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Antwort an denAngriff" Von August Scholtis

Die Schupo im Lustgarten. Der Platz reich geschmückt- Ansprache Melchers. Die Berliner Polizei veransiallele ihre Derfassungsfeier krodiiionsgemöh um 9H Uhr im Cuffgarfen. Don dem Balkon des Schlosses hingen grosze Adlersahnen in den schwarzrotgoldenen Zarben des Reiches und preujzens herab, den gleichen Schmuck wies die Schloßrampe auf, die mit Grün und Zahnendraperien ver­sehen war. Auch die großen Kandelaber im Lustgarten waren mit Grün umkränzt und beflaggt. Vor der Schioßrampe hatte eine mit den Zarben Schwarz-Rok-Gold umkleidete Rednertribüne Ausstellung gesunden, über der an einer Girlande der Polizei st ern hing. Ulit der Ironl zum Schloß hatten die vom Dienst abkömmlichen Beamten der Schuhpolizei in einem großen Karree Aufstellung ge- nommen. linier den Älängen der Schupokapelle marschierte dann mit ge- schulterten Karabinern eine Standartenbereitschast mit der P o l i z e i st a» d a r t e aus, die Polizeipräsident Albert Grzesinski der Berliner Schutzpolizei gestiftet Hot und die da- durch besondere Weihe erhalten hat, daß sie offiziell zum ersten Male bei der Trauerseier der erschossenen Beamten Anlauf und Lenk geführt worden ist. Die Standarte trägt die Farben der Republik und Preußens mit dem Polizeistern. Dann nahm der kommissarische Polizeipräsident von Berlin Dr. Welcher das Wort zu seiner Festansprache. Die Berliner Polizei, so führte er aus, blickt auf schwere Monate zurück. Eine

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Millionenstadt, wie Berlin , die Hauptstadt eines verarmten, hart ringenden Reiches, wird von den Erschütterungen, die die Wirt» schaftskrise hervorruft, ganz besonders getroffen. Und der Polizei- beamte, der in seinem verantwortungsvollen Dienst täglich und stündlich die Stimmung der Bevölkerung Miterlebt, spürt schnell, wenn breite Massen in Rot sind. Die Berliner Polizei hat inmitten aller Erregung, aller Verwirrung ihren Mann gestanden. Sie hat insbesondere im letzten schweren Wahlkampf musterhaft Ordnung gehalten und die Wahrnehmung der staatsbürgerlichen Rechte ohne Ansehen der Person und Partei gesichert. Sie wird sich auch weiterhin in die Pa rteipolitik nicht hineinziehen lassen, sondern stets beherzigen, daß über dein Gegeneinander der Parteien ein Größeres steht, eins, das uns alle bindet: der Staat, das Vaterland. In diesem Dienst arbeiten wir für unser Volk das ist es, was unsere Arbeit groß, unsere Aufgabe schön macht. In dieser Gesinnung begehen wir auch den Tag der Verfassung. Treu gegenüber der gesamten Nation, deren Leben jeder von uns an feinem Platze zu schützen hat, so wollen wir handeln." Polizei- Präsident Welcher schloß seine Rede mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland und das deutsche Volk, in das die Versammelten einstimmten. Nach dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes erfolgte dann der V o r b e i m a r s ch der Bereitschaften der Schutzpolizei , an dem sich zwei berittene Abteilungen, mehrere tausend Beamte zu Fuß und schließlich die Polizeihundführer mit ihren Tieren be- teiligten. Nach dem Vorbeimarsch zogen die Abteilungen ün ihre Unterkünfte ab.»

Haag gibt Litauen recht. In den Hauptpunkten der Memel -Klage. Der Ständige Znlcrnationale Gerichlshos hat am Donnerstag- vormittag seine Entscheidung in der M e m e l k l a g e bekannt- gegeben, die in den hauptsächlichsten punkten zu- gunsten Litauens ausgefallen ist. Mit zehn gegen fünf Stimmen hat der Gerichtshof entschieden. daß 1. der Gouverneur des Memelgebietes das Recht hat. den präsideipen des Direktoriums in besonderen Zöllen abzusehen: 2. daß die Absetzung des Präsidenten des Direktoriums nicht die Außerkraftsetzung der Zunktionen der übrigen Mitglieder des Direktoriums in sich schließt: Z. daß die Absehung Böttchers ordnungsgemäß ist. Ferner hat der Gerichtshof festgestellt, daß die Zusommeniehung des Direktoriums Simeitis ordnungs- gemäß war, daß aber die Auflösung des Memelländischen Landlages am ZZ. Mär; ISZZ nicht ordnungsgemäß ge- wesen ist.___ Kohahns Begräbnis. Ungeheuere Anteilnahme der Bevölkerung. Königsberg . 11 August.(Eigenbericht.) 3n Lätzen sand am Mittwoch unter ungeheurer Anteil- n o h m e der Bevölkerung die Beisetzung des von Nationalsozialisten ermordeten Reichsbancrsührers K o tz a h n statt. 3m Trauerzug gingen etwa 2öl)!) Menschen mit, die Straßen waren von dichten Menschenmengen umsäumt. Zu Zuß und auf Fahrzeugen waren Republikaner und engere Kameraden des Er- mordelen aus der Umgebung herbeigeströmt, viele Landleute hotten trotz der dringenden Erntearbeiten einen Zußmarsch von 10 IS Kilometer nicht gescheut, um Kohahn die letzte Ehre zu erweisen.

DerAngriff" vom 10. August druckt raffiniert ver- stümmelt einen Teil meinerGroteske um den ober- schlesifchen Bruderkrieg am Annaberg" ab.(Vor- wärts" vom 9. August.) Al- zweisprachiger Oberschlesier und aus jenem Gebiet kommend, um das gerade imDritten Reich" ernste Auseinandersetzungen mit Polen und Tschechen angekündigt werden, habe ich den Herr- s ch a f t e n imA n g r i f f" zum wirklichen Studium der O st fragen anzuraten. Ich brauche Oberschlesien nicht zu studieren, denn ich bin ja ein Kind dieses Landes und es sind in oberschlesischen Familien noch weitd o l l e r e" Szenen in Wirklichkeit passiert als jene, die ich aus rein st em Mitleid mit der mißbrauchten Kre- a t u r aufs Papier brachte.-- Davon weiß natürlich der ahnungsloseAngriff" nichts und will nichts wissen, daß inOS." zuweilen derpolnisch- gesinnte" Sohn seinend e u t s ch g e s i n n t e n" Dater e r- mordete, oder diep o l n i s ch g e s i n n t e" Frau ihren M a n n" an die Polen verriet. Jaja, ihrH e l d e n k i n d e r s ch" imA n g r i f f", das ist die Kehrseite der Dinge: Das ist Kreatur, an deren In- stinkte ja auch eure krast- und saftlosen Worte gegen mich appellieren!-- Immer e r m u r k st bitte den, der euch etwas an- zuraten hat! Ich frage Sie folgendes, Herrschaften imAngriff": 1. Sind wir zweisprachigen Oberschlesieröstliche Unter- menschen"? Wie kann sich die N S D A P.- P r e s s e erdreisten, zu schreiben, imDritten Reich" werden dieunzuverlässigen Oberschlesier", dieseöstlichen Untermenschen", aus allen Beamtenstellen verdrängt und durch rassereine Deut- (che ersetzt? Sind wir demnach keine Deutschen ? Antwort!! 2. Ist das nicht kompletter Wahnsinn jener Presse, die um das Terrain diesesöstlichen Untermenschen" Kriege führen will?

Zeichen der Zeii Deutschland 193 2. Die Telegraphen-Union meldet: Reichspräsident vonHinden- bürg hat derDeutschen Musik-Premieren-Bühne e. V,", Sitz Dresden , für den am 2. September im Konzertsaal des Städtischen Ausstellungspalastes Dresden stattfindenden Marschwett­bewerbWir marschieren" als Anerkennung für den 1. Preis- träger sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift zur Verfügung gestellt. An sämtliche Musikmeister und Musikkorps der Reichswehr hat ferner der Heeresmusikinspizient Schmidt die Aufforderung ge- richtet, an dem Marschwettbewerb derDeutschen Musik-Premieren- Bühne e. V." teilzunehmen Die Leitung derDeutschen Musik- Premieren-Bühne e. D." gibt bekannt, daß im Sinne ihrer Be- strebungen zur Bekämpfung der deutschen Musitkrise sich jeder deutsch st ämmige Komponist an dem Marschwelt- bewerb sowie an den weiter vörgestchenen Uraufführungsabenden auf allen Gebieten der Musik beteiligen kann. Bedingungen für die Teilnahme sowie Auskünfte über dos Programm derDeutschen Musik-Premieren-Bühne e. P." erteilt deren Geschäftsstelle bzw. die künstlerische Leitung in Dresden ... In Frankreich . Unter dem Protektorat führender Komponisten wie Richard Strauß , Strauinski, Ravel , Dukas und Darius Milhaud ist in Paris eine Gesellschaft für neue Musik ins Leben ge- rufen worden. Diese Gesellschaft sieht ihre Aufgabe darin, moderne Kammermusik zu pflegen und vor allem für die Ausführung in großen öffentlichen und internationalen Konzerten zu sorgen. Um eine Sammelstätte für alle Forschungsergebnisse über die französische Revolution, seien sie politischer, Wirtschaft- licher, soziologischer, kultureller oder künstlerischer Art, zu schassen, ist der philologischen Fakultät an der Pariser Sorbonne ein Studien- Zentrum für die französische Revolution angegliedert worden. Der kürzlich verstorbene bekannte französische Historiker M a t h i e z ist der Vater dieser Gründung. Es lebe die Autarkie! In Belgrad wurde am Mittwoch der Kongreß der Licht- fpielhausbesitzer eröffnet, der die Aufgabe hat, zur der- zeitigen Lage auf dem Fllmmarkt Stellung zu nehmen. Da seit 3. März in S ü d s l a w i e n infolge der Zollerhöhung auf Filme und infolge der Devisenbestimmungen kein einziger ausländischer Film mehr eingeführt worden ist, sehen sich die Lichtspielbesitzer vor die Notwendigkeit gestellt, ihre Theater zu schließen. In der Zeit vom 3. März bis heute hatten sie bereits gelaufene Filme, die sich schon im Inland be- fanden, immer und immer wieder abrollen lassen. Allein in der letzten Zeit war der Besuch der Lichtspiel- theater so sehr zurückgegangen, daß eine Fortsetzung dieser Methode unzweckmäßig erschien. Die amerikanischen Filmgesellschaften Metro Goldwyn Mayer , Paramount und Fox, die vom Kongreß zur Teilnahme an den Beratungen eingeladen waren, hatten die Einladung abgelehnt und mitgeteilt, daß sie unwiderruflich beschlossen hätten, ihre Vertretungen in Südslawien aufzulösen. In der Mittwochsitzung des Kongresses wandten sich die Redner gegen die Absicht der Regierung, die Filmerzeugung in Südslawien zu monopolisieren. Sie unterzogen die bisher gedrehten amtlichen Filme einer äußerst abfälligen Kritik...

Staatliche Lehrmittelbeschasfung in Zinnland. Der sinnische Reichstag hat jetzt mit erheblicher Mehrheit ein Gesetz angenommen, wonach der Staat die Kosten für Lehrmittel und Bücher an alle Bolksschüler tragen soll. Den Staatsfinanzen wird dadurch eine weitere Last von etwa 6,S Millionen Finnenmark auferlegt. Tie neue Spielzeit der Bolksbühue E. V. beginnt'Ansang September mit einer Vorstellung der Staatsoper Unter den Linden, in der Verdis Rigolctto" zur Aufsübrung gelangt. Am 12. September beginnt dann das Tbcaler am Bülowplatz seine Vorstellungen, und zwar mit einer Ein- studierung von ÄogolsRevisor" in der Regie von Heinz Hilpert. ?ln- Meldungen zur Volksbühne E. V. kjeder Vorslellungsbefuch kostet im Schon spiel l.50 Mark, in der Oper 2,50 Mark bei Auslosung der Plähe) werden iederzeit durch die Gesckiäftsstellc der Volksbühne E. V., C 25, Linienstr. 227, Fernsprecher: D 1 Norden 2944, entgegengenommen. Die Kamera, Unter den Linden 14, zeigt ab Freitag bis einschließlich DienstagM" von Fritz Lang , ab Mittwoch, 17. August, in Neuaussiihrung Der große Gabbo" mit Erich von Siroheim.

Ist das nicht ein Doppelspiel? 3. Weiß derSchmiere r" dieses Ergusses über mich(ich rede nur in seinem Jargon), wo der Annaberg überhaupt liegt und was, rein menschlich genommen, für eine schamlose Tra- gödie sich inOS." abspielte? 4. Hat dieserL e r st ü m m l e r" meiner Groteske überhaupt schon einen waschechten Oberschlesier jemals gesehen? 5. Im Namen aller zweisprachigen Oberschlesier verbitte ich mir hiermit, daß man uns in der Nazipresse alsöst- liche Untermenschen" bezeichnet. 3. Will sich derAngriff" im Interesse seiner ideal- erfüllten Anhänger dazu äußern, ob derHerzog von R a- t i b o r", dieser westliche Obermensch, der kürzlich beim Verschieben von Bargeld an der Schweizer Grenze erwischt wurde, Nazi- Mitglied sein darf, das er nach wie vor ist? 7. Wie steht derAngriff" zu jenerO b e r g l o g a u e r Konferenz" der oberschlefischen Industriellen im Dezember 1929, wonach der Generaldirektor des Kaiserfreundes und Nazigrafen T i e l e- W i n t l e r" eine Resolution verfaßte, zu fordern, daß, wenn Oberschlesien rechts der Oder an Polen fällt, Oberschlesien links der Oder gleichfalls an Polen fallen müsse!? 8. Wie kommt es, daß derselbe Generaldirektor des Grafen Tiele-Winkler, nachdem ihn Graf Tiele-Winkler daraufhin wegen des Pressegeschreis fristlos entließ, heute noch Generaldirektor der polnisch gewordenen Besitztümer desselben Grafen ist? 9. Sind durch diese unwiderlegten Tatsachen dieA n n a b e r g- k ä m p f e r" nichi bestialischer verraten worden, als durch meine Groteske, deren Wahrheitsgehalt von mir bewiesen werden kann? 19. Ist derAngriss" bereit, meine Groteske unver- stümmelt seinen Lesern vorzulegen? 11. Das Honorar in Höhe von 59 Mark für den unberechtigten Teilabdruck meiner Arbeit ersuche ich an denFonds derS A.- Blinden" abzuführen.

Wolkenstürmer" im Capitol. Als erstes Theater des in Schwierigkeiten befindlichen Emelka- Konzerns rettete sich das Eapitol in ein eigenes neues Leben. Das begann es mit einer Festvorstellung im Beisein der Fliegerinnen Elli Beinhorn und Marga v. E tz d o r f f, die ein paar freundliche Worte sprachen. Dann sah man den gegenwärtig größten ameri- kanischen Fliegerfilm. Er ist ein bitteres Dokument der Menschheits- geschichte. Großzügig hat sich die amerikanische Marine dem Film zur Verfügung gestellt. Das tun die verantwortlichen Leiter aus mnerpolitischen Gründen gerne, machen sie doch so gleichzeitig Pro- paganda für die Bewilligung des Marineetats und die Rekruten- Werbung. Was wir zu sehen bekommen ist ungeheuer. Da macht ein ganze« Geschwader Sturzflüge, die vor gar nicht langer Zeit nur die tollkühnsten Flugzeugakrobaten wagten. Wir sehen ein Flug- zeugmutterschiff, auf dem mit mathematischer Genauigkeit auf fast unglaublich kleiner Fläche Flugzeug nach Flugzeug landet. Mit einem Fahrstuhl werden die Flugzeuge heruntergelassen und da« ganze Schiff wird von der Wasserlinie bis zum Deck mit Flugzeugen voll- gestopft. Selbst Luftschiffe machen auf dem Mutterschiff fest... Wunder der Technik, erfüllte Wunschträume des Menschen als Werk- zeuge der völkermordenden Kriegsfurie... Aber man muß für den Spielfilm eins Handlung haben und darum ge«it wegen zweier Liebesgeschichten das feste Gesüge der amerikanischen Marine ins Schwanken. Zum Schluß ein wohl- gelungenes Loblied auf den braven Mann, der sein Leben läßt für seine Kameradon. Diese Hauptrolle des Unteroffiziers spielt Wallace Beery sehr stark. Die Gefahr liegt darin, daß dieser einmalige Mensch als Typ des Unteroffiziers schlechthin erscheinen kann. Der Hauptdarsteller lzat in Clark Gable , Conrad Nagel und Mariane R a m b e a u hervorragende Mitspieler. Der Regisseur George Hill ist der echte amerikanische Schaumann ins Filmische übersetzt._ e. b.

Schiller vorm Mikrophon. Da in Schillers Spätwerken der Mensch hinter der Handlung verschwindet, kommen sie einer Aufführung als Hörspiel, für das ja die Meirschengestaltung eine schwierige Klippe ist, entgegen. Die M ü n ch e n e r Sendung vonM a r i a Stuart" bewies das. Hier sind die wesentlichsten Teile der Handlung nicht sichtbar, sondern gedanklich geformt. So reizvoll, wie die Worte des jungen Mortrmer und des alten Shresbury Maria Stuart zeigen, kann keine Bühne sie hinstellen: so dramatisch wie es im Wortgefecht geschieht, kann keine Schaubühne die Begegnung der beiden Königinnen malen: so erschütternd, wie es der Monolog des Grafen Leceifter in der Todesszene tut, kann keine Aufführung die Hinrichtung Maria Stuarts miterleben lassen. Immer stellt sich bei dem sichtbaren Bild der packenden Einheit des Wortes die ablenkende Unzulänglichkeit einer PseudoWirklichkeit entgegen, die bei der Gestaltung derMaria Stuart " als Hörspiel entfällt. Darin lag die starke Wirkung der Münchener Sendung. Die meisten Elisabeth-Szenen wirkten da- gegen schwächer als auf der Bühne, da Schiller ihre Gestalt mensch- lich zu erklären versucht. Die vortrefflich gesprochene Münchener Aufführung hätte nur mit musikalischem Beiwerk etwas sparsamer sein dürfen. lz.

Hilfspolizei" raubtVorwarts"-Nummern. Ueberfall auf einen Ausiräger� In einer der letzten Nächte wurde der Zeitungsbote desBor- wärts" in der Carmen-Sylva-Straßc von einer Naziübermacht überfallen und seiner Zeitungen beraubt. Der Ucberfallene gibt uns darüber folgenden Bericht: Ich war auf dem Wege von der Ausgabestelle zu meiner Tour, plötzlich stand ich an der Naugarder Str. Ecke Carmen-Sylva-Str. vier Nationalsozialisten gegenüber, die mich vollständig einkreisten. Die Burschen waren olle angetrunken und hatten Räder bei sich. Einer von den vieren fragte danach, was ich für eine Zeitung hätte. In dem Moment riß er sie mir aber schon aus der Hand und sah denVorwärts"-Kopf, was seine ganze Wut erregte. Die Burschen zerrissen dann die Zeitungen und verstreuten sie auf die Straße. Einer der Strolche fuhr mir, als ich noch zögerte das Weite zu suchen, mit seinem Rad von hinten zwischen die Beine und rief hinterher:Wenn du nach Hause kommst, dann sagst du, die H i l f s p o l i z e i hat die Zeitung beschlagnahmt." Ich bemerke noch, daß der Lorsall vor dem berüchtigten Nazilokal Kusche, Naugarder Ecke Carmen-Sylva-Str. geschah.