Partei d i e intellektuellen Urheber des blu- tigen Terrors sitzen. Was aber behauptet die nationalsozialistische Presse? Wenn jugendliche Kommunisten und Nationalsozialisten mit Messern aufeinander losgehen, dann ist der intellektuelle Ur- Heber— der wenige Tage vorher des Amtes enthobene volksparteilicheRegierungspräsident v. Ba h r f e l d t! Oder warum wurde sonst das Attentat auf ihn verübt, wenn man ihn nicht als intellektuellen Ur- Heber ansah? Was hat mit dieser Rempelei der Chefredakteur der sozialdemokratischen Zeitung zu tun? In welchem Zusammenhang steht damit der Gemeindevorsteher Galowsky in Norgau, auf den man in der Nacht ein Atten- tat verübt hat? Es ist einfach eine feige und erbärmliche Ausrede, wenn man Attentate auf unschuldige und unbeteiligte Personen als„Notwehr" oder als„Volksjustiz" im Sinne einer höheren Gerechtigkeit frisieren will. Es handelt sich um Rache- und Einschüchterungsakte. Was die Reichstags- wähl auf legalem Wege nicht gegeben hat, das soll durch Mord und Terror erzwungen werden. Im„Angriff" wird diese Absicht bereits mit aller Deut- lichkeit verkündet. Dieses Straßenorgan fordert von der Re- gierung nicht mehr und nicht weniger als die B e w a f f- nung d e r S A. und SS.,„solange, bis endlich der Rot- mordterror restlos gebrochen ist". Zu diesem Zweck sollen SA. und SS. als H i l f s p o l i z e i einberufen werden, dann würde„in wenigen Tagen der ganze Moskauspuk aus Deutschland verschwunden sein". Deutlicher kann die Ab- ficht eines Terror- und W i l l k ü r r e g i m e n t s nicht angekündigt werden. Wir erinnern an das ungeheure Geschrei, das die Nazipresse erhob, als der thüringische Bürgermeister Worch infolge eines mißverstandenen Befehls zwei(!) ganze Reichsbannerleute auf anderthalb Stunden zu Hilfspolizisten ernannte. Wieder einmal läßt die Hitler - Partei die Maske fallen: Jetzt soll die gesamte braune H a u s m a ch t Hitlers in den Staatsdienst einrücken! Kein vernünftiger Mensch in Deutschland wird glauben, daß, sobald diese Forderung erfüllt wäre, noch irgend- ein politischer Gegner der Nazis sich auf der Straße zeigen könnte oder auch nur in seiner Woh- nung seines Lebens sicher wäre. Auf Konto„Notwehr" und „Volksjustiz" würde diese braune Notpolizei alles, was ihr an politischen Gegnern bekannt ist, niederschießen und niederknüppeln. Der„Angriff" geht aber noch weiter. Er vertritt jetzt ganz offen die Forderung, daß die K o m m u n i st e n vom Reichstag ausgeschlossen, ja daß„der blutrünstigen Moskauer Fremdenlegion der Zutritt zum Deutschen Reichs- tjig, in dem sie nichts zu suchen hat, verwehrt wird".— Welch plötzliche Unfreundlichkeit. Wieviel liebenswürdiger war doch der„Angriff" zu den Kommunisten, als er ihre Stimmen noch brauchte, zum Beispiel für gemein- same A m n e st i e a n t r ä g e, für Antröge gegen die Re- gierung Braun-Severing usw. Jetzt ernten die braven Kozis, die so lange Arm in Arm mit den Nazis gegen die Republik gefochten haben, den Dank vom Hause Goebbels ! Jetzt, wo die Nazis allein die Situation zu beherrschen glauben, heißt es einfach: Hinaus! Die Weltgeschichte schreibt wieder eine ihrer Satiren. Aber die Sache hat ihren großen Ernst. Der Ausschluß der Kommunisten wäre der Ansang einer Entwicklung, in der sich eine Partei zur alleinigen Partei im Staate machen will. Würden in kurzsichtiger Verblendung andere Parteien den Nationalsozialisten dabei helfen, die Kommu- nisten verfassungswidrig vom Reichstag auszuschließen, so dürsten sie der Nemesis gewiß sein: denn die unersättlich macht- hungrige Gesellschaft würde erst dann ruhen, wenn in Fort- setzung dieser Methode der letzte NichtNationalsozialist, wenn auch derletzteHugenbergianer zum Tempel hinaus- geflogen ist. Die Methode, die vom Volke verweigerte Mehr- heit sich dadurch zu schaffen, daß man nach Belieben Gegner aus dem Parlament ausstößt, ist aber nun einmal in der Verfassung nicht vorgesehen, sie ist auch durch keinerlei Not- Verordnung einzuführen. Es ist und bleibt ein glatter R e ch t s b r u ch, auf der gleichen Stufe der Unmoral stehend wie die zur„Notwehr" umfrisierten Königsberger Meuchel- morde. Die Notwehr ist ein unveräußerliches Naturrecht des unschuldig Angegriffenen. Der Angreifer aber, der seine Gewaltakte auf den Namen der Notwehr tauft, er handelt nicht nur verbrecherisch, nein, auch schamlos!
Mangelnde Abhängigkeit. Wer Naziverbrecher verhaftet, soll fristlos entlassen werden Die Nazifraktion des Preußischen Landtages fordert in einem llrantrag die frist- und pensionslose Entlassung des neuen Kasseler Polizeipräsidenten Mergenthaler. Mergenthaler ist der Nachfolger des von Papen und Bracht für abgesetzt erklärten sozialdemokratischen Polizeipräsidenten Hohen- siein. Er ist ein den Deutschnationalen nahe- stehender Beamter, der bei seiner Einsetzung durch den Reichskommissar von der Nazipresse st ü r m i s ch begrüßt wurde. Jetzt soll er bereits wieder verschwinden? Warum? Wenige Tage nach seinem Amtsantritt mußte Mergenthaler einige Kasseler N a z i f ü h r c r verhasten lassen, weil sie des Diebstahls von Polizeiwaffen und Munition überführt sind. Der Naziführer Kube, der damals zufällig in Kassel weilte, ver- suchte daraufhin telephonisch den neuen Polizeipräsidenten durch Drohungen einzuschüchtern. Er hoffte auf diese Weise die Frei- l issung der Waffendiebe zu erreichst Der Erpressungsversuch schlug fehl,. Jetzt versucht sich Kube zu rächen. Cr hat im Landtag einen Antrag aus frist- und pensionslose Entlassung des Polizeipräsidenten Mergenthaler eingereicht. Polizeipräsident Hohen st ein gehörte zu den Beamten, von denen die Reichsregierung ohne Beweis behauptete, sie hätten nicht die zu ihrer Amtsführung nötige Unabhängigkeit. Die Anschuldigungen der Nazis gegen seinen Nachfolger gehen nach der entgegengesetzten Richtung. Er hat nicht die nötig« Abhängigkeit von ihrer Partei.
Im Land des Terrors. Die Behörden schweigen.— Bahrfeldt das Opfer seiner Klasse.
u. R Königsberg, 3. August.(Eigenbericht.) Ostpreußen befindet sich nach wie vor in einem Zustand äußerster Spannung. Die Attentate in Tilsit und Norgau bei Königs- berg haben die Erregung außerordentlich gesteigert. Außerdem ist die Situation in Königsberg selbst durch die bevorstehenden Lei- chenbegängnisse verschärft, wenn es auch infolg« des ver- mehrten Sicherheits- und Streifendienstes der hiesigen Polizei am Mittwoch zu keinen Zusammenstößen gekommen ist. Am Donnerstag wird um 2 Uhr nachmittag der ermordete kom- munistische Stadtrat S a u f f, der sich auch in sozialdemokratischen Kreisen wegen seiner politischen Sachlichkeit und menschlichen An- ständigkest großer Achtung erfreute, eingeäschert. Um 3 Uhr findet gleichfalls das Leichenbegängnis des am Sonnabend erstochenen SA.- Mannes Reinke statt. Bis Mittwochabend aber hat sich der Polizei- Präsident von Königsberg noch nicht geäußert, ob er in beiden Fällen ein öffentliches Begräbnis, also ein Leichenbegängnis mit Massen- beteiligung zulassen wird oder nicht. Der Zustand des verwundsten Chefredakteurs der„Königs- berger Volkszeitung", des Genossen Wyrgatsch, hat sich ein wenig gebessert. Dagegen ist das Befinden des gleichfalls schwer verwun- deten Z i r p i n s nach wie vor bedenklich. Zirpins hat zwei Schüsse inden Kopfund indie Brust erhalten und außer- dem haben die Banditen noch auf den am Boden Liegenden mit Dolchen eingestochen. Der verwundete Regierungspräsident i. R. von Bahrfeld befindet sich auf dem Weg« zur Besserung. Das Attentat auf diesen Beamten hatte in Königsberg besonderes Aufsehen erregt, weil Herr von Bahrfeld alles andere war als ein linksgerichteter Mann. Es ist aber für die politischen Derhältnisse Ostpreußens durchaus charakteristisch, daß Herr von Bahrfeld, der durchaus den Typ des aristokratischen Beamten verkörpert, seit I-chr und Tag von der mächtigen Clique des erz- reaktionären ostpreußischen Junkertums auf das gehässigste beschimpft wurde, weil er ein loyaler Beamter und kein Quertreiber war. Die Kreise, die sich um die Herren von Hippel, Grafen Eulen- bürg und anderer Männer, die sich heute in der Reichsregierung befinden, scharen, haben es diesem Beamten niemals verziehen, daß er es von vornherein abgelehnt hat, sich unter das politische und gesellschaftliche Joch des ostpreußi- fchen Junkertums zu beugen. Ganz zweifellos hat die jähre- lange widerliche Hetze der deutschnationalen Presse, die bis zum Jahre 1326 zurückgeht, den Boden dafür.vorbereitet, daß Herr von Bahrfeld automatisch auf die schwarze Liste der Nationalsozia- listen als typischer Vertreter des„Systems" gekommen ist, obwohl man ihm auch beim besten Willen nicht den Vorwurf machen kann, etwa«ine ausgesprochen„linke" Politik getrieben zu haben. Nichts kennzeichnet die staatszerstörende Wirkung der Hein- mungslofen nationalsozialistischen Hetze so sehr wie dieser Anschlag gegen den erst vor kurzem aus dem Dienste entlasienen Regierungs- Präsidenten, der ein Anschlag gegen die Autorität des Staates im wahrsten Sinne des Wortes war. Zu dem Attentat auf den foizaldemokratifchen Gemeindevorsteher Gällowski in Norgau veröfsentlicht das hiesige Büro der„Tele- graphen-Union" eine Meldung, die von A bis Z erlogen ist. Gällowski soll nach dieser Meldung„der SPD. ehemalsangehört und sich jetzt der KPD. zugewendet" haben. Diese Mel> dung, die von der reaktionären Presse Ostpreußens begierig auf- gegriffen wurde, ist eine grobe Lüge. Gällowski ist nach wie vor der Vertrauensmann der Partei für den gan- zen Kreis Fistthausen. Die Lüge dient offenbar dem Zweck, die ganz klare Schuld der Nazis zu vertuschen, wobei zu durch-
sichtigsten Zwecken der infame Versuch unternommen wird, einen Krach zwischen Gällowski und der Sozialdemokratifchen Partei zu konstruieren. Im übrigen lüften sich jetzt die Schleier von den Attentaten am Montogmorgen langsam. Bisher sind etwa 30 Verhaftun- gen erfolgt. Die Vernehmung des Nationalsozialisten Walter, der in schwerem Verdacht steht, A n st i f t e r der Brandslifterkolonne gewesen zu sein, ist noch nicht abgeschlossen. Es ist ferner festgestellt, daß in verschiedenen SA.-Lokalen in der Nacht zu Montag Flaschen mit Benzin, Pistolen und Schlagwerkzeuge ausgegeben worden sind. Die Waffenverteilung unterstand dem bekannten nationalsozialisti- schen Führer Homeyer. Das hiesige Nazi-Organ, die„Preußische Zeitung ", bemüht sich weiter, Oel ins Feuer zu gießen. Der Gipfel der Frechheit ist, daß das Blatt der Brandstifter und Mordkolonnen ein Verbot der „Königsberger Volkszeitung" fordert, weil das sozialdemokratische Organ sehr scharfe Worte zu den Attentaten gefunden hat. Das Naziblatt tobt, daß die„Königsberger Volkszeitung" vom Polizei- Präsidenten nur eine Verwarnung erhalten hat, weil es in seiner Montag-Ausgabe erklärte, die Königsberger Arbeiter würden die Mordbuben züchtigen, wo sie sie treffen. Wie ich hierzu noch erfahre, soll die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen die.Königsberger Volkszeitung" wegen— Aufreizung zum Klaffenhaß eingeleitet haben. Ein« Beftättgung dieser Meldung ist aber noch nicht erfolgt. Handgranatenanschläfse in Oberschlesien . Nosenberg(O.-Schl.), 3. August. In der vergangenen Nacht wurden zwei Hand» granatenan schlage verübt. Der eine galt der auf dem Ring gelegenen Geschäftsstelle der Zen» trumszeitung„Ter ober schle fische Kurie r". Hier warfen bis jetzt unbekannte Täter eine Cierhand- granate durch die Icheibe der Ladentür. Durch die Splitter der Granate wurde im Geschäftslokal erheblicher Schaden angerichtet. Um die gleiche Zeit wurde an die Klinke der Haustür eines Hotels eine Stielhand- granate angebunden und zur Explosion gebracht. Hierdurch wurde die ganze Haustür zertrümmert. Auch zahlreiche Fensterscheiben des Hotels und der umliegen- den Häuser sind zertrümmert worden. Während des An- schlagS ging ein starker Regen nieder, so daß sich niemand auf der Straße befand und die Täter ungestört ihre Tat ausführen konnten. FeueküberfaN auf ein kommuniff fches Ehepaar. Augsburg , 3. August. Wie der Po'izeibenchl meldet, wurden heut« früh gegen 2 Ahr durch das Schlafzimmerfenster der Eheleute 3oses und Franziska Goß von bixh«� unbekannten Tätern drei Schüsse abgegeben. Durch diese Schüsse wurde Frau Goß am rechten Oberarm und am halse schwer verletzt. Die„Neue Augs- burger Zeitung" meldet dazu, daß der Hilfsarbeiter Goß der kom munistischen Partei angehört. Er war durch den Ruf geweckt wor- den:„Zoscs, schau doch raus!" Als Goß sich anschickte, dem Rufe Folge zu leisten, feien einige Schüsse abgegeben �worden, welche die im Lett liegende lungenleidend« Frau schwer verletzten. Die Le- wohner der Baracke, in der das Ehepaar wohnte— vielfach Mil- glieter der kommunistischen Partei— gaben an, daß in letzter Zeit häufig SA.-Männer die Gegend durchstreift hätten und daß es gelegentlich zu Zusammenstößen gekommen sei.
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andiag 16. August. Mzi-Kube droht mit Explosionen.
Der Aeltestenausschuß des Preußischen Landtags tagte am Mittwochnachmittag, um zum Wiederzufammentritt des Land- tags Stellung zu nehmen. Die Sozialdemokraten stellten den Antrag auf möglichst baldig« Einberufung, wobei sie als nächsten Tagungstermin den 9. A u g u st in Dorschlag brachten. Alz Tagesordnung schlugen die Sozialdemokraten vor: Erstens Stellungnahme des Landtags gegen den Staatsstreich der Reichsregierung(Einsetzung eines Reichskommissars in Preußen), zweitens die Terrorakte in Königsberg usw. Die Kommunisten schlössen sich diesem Antrag an. Der Nazipräsident Kerrl er- klärte, daß die Einberufung des Landtags erfolgen müsse, da das verfassiingsmäßigL Fünftel der Abgeordneten, das die Einberufung jederzeit verlangen kann, durch die Antragsteller repräsentiert werde. Auf das heftigste wandte sich der Führer der National- fozialisten, Kube, gegen die Einberufung des Landtags. Durch ungeheuerliche Drohungen meinte Kube die An- tragsteller einschüchtern zu können, um sie von ihrem verfassungs- mäßigen Recht auf Einberufung des Landtags abzubringen. Kube erklärt nämlich: Wenn der Landtag im August zusammenträte, so könne er bei der Stimmung seiner Fraktion keine Garantie übernehmen, daß es nicht w'cder zu Gewalttätigkeiten käme. Di« Folgen müßten sich die Antragsteller selber zuschreiben(!). Von der Sozialdemokratie wurde erwidert, daß derlei Drohungen nicht den geringsten Eindruck machten. Für die Sozialdemokratie sei es ganz selbstverständlich, daß der Land- tag, dessen Rechte in erster Linie durch die Einsetzung eines Reichs- kommissars verletzt worden seien, so schnell wie möglich zu diesem Vorgehen der Reichsregierung Stellung nehme. Die fozialdemokra- tisKe Fraktion werde nichts tun, um ihrerseits Gewalttätig- keiten herbeizuführen oder einen Vorwand dazu zu liefern, aber sie werde sich auch durch keinerlei Drohungen von der Wahrnehmung der Volks- und Arbeiterrechte abhalten lasten. Jetzt grif der Nazipräsident Kerrl ein, indem er— scheinbar ver- mittelnd— auf Kubes Standpunkt hinüberwechselt«: Es fei doch bester, aus praktischen Gründen mit der Einberufung des Landtags bis zur Bildung einer neuen verfassungsmäßigen Regierung(Aha!) zu warten, unter der Ruhe und Ordnung garantiert feien. Ihm wurde von der Sozialdemokratie
erwidert, daß nach der Verfassung die Ruhe und Ordnung im Land- tagkgebäude vom Landlagspräsidenten zu wahren see. Wenn dieser dazu außerstande sei— zumal gegenüber den Mitgliedern feiner eigenen Fraktion—, so müsse der Präsident zurücktreten. Bliebe er aber auf dem Posten, dann sei er auch für Ruhe und Ordnung verantwortlich. Ein Kommunist nagelte die Kubeschen Ausführungen noch einmal fest: Die Nationalsozialisten bekennen jetzt offen, daß sie den im Lande geübten Terror auch auf das Parlament übertragen wollen. Nunmehr trat Kube einen Rückzug an: Di« Ztationalsozialiften seien Gegner jeder Gewalttätigkeit inner- und außerhalb des Parlaments(siehe Königsberg ! Die Red.). Aber die Stimmung seiner Fraktion sei infolge der dauernden Provokationen von links(!!!) so gespannt, daß beim geringsten Anlaß Explosionen unvermeidlich seien! Im übrigen, so meinte Kube, solle man doch den jetzt zur Regierungs- bildung berufenen Parteien Zeit bis September lassen. (Der Kuhhandel beginnt! Die Red.) Der Landtag könne doch viel bessere Arbeit leisten, wenn er eine verantwortliche Regierung sich gegenüber habe. Schließlich wurde der sozialdemokratische Antrag, der als Termin für den Wiederzusammentritt den 9. August fordert, abgelehnt. Auf Vorschlag des Präsidenten Kerrl wurde mit den Stimmen der Rechten und des Zentrums der Zusammentritt für den 16. August bejchlossen. » Der Verlaus der Sitzung war außerordentlich aufschluß- reich. Das Verhalten der Nazis zeigte, daß sie hinler den Ku- lissen eifrige Koalitionsverhandlungen pfle- gen. Bis diese aber zum Abschluß gediehen sind, möchte man sie der Anhängerschaft durch erneutes Radautheater vernebeln. Offenbar beabsichtigen die Nazis, durch vorzeitige Sprengung der Landtagssitzung die Opposition zu verhindern, die Schandtaten der Notoerordnungsjacken an den Pranger zu stellen._ Regierungspräsident von Baste-Oppeln, der mit anderen repu» blikanischen Beamten ein Opfer der gegenrevolutionären Beamten- Politik geworden ist. teilt uns berichtigend mit, daß er nicht„ent- fchiedener Bodcnretormer" im Sinne Damaschkes, sondern Sozial- d e m o t r a t ist. Wir hatten in einem Artikel am 29. Juli die Tat- fache, daß Basse Parteigenosse ist, als bekannt vorausgesetzt.