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schönsten Krach zutage. In Braunschweig z. B. wurde dieser Krach ausgelöst durch besonders massive Angriffe Göbbels ' gegen Hugenberg. Eine Mitgliederversammlung der Deutsch - nationalen in Braunschweig hatte bereits die Attacke Goebbels als widerlich anmutende Angriffe" zurückgewiesen. Nun- mehr hat eine Bersammlung des Kr eis verein? der Deutsch - nationalen gegen die Nazis noch schärfer vom Leder gezogen und in einer Resolution unverblümt ausgesprochen, daßHeißsporne vom Schlage Dr. Goebbels die Ne gier ungskoalitionin Braun- schweig stören würden". Die Naziparteileitung scheint durch das Wehgeschrei der Hugen- berger jedoch wenig gerührt. Sie erklärt von oben herab: wenn die Deutschnalionalen den Leidensweg der Deutschen Dolkspnrlci nicht im gleichen Tempo gegangen sind, so haben sie das lediglich der bisher geübten Rücksicht der Nationalsozialisten zu verdanken. Die Nationalsozialisten bedürfen nicht der Hilsc- stellung und der Ratschläge des Herrn hugenberg. Sie haben Rückgrat genug. Im übrigen: Herrgott, bewahre uns vor unseren Freunden, vor unseren Feinden werden wir uns selbst zu schützen wissen." Dienational« Front" ist wirklich stahlhart und eisensest. Ihre Mitglieder traktieren sich mit moralischen Ohrfeigen, daß es nur so kracht. Aber schließlich eint sie doch das erhebende Bewußtsein, gemeinsam die Rechte der Arbeiterschaft zu bekämp- fen. Und da läßt man sich zuweilen schon ein blaues Aug« oder einen Wermutstropfen gefallen!

Die Mordnacht von Potempa Die Mutter des Ermordeten sagt aus

Reuthen. 20. August.(Eigenbericht.) Die Sonnabendverhandlung begann mit?er Stellung einer Reihe von Beweisantrögen der Verteidigung. Es wurde verlangt. daß eine Anzahl Personen gehört werden sollte, die bekunden würden, daß die-SA. und SS. fortgesetzt von Kommunisten be- droht und überfallen worden seien. Durch die Beweisaufnahme soll das Vorliegen einer latenten Notwehr der SA. und SS. nachgewiesen werden. Aus der latenten Notwehr heraus sei auch der Befehl des schlesischen SA.-Führers. Zeme-Heines, ergangen, der an dem Pressetisch an der Verhandlung teilnimmt, Abwehr- bereitfchaften zu bilden, die auch bewaffnete Streifen durchführten. Der Anklagevertreter beantragte die Ablehnung der Be- w e i s a n t r ä g e, da sie zum Teil für den Sachverhalt un> wesentlich seien, zum Teil als wahr unterstellt werden könnten. Nach längeren Berawngen lehnt das Gericht einen Teil der Beweis­anträge ab, während es dem Antrage auf Feststellung von fort- gesetzten Bedrohungen der Angeklagten durch Kommunisten durch Ladung einiger Zeugen stattgab. Unter diesen soll die Frau des einen Haupttäters Gräupner gehört werden. In Fortführung der Beweisaufnahme wurde zuerst die Mutter des Ermordeten, die 69 Jahre alte Witwe Pietzuch, vernommen. Diese schlief mit ihren beiden Söhnen in der Kammer, wo unter ihren Augen der Mord vollführt wurde. Unter großer Bewegung bestätigte sie im wesentlichen die drama- tischen Aussagen ihres Sohnes. Als die Täter das Haus ver- lassen hatten, habe sie auf die Uhr gesehen: es sei k u r z nach

2 U h r f r ü h gewesen. Die ubereinstimmenden Bekundungen der Zeugen, daß die Tat in den ersten Morgenstunden de? 9. August ausgeführt wurde, ist für das Strafmaß entscheidend, da am 8. August um Mitternacht die verschärsten Strasbestimmungen der Notverordnung in Kraft getreten sind. Darum bemüht sich auch die Verteidigung, die Tat auf den 8. August zwischen 23 und 24 Uhr vorzuverlegen. Der Sachverständige Medizinalral Weimann wurde über die bei der Obduktion des ermordeten Pietzuch festgestellte Todesursache vernommen. Er sagte aus, daß Pietzuch insgesamt 26 Verletzungen erlitten habe, die schwersten davon seien am Hals gewesen. Hier seien durch schwere Schläge zahlreiche Houtrisse vor- handen. Desgleichen sei die Halsschlagader durchschlagen gewesen. Eine schwere Verletzung habe der Kehlkops ausgewiesen, der vollständig eingedrückt gewesen sei. Dies könne nur aus einen schweren Stieseltritl zurückgeführt werden, den?. erholten haben müsse, als er mit dem Kops wehrlos aus der Erde lag. Die Kehlkopsverlegung sowie die Zerreißung der Halsschlag- oder, durch die Blut in Speise- und Luftröhre eingetreten wäre, habe zur Erstickung de? P. geführt: sie sei damit die Todesursoche. Der von dem Angeklagten Kottisch abgegebene Pistolenschuß habe den rechten Oberarm des Getöteten getroffen und keine tödliche Verletzung herbeigeführt. Tödlich hätten auch nicht die schweren Schläge gewirkt, die Pietzuch auf dem ganzen Körper erhalten hätte. Die Beweisausnahme wird zur Zeit noch fortgesetzt-

Zwecklügen der KpO. Eingeständnis der Erfolglosigkeit. Wir haben gestern festgestellt, daß die Schwindelmeldungen der kommunistischen Presse über ein angebliches Paktieren der Sozial- demokratie und der freien Gewerkschaften mit den Nazis nur den Zweck haben, den ttefen Wunsch der kommunistischen Arbeiter nach einer echten und wirklichen Einheitsfront der ge- samten sozialistisch denkenden Arbeiterschaft zu unterdrücken und die Spaltungspolittk der KPD. zu vernebeln. Wie dumm meist diese Lügen sind, das beweist die alsSensation" auf- qemochte Falschmeldung derRaten Fahne", der Vertreter des ADGB . hätten am Freitag mit dem Reichsarbeitsminister wegen der Auflockerung der Tarifverträge verhandelt. In unserer Morgenausgabe vom Freitag brachten wir bereits die Mitteilung, daß der Reichsarbeitsminister die Gewerkschaften zu einer Besprechung geladen hatte, diese Besprechung aber wieder abgesagt und auf die kommende Woche verschoben habe. Man ver- mutet, daß diese Vertagung infolge der weitergehenden Wünsche der Schwerindustriellen wegen der sogenannten Auflockerung der Tarif- oerträge vertagt worden ist. Wenn die jetzige Regierung auch eine prononziert gewerkschasts- feindliche Politik verfolgt, so kann sie doch vorläufig noch nicht gut anders, als auch die Gewerkschaftsvertreter zuhören", selbst wenn sie weit davon entfernt ist, den Forderungen der Gewerkschaften Rechnung zu tragen. Oder soll etwa Herr Schäffer die Leiter der REO. und der Gelben als Vertreter der organisierten Arbeiterschaft zu sich bitten? Was hinter den Gelben steht und wer hinter ihnen iteckt, weiß man. Wer hinter der RGO. steckt, weiß man auch. Aber was steht hinter ihr? DieRote Fahne " vom Sonnabend lagt selbst: In ganzen 36 Berliner Betrieben bestehenEinheits- ausschüsse". In einigen Branchen des Gesamtverbandes gibt es wohl Mitglieder der RGO., aber keinerlei planmäßige Zusammenfassung. Im Baugewerksbund in Berlin sindvon etwa 2000 Mitgliedern nur wenige oppositionell erfaßt". Von den 2S 090 arbeitslosen Ber - liner Mitgliedern des Mctallorbeitcrverbandes sindvielleicht 2S0", <$o ein Prozent,erfaßt". Undbei den' erwerbslosen Mitgliedern der anderen Gewerkschaften sieht es nicht viel anders aus". Noch dieser Selbstbezichtigung kann man über das Geschrei der kommunistischen Presse zur Tagesordnung übergehen. Die Herr- schaften möchten Dumme fangen. Die Zwecklügen sollen ihnen dazu verhelfen.

Ende der Hitze? Prognose für Sonntag: Kühlerund wahrscheinlich Ziegenfälle Mit der Hitzewelle, unter deren Folgen die Verliner seit Tagen schmachten, soll es nun bald, wie der Amtliche Wetterdienst auf Grund der vorliegenden Meldungen zu erkennen glaubt, vorüber sein. Schon morgen vielleicht auch schon in der Nacht zum Sonntag soll eine merk- liche Abkühlung eintreten. Die Prognose für den Sonntag lautet: Wesentliche Abkühlung, vereinzelte Negcnfälle oder Gewitterschauer, nach Nordwesten drehende Winde. Berlin hatte heute früh um 8 Uhr 25 Grad Wärme und bis 12 Uhr mittags stieg das Thermometer auf 3 2 Grad. Als Maximum rechnet der Wetterdienst für heute mit 3 3 b i s 3 4 Grad. Gestern war der Höchststand 30 Grad Wärme, um 12 Uhr lag heute demnach die Temperatur bereits um 2 Grad höher. Die heißest« Stadt in Deutschland war gestern Aachen , wo 36 Grad Wärme herrschten. Westlich der Elblinie schwankten die Temperaturen zwischen 30 und 34 Grad. Ueber Skandinavien hat sich in den letzten 24 Stunden ein neues Tiefdruckgebiet gebildet. Dänemark ist bereits unter den Einfluß des Tiefs gelangt. An der Rückseite der Störung dringen kühle Luftmassen südwärts vor. Da der Druck in der heißen Zone, die sich über ganz Mitteleuropa erstreckt, zur Zeit kräftig fällt, wird der kühle Lustkörper gegen die heiße Zone vorstoßen und das ganze Reich von Nordwesten her überfluten. Die Folgen werden dann Abkühlung und Regensällc, wahrscheinlich auch Gewitter, sein. Wie sich das Wetter zum Beginn der neuen Woche weiterentwickeln wird, kann mit Bestimmtheit noch nicht vorausgesagt werden.

Oer erste Tote derNiobe". Bald ist das Wrack vollends aus dem Wasser heraus. kiel , ZV. August. Turch einen Taucher wurde heute vormittag, gegen 1V Uhr, der erste Tote aus dem Innern derNiobe" geborgen. Auf den Vergungsschiffcn wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Ter Hafenkapitän brachte die Leiche sofort mit dem ArsenaldampferHunte" nach Kiel . Tie Personalien des Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Am Freitagabend sind die HebeleichierKraft" und-Wille" noch einmal gesenkt und ausgepumpt worden, wodurch es gelang. das Wrack derNiobe" weitere 30 Meter an den Strand der Heikendorfer Bucht heranzubringen. Man ist zu der Ansicht gekommen, daß der Strand vor der Heikendorfer Bucht am besten geeignet sein durste, das Wrack aufzunehmen, da dort im

Gegensatz zu den tieferen Lagen der Bucht der Boden schon schlickfrei ist. Der Bug des Wracks ist um einige weitere Meter aus dem Wasser herausgekommen, so daß man jetzt das ganze Vordeck übersehen kann, jedoch sind die Decksluken und die Niedergänge zu den Logis noch immer nicht frei, man konnte daher im Laufe der Nacht noch nicht an die Leichen gelangen. Ilebrigens will man auch, solange sich das Schiff noch im tiefen Wasser befindet, davon Abstand nehmen, es leer zu pumpen, da man befürchtet, die Leichen durch den starken Sog zu zerstören. Gegen 22 Uhr wurden die Arbeiten für die Nacht eingestellt. Man hofft, die Leichen im Ver- laufe des heutigen Tages bergen zu können. Am Sonnabendfrüh strömten bereits wieder Hunderte von Zu- schauern an die Kieler Landungsbrücke, um sich nach H e i k e n d o r f übersetzen zu lassen, von wo aus man den besten Ueberblick über den Stand der Bergungsarbeiten hat. Am Freitag fand bereits in einer hiesigen Oberrealschule eine würdige Totenfeier für die Gebliebenen derNiobe" statt, die insbesondere dem ehemaligen. Schüler Helmuth Pfeffer galt, der bei dem Untergang derNiobe" fein junges Leben lassen mußte.

Korrigierter Zustizirrium. Reichsbanner verurteilt und freigesprochen. varmsiadk. 19. August.(Eigenbericht.) Der Führer des Reichsbanners Schworz-Rot-Gold, Gau Hessen, Albert Rosar, der auf nationalsozialistische Anschuldigungen hin wegen angeblicher Tätlichkeiten gegen den Darmstädter SS. - Führer Dernehl im Frühjahr dieses Jahres zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wurde freigesprochen. Rosar hatte im November 1930, als etwa 200 Nazis eine Versammlung sprengen wollten, in der Major Anker sprach, zur Ruhe gemahnt, aber von Dernehl einen Stoß vor die Brust erholten. Als dann auf Rosors Aufforderung die Polizei die Nazis aus dein Saale entfernte, sollte Rosar mit einem Gummiknüppel dreingeschlagen haben. Dieser falschen An- schuldigung der Provokateure hatte das Gericht erster Irstanz Glauben geschenkt, obwohl zahlreiche gegenteilige Zeugen- aussagen vorlagen. Heute hat sich nun in der Berufungsinstanz die Unschuld Rosars vollkommen erwiesen. Das Beruiungsgericht hob deshalb das erste Urteil auf und sprach Rosar glatt frei.

Gparwui bei der Z�eichspost. Auch noch Einschränkung der Paketzustellung. Wie erst jetzt bekannt wird, hat das Reichspostministerium neben der Einschränkung der Briefzustellungen auch für die P a k e t z u- stellung weitgehende Sparmaßnahmen angeordnet. Wegen hes zurückgehenden Verkehrs und der ständig sinkenden Einnahmen sollen die Oberpostdirektioncn, in deren Bereich noch zwei Paketzustellungen stattfinden, umgehend prüfen, ob die zweite Zustellung aufgehoben oder zumindest erheblich einge- schränkt werden kann. Auch in Berlin fand bisher eine zweite Paketzustellung statt, die zur Ersparung von Personal- und Betriebskosten wahrscheinlich ganz aufgehoben, sicher aber erheblich eingeschränkt werden wird. ' Auf dem Rücken des Personals und der Geschäfts- weit soll also auch hier gespart werden. Die Deutsche Reichsoost tut ihr möglichstes, um den Schrumpfungsprozeß der Wirtschaft zu fördern. Bestimmt ist dos nicht die Aufgabe einer R-ick-sbehorde. Die Reichsobteilung Post und Telegraphie des Gesamt- verbände? hat alle erfolgversprechenden Schritte eingeleitet, um die beabsichtigten Entlassungen von Posthelfern abzuwehren. Schobers Tod ist für die Lausanne -Entfcheidung des National- rotes von großer Bedeutung. Wenn ihm, infolge der Liftenverbin- dung, nicht ein Großdeutfcher, sondern ein Londbündler folgt, ist die Mehrheit für diesen traurigen Stoatsvertraa gesichert. Heute abend nach 22 Uhr spricht im Rundfunk Dr. W a f s e r b ä ck von der deutfchosterreichrschen Gefandtschaft über Johannes Schober .

Hofbericht. Durch allerhöchste Kabinettsorder, gegeben München , Datum des Paffttempels, im Haufe des Ofafs, ist von jeder Standarte eine SA. neuen Typs(Sprengstoffabteilung) abgezweigt worden. Es ist dies die erste der seitens des Ehefs des Stabes "Rohm in dem Urlaubsbefehl seinerseits angekündigten organifa- torifchen Aenderungen in der Armee. Für Berlin sührt den neuen Typ der Staf III. Pg. Kroch. Der FUEHRER hat Allerhöchstselbst geruht, dem preußischen Frokttonsführer u b e, sowie dessen Stellvertreter*L o h s e Höchstsein Bild mit Eigenhändiger Widmungsür die großen und treuen Dienste an unserer Bewegung in ausrichtiger Anerkennung" zu überreichen. Die glücklichen Empiänger hoben den Bildern selbst- verständlich den Ehrenplatz über dem aulgenordeten Kanapee ein- geräumt, wo es hangen mag für Kind und Kindeskind. Das bei der Ueberreichung aufgeleuchtet habende Lächeln des FUEHRERS ober bleibt im Senatorenfoal des Braunen Haufes als vornehmster Schmuck unter Glas und Rahmen aufbewahrt.

Diebe im Luxushoiel. Mit reicher Beute entkommen. Das Dezernat für hoteldicbstählc im Berliner Poliz-ipräfidium ist zur Zeit beschäftigt mit der Suche nach einem internationalen Dieb, der innerhalb ganz kurzer Zeit in drei Berliner Hotels, von denen da« eine ein ausgesprochenes Luxushotel ist, reiche Beute machte. - Es handelt sich anscheinend um einen Gauner, der in den Hotels als Besucher der Halle die Gelegenheiten zu günstigen Diebstählen auskundschaslet. So stahl der bisher noch llnbekannle einem italieni - sehen Kaufmann 40 00 Lire aus der Brieftasche Der Italiener hatte auf kurze Zeit sein Zimmer verlassen und es offengelassen. Als er zurückkehrte und seinen Anzug wechselte, bemerkte er, daß aus seiner Briestalchc die angegebene Summe fehlte. Ein ähnlicher Diebstahl wurde in einem anderen Hotel im Zentrum Berlins ent- deckt. Der Zimmerinlzober war zur Halle hinuntergegangen. Nach geraumer Zeit erst fiel es ihm ein, daß er vergessen hatte, fem Zimmer zu verschließen. Dort war inzwischen vielleicht der­selbe Dieb eingedrungen und hatte die Brieflasche mitgenommen, m der sich 2 50 Mark veianden. Der dritteBesuch" durch einen Hoteldieb erfolgte gleichfalls während der Abwesenheit eines Zimmerinhabers in einem anderen Hoiel der Innenstadt Dort erbeutete der Gauner 60 0 Mark Bargeld. Die Polizei hat bisher von dem unheimlichen Gast in den Luxushotels noch keine Spur entdecken können. Tragödien der Trunkenheit. Die Ehefrau mit dem Messer niedergestochen. In der Nacht zu heute spielte sich im Hause H a n d j- r y st r. 78» in Friedenau eine Ehetragödie ab, in deren Verlauf der 50 Jahre alte frühere Schuhmacher Jakob Etteldorf seine 44 Jahre olle Frau Margarete mit einem Messer so schwer verletzte, daß sie in lebensgefährlichem Zustande in das Sanatorium in der Handjery- straße gebracht werden mußte. Die Beamten des Ueberfallkommandos konnten den Ehemann noch in einer Nebenstrohe erreichen und fest- nehmen. Bei seinem Verhör erklärte er. nichts mehr zu wissen. Er beries sich dabei aus seine Trunkenheit. Zu Exzessen im Alkohalroulch kam es in der Nacht zleichialls >n der S l s e n st r a tz e 110 in Treptow Dort wurde die Gast- Wirtschaft von Lietz von zwei jungen Leuten ausgesucht, denen der Wirt aber den Ausschank verweigerte, weil sie schon stark ange- ttunken waren Die Heiden schlugen jetzt Krach und demolierten fast dos ganze Lokal Der Wirt griff in der Notwehr zu einer Pistole und gab einen Schreckschuß ob. Als die beiden Männer trotzdem nicht von ihm abließen, gab er einen zweiten Schuß ab, der den 19 Jahr« alten Hans Gabel in die Brust traf. Er mußte ins Kronkenhc:»? gebracht werden.

�eichsflagge nicht Regierungssache! Oer Reichsregierung ganz egal. Zu den Perboten bev Nnzn-egierungen in Anhalt und Mecklenburg , die Reichsfarben auf Amtsgebäu- d e« zu hissen, weiß die Regierung Papen-Schleicher-Gahl nichts anderes zu sagen, als daß ein Flaggenrecht nicht bestehe 01 und die Landes- und Gemeinde- beantten wie in allem, so auch im Flaggen den Anordnun- gen der Landesregierung zu folgen haben. Von irgendeinem Schutz der Reichsflagge gegen solche Naziverbote ist bei der Papen -Regierung kein« Rede'

Gefährliche Leckerbissen. Verdorbene Konditorwaren gefährden Menschenleben. Poris, 20. August.(Eigenbericht.) Zahlreiche Fälle von Nahrungsmitteivergistungen werden aus Wörchingen in Lothringen gemeldet. 30 Unterossiziere des dortigen Artillerieregiments mußten eiligst nach dem Hospital von Nancy abtransportieri werden. Auch zahlreiche Fomitienangehorige des Ossizierskorps sind bedenklich erkrankt. Die polizeilichen Fest- slellungen haben ergeben, daß die Erkrankungen aus den Genuß von verdorbenen Sonditorwaren zurückzuführen sind. Der schuldige Kondilor wurde verhaslel.