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Mordanschläge in Masuren Z�eichsbannerführer in Lotzen erschossen
Backstube des Sozialdemokralen Kaufmann und richkelen erheblichen Schaden an. Eine halbe Stunde später wurde die Wohnung eines Relchsbannerkameraden in Groh-Sniegnih durch eine ins Schlaf. zimmer geworfene Bombe vollständig zerstört. Personen wurden nicht verletzt. Englische Mahnung an die �eichsregierung. London  , 8. August. Die konservativeTime s" schreibt in ihrem Leitartikel die Bluttaten und Attentate in Deutschland   zumeist den Nationalsozia- listen zu. Der Artikel sagt, die Reichsregierung müßte mit größter Unparteilichkeit und Schärfe die Ordnung wiederherstellen. Irgendeine Schwäche oder ein Zögern der Reichsregierung könne nicht nur angesichts der jetzigen aufgeregten Stimmung in Deutsch  - land sehr gefährlich sein, sondern schädige auch das Ansehen der Reichsregierung im In- und Auslande. Sollte die Regierung es für richtig halten, einige Nationalsozialisten ins Kabinett aufzunehmen, so sei sie m e h r a l s j e zu scharfer Ueberwachung der unruhigen Elemente verpflichtet. Man müsse aber stark bezweifeln, ob die Führer der Nationalsozialisten diese Elemente unter ihrem Banner noch weiter wirkungsvoll in der Gewalt hoben. wenn junge, leicht erregbare Leute jahrelang mit einer giftigen Propaganda gefüttert würden, fo verlöre man sie leicht aus der Hand, besonders in einem Lande wie Deutschland  , wo die Ar­beitslosigkeit und die wirtschaftliche Verelendung das Vertrauen zur Staalsautorilät untergraben habe. Die Hoffnung, der Sturm des Unmuts werde sich von selbst tot- laufen, sei unberechtigt. Eine derartige Entwicklung könne eine Gefahr nicht nur für Deutschland  , sondern für den Frieden Europas   werden. Die Reichsregierung müsse, wie auch immer die Verhandlungen mit den Nationalsozialisten ausgehen, sich ihrer o b e r st e n Pflicht, die Ordnung aufrechtzuerhalten, bewußt werden. Sollte sie hierbei nicht die Unterstützung der national- sozialistischen Führer finden, so müsse sie das Mißfallen dieser Partei tapfer hinnehmen und alle ihre Macht benutzen, um sried- liche Bürger zu schützen und dem Gesetze unparteiisch Nachdruck zu verleihen.
Die Feuerwehr von Alzenau  . Feuerlöschen nach Gesinnung. Diese Feuerwehr verdient, daß man ihr ein weithin sichtbares Denkmal setzt. Das Haus eines Republikaners in Alzenau  , der zur Wahl die Freiheitsfahne ausgehängt hatte, war von Bubenhand in Brand gesetzt worden. Aber die brave Feuerwehr von Alzenau   meist aus Nazis bestehend weigerte sich standhaft, zu löschen. Keine Ueberraschung! Ueber die Rechtspflege hat jüngst der Völkische Beobachter" Adolf Hitlers   den Satz geschrieben:Nicht auf den Tatbestand» sondern auf die politische G e s i n- nung des Täters kommt es an". Auch dieser Satz ist viel zu wenig beachtet worden. Es ist die grundsätzliche Absage an die Ge> rechtigkeit. Andere Systeme, wie z. B. das kaiserliche Deutschland  , handelten ungerecht, maßen heimlich den Patrioten und den Sozial- demokraten mit zweierlei Maß. Aber doch nur heimlich. Nach außen hin wahrten sie wenigstens das Gesicht, bekannten sich zum Grund- satz des gleichen Rechts. Schon der A l t e F r i tz, den die Nazis spotten ihrer selbst und wissen nicht wie! denersten National­sozialisten" getauft haben, hatte in einem berühmten Reskript den Satz aufgestellt:Ob Edelmann oder Bauer, vor der Justiz muß olles gleich sein". Erst den wirklichen Nationalsozialisten blieb es vorbehalten, diesen Grundsatz in einer Antithese umzuwandeln: Nicht auf den Totbestand, auf die politische Gesinnung des Täters kommt es an". Nun, was der Justiz recht ist, das ist der Feuerwehr billig. Warum soll es nur auf die Gesinnung des Angeklagten ankommen, warum nicht auf die Gesinnung des Abbrennenden? Na­türlich wird auch die P o l i z e i imDritten Reiche" dadurch nicht zurückstehen dürfen, namentlich, sobald nach oldenburgischem Muster die Polizeisunktionen auf die SA. übergegangen sind. Was tut entsprechend Alzenau   ein Polizist, wenn er sieht, daß ein Menschen- entsprechend Alzenau   ein Polizist, wenn er sieht, daß ein Mensch auf der Straße erschossen wird? Er schaut zunächst nach dem Rock- o u s s ch l a g des im Blute Liegenden, ob er ein politisches Ab- zeichen entdeckt. Trägt der Erschossene die drei Freiheitspfeile, so wird der biedere Polizist desDritten Reiches" gar nichts tun oder höchstens dem Sterbenden noch einen Fußtritt versetzen. Eni- deckt er dagegen eine Hakenkreuznadel, so wird er sich eilig an die Berfolgung der Täter machen. Die Feuerwehr handelt wie in Alzenau  . Es gibt da allerdinge keine j u r i st i s ch e Bedenken. Nach dem Strafgesetz ist ein Unterlassen einem st rasbaren Tun gleich zu achten, wenn eine Rechtspflicht zum Handeln bestand. Eine Feuerwehr, die vorsätzlich einen Brand nicht löscht, macht sich nach dem Gesetz der Beihilfe zur Brandstiftung schuldig! Aber wir werden ja sehen, ob die Staatsanwaltschaft gegen die Feuerwehr von Alzenau  Anklage erheben wird, oder ob die systematische Einschüchterung der Strasverfolgungsbehörden durch die Kube und Freisler schon Wir- kung zeigt. Das übrige ergibt sich ziemlich von selbst: der Arzt, der Sa» mariter, die Krankenschwester desDritten Reichs", sie handeln alle nach dem Grundsatz der Feuerwehr von Alzenau  : wer nicht die richtige Gesinnung hat, dem wird nicht geholfen. Wir empfehlen allen, die Feuerwehr von Alzenau   in Erinne- rung zu behalten. Sie ist das beste Symbol desDritten Reiches", das bekanntlich beruhen soll auf der Ueberwindung des Parteigeistes!
Ekman und Kreuger. Oer schwedische Premiersturz. Stockholm  , 8. August.(Eigenbericht.) Der Rücktritt des schwedischen Ministerpräsidenten C k m a n ist daraus zurückzuführen, daß Ekman von Kreuzer vor wenigen Monaten einen Scheck über SÜOOO Kronen für seine Freisinnige Partei erhalten, den Empfang aber bis Freitag trotz Vorhaltungen� der Konkursverwalter bestritten hat. Ein maßgebendes Blatt teilt dazu mit: Seit dem Ausammenbruch Kreuzers und dem Beginn der Eni- hüllungen über feine Verbrechen bestand der allgemeine Wunsch, alles, was im Zusammenhang mit Kreuzer steht, zu lequidieren und die Verantwortlichkeit aller Personen festzustellen, die durch Ver- bindunzen mit Kreuzer kompromittiert sind. Im Licht« dieser Gefühle rnuß man auf die Schnelligkeit sehen, mit der der König und die Mitglieder der Regierung den bisherigen Ministerpräsidenten Ekman von seinem Amte entfernten, als sich herausstellte, daß er in seiner Eigenschaft als Führer einer politischen Partei zu einem Zeit- punkt finanzielle Beziehungen zu Kreuzer unterhielt, da er hätte wissen müssen, daß die Lage der Kreuzer- und Toll-Gesellschaft wcht mehr völlig solid war."
Königsberg   i. Pr.» 8. August.(Eigenbericht.) Am Sonnabendabend wurde in Löben der dortige Führer des Reichsbanners Kobahn vor dem Hause des Landarbeiterverbandes von Nationalsozialisten erschossen, ftobahn erhielt einen Schuß in die Herz- gegend. Er war sofort tot. Auf das Haus des Landarbeitervcrbandes in Löben  waren in letzter Zeit wiederholt Anschläge von national- sozialistischer Seite geplant. Fn dem Hause befindet sich deshalb seit einigen Tagen eine mehrere Mann starke Reichsbanncrtvachc. Am Sonnabendabend umstellten etwa 35 Nationalsozialisten das Haus. Später wurden Verstärkungen herangezogen. Als.Kotzahn dann auf die Straße ging, wurde er ohne jeden Anlaß angefallen und aus etwa 3 Meter Entfernung nieder- geschossen. Schließlich versuchten die Mörder mit der Waffe in der Hand vergeblich, in das Haus des Land- arbeiterverbandcs einzudringen. Sic gaben noch mehrere Schüsse ab, durch die wie durch ein Wunder jedoch nie- mand verletzt wurde. Tann   zertrümmerten sie noch die große Schaufensterscheibe des Gebäudes durch mehrere Schüsse und ergriffen die Flucht. Die Polizei hat bisher 12 Nationalsozialisten unter dem Verdacht der Mittäterschaft verhaftet. Dem eigent- lichen Täter ist man angeblich ebenfalls auf der Spur. Er soll ans einem Torf in der Nähe von Lützen   stammen. Wie der Mord geschah. Zu dem Anschlag auf den Reichsbannerführcr Kotzahn und dem Angriff auf das Landarbeiterfekrctariat in Lätzen meldet uns die Leitung des Königsberger   Reichsbanners noch folgende Einzelheiten: Die Attentatsseuche in Ostpreußen   hat jetzt nach Masuren   über- gegriffen. Während in der vergangenen Woche das Samland und der Nordosten der Provinz das Zentrum der nationalsozialistischen Anschläge bildeten, folgte in den letzten Tagen kurz hintereinander eine ganze Attentatsserie im Masurenland. In der Stadt Lotzen haben sich die SA.-Banden seit längerer Zeit Polizeigewalt angemaßt und gehen Patrouille in den Straßen. Diese palrouillengänge sind zu einer regelrechten 3agd auf die Führer der Arbeiterorganisalionen ausgeartet. Als am Sonnabend der Kreisführer des Lötzener Reichsbanners, Genosse Kurt Kotzahn, der von Beruf Außenmonteur ist, aus Bischofsstein nach Lätzen zurückgekehrt war, begab er sich sofort mit einigen Reichsbannerkameraden zu dem Haus des Landarbeiter- Verbandes, um mit dem Gewerkschaftssekretär P i o n t e k die Vor- bcreitungen für eine Verfassungsscier zu besprechen. Bereits auf dem Wege dorthin wurde die fünf Mann starke Reichsbannergruppe von zahlreichen Nationalsozialisten verfolgt. Für die fast unbegreifliche persönliche Sachlichkeit des erschösse- nen Kotzahn ist folgender Vorfall, der sich unmittelbar vor seiner Ermordung abspielte, äußerst bezeichnend: Er sah aus der Straße den SA.-Führer Schulz aus Lätzen, ging auf ihn zu und erklärte:Ich komme soeben aus Bischofsstein, Ihr dortiger Freund bittet mich, an Sie einen Gruß zu bestellen, was ich hier- mit erledigen möchte." Der SA.-Führer Schulz dankte für den Gruß. Wenige Minuten später hotten sich vor dem Hause des Landorbeiterverbandes etwa 35 Nationalsozialisten angesammelt, darunter auch mehrere auswärtige SA.-Leute. Als dieser Trupp eine drohende Haltung einnahm, lief der Gewerkschaftssekretär P i o n t e k in sein Büro, um die dort anwesende Reichsbannerwache in Stärke von sechs Mann zu alarmieren. Kotzahn blieb mit einem anderen Kameraden ruhig auf der Straße stehen. Plöhlich sprang ein Balionolfozialist von der gegenüberliegenden Straße aus dem Trupp vor und ging auf Kohahn. der ihn ruhig erwartete, zu. Aus drei Schritt Entfernung zog der SA.-Mann die Pülole und schoß ohne jeden vorangegangenen Wortwechsel kohahn in die Brust. Der Schuß ging durch das herz und tötete ihn auf der Stelle. Als auf den Knall des Schusses hin Piontek die Woche auf die Straße lassen wollte, sprang dessen Frau dazwischen, schlug d i e Tür von innen zu, wobei der Schlüssel aus dem Schloß auf die Erde fiel. Die Frau bückte sich danach, um die Tür abzu- schließen. In demselben Augenblick krachte ein weiterer Schuß, der in Kopfhöhc von Frau Piontek die Tür durchschlug.
Gprengstoff-Atteniäier ermittelt. Zwei Verhaftungen in Äraunschweig. Braunschweig  . 8. August.(Eigenbericht.) Als Täter der Sprengstosfanjchläge, die am Sonnabendvor- mittag in� Braunschweig   verübt wurden, sind jetzt einige Ratio- nalsozialisten ermittelt worden. Der amtliche Polizeibericht, der heute vormittag veröffentlicht wurde, gibt darüber bekannt, daß zwei SA.- Leute verhaftet worden seien. Beide sollen von auswärts stammen. Der eine habe sich seit einigen Monate» in der Stadt Braunschweig   aufgehalten, während der andere erst seit einigen Tagen in Braunschweig   an- wesend gewesen wäre. Die Festgenommenen sind dem Amtsgericht zugeführt worden.
Todessturz in den Fahrstuhlschacht. Ein folgenschwerer Betriebsunfall ereignete sich auf dem Grund- stück der Likörfabrik Meyer in der Wattstraße. Dort stürzte der 44 Jahre alte Arbeiter Friedrich S ch ä l i ck e aus der Wolliner Straße im Erdgeschoß des Fabrikgebäudes in einen Fahrstuhlschacht von etwa 4 Meter Tiefe. Der Verunglückte hatte angenommen, daß der Fahrstuhl im Erdgeschoß hielt, was aber nicht der Fall war. Er trug einen schweren Schädelbruch davon, der seinen sofortigen Tod herbeiführt«.
Spanischer Dampfer gekentert. 22 Mann ertrunken. TNadrid, 8. August. In der Bähe von vigo   ist der spanische Sardlncndampser . A zana" im Sturm gekentert. Von der 24köpsigen Besaßung sind 22 Mann ertrunken. 18 Mann klammerten sich am umgeschlage­nen Schiff an, von denen zuletzt noch zwei übrig blieben, die nach 52 Stunden gerettet werden konnten.
Nur dem glücklichen Umstände, daß die Frau des Gewerkschasts- fekretärs sich zufällig nach dem Schlüssel gebück! Halle, ist es zu verdanken, daß sie nicht gleichfalls einen Kopfschuß erhielt. Der Bürgermeister Dr. Gille war aus ielephonischen Alarm hin fünf Minuten nach dem Mord mit einem Arzt zur Stelle. Dieser konnte jedoch nur noch den Tod des Reichsbannerführers feststellen. Der Bürgermeister nahm die Ermittlungen nach den Tätern sofort energisch auf. Er sandte nach allen Richtungen Autos aus und ließ eine Anzahl der mutmaßlichen Täter oerhaften. Die Vernehmungen dauerten in der Nacht zu Montag noch an. Die Nachricht von der Ermordung Kotzahns hatte sich wie ein Lauffeuer in Lätzen und der weiteren Umgebung verbreitet. Trotz des strömenden Regens waren zu Fuß und per Rad aus den Dörfern der weiteren Umgebung Barteigenoffen und Rcichsbannerkamcraden herbeigeeilt, um diesem besten Kämpfer der Eisernen Front in Löhen noch einmal zu sehen. Sogar aus dem 14l) Kilometer entfernten Königsberg   waren im Auto der Gauleiter des dortigen Reichsbanners und mehrere andere Funktionäre der Eisernen Front herbeigeeilt. Eine ungeheure Erregung hat die Arbeiterschaft und die übrige republikanische Bevölkerung ergriffen. Schärfste staatliche Ber- geltungsmaßnahmen gegen die Mordbuben werden gefordert. Jedes Zögern der Regierung, rücksichtslos die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, muß bei der Erbitterung der terrorisierten Bevölkerung zu unabsehbaren Folgen führen. Die Vorbereitung des Mordes. In den Nedaktionssiuben des Königsberger   Naziorgans. Königsberg  , 8. August.(Eigenbericht.) Zu der in der Sonnabendnacht erfolgten Ermordung des Lötzener Reichsbannerführers Kotzahn ist noch folgendes festzu- stellen: Das ostpreußische nationalsozialistische Organ, die Preußische Zeitun g", schreibt am Sonnabend:In Lätzen treiben sich auswärtige Kommunisten(!!!) herum. Dies ist der Polizei auch von nationalsozialistischer Seite gemeldet, doch ist bisher nichts dagegen geschehen. Die SA. ist gezwungen, heute nacht Streife zu gehen, um Leben und Gesundheit der PG. zu schützen. ist damit einver- standen." In derselben Nacht ereignete sich die Ermordung des Lötzener Reichsbannerführers. Der Landarbeiterführer Piontek und feine Frau entgingen nur durch einen Zufall dem sicheren Tode. Steinhagel gegen sozialistische Zeitungshäuser. Am Sonnabend wurde zum dritten Male dos Schaufenster des Gumbinner sozialdemokratischenVolksfreundes" eingeworfen. In der letzten Nacht find die Fenster des sozialdemokratischen Organs in I n ft e r b u r g, derVolkswacht", zum zweiten Mal« durch einen Steinhagel zertrümmert worden. Fort mit Bracht? Oos ostpreußische Reichsbanner an die Zleichsregierung. Der Äauvorstand des Reichsbonners Schwarz-Rcl-Gold in Königsberg   hat folgendes Telegramm an die Reichsregierung gesandt: Bürgerkrieg lobt in Ostpreußen   weiier. 3n der Rächt von Sonnabend zu Sounlag ist der Sreisführer des Reichsbanners vom Kreis Lätzen, Kurt Kohahn, von Rallonalfozlolisten auf drei Schritt Entfernung erschossen. Ein weiterer Revolver­anschlag aus den Sekretär des Landarbeiierverbandes Piontek ist nicht geglückt, der Schuß ging vorbei. Z5 Rationalfozialistea waren an den Anschlägen bclciligi. Der preußische Reichskommisfar Dr. Bracht Hai immer noch nicht das Erforderliche veranlaßt. Die republikanische Bevölkerung Ostpreußens   veclangl mit uns die Ab. berufung dieses unfähigen Mannes und die Wieder­einsetzung der unrechtmäßig aus ihren Aemiern enllaffenen Minister Braun und Severin g. Geben Sie diesen Männern die Gewalt in Preußen, und in 48 Stunden wird Ordnung geschaffen sein, wir lassen uns nicht mehr meuchlings von den Hitlcrbandilen nieder- knallen. Der Gouvorsiand des Reichsbonners. 3. A.: Kaleffe.
Eiserne FronS gegen Kommunisten." Falschmeldung über politische Zusammenstöße. Kassel  , 8. August.  (Eigenbericht.) Da? Wolffsche Telegraphenbüro und die Telegraphen-Union verbreiten eine Meldung, daß es in der Nacht zum Sonntag zwischen Mitgliedern der Eisernen Front und Kommunisten zu einem schweren politischen Zusammenstoß gekommen sei, in dessen Verlauf mehrere Personen mehr oder minder schwer verletzt worden seien. Diese Meldung entspricht insofern nicht den Tatsachen, als es sich um keinen politischen Zusammenstoß, sondern um eine harmlose Schlägerei zwischen Arbeitersportlern handelt, die aus rein persönlichen Motiven entstanden ist. Die Rechtspresse in Kassel   bemüht sich krampfhast, aus dieser gänzlich unbedeutcn- den Afsäre politisch Kapital zu schlagen.
Klara Zetkin   kommt nach Berlin  ? Sowno, 8. August. Wie aus Moskau   gemeldet wird, wird die Kommunistin Klara Zetkin   am 22. August aus Moskau   noch Berlin   abreisen, um als Alterspräsidentin den Reichstag zu eröffnen. Im Sep- tember soll Klara Zetkin   wieder nach Moskau   zurückkehren. Eine Bestätigung dieser Meldung war bei der kommunistischen   Reicks- tagsfraktion bisher noch nicht zu erlangen.
JZazisteine gegen Scherl-Filialen. In Berlin-Moabit   wurden in der Nacht zum Sonntag die Fensterscheiben einer Scherl-Filiale eingeworfen. Ein gleicher Vor- gang gegen Scherl-Filialen spielte sich auch in Berlin-Weißensee ab. In Köpenick   wurden die Schaufensterscheiben einer Ullstein» Filiale eingreworfen. Drei Nationalsozialisten wurden alz Täter verhastet.