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Metallarbeiter Verbandstag.

Die Begrüßungen und der Geschäftsbericht.

Die Bostbehörde, die zum Schuß ihrer Arbeiter und Un­gestellten por Belästigungen durch die Nazis nichts zu tun für gut fand. unternahm aber eine Affien gegen die beiden in ihrem Betriebe beschäftigten Unterzeichner des Abwehrflugblattes, für deren Entlassung sie die Zustimmung des Arbeitsgerichts beantragte megen angeblicher angeblicher Berlegung der Betriebsrats= pflichten durch ein politisches" Flugblatt, das geeignet

zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise erreicht haben. Was soll der fei, die Ruhe im Betriebe zu stören. Hinweis auf

das russische Beispiel?

Sch. Dortmund , 22. August.( Eigenbericht.) Nach der Eröffnungsansprache des Genossen Reichel gab der Bürgermeister Dortmunds, Genosse trich, seiner Freude über die Abhaltung des Verbandstages in Dortmund sowie seiner Ver­bundenheit mit der Arbeiterbewegung Ausdrud. Es folgten dann die Begrüßungsansprachen der Vertreter befreundeter in- und aus­ländischer Organisationen. Es sprachen der Vorsitzende des Inter­nationalen Metallarbeiterverbandes, Genosse Ilg Bern, Genosse Kjaerböl Kopenhagen als Vertreter der skandinavischen Organi­sation, Genosse Galantus Paris für die französischen und belgischen Metallarbeiter, Genoffe van Hattem Amsterdam für die holländischen Metallarbeiter, Genosse Buschmann Düssel­dorf für die deutschen freigemertschaftlichen Angestellten der bände, Genosse Müller Berlin vom Zentralverband der Maschinisten und Heizer sowie Genosse Graßmann vom ADGB . Als Kongreßleiter murden gegen vier Stimmen die Genossen Reichel Berlin, Schmidt Dortmund und Strobel. Chemniz gewählt. Im Mittelpunkt der Montagnachmittagsligung Ebenso finnlos ist das Geschrei nach dem Generalstreit. Auch

stand der

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Geschäftsbericht des Berbandsvorsitzenden, Genossen Brandes. Zwischen den Verbandstagen von Berlin und Dortmund liegen zmei Jahre, die an Schmere für die Gewerkschaften in der Ber gangenheit taum überschritten werden. Die Hoffnung der Mensch­heit, daß das Jahr 1931 den Tiefstand der mit der Krise ver­bundenen wirtschaftlichen Zerrüttung bringe, dem dann spätestens 1932 der Wiederaufstieg folgen würde, hat sich nicht erfüllt. Die industrielle Weltprobuftion, 1928 mit 100 angenommen, ging im Juni 1932 auf 67 zurüd.

Die Industrien aller Länder zusammengenommen produzieren jetzt 10 Proz. weniger als 1913, obwohl seifdem die Weltbevölferung um 12 Pro3. geffiegen ist.

Die Produktionsmittelindustrien, zu denen in erster Linie die Metallindustrie gehört, find dabei am härtesten betroffen. Während die Erzeugung der Tertilindustrie z. B. nur um 15 Broz, die der Kohle um 30 Broz. fich sentte, betrug der Rückgang bei Eisen und Stahl 53, bei Maschinen 55, bei Kraftfahrzeugen 70 und bei Schiffen fogar 90 Proz. Wurde 1930 noch von einer Ron­junfturfrise gesprochen, fo 1931 nicht mehr. Die Ueberzeugung, daß

es eine schwere Krise des fapitalistischen Systems selbst ist, hatte alle wirtschaftlich denkenden Menschen erfaßt. Das tapitalistische System hat die Fähigkeiten verloren, von sich aus die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Es ist immer mehr zum Hemmnis der Wirtschaft geworden.( Someit der Redner sich auf den gebrudt vorliegenden Rechenschaftsbericht bezog, Dermeifen wir auf dessen Besprechung in Nr. 385 des Borwärts". D. Red.)

Zusammenfassend sagte Brandes: Der ganze Tiefstand zeigt fich darin, daß im Dezember 1931 insgesamt 921 000 Metallarbeiter Arbeit suchten, von den Mitgliedern des DMB. 41,6 Proz. voll­erwerbslos und 32,3 Kurzarbeiter, d. h. nur noch 26,1 Proz. voll beschäftigt waren.

Bon den wichtigsten Bewegungen nach dem Berliner Verbands­tag nenne ich den Streit der Berliner Metallarbeiter. Die Gesamt aussperrung der Metallarbeiter Bielefelds, die Gesamtaussperrung der Metallarbeiter in Hannover , bie Aussperrung in der bayerischen Großstadtmetallindustrie und den Streif in sechs Großbetrieben Breslaus . Ferner im neuen Jahr: der Kompf der Leipziger Kollegen somie die Bewegung der Berftarbeiter. Bis zum Oktober 1930 verhinderten mir den Lohnabbau, auch bis April 1931 mar er fehr gering. Unter dem Anfturm der Scharfmacher überzeugten" fich auch Brüning und Stegermald von der Notwendigkeit des Lohn­abbaus. Es sind zwar auch die Preise für den Lebensunterhalt nach dem amtlichen Inbeg von Ende 1929 bis zum Januar 1932 um 20 Broz., b. h. etma im gleichen Verhältnis mie die Löhne, ge funten. Der Inder berücksichtigt aber nicht das mehr an Steuern und Sozialbeiträgen für die Arbeiter, auch nicht die Kurzarbeit, die das Einkommen der Arbeiter bis zur Unerträglichkeit sentt, wenn auch die Stundenlöhne noch gefürzt

merden.

Die Arbeiterinnen find noch schwerer getroffen. Infolge der relativ stärkeren Zunahme in den Konjunkturjahren und des verhältnismäßig geringeren Rüdganges in den Kriegs­jahren wächst der Anteil der Frauen an der Belegschaft der Metall­industrie. So ist z. B. der Anteil der Arbeiterinnen in der Elek­troindustrie von 1927 bis 1931 pon. 35,8 auf 37,3 Broz. gestiegen. Ausgesprochene Männerarbeit wird in ausgesprochene Frauenarbeit, Männeratforde werden in Frauenafforde verwandelt mit der üblichen Lohnersparnis von 30 bis 40 Proz. Nur die ebung der Frauenlöhne fann der wachsenden Gefahr der Berdrän­gung von Männern durch Frauen entgegengesetzt werden. Voraus­fegung bleibt ein besseres Organisationsverhältnis der Arbeiterinnen und ihre attivere Beteiligung im Berbandsleben. Noch besteht

das große Tarifgebäude der Gewerkschaffen,

dieses Hindernis eines völligen Lohnabsturzes. Die Scharfmacher

wollen es zerstören. Die Unternehmer müßten in der Lohngestaltung frei merden, der Grundjag der Unabdingbarkeit der Tarifverträge fallen, lediglich Lohnrichtsäge dürften aufgestellt werden."

Wenn die Unabdingbarkeit aufgegeben wird, ist der Tarifver= trag praktisch erledigt, und damit ist ein Schlag gegen die Rechts­ſtellung der Arbeiter in Staat und Wirtschaft geführt, der nicht nur tiefgehende Folgen für die Arbeiter, sondern auch für die Wirtschaft und für den Staat haben müßte.

Bei der Arbeitszeitregelung meisen die Unternehmer auf die Tatsache hin, daß jest weniger als 40 Stunden gearbeitet wird. Sie wollen damit unsere Forderung auf eine gefegliche Festlegung ablehnen. Dagegen wenden wir uns mit aller Schärfe. Soll wenigstens der größte Teil der Arbeitslosen beim Anziehen der Wirtschaft wieder in die Betriebe zurückkehren und aus ihrem Jammer befreit werden, dann darf kein Betrieb eine Arbeitszeit von 40 Stunden überschreiten. Auch in Deutschland wird versucht, eine Optimismuswelle zu erzeugen. Allen voran die Blätter der Schwerindustrie und des Finanzfapitals. Bir sehen vorerst nur die 5% Millionen Arbeitslosen, die von den Arbeitsämtern erfaßt merden, wozu aber noch etwa 2 Millionen kommen, die von jeder Unterstützung ausgeschlossen, aber arbeitslos find. Der Ausfall an Massentauffraft, der durch die brutale Kürzung der Papen- Not Derordnung eintritt, ist erst im Anfang August wirksam geworden. Die Arbeitslosigkeit wird steigen,

wir stehen vor einem Hungerwinter,

der alle bisherigen übertreffen wird. Die Rundgebung der Papen­Regierung war die offene Kriegserflärung an die gesamte Arbeiter­tlaffe und die von der organisierten Arbeiterschaft gefchaffenen sozialen Einrichtungen. Und ihre Notverordnung vom 15. Juni, dieser brutale Abbau der Unterstügungen für Arbeitslose wie für die Sozialrentner und Kriegsverlegte, unter gleichzeitiger Belastung der Lohn- und Gehaltsempfänger, aber Entlastung der Unternehmer, hat unsere Boraussage über die Folgen eines Sturzes der Brüning Regierung in schlimmster Weise bestätigt.

Den Gewerkschaften wird vorgeworfen, ihre Politik sei falsch gewefen. Sie haben sich auf die Demokratie geftüßt, der Staat ver­teibigt, statt rüdsichtslos über die Interessen dieses Staates die außerparlamentarischen Machtmittel einzulegen. Sie vergessen oder wollen nicht sehen, daß mir mit dieser Politik einen Aufstieg bis

Rußland ist ein Agrarland mit reichen Bodenschägen. Und das mas sich in Rußland unter ungeheurer Ausbeutung der Arbeiter poll­zieht, ist fein Sozialismus. Es ist eine mit Hochdrud be­triebene Entwicklung eines Agrarlandes vom Frühfapitalismus zum Hochtapitalismus, betrieben durch eine Diktatur, die feine Diftatur des Proletariats ist. Die deutsche Arbeiterklasse hat nicht das 3eug zum Hungern und Ausbeutenlaffen, mie die russische. Ueber das sozialistische Ziel sind wir einig. Die Voraussetzung für seine Erreichung ist die politische Macht. Wir wollen sie erreichen durch Gewinnung der Köpfe. Dazu brauchen wir den Kampfboden der Demokratie. Sie ist nicht selbstzmed, mohl aber eine sicherere Me­thode als Butsch und Bürgerkrieg. Denn alles Gerede über General­streik läuft letzten Endes doch auf die Entfachung des Bürgerkrieges streit läuft legten Endes doch auf die Entfachung des Bürgerfrieges Die Taffit der KPD.

hinaus.

ermöglicht dem Hafenkreuz seine heuchlerische Märtyrerstellung.

Die Rammer 38 des Arbeitsgerichts hat den Antrag der Postbehörde abgewiefen mit einer Begründung, in der u. a. gesagt wird:

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,, Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme steht fest, daß sich vor dem Postgrundstück Uebergriffe durch nationalsozialistische Flugblatt­verteiler ereignet haben, so daß im Hinblick auf Ueberfälle, die mie gerichtsbekannt ist mie gerichtsbefannt ist an anderen Stellen stattgefunden haben, eine gewiffe Erregung unter der Arbeiterschaft durchaus begreiflich war. Wenn man das Verhalten der Flugblattunterzeichner richtig würdigen will, darf man diese besonderen Verhältnisse nicht außer acht lassen. Man darf insbesondere nicht übersehen, daß das auf ihre Veranlassung verbreitete Flugblatt in einer Zeit abgefaßt

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morden ist, wo die politischen Leidenschaften außerordentlich erregt maren und daß was die Form des Flugblattes betrifft auch in der nationalsozialistischen Bresse Ausdrüde mie Rote Mord­banditen, Rotmord" und dergleichen ständig gebraucht werden." Ferner führt die Urteilsbegründung aus, die Unterzeichner des Flugblattes hätten zwar ihre Betriebsratspflicht ber in Italien hat man solange gestreift, bis diese Waffe völlig abgelegt, indem sie unter Hinweis auf ihre Betriebsratseigenschaft auf Stumpft war, die Gegner die Abwehr gelernt hatten. Körperliche das politische Gebiet übergriffen, aber eine Gefährdung des Betriebs­Abwehr und Arbeitsvermeigerung müssen legte Mittel im politischen friedens jei nicht erfolgt. Unter Berücksichtigung der gesamten Um­Ringen sein. Unsere Anfläger denken an eine Abwehr durch einen stände des Falles fönne die Unterzeichnung des Flugblattes nicht als als Revolution bezeichneten politischen Gemaltaft. Möglich, daß gröbliche Pflichtverletzung im Sinne des§ 39 BRG. angesehen er eines Tages unvermeidbar wird. Ist es aber für die aufsteigende werden. Arbeiterklasse nicht nötig, die ungeheure Revolution zu beachten, die durch die wirtschaftlichen Ummälzungen und durch die gefell schaftlichen Umschichtungen der Gegenwart sich vollzieht, die unbe bingt für den Aufstieg der Arbeiterklasse arbeiten? Daraus erklärt fich die Stellung der Gemerfschaften, und die Zeit wird lehren, daß fie richtig gehandelt haben. Wir haben in Deutschland nur deshalb mit dem Faschismus als politischen Faktor zu rechnen, meil der Bolschemismus den Boden bereitet hat. Durch die ewigen Repo­lutionsspielereien von Moskau aus in Szene gesetzt und durch die Diskreditierung der Arbeiterbewegung werden große Maffen der Reaktion in die Arme getrieben. Die furchtbaren Erfahrungen der Krise hellen die Köpfe auf, fie arbeiten legten Endes für den demo­fratischen Sozialismus, besonders wenn die Arbeiter einig sind. Wagt auf unserem Berbandstag ein Delegierter gegen uns den Borwurf, daß die Gewerkschaften die Einheitsfront verhindern?

Fort mit der Gewalt der Katastrophenpolitik! Fort mit der Ber­leumdung und Zerstörung der Arbeiterorganisationen! Her mit einer mirklich ehrlichen Einheitsfront. Die Front der Kopf- und Handarbeiter, der wertvollste Teil jeder Gesellschaft. Sie hat Schandgefeße erlebt und zerbrochen, fie hat Blut- und Eisenmenschen gestürzt, fie hat Größenmahnsinnige meggefegt! So hat sie gefämpft für die Freiheit, für die die Besten aller Nationen, wenn es sein mußte, ihr Leben geopfert haben, meil ein Leben ohne Freiheit, ein Leben in Knechtschaft nicht lebenswert ist. Heute sehen wir wieder, wenn es fein muß, unser Leben ein, denn Snechtschaft ist für die deutsche Arbeiterschaft unerträglich.

Brandes schloß: Die Gegenwart ist ernst und schmer. Brutal wird die Krise ausgenugt, brutal perteidigt die Bourgeoisie ihre Herrschaft, brutal versucht sie, die Arbeiterklasse nieberzuhalten. J denke mit Empörung an die Urteile in letzter Zeit, laffen urteile unerhörtester Art. Auch hier in Dortmund . Die Arbeiterschaft wird daraus lernen. Die Zeit wird fommen, wo sie die Folgerungen daraus ziehen wird. Die Billfür und Ungerechtig. feit der Bourgeoisie ist das Zeichen ihres Endes. Die Flucht der Bourgeoisie zu Hitler ist das Eingeständnis ihres Bontrotts. Der Glaube an die eigene Kraft ist verloren. Das Hafenkreuz mit den gebrochenen Enden ist ein richtiges Symbol für eine untergehende Ordnung. Fest und unzerstörbar ist der Blod der organisierten Ar­beiterschaft, ist der DMB. Getragen von dem großen Zukunfts glauben und von der Siegeszuperficht, ist sie erfüllt von dem Be­mußtsein ihrer großen geschichtlichen Aufgabe, endlich der Arbeit dieses foftbarsten Gutes jeder Nation in Staaf und Wirtschaft zur Herrschaft zu verhelfen. Mögen die Berhandlungen zeigen, baß die deutschen Metallarbeiter an der Spize stehen und fämpfen werden."

Im Anschluß an die mit großem Beifall aufgenommenen Aus führungen des Genossen Brandes erläuterte Genosse Schäfer den gebrudt vorliegenden

Kaffenbericht

für die 3eit seit dem legten Verbandstag, der in der Deffentlichkeit schon die ihm gebührende Beachtung gefunden hat. Hervorgehoben sei von den ungeheuren finanziellen Leistungen des Deutschen Metall­arbeiterverbandes nur noch, daß seit dem dritten Quartal 1929 bis zum Schluß des zweiten Quartals 1932

rund 105 Millionen Mark an Sozialunterffügungen ausgezahlt werden sind. Genosse Schäfer gab der Befriedigung des Gesamtvorstandes darüber Ausdrud, daß nicht ein einziger Antrag auf Beseitigung der sozialen Unterstügungseinrichtungen gestellt worden ist, womit dokumentiert wird, daß die Notwendigkeit dieser Einrichtungen von allen Verbandsmitgliedern anerkannt wird.

RGO. unterstützt die Zextilbarone. Statt geschlossener Abwehrkampf Berleumdung der ,, Reformisten ".

Die Rommunisten übertreffen in der gegenwärtigen Tarif­bewegung in der fächsischen Textilindustrie alle ihre bis­herigen Lügenleistungen. Sie scheuen im Kampfe gegen den Tegtilarbeiterverband und die Reformisten" por feiner Gemeinheit und Berleumdung zurüd. Um ihrer ausgetrodneten Parteimühle wieder etwas Wasser zuzuführen, treiben sie ein frivoles Spiel mit der Eristenz von Zehntausenden sächsischen Tertil. arbeitern. Was fümmert es diese verantwortungslosen RGO.. Helden, daß sie mit ihren Versuchen, die Einigkeit und Geschlossen­heit der Textilarbeiterschaft bei der Abwehr der wahnmizigen Unternehmerlohnraubpläne zu stören, die Geschäfte der Unternehmer zu besorgen? Tagtäglich werden Funktionäre des Lertilarbeiterver­bandes, die jahrzehntelangin der Arbeiterbewegung tätig sind, von RGD.- Leuten beschimpft und verleumdet. Die Tertilbarone haben in der RGD. einen treuen Bundesgenossen bekommen und freuen sich, daß sie so gut von den Kommunisten unterstügt werden.

Trog der verwerflichen Quertreiberei der Kommunisten mird die RGD. in der Textilarbeiterschaft feinen Fuß fassen, dafür sorgt der gut disziplinierte und geschulte Funktionärförper. Gelbst Kom­munisten rüden von dem Treiben der RGO- Führer" ab.

In einer start besuchten Mitgliederversammlung des Textil­arbeiterverbandes in Leipzig , in der auch Kommunisten zum Borte famen, wurde zu den Lohnabbau der sächsischen Tertilbarone Stellung genommen. Folgende Entschließung wurde ein­stimmig angenommen:

Die Mitgliederversammlung des Tertilarbeiternerbandes in Leipzig , nimmt mit größter Entrüstung von den unverschämten Forderungen der fächsischen Tertilunternehmer Kenntnis. Die Ver­jammlung lehnt ganz entschieden jede weitere Verschlechterung der Elendslöhne der sächsischen Textilarbeiterschaft ab. Der Verbands­leitung und der Lohntommission erklärt die Berjammlung erneut ihr volles Vertrauen. Die Anwesenden versprechen, daß sie sich mit allen Kräften dafür einfegen werden, daß alle Maßnahmen, die zur Abwehr der mahnmizigen Unternehmerpläne angeordnet, einig und geschlossen von den Tegtilarbeitern durchgeführt werden. Empörf verurteilen die Berjammelten das schändliche Treiben der RGO, und Kommunisten. Mit den blödesten und gemeinsten Lügen und Ver. leumbungen wird versucht die Geschlossenheit der Tertilarbeiterschaft in den Betrieben zu stören. Damit besorgen sie ganz klar und deut­lich die Geschäfte des reaffionären Unternehmerfums. Damit ge­fährden sie ihren parteipolitischen Geschäftchen zuliebe die Existenz Don Zehntausenden sächsischer Tertilarbeiter. Das ist gemeiner Berrat an der Arbeiterflasse."

Die Sparmaßnahmen in Preußen.

Zu unserer Notiz über die Sparmaßnahmen in Breußen in der Sonntagnummer schreibt uns der Zentralverband der An.

gestellten:

fie nicht beabsichtige, aus Anlaß der Zusammenlegung von Land

,, Die Erflärung der fommissarischen preußischen Regierung, daß

Es folgten dann die Berichte des Verbandsaustreifen Entlassungen vorzunehmen, bezieht sich leider nur auf fchuffes und der Schriftleitung der Metall. arbeiterzeitung" durch die Genossen Weißig- Frankfurt

am Main und Frizz Kummer= Berlin .

Die Debatte über den Geschäftsbericht des Genossen Brandes beginnt Dienstagvormittag.

Abwehr von Nazifrechheit.

Keine Pflichtverletzung des Betriebsrats.

In den Wochen vor der Reichstagswahl erschienen öfter 20 bis 30 Mann starte Kolonnen von uniformierten und nichtuniformierten Nazijünglingen vor dem Boftamt in der Pfalzburger Straße 42, um Flugblätter an den Mann zu bringen. Es murde dazu die Zeit gewählt, wo die im Postamt Beschäftigten zur Arbeit tamen. Mit der größten Zudringlichkeit, ja jogar unter förperlichen Belästigungen wurden den Arbeitern und Angestellten die Naziflug­blätter aufgedrängt.

Wer die Annahme verweigerte, der wurde beschimpft. Dich merden wir uns merfen!" Du roter Hund, du fommst als erster dran!" ,, Mit der roten Best werden wir aufräumen!" ,, Aus= räuchern merden wir euch!" Mit solchen und ähnlichen Rüpeleien marfen die Braunjaden um sich.

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In der Belegschaft des Postantes tauchte der Bebante auf, daß gegen diese Nazifrechheit etwas unternommen werden müßte. Der Gedanke wurde ausgeführt durch die Berteilung eines Flugblattes, maches unter Hinweis auf befannte Gewalttaten von National fozialisten. und das provokatorische Berhalten der Flugblattverteiler vor der Bost die Belegschaft zu einer Versammlung einladet, welche Maßnahmen gegen dieses Treiben beraten sollte. Unter­zeichnet war das Flugblatt von zwei Betriebsratsmitgliedern der Bost und dem Arbeiterratsvorsitzenden eines Privatbetriebes, der in dem Postgebäude Arbeiten ausführen läßt.

die staatlichen Angestellten bei den Landratsämtern. Be­züglich der Angestellten bei den kommunalen Kreisver maltungen wurden feine Zusicherungen gegeben. Die Bahl der kommunalen Kreisangestellten ist aber bedeutend größer als die Zahl der staatlichen Landratsangestellten. Es muß deshalb die Sorge des Landtags sein, sich der zum Teil seit vielen Jahren beschäftigten Kreisangestellten anzunehmen und von der Regierung zu verlangen, daß fie Maßnahmen zum Schuge dieser Angestellten trifft."

Der nächste Internationale Bergarbeiterfongreß findet in der 3eit vom 13. bis 17. September 1932 in London statt.

mir

Freie Gewerffchafts- Jugend Berlin

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Seute, Dienstag, 23. Auguft, um 19 Uhr, tagen die Gruppen: Gemert­schaftshaus, Engelufer 24-25. Für oder gegen die Arbeitsdienst. pflicht?" Steglig: Jugendheim Flemmingstr. 14b. Siegreich woll'n Spandau - Bilhelmstadt: Jugendheim Sportplag Seeburger Straße. Die Lüneburger Heide ." Bankow: Jugendheim Kissingenftr. 48, 8immer 5. ,, Pantow steht Ropp." Treptow : Jugendheim Elfenste. 3( am Bhf. Treptom). Das Wirtschaftsprogramm der Gewerkschaften. Der Umbau der Wirtschaft." Frankfurter Ace: Sugendheim Sitauer Str. 18. Distuffionsabend: Der frei­millige Arbeitsdienst." Bichtenberg: Jugendheim Doffeftr. 22. Sumor Satire. Neu- Lichtenberg : Sugendheim Gunterstr. 44. ,, Die Abrüstungs­fonferenz und die Ergebniffe für die Arbeiterschaft." Oftende: Jugendheim Rarlshorst, Trestowallee 44( Rantschule). ,, Raffen- und Klassentampf." Schöneweide: Jugendheim Hasselwerberstraße, Mädchenschule im Keller. Ar. beitsgerichtsfizung. Wir fpielen ab 18 Uhr: Rordoftkreis: Sportplag Cantign ftraße, Blas 2c; Südostizeis: Sportples am Urban; Nordkreis: Sportplas Sumboldthain.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Seute, Dienstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Gesundbrunnen : Sugendheim Schönstedtstr. 1. Warum Arbeitersport?" Lichtenberg : Sugendheim Gunterstr. 44. Sunter Abend. Norbweft: Sugendheim Lehrter Straße 18-19 Politif- fatirischer Abend. Bertragender: Theo toret. Seute ab 20 Uhr Sprechcorprobe in der Turnhalle Baruther Str. 20. Spiele im Freien ab 20 Uhr in Köpenid, Eiche"-Sportplag, Ede Achenbachstraße ab 18 Uhr Sportplog Rehberge Blaketten für die Antifriegstuubgebung am 3. September im Boltspart Rehberge zum Preise von 20 Pf. find im Jugend. fetretariat zu haben.