Der wunderbare Spiegel
Märchen/ Von Kurt Schmeltzer
Es gab einmal einen weisen Meister, der hatte sein ganzes Leben damit zugebracht, einen Spiegel zu bauen, mit dem man die Vergangenheit widerspiegeln konnte. Und als er alt geworden war, hatte er das Wert vollbracht, und nun saß er Tag für Tag davor und ließ alte Zeiten vor sich erstehen und verglich das, was er sah, mit dem was die Menschen davon aufgeschrieben hatten, und wo es nicht stimmte, verbesserte er die Aufzeichnungen. Es gab aber soviel zu verbessern, daß er eine Hilfe zu dieser Arbeit annehmen mußte.
Seine Wahl war dabei auf einen Mann gefallen, der nicht nur ein flinker und geschickter Schreiber war, sondern auch einer, dem er vertrauen konnte, und der von der großen Erfindung nichts ausplauderte. Denn der alte Meister verabscheute nichts mehr, als die Neugierde der müßigen Menschen, die zu allem Neuen gelaufen tommen und gucken und schwagen und fragen und doch alles am nächsten Tage vergessen haben.
So arbeiteten die beiden emsig und ungestört an ihrem großen Wert, die Geschichte der Menschheit zu klären und zu vervollständigen, und der Famulus des Meisters war gleich ihm darin so vertieft, daß er alles um sich her zu vergessen schien.
Nun hatte der aber eine Frau und die fühlte sich bald vernachläffigt von ihrem Mann, und da er ihr nur so im allgemeinen gesagt hatte, er habe Schreibarbeit bei einem gelehrten Meister, wunderte sie sich immer mehr, was ihn daran so fesseln fonnte. Und als sie gar erst merkte, daß er ihr nicht sagen wollte, welcher Art seine Arbeit set, drang sie täglich mehr in ihn und plagte ihn mit Fragen jede Minute, die er zu Hause bei ihr war.
Das wurde dem Famulus endlich zuviel, und um Frieden zu haben, erzählte er ihr, nachdem sie ihm hatte schwören müssen, feinem ein Wort davon zu sagen, das Geheimnis von dem wunder baren Spiegel, in dem man die Vergangenheit sehen konnte. Wenn er geglaubt hatte, sich damit Ruhe zu verschaffen, so war das freilich ein Irrtum, denn sofort sagte die Frau:
-
,, Bring doch den Spiegel einmal mit, damit ich auch einmal meine und meiner Freundinnen Vergangenheit sehen kann."
Da lachte der Famulus:„ Denkst du, das ist ein Spiegel, den man an die Wand hängen oder am Ende gar in die Tasche stecken tann?! Er ist so groß, daß er in unser fleines Haus gar nicht hereinzubringen ist. Und die Rohre daran und die Schrauben und Räder und Stalen füllen ein ganzes Zimmer aus."
| liebte, wie sie als kleines Mädchen gewesen war. Und sie saßen lange und freuten sich der Zeit, die vergangen war und nun wieder vor ihnen erstand.
Aber plötzlich sagte die Frau:„ Rann man nicht auch die Zufunft sehen?"
„ Nein," sagte der Mann,„ das kann man nicht. Wie sollte auch ein Spiegel zurückgeben, was noch gar nicht da war?"
Aber die Frau meinte:„ Wenn man nun diese Schraube da, die sich immer nach rechts dreht, so daß die Bergangenheit aufmarschiert, nach links drehen würde, dann müßte doch einmal der Punkt tommen, wo die Gegenwart erscheint, und drehte man noch weiter, so müßte die Zukunft zu sehen sein."
Und damit fingerte sie schon an der Schraube herum, und der
Famulus ließ fie gewähren, denn es ftedt in allen Menschen die Gier der Zukunft zuvor zu kommen.
Und nach einer Weile war wirklich der Punkt erreicht, wo der wunderbare Spiegel wie ein gewöhnlicher Spiegel widergab, was gerade vor ihm war, nämlich den Famulus und seine Frau.
„ Siehst du!" sagte die Frau triumphierend und drehte noch meiter nach links.
Aber da geschah Seltsames: Statt der klaren Bilder, die in dem Spiegel bisher zu sehen gewesen waren, erblickten sie mun farbige Kreise und Spiralen und Zidzadlinien, die alle durcheinander liefen, so daß ihnen ganz wirr im Kopf wurde. Und immer wilder und toller tanzten die Linien und Farben durcheinander.
" Zurückdrehen! Zurückdrehen!" schrie entsetzt eine Stimme hinter ihnen. Es war der Meister, der zur Tür hereintam.
Aber es war schon zu spät. Mit einem schrecklichen Knall zerplagte der Spiegel und von unzähligen Splittern durchbohrt sanken alle drei entseelt zur Erde.
Später fanden die Menschen, was von dem Wunderwerk des weisen Meisters übriggeblieben war. Aber da sie mit den Trümmern nichts anzufangen mußten, marfen sie alles ins alte Eisen.
fleine. Da wuchsen
-
dank seiner geschickten optischen Ein
Erna Büsing: Elefanten... tellung dieſe Elefanten Sklaven ins Unermeſſene.
Selbstherrlich traten sie sich einst Pfade durch den Urwald. Im Dauerregen der Tropen, beim blizdurchzuckten Himmel schwerster Gewitter, beim Giftatem feuchten Bodens waren sie in ihrem Wald. In diesem fast undurchdringlichen Urmald des Kongo, wo selbst das scheue Okapi, das Fabeltier, noch eine nicht von Menschen bedrängte Heimat hat. Ihre mächtigen Säulen ftampften Waldboden mit seinem Leben zur Tenne, mit ihren Stoßzähnen hoben sie Bäume aus, sie, die Elefanten vom Kongo.
Und nun sind sie, die Mächtigsten der Freien, Arbeitstiere geworden. Ohne Zwang, aus bloßer Gewöhnung, laufen sie neben den Menschen her, schleppen Kautschuk und Elfenbein, um das viele, viele ihrer Tierkameraden gemordet wurden. Sie tragen Kupfer und Gold, um das Europa sich in Fieberfrämpfen windet. Man verstaut auf ihren Rüden Diamanten und Menschen.
Sie verstehen die Lockungen der Freiheit nicht. Sie, die die Allmacht selbst sind, gehorchen dem Befehl ihrer Ausbeuter. Sie sind berühmt, diese Arbeitselefanten aus dem Kongo . Sie fügen sich herrlich ein in dieses durch Ausbeuterinteressen mannigfachster Art verkleiſterte Weltbild. Auf die Arbeitselefanten ist Verlaß und sollten ein paar freiheitssehnsüchtige Ureinwohner sich einmal`empören, dann würden die Elefanten die verwegenen Träumer niedertrampeln und ihre armseligen Dörfer dazu.
Da wurde die Frau erst recht neugierig und eines Tages, als fie wußte, daß der weise Meister nicht zu Hause war und ihr Mann Man schäßt diese Arbeitselefanten im Kongo und ihre Fähigallein vor dem Spiegel arbeitete, schlich sie sich zu ihm. Der Famu- teiten stehen bei allen Unternehmern hoch im Kurs. Sogar der lus war so mit seiner Arbeit beschäftigt, daß er ihre Anwesenheit Film nahm sich der Elefanten an und ließ sie, ohne eigenes Wissen, erst gar nicht bemerkte. Und er schreckte heftig zusammen, als sie zur Stars emporsteigen. Denn wenn in einem Afrikafilm die Stoßplöglich sagte: zähne eines Elefanten im Dickicht aufleuchten, gehören sie einem „ Kannst du den Spiegel nicht so einstellen, daß ich meine Arbeitselefanten aus dem Kongo, den man durch Zuruf an den gut Rinderjahre jebe?" zu photographierenden Platz beordert. Auf der Leinwand find fie, ganz nach Wunsch, die Herren des Urwaldes oder die gefährlichen Einzelgänger, die Menschen annehmen, sowie die Verwüster von Feldern. Die afrikanischen Elefanten geben, obgleich bei ihnen auch die Weibchen Stoßzähne haben, rein förperlich nicht so viel her wie die Inder. Darum fam ein smarter Filmmann auf den Gedanten, diese Arbeitselefanten vom Kongo fünstlich zu vergrößern. Er ließ einfach alle großen Bäume schlagen und stellte die Elefanten
Wie kommst du hier herein und was willst du?" herrschte er fie an. Aber seine Frau gab ihm gute Worte und brachte ihn mit Bitten und Schmeicheln endlich soweit, daß er ihr den Wunsch erfüllte und sie ihre eigene Vergangenheit sehen ließ.
Da war nun die Frau ganz hingerissen von dem, was sie zu sehen bekam, und der Famulus sah auch gerne seine Frau, die er
Diese Preise ZAUBER
Durchgewebte
Tournay- Teppiche Läuferstoffe
erstes Markenfabrikat.fehlerfrei
200
320 statt 148 jetzt 72- allererste und beste Markenfabrikate
Mechanisch gewebte
Smyrna Velour- Teppiche
OTAG
statt 60 statt 80 statt 75 statt 7760statt Mengen-560 1850
260 stat 380 60 575 1450 9.50
abgabe vorbehalten
Markenfabrikat fehlerfrei m.Franse Durchgewebte Qualitäts- Teppiche Soweit 320 statt 68- jetzt 36- allerbestes fehlerfreies Markenfabrikat.
200
250
M
370
102--56
300
ld
400
136-73
Riesenposten
250
300
320 statt 176-370 statt 258-420 statt 350jetzt 89- jetzt 134jetzt 134- jetzt 178
Bettumrandungen
Tournay- Teppiche 2 Vorlagen 70/140
bewährtes Markenfabrikaf 1 Läufer 70/350] statt
200
300 statt 98 jetzt 49-2 Vorlagen 70/1401
250
350
ย
300
U
400
00
68 2950
50
1 Läufer 90/350) Stat 925, 4500
148-74- Brücken u. Durchgewebte 196-98- Vorlagen Brücken
Extra schwere
ca 10.000 Stück erst. Markenfabriktm Frs.
67
90
Velvet- Teppiche 20 statt 650290 200 statt
62- jetzt 3250
Gebrauchs- Teppich
erst.Markenfabr: fehlerfrei m. Frse 70 790 390 Riesenposten 420 statt 195 jetzt 108-135
300
Extra schwere
1650890 Markenf. reine Wolle.m.
901650
90
Übermaẞ- Teppiche 10 2900 1450 300 statt
altrenomiertes Markenfabrikt
320 statt 385 jetzt 225
Mechanisch gewebte
Smyrna- Teppiche
jetzt
Reste
Vorrat
Auf Wunsch Zahlungs
erleichterung!
in
extra schweres Markenfabrikat Läufer- Dekorations- u.Möbelstoffen 320 statt 115 jetzt 59
200
250
Wert
I
398 250-118-80 145 195
370
300
420
u
200
-
Und in Europa sigen die menschlichen Arbeitstiere und halten den Atem an, wenn diese Elefanten über die Leinwand marschieren, die ihnen, den armen Stadtgefangenen, alle Wunschträume der Freiheit erfüllen. Sie, die elenden Sklaven aus eigenem Triebe, erscheinen uns als die Helden der Freiheit. Sind sie nicht vielmehr unser aller Symbol? Walther C. 3. Lierke:
Hochspannung! 50 millionen Volt!
Bolt von 60 Millionen,
-
das sind wir.
10 Millionen Herzen, die andern: Geld- fauende Rechenmaschinen. 50 Millionen Herzen müssen den Pulsschlag durch Kummer verdienen. Die andern gedeihen auf Wert- Papier.
50 Millionen Volt Spannung nach Leben
werden täglich mißbraucht, sich knappe Suppen zu fochen. Den andern kommt das Schlaraffenland schön vor die Füße gekrochen, die andern brauchen das Gold nur vom Boden zu heben.
50 Millionen Volt! Wer dirigiert
die Spannung einmal in einen Funken zusammen, den papiernen vergoldeten Moloch niederzurammen, der 50 Millionen Herzen zu Instrumenten gefriert?
Flugzeuge surren, Lurus- D- 3üge verkehren,
all das gebaut und betrieben mit ihres Lebens bestohlenen 50 Millionen Herzen, um den goldnen papierenen tohlenen erzenen industriellen Moloch zu ehren.
Mißbrauch jeder Train- bleu, der die Schienen hin rollt! Mißbrauch jeder Propeller, der Wolken zerschneidet! Wie lange noch, daß ihr 50 Millionen Herzen das leidet?- Achtung: Hochspannung! 50 Millionen Bolt!
Beginn 1. August
PREISE
Dekorations- Stoffe Bettdecken 2- bellig
Bade- Riesenposten erstklassiger Fabrikate
Vorlagen
Markenfabrikat
750380
M
hochwertige Handarbeiten
in neuesten Mustern bis 130 cm breit Wert bis 1450 jetzt 690 statt 260 statt 350 Stat: 490 Statt 690 Stat 850 65% 90% 135 240 350
stall
3800 14.50
Filet- Tischdecken
Möbelbezugstoffe reichgestopfte Handarb.m. Frs.
darunter Epingle, Woll
moquette, Gobelin, beste regulärer 24- W Wert bis 750 jetzt 390
Fabrikate bis 130 breit Wert bis
Serie I Serie II Serie III Serie IV Serie V
N
" 2200/ 850
480 90 460 650 875 Tischdecken
Gobelin und Woll- Moquette
Gardinen Halbstores 150
180 statt
und Stores Meterware hochwertige Qualität moderne Grundstoffe 150 Serie
550 190 Serie 30
950465
H
jetzt 465 180* 2900 950 I start 2 jer 90 Diwandecken 12- 390 425 165 Moquette mit Seidenglanz
I statt
Serie
II*
ca.
3000 Worlagen
Serie
Serie IV
Serie
bis 120cm lang zum Aussuchen Serie I Serie II V
jetz
550190 ST
Serie
III
jetzt
18-550 Serie 750290. 350 statt 32- jetzt 1825-825 1450,590 Serie 1450,590 300 66--32
150
Schwere Qual. m. apart. Kante
38-1250 Serie 2750,950 Schlafdecken 95 135 Steppdecken Daunendecken 140 statt 595 jetzt 290
Kunstseidendamast pr. Kunstseidendamast
Bouclé- Teppich Halbwollfüllung m.guter Daune 150/200 Auslegeware
reines Haargarn
neve aparte Muster Statt 1250 jetzt 790 stott 54 jetzt 33- uni- Bouclé, rein. Haargarn 1650 97569-49
ca 300 statt 36 jetzt 1975
OTAG
beige, mode, lila, fraise 70 breit Wert bis
525
jetzt 190
LEIPZIGER ECKE MARKGRAFENSTR.
DAS FÜHRENDE SPEZIALHAUS