Kuh! Huh! �undsunk-Gchreckgespenster Marx und Bebel.
In dem Dienstag-Programm der Berliner Funkstunde war für 8.30 Uhr abends eine Sinfonie„Deutschland "— hundert Jahre deutsche Kultur— angesetzt. Zur Ueberraschung der chörer oerkündete der Ansager unmittelbar vor dem Vortragsbeginn, daß dieses Stück„wegen Besetzungsschwierigkeiten" abgesetzt worden sei. Wie wir hierzu noch von gut informierter Seite erfahren, waren in dieser Sinfonie auch ein Abschnitt aus dem„K o m m u- n i st i s ch e n Manifest" und eine Rede Bebels gegen den Reichskanzler Bülow vorgesehen. Man geht in der An- nähme wohl nicht fehl, daß die plötzlich aufgetretenen„Besetzungs- fchwierigkeiten" in diesen beiden Abschnitten aus der deutschen Arbeiterbewegung zu suchen sind. Marx und Bebel im Rundfunk! Unter dem neuen Reichskom- missar Scholz! Wer sollte von den Anhängern des„neuen Systems" da wohl noch die Welt verstehen? ,Köpferollen" im Rundfunk. Ein Borspiel zu dem großen Köpferollen im„dritten Reich" wird gegenwärtig im deutschen Rundfunkwesen geboten. Hier wer- den zunächst die geistigen Köpfe der Einrichtungen einer nach dem anderen heruntergesäbelt— bildlich natürlich! Nach dem Intendanten Dr. Flesch und den führenden Leitern in der Berliner Funkstunde soll es jetzt auch dem Leiter der Deutschen Welle, Dr. S ch u b o tz, an den Kragen gehen, und einige seiner
Mitarbeiter werden auch daran glauben müssen. Die ganz rasse- reinen Bronners haben Aussicht auf Anstellung— wenn sie sich rechtzeitig— Bronnen nennen! Als nächstes Opfer soll das Haupt des„Drahtlosen Dienstes". Chefredakteur Joseph R ä u s ch e r, auf den Altar des Nazitums gelegt werden. Räuscher, der allen Rundfunkhörern durch seine eigenartigen, in ihrer Objektivität kaum zu übertreffenden Presse- Rundschauen sowie durch seine lebendigen gesprochenen Berichte aus Genf oder Lausanne und anderen internationalen Konferenz- orten gut bekannt ist, hat sich um die Ausgestaltung der Nach- richtengebung durch den Funk unleugbar« Verdienste erworben. Auch die schnelle Unterrichtung der Hörer über die Ergebnisse der letzten großen Wahlen ist sein organisatorisches Werk. Er genießt in journalistischen Kreisen wegen seiner vielseitigen Fähigkeiten großes Ansehen. Aber der Mann hat, trotz allen Willens zur Ob- jektivität, den einen Fehler, daß er gesinnungsmäßig nicht in das „neue System" des Hakenkreuz-Parteibuchs paßt. Er ist nämlich Zentrumsmann. Deshalb ist er jetzt aus dem Urlaub zu- rückgerufen, damit er heute vor Herrn Scholz Gelegenheit be- kommt,„um seine Entlassung zu bitten". Der nächste in der Reih« kann folgen: Es stehen bereits unendlich viele Anwärter bereit, die den deutschen Hörern nationalsozia- listisch das Hirn vernebeln wollen, solange— die Hörer sich das widerstandslos gefallen lassen!
polizeiliche Mordkommissionen. Brachis Anordnungen zum Kamps gegen politische Morde.
Begriffe durch das, was wir erleben, zerstört. Wer wagt im deutschen Lande seit Ende Mai noch von„deutscher Treue" zu sprechen? Welcher Arbeiter empfindet noch einen Funken von Solidarität mit jenen anderen Deutschen , die sich als braune Besatzungsarmee etablieren durften und deren Führer von nichts anderem sprechen als von Aufhängen und Aus- rotten? Die fast vierzehn Millionen Wähler, die vor zwei Wochen für die proletarischen Parteien gestimmt haben, sind alles Menschen, die, besonders feit dem 2 0. Juli, an Recht und Gerechtigkeit in Deutschland nicht mehr glauben. Und hinzu kommen wahrscheinlich die meisten von den weiteren sechs Millionen Wählern der bürgerlichen Linken, die gleichfalls davon überzeugt sind, daß die Verfassung gebrochen worden ist, und die, selbst wenn sie sich scheinbar in der weiteren Entwicklung damit abfinden sollten, in ihrem Glauben an Treue und Recht mindestens schwer erschüttert worden sind. Roch vor drei Monaten war die Kommunistische Partei Deutschlands eine rückläufige, vielleicht sogar ab- sterbende Bewegung. Selbst auf dem Höhepunkt der Wirt- schaftsnot im Frühjahr verlor sie von Wahl zu Wahl inner- halb weniger Wochen Millionen von Wählern, die ihr noch vor Jahresfrist sicher gewesen wären. Das große Rätsel ihres plötzlichen kräftigen Wiederaufstiegs Ende Juli läßt sich ganz einfach erklären: es war das Rechtsgefühl breiter prole- tarischer Schichten, das sich gegen die himmelschreiende Parteilichkeit aufbäumte, mit der der neue Kurs die nationalsozialistischen Gewalttaten beschönigte und einseitig gegen die Kommunisten vorging. Zu Hunderttausenden sagten sich jene deutschen Arbeiter, die noch im April den Weg zur Sozialdemokratie und damit den Weg zum deutschen Staat von Weimar zurückgefunden hatten, als sie dieses Unrecht sahen:„Nun erst recht KPD !" » Wenn je ein Land im eigenen Interesse dazu verpflichtet wäre, das Recht hochzuhalten und das Rechtsempfinden im eigenen Volke zu pflegen, so ist es Deutschland in seiner heuti- gen Lage. Noch ist ein großer Teil des Unrechts, das in Ver- sailles vor dreizehn Iahren an uns begangen wurde, nicht wieder gutgemacht; noch kämpft Deutschland um seine Gleichberechtigung. Dieser Kampf, bisher vom ganzen Volke getragen, ist gerade jetzt in das entscheidende Stadium eingetreten. Wid soll er aber geführt werden, wenn Deutschland der ganzen Welt täglich den Beweis liefert, daß innerhalb seiner eigenen Grenzen mit zweierlei Maß gemessen wird, daß es. die Gleichberechtigung, die es für sich in der Welt als Nation fordert, seinen eigenen Staats- bürgern nicht mehr gewährt, daß es die Grundverträge seines innerstaatlichen Lebens, zumindest in ihrem Geiste, wenn nicht sogar in ihrem Wortlaut verletzen läßt? Ich erinnere an 1923: Damals hatte Poincars, der kleinliche Formaljurist, drei einzelne Wörter aus einer ver- steckten Stelle des Friedensvertrages dazu mißbraucht, deut- schen Boden militärisch besetzen zu lassen. Damals riefen wir die ganze Welt zum Zeugen dafür auf, daß ein Advokatenkniff, der sich auf den Buchstaben des Vertrages stützte, aber dessen klaren Sinn offensichtlich verletzte, dazu benutzt wurde, ein wehrloses Volk zu vergewaltigen. Und heute? Sind sich die gegenwärtigen Macht- Haber darüber klar, daß die Empfindungen der zwanzig Mil- lionen Menschen, die gegen den Gewaltstreich vom 20. Juli protestierten, und die seine Begründung, soweit man sich überhaupt um eine solche bemüht hat, als einen Hohn auf Recht und Wahrheit empfanden, im Grunde genommen die gleichen sind wie ehedem, als die deutsche Arbeiterschaft, als die ganze deutsche Nation den Verzweiflungsakt des passiven Widerstandes an Rhein und Ruhr begrüßte und mit Schiller sang:„Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden..."? Sind wir heute überhaupt noch eine Nation? Wir sind ein Volk, in zwei Bürgerkriegslager zerrissen; Haß und Gewalt werden von den 14 Millionen Anhängern Hitlers gepredigt; der Haß wird erwidert und die Gewalt vielleicht nur deshalb nicht, weil sie als ultima ratio für den Fall in Reserve gehalten wird, daß die letzte Hoffnung auf den Schutz durch die staatlichen Machtmittel schwinden sollte. Sind sich die Männer, die die Wiedereinführung der Partei- uniformen auf dem Gewissen haben, auch darüber im klaren, daß nach den unzähligen Mordtaten der SA. der Anblick der braunen Hitler -Soldaten in der Arbeiterschaft ähnliche Empfindungen auslöst, wie emft im besetzten Rheinland die Begegnung mit Angehörigen der Be- satzungsarmee? Die Pflicht zur Offenheit gebietet sogar, die Machthaber darüber aufzuklären, daß diese Empfindungen gegenüber jenen braun kostümierten Landsknechten, denen Mord gepredigt wird und die Mord verüben, sogar viel härter sind, als es die Gefühle gegenüber den einstigen Besatzungssoldaten waren, die schließlich doch nur ihre Pflicht taten und nicht auf Mord und Totschlag sannen. « Ein Land, in dem sich bürgerkriegsähnliche Zustände ent- wickelt haben, kann keine Nation mehr sein. Der herrschende, von der Regierung, von der Verwaltung, von den Gerichten begünstigte Teil mag national empfinden. Bei dem beherrsch- ten, unterdrückten, verfolgten Teil wird das National- gefühl bald abgetötet. In schwerer Sorge um diese Entwicklung, die bereits er- schreckende Fortschritte in den letzten Wochen gemacht hat, er- geht hier die Warnung an alle, die es angeht: Ohne Recht kein Vaterland! Das ergreifende Wort unseres Arbeiterdichters Karl Brögcr vom ärmsten Sohn Deutschlands , der sein treuester war, ist ldider viel mißbraucht worden. Zuletzt noch durch Freiherrn von Gayl. Dieses Wort war nicht nur wahr während des Krieges, weil selbst das kaiserliche Deutschland dem deutschen Proletariat als eine Heimat erschien, die gegen- über dem zaristischen Rußland wert war, verteidigt zu wer- den. Es wurde erst recht wahr in der großen Leidenszeit nach dem Zusammenbruch. Der Staat von Weimar wurde zum Vaterland des deutschen Ar- b e i t e r s. Man ist jetzt dabei, es ihm zu raube n.
Nachdem die Todes-Verordnung gegen politi- schen Terror ergangen ist, hat Dr. Bracht einen Runderlaß an alle Polizeibehörden einschließlich der Landjägerei gerichtet, wonach alle Kräfte und alle zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen sind, um jeden Fall eines Terroraktes auf dem schnellsten Wege aufzuklären. In dem Runderlaß wird betont, daß die bestehenden landes- kriminalpolizeilichen Bestimmungen eine vollkom- men ausreichende Grundlage zur Erfüllung dieser Aufgabe bieten. Sie geben dafür Gewähr, daß im gesamten Staatsgebiete, besonders auch in kleineren Städten und auf dem flachen Lande, die mit allen technischen Hilfsmitteln ausgerüsteten, g r o ß st ä d t i- schen Kriminalpolizeien jederzeit eingreifen können. Im einzelnen werden alle in Betracht kommenden Dienststellen nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß sie der zuständigen Landes- kriminalpolizeistelle unverzüglich(fernmündlich, drahtlich, auf dem Funkwege oder durch besondere Boten) von allen Terror- alten Meldung zu machen haben. Die LKP.-Stellen werden angewiesen, falls erforderlich, eine Mordkommission zu ent-
Cm Nazi hat genug. Bald werden auch andere folgen. Köln , 15. August.(Eigenbericht.) ver nalioualsozialistische Sladloerordnele Mainz , Inhaber einer Gastwirlschasl, des ersten Verkehrslokals der Nazis in Köln , hat dem Kölner Oberbürgermeister in einem Schreiben feinen Austritt aus der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei mitgeteilt, sein Stadlver- ordnetenmandat jedoch wird er beibehalten. Mainz ist einer der drei Gründer der Nazipartei in Köln . Schon vor etwa einem halben Jahre hatte er an den Kölner Gauleiter Grohe einen Brief ge- richtet, in dem er sagte, daß die nationalsozialistische Bewegung ihren ursprünglichen Sinn verloren habe. Die Mehrzahl der Mit- glieder bestände heute aus Bankrotteuren und anderen verkrachten Elementen. Zn dem Brief war weiter von Korruption die Rede, von Lonzenwirtschaft usw. Als seinerzeit die„Rheinische Zeitung " diesen aufsehenerregenden Brief veröffentlichte, wurde er von dem Kölner Naziblatt abgeleugnet. Der nunmehr erfolgte Austritt Mainz ' ist jedoch ein Beweis dafür, daß die in seinem Brief ge- schilderten Zustände in der Kölner NSDAP , sich nicht gebessert haben, was ihn wohl zum Austritt bewogen haben dürste. Messerstecherei in Duisburg . Drei Verletzte. Duisburg-Hamborn , 16. August. Zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten kam es heute nacht zu einem Zusammenstoß, bei dem es mehrere Verletzte gab. Ein Angehöriger der NSDAP , erhielt schwere Stichverletzun- gen am Kopfe, ein zweiter Nationalsozialist einen Armschutz, ein Kommunist wurde gleichfalls verletzt. Als zwei Polizeibeamte ein- schreiten wollten, wurden sie bedroht, so daß einer von ihnen ge- zwungen war, zweimal zu feuern. Sechs Personen, die an der Schlägerei beteiligt waren, wurden festgenommen und ins Polizei- gefängnis eingeliefert. Sie werden vom Sondergericht abgeurteilt.
Ehrenbürger Adolf. Schildbürgerstreich in Doberan . Rostock , 16. August.(Eigenbericht.) Die als fürstliches Domizil und durch ihre Pferderennen be- kannte mecklenburgische Stadt Bad Doberan hat, wie man hier kaum anders erwarten kann, eine Hitler-Mehrheit in ihrem Stadt- Parlament. Me Nachbeter des großen Adolf in dieser Stadtoerordnetenver- sammlung hatten nichts Wichtigeres zu tun, als ihren Mangel an sachlichen Qualitäten durch einen Dringlichkeitsontrag zu verdecken, nach dem Adolf Hitler das Ehrenbllrgerrecht der Stadt Doberan verliehen, ein Teil einer Chaussee in Adolf-Hitler-Straße umbenannt wird und aus Anlaß dieser Ehrung tagelang die Haken- kreuzfahne vom Rathaus wehen soll. Der Antrag der Doberaner Schildbürger wurde unter lebhaftem Widerspruch der Sozialdemo- kraten angenommen.
Die Arbeitslosigkeit in Italien . Die amtlich zugegebene Zahl der Arbeitslosen, die im Juni rund 905 000 betrug, ist bis zum 31. Juli auf 931 000 gestiegen. Davon erhielten 275 000 Arbeits- lofenunterftützung. Rund 664000 waren Männer und 267 000 Frauen. Diese Zahlen geben natürlich gar kein richtiges Bild der tatsächlichen Lage.
senden. Sie haben zu diesem Zwecke eine ausreichende Anzahl von Mordkommissionen in ständiger Bereitschaft zu halten. Zur Unterstützung dieser Mordkommissionen der Landes- kriminalpolizeistellen sind für den Bezirk jeder Landjägereiinspektion eine oder nach Bedarf mehrere Hilfsmordkommissionen aus den Reihen der dafür vorgebildeten und besonders geeigneten Landjägereibeamten zu bilden. Die Hilfsmordkommissionen müssen aus mindestens 3 Beamten bestehen. Sie sind mit dem gesamten erforderlichen kriminaltechnischen Gerät auszustatten. Die Hilfsmordkommissionen sind an einem für das fragliche Gebiet mög- lichst günstig gelegenen Orte ständig bereit zu halten und mit einem in ständiger Fahrbereitschaft befindlichen Kraftwagen auszurüsten. Für dauernde Fernsprechverbindung ist zu sorgen. Der ständige Sitz der Hilfsmordkommission und ihr« Fernsprechverbindung sind den Polizeibehörden, den Landjägerei- beamten und der Bevölkerung bekanntzugeben. Ausreichende Ab- lösung ist sicherzustellen. Größere Gemeindepolizeiverwaltungen haben, soweit noch nicht vorhanden, eigene Mordkommissionen zu bilden.
Kleiner Osaf brummt. Oer Aufbauwoller für die Schweiz im Kittchen. Zürich , 16. August.(Eigenbericht.) Der Berliner „Angriff" hat„gemeldet", in der Schweiz werde mit Spannung der Erfolg der Gründung einer Nazipartei in der Schweiz verfolgt, weswegen drei Deutsche vom Bundesrat aus- gewiesen worden seien: es habe sich nunmehr ein Schweizer ge- funden, der diese schwere Arbeit in Angriff nahm, worauf man große Erwartungen fetzen dürfe. Das Blatt schreibt wörtlich weiter: „Der Schweizer Flieger Diggelmann verläßt heute 12 Uhr Berlin und begibt sich nach Leipzig , von wo er sich mit dem Flug- zeug nach Zürich begeben wird, wo er die aufgenommenen Verhand- lungen sofort weiterführen wird. Man darf für nächste Woche den Ausgang dieser Verhandlungen erwarten, die voraussichtlich von Erfolg gekrönt sein dürften." Ueber den Empfang des Hakenkreuz-Delegierten in Zürich meldet nun ein Schweizer Lokalblatt, der„Anzeiger von Ulster": „Dieser Schweizer Flieger Diggelmann ist am Mittwoch auf dem Züricher Hauptbahnhos von der Kantonspolizei verhaftet und ins Bezirksgefängnis Ulster gebracht worden, weil er am 22. Oktober 1931 eine achttägige Gefängnisstrafe wegen D i e b st a h l s hätte an- treten sollen, sich ihr aber mit Hilfe der kommunistischen Or- ganisation entzog und nach Berlin verduftete. Der 1914 geborene Jüngling, der in Ulster wohnhaft war, war 1931 aus der Zwangserziehungsanstalt Ringwyl verschiedentlich aus- gebrochen und betätigte sich in Berlin in den kommunistischen Reihen, bis er im Januar dieses Jahres zu den Nationalsozialisten über- trat und von seinen einstigen Bundesgenossen als Spitzel ent- larvt wurde. In der militärischen Organisation der Nationalsozia- listen erlangte er im Frühjahr das F l i e g e r p r i v i l e g." Diggelmann wird nun zunächst im Bezirksgefängnis Ulster die Gefängnisstrafe abzusitzen hoben, zu der er wegen Diebstahls ver- urteilt worden ist.
Hitler-Naisse im Ausland. Oer Nimbus ist zerstört. Paris , 16. August.(Eigenbericht.) Nach der Absage H i n d e n b u r g s ist die Geltung Hillers wenigstens in Frankreich rapid im Schwinden begriffen. Während die bürgerliche Pariser Presse bisher in Hiller den eigentlichen Drahtzieher der deutschen Politik- gesehen hatte und sogar nicht mit Vorwürfen gespart hatte, daß die Sozialdemokratische Partei selbst aus Angst vor der Hitler-Welle sich das nationalsozialistische Außen- Programm zu eigen gemacht habe(?), erklärt man heute in Paris Hitler beinahe schon als erledigten Mann. Die Blätter stellen ironische Vergleiche zwischen Hstler und Mussolini an und kommen dabei zu keineswegs schmeichelhaften Ergebnissen für Hitler. Hitler sei eben kein Staatsmann, sondern ein hohler Dem- a g o g e, ein leerer Schwätzer, erklärt am Dienstag der„Temps". Mit der Baisse Hitlers hat aber gleichzeitig die Regierung von Papen wesentlich an Einfluß im Ausland gewonnen. Aller- dings verhehlt man sich dabei doch nicht, daß Papen außer den wenigen Deutschnationalen keine einzige Partei hinter sich hat und erst beim Wiederzusammentritt des Reichstages seine Probe bestehen muß. Tschangtsühliang, der Sohn und Nachfolger des mandschurischen Diktators Tschangtfolin, will sich nach dem Verlust seines Reiches in Paris niederlassen.