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Erster Tag des Europafluges Der Start im Flughafen vor Tausenden von Zuschauern
Mit den technischen Prüfungen wurde der erste Akt des 3. Europarundfluges beendet. Sie haben den Italienern und Polen   einen' nicht unwesentlichen Punktvorsprung gebracht. Jetzt liegt die Entscheidung bei dem Streckenflug. Die Geschwindig- keit gibt den Ausschlag und manches wird sich in der bisherigen Wertungsliste ändern. 7Z47 Kilometer huftreise 7347,72 Kilometer über Europa   hinweg haben die Flieger zu absolvieren, nachdem sie am gestrigen Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof   gestartet sind. Nur wenige Zuschauer waren gekommen, um dem Start beizuwohnen, der sich flott und reibungs- los abwickelte. Immer in kleinen Gruppen gingen sie ab. Nur 40 Minuten hat der ganze Start gedauert und die 3 3 Teil- n e h m e r strebten der polnischen Hauptstadt zu. 33? Es waren doch 41? Ja, zwei mußten hierbleiben: Miß Spooner und Massot. Noch sind die Zusammenhänge nicht geklärt. Jeden- falls befand sich im Brennstosftank der Engländerin Putzwolle, da- mit läuft aber der beste Motor nicht. Daß diese durch Unachtsam- keit hineingekommen sein soll, erscheint höchst zweifelhaft, denn wer die Engländerin kennt, weiß, mit welcher peinlichen Genauigkeit sie ihre Maschine wartet, alles selbst macht, keine schmutzigen Finger scheut. Nur in ihrer Gegenwart darf auch ihr Monteur an der Maschine arbeiten. Und wegen des Ausscheidens des Franzosen Massot erzählte man sich gestern auch so alles mögliche in Tempel- Hof. Wer weiß, wo die Wahrheit aufhört, die Dichtung anfängt. Soviel steht jedenfalls fest, daß nach der Brennstoffverbrauchs- Prüfung sich Gewichtsunstimmigkeiten bei Massots Guerchais-Ein- decker herausgestellt haben. Nun hat man außerdem auf dem Flugplatz Staaken   einen Bleigürtel gefunden. Niemand will fein Besitzer sein. Ob da Zusammenhänge bestehen? Offiziell heißt es, daß davon nichts erwiesen sei. Jedenfalls wurden Massots Punkte der technischen Prüfung annulliert, da ausschrcibungsgemäß fämt- liche Prüfungen mit dem gleichen Gewicht geflogen werden mußten. Dem Franzosen blieb da nichts weiter übrig, als auszugeben. Jeden- falls wäre es dringend erwünscht, daß diese beiden höchst unlieb- samen Vorfälle doch noch restlos geklärt werden. Der unbedingten Sauberkeit wegen. Da nun die Geschwindigkeit im Streckenflug den Ausschlag gibt, ist interessant festzustellen, daß aus der e r st e n Etappe von Berlin   nach Warschau   die Heinkel  -Maschinen am schnellsten waren. Stein und v. M a s s e n b a ch brachten es auf einen Reisedurchschnitt von 236,5 Stundenkilometer. Ausge- zeichnet auch Hirch(Klemm) mit 236, der Schweizer   S traumann
(Comte) und der Rumäne Papana(Monocoupe) mit 235,4 Stunden- kilometer. Die Italiener kamen aber über 225 Stundenkilometer hier nicht hinaus. Auf der Reise und in Warschau  M a r i e n f e l d konnte als erster auf der Kontrollstelle War- schau landen und flog nach einer knappen Viertelstunde sofort weiter nach Krakau  , wo er gemeinsam mit Colombo kurz vor 11 Uhr vormittags eintraf. Dicht hinter diesen beiden Piloten lagen die Deutschen   v. Massenbach, Lusser, Junck, Ost er- kamp, Seidemann, Poß und M o r z i k sowie der Schweizer  Straumann. Ueber Prag   und Brünn   ging der Flug dann weiter nach Wien  , wo die beiden Spitzenreiter bereits kurz nach 15 Uhr gesichtet wurden. Der Deutsche v. C r a m o n mußte wegen Kurbelwellenbruch bei Kattowitz   notlanden und aufgeben. Auch der Schweizer Straumann mußte in Wien   aufgeben. Kurz vor Wien   war übrigens schon sein Monteur mit dem Fall- schirm aus dem Flugzeug abgesprungen, weil es ihm in dieser Mo- schine nicht mehr geheuer schien. In Wien   stellte dann Straumann bei der Untersuchung seiner Maschine fest, daß die Flügel des Apparats nicht mehr stark genug waren. Eine Fortsetzung des Fluges wäre mit zu großer Gefahr verbunden gewesen In VieenTda gelandet Rom  , 22. August. Von dem Europarundflug liegen in Rom   bisher nur drei Meldungen vor: es sind in Vicenza   gelandet: um 13.37 Uhr M a- rienfeld, um 13.13 Uhr Massenbach, um 13.33 Uhr C o- lombo. Es steht fest, daß keiner der Teilnehmer noch am Sonn- tagabend Rom   erreichen wird. Agram, 22. August. In Agram traf als erster Colombo   ein(16.43 Uhr), als zweiter M a r i e n s e l d(16.52 Uhr), als dritter Seidemann (17.33 Uhr) und als vierter v. Massenbach(17.13 Uhr). Was die Durchschnittsgeschwindigkeit anbetrifft, so liegt an erster Stelle v. Massenbach, der am Sonntag, soweit die Streckenzeiten vor- liegen, bisher eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 215 Kilometer je Stunde erreicht hat. Seidemann erreichte 238 Kilometer, Marien- feld 234 und Colombo 231 Kilometer je Stunde. Rom   erreicht Rom  , 22. August. Im Flughafen von Rom landeten in der Reihenfolge: Seide- mann um 7.54 Uhr, Marienfeld   um 8.33 Uhr, Colombo  um 8.34 Uhr, Massenbach um 8.12 Uhr und Lusser um 8.13 Uhr.
Der neue Wasserballmeister! Fr. Wassersport Hannover-Linden gegen ASV. Hellas 9:5(3:3)1
In einem prächtigen Kampf errang Hannover  , der Meister des 11. Kreises, gestern in Herne  (Wests.) über Hellas den höchsten Titel, den der Arbeiter-Turn- und Sportbund  im Wasserballspiel zu vergeben hat. Es war der verdiente Sieg einer technisch ausgezeichneten Mannschaft. Hellas war nicht in jener Glanzform, die notwendig gewesen wäre, um es einer Mannschaft vom Format Hannooers gleichzutun. Die Leinestädter haben sich enorm verbessert, ihr Angriffsspiel ist ausgeklügelt und wuchtig, ihr Abspiel schnell und genau. Hellas bot erwartungsentsprechend Aus- gezeichnetes in der Hintermannschaft, während der Sturm teilweise versagte. Den Rahmen zu diesem Spiel blldete ein S ch w i m m s e st großen Formats, für dessen Durchführung der 6. Kreis(Rheinland- Westfalen  ) verantwortlich zeichnete. Bereits am Sonnabend gelangte ein Teil des umfangreichen Programmes zur Abwicklung. Der de- kannte Breslauer Werner mußte von Weidlich-Chemnig eine über- raschende Niederlage im IMÜ-Meter-Kraulschwimmen hinnehmen. Die Zeit des Siegers betrug 16,34,4 Minuten. Verschiedene Wasserball- spiele westfälischer Mannschaften beschlossen die Vorführungen des Sonnabends. Am Sonntag stand Herne   ganz im Zeichen der großen Veranstaltung. Den Darbietungen im Stadion ging ein Fest- umzug von 1533 Schwimmerinnen und Schwimmern durch die Straßen des Jndustriestädtchens vorauf, bei dem man etwas vom neuen Kulturwind zu spüren bekam. Die Sportlerinnen mutzten über ihre Turnkleidung noch Trainingshofen ziehen! Einen Abbruch tat dieser Streich der Veranstaltung keineswegs. Die Wettkämpfe brachten zum Teil recht gute Leistungen. Was hier aber besonders auffiel, war die große Zahl der Startenden, die z. B. im Brustschwimmen der Männer durch sieben Läufe zum Aus- druck kam. Um 18 Uhr stieg schließlich der mit Spannung erwartete Kampf.
Dem Schiedsrichter Schirrmacher, Gladbeck  , stellten sich die Mann- schaften in der mitgeteilten Ausstellung. Hellas warf an, verlor den Ball aber an den Gegner und hatte gleich zu Beginn bange Momente vor dem eigenen Tor zu bestehen. Schließlich gelang Hellas nach einigen gegenseitigen Torbesuchen im Anschluß an einen Freiwurf das erste Tor. Gleich danach stellte Hannooer mit ausgezeichnetem Schuß seines Mittelstürmers den Aus- gleich her. Eine weitere gute Leistung desselben Mannes bringt Hannover   in Front. Hellas hat nicht das genaue Abspiel seines Gegners, kommt aber bis zur Pause innner wieder heran. 3: 3 Halbzeit stand. Nach Wiederbeginn besiegelte sich das Schicksal von Hellas ziemlich schnell. Blendend« Schußleistungen des Hannover  - Mittelstürmers bringen einen Abstand von 6: 3. Hellas nahm sich noch einmal mächtig zusammen, placierte Schüsse seines rechten Stürmers verringerten den Abstand noch einmal auf 5: 6. Doch Hannovers taktssch richtige Spielführung zerstörte alle Hellas- bemühungen. Der ausgezeichnete Torhüter von Hellas konnte wei- tere drei Erfolge der ohne Tadel spielenden Leinestädter nicht ver- hindern und freudig verließ der neue Meister Hannover   das Wasser. Weitere Wettkämpfe schloffen sich an. Bon den volkstümlichen Vor- führungen verdienen der 64er Kunstreigen der Frauen und eine Massendemonstration von 53 Schwimmern für den Arbeiter-Wasser- Rettungsdienst besondere Erwähnung. Resultate aus Wettkärnpfen: Brustschwimmen für Frauen, 100 Meter: Keil-Aöln 1:10. Brustschwimmen für Männer, 100 Meter: Zahnte und Brummer(Hellas) I:R,Z. Brust. schwimmen für Männer, 200 Meter: Müller-Solingen 3:19,1. Kraulschwimmen für Männer, 100 Meter: Werner. Breslau   1:09,8. Kraulschwimmen für männliche Jugend, 100 Meter: Tesle(Hella«. Berlin  ) 1:13,5. Jugendlagen. staffel, 4 mal 50 Meter: Bielefeld   2:44. Männerlagenstaffel, 4 mal 100 Meter: 1. Hannover   5:21,1; 2. Düsseldorf   5:38,4.
Länderweltkarnpf Schweiz  - Deutschland  Gesamtergebnis: Deutschland   77 Punkte, Schweiz   51 Punkte Am Sonntag trafen sich zum ersten Male in der Geschichte der Arbeiter-Turn. und Sportbewegung die leichtathle- tischen Ländervertretungen der Arbeitersportler Deutsch- l a n d s und der Schweiz   auf dem neuangelegten Sportplatz von B a s e l- O st. Bei sehr gutem Sportwetter wurden den 1333 Zu- schauern sehr gute Kämpfe geboten. Die Laufkonkurrenzen litten etwas unter der weichen Laufbahn. Die Veranstaltung stand im Zeichen internationaler Verbrüderung. Die Resultat«. 100 Meter: Weller-Deutschland   11,5; Eberhardl-Deutschland 11,3; Herle-Schweiz 11,3. 200 Meter: Weller-Deutschland   23,9; Seidel. Deutschland   23,9; Peter-Schwei, 24,5. 400 Meier: Geiger-Deutschland 53,2; Albiez. Schweiz   55. 800 Meter: Echirdewahn-Deutschland 2:01,5; Beisel- Deutschland 2:04. 5000 Meter: Hutzel  -Deutschland   16:33,8; Semini-Schweiz  17:04,2. 110 Meter Hürden: Marguet-Deutschland   13,3; Pslüger-Deutschlaiid 13,4: Bisang-Schweiz   17. Hochsprung: Grogg.Echweiz   1,75 Meter: Säristcr- Deutschland 1,38 Meter. Stabhochsprung: Keck-Deutschland 3,20 Meter; Schwarz-Schweiz 3,10 Meter. Weitsprung: Geiger-Deutschland 3,30 Meter; Keck.Deutschland 3,23 Meter; Buillemier.Schweiz   3,10 Meter, Kugelstosten: Fuchslocher. Deutschland 12,5 Meier; Stupmann-Schweiz   11,35 Meter. Dis- ruswerfsn: Fuchslocher-Deutschland   43,80 Meter; Etudmanii. Schweiz   34,70 Meter. Speerwerfen: Lang-Deutschland 53,30 Meter: Färber-Schwciz 47,05 Meter, 4 mal lOO.Meter.Stafette: Deutschland   43; Schweiz 43,4. Olympische Stafette: Deutschland   3:59,3; Schweiz 4:04._ Achtung, kartellvereine! Mit Ablauf des Monats September muß für unsere Turnhallen benugenoen Vereine in den Berliner Verwaltungsbezirken Mitte, Tiergarten, Wedding  , Prenzlauer Berg  , Friedrichshain   und Kreuzberg   für das Winterhalbjahr erneut der Ueberlaffungsantrag«ingereicht werden. Die Antragsformulare können in der Kartellgefchäftsftelle beim Genossen Robert Oehl»
s ch l ä g e r, Berlin   N. 65, Nazarethkirchstr. 46 4 Tr. abgefordert werden. Die Anträge sind mit dem VermerkWinter 1932" zu oersehen. Lichtenberg   Turnier-Sieger Der Bezirk Lichtenberg   der Freien Turnerschaft Groß-Berlin führte am Sonntag ein Handball-Blitzturnier durch, daß die Veranstalter leicht gewinnen konnten. Leider sagten die Braunschweiger, die man mit an der Spitze hoffte, in letzter Minute ab, so daß die zweite Mannschaft der Lichtenberger ein- springen mußten. Dadurch lag der Endkampf im Turnier zwischen der ersten Mannschaft Lichtenbergs und Mahlsdorf  . Mit dem knappen Siege von 6: 5 behielten die Lichtenberger die Oberhand. Das Re- fultat hätte auch ebensogut umgekehrt lauten können, nur durch die schnelleren Angriffe der Lichtenberger kam der Sieg zustande. Die einzelnen Spiele brachten folgende Ergebnisse: Mahlsdorf  gegen Lichtenberg 2 9:0. Lankwitz gegen Lichtenberg 1 1:7. Teltow gegen Lichtenberg 2 3:1. Mahlsdorf gegen Lankwitz   4: 1. Lichtenberg 1 gegen Teltow   3: 1. Lichtenberg 2 gegen Lankwitz   1: 2. Lichtenberg 1 gegen Mahlsdorf 6: 5. Lankwitz gegen Teltow   1: 3. Lichtenberg 1 gegen Lichtenberg 2 4:2. Teltow gegen Mahlsdorf 9:4. Punkte erzielten: Lichtenberg   1 8:9; Mahlsdorf   6: 2; Teltow   4: 4; Lankwitz   2: 6: Lichtenberg   2 9:8. Arbeiter-Turn- und Sportbund  . l. kreis  . Montag, 22. August, 29 Uhr, Funktionärversammluno der Sportler in der Geschäfts- stelle, Elsasser Straße 8685. Vortrag des Genossen Hans Marx: Unser Kampf nach der Wahl unsere Forderungen zur Linde- rung der Not."
Neue Saison im Sportpalast  Etwas früher als sonst, bereits am Sonntag, 11. September, eröffnet der Berliner Sportpalast   die neue Wintersalfon. Das spart- liche Programm, das im Laufe des Winters in der populären Sportstätte in der Potsdamer Straße   zur Abwicklung gelangen wird, ist äußerst umfangreich. Den Beginn machen die Rad- f a h r e r. Mit dem Einbau der Radrennbahn wird schon in den ersten Tagen des Monats September begonnen und die Premiere steigt mit einem großen Radsportprogramm, wie schon erwähnt, am 11. September. Die zweite Radsportveranstaltung am 25. September bringt die prominentesten Tour-de-France-Fahrer imKriterium der Asse" an den Ablauf, drei weitere Radsportveranstaltungen finden im Oktober statt und der erste Teil der Radrennsaison wird mit dem 28. Berliner Sechstagerennen vom 4, bis 19. November abgeschlossen. Der Boxsport kommt bei zwei Großveranstaltungen, die für September und Oktober vorgesehen sind, zu Worte. Die Eishockeysaison wird am 39, September und 1. Oktober mit einem zweitägigen Meeting, bei dem auch Sonja Henie   ihre große Kunst wieder zeigen wird, eingeleitet.
Eiche Ver einsmeister schatten> Der Turnverein Eiche- Köpenick hatte mit seinen Vereinsmeisterschaften eine stattliche Anzahl Interessen aus feinen Platz gelockt. Wer gekommen ist, hatte es auch nicht zu bereuen. In allen Konkurrenzen wurde trotz der Tropenglut heiß um den Sieg gekämpft. Daß die Ergebnisse unter der Hitze zu leiden hatten, ist selbstverständlich. So blieben bei den Frauen K ö l l i n g und bei den Männern Steffen im Speerwerfen weit hinter ihre sonstigen Leistungen zurück. Kölling, die bei den Bundesmeister- schaften in Dresden   den Speer 36 Meter werfen konnte, muhte sich gestern mit 27 Meter begnügen. Einen harten Kampf gab es im 199-Meter-Lauf der Männer. Nicht weniger als drei Teil- nehmer kamen zu gleicher Zeit in 12,1 Sek. durchs Ziel und lieferten sich dadurch ein totes Rennen. Im 1599-Meter-Lauf der Männer vollbrachte der erst 18jährige Niedzwetzki mit 4: 48,2 Minuten eine sehr gute Lesstung, während Huck im Hochsprung der Jugend mit 1,48 seine eigene Körpergröße um sechs Zentimeter übersprang. Eitz Handballspiel zum Abschluß zwischen Eiche-Köpenick und Bohnsdorf   sah die Köpenicker   mti 5: 3 siegreich.
Leun Hockey am Hitzschlag gestorben Auf dem Neuköllner Stadion wurde gestern nachmittag gegen vier Uhr während eines Hockeyspieles der 35 Jahre alte Kraft- wagenchauffeur Hermann Mahlow aus der Wilkenbergstr. 9a in Pankow   vom Hitzschlag getroffen. Er brach bewußtlos zusammen und o e r st a r b aus dem Transport in das Buckower Krankenhaus.
Holler und Sa>vall fuhren in Amsterdam  Auf der Amsterdamer Stadionbahn fanden dieser Tage vor 29 999 Zuschauern Radrennen statt, die eine erstklassige Besetzung gefunden hatten. Leider fehlte in den Dauerrennen auch hier der Franzose Lacquehay   am Start, so daß sein Landsmann Paillard allein für Frankreich   startete. Nachdem Paillard den ersten Lauf über 49 Kilometer gewonnen hatte, gab er im zweiten wegen Sitzbeschwerden auf. Eine mäßige Rolle spielten die beiden deutschen  Vertreter Möller und S a w a l l, die sich nie zur Geltung bringen konnten. Bester Flieger war der belgische Meister Scherens. Ergebniss«: Dau«rr«nnen, 1. Laut. 40 Kilometer: 1. Poillorä 31:49; 2. Echleebaum 100 Meter; 3. Linart 120 Meter; 4. Thollembeel 150 Meter; 5.«awall 450 Meter; 3. Degraf 475 Meter: 7. Möller 495 Meter zurück. 2. Lauf, 40 Kilometer: 1, Linart 31:09; 2. Degraf 30 Meter; 3. Cchleebaum 50 Meter; 4. Thollembeel 540 Meter; 5. Sawall 900 Meter: 3. Möller 1450 Meter zurück. Gesamt: 1. Linart 4 P.; 2. Echleebaum 5 P.; 3. Degraf 3 P,; 4. Thollembeel 8 P.; 5. Eawall 10 P.; 3. Möller 13 P. Fliegcrkamof: 1. Scheerens 4 P.; 2. Eerardin 5 P.; 3. Moeslops 3 P.; 4. Faucheux 7 P.; 5. Falck Hansen 8 P._
e Buch
SrHi Stemberg: tderlliedergangdegdeulichenSiapHalismus Im Verlag von Ernst Rowohlt   veröffentlicht Fritz Stern  « b e r g   eine umfangreiche Untersuchung mit dem Titel:Der Nie» dergang des deutschen Kapitalismus". Sternberg   ist ein überwiegend analytischer Denker, was schon aus seinen früheren Büchern hervorging. Dieser analytischen Begabung gelingt auch in dem neuen Werk eine übersichtlich gegliederte Darstellung des deutschen Kapitalismus in seiner Verflechtung mit der nieder- gehenden Weltwirtschaft. Sternberg   holt weit aus: er verankert feine Darstellung in einer wohlfundierten Uebersicht über den Weltkapi- talismus der Vorkriegszeit, an die dann in drei Kapiteln die Ge- schichte des deutschen   Nachkriegskapitalismus anschließt. Die deutsche Jnslationswirtschast wurde von der kapitalistischen   Scheinblüte der Jahre 19241928 abgelöst. Sternberg   beschränkt seine Analyse nicht nur auf die ökonomische Lage der Arbeiterschaft in ihrem Verhältnis zum Kapital, auch der Lage der Mittelschichten(Bauern, Angestellte, Beamte) werden umfangreiche Nachweise gewidmet. Die Weltwirt- schastskrise setzt ein. Deutschland   erweist sich als das schwächste Glied der hochindustrialisierten Wirtschaftsgebiete. England und Amerika   haben gewaltige Kapitalreserven, auf die zurückgegriffen werden kann. Deutschland   ist ohne große Kapitalreserven unmittel- barer den Krisenwirkungen ausgesetzt. Infolge der ungeheuren Ratio- nalisierung war die Arbeitslosigkeit in den Konjunkturjahren der Nachkriegszeit größer als in den Krisenjahren der Vor- kricgsepoche. Kartelle und Monopole verschärften die Krise. Die Proletarisierung der Mittelschichten, die schon während der Inflation in verheerendem Maße eingetreten war, zog weitere Kreise. Die nationalsozialistische Bewegung wurde zu einer Millionenbewegung. In drei weiteren Kapiteln versucht Sternberg  Die Aufgaben der Arbeiterklasse" zu umreißen. Hier gelingt ihm nur die Analyse der wirtschaftlichen Ursachen der faschistischen Bewegung über- zeugend aufzuzeigen. Die ideologischen Faktoren des deutschen  (und europäischen) Faschismus werden jedoch kaum berücksichtigt. Die Auseinandersetzung mit der deutschen   Sozialdemokratie und der KPD.   ist scharf, aber in bezug auf die SPD  . zu sehr im rein Destruktiven verankert. Hier sind die schwächsten Teile des Buches: Sternberg   bliebt im leer Programmatischen stehen. Zu- sammenfassung der Arbeiterklasse ist heute eine Selbstverständlich- keit: Gewinnung der planmäßig irregeführten Mittelschichten eben- falls! Entscheidend bleibt hier das Wie! Die sozialen Machtkämpfe in Deutschland   sind seit der Reichspräsidentenwahl in ein akutes Stadium getreten, demgegenüber Sternbergs Analytik höchst un- ergiebig ist. Dieser Einwand betrifft aber nicht die ökonomischen Teile des Werkes, die ein breites Erfahrungsmaterial verarbeitet haben und für jeden von Wichtigkeit sind, der sich über die Geschichte des deutschen   Nachkriegskapitalismus informieren will. J. P. Meyer,