Der DMV. gibt Rechenschaft.
diese Arbeiten unter normaler Entlohnung der anzusetzenden Kräfte durchgeführt werden, weil nur dadurch auch die normale wirtschaftliche Weiterentwicklung aus dieser Wiedereinschaltung größerer Menschenmassen in den Arbeitsprozeß erreicht werde. Man wird die genaue Fassung dieser Richtlinien abwarten müssen, bevor man dazu Stellung nehmen kann. Immerhin ist der Hinweis auf die normale Entlohnung nicht uninteressant. In der LandwirtMetallarbeiter noch zu verstärken. Der Metallarbeiterverband führte schaft beginnt eine Abkehr von der Politik des im vorigen Jahre Lohndrucks.
Furchtbare Anklage gegen das fapitalistische System.
Am Montag tritt in Dortmund das Parlament der größten Gewertschaftsorganisation der Welt zusammen, der Verbandstag des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Seit dem legten Verbandstag vor zwei Jahren, in Berlin , der schon im Zeichen schwerster wirtschaftlicher Depression stand, sind noch Zehntausende von Metallarbeitern und-arbeiterinnen aus dem Produktionsprozeß ausgeschaltet und in die große Armee der verzweifelnden Menschen gestoßen worden, denen Arbeit eine Erlösung aus ärgster förperlicher und seelischer Pein wäre. Noch rechtzeitig zum Verbandstag in Dortmund hat der Vorstand des Deutschen Metallarbeiterverbandes seinen Rechenschaftsbericht für das Jahr 1931 herausgegeben.
Der Bericht, ein umfangreiches Wert von 487 Seiten, gewährt einen erschütternden Einblick in die trostlose Lage der Metallindustrie und wird dadurch zugleich zu einem
Unkläger des kapitalistischen Wirtschaftssystems,
das sich, wie es in der Einleitung des Jahresberichtes mit Recht heißt, als unfähig erwiesen hat ,,, die von ihm hervorgerufenen wirtschaftlichen und sozialen Probleme zu lösen". Mit welchen Riesenschritten es seit 1929 gerade in der deutschen eisenerzeugenden und -verarbeitenden Industrie bergab gegangen ist, dafür bringt das Jahrbuch zahlreiche interessante Beispiele. So ist zum Beispiel in Deutsch land die Roheisenerzeugung von 13,4 Millionen Tonnen im Jahre 1929 auf 6,1 Millionen Tonnen im Jahre 1931 und die Rohstahl= gewinnung von 16,2 Millionen Tonnen auf 8,3 Millionen zurückgegangen. Im Maschinenbau lag der Beschäftigungsgrad Ende 1931 ungefähr bei einem Drittel der Kapazität der Be= triebe.
Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit in den Maschinenfabriken fank im Laufe des Berichtsjahres von 42 auf 39 Stunden. Bon der gegenüber dem Stande des Jahres 1930 um 25 Prozent verringerten Belegschaft der Maschinenbaubetriebe standen am Schluß des Berichtsjahres 80 Prozent aller Arbeiter in Kurz= arbeit. Die gesamte Lokomotivindustrie, die über eine Leistungsfähigkeit von 3000 bis 4000 Lokomotiven pro Jahr verfügt, hatte im vorigen Jahr ganze 100 Lokomotiven im Auftrag, während zum Beispiel in der Vorkriegszeit von der Reichsbahn bis zu 1600 Lokomotiven pro Jahr gestellt wurden! Die Ausfuhr an Lokomotiven und Tendern ist mengenmäßig von 417 177 Doppelzentnern im Jahre 1930 auf 157 765 Doppelzentnern im Jahre 1931 zurückgegangen und wertmäßig von 58,13 Millionen Mark auf 20,68 Millionen Mark. In der Waggonindustrie liegen die Verhältnisse ähnlich.
In der Automobilindustrie ift gegenüber 1928 die Produffion auf etwa ein Fünftel zurüdgegangen.
Die Zahl der in der deutschen Automobilindustrie Beschäftigten ist von 90.000 im Jahre 1928 auf 55 000 im Jahre 1930 gesunken; für 1931 steht der weitere Rückgang zahlenmäßig noch nicht fest. Die Kurzarbeit ist dabei noch nicht berücksichtigt. Im Schiffsban wurden im Berichtsjahr knapp 25 000 Personen zum größten Teil sogar in Kurzarbeit beschäftigt gegen 60 000 Beschäf tigten in der Vorkriegszeit. In allen übrigen Industrien ist ebenfalls ein starker Rückgang der Produktion und eine Zunahme der Arbeitslosigkeit sowie der Kurzarbeit zu verzeichnen gewesen.
Für die Metallindustriellen war diese trostlose Arbeitsmarktlage natürlich ein Anreiz dazu, den schon im Jahre zuvor ausgeübten Drud auf die Lohn und Arbeitsbedingungen der
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56 Angriffs- und 1428 Abwehrbewegungen für 2 677 730 Beschäftigte und über 2½ Millionen daran Beteiligte. In den meisten Fällen handelte es sich um die Abwehr von Lohnkürzungen. Mit vollem oder teilweisem Erfolg endeten 1010 oder fast 80 Proz. aller Bewegungen mit 81,2 Proz. der Gesamtbeteiligten. Erreicht wurde für 97 008 Personen eine Arbeitszeitverkürzung von durchschnittlich zwei Stunden in der Woche und für 4843 Personen eine Lohnerhöhung von wöchentlich durchschnittlich 1,38 Mart pro Kopf. Abgewehrt wurde für rund 50 000 Arbeiter und Arbeiterinnen eine Arbeitszeitverlängerung(!) von 24 Stunden pro Arbeiter und Woche und für 910 628 Personen ein Lohnabbau von über 4 Millionen Mark wöchentlich oder fast 4,50 Mart pro Kopf und Woche. Für 1 139 145 Personen konnte eine Lohnkürzung von insgesamt 3,22 Millionen Mark oder 2,83 Mart pro Kopf und Woche nicht verhindert werden. Für Streit und Aussperrungen wurden im Berichtsjahre insgesamt 2,11 Millionen Mark ausgegeben, für alle Lohn- und Tarifbewegungen zusammen rund 24 Millionen Mark. Bei dem
zähen Ringen um die 40- Stunden- Woche,
das auch vom Metallarbeiterverband geführt wurde, erwiesen sich leider die widerstrebenden Metallindustriellen nicht zuletzt infolge der Unentschlossenheit der damaligen Reichsregierung als die Stärkeren. Die ständige Zunahme der Arbeitslosigkeit unter den Metallarbeitern konnte für die Mitgliederbewegung des Metallarbeiter verbandes naturgemäß nicht ohne nachteilige Folgen bleiben. Der Deutsche Metallarbeiterverband hat im vorigen Jahre 113 714 Mitglieder oder 12,09 Proz. seines Mitgliederbestandes am Jahresende 1930 verloren, so daß er am Schluß des Berichtsjahres
insgesamt 826 864 Mitglieder
zählte, darunter 54 359 weibliche und 63 599 jugendliche Mitglieder. Der Mitgliederrückgang erscheint zmar zahlenmäßig ziemlich hoch, liegt aber nicht über dem Durchschnitt des Mitgliederrückganges, den alle im ADGB. zusammengeschlossenen Organisationen im vorigen Jahre erlitten haben. Wenn man sich vor Augen führt, daß im Jahresdurchschnitt 1931 nur 37,3 Proz. der Mitglieder des Metallarbeiterverbandes Vollarbeiter waren, 29,3 Proz. der Mitglieder jedoch verkürzt arbeiteten und 33,4 Proz. teine Arbeit hatten, muß man der Treue der Metallarbeiter zu ihrer Organisation höchste Anerkennung zollen. Erstaunlich sind die groß artigen finanziellen Leistungen, die der Deutsche Metallarbeiterverband auch im vorigen Jahre aufzuweisen hat.
An Unterstützungen hat der Deutsche Metallarbeiterverband im vorigen Jahr rund 30% Millionen Mark gezahlt, davon allein 24% Millionen Mart zur Unterstützung seiner erwerbslosen Mitglieder und fast 4 Millionen Mark für seine franken Mitglieder. Für Streiks und Lohnbewegungen wurden insgesamt 2,43 Millionen Mark verausgabt, für Agitations- und Bildungszwecke rund 3½ Millionen Mark.
Schon dieser kurze Ausschnitt aus dem Jahrbuch läßt auch den Außenstehenden erkennen, daß der Deutsche Metallarbeiterverband auch unter den schwierigsten Verhältnissen für seine Mitglieder zugleich auch für Hunderttausende leider Abseitsstehenden Erfolge errungen und Leistungen vollbracht hat, wie sie geradezu einzig dastehen. Der Vorstand des Deutschen Metallarbeiterverbandes braucht die Kritik auf dem Verbandstag in Dortmund nicht fürchten.
Leistung und Aufwand.
Das Werk der Gewerkschaften.
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Die Gewerkschaften können mit einer gewiffen Genugtuung die neu einsetzenden Bestrebungen zur Arbeitsbeschaffung verfolgen. Hätte man auf den Ruf des Krisentongresses im Frühjahr gehört, dann wäre man heute weiter. Stattdessen beschäftigte sich vor allem die Regierung Papen- Schleicher viel zu lange mit den Arbeits= dienstillusionen, weil sie die Hitler - Leute bei guter Laune halten wollte. Für den freiwilligen Arbeitsdienst hat sie schließlich sogar einen Reichskommissar ernannt. Für die Arbeits= beschaffung wäre ein solcher Reichskommissar zehnmal nötiger. Die Gewerkschaften haben bereits auf dem Krisenkongreß die Forderung erhoben, daß sämtliche Träger der Arbeitsbeschaffung in eine Zentralstelle für Arbeitsbeschaffung" zusammengefaßt werden. In dieser Zentralstelle, wie in allen Arbeitsbeschaffungsorganisationen müssen die Gewerkschaften start vertreten sein.
„ Ein fleiner Irrtum."
Es bleibt dabei: schmählich fapituliert.
Wir glossierten gestern im Vorwärts" die unter ganz großer Aufmachung in der ,, Roten Fahne" veröffentlichte Geschichte von der Maßregelung des Betriebsratsvorsigenden und zweier anderer ,, roter Funktionäre" der bekannten Firma Lorenz- Tempelhof. Es hätten da angeblich zwei Betriebsversammlungen stattgefunden, die ,, Kampfmaßnahmen" beschlossen hatten. Auf unsere Erfundigung war bei Lorenz von Betriebsversammlungen überhaupt nichts bekannt, ge= schweige denn von Kampfmaßnahmen.
Nun bringt die ,, Rote Fahne" vom Dienstag auf der 4. Seite ihrer 2. Beilage ganz unten eine Notiz von vier Zeilen. Es handelt sich nicht ,,, wie es irrtümlicherweise verstanden werden konnte"( von wem?) um die Firma C. Lorenz- Tempelhof, sondern um die Metallfirma Sielaff Neukölln. Punkt. Schluß.
Wie man Lorenz- Tempelhof, wo über 1000 Mann beschäftigt werden, mit Sielaff- Neukölln, wo 50 Mann beschäftigt sind, verwechseln fann, wird wohl ewig das Geheimnis der so straff bürofratisierten KPD . mit ihren diversen gewerkschaftlichen" Unterabteilungen bleiben. Aber was machen diese KP D. und ihre Unterabteilungen gegen die Maßregelung von drei kommunistischen Funktionären ,, die für Moskau die Köpfe hinge= halten haben? Hier hat die KPD. als Gegner weder Reichswehr noch Schupo, weder Reichsregierung noch Staatskommissar, weder SA. noch SS., sondern nur einen Betrieb, den der Berliner Metallarbeiter eine„, kleine Quetsche" nennt. Ein Risiko besteht also nicht. Und doch schmählich fapituliert!
Der Zentralausschuß des Spinnereibefizerverbandes von Lan= cashire ist zusammengetreten, um die Empfehlung des Lohnunterausschusses über eine Lohnfenfung von 2 sh 9 d je Pfund Sterling( das find 15 Pro3.) zu prüfen. Wie Reuter berichtet, foll auch eine gemeinsame Konferenz der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerschaft abgehalten werden, um über die Lohnsenkung
zu verhandeln.
Polizei gegen Streifende.
Infolge der Wiedereröffnung von fünf Baumwollwebereien fam es in Burnley, wo nahezu sämtliche Weber in den Streif getreten find, zu heftigen Zusammenstößen zwischen den Streifenden und der Polizei. Mehrere tausend Streifende blockierten die Straße, auf der einige hundert Weber, die die Arbeit wieder aufgenommen hatten, zurückkehrten. Da den mehrfachen Befehlen der Polizei, die Straße zu räumen, nicht Folge geleistet wurde, ging diese mit Gummiknüppeln gegen die Menge vor. Es entwickelte sich ein erbittertes stoßen wurden, ein Arbeiter wurde ernstlich verlegt.
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Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Südwesten: JugendSchöneberg: heim Vordstr. 11( Fabrikgebäude). Anti- Kriegsliteratur. Jugendheim Hauptstr. 15( Gartenhaus). Was zeigte mir Weimar . Spandau - Neustadt: Jugendheim Lindenufer 1. Das Arbeitsbeschaffungsprogramm des ADGB . Rorbring: Jugendheim Sonnenburger Str. 20. Laus bubengeschichten. Weißensee: Jugendheim Weißensee, Caleser Str. 2. Siegreich woll'n wir Arnswalber Plaz: Jugendheim Schönlanter Str. 11, Barade 6, rechter Eingang. Musik- und Lieberabend.- Reukölln: Jugendheim Bergstr. 29( Hof). Wie schaffen wir die Einheitsfront. Flughafen: Jugendheim Flughafenstr. 68( U- Bahn Boddinstraße). Hosemann tommt. Sumbolbt: Jugendheim Graun- Ede Lorgingstraße. Das Wirtschaftsprogramm der Schillerpark: Jugendheim, Schule Schöningstr. 17. Schall. Gewerkschaften. platten: Vom Gassenhauer zum modernen Schlager.- Banmschulenweg: Jugendheim Baumschulenweg, Ernststr. 16. Gewerkschaften und Tagespolitik. Jugendgruppe des Gesamtverbandes: Jugendheim Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, Aufgang B, pt. Gesamtveranstaltung: Fahrtenberichte mit Lichtbildern( Alpen - und Thüringenfahrt). Spiele ab 18 Uhr: Südostfreis: Treptower Wiese, Fläche 6. Ostfreis: Sportplag Friedrichshain, Platz 4. Moabit : Boltspart Rehberge.
Während die Banken ihre Zahlungen einstellten, große Kon- Man wird die Zahl der neben der verhältnismäßig fleinen zerne zusammenkrachten und kaum ein gesellschaftliches Institut 3ahl hauptberuflicher Funktionäre ehrenamtlich für die Geohne Staatshilfe mehr lebensfähig war, haben es die Gewerk werkschaftsbewegung tätigen Kollegen mit einer halben Mil- Handgemenge, in dessen Verlauf mehrere Polizisten zu Boden ge= schaften des ADGB . bei Anforderungen höchster Art vermocht, 1930 lion nicht zu hoch beziffern. Bestenfalls erhalten diese ehrenbis 1931 nahezu eine Viertelmilliarde an ihre Mitglieder zu zahlen. amtlichen Funktionäre ihre Auslagen zurück. Trogdem summieren Kein Wunder, wenn die gewerkschaftsfeindliche Presse sich über diese sich auch diese bescheidenen Auslagen, die der Verwaltung der GeZahlen herstürzt, um an Hand der von den Gewerkschaften in ge- werkschaften zugerechnet werden, insgesamt zu beträchtlichen Aufwohnter Offenheit bis ins einzelne detaillierten Jahres- wendungen. Es sind neben den gewerkschaftlichen Betriebs= abschlüsse zu behaupten, daß die Gewerkschaften ebenfalls am obleuten in der Zeit guter Beschäftigung etwa 300 000 frei Ende ihres Lateins wären. Bei 184 millionen Einnahmen gewerkschaftliche Betriebsräte tätig gewesen; in den hatten die Gewerkschaften im Jahre 1931 über 216 Millionen Gesellenausschüssen der Handelskammern sigen rund Mark Ausgaben. Aufgeregte Presseleute glauben daraus be= 10 000, in den Ausschüssen der Berufsschulen rund 5000 Ge= reits den ,, finanziellen Ruin der Gewerkschaften" herleiten zu können. werkschafter. In den Arbeitsgerichten find mehr als 10 000, Dabei zeigt sich in diesen Zahlengrößen doch gerade, daß die Ge in den Arbeitsämtern mehr als 2000 Gewerkschafter werkschaften bank einer vorausschauenden Vermögensbildung den ehrenamtliche Beisitzer. In den Sozialversiche= Krisenansprüchen gerecht werden konnten. Besonders haben es rungskörperschaften vertreten, durch Wahlen delegiert, einigen bürgerlichen Zeitungen die Verwaltungsfosten" der Gewerkschaften angetan, die im vorigen Jahre( trog Rüdganges in den letzten Jahren) immer noch rund 53 Mill. Mt. betragen. Die Gewerkschaften als Sachwalter nicht nur der organifierten mehr als vier Millionen Arbeiter, sondern als die auch verfassungsmäßig berufenen Vertreter der Arbeiterklasse überhaupt bedürfen natürlich neben der Mitarbeit hunderttausender ehrenamtlicher Funktionäre auch der entgeltlichen Arbeit angestellter Funktionäre und eines Stabes leistungsfähiger Bürokräfte. Ihre Zahl ist sogar angesichts der Vielseitigkeit der gewerkschaftlichen Organe und ihrer Aufgaben auffallend niedrig. Einrichtung und Unterhalt von mehr als 12 000 örtlichen Verwaltungsstellen und einiger hundert Gau , Bezirks- und Reichsleitungen, die Leitung der mannigfachen sozialen und kulturellen Einrichtungen der Gemertschaften erzwingen natürlich einen beträchtlichen finanziellen Aufwand für die sogenannte Verwaltung“.
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Ueber 12000 Tarifverträge haben die Gewerkschaften abgeschlossen. Ende vorigen Jahres unterstanden 8½ Millionen Beschäftigte diesen tarifvertraglichen Vereinbarungen, die die Lohn- und Arbeitszeitbedingungen der Arbeiterschaft regelten und die Ansprüche und Arbeitsbedingungen mehrerer hunderttausend Lehrlinge festlegten.
In 600 Arbeiterfetretariaten und Rechtsauskunftsstellen erhielten um Rechtsauskunft nachsuchende Arbeitnehmer in 900 000 Fällen Auskünfte, wurden mehr als 300 000 Schriftsäge für fie angefertigt. Neben der Unterstüßung aller Art, wie Arbeitslosen-, Kranken-, Sterbefall, Invaliden-, Notfall-, Reise und Umzugsunterstützung fanden hunderttausende hilfsbedürftige Gewerkschaftsmitglieder Rat und Hilfe bei ihren Gewerkschaften. Daß diese umfassende Tätigkeit nur mit Hilfe einer forgsamen Verwaltung zu bewältigen ist, sollte einleuchten.
mehr als 5000 freigewerkschaftliche Beisitzer die Interessen der Arbeiterschaft. Und unter diesen Beauftragten der Gewerkschaften befinden sich zur Zeit zahlreiche Arbeitslose, die schon deshalb nicht mehr in der Lage sind, die Unkosten ihrer Tätigkeit aus eigener Tasche zu bestreiten. Sie bedürfen heute mehr denn je einer Entschädigung aus den Mitteln der Organisationskassen, so daß es zu bewundern ist, daß die Kosten der Verwaltung in den Ge= werkschaften in den letzten Jahren gesunken sind.
Man hält es heute beinahe in Deutschland für selbstverständlich, alles, was nicht Unternehmercharakter trägt, mit dem Hinweis auf den sich als notwendig erweisenden Verwaltungsaufwand als unnötige gesellschaftliche Belastung" abzutun. Wir kennen das Lied aus dem Kampfe der sozialen Reaktion gegen die Sozialversicherung. Troß wirtschaftlicher Not, die gewiß auch die Gewerkschaften veranlaßten, mit den sparsamsten Mitteln ihren Aufgaben gerecht zu werden, gilt es, den gewerkschaftlichen Organisationsapparat, gilt es, alle Einrichtungen der Gewerkschaften, ihre Büros und Volksheime, ihre Jugendheime und Bibliotheken, gegen die die von den Unternehmern bezahlten Nazis Brandbomben werfen, zu fördern und nach bestem Können auch fernerhin auszubauen.
Pläne zur Arbeitsbeschaffung. Vorläufig noch alles in der Schwebe.
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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Mittwoch, sind folgende Veranstaltungen: Schönhauser Vorstadt: Jugendheim der Schule Kastanienallee 81. Traven- Abend. Vortragende: Friedel Hall. Rorboft I: Jugendheim Danziger Str. 62( Barade 3). Verfassungsfragen sind Machtfragen. Reinickendorf : Jugendheim Lindauer Straße 2( Barade). Lichtbilbervortrag: Unser Gaujugendtreffen in Frant furt a. d. D. Stralau: Jugendheim der Schule Goßlerstr. 2( Baracke). Lichtbildervortrag. Röpenick: Jugendheim Dahlwiger Str. 15.( Gasanstalt, am Bahnhof Köpenick .) Was geht in der Welt vor?- Neukölln: Jugendheim BöhSüdost: mische Str. 1-4, Ede Kanner Straße. Wir besprechen Broschüren. Jugendheim Manteuffelstr. 7. Arbeitsgemeinschaft: Das Rüstzeug des jungen Gewerkschafters( 3. Abend). Schöneberg : Jugendheim Hauptstr. 15( Hofgebäude, Sachsenzimmer). Die Aufgaben der freien Gewerkschaften in der Krise. Charlottenburg : Jugendheim Spielhagenſtr. 4. Vortrag: Der Sinn des Strafvollzuges. Referent: Dr. Lewinsti. Spandau : Jugendheim LindenPotsdam- Nowawes: ufer 1. Die Bedeutung der Freikörperkulturbewegung. Jugendherberge Nowawes . Abendwanderung. Treffpunkt im Heim.- Spiele im Freien: Ab 18 Uhr Sportplaz Humboldthain, Sportplaz Weißensee, Feld 5, und Sportplag Friedrichshain .
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Der Vorwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin und im Handel mit dem Titel„ Der Abend". Jalustrierte Sonntagsbeilage Bolt und Zeit".
Anzeigenpreise: Die einspalt. Millimeterzeile 30 Pf., Reklamezeile 2.- M ,, Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Wort 20 Pf.( zulässig zwei fettgedruckte Worte) jedes weitere Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimetervon 8 bis 17 Uhr Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht ge nehmer Anzeigen vor'
Für die praktische Verwirklichung der Arbeitsbeschaf geile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgefchäft Lindenstraße 3, wochentäglich fung sollen, wie die Agrarierpresse andeutet, die Richtlinien, die der Landgemeindeverband aufgestellt hat, eine bedeutsame Rolle spielen. Einer ihrer Grundgedanken ist, in weitgehendem Maße die Kreise und Gemeinden start selbstverantwortlich in die Arbeitsbeschaffung einzuschalten mit der Maßgabe, daß für die Finanzierung die Steuerkraft als Rückhalt dient. Dabei sollen
Bolitik: Bictor Schiff: Wirtschett: G. Klingelhöfer; Berantwortlich für Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Herbert Lepere; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Otto Sengst; sämtlich in Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. 5. Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin SW. 68. Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.