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3?r.385 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Mittwoch, 17. August 1932
Stabilisierung des Außenhandels. Aber Ausfuhrüberschuß auf 66 Millionen zurückgegangen.
Die Ziffern für den deutschen   Außenhandel im Juli lassen den Schluß zu, daß die deutsche   Wirtschaft endlich auf einem sehr niedrigen Niveau allerdings zu einer gewissen S t a b i l i s i e- r u n g gelangt ist. Seit drei Monaten ist der Umfang des beut- schen Außenhandels nicht mehr gesunken. Die Summe der Einfuhr- und Ausfuhrziffern pendelte um 800 Millionen Mark herum(Mai 738, Juni 818, Juli 798 Millionen Mark). Da die Rohstoffeinfuhr seit Mai eine steigende Tendenz hat, so kann man sagen, daß die Beschäftigung der deutschen   Industrie sich seitdem kaum oer- schlechtert haben kann. Wie niedrig aber dieses Niveau der Stabilisierung ist, geht daraus hervor, daß der Umfang des deutschen  Außenhandels im Jahre 1331 im Monatsdurchschnitt 1,3 Milliarden Park, im Jahre 1930 ober 1,8 Milliarden Mark betrug, Außenhandel im Juli(in Millionen Mark):
Die Einfuhr im Juli betrug 366 Millionen Mark und war um 2 Millionen Mark höher als im Juni. Die Steigerung entfällt aus- schließlich auf die R o h st o f f e i n s u h r(besonders bei Oelfrüchten und Oelsaaten: dagegen verringerte sich die Einsuhr von Textil- rohstofsen). Die Fertigwareneinfuhr weist eine Abnahme um 1,5 Millionen Mark auf. Die Ausfuhr ist dagegen von 454 Millionen Mark im Juni auf 432 Millionen Mark im Juli zurückgegangen. Dieser Rückgang um 22 Millionen Mark ist fast ausschließlich auf den Rückgang der Lieferungen nach Sowjetrußland zu rechnen; diese Liese- rungen unterliegen nämlich starken Schwankungen. Bemerkenswert ist, daß die Ausfuhr nach Großbritannien   wieder zugenommen hat. Diese Zunahme wurde allerdings durch den Rückgang der Aus- fuhr noch Frankreich  (Kontingentierungen!) wieder wettgemacht. Reparationssachlieserungen werden infolge des Lausanner Ab- kommen? seit Juli nicht mehr gesondert ausgewiesen. Soweit noch Verträge über Reparationssachlieferungen bestanden, werden sie in der Form freier Handelsgeschäfte abgewickelt. Unter den Fertigwaren ist besonders die Ausfuhr an nicht elektrischen Maschinen(um 14 Millionen Mark) zurückgegangen. Aber auch die Ausfuhr an Eisenblech und Eisendraht und Stab- und Formeisen ging zurück. Bei einer Reihe anderer Erzeugnisse, so bei Waren aus Kupfer, bei Leder und Wollgeweben war eine geringe Steigerung festzustellen. Für die deutsche Devisenbilanz war die Entwicklung des Außenhandels im Juli nicht erfreulich. Der Ausfuhrüberschuß ist von 19 Millionen Mark im Juni auf 66 Millionen Mark im Juli zurückgegangen. In diesem Jahre hatte nur der April einen niedrigeren Ausfuhrüberschuß(54 Millionen Mark) aufzuweisen.
Pflicht einer verantwortlichen Führung der deutschen  Wirtschafts- und Handelspolitik ist es, einen weiteren Rückgang der deutschen   Fertigwarenaussuhr zu verhindern. Dazu gehört aber, daß man sich aller Maßnahmen enthält, die lediglich geeignet sind. Deutschlands   Kunden zu verärgern. Rückgang der Wechselproteste. Weil die Kreditgeber vorsichtiger geworden sind. In Vorkriegszeiten galt der Umfang der Wechselproteste als ein zuverlässiges Konjunkturbarometer, ähnlich wie die Kon- kursziffern. Aus einem Steigen der Zahl und der Gesamtsumme der Wechselproteste schloß man auf eine Verschlechterung, aus einem Rückgang auf eine Besserung der Wirtschaftslage. Aber dos gilt für die heutige Wirtschaftskrise auch nicht mehr. Denn im ersten Halbjahr 1332 ist die Zahl der protestierten Wechsel mit 709 000 um 15 Proz. kleiner gewesen als in der gleichen Zeit des Vorjahres Die Gesamtsumme ist mit 129 Mill. Mark sogar um 27 Proz. zurückgegangen, da der Durchschnittsbetrog des protestierten Wechsels von 212 auf 182 M. zurückging. Auch der Anteil der protestierten Wechsel am Gesamtumlauf ist von 8 auf 6 Proz. gesunken. Daß aber die ollgemeine Wirtschaftslage im ersten Halbjahr 1332 erheblich schlechter als im ersten Halbjahr 1931 war. das weiß heute jedes Kind Der G r u ü d für diese auffällige Entwicklung ist darin zu suchen, daß die Kausleute und Banken bei der Gewährung von Wechselkrediten heute viel vorsichtiger als früher sind. Der Rück- gang der Protestquote erklärt sich auch daraus, daß der Anteil der Finanzwechsel, die häufig prolongiert werden, am Gesamt- umlauf bedeutend geworden ist. Die Wohnungsbaukaiastrophe. Nach..Wirtschalt und Statistik" ist im ersten Halbjahr 1932 der deuische Wohnungsbau gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres in katastrophaler Weise zurückgeblieben. In den Graß- und Mittelstädten(über 50 000 Einwohner) wurden 21 200 Wohnungen fertiggestellt, um 61 Pro.;, weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Dabei kamen durch Ilmbau alter Wohnungen diesmal 5600 Wohnungen hinzu, gegen nur 2500 in der Vorjahrszeit. Die Zahl der Baubeginne betrug 14 800, kaum die Hälfte von 1931. Die Zahl der Bauerlaubnisse ging um 4 9 Proz. zurück. Die Zahl der Bauaniräge sogar um 56 Proz. Die Einschränkung der öffentlichen Baugelder(Hauszinssteuer) erhöhte den Anteil ber privaten Austraggeber gegenüber dem Vorjahr van 37 auf 49 Proz. und senkte den der gemeinnützigen Baunereini- gungen von 57 auf 45 Pro;. In sämtlichen Städten mit mehr al? 10000 Einwohnern wurden nur 27 000 Wohnungen fertiggestellt gegen 65 900 im ersten Halbjahr 1931! Es wurden nur 21 100 Wohnungsbauten begonnen gegen 41 600 und nur 25 800 Bauerlaubnifse erteilt gegen 49 400!
Eine bittere Kreuger-Erbschast. Die Riesenverluste bei der schwedischen Ericsson-Telephongesdlschast.
Telephonbau und Telephonbetrieb gehören zu denjenigen Wirt- schastszweigen, die verhältnismäßig am wenigsten unter den Krisen- auswirkungen �u leiden haben. Die schwedische Ericsson- Gesellschaft, die sowohl Telephonreinrichtungen herstellt, als auch in einer Reihe von Ländern Telephonnetze betreibt, gehörte viele Jahre zu den rentabelsten und in hohem Grade als krisenfest bekannten Unternehmungen. Für diese Gesellschaft war auch das Jahr 1931 geschäftsmäßig keineswegs schlecht. So ist z. B. der Absatz der Stockholmer   Telephonsabrik von 26,1 auf 26,8 Millionen Kronen gestiegen, der Umsatz der Kabelsobrik ging von 6,9 aus 4,7 und die übrigen Einnahmen von etwa 60 auf 54,7 Millionen Kronen zurück. Vergleicht man diese Ziffern mit den starken Umsatzschrumpfungen fast aller übrigen Jndustrieunternehmungen, so zeigt sich, daß Ericsson tatsächlich unter der Krise geschäftlich nur sehr wenig gelitten hat. Dieser günstigen Geschästsentwicklung steht nun gegenüber, daß Ericsson für 1931 dennoch einen Verlust von 2 2,7 Mil- [innen Kronen ausweist. Dieser Verlust erklärt sich ausschließlich dadurch, daß die Ericsson-Gesellschaft im Vertrauen aus die Welt- macht Jvar Kreuzers der Kreuger-Gruppe fast ihre gesamten verfügbaren Mittel überlassen hat. Die Kapitolmittel der Ericsson-Gesellschaft wurden im vergangenen Jahre um insgesamt 65 Millionen Kronen verstärkt: Erstens wurde das Aktienkapital um 40 Millionen Kronen erhöht, zweitens eine Anleihe im Betrage von 25 Millionen Kronen ausgenommen. Der größte Teil des Erlöses aus dieser Kapitolausnahme ist jedoch nicht bei der Ericsson-Gesellschaft verblieben, sondern an die Kreuger- Gruppe weitergeslossen. Noch dem Zusammenbruch des Kreuger- Konzerns hat die Ericsson-Gesellschast an den Kreuger-Konzern nicht weniger als 53,3 Millionen Kronen Forderungen. Wenn auch ein großer Teil dieser Forderungen sichergestellt ist, so hat doch die Gesellschaft in absehbarer Zeit keine Möglich- k e i t, nennenswerte Teile hiervon flüssig zu machen. Trotz der im vergangenen Jahre verstärkten Kapitalskrast und trotz dem Verzicht aus weitere Ausdehnung der Interessen hat infolgedessen die Gesellschaft nur noch 200 000 Kronen Kasienbestand und Bank- guthaben. Ohne die Verbindung mit dem Kreuger-Konzern wäre Ericsson auch heute noch ein blühendes Unternehmen und auch zweifellos in der Lage gewesen, einen Gewinn zu erwirtschaften. Ohne die Verbindung mit Kreuger brauchte sich die Ericsson-Ver- waltung über die Zukunft der Gesellschaft keine Sorge zu machen. Jetzt aber ist die weitere Entwicklung dadurch bedroht, daß Ericsson im vergangenen Jahre auf Veranlassung von Kreuger mit dem amerikanischen   Televhontrust International Tele- phon and Telegraph Corporation einen Freundschasts- vertrag abschloß und ein größeres Darlehen erhielt. Wenn sich Ericsson von seinen Verpflichtungen den Amerikanern gegenüber nicht loskaufen kann, dann bleibt nur noch eine Möglich»
keit: Abtretung der umfangreichen Interessen in Mexiko   und Argentinien  , das heißt derjenigen Interessen, aus deren Eroberung der amerikanische   Konzern schon seit langer Zeit aus ist. Augenblick- lich ist Ericsson von slllssigen Mitteln so entblößt, daß die Gesellschaft nicht einmal in der Lage ist, die vorhandenen Aufträge zu finanzieren; Ericsson muß daher eine umfangreiche Einschränkung de Betriebes vornehmen. Gerson-Vergleich bestätigt. Der für das Kaufhaus Herrmann Gerson  , Werder  - scher Markt, eingereichte Vergleich ist jetzt vom Gericht an- genommen worden. Von 919 Gläubigern mit 5,2 Mill. Mark Forde- rungen haben 692 Gläubiger mit 4,8 Mill. Mark Forderungen dem Vergleich zugestimmt. Die Bankengläubiger sind hinter die Waren- gläubiger zurückgetreten und erholten ebenfalls zunächst 30 Proz.
Die Durchführung des Vergleichs ist nach Ansicht der Vertrauens- Personen durchaus gesichert, zumal die persönlich haftenden Ge- jellschafter eine gewisse Garantie für die Erfüllung des Vergleichs übernommen haben. Die offen« Handelsgesellschaft wird nach Durch- führung des Vergleichs liquidiert. Das Warenlager ist von der Herrmann Gerson   G.m.b.H. übernommen worden; diese führt auch das Kaufhaus weiter und hat sich dem Kontrollrecht der Liquidatoren unterworfen. Die deutschen   Zolleinnahmen. Auf jeden Deutschen   kommen jährlich 18,65 Mark Zölle. Das Jahr 1931 hat in der deutschen   Zollentwicklung einen Rekord gebracht. Während die Einfuhr mengenmäßig um etwa 30 Proz. und wertmäßig sogar um mehr als ein Drittel z u- s a m m e n g e s ch r u m p f t ist, sind die Zolleinnahmen des Deutschen Reiches nahezu unverändert geblieben. Die Ein- nahmen sind nämlich von 12,21 aus 11,34 Mill. Mk., d. h. um nur 27 Mill. Mk. oder 2,2 Proz., zurückgegangen. Diese eigenartige Entwicklung der Zolleinnohmen ist darauf zurückzuführen, daß eine große Zahl Zollpositionen im Lause des vergangenen Jahres erhöht worden sind. So hat sich z B. und zwar durchweg trotz verminderter Einfuhr die Zolleinnahme aus der Einfuhr von Mineralölen um 65, aus der Rohtabokeinfuhr um 39 und aus der Buttereinfuhr um 10 Mil- lionen Mark erhöht. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, betrug die Zollbelastung im vergangenen Jahre 18,65 M., d. h. auf eine vierköpfige Familie 74,60 Mk. jährlich oder 6,20 Mk. monatlich. Mehr als die Hälfte der ge- samten Zollcinnahmen, nämlich 55,4 Proz.(661,8 Mill. Mk.) ent­fallen auf Lebensmittel und Getränke. In einer ganzen Reihe von Fällen wird die eingeführte Ware durch die Zollbelastung auf mehr als das Doppelte erhöht. So belies sich z. B. im vergangenen Jahre der Wert des eingeführten Weizens auf 99,4 Mill. Mk., während die hieraus erzielten Zolleinnahmen 106,5 Mill. M. be- trugen. Kaffee wurde im vergangenen Jahre im Werte von rund 221 Mill. Mk. eingeführt; die auf diese Einfuhr geleisteten Zölle betrugen jedoch fast 249 Mill. Mk. Die Tee einfuhr erbrachte im vergangenen Jahre eine Zolleinnohme van 18,4 Mill. Mk., wäh­rend der Wert der Teeeinsnhr sich auf nur 14,1 Mill. Mk. belief. Außerordentlich hoch ist auch der Ertrag der Tabak zölle. Wäh­rend der Wert der Einsuho von Rohtabak knanp 156 Mill. Mk. be- trug, wurden in Zolleinnohmen fast 121 Mill. Mk. erzielt. Die starke Erhöhung des Benzin zollcs eine Maßnahme im Jnter- eise der deutschen   Benzinindustrie, besonders der JG.-Farben- industrie hatte zur Folge, daß der Ertrag des Minerolölzolles von 196 auf 261 Mill. Mk. gestiegen ist. obwohl sich der Wert der eingeführten Mineralöle von 342 auf 198 Mill. Mk. ermäßigte!
Triumph der englischen Konversion. Bisher nur 48 Mitt. pfunö zur Auszah UNg ongemelSet. Die Umwandlung der englischen Kriegsanleihe aus einem 5prozentigen in ein 3 1-prozentiges Papier ist nun doch ein großer Eriolg geworden, so daß die englische Presse geradezu von einemTriumph" spricht. Die Befürchtungen, die sich an die Ver- zögerung der Bekanntgabe des Ergebnisses knüpften die Ver­zögerung beruhte allein aus den großen technischen Schwierigkeiten, sind nicht eingeirosfen. Der Schatzkanzler Neville Chamber» l a i n Hot erklärt, daß olle seine Erwartungen Übertrossen seien. Von dem Gesamtbetrag von 2086 Mill. Pfund Sterling (nach heutigem Kurs mehr als 30 Milliarden Mark) ist bisher für 1805 Mill. Pfund das Einverständnis mit der Zinsherabsetzung von 5 aus 314 Proz. erklärt worden. Das sind fast 90 Proz. des Gesamt- betrage?. Die Inhaber von nur 48 Mill. Pfund Sterling, von etwa 700 Mill. Mark, haben Barauszahlung gefordert. Das ist ein Betrag, den die englische Regierung durch Ausgabe neuer Schatzbons mit Leichtigkeit ausbringen kann. Ungewiß ist, was mit dem Rest von 189 Mill. Pfund geschehen wird. Ein Teil davon entfällt aus überseeischen Be­sitz, für den die Einverständnieerklärungen noch nicht zusammenge- rechnet wurden. Man glaubt, daß ein großer Teil der Besitzer des ausstehenden Betrages sich überhaupt nicht äußern werde. Dann erfolgt nach dem 3 0. September die Zinsherabsetzung auto- matisch. Die Entlastung des englischen Haushalts wird nach dem bis- herigen Ergebnis auf jährlich 23,4 Mill. Pstind Sterling, das sind noch heutigem Kurs etwa 3 40 Mill. Mark, geschätzt. Der Kurs des englischen Pfunde? ist im Zusammenhang mit der Bekannt- gäbe dieses günstigen Ergebnisses stark gestiegen(zur Zeit 1 Pfund gleich 14,65 M.).
Wohlfahrtsanstatt für Unternehmer Letzt fordert auch die Oeschimag eine Reichssubvention
Es vergeht fast kein Tag, daß die Unternehmer nicht einzeln oder in Gruppen oder in Verbänden öffentlich gegen die Ge- Währung von Subventionen Stellung nehmen. Aus der ganzen Geschichte der jetzigen Wirtschastskrise ist uns aber kein Fall bekannt, in dem ein betroffener Unternehmer es nicht vor- gezogen hätte, aus der wohltätigen öffentlichen Hand Subventionen entgegenzunehmen, anstatt auf gut kapitalistische Art mit Zl n- stand Pleite zu machen. Seitdem die Papen  -Regierung gegen denWohlfahrtsstaat" zu Felde.zieht, gewinnt man aber nach- gerade den Eindruck, als sollt« systematisch jede Pleite eines Kopi- talisten aus Kosten der Steuerzahler verhindert werden. Also doch Wohlfahrtsstaat aber nur für Unternehmer! Neuesten? hat der Generaldirektor der Deutschen Schiff- und Maschinenbau A.-G. in Bremen  (Deschimag  ). Franz Stapelfeldt  , in einer Eingabe an alle möglsichen Regierung?» stellen(auch an den Reichspräsidenten!) die runde Summe v o n 1 0 M i l l. M. als Subvention für sein Unternehmen ge- fordert. Bei diesen 10 Mill. M. handelt es sich um Forderungen gegen die Deschimag, die das Reich bei der Sanierung der Schröderbank in Bremen   übernommen hatte. Das Reich soll sich jetzt mit der Annullierung dieser Forderungen einverstanden er- klären. Bezeichnenderweise sollen gleichrangige 3 Millionen Marl
Forderunge» des Norddeutschen Lloyd   und der Schifsahrtsgesellschaft Hansa voll(durch Hingade von neuen Aktien) befriedigt werden. Dabei kann man allerdings den wenig tröstlichen Standpunkt ver- treten, daß diese Gesellschaften ja sowieso nur mit Reichsgeldern zu halten sind. Aber auch die B a n k g l ä u b i g e r der Deschimag  sollen zu 100 Proz., allerdinsg durch Hingabc von Grundstücken und neuen Aktien, abgefunden werden. Wenn das Reich sich zu dieser Subvention bereitfindet, dann hält man eine Sanierung der Deschimag für durchsührbar. Das Kapital(14 Mill. M.) soll im Verhältnis 20: 1 auf 0,7 Mill. M. herabgesetzt und dann auf 6 Mill. M. wieder erhöht werden. Stapelleldt beschäftigt sich in seiner Eingabe auch mit der Abwrackhilse. Wenn die Deschimag 50 000 Tannen Schiffs- räum zum Abwracken zugewiesen erhielte, dann würde sie rund 200 Arbeiter für einige Zeit beschästigen können. Da- nach erscheint die Abwrocksubvention im neuen Lichte: denn nach dieser Berechnung können durch Abwracken von 400 000 Tonnen nur 1600 Arbeiterfür einige Zeit" beschäftigt wer- den. Und dafür 12 Millionen Mark? Regierungsstellen hasten aber erklärt, durch die Abwrackbeihilse würden 3000 Arbeiter ein Jahr lang beschästigt werden! Wer sührt hier die Oefsentlich- keit irre?