen ist dann an Rettung überhaupt nicht zu denken.

Aus der Partei.

Achtzig Jahre alt wird unser Genosse Christian Weiß in Goldlauter , Thüringer Wald , am 28. Juli. Er war einer der ersten Kämpfer der sozialistischen Partei und einer der Hauptgründer des Genossenschaftswesens und der Arbeitervereine. Als junger Maschi­nenbauer fehrte er 1872 von Berlin nach seiner Heimat zurück. Nach einem Jahr politischer Kämpfe wurde er gemaßregelt. Sein Unter­nehmer wollte ihn mehr beschäftigen. Er gründete den Konsumverein Goldlauter , um die Kaufkraft der Arbeiter für diese selbst wieder nutzbar zu machen. Vielen späteren Pionieren des Genossenschafts­wesens konnte er dank seiner großen Erfahrung fördernde Ratschläge geben.

Der Kreis Schleusingen 8iegenrüd galt schon An­fang ber neunziger Jahre als eine sozialistische Hochburg. Die Unter brückung und Verfolgung der damaligen Zeit hat auch Christian eiß fühlen müssen. Unter dem Sozialistengeset wurde auch er in dem Elberfelder Sozialistenprozeß auf die Anklage­bank gebracht, um nach sechswöchiger Verhandlung freigesprochen zu werden. Heimgekehrt war seine erste Tat, den verurteilten Genossen seine letzten Groschen, die seine tüchtige Frau erübrigt hatte, zur Verfügung zu stellen Verfügung zu stellen der guten Sache zuliebe. Als Kreis: tagsabgeordneter hatte er mit dem damaligen Landrat schwere Kämpfe zu bestehen. Leider hat Christian Weiß durch die kommunistische Konsumvereinsleitung schwere Enttäuschung und Undankbarkeit erleben müssen. Hoffentlich sieht er im hohen

Es tann vorläufig noch fein genaues Urteil über sämtliche Ur­sachen der Katastrophe gefällt werden; Möglichkeiten hierzu bietet erst die bevorstehende Hebung des gefunfenen Schiffes, das jetzt noch in zwanzig Meter Tiefe liegt. Im Verhältnis zur Länge des Schiffes war ble Niobe" unverhältnismäßig breit und deshalb eigentlich völlig windsicher. Ueberraschungen durch böige Winde schienen bei diesem Schiff und guten Segelmanövern fast Binde schienen bei diesem Schiff und guten Segelmanövern fast ausgeschlossen. Biel eher fonnte bei der sehr offenen und großen Tatelage mit Segelverlusten bei überraschenden Winden gerechnet werden. Die Sicherheit des Schiffes vor böigen Winden war um so größer, als an Bord außer der regulären und immer voll zähligen Besagung noch Seetadetten für eilige und dringende Segel- Alter noch bessere Tage.

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