Neuordnung der deutschen Wirtschaft
Referat des Genossen Reichel auf dem Metallarbeiter Verbandstag.
O. Sch. Dortmund, 24. Auguſt. Der dritte Verhandlungstag des Deutschen Metallarbeiter verbandes begann mit einem instruktiven Referat des Verbandsvorsitzenden Genossen G. Reichel über das Thema:
Die Neuordnung der deutschen Wirtschaft mit befonderer Berüdfichtigung der eisenschaffenden Industrie.
Reichel stellte einleitend das starke Wachstum der Produktionsmittel in der Welt und die Leistungssteigerung der Landwirtschaft fest, dem eine gleiche Zunahme der Absatzmöglichkeiten nicht gegenüberstehe. Daraus ergibt sich ein Widerspruch, wie die Wirtschaftsgeschichte der Menschheit keinen ähnlichen kennt. Schornsteine rauchen nicht mehr, Maschinen stehen still und die köftliche Frucht der Felder wird wieder vernichtet. Die Maschine, statt den arbeitenden Menschen reichlich mit Bedarfsgütern aller Art zu versorgen, droht ihn zu
zerschlagen.
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Nach Leo Hausleiter sind die Maschinenfräfte in PS ausgedrückt in dem kurzen Zeitraum von 1913 bis 1928 in Amerika von 96 auf 162 Millionen- 90 Proz., in Europa von 94 von 135 Millionen 50 Proz., in der übrigen Welt von 31 auf 93 Millionen= 200 Broz. gestiegen. Innerhalb Europas beträgt die Steigerung in England und Deutschland je 80 Proz., in Frankreich 145 Proz., im übrigen Europa 100 Proz. Die Maschinen aus Menschenkräfte umgerechnet ergibt einschließlich der tätigen Menschen eine Steigerung des Kraftwertes in Europa oon 650 auf 1100 Millionen= 70 Proz.; in Amerifa von 500 auf 2200 Millionen 340 Proz., in der übrigen Welf von 750 auf 1400 Mil
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lionen 96 Proz.
Die Menschheit, die in langer Zeit einen unermeßlichen Reich tum in Produktionsmitteln entwickelt hat, ist der Sklave blindwirken Die Technik ermöglicht der gesellschaftlicher Kräfte geworden. theoretisch einen hohen Stand der Arbeits- und Menschenkultur, die Menschheit aber darbt und hungert. 25 bis 30 Millionen Menschen in der Welt find arbeitslos und auf kümmerliche Fürsorge angewiesen.
Mißernten und epidemische Krankheiten sind durch Wissenschaft und technischen Fortschritt überwunden. Der vom Kapitalismus auf die Spize entwickelte Krieg, der organisierte Menschenmord aber ist geblieben.
Kapitalismus und Weltkrieg find die Ursachen der gegenwärtigen Not.
Auch dieses Referat benugte die völlig unbedeutende Oppofition, um sich bemerkbar zu machen. Sie brachte eine mehrere Seiten lange Entschließung ein, in der die Politik des Verbandsvorstandes als Illusionspolitit bezeichnet und die Abkehr von dieser Politik gefordert wird.
daß
Genosse Reichel hielt der Opposition entgegen, nirgendwo eine realere Politik getrieben wird als in Illusions politit als in den sogenannten„ revo utionären" Organisationen. Die oppositionelle Ent schließung fand nicht die notwendige Unterstützung.
noch viel entsetzlicheren Krieg als der letzte. Dorthin wollen wir den Gewerkschaften, nirgends aber auch eine größere nicht zurück.
Wir wollen vorwärts, in eine neue bessere Zeit, die Lebensraum und Lebensfreude für alle bietet. Der Einwand der Gegner der Gemeinwirtschaft, daß nur die persönliche Initiative des Unternehmens allein wirtschaftlichen Erfolg und technischen Fortschritt verbürgt, galt höchstens für eine längst zurückliegende Beit, aber nicht mehr für die Gegenwart und die Zukunft. Der Redner verweist auf die städtischen und staatlichen Elektrizitäts werke, die sicher jeden Vergleich mit privaten Werken aushalten. Und hat nicht Professor Haber aus reinem Forschungsdrang der Menschheit das Geschent der Gewinnung des Stidstoffes aus der Luft gegeben, das uns 20 Tonnen Getreide aus einer Tonne Stickstoff spendet und die Völker instand setzt. durch den Krieg verlorengegangenen Boden aus der Luft zu ersetzen. Zum Schluß verweist der Redner auf die dem Verbandstag vorgelegten Richtlinien für die Berstaatlichung der Eiseninduftrie, die die Zustimmung des Verbandstages fanden. Er schloß mit den
Worten:
Das kapitalistische Wirtschaftssystem versagt für die Neuordnung der Produktion und des Güteraustausches in der Welt. Unfähig, die Menschheit aus der Sackgasse wieder herauszuführen, hat es zur Seite zu treten und neuen Kräften die Führung zu überlassen. Für die Arbeiter sind rauchende Schornsteine und stampfende Maschinen, wenn sie wieder voll in Betrieb gesetzt sind, noch feine Kultur. Zu wirklichen Kulturgütern werden sie erst, wenn sie ihres Ausbeutungs- und Kapitalcharakters entkleidet und ausschließlich Diener der schaffenden Menschheit sind. Mensch und Maschine, die im Kapitalismus nicht für, sondern gegeneinander arbeiten, müssen durch kollektive Kräfte zur höheren Form der Gemeinwirtschaft vereinigt werden. Dann steht jedem Menschen ein eiserner Diener zur Seite. Die Verlustquellen der Wirtschaft versiegen, Not und Elend hören auf.
Aus dem Reich des Zwanges und den Niederungen der Kultur steigt die Menschheit zur Freiheit und Menschenwürde empor. Dem Sozialismus gehört die Zukunft, ihm weihen wir unsere ganze Kraft!
Die Kehrseite der Tarifauflockerung.
Der Verbandstag trat dann in die ernsteste Verhandlungsperiode ein, in die Beratung der Anträge zur Sanierung der Ver bandsfinanzen. Der Kassierer, Genosse Schott, legte die Notwendigkeit der Aenderung der Bestimmungen über die Unterstützung der Erwerbslosen dar. Seit dem Beginn der Krise hat der Metallarbeiterverband 34 Millionen Mart mehr ause gegeben als eingenommen.
Der Verbandsvorstand schlägt eine Staffelung der Bes zugsdauer der Erwerbslosenunterstügung nach Beitragsjahren vor. Die Bezugsdauer soll nicht mehr generell 15 Wochen betragen, jondern je nach der Zugehörigkeit zur Organisation 7 bis 12 Wochen. Die Karenzzeit zum Wiederbezug von Erwerbs. osenunterstützung bat der Verbandsvorstand von 72 auf 92 Wochen zu erhöhen. An der Höhe der Erwerbslosenunterstützung soll nichts geändert werden. Bei allen anderen Unterstüßungszweigen, mit Ausnahme der Umzugs- und Reifeunterstügung, die etwas gekürzt werden sollen, ersuchte der Verbandsvorstand die Delegierten, von Aenderungen Abstand nehmen zu wollen. Für den Fall, daß in der Zeit bis zum nächsten Verbandstag die finanzielle Lage der Organisation dringende Maßnahmen zur Bilanzierung von Einnahmen und Ausgaben erforderlich machen sollte, erbat der Verbandsvorstand die Vollmacht, zusammen mit dem Erweiterten Beirat diesen notwendigen Beschluß fassen zu dürfen. Nach längerer Debatte in der gestrigen Nachmittagssigung wurde diese Ermächtigung erteilt, und auch die Vorschläge zur Neuregelung der Erwerbslosen, Reise- und Umzugsunterstützung wurden angenommen.
Der auf jedem Verbandstag wiederkehrende Antrag auf Einführung der Verhältniswahl fand auch hier in Dortmund feine Zustimmung.
Die Hauptforderung sei der Steuer und Sozial. lastenabba u zugunsten der Privatwirtschaft. Zunächst sei ein Abbau des alle Rentabilität gefährdenden Sages der Umsatzsteuer von 2 Proz. zu fordern, ferner die Herabsehung der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe auf das Maß der früheren Krisenlohnsteuer. Weiter feien grundsäglich Einsparungen am Berwaltungsapparat notReichsfinanzverwaltung durch wirksame Steuervereinfachung ener wendig bei den Zentralinstanzen. Vor allem sei der Apparat der gisch und schnell zu verringern. Schließlich gehörte zur Ankurbedem System der Tariflöhne.
Wie stehts mit der Auflockerung der Kartellpreise? Ueber die Beratungen der Reichsregierung zur Tarifaufloderung Das muß besonders hier im industriellen Herzen Deutschlands scharf und zur Reform der Sozialversicherung weiß der Deutsche " zu bebetont und die verleumderischen Angriffe der Unternehmerpreffe auf die Arbeiterbewegung zurüdgewiesen werden. Das Unternehmertum richten: Soweit sich die Lage jetzt überblicken läßt, bestehen für die an der Ruhr setzte sich stark für die militärische Rüstung ein und nach Kriegsausbruch für seine Verschärfung. Die gegenwärtige Tarifauflockerung drei Vorschläge. Während der eine Vorreaffionäre Bewegung wird ideell und materiell vom Ruhrkapitalis- schlag im wesentlichen eine Aufgliederung der Tariflung der Privatwirtschaft auch die mindestens zeitweise Abkehr von gebiete nach räumlichen und fachlichen Gesichts punkten vorsieht, und zwar zuerst für 25 große Tarif. Derträge, enthalten die anderen Pläne gewiffe Grundlagen für eine werffeitige Abdingbarkeit des Tarifs.
mus unterstützt. Auch nach der Aechtung des Krieges als Verbrechen an der Menschheit verschlingt der Militarismus jährlich 900 mil lionen Pfund Sterling= 18 Milliarden Mark, die dem Wiederaufbau der Wirtschaft, der Linderung der Not entzogen werden.
Die Auswanderung als Abflußkanal für start wachsende 40 790 000 Menschen ausgewandert, davon 4,5 Millionen aus Deutschland = 45 000 im Durchschnitt pro Jahr. Der jetzt zwangsläufige Verbleib der überschüssigen Bevölkerung in Deutschland , belastet mit dem Zugang von 2 Millionen Arbeitskräften aus dem Mittelstand und der Rentnerschicht infolge der sozialen Umschichtung durch Krieg und Inflation, den deutschen Arbeitsmarkt außerordent lich. Dazu die Abschließung der Länder durch Zölle und Einfuhrverbote, die Erschwerung des Handels unter den Bölfern durch den Währungszerfall in 25 Ländern der Welt.
Völker ist verstopft. Von 1816 bis 1922 find aus Europa
Wie stehen mitten in der gewaltigsten wirtschaftlichen, staatlichen und sozialen Revolution aller Zeiten.
Neue Wirtschaftsformen drängen fich zwangsläufig aus dem morsch und abbaureif gewordenen Kapitalismus hervor. Selbst das größte Konzernunternehmen, geschweige denn die Einzelunternehmung und mag auch der Tüchtigste an der Leitung stehen vermag den Kampf in dem wirtschaftlichen Wirrwarr der Welt allein nicht zu bestehen. Er braucht die Hilfe des Staates und nimmt sie auch in Anspruch. Mehr und mehr tritt der Staat an die Stelle der privaten Unternehmung. So war es bei der Bankenstügung, dem Russengeschäft, der Osthilfe für die Landwirtschaft, bei Gelsenkirchen , beim Schiffsbau, der Schiffahrt, der oberschlesischen Hüttenindustrie u. v. a. Bisher aber hat der Staat nur die Konkurse verhindert, also Pleiten sozialisiert.
Diese beiden Pläne unterscheiden sich nur durch die Art der Sicherungen, die in der Form der verschiedensten Auflagen erfolgen sollen. Bei diesen Auflagen geht die Reichsregierung von dem Gedanken aus, daß, wenn man schon den Arbeitnehmern eine gewisse Lockerung der Unabdingbarkeit zumutet, man auch den Werken, die diesen Vorteil für sich in Anspruch nehmen wollen, ebenfalls eine Cockferung ihrer Bindungen von den Kartellvorschriften und den Beftimmungen ihrer Konvention auferlegen muß.
In diesem Zusammenhang ist beachtlich und auch auf die Reichsregierung nicht ohne Eindruck geblieben, daß im Gegensatz zu früheren Anregungen nunmehr zahlreiche größere Unternehmungen sich gegen eine zu weitgehende Aufloderung des Tarifvertrages ausgesprochen haben.
Auch einige Arbeitgeberverbände der mittleren und kleineren Industrien haben ähnliche Gedanken zum Ausdrud gebracht, denn fie befürchten durch eine solche Aufloderung eine Verschiebung der Konkurrenzbedingungen. Aus diesem Grunde wird wohl so schnell nicht die Entscheidung hierüber fallen, da gerade dieses Gebiet sehr sorgfältig durchberaten werden muß.
Eine verschärfte Kontrolle auf Nebenverdienst würde schon heute ergeben, daß viele angeblich Erwerbslose für einen nichttariflichen Lohn arbeiteten. Nur eine Regierung, die grundsätzlich vom Wert der freien Wirtschaft überzeugt sei, sei befähigt, die Not zu lindern.
In der Diskussion wurde mit Nachdruck betont, daß keine Arbeit beschafft zu werden brauche, da sie da sei. Man müsse nur den Unternehmern durch Herabsetzung der Steuerbelastung und vernünftige Regelung der Lohnfrage" die Möglichkeit geben, die Arbeiten in Angriff zu nehmen.
Die Herrschaften, die noch die letzten Reste der Kaufkraft der großen Masse vernichten möchten, sind sehr im Irrtum, wenn sie davon eine Belebung der Klein- und Mittelbetriebe erwarten.
Aus einer Nazi- Fleischerei.
Für Nazis alles da-
für Verkäuferinnen nichts.
Ein strammer Anhänger der Nazis ist der Inhaber der Fleischerei L. Rost u. Co., dessen Geschäfte sich in der Invalidenstraße 117, in Schmargendorf , Luise- Viktoriastraße 53a, und in der Westfälischen Straße 72 in Halensee befinden. Seine acht Fleischergesellen, die in der Werkstatt arbeiten, erscheinen nur in Naziuniform zur Arbeit. Rost, der nebenbei noch Guts.
Lohnabbau um 12,6 Prozent.
Für die Maßschneiderei wurde nach schwierigen Ver
Dabei kann und darf der Staat nicht stehen bleiben, wenn er nicht handlungen in Dresden von drei Unparteiischen unter dem Borsiz
selbst unter die zermalmenden Räder kommen will. An die Stelle gelegentlichen Eingreifens.
muß konstruktive und planvolle Wirtschaftspolitik treten. Diese Forderung erheben wir insbesondere im Namen der Millionen Arbeitsloser, die dauernder wirtschaftlicher Not und seelischer Pein überantwortet bleiben,
wenn nicht eine Umstellung der Wirtschaft erfolgt und bald praktisch
wirksame Hilfe für sie fommt.
Die deutsche Eisenerzeugung ist zurzeit mit 34 Proz., die Maschinenindustrie mit 30 Broz. ihrer Leistung von 1929 beschäftigt. Selbst wenn sich die Wirtschaftslage der Welt in nächster Zeit etwas bessern sollte, werden wir in Deutschland noch für längere Zeit mit einer Arbeitslosigkeit von mehreren Millionen Menschen rechnen müssen. Staat und Wirtschaft würden auch weiter unpro= duktiv arbeiten und mit einer uneinlösbaren Hypothek belastet. Dringend notwendig ist die Anpassung der deutschen Eisenpreise an die Weltmarkflage und damit eine Stärkung des Wettbewerbs des Maschinenbaus am In- und Auslandmarkt. Durch die Eisen zölle, deren Abbau angesichts der Entwicklung des Weltmarkts zur Zeit nicht erfolgen kann und durch die Absperrung des Zuflusses ausländischen Eisens auf den deutschen Markt, wird der deutsche Innenmarkt im Durchschnitt jährlich mit 100 millionen Mart belast e t.
Eine Liebesgabe des Staates an die Eisenherren. Durch die starke Preisdifferenz für Eisen- und Stahlerzeugnisse zwischen Inland und Weltmarkt( Stabeisen ab Antwerpen zur Zeit 44 M., ab Oberhausen 110 M.), wird die Ausfuhr hochwertiger Fertigwaren gehemmt und unterbunden. Durch eine wirtschaftlich bessere Betriebsführung und vernünftige Preisgestaltung für Stahlund Halbfabrikate können 200 000 bis 300 000 Menschen mehr allein in der deutschen Metallindustrie beschäftigt werden.
Die Monopolherrschaft der Kartelle muß gebrochen werden, nicht durch die Zerschlagung der Kartelle, sondern durch ihre Ueberführung in eine höhere Wirtschaftsform. Der Kapitalismus hatte ein Jahrhundert lang die Führung. Was hat er erreicht? Er hat planlos ungeheure Maschinenfräfte entwickelt; er hat die von den Gewerkschaften im Verein mit vorbeugender Sozialpolitik und Arbeitshygiene erwirkte Lebensverlängerung um 10 bis 15 Jahre durch die dauernde Ausschaltung der älteren Arbeiter aus dem Produktionsprozeß entwertet und zerschlagen. Er hat die Menschheit in ein entjehliches Blutbad verstrict, eine Welt in Trümmer geschlagen. Er weiß feinen anderen Ausweg als politische und wirtschaftliche Diftatur, Beseitigung der in langer Entwicklung errungenen Bolfs rechte. Das führt zum Bürgerkrieg, notwendigerweise auch zu einem
von Professor Dr. Brahn ein Schiedsspruch gefällt, der einen Abbau der Löhne um 12,6 Proz. vorsieht. Auch sollen in der Städtegruppierung einige Aenderungen eintreten. Der Schiedsspruch ist ein Versuch der Unparteiischen, nach dem Scheitern der Verhandlungen in der Schlichterkammer eine Brücke zwischen den beiden Parteien zu schlagen. Ob dieser Versuch gelingt, hängt von der Stellungnahme der Mitglieder auf beiden Seiten ab. Bis zum 31. August muß die Erklärung der beiden Parteien
Dorliegen.
vor mehreren Wochen ein Grafisessen für 1000 arbeitslose Nazis veranstaltet.
In einer Sportpalastfundgebung der Nazis hat R. 100 belegte
Stullen für arbeitslose Nazis gestiftet. Wollte Herr Rost tatsächlich
zur Linderung der Arbeitslosigkeit beitragen, dann müßte er nur die tarkflich festgelegte Arbeitszeit einhalten, wodurch mehr Arbeitsplätze für Fleischergesellen und Verkäuferinnen geschafft werden.
Pünktliche Gehaltszahlungen gibt es nicht. Die zwölf Ber
fäuferinnen erhalten alle vierzehn Tage eine Abschlagszahlung von 10 m. auf ihr Gehalt. Bei jeder Verkäuferin find rückständige Ge
haltsansprüche von einem Monat und mehr vorhanden. Ver
Das Ziel der Arbeitgeber war ganz offenkundig, von jeglicher käuferinnen, die sechs Jahre dort beschäftigt sind, ebenso lang= tariflichen Bindung loszukommen. Anders lassen sich ihre unge- jährig beschäftigte Gefellen, haben noch niemals den ihnen zustehenden tariflichen Urlaub erhalten. Die Gewährung der zwei halben heuerlichen Forderungen nicht erklären. Sie wollten erstens eine freien Tage nach dem Tarifvertrag für Verkäuferinnen wird ebengenerelle Lohnkürzung von 20 Pro 3., zweitens Versetzung von etwa 70 Städten in eine niedrigere Städtegruppe, was für zwei falls verweigert. Fünftel der Beschäftigten eine weitere Lohnkürzung von 8 Pro 3. bedeutet hätte, und drittens Kürzung des Heim- nationalsozialistischen Arbeitgebern behandelt werden. Wenn jetzt arbeiterzuschlags von 10 auf 5 Proz. Alles in allem also eine Lohnkürzung von 20 bis 35 Proz. Bei einem solchen Abbauwahnsinn war naturgemäß von vornherein eine Verständigung der Parteien ausgeschlossen.
etwa
Die Arbeitnehmer müssen sich bei ihrer Stellungnahme zu dem Schiedsspruch sehr nüchtern die Konsequenzen ihrer Entscheidung überlegen. Für die Maßschneider steht die Tarifordnung auf dem Spiel.
Arbeitsbeschaffung.
Wie die Gewerbebündler sie auffassen.
Der Gewerbebund Brandenburg tagte am Dienstag in Berlin , um zum Arbeitsbeschaffungsprogramm seine Forderungen geltend zu machen. Es ist nicht die Bedeutung dieses Bundes, die uns veranlaßt, seine Forderungen zu erwähnen, sondern die in diesen Kreisen herrschenden Auffassungen, von denen ihre Forderungen ausgehen, die der Synditus des Bundes geltend machte.
Anstatt der in Aussicht gestellten 335 Millionen Mark müsse mindestens eine Milliarde flüssig gemacht werden, durch eine schrittweise Erweiterung des Zahlungsmittelumlaufs. Der Schwerpunkt sei auf die Steigerung der Lebenskraft der kleineren und mittleren Betriebe zu legen. Eine Bezuschussung von Hausreparaturen und Umbauten von Wohnungen sei befonders wichtig. Der von der oldenburgischen Regierung(!) gewählte Weg. durch teilweisen Hauszinssteuererlaß 50 Broz. des Repa raturaufwandes zu finanzieren, führe wirksamer zum Ziel.
Das sind nur kleine Beispiele dafür, wie Arbeitnehmer von schon das Gehalt auf Stottern bezahlt wird, werden im ,, Dritten Reich" die Beschäftigten bei solchen Arbeitgebern nur fürs Essen arbeiten müssen. Gegen dieses System" werden die Arbeitnehmer fich mit allen Mitteln wehren müssen.
über
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Heute, Donnerstag, 25. August, um 19 Uhr, tagen die Gruppen: Südosten: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Politisch- satirischer Abend. Tempelhof : Jugendheim Lnzeum Germaniastr. 4-6. Der Bugang erfolgt durch den Eingang Gößstraße, auf der hinteren Seite der Schule. Geschlechtskrankheiten und Volksgesundheit." Moabit : Jugendheim Lehrter Straße 18-19. Moabit singt neue Lieder. Staaten: Jugendheim 17. Volks. schule, Gartenstadt, Kirchplag, Endhaltestelle Autobus 31. Heimbesprechung. Berbandsbuchkontrolle. Schönhauser Tor: Jugendheim Tiedstr. 18. Diskussion Unsere Stellung zur Religion". Landsberger Play: Jugendheim Lichtenberg: Jugendheim Doffeftr. 22. Diestelmeerstr. 5. ,, Lehrlingsrecht." Die Prohibitionsfrage. Reu- Lichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Lustiges Allerlei. Osten: Jugendheim Frankfurter Allee 307, Lönszimmer. Gewerkschaften und RGO." Gesundbrunnen : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Die Jungens haben das Wort. Köpenick : Jugendheim Grünauer Str. 5( Nähe Bhf. Spindlersfeld). Bunter Abend. Schlesisches Tor: Jugendheim Manteuffelstr. 7. Giegreich woll'n wir Wir spielen ab 18 Uhr: Jugendgruppe des Deutschen Bekleidungsarbeiter- Verbandes: Treptower Wiese Nr. 8. Jugendtreffen Brandenburg: Meldet die Teilnehmer. Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten
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Heute, Donnerstag, finden folgende Veranstaltungen statt: Norden: Jugendheim Lorgingstr. 19. Aussprache: ,, Unsere Arbeit in den kommenden Herbst- und Wintermonaten". Often: Jugendheim der Schule Litauer Straße 18. Arbeitsgemeinschaft: Jugend im Stecht", Leiter: Dr. Lewinski. Treptow : Jugendheim Elsenstr. 3( Privathaus): Was geht in der Welt vor?" Die Freie Angestelltenbank e. G. m. u. H." tagt heute von 19-22 Uhr im Berbandshaus. Spiele im Freien ab 18 Uhr Sportplag Tiergarten. Blaketten für die Antikriegskundgebung am 3. Geptember im. Volkspark Reh berge zum Preise von 20 Bf. find im Jugendsekretariat zu haben.