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Wo bleibt die Wirtschaft?
Ruhe und Ordnung durch Arbeit!
Es frachen die Bombeneinschläge und die Revolverschüsse, Stahl ruten, Totschläger und Gummifnüppel sind in Tätigkeit; es gibt Tote und Verwundete. Die Mordbanden der Nazis, die Polizei und die Aerzte haben Arbeit. Und die Arbeitslosen?
Die Wahlen find vorbei, die Regierung ist, so sagt sie wenigstens den ausländischen Presseberichterstattern, aufs höchste befriedigt. Sie fann endlich in Urlaub gehen. Man fündigt an, daß die Bestim mungen über den freiwilligen Arbeitsdienst ab 1. August in Kraft treten, und daß heute die Ausführungsbestimmungen dazu veröffent licht werden. Wo aber bleibt die Arbeitsbeschaffung? Wo bleibt die Anfurbelung der Wirtschaft?
Nicht nur die sechs Millionen Arbeitslosen warten vergeblich und verzweifelnd, daß man sich ernsthaft und energisch um die Beschaffung von Arbeit bemüht; auch die noch in Arbeit Stehenden fragen fich mit Recht, auf wie lange sie noch Arbeit haben werden.
Der Verbrauch schrumpft von Monat zu Monat ein und damit unvermeidlich die Produktion.
Die firen Kosten der Unternehmungen lasten immer schwerer auf den gesamten Herstellungskosten, weil die Betriebe nur zu einem immer fleiner werdenden Teil ausgenutzt werden können. Die Steuereingänge vermindern sich, die Ausgaben der öffentlichen Hand steigen trotz aller Notverordnungen, die die Unterstützungen auf ein unerträgliches Hungerniveau reduzieren.
Nicht nur die Wirtschaft feiert. Auch die Regierung scheint des Glaubens zu sein, daß sie das Recht habe, die Arme zu kreuzen und die Wirtschaft weiter in den Abgrund laufen zu lassen. Wenn sie sich wirklich der Illusion hingeben sollte, daß Ruhe und Ordnung gesichert, wenn republikanische Beamte abgesetzt werden und wenn man den„ aufbaumilligen Kräften der nationalen Bewegung" die Straße freigibt, so müssen wir schon aussprechen, daß sie sich in einem grundlegenden Irrtum befindet.
Wenn die Terroristen der Polizei und den Gerichten Arbeit geben, so ist damit weder der Wirtschaft noch den Arbeitslosen geholfen.
Es besteht nicht die geringste Aussicht dafür, daß diese Methoden irgendwie zu einer Besserung der Wirtschaftslage führen fönnen. Ohne Pessimist zu sein, kann man vielmehr annehmen, daß das Gegenteil eintreten wird. Man kann heute schon voraussehen, daß innerhalb weniger Monate die Zahl der Arbeitslosen ganz beträchtlich höher sein wird, als sie es heute schon ist, höher als
Kampffraft trotz Krise.
Verbandstag der Lederarbeiter.
Im Frankfurter Volksbildungsheim tagt zur Zeit der 20. Ber. bandstag des Deutschen Lederarbeiterverbandes. Der Geschäftsbericht, den der zum Tagungsvorsitzenden gewählte Verbandsvorsitzende Mahler für die legten vier Jahre erstattete, ist eine deutliche Antwort auf die zur Zeit gegen die Gewerkschaften betriebene Hezze.
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Wenn bei einem Bestand von 20 bis 30 Proz. Arbeitslosen und 30 bis 40 Pro3. Kurzarbeitern so führte Mahler aus im Jahre 1930 die Tariflöhne erhalten wurden, so war das eine ebenso große Leistung wie die Durchfeßung von Lohnerhöhungen in den vorhergehenden Jahren. Im Jahre 1928 fonnten Lohnerhöhun gen von 4 bis 8 Pfennig die Stunde erzielt werden, 1929 von 3 bis 4 Pfennig; im Jahre 1930 wurden die Stundenlöhne in allen Bezirten gehalten; 1931 ließen sich Kürzungen von Tariflöhnen von 4 bis 10 Proz. nicht abwenden. Manche Lohnabbaumaßnahmen hätten allerdings einen geringeren Umfang angenommen, wenn die betreffenden Belegschaften nicht in Nervosität Abschlüsse getätigt hätten, ohne ihren Gauleiter zu befragen.
Die Einnahmen sind unter dem Druck der Krise zurück. gegangen und die Ausgaben gestiegen. In den vier Berichtsjahren zusammen. betrugen die Einnahmen des Verbandes 5 474 000 Mart, die Ausgaben 5 412 000 mark.
Ueber 60 Pro3. dieser Ausgaben fanden für Unterstützung Berwendung
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und nur 22 Proz. für Propaganda, Gehälter und Konferenzen. Mit dieser Zusammenstellung betonte Mahler sind alle die üblen Verleumdungen, die von den RGO.- Helden in die Welt gesetzt wurden, glatt widerlegt. 321 Lohnbewegungen wurden ohne Arbeitsein. stellung und 20 Lohnbewegungen mit Arbeitseinstellung durchgeführt. Für über 58 000 Personen wurden Lohnverbesserungen erzielt, für über 60 000 Personen Lohnverschlechterungen abgewehrt.
Zu den Bestrebungen auf Verschmelzung des Verbandes mit den Organisationen der Sattler , Tapezierer, Portefeuiller und Schuhmacher bemerkte der Verbandsvorsitzende, daß der Haupt streitpunkt im Problem der Invalidenunterstügung lag. Die Systeme der Invalidenunterstützung seien zu verschieden, vor allem aber zahlten die Lederarbeiter schon seit 1925 für die Invalidenversicherung, während die Schuhmacher erst beginnen wollten. Im übrigen habe sich auch die Meinung über die Bedeutung der Verschmelzung in letzter Zeit geändert. Statt einer Zentralisation halte man vielerorts wieder eine Dezentralisation für die günstigere Organisationsform. Auch stünden die katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse den Verschmelzungsbestrebungen im Wege. Die Stoß fraft der Verbände nehme in einer schlechten wirtschaftlichen Zeit bei einer Zusammenfassung, die einen fostspieligen Umbau erfordere, nicht zu.
Mit Schärfe wandte sich Mahler gegen den durch die Notverord nung vom Dezember des vergangenen Jahres erfolgten staatlichen Eingriff in die tariflichen Verhältnisse. Er betonte, der gewerkschaftliche Widerstand hätte trotz der ungünstigen Konjunktur sehr wohl ausgereicht, um das Ausmaß unvermeidlicher Kürzungen erheblich zu mildern. Wenn jetzt die Reaktion trotz des freigewerkschaftlichen Widerstandes das Schlichtungswesen aufhebe,
dann würden eben die Lohnkämpfe von der Arbeiterschaft allein ausgefochten werden.
Bedauerlicherweise würden die fommenden Kämpfe durch die Haltung der RGO. und der Nazis von vornherein wesentlich erschwert. Solange der russische Rubel rolle und die schmerindustriellen Hitler Gelder flössen, werde die gewerkschaftsfeindliche Zellenbildung in den Betrieben nicht aufhören. Die beste Abwehr der gegen die Arbeiter klasse gerichteten Angriffe liege neben der eigentlichen gewerkschaft lichen Arbeit auf politischem Gebiete darin, daß der Verband und seine Mitglieder wie bisher die Sozialdemokratische Partei unterstützen.
Den Kassenbericht erstattete der Hauptkassierer Bod. Für den Verbandsausschuß gab Roll München eine Schilderung
sie im legten Winter war. Wie glaubt die Reichsregierung dann Wie glaubt die Reichsregierung dann den Haushalt des Reiches, der Länder und Gemeinden in Ordnung zu halten?
Glaubt sie ernsthaft, daß dann Ruhe und Ordnung gesichert merden fönnen?
Wir verstehen durchaus, wenn die Reichsregierung, die nun einmal von den Nationalsozialisten abhängt und ihren Konzessionen machen muß, den sogenannten freiwilligen Arbeitsdienst ausbaut und daran denkt, die Arbeitsdienstpflicht einzuführen. Zunächst hofft man 200 000 Freiwillige unterzubringen und dann 1 Million Arbeits: dienstpflichtige. Wenn man die Kostenfrage auch ganz unberücksichtigt läßt und sie ist wahrlich nicht eine sekundäre Frage, so fann man aber nicht die Frage außer acht lassen,
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was mit den übrigen fünf, sechs oder sieben Millionen Arbeitslofen und ihren Familienangehörigen geschehen foll. Soll die freie Wirtschaft, sollen die Steuerzahler außer den Kosten für den Arbeitsdienst auch noch die Kosten für diese fünf, sechs oder fieben Millionen Arbeitslosen mit ihren Familienangehörigen auf bringen? Und wie lange glaubt man, daß die Steuerzahler dazu in der Lage sein werden? Wir möchten missen, ob sich die Reichsregie rung mit diesen Fragen überhaupt schon und ob sie sich mit ihnen ernsthaft beschäftigt hat. Daß der Lohnabbau, daß die Gehalts fürzungen nicht zu einer Belebung der Wirtschaft, nicht zu einer Verminderung der Arbeitslosigkeit führen, sondern im Gegenteil die Arbeitslosigkeit noch vergrößert haben, das braucht wohl nicht erst bewiesen werden. Die Frage ist nun,
wie sich die Regierung, die sich gern ihrer Energie rühmt, die Wiedereinreihung der Arbeitslosen in die Produktion vorstellt. Wir hörten Rundfunkreden des Reichswehrministers, des Reichs. innenministers, des Reichskanzlers, wir lafen ihre Interviews. In diesen Reden und in diesen Interviews wird eine Polizeisprache oder eine Militärsprache geredet. Von Wirtschaft ist nichts zu spüren, von Arbeitsbeschaffung hört man nichts. Dieses aber ist in Deutschland das Kernproblem, ohne dessen Lösung weder Polizei noch Reichswehr ausreichen werden, um die Ruhe und Ordnung in Deutschland aufrechtzuerhalten. Von der Lösung dieses Problems hängt es vielmehr ab, ob wir wieder zu Verhältniffen zurückkehren werden, die nicht, wie die heutigen, eine Schande für die deutsche Nation find.
von den höchst verwerflichen Quertreibereien der RGOLeute in den Ortsvereinen. Man könne zwischen den Arbeiterverderbern in der RGO. und denen in den Nazizellen faum mehr einen Unterschied machen. Dem Zentralvorstand sei vorzuwerfen, daß er gegenüber den Umtrieben nicht von Anfang an scharf genug durchgegriffen habe. Als Vertreter der Redaktion der Leder. arbeiter 3eitung" betonte 20 B- Berlin , solange die Kom munistische Partei durch ihre Abhängigkeit von Moskau gezwungen werde, die dort ausgegebenen Parolen zu befolgen, könnten die deutschen Gewerkschaften nicht mit der KPD. zusammenarbeiten. Nur die Sozialdemokratische Partei sei die Partei der arbeitenden Maffen.
In der Aussprache wurden die Umtriebe der RGD. durch zahlreiche Redner scharf verurteilt.
In seinem Schlußwort führte Mahler aus, daß die Einführung der 40- Stunden- Woche ohne Lohnausgleich vielleicht eine heillose Akkordschufterei mit sich bringe. Die Kürzung der Arbeitszeit von 48 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich bedeute eine erhebliche und sehr fühlbare Lohnkürzung um 17% Proz. Die Entlastung der Verbandsinstanzen wurde mit allen gegen drei Stimmen erteilt.
Internationale Aktion.
Beschlüsse der Lithographen und Steindrucker.
Vor kurzem hielt der Internationale Bund der Lithographen und Steindruder unter dem Vorsitz von Haß Deutschland in Stocholm seinen ordentlichen Kongreß ab. Unter genauer Abgrenzung und Umschreibung der einzelnen Kategorien und Berufe ist ein einwandfreier Vergleich der Löhne in den angeschlossenen Ländern vorgenommen worden. Die Lithographen- Internationale wurde damit in die Lage versetzt, Die Lithographen- Internationale wurde damit in die Lage versetzt, nach einem gründlichen und umfassenden Bericht des Referenten Haß einem Mindestprogramm zuzustimmen, das auch die auf dem Kongreß vorgenommene Errichtung eines inter= nationalen Widerstandsfonds( 50 Mart pro Jahr und Mitglied) und damit die baldige Beschaffung und Verwendung finanzieller Mittel zur Durchführung dieser Forderungen in den einzelnen Ländern voll rechtfertigt. Da nun für alle angeschlossenen Länder in bezug auf die Reallöhne zahlenmäßig genaue Angaben vorliegen, steht genau fest, wo und wie die Aktion zum internationalen Ausgleich und zur internationalen Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusehen hat.
In der Frage der Arbeitszeit nahm der Kongreß eine Resolution an, in der die seinerzeit vom Internationalen Gemertschaftsbund gefaßten Beschlüsse hinsichtlich einer allgemeinen Vertürzung der Arbeitszeit bestätigt und unterstrichen werden.
Der internationale Sekretär Roelofs murde einstimmig wiedergewählt. Im Exekutivkomitee trat an die Stelle des österreichischen Mitgliedes der schwedische Kollege Lindblom als Bertreter der skandinavischen Länder, so daß nun in der Erekutive Deutschland, England, Holland , Belgien und Schweden verteten find.
Erschreckende Krisenwirkungen.
3wischen 78 und 88,4 Prozent arbeitslose Maler.
Selbst im
Marf ein; 1931 dagegen nur noch 0,95 Millionen Mart, also über 1 Million Marf meniger als 1928. Arifenjahr 1930 fonnte die Hauptkasse des Malerverbandes noch 1,58 Millionen Mark reine Beitragseinnahmen verbuchen. Fast die gesamten Beitragseinnahmen der Hauptkasse, näme lich 948 744 Mart, sind im Berichtsjahr in Form von Unter stügungen wieder an die Mitglieder zurüdgeflossen. Für die Unterstügung der erwerbslosen Verbandsmitglieder wurden allein 491 686 Marf ausgegeben. Diese erstaunlichen Leistungen sind eint fichtbarer Bemeis dafür, daß auch der Malerverband auf starfem finanziellem Fundament beruht.
Auf Grund dieser Stärfe war es ihm trotz der großen Arbeitslosigkeit auch im vorigen Jahre noch möglich, den unverschämten Lohnabbauforderungen der Unternehmer erfolgreich Widerstand leisten zu können. Man findet in dem Jahrbuch nämlich nicht nur die Mitteilung, daß für rund 87 000 Malergehilfen im vorigen Jahr eine 2ohnsenkung von durchschnittlich 10,18 Mart pro Woche eingetreten ist, sondern daneben auch den Hinweis, daß für 86 322 Gehilfen ein Lohnabzug von durchschnittlich 8,39 Mart pro Woche abgewehrt werden konnte. Diese eine Gegenüberstellung zeigt wieder einmal recht deutlich, daß der Gewerkschaftsbeitrag auch in den schärfsten Krisenzeiten eine zweckmäßige Kapitalanlage ist, von deren Ertrag allerdings auch die großmäuligen Unorganis fierten profitieren.
Im Laufe des Berichtsjahres trat ein Verlust von 6332 Mit gliedern oder 11 Prozent des Gesamtmitgliederbestandes vom Jahresschluß 1930 ein, so daß der Malerverband Ende 1931 insgesamt 51 562 Mitglieder zählte. Trog der fürchterlichen Arbeitslofigkeit blieb der Mitgliederverlust also unter dem Durchschnitt der dem ADGB. angeschlossenen Gewerkschaften. Eine allgemeine Besserung der Beschäftigungslage, mit der aber unter dem Haken- und Papenkreuz in nächster Zeit kaum gerechnet werden kann, wird auch dem Malerverband die jetzt verlorengegangenen Kämpfer schnell wieder zuführen. Das Gefüge des Malerverbandes ist jedenfalls auch durch das Krisenjahr 1931 nicht gelodert worden, so daß er gegenüber seinen Partnern im anderen Lager ein Machtfaktor geblieben ist, der nicht mißachtet werden kann.
Berufsschutz des Beamten. Gemeinsame Interessen mit der Arbeiterschaft.
Der Beamte hat vor der übrigen Arbeiterschaft voraus die Siche rung seiner Arbeitsstelle. Auch die Notverordnungen, die empfindlich sein Einkommen angriffen, haben hierin feine Aenderung gebracht. Die preußische Notverordnung vom 12. September 1931, die die Möglichkeit einer Versehung des Beamten in ein anderes, auch in ein untergeordnetes Amt vorsah, wurde vom Reichsgericht für verfassungsrechtlich unzulässig erklärt.
So ist dem Beamten, dem in seiner Bindung an sein Ami geringere persönliche Freiheit als den übrigen Arbeitnehmern zusteht, die Grundlage feines Arbeitsverhältnisses, die berufliche Sicherheit, voll erhalten geblieben. Allerdings besteht diese Sicherheit nur für den auf Lebenszeit angestellten Beamten. Wie in seinem Rundfuntvortrag Schutz der Arbeitsstelle des Beamten" Ministerial rat Dr. Flato w mitteilte, gibt es rund 300 000 auf Ründi gung angestellte Beamte, die zwar die Berufsbindungen der fest angestellten Beamten, nicht aber ihre beruflichen Rechte haben. Sie sind ungünstiger gestellt als die behördlichen Angestellten, da fie außerhalb des Betriebsrätegesetzes und der Gesetze über den Ründigungsschuß stehen.
Eine zurzeit besonders aktuelle Frage ist die nach dem Recht der Beamten auf politische Meinungsfreiheit. Die deutsche Republik hat sie im Artikel 130 der Reichsverfassung ausdrücklich gewährt; doch besteht die selbstverständliche Einschränkung, daß der Beamte, der auf die Verfassung vereidigt ist, nicht in einer Bartei wirken darf, die politische Ziele auf ungefeßlichem Wege er reichen will.
Der Aufstieg in die Laufbahn eines auf Lebenszeit angestellten Beamten ist dem Anwärter heute durchaus nicht immer gesichert. Doch nicht nur die berufsrechtlichen Fragen dieser Beamtenanwärter, auch die der festangestellten Beamten greifen eng ineinander mit denen der übrigen Arbeiter und Angestellten. Deshalb betonte Ministerialrat Flatom am Schluß seiner Ausführungen, es sei unerläßlich, daß beide Berufsgruppen sich dieses Zusammenhanges voll bewußt werden und die Beamtenverbände der Gestaltung des Arbeitsrechtes, die anderen Gewerkschaften der Gestaltung des Be amtenrechtes ihr Interesse widmen.
3m Maßschneidergewerbe find die Lohna blommen von den Arbeitgebern zum 31. August gekündigt worden. Gefordert wird ein neuer Lohnabbau von rund 25 Prog. Hier kann man nur sagen, daß die Schneidermeister selbst die Schwerindustriellen an reaktionärer Berbohrtheit und wirtschaftlicher Unvernunft um einige Ellen übertreffen.
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Heute, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Südosten: Jugendheim Reichen berger Str. 66. Heimbesprechung, Rampfliederabend. Tempelhof : Jugendheim, Lyzeum Germaniaftr. 4-6. Der Zugang erfolgt durch den Eingang Gögstraße, auf der hinteren Seite der Schule. Heimbesprechung. Berbandsbuchkontrolle. Moabit : Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Heimbe. sprechung. Verbandsbuch kontrolle. Staaten: Jugendheim der 17. Boltsschule, Gartenstadt, Kirchplaz. Endhaltestelle Autobus 31. Heim ist geschlossen. Wir treffen uns um 19 Uhr auf dem Schulhof. Schönhauser Tor: Jugendheim Tiedstr. 18. Heimbesprechung. Wir erzählen von unserem Beruf. Landsberger Play: Jugendheim Diestelmeyerstr. 5. Heimbesprechung. Lichtenberg : Jugendheim Doffeftr. 22. 2. Bortrag: Die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Ren- Lichtenberg: Jugendheim Gunterstr 44. Gewerkschaften und Einheitsfront. Often: Jugendheim Frankfurter Allee 307, Löns- Zimmer. Heimbesprechung: Lehrlingsschutz, Lehrlingsrecht. Gesundbrunnen : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Heimbesprechung. Buchtontrolle. Köpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5( Nähe Bahnhof Spindlersfeld). Heimbesprechung. Schlesisches Tor: Jugendheim Manteuffelstr. 7. Die wahre Einheitsfront. Wir spielen ab 18 Uhr: Jugendgruppe des Deutschen Bekleidungsarbeiter- Verbandes: Treptower Wiese, Nr. 8.
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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute finden folgende Veranstaltungen statt: Norden: Jugendheim Lorgingstr. 19. Der Rampf im Fernen Often feine wirtschaftlichen und politischen Hintergünde. Often: Jugendheim der Schule Litauer Str . 18. Arbeitsgemeinschaft: Kunst der Bölker: Russische Kunst. Treptow : Jugendheim Elsenstr. 3( Privathaus). Arbeitsgemeinschaft: Der arbeitende Mensch in der Kunst. Die Freie Angestelltenbank e. G. m. b. S. tagt heute von 20 bis 22 Uhr im Berbandshaus. Spiele im Freien: Ab 18 Uhr Sportplag Tiergarten und ab 18 Uhr Sportplag Friedrichshain, Plag 9.
Der„ Borwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin und im Handel mit dem Titel Der Abend", Jlustrierte Sonntagsbeilage Bolt und Zeit".
anzeigenpreise: Die einspalt. Millimeterzeile 30 Bf., Reklamezeile 2.- M
Das soeben veröffentlichte Jahrbuch 1931 des Verbandes bietet ein wahrhaft erschreckendes Bild von der Arbeitsmarktlage im Malergemerbe. Mit fast 78 Prozent erwerbsloser Mitglieder begann für den Verband der Maler das Jahr 1931, mit 88,4 Prozent schloß es ab! Selbst im Monat Mai, der die günstig- sten Beschäftigungszahlen aufweist, waren noch 55,4 Projedes weitere Bort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen 3ent, also weit mehr als die Hälfte der freigewerkschaftlich or ganisierten Maler arbeitslos.
Wie nachteilig sich diese beispiellos hohe Arbeitslosigkeit infolge des Ausfalles von Beiträgen auf die Finanzen der Drganisation ausgemirft hat, zeigt folgender Vergleich: Ohne den Invalidenbeitrag gingen für die Hauptkasse des Malerverbandes im Jahre 1928 an Mitgliederbeiträgen insgesamt 1,97 Millionen
,, Kleine Anzeigen" das fettgedrudte Wort 20 Pf.( zuläffig zwei fettgedruckte Borte) für zwei Borte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeter zeile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft Lindenstraße 3, wochentäglich von 8 bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht ge nehmer Anzeigen vor!
Berantwortlich für Politik: Victor Schiff; Wirtschutt: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Herbert Lepere; Lotales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderd und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin SB, 68, Lindenstraße Sierau 2 Beilagen.