Einzelbild herunterladen
 

Leftion für Melcher.

Erteilt vom 4. Genat des Reichsgerichts.

Wie bereits mitgeteilt, hat der 4. Straffenat des Reichsgerichts bas auf acht Wochen bemessene Verbot des ,, Wahren Jacob" auf vier Wochen abgekürzt. Das beliebte Wizblatt erscheint am 3. September wieder. Das Verbot war durch den kommissarischen Polizeipräsidenten Melcher  , der jetzt wieder dem Vorwärts" eine ,, Berwarnung" schickte, u. a. mit dem Hinweis auf die nach: stehend wiedergegebene Karikatur begründet worden, die nach seiner

Angriff

Mara

VOLKISCHER@BEOBACHTER

11

Reichskanzlei

Eintritt nur mit Genehmigung des Hewn Regierungs rates Hitler!

Die ersten Rundfunkfommiffare

Preußen eröffnet die Serie

Entsprechend den Leitfägen über die Neuregelung des Rund funts fallen die Länder in den nächsten Tagen ihre Rundfunk tommissare ernennen. Preußen das heißt der Regierungs­fommissar Bracht hat bereits damit begonnen. An die Spizze seiner Kommissare soll Ministerialrat Strunden aus dem preußischen Staatsministerium ernannt werden, der hier schon seit langem die Rundfunkangelegenheiten bearbeitet. Er steht, soviel man weiß, dem Zentrum nahe. Für Berlin   ist ein sonst unbekannter Oberregierungsrat von Blum ernannt. Für den süddeutschen Rundfunk in Frankfurt   a. M. sollen Oberregierungsrat Dr. Ham macher vom Regierungspräsidium in Wiesbaden  , für den Kölner  Sender ein Regierungsrat The died vom Kölner   Regierungs: präsidium als Kommissare vorgesehen sein, für Königsberg   ein Oberregierungsrat Dunkelbed. von Ministerialrat Strunden und Ober: regierungsrat Dr. Hammacher find die als Kommissare vorgesehenen Herren auf dem Gebiete der Rundfuntfragen anscheinend unbes schriebene Blätter.

Mit Ausnahme

Wehrt euch, Künstler!

Bildet eine Front gegen den nationalsozialistischen Zerror! Bom Präsidium der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöri gen wird uns geschrieben:

Bekanntlich herrscht bei der NSDAP  . eine lebhafte Tätigkeit auch in bezug auf das Bühnenwesen. Dem Antrag der Bandtags­fraktion der NSDAP.  , keine jüdischen oder ausländischen Künftier mehr anzustellen, ist prompt die Tatsache gefolgt, daß die meitaus meisten Bühnenleiter jüdische und ausländische Künstler zurückweisen, wofür sie teilweise ganz offen die Konfession als Ursache angeben, teilmeise diese aber durch Vorwände zu verdecken suchen. Trotzdem wird in der nationalsozialistischen Presse für die Ausführung des obengenannten Antrags in heftiger Weise agitiert und werden die Theaterleiter moralisch terrorisiert. Gegen­

=

über dieser lebhaften Tätigkeit muß leider eine auffallende Stille bei der linksgerichteten bemofr.tijdjet., fünstlerisch moß­gebenden Bresse fonstatiert werden.

Wir bitten deshalb im Interesse unserer jüdischen Mitglieder, aber auch im Intereffe der Bühnenkunst, die unter einer parteipoliti­schen Beurteilungsart außerordentlich leiden würde, uns im Kampf gegen die nationalsozialistischen Bestrebungen durch wiederholte scharfe Stellungnahme zu unterstützen."

Es ist selbstverständlich, daß die Genossenschaft Deutscher Bühnen­angehörigen in der sozialistischen   Presse einen Mitstreiter in ihrem Kampf gegen Sulturreaftion und gegen Nationalistenterror findet. mir bitten, uns jeden einzelnen Fall mitzuteilen Auerdings g'auben mir, daß dieser Kampf nur erfolgreich geführt werden fann, menn ich alle freiheitlich gesinnten Künstler in einer geschlossenen Abwehr­tipe Abwehr ist das Gebot der Stunde. front zusammentun. Dieser attive Zusammenschluß, die torpora

Eine fristlose Entlassung.

Aus Frankfurt   a. M. wird uns geschrieben:

Eine der seltsamsten Rollen- Intrigen, die je eine deutsche Bühne beunruhigt hat, fand durch die fristlose Entlassung des Göz- Darstellers Gerhard Ritter   an der Freilichtbühne auf dem Frankfurter   Römerberg einen dramatischen Abschluß. Ritter, der 21mal als Göz aufgetreten war, hatte es übel vermerft, daß die Intendanz für 6 Gastspiele in seiner" Rolle den Berliner   Dar. steller Heinrich George   gewonnen hatte, der augenblicklich mit außergewöhnlichem Erfolg als Göz gaftiert. Ritter ließ darauf durch die nationalsozialistische Stadtverordneten fraktion im Frankfurter   Rathaus einen Dringlichkeitsantrag ein­bringen, in dem die Stadtverordnetenversammlung aufgefordert wurde, dem beleidigten Mimen zu seinem Recht gegenüber der Undankbarkeit" der Intendanz zu verhelfen. Es liegen übrigens noch eine Reihe weiterer disziplinärer Gründe zu Ritters fristloser Entlassung vor.

"

Die Regierung Papen   hat eine Anpassung an die Armut der Nation" angekündigt. Die Anpassung an die geistige Armut der Nation ist bereits erfolgt.

Ansicht eine gröbliche Beschimpfung des Herrn Reichskanzlers dar­stelle. Demgegenüber entschied das Reichsgericht ,,, daß für den un­befangenen Leser eine Beschimpfung oder böswillige Verächtlich machung des Reichskanzlers nicht vorliegt.

Der Karikaturist des Wahren Jacob" wollte die politische An­passung des Reichskanzlers an die NSDAP  . treffen. Das ist durch­aus erlaubt, sagt das Reichsgericht und gibt diesem Spruch folgende allgemein interessierende Begründung:

Die Verbotsverfügung will fie( die Beschimpfung oder bös­millige Verächtlichmachung) zunächst aus der unter dem Bilde stehenden legten Zeile die Anpassung an die geistige Armut des Volkes ist schon erfolgt" entnehmen, in der der Vorwurf der geistigen Minderwertigkeit des Reichskanzlers Der Senat ist jedoch der Ansicht, daß der Eindrud des Bildes im ganzen auf den Leser zu werten ist. Dabei herrscht bei dem dargestellten Suchen des Reichskanzlers und der umstehenden Beamten in nationalsozialistischen Blättern und der Betrachtung der auffallend angebrachten Wandinschrift ,, Reichs= tanzlei, Eintritt nur mit Genehmigung des Herrn Regierungsrates Hitler" allerdings der Eindruck vor, daß mit dem Bilde die Ab hängigkeit des Reichskanzlers und der Regie: rung von der Nationalsozialistischen   Partei zum Ausdruck ge­bracht werden soll. Wenn die Verbotsverfügung meint, daß das in einer beschimpfenden oder böswillig perächtlich machenden Form geschehen sei, so kann dem nicht beigepflichtet werden. Die Frage, ob der Vorwurf einer Abhängigkeit von der genannten Partei auf Grund freiwilliger Bindungen wahr ist, braucht hier nicht geprüft zu werden, da das Verbot nicht auf § 6 Abs. 1 Nr. 4 der Bo. unwahre Behauptungen pp. gestützt ist. Geht man aber mit dem Verfasser der Zeichnung von Sem von ihm angenommenen Bestehen solcher Bindungen aus, jo ist das Maß hier nicht überschritten, das als erlaubt zuge ff anden werden muß, damit eine solche angebliche Tatsache über­haupt zum Gegenstand einer Karifatur im Sinne einer über­freibenden Darstellung gemacht werden kann. Denn nicht die Karifatur als solche, sondern nur die roh mißachtende oder böswillig übertreibende will die Vo. unterbinden. Auf § 6 Abs. 1 Nr. 2 der Vo. kann das Verbot also nicht gestüßt

merden.

-

-

Wann wird es die empfindsame Bürokratie gelüften, sich eine neue Belehrung über die Grenzen ihrer Macht vom Reichsgericht zu holen?

Frankreich   gegen den Schleicherplan.

Herriots Kampf wider Wehrmachts- Umbou.

Paris  , 20. Auguft.( Eigenbericht.) Ministerpräsident Herriot   hatte am Freitagabend eine Längere Unterredung mit dem Berliner   Botschafter François Boncet sowie mit den Botschaftern in London   und Washington  . Selbstverständlich wurde über die Lage in Deutschland   und die Rüstungsfrage gesprochen.

"

Der Excelsior" teilt mit, die Regierung sei entschlossen, feinesfalls mit Deutschland   in Sonderverhandlungen über das Militärproblem einzutreten,

diese Frage könne nur im allgemeinen Rahmen gelöst werden. Einmal sei die brüstungskonferenz noch nicht zu Ende, dann aber gehe das Problem der Rüstungsgleichheit auch die fleinen Nachbarstaaten Deutschlands   unmittelbar an.

Drei Filme an einem Tag. Ein Pferde- Film.

Das Pferd ist nächst dem Hund das dem Menschen am leich testen verständliche Tier. Wenn nun auch Rin- tin- tin, der fürzlich in Amerika   verstorbene deutsche Schäferhund, seinem Besizer 4 Mil­lionen und 800 000 Dollar an Spielhonorar einbrachte, so ist Tom Mig' Tony bestimmt nicht weniger volkstümlich.

Der im Mozartsaal gezeigte Film Bollblut" bringt tein Artistenpferd vor die Kamera, sondern zeigt Bilder aus dem Pferdeleben selbst. Dabei spielt Tommy Boy die Hauptrolle. Er wird somit zum Nachfolger eines schwarzen Mustangs, der früher in stummen amerikanischen   Filmen erfolgreich herausgestellt

wurde.

Tommys Eintritt ins Pferdeleben tostet seiner Mutter das Leben. Wechselvoll ist das Schicksal des Hengites. Er durchtollt eine rührend umsorgte Jugend, dann jedoch gerät er in die Hände von Glückspielern, die ihn dopen und über unmögliche Strecken fast zur Schanden jagen. In feiner Heimat erholt er sich, gewinnt( filmisch außerordentlich aufregend herausgearbeitet) das Derby und macht Die Menschen, someit sie nicht auf dem zwei Menschen glücklich. Gestütshof leben, sind albern in ihrem Benehmen und ihren Dia­logen.

Aber der Regisseur Charles Brabin fennt Pferde, und darauf kommt es an. Bei ihm werden sie stets richtig gesehen photographiert. Es iſt köstlich, wenn die Pferde über die Koppel toben und mit mächtigem Rud stehen bleiben, weil ihnen mit einmal die Welt mit Brettern vernagelt ist und sie ratlos vor einem 3aun stugen, über den sie nicht springen fönnen. Oder, wenn ein Pferd mit einem Wagen abtransportiert wird und alle anderen im Staub aufwirbeln­den Galopp hinterher laufen. Das ist nämlich das schöne, die Tiere handeln in diesem Film aus sich heraus. Darum ist man auch ergriffen von dieser weichmaulig zarten Liebe zwischen Stute und Fohlen. Und dann die Neger als Pferdeknechte! Sobald ein alter Neger seinen Pflegling ansieht, steht ein Leuchten in seinem Auge, das in dem feucht schimmernden Pferdeauge seinen Refler findet. Das ist Berstehen auf der Grundlage eines ganz primitiven Gefühls.

Mißglückter Kriminalschmöker.

=

e. b.

Bei einem Film wie dem Teilnehmer antwortet nicht..."( Uraufführung 11 f Theater am Rurfürsten damm und Titania Balast) wundert man sich, daß Menschen zu einem Erlebnis ein Kinobillet faufen, anstatt fich mit einem Kriminalschmöker zu einem Groschen zu begnügen. Der Film ist matte Sommermare, bar jeder filmkriminalistischen Romantif. Der sonstige Produktionsweg von literarischem Entwurf zum Filmbild ist rückwärts beschritten: der Film packt nicht, sondern entblättert sich im Laufe von anderthalb Stunden zum mageren literarischen Gerippe. Es handelt sich um die Aufklärung einer rätselhaften Reihe von Tresoreinbrüchen mit Hilfe von Schauspielern, die gezwungen und lustlos aneinander vorbei spielen( einzige Entschädigung Truus van Aalten  ), Gebrumm von Automotoren, einem Lied Es kann nicht mehr so weiter gehn, Kameraden, Kame­raden..." und einer Polizeischule. Spannungslos, weil die Regie von R. Katscher   und M. Sorkin   das Manuskript von Anfang an aufdeckt statt zu verfilmen. Selbst ein ausgezeichneter Charakter darsteller wie Gustav Gründgens  , der sich immer mehr an und Dorothea Wiet, in dem Film ,, Mädchen in Uniform" unter einer von ihrer Aufgabe besessenen Regie einmal das erschütternde Erlebnis eines Winters, droht im Filmgetriebe dieser Art unter­zugehen. 1. h.

Das radikale Parteiorgan, die Ere Nouvelle", die Herriot nebenfächlichen Aufgaben verliert, vermag den Film nicht zu retten

besonders nahesteht, richtet ebenfalls schärfftes Geschütz gegen die deutschen Militärforderungen. Sie sagt: ,, Wir wissen nicht, ob die deutschen Staatsmänner ernsthaft sprechen, wenn sie behaupten, daß die Aufrechterhaltung der Versailler Militärbestimmungen weder mit der nationalen Ehre noch mit der Sicherheit Deutschlands   in Einklang ständen.

Der Berjailler Bertrag sei fein Wert der Berfflanung, sondern eine Garantie für den Frieden. Seine Militärflaufeln wollen nicht die Sicherheit Deutschlands   gefährden, fondern die Sicher­heit Europas   garantieren.

Das ist so wahr, daß Deutschland   offensichtlich(?) viel weniger den Wunsch hat, die allgemeine Abrüstung zu fordern als selbst aufzurüsten. Die Rüstungsgleichheit für Deutschland   würde das Recht bedeuten, die deutsche Armee und Flotte von 1914 wieder herzustellen und neben den 300 000 oder 400 000 Hitler- Leuten eine mindestens ebenso starte Armee wie die französische zu befizen. Deutschland   will doppelt so start sein wie Frankreich  . Die Rüstungs. gleichheit wäre daher Ungleichheit für die anderen."

Felix Breffart redivivus.

Ich bin ja so verliebt...", stellt Felig Bressart, nach einer Pause wieder im Filmbetrieb gelandet, in dem Film gleichen Namens( Uraufführung Alhambra  ) nüchtern, nicht mehr ganz nüchtern, total betrunken, tazenjammrig und endlich happy- endig fest. Diese Skala der Verliebtheit eines schüchternen Büroange stellten bettet sich in fleinbürgerliches Milieu, fleinbürgerliche Stimmungsmachen und Sentimentalität, und irgendwo schlägt hier diese menschliche Sentimentalität ins Groteske um. Um die Zimmer­miete für seine Angebetete( Charlotte Ander  ) zu beschaffen, ver­dingt sich Bressart als Filmtomparse, muß in Frad und Zylinder erscheinen, muß sich erst den 3ylinder beforgen", und diefer 3ylinder führt ihn und seine Angebetete in zwerchfellerschütternde Nachtereignisse. So will es das Drehbuch( R. Bernauer und

R. Defterreicher); die Regie( R. Bernauer) aber hat Berfiflage des Kleinbürgertums mit fleinbürgerlicher Regie ver mechselt und bringt zum Teil Filmimpreffionen, die verteufelt nach vor 1914 schmeden. So daß der Film eine Groteske seiner Pro­duzenten wird, und darüber kann man leider nicht lachen. 1. h.

Hörspiele von vor- vorgestern.

Adolf Uzarstis Hörspiele Das Nebelhorn  " und Der Mord in der Friedrichstraße  " wurden in Köln   aufgeführt und vom Deutschlandsender übernommen. Sie sind symbolisch für die augen­blickliche Einstellung der deutschen   Rundfunkprogramme, belanglos und wirklichkeitsfremd, dabei erfüllt vom Bemühen, den Hörern für ihr Gelb wenigstens Unterhaltung zu bieten. Uzarffis ,, Mord in der Friedrichstraße  ", nicht unwizig in den fleinen Genrebildern rund um den Nachbarnklatsch, war in den Anfangsjahren des Rundfunks ein ganz lustiges, zeitgemäßes Hörspiel. Heute bringt fein Hörer mehr die Phantasie auf, dem Autor zu glauben, daß Schillers Kabale und Liebe  " aus dem Lautsprecher als Mordizene in der Nachbarwohnung gedeutet werden könnte. Höchstens ein würdiger Rundfunkveteran nicht dazu mit dem Kopf: Das war einmal denkbar! Damals, als ich noch bastelte!" Damals, als jener eble Greis noch bastelte wartet mur, balde sind wir mit dem Rundfunkprogramm mieder in jenen märchenhaften Zeiten gelandet. und dann, erst dann, wollen wir, mangels ernsthafterer geistiger Beschäftigung, auch Uzarfsfis Hörspiel Das Nebelhorn" einer friti schen Betrachtung unterziehen. Auf Wiedersehen! Es kommt der Tag...?

-

Paul Keller   gestorben.

-1z.

Der schlesische Heimatdichter Paul Reller ift nach längerer Krankheit im Alter von 60 Jahren gestorben. Seine bekanntesten Romane sind: Waldwinter", Die Heimat"," Der Sohn der Hagar" und Ferien vom Jch". Keller, Katholik, stand vor allem der Natur

"

nahe. In seiner phantastischen, märchenhaften Erzählungskunst ist er ganz ein Kind seiner schlesischen Heimat. Menschenkenntnis war ihm meniger gegeben, und so blieb er im guten Sinne des Wortes Zeit seines Lebens ein Bolksdichter.

Französische   Schüler in der Volksbühne.

Die franzöfifchen Schüler, die fich zur Zeit auf Grund des deutsch  - französischen Schüleraustauschs in Deutschland   befinden, werden am 29. Auguft einer Aufführung im Theater am Bülomplag ( Volksbühne) beiwohnen. Es handelt sich um die erste der Werbe­vorstellungen, die die Volksbühne E. V. in der Zeit vom 29. August bis 4. September veranstaltet und bei denen die Karten an jeder mann zum Preise von 50 Pf. ausgegeben werden. Zur Auffüh­rung gelangt die Komödie Geld ohne Arbeit von Colan­tuoni- Stemmle in der Regie von Günther Stark  .

Profeffor Frida Schottmüller  , der einzige weibliche Kustos an den staatlichen Museen in Berlin  , feiert morgen ihren 60. Geburts tag. Zu einer Zeit, als es noch sehr schwer war, als Kunst­historikerin in den Museumsdienst einzutreten, im Jahre 1904, er­hielt fie die Erlaubnis, am damals gerade eröffneten Kaiser­Friedrich- Museum als Volontärin zu arbeiten. Schon im nächsten Jahre murde sie wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Gemälde­Ende Juli 1919 erhielt sie den Professorentitel, und im Dezember Kustos) ernannt. Acht Monate der Jahre 1907/1908 verbrachte des gleichen Jahres wurde sie zum Direktorialassistenten( heute sie als Inhaberin eines Stipendiums vom Ministerium für Wissen­fchaft, Kunst und Volksbildung am Kunsthistorischen Institut in Florenz  . Auch sonst hat Prof. Schottmüller viele und lange Bildungsreisen gemacht. Prof. Schottmüller bearbeitet innerhalb ihres Wirkungsfreises an unseren Museen auch das Führungswesen, das immer größere Bedeutung angesichts des Bildungshungers meiter Kreise gewinnt. Führungen zusammen und unterſtüßt auch Einzelführungen für be­Sie stellt die Programme der amtlichen stimmte Berufsgruppen, zum Beispiel für Lehrer.

galerie und der Abteilung für Bildwerke der christlichen Epochen.

Berliner   Schauspielschule. Die unter Leitung von Professor Leopold Jegner stehende Berliner   Schauspielschule  , die als Nachfolge der durch Landtagsbeschluß aufgelösten Staatlichen   Schauspielschule von der Schul­stelle des Deutschen Bühnenvereins   und der Genossenschaft Deutscher  Bühnen- Angehörigen übernommen wurde, beginnt am 1. Oktober das weite Schuljahr. Die Aufnahmeprüfung für den neuen Lehrgang ist auf ben 26. September feitgefeßt. Anmeldungen müssen bis zum 19. September ant das Sekretariat der Schule, Berlin   B. 62, Keithstr. 11, das auch nähere Ausfünfte erteilt, erfolgen.